12.05.2020 Aufrufe

contact Büromagazin #28

Begriffe wie „Robo-Advisor“, „Big Data“ oder „Künstliche Intelligenz“ bereiten vielen Menschen Unbehagen. Darum beschäftigen wir uns in der 28. Ausgabe unseres Magazins intensiv mit dem Thema Digitalisierung vs. Emotionale Intelligenz (EQ) und zeigen, dass eine schrittweise Implementierung von Künstlicher Intelligenz im Büroalltag ein echter Chancenbringer ist. Inspirierendes Lesevergnügen ist – um im „Digital-Sprech“ zu bleiben – vorprogrammiert!

Begriffe wie „Robo-Advisor“, „Big Data“ oder „Künstliche Intelligenz“ bereiten vielen Menschen Unbehagen. Darum beschäftigen wir uns in der 28. Ausgabe unseres Magazins intensiv mit dem Thema Digitalisierung vs. Emotionale Intelligenz (EQ) und zeigen, dass eine schrittweise Implementierung von Künstlicher Intelligenz im Büroalltag ein echter Chancenbringer ist. Inspirierendes Lesevergnügen ist – um im „Digital-Sprech“ zu bleiben – vorprogrammiert!

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Ausgabe 28<br />

Willkommen im Zeitalter der<br />

(künstlich) intelligenten Büros.<br />

Open Units statt Open Space.<br />

„Klimagipfel” Büro.<br />

Sitzen Sie bequem? Stehen Sie auf!


Wer KI sagt, muss<br />

auch EQ sagen.<br />

Begriffe wie „Robo-Advisor“, „Big Data“ oder „Künstliche<br />

Intelligenz“ bereiten vielen Menschen Unbehagen. Darum<br />

beschäftigen wir uns in der neuesten Ausgabe unseres Magazins<br />

intensiv mit dem Thema Digitalisierung vs. Emotionale<br />

Intelligenz (EQ) und zeigen, dass eine schrittweise Implementierung<br />

von Künstlicher Intelligenz im Büroalltag ein echter<br />

Chancenbringer ist.<br />

Natürlich drängt sich bei allen neuen Möglichkeiten die Frage<br />

auf, ob es überhaupt noch Fähigkeiten gibt, die wir Menschen<br />

den Maschinen voraus haben: Auf Seite 8 erfahren Sie mehr.<br />

Im Artikel „Open Units statt Open Spaces“ stellen wir innovative<br />

Bürokonzepte vor, die sich in Zeiten der Digitalisierung<br />

ideal an die Bedürfnisse der Mitarbeiter anpassen. Da<br />

die Qualität von Activity Based Working aber nicht nur auf<br />

einem guten Arbeitsklima sondern auch auf einem perfekten<br />

Raumklima basiert, haben wir auf Seite 13 den „Klimagipfel<br />

Büro“ einberufen. Dort werden fünf Forderungen gestellt, die<br />

Sie für ein angenehmes Raumklima im Büro beachten sollten.<br />

Weil die Liebe zum Büro auch durch den Magen geht, beschäftigen<br />

wir uns mit der guten aber gar nicht alten Kantine.<br />

Diese dient – beispielsweise - bei unserem Kunden Koenig &<br />

Bauer AG schon lange nicht mehr nur zur Nahrungsaufnahme.<br />

Sie ist zum Begegnungs- und Rückzugsort geworden, der<br />

motiviert und inspiriert.<br />

Und weil wir viel von Inspirationen und Neugier halten,<br />

haben wir das Uber-Headoffice im fernen Hongkong besucht<br />

und einen neugieren Blick auf einen Schreibtisch im Frankfurter<br />

Architekturbüro schneider+schuhmacher geworfen.<br />

Inspirierendes Lesevergnügen ist – um im „Digital-Sprech“ zu<br />

bleiben – vorprogrammiert!<br />

Willkommen im Zeitalter der (künstlich) intelligenten Büros ....... 04<br />

Menschliche Kompetenz vs. Künstliche Intelligenz ...................... 08<br />

Open Units statt Open Space ...................................................... 10<br />

Klimagipfel Büro ......................................................................... 13<br />

Referenzstory: Koenig & Bauer AG .............................................. 14<br />

New Work: New Break ................................................................ 16<br />

Nützliches für den Büroalltag ...................................................... 19<br />

Büros aus aller Welt: das UBER-Headoffice in Hongkong ............ 20<br />

What's on your desk, schneider+schumacher? ........................... 23<br />

Die neue Effizienz: Arbeiten im Stehen ........................................ 24<br />

Showroom ................................................................................... 26<br />

Ihr Markus Wiesner<br />

Herausgeber: Wiesner-Hager Möbel GmbH, Linzer Straße 22, A-4950 Altheim, T +43/(0)7723/460-0, altheim@wiesner-hager.com,<br />

www.wiesner-hager.com, thinknewwork.com; Konzept/Redaktion: Wiesner-Hager, plenos creative; Layout: plenos creative, plenos.at;<br />

Gastautor: Wojciech Czaja; Satz- & Druckfehler vorbehalten; 05/2019.<br />

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Office Concepts<br />

Willkommen im<br />

Zeitalter der (künstlich)<br />

intelligenten Büros.<br />

Die Künstliche Intelligenz hat im Berufsalltag längst Einzug gehalten. Doch Achtung: Experten<br />

geben zu bedenken, dass wir mit der zunehmenden Digitalisierung auch unsere klassisch humanen<br />

Fähigkeiten wie Haptik, Kommunikation und Emotionskompetenz nicht außer Acht lassen<br />

dürfen. Das eine bedingt das andere. Fragt sich am Ende: Welche Auswirkung hat das Ganze auf<br />

die Gestaltung unserer Arbeitsräume?<br />

„Wie kann ich helfen?“,<br />

fragt Robert.<br />

„Einverstanden.<br />

Ich zeige Dir den<br />

Detailplan für<br />

den Pfeiler 5.3 im<br />

zweiten Untergeschoß<br />

Garage.“<br />

Kaum ist der<br />

Plan geöffnet,<br />

stellt sich heraus,<br />

dass der Kfz-<br />

Anfahrschutz aus<br />

verzinktem Stahl<br />

falsch produziert<br />

und entsprechend<br />

fehlerhaft montiert<br />

wurde. „Ich schicke<br />

die soeben erstellten<br />

Mängelfotos mit deiner<br />

digitalen Unterschrift nun<br />

direkt ans Baubüro. Soll ich<br />

ein Ersatzbauteil bestellen? Einverstanden.<br />

Ich bestelle ein Ersatzbauteil<br />

Anfahrschutz für Pfeiler 5.3 im zweiten<br />

Untergeschoß Garage. Lieferung in zehn<br />

Werktagen. Wie kann ich sonst noch helfen?“<br />

Robert trägt einen türkisfarbenen Overall und<br />

einen orangen Bauhelm am Kopf. Außerdem hat er<br />

ein unwiderstehliches Lächeln wie in der Zahnpasta-<br />

Werbung und eine angenehme, sympathisch wirkende<br />

Stimme wie aus dem Hörbuchland. „Robert ist unsere<br />

neueste Entwicklung, um die Produktions-, Montageund<br />

Serviceprozesse auf der Baustelle zu vereinfachen“,<br />

sagt Benjamin Schwärzler, Geschäftsführer des Wiener<br />

Unternehmens Tablet Solutions<br />

sowie Gründer und Erfinder<br />

des digitalen Baustellen-<br />

Assistenten WorkHeld,<br />

auf den bereits Firmen<br />

wie etwa Siemens,<br />

Daimler und der<br />

österreichische<br />

Seilbahnhersteller<br />

Doppelmayr<br />

zurückgreifen.<br />

„Mit Robert<br />

spart sich der<br />

Bauarbeiter<br />

auf der<br />

Baustelle das Tippen und kann die Mängelmeldung<br />

und Mängelbehebung nun noch schneller, noch effizienter<br />

abwickeln als bisher. Damit können wir massive<br />

Reibungsverluste in der Kommunikation und im Baustellenbetrieb<br />

vermeiden.“ Die Anwendungsbereiche<br />

von WorkHeld umfassen neben Mängelmanagement<br />

etwa Material- und Anlagenmanagement, Baustellenlogistik,<br />

Geräteservice, Zeit- und Spesenerfassung<br />

sowie jegliche Form von automatischen Reports aus<br />

dem Bereich der Bauwerkserrichtung und des Facility-<br />

Managements. Dank künstlicher Intelligenz ist die<br />

App laut Hersteller in der Lage, selbstständig dazuzulernen.<br />

Stellt sich also unweigerlich die Frage: Wird<br />

Robert eines Tages den Menschen ersetzt haben?<br />

Experten erwarten durch den Einsatz von Künstlicher<br />

Intelligenz (KI) bis zum Jahr 2025 allein in Österreich<br />

rund 48 Milliarden Euro an zusätzlicher Produktion<br />

und rund 38 Milliarden Euro an zusätzlicher Wertschöpfung.<br />

„Sichtbarkeit und Konnektivität sind<br />

die prägenden Merkmale einer Smart Factory“, sagt<br />

Roland Sommer, Geschäftsführer der 2015 gegründeten<br />

Plattform Industrie 4.0, die sich zum Ziel gesetzt<br />

hat, die neuen technologischen Entwicklungen und<br />

Innovationen im Bereich der Digitalisierung bestmöglich<br />

zu nutzen und den Wandel für die Gesellschaft<br />

sozialverträglich zu gestalten. „Die Mitarbeiter<br />

haben jederzeit Zugriff auf Zeitpläne, Qualitätsdaten,<br />

Bestandsstatus und Bedarfsänderungen. Die einzelnen<br />

Abteilungen des Unternehmens können elektronisch<br />

miteinander verbunden werden, um zusammenzuarbeiten<br />

und die Produktivität und Effizienz zu<br />

erhöhen.“<br />

Und doch haben die meisten Menschen Angst, wenn<br />

sie thematisch mit KI in Berührung kommen. Laut<br />

einer Untersuchung in Deutschland sehen 41 Prozent<br />

der Angestellten in den neuen KI-Anwendungen<br />

eine Bedrohung für das Überleben der Menschheit,<br />

25 Prozent fürchten, dass intelligente Computer<br />

ihren Job übernehmen, und 17 Prozent sehen ihre<br />

Privatsphäre gefährdet. „Dabei beruht die Furcht vor<br />

der Weltherrschaft der Roboter und einem digitalen<br />

Prekariat auf der Ungewissheit vor allem Neuen, und<br />

eigentlich trifft das auf jede Innovation zu“, schreibt<br />

der deutsche Unternehmer und SPD-Mittelstandsbeauftragter<br />

Harald Christ in einem Gastkommentar<br />

im Handelsblatt. „Als die Eisenbahn erfunden wurde,<br />

glaubten Wissenschaftler, dass den Menschen bei<br />

Geschwindigkeiten von mehr als 30 Stundenkilometern<br />

Geistesstörungen drohen. Selbst das Automobil<br />

wurde zunächst angefeindet. Verängstigte Bürger<br />

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© Shutterstock


Office Concepts<br />

gruben Ende des 19. Jahrhunderts Straßen auf oder<br />

spannten Seile darüber, um die neuen Motorkutschen<br />

zu stoppen.“ Rückblickend aber, so Christ, sei noch<br />

keine Innovation in einer Katastrophe geendet. Keine<br />

habe je unseren Wohlstand verringert. Und keine habe<br />

uns Massenarbeitslosigkeit beschert. Damit auch die<br />

aktuell vonstattengehende Disruption dem Menschen<br />

nutzt und nicht schadet, bedarf es einer entsprechenden<br />

Auseinandersetzung mit dem Thema. „Das Wichtigste<br />

ist, Digitalisierung und Künstliche Intelligenzen<br />

zu entnegativisieren und den Wandel als Chance<br />

und Hilfestellung anzuerkennen“, meint die Wiener<br />

Organisations- und Arbeitspsychologin Bettina<br />

Wegleiter. „Idealerweise übernimmt die KI Routinetätigkeiten,<br />

die eh niemand machen will: Organisation,<br />

Kaufmännisches, Zahlen- und Datenkontrollen.<br />

Das macht Ressourcen frei für neue, effizientere und<br />

höher qualifizierte Jobs im Unternehmen. Aber ja,<br />

natürlich wird es notwendig sein, in diesem Flow mitzuschwimmen.<br />

Wer nicht mitmacht, wird früher oder<br />

später den Kontakt verlieren.“ Das deckt sich auch mit<br />

der Einschätzung von Guido Zimmermann, Senior<br />

Economist bei der Landesbank Baden-Württemberg<br />

(LBBW): „Das größte Problem wird nicht sein, dass<br />

uns die Arbeit ausgeht, sondern dass sich die Art der<br />

Arbeit ändert und wir uns rechtzeitig darauf einstellen<br />

müssen.“<br />

Die größten Änderungen sind im produzierenden Gewerbe,<br />

in der TMT-Branche (Technologien, Medien,<br />

Telekommunikation) sowie im Fintech-Bereich zu erwarten.<br />

Schon heute wird ein Großteil von Anlageberatungen<br />

von Robo-Advisors übernommen, also von<br />

Algorithmen, die hinsichtlich Dauer, Anlagesumme<br />

und Risikobereitschaft die jeweils beste Anlageform<br />

für den Endkunden kalkulieren und automisch die<br />

entsprechenden Investitionen tätigen. Ähnlich verhält<br />

es sich bei komplexen juristischen Fällen, bei Bewerbungsverfahren<br />

oder etwa bei Online-Kundenbetreuung.<br />

Beim Online-Händler Zalando sollen rund<br />

250 Marketing-Spezialisten eingespart und durch<br />

Algorithmen ersetzt werden. Und während die China<br />

Merchants Bank früher rund 7.000 Mitarbeiter beschäftigte,<br />

die sich um Kundenanfragen kümmerten,<br />

übernimmt ein einziger Bot heute automatisch bis zu<br />

zwei Millionen Kommunikationsfälle pro Tag.<br />

Hinzu kommen längst schon im beruflichen Alltag<br />

eingesetzte IT-Programme wie etwa Datev (Software-<br />

Cloud für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und<br />

Rechtsanwälte), Ross (Assistenzsystem für Gerichtsurteile),<br />

Amelia (Q&A in der Kundenbetreuung),<br />

Xander (Emotionen-Erkennung bei Menschen) und<br />

sogar Cogito, das programmiert ist, menschliches<br />

Verhalten zu studieren, Emotionen auszuwerten<br />

und Mitarbeiter in Callcentern beispielsweise darauf<br />

hinzuweisen, wenn sie ungeduldig werden oder<br />

unfreundlich kommunizieren. Apple’s Siri, Amazon’s<br />

Alexa und Google’s Home werden einem künftig also<br />

die emotionalen Leviten lesen. Sehr spooky.<br />

Eine 2018 veröffentlichte OECD-Studie kommt<br />

zu dem Schluss, dass in den Industrieländern jeder<br />

zweite Job wesentlich von Automatisierung betroffen<br />

sein werde. 14 Prozent aller Berufsbilder seien nach<br />

heutigem Stand „hoch automatisierbar“ und daher<br />

besonders gefährdet. In den USA sei der Anteil laut<br />

einer Detailstudie des Ökonomen Carl Benedikt Frey<br />

und des Informatikers Michael Osborne sogar noch<br />

höher. Ein ebenfalls von der OECD entwickeltes Tool<br />

hilft nun Arbeitnehmern, die Auswirkungen auf den<br />

eigenen Job zu prognostizieren. Ein erster Selbsttest<br />

offenbart schlimmste Zukunftsbilder für Texter und<br />

Journalisten. Danke, Zukunft!<br />

„Die Entwicklung ist nicht aufzuhalten, aber damit<br />

die Funktionsteilung zwischen Mensch und Maschine<br />

gut funktioniert, braucht es eine sorgfältige Begleitung“,<br />

erklärt Christian Blind. Schon seit geraumer<br />

Zeit beschäftigt sich der Salzburger Arbeitspsychologe<br />

mit sogenannter rechnergestützter geistiger Arbeit<br />

(RGA) und ihren Auswirkungen auf den Büroalltag.<br />

„Man kann nicht einem Mitarbeiter einfach nur eine<br />

Alexa hinknallen und warten, was passiert. Bei der<br />

Implementierung humanzentrierter Technologien<br />

müssen Werkzeuge angewandt werden, die eine<br />

schrittweise Aneignung von Innovationen auf transparente<br />

und menschlich angenehme Weise ermöglichen.“<br />

Eigene Normen wie etwa die ISO 14915 und die DIN<br />

EN ISO 13407 sollen das Usability Engineering und<br />

die Benutzerfreundlichkeit neuer Software vereinheitlichen.<br />

„Denn“, so Blind, „zu Beginn wissen die<br />

Menschen meist noch nicht, was sie alles nicht wissen.“<br />

Fragt sich am Ende: Welche Auswirkungen hat KI<br />

eigentlich auf die physische Form unserer Arbeitsräume?<br />

In der Schweiz sind das genau jene Fragen, mit<br />

denen Studenten auf Hochschulen und Universitäten<br />

im Lehrplan heute schon intensiv konfrontiert werden.<br />

„Ohne Sensibilisierung kann das Thema in Angst<br />

und Ablehnung kippen“, sagt Sibylla Amstutz, Professorin<br />

für Technik und Architektur sowie Leiterin<br />

der Forschungsgruppe Architektur und Innenarchitektur<br />

an der Hochschule Luzern. „Daher versuchen<br />

wir unsere Studierenden so auszubilden, dass sie die<br />

neuen Technologien mit einer Selbstverständlichkeit<br />

in ihre Expertise integrieren können. Wir forschen<br />

anwendungsorientiert und beraten Unternehmen in<br />

Change-Management-Prozessen und Implementierungen<br />

von Scrum, neuen Technologien und künstlichen<br />

Intelligenzen.“<br />

Die wichtigste Erkenntnis aus den gemeinsamen<br />

Workshops: „Vor dem Hintergrund der zunehmenden<br />

Digitalisierung gibt es eine Sehnsucht nach physischen,<br />

haptisch spürbaren und emotional berührenden<br />

Räumen – und das ist eine deutliche Gegentendenz<br />

zur den digitalen, künstlichen und virtuellen<br />

Entwicklungen“, so Amstutz. „Der Einzelarbeitsplatz,<br />

wie wir ihn kennen, wird mehr und mehr in den<br />

Hintergrund gedrängt. Auch klassische Besprechungszimmer<br />

mit Clean-Desk-Policy werden in Zukunft<br />

an Bedeutung verlieren. Stattdessen entstehen neue<br />

Kollektiv- und Kommunikationsräume, in denen man<br />

wie bei Scrum üblich auch kreative, projektbezogene<br />

Spuren auf den Tischen, an den Wänden, in<br />

den Räumen hinterlassen kann. Es geht<br />

um Orte der zwischenmenschlichen<br />

Begegnung – mit aller Emotionalität<br />

und Körperlichkeit.“<br />

Eine schöne Anekdote hat die<br />

Professorin parat: In ihren jüngsten<br />

Projekten, die sie im Zuge<br />

eines digitalen Changes betreute,<br />

wünschten sich die jungen Mitarbeiter<br />

tendenziell hellere Farben,<br />

natürlichere Materialien und ein<br />

generell gemütlicheres Arbeitssetting<br />

als die weitaus älteren Mitarbeiter,<br />

die zwar schon länger im Unternehmen<br />

sind, dafür aber weniger Berührungspunkte<br />

mit neuen Technologien haben. „In einem<br />

unserer Projekte gibt es sogar ein kleines Team sehr<br />

junger Leute, die jeden Tag gemeinsam durch das<br />

Büro spazieren und sich im Kollektiv um die Pflanzen<br />

kümmern. „Das stimmt einen bei aller künstlichen<br />

Intelligenz doch zuversichtlich, oder?“<br />

Wojciech Czaja<br />

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Office Life<br />

Menschliche Kompetenz<br />

vs. Künstliche Intelligenz:<br />

Was wir den Maschinen<br />

noch voraushaben.<br />

Die Digitalisierung der Arbeitswelt schreitet in einem hohen Tempo voran. Automatisierung<br />

der Wissensarbeit bedeutet, dass in Zeiten von Big Data intelligente<br />

IT-Systeme zunehmend Entscheidungen, die analytische Fähigkeiten voraussetzen,<br />

besser treffen können als der Mensch selbst. Und das zuverlässig und in Echtzeit.<br />

Viele typische Jobs werden somit von digitalen Innovationen abgelöst. Das wirft<br />

natürlich die Frage auf, ob es künftig überhaupt noch Bereiche gibt, in denen die<br />

Menschen den Maschinen Paroli bieten können. Und welche Berufszweige auch<br />

in den nächsten Jahren noch Bestand haben werden.<br />

Prof. Helmut Karner, Unternehmensberater und Mitbegründer<br />

des Föhrenbergkreises, meint dazu, dass uns<br />

die Arbeit trotz Automatisierung nicht ausgehen wird.<br />

Er sieht die Zukunft der menschlichen Kompetenzen<br />

bei den konzeptiven und kreativitätsfördernden<br />

Bereichen: Teamarbeit, Emotionen und Empathie. „In<br />

einigen Gebieten ist der Mensch der Maschine noch<br />

immer überlegen, dazu gehört allem voran die Kreativität:<br />

Emotionale bzw. typisch menschliche Kompetenzen<br />

spielen künftig eine ganz zentrale Rolle.“<br />

Von der wissenschaftlichen Seite sieht das Dr. Birgit<br />

Feldhusen, Leiterin des Lehrgangs „Agile Organizations<br />

& Collective Leadership“ an der Donau<br />

Universität Krems: „Künstliche Intelligenz kann ihren<br />

eigenen Denkrahmen nicht in Frage stellen. Sie entwickelt<br />

sich in jenem Denkrahmen weiter, den wir ihr<br />

vorgeben. Sie könnte aber eventuell Anwendungen zur<br />

Verfügung stellen, die es uns Menschen leichter macht,<br />

unseren Denkrahmen in Frage zu stellen.“ Künstliche<br />

Intelligenz kann beim Erwerb und der Optimierung<br />

dieser Kompetenzen behilflich sein, sie selbst zu besitzen<br />

wird ihnen allerdings nicht gelingen.<br />

Noch konkreter arbeiten die beiden Autoren Adam<br />

J. Gutstein, Vice President der Unternehmensberatung<br />

PwC, und sein Kollege John Sviokla, Leiter des<br />

Thinktank „The Exchange“<br />

bei PwC, die überlegenen<br />

menschlichen Fähigkeiten<br />

heraus. Im Harvard Business<br />

Manager (Ausgabe Januar<br />

2019) stellen die beiden<br />

sieben Kompetenzen vor, die<br />

der Mensch jetzt und auch in<br />

absehbarer Zukunft besser als eine<br />

Maschine anwendet.<br />

Kommunikation<br />

Stichwort Storytelling: Mit Geschichten<br />

können Menschen zum Handeln bewegt<br />

werden. Vor allem dann, wenn wir einen<br />

wirksamen Kommunikations-Cocktail aus<br />

Erzählungen, Fakten, Rhetorik und Wissenschaft<br />

anwenden und dabei an die Emotionen<br />

der Zuhörer appellieren. Denken Sie an Steve<br />

Jobs, der den ersten iPod mit dem Versprechen<br />

von 1000 Songs in der Hosentasche vorstellte.<br />

Die Fähigkeit, eine bildliche Sprache und<br />

die Vorstellungskraft anzukurbeln, liegt in<br />

der Natur des Menschen und ist<br />

von Maschinen nur schwer zu<br />

kopieren.<br />

Inhalte<br />

Eine gelungene Kommunikation<br />

braucht den entsprechenden<br />

Inhalt. Wer Experte auf seinem<br />

Fachgebiet ist, ist der Maschine<br />

weit voraus und stets gefragt.<br />

Auch wenn man heutzutage<br />

alles über eine Suchmaschine<br />

herausfinden kann, ist die<br />

Nachfrage nach Experten größer<br />

denn je. Der Unterschied liegt in<br />

der Dynamik des Fachgebietes:<br />

Ein menschlicher Experte kann<br />

Inhalte und Fachwissen kombinieren<br />

und damit neues Wissen<br />

an andere weitergeben.<br />

Kontext<br />

Automatisierte Systeme können<br />

nur in dem Rahmen agieren<br />

und entscheiden, der ihnen vom<br />

Entwickler vorgegeben wurde. Ausschließlich<br />

ihnen bekannte Zusammenhänge<br />

werden erkannt. Dieses<br />

weitläufige Kontextverständnis kann<br />

nach wie vor nur von einem Menschen<br />

wahrgenommen und beurteilt<br />

werden. Um diesen Rahmen zu erweitern,<br />

benötigt es die kreative Innovation<br />

der Menschen.<br />

Emotionale Kompetenz<br />

Es gibt mittlerweile Versuche, in denen<br />

Künstliche Intelligenz die Emotionen<br />

der Menschen zu interpretieren versucht.<br />

Doch die Gefühle des Menschen sind ein<br />

komplexes Thema – noch komplizierter<br />

wird es, wenn zwischenmenschliche<br />

Beziehungen<br />

und Gruppendynamik ins<br />

Spiel kommen. Es ist für die Künstliche Intelligenz<br />

fast unmöglich, eine Emotionale Kompetenz zu<br />

entwickeln, um sie beim Gegenüber zu erkennen und<br />

darauf entsprechend zu reagieren. Weder kann sie<br />

in emotional komplexe Situationen eingreifen, noch<br />

andere Menschen überzeugen.<br />

Lehre<br />

Computerunterstützung hat einen großen Beitrag<br />

dazu geleistet, dass Bildung viel qualitativer geworden<br />

ist. Was Maschinen aber nicht leisten können, ist ganz<br />

individuell auf die Potentiale der Mitarbeiter einzugehen<br />

und diese zu fördern. In der persönlichen Zusammenarbeit<br />

lassen sich Schwachstellen oder Wissenslücken<br />

besser erkennen und man kann entsprechend<br />

entgegenwirken.<br />

Beziehungen<br />

Beziehungen können kompliziert sein, doch in erster<br />

Linie geben sie uns Menschen Halt, Bestätigung<br />

und Selbstvertrauen. Unsere stärksten Beziehungen<br />

pflegen wir für gewöhnlich mit unseren Familien und<br />

Freunden. Beruflich sprechen wir von Netzwerken –<br />

meist oberflächlicher als im privaten Umfeld, dennoch<br />

essentiell für den Erfolg. Reichen dabei nicht einfach<br />

die virtuellen Kontakte auf Facebook, LinkedIn und<br />

Co? Keine Chance: Die besten Netzwerke und Beziehungen<br />

werden immer noch persönlich geknüpft.<br />

Ethischer Kompass<br />

Auch wenn Maschinen noch so leistungsfähig werden,<br />

gibt es keine Algorithmen, die nach ethischen Werten<br />

entscheiden. Die Fähigkeit, ein moralisches Urteil zu<br />

fällen, bleibt der Künstlichen Intelligenz aufgrund<br />

fehlender emotionaler Kompetenz verwehrt. Für<br />

Menschen – vor allem auch in Führungspositionen<br />

– wird ein gut funktionierender ethischer Kompass<br />

in einer Welt voller automatisierter Abläufe immer<br />

wichtiger.<br />

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© Shutterstock<br />

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Office Life Concepts<br />

Open Units<br />

statt Open Space.<br />

© Visualisierung:<br />

Studio Perspektiv, Prag<br />

Die Begrifflichkeit des Open Space liegt voll im Trend. Für die einen handelt es sich um eine spannende<br />

Vision in einer digitalisierten Arbeitswelt. Für die anderen klingt es eher nach gefährlicher Drohung,<br />

die mit Großraumbüro und Desksharing gleichgesetzt wird. Wieviel Offenheit braucht also ein zeitgemäßes<br />

Büro? Eine kritische Analyse zwischen Irrtümern und Irreführung.<br />

im Vergleich zu kleinstrukturierten Büros um bis zu<br />

70 Prozent reduziert haben. Gleichzeitig nahm die<br />

digitale Kommunikation via Messenger oder E-Mail<br />

um 67 Prozent zu. Das Resultat: Die Mitarbeiter verstecken<br />

sich hinter ihren Computern, schlüpfen unter<br />

Kopfhörer und gehen stumm ihrer Arbeit nach.<br />

Bewegen wir uns also zurück ins traditionelle Zellenbüro?<br />

Mit großem Schreibtisch und üppigen Laufmetern<br />

Stauraum? Wohl kaum, auch wenn die Zelle bei den<br />

Mitarbeitern nach wie vor die beliebteste Büroform<br />

ist. Laut Fraunhofer-Institut arbeiten immer noch<br />

knapp 50 Prozent in klassischen Büros mit Zellenstrukturen.<br />

Abgesehen davon, dass jede Veränderung erst<br />

einmal skeptisch betrachtet wird. Nach wie vor ist das<br />

Zellenbüro für viele Mitarbeiter die Manifestation von<br />

Hierarchie, Status und Besitzanspruch.<br />

Doch auch im klassischen Zellenbüro wiegen die negativen<br />

Aspekte schwer: In vielen Unternehmensberei-<br />

chen behindern die starren Zellenstrukturen moderne,<br />

auf Collaboration ausgerichtete Arbeitsprozesse.<br />

Dazu kommen hohe bauliche Kosten und schlechte<br />

Flächeneffizienz – und das, wie weiter oben bereits<br />

angeführt, bei einer tatsächlichen Anwesenheit am<br />

Arbeitsplatz von kaum mehr als 30 bis 50 Prozent.<br />

Zwar wird konzentriertes Arbeiten in Ein-Personen-<br />

Zellen durchaus unterstützt, in 2er oder 4er Zellen<br />

sieht die Situation schon wieder ganz anders aus: Hier<br />

wird Kommunikation bzw. der damit verbundene<br />

Lärm sogar als störender empfunden als der Schall-<br />

Grundpegel in offenen Raumstrukturen.<br />

Das Paradoxe an der Diskussion „Großraum versus<br />

Zelle“ ist also, dass die vermuteten Stärken der<br />

jeweiligen Büroform in der Realität genau gegenteilig<br />

wahrgenommen werden.<br />

© Visualisierung: Studio Perspektiv, Prag<br />

Um sich möglichen Antworten zu nähern, müssen<br />

wir zunächst einmal die Frage stellen, wo und wie<br />

Büromenschen heute eigentlich arbeiten. Zwar lässt<br />

sich das nicht über einen Kamm scheren – eine<br />

Außendienstmitarbeiterin hat nun mal<br />

einen ganz anderen Tagesablauf als<br />

ein Buchhalter – dennoch ist es so,<br />

dass feste Arbeitsplätze im Laufe einer<br />

Arbeitswoche im Schnitt nur mehr<br />

zu einem Drittel genutzt werden. Die<br />

restlichen zwei Drittel verbringen wir<br />

also abseits des (eigenen) Schreibtisches<br />

in Meetings, Pausenbereichen,<br />

Coworking-Zonen, im Heimbüro<br />

oder unterwegs. Man könnte die<br />

Liste noch fortsetzen. Die Fachwelt<br />

hat dafür den Begriff „Activity Based<br />

Working“ geprägt: Wir nutzen die<br />

Arbeitsorte, die für unsere aktuelle<br />

Tätigkeit am besten geeignet sind.<br />

Zellenbüro oder Großraum:<br />

Welche Büroform ist die bessere?<br />

„Nun, das ist definitiv die falsche Frage“, meint dazu<br />

Bernhard Kern, Geschäftsführer der Roomware<br />

Die<br />

Mitarbeiter<br />

verstecken sich<br />

hinter ihren<br />

Computern,<br />

schlüpfen unter<br />

Kopfhörer und<br />

gehen stumm<br />

ihrer Arbeit<br />

nach.<br />

Consulting – ein Unternehmen, das sich mit der<br />

Entwicklung und Konzeption von Büros beschäftigt:<br />

„Das richtige Bürokonzept wird von der jeweiligen<br />

Organisation bestimmt und muss zur Unternehmenskultur<br />

passen. Die Büroformentscheidung<br />

geht immer Hand in Hand mit künftigen<br />

Arbeitsweisen.“<br />

Großraumbüros sind bei vielen Unternehmern<br />

sehr beliebt, weil sie – wenig überraschend<br />

– billiger sind. Eine Faustregel<br />

besagt, dass die Flächenkosten etwa um ein<br />

Drittel niedriger sind als bei Bürogebäuden<br />

mit klassischen Zellenstrukturen. Diesem<br />

wirtschaftlichen Aspekt steht in jedem<br />

Fall aber viel Negatives gegenüber. Da hilft<br />

auch eine Umetikettierung von Großraum<br />

auf Open Space nichts. Die Probleme im<br />

Open Space sind bekannt und nur schwer<br />

in den Griff zu bekommen: Lärmbelastung,<br />

Konzentrationsstörungen und – was<br />

einigermaßen paradox klingt, wird es doch<br />

als großer Vorteil verkauft – die Beeinträchtigung der<br />

Kommunikation: In einer aktuellen Harvard-Studie<br />

wurde festgestellt, dass sich die persönlichen Gespräche<br />

in Open Spaces – im Sinne von Großraumbüros –<br />

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Office Concepts<br />

Office Life<br />

Open Units bringen Kommunikation und<br />

Konzentration in Balance.<br />

Zukunftsforscher Sven Gabor Janszky geht in seinem<br />

Buch „2025 – So arbeiten wir in der Zukunft“ davon<br />

aus, dass es künftig drei wesentliche Raumszenarien in<br />

Bürogebäuden geben wird: Silent Rooms für hochkonzentriertes<br />

Arbeiten, hoch technifizierte Kommunikationsräume<br />

für reale und virtuelle Meetings,<br />

sowie Coworking Spaces, die eine ideale Umgebung<br />

für das Zusammenarbeiten bieten. Während die<br />

ersten beiden Raumszenarien als klassische Zellen-<br />

Lösungen konzipiert sind, lassen Coworking-Bereiche<br />

einen großen organisatorischen und gestalterischen<br />

Spielraum für die räumliche Umsetzung zu. Dabei ist<br />

meist eines zu beobachten: sie sind weder Großraum<br />

noch Zelle. Experten, wie der Prager Architekt Martin<br />

Stara, dessen Architekturbüro Studio Perspektiv auf<br />

New-Work-Bürokonzepte spezialisiert ist, sprechen<br />

hier von Open Units. Gemeint sind redimensionierte,<br />

kleinstrukturierte, aber dennoch offene Raumzonen,<br />

die v.a. die Zusammenarbeit im Fokus haben: Projekträume,<br />

Bibliotheken, Workcafés, Kommunikationsinseln,<br />

Rückzugsnischen, Teambüros, Lobbies, Gärten,<br />

Wohnzimmer, etc.; die gestalterischen Umsetzungsmöglichkeiten<br />

sind unglaublich vielfältig. Open<br />

Units verstehen sich als Antwort auf Activity Based<br />

Working. Sie schaffen die Freiheit, sich den idealen Arbeitsort<br />

für seine Tätigkeit auszuwählen. Der personalisierte<br />

Schreibtisch spielt dabei nur mehr eine untergeordnete<br />

Rolle. Stauraum eine noch viel geringere, denn<br />

Notebook und Cloud übernehmen diese Funktion.<br />

Open Units sind integrativer Bestandteil eines offenen<br />

Raumkonzepts, aber in kleinere räumliche Einheiten<br />

strukturiert, gegliedert und – je nach Zweck – mehr<br />

oder weniger stark visuell und akustisch abgeschirmt.<br />

Der Unit-Gedanke, wie man ihn aus der Organisationslehre<br />

kennt, wird auch räumlich umgesetzt. Der<br />

Hauptvorteil für diese organisatorischen Einheiten<br />

besteht darin, die Collaboration zu unterstützen. Bei<br />

kreativen Innovationsprozessen fördern die Units<br />

einerseits die Offenheit des Denkens und bieten andererseits<br />

die notwendige Abgeschirmtheit, um konzentrierte<br />

Team- und Projektarbeit zu ermöglichen.<br />

Bleibt noch das Argument der Kosten und die Frage,<br />

wie man sich den finanziellen Spielraum für die<br />

zusätzlich gestalteten Open Units schafft. Mit dem<br />

weitgehenden Verzicht auf teure, flächenintensive<br />

Zellenbüros bei gleichzeitiger Redimensionierung der<br />

klassischen Arbeitsplätze – sei es durch Desksharing<br />

oder Einsparung nicht mehr benötigter Stauraumflächen<br />

– sollte sich das locker ausgehen.<br />

Wir verbringen 90 Prozent unserer Lebenszeit<br />

in Gebäuden – davon mindestens acht<br />

Stunden pro Tag im Büro. Wir wissen, dass<br />

sich ein angenehmes Raumklima auf unser<br />

Wohlbefinden, die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit<br />

und nicht zuletzt auf unsere<br />

Gesundheit auswirkt. Die folgenden angeführten<br />

Richtwerte orientieren sich an den Arbeitsstättenverordnungen<br />

von Österreich und<br />

Deutschland. Der Trend zu Open Space Büros<br />

macht die Klimasituation dabei nicht einfacher.<br />

Ein ausschlaggebendes Kriterium ist jedoch<br />

die subjektive Wahrnehmung der Mitarbeiter.<br />

Diese fünf „Forderungen“ können helfen:<br />

Wir verlangen eine<br />

angenehme Raumtemperatur.<br />

Die Lufttemperatur liegt optimalerweise bei 21 bis<br />

22° C. In den Sommermonaten kann diese auch auf<br />

bis zu 25° C ansteigen, da der Temperaturunterschied<br />

zwischen drinnen und draußen nicht zu hoch sein<br />

sollte. Sonnenschutzsysteme sind häufig zur Regulierung<br />

der Temperatur ausreichend. Aber achten Sie<br />

unbedingt darauf, diese außen anzubringen, damit<br />

ungewünschte Wärmeeinstrahlung abgehalten wird.<br />

Wer Klimaanlagen verwendet, sollte darauf achten,<br />

dass keine arktischen Temperaturen entstehen und die<br />

Filter regelmäßig gewechselt werden.<br />

Wir brauchen Frischluft.<br />

Regelmäßiges Stoßlüften kurbelt auch die Luftzirkulation<br />

im Raum an und spendet Frischluft. Die optimale<br />

Luftdynamik entsteht bei 0,1 m/s. Zugluft ist häufig<br />

Mitverursacher von Nackenschmerzen und Verspannungen.<br />

Auch ein hoher CO 2 - und Feinstaubanteil<br />

sind Folgen einer schlechten Luftzirkulation. Deshalb<br />

© Shutterstock<br />

Klimagipfel<br />

Büro.<br />

sollten Drucker und Kopierer in<br />

abgeschirmten Räumen untergebracht<br />

werden.<br />

Wir mögen es nicht zu<br />

trocken.<br />

Die Luftfeuchtigkeit weist bei<br />

einem Wert von 50 Prozent ideale<br />

Bedingungen auf. Eine Schwankung<br />

zwischen 40 und 70 Prozent liegt im<br />

gesunden Rahmen. Heizungen sowie der<br />

der Einsatz von EDV-Geräten führen durch das Erwärmen<br />

zu einer trockenen Luft. Diese reizt die Augen<br />

und Schleimhäute und erhöht das Erkältungsrisiko.<br />

Einfache Luftbefeuchter können zu einem besseren<br />

Wohlbefinden beitragen.<br />

Wir sind gern im Grünen.<br />

Pflanzen dienen nicht nur der ästhetischen Bürogestaltung,<br />

sondern tragen maßgeblich zu einem gesünderen<br />

Arbeitsumfeld bei. Sie verbessern die Luftqualität,<br />

steigern die Luftfeuchtigkeit, filtern Staub und bauen<br />

Schadstoffe ab.<br />

Wir fordern kollegiale Rücksicht.<br />

Unterschiedliche Menschen, verschiedene Empfindungen.<br />

In jedem Team-, Gruppen- oder Großraumbüro<br />

sind wir gemeinsam gefordert, für ein angenehmes Klima<br />

zu sorgen. Beispielsweise sollten am Schreibtisch<br />

nur kleine Snacks erlaubt sein, keine stark riechenden<br />

Speisen. Ebenso sollte man sich vor dem Stoßlüften<br />

mit seinen Kollegen abstimmen, das sorgt nicht nur<br />

für ein besseres Raumklima, sondern auch für ein<br />

besseres Arbeitsklima.<br />

12 <strong>contact</strong> <strong>contact</strong> 13


Referenzstory<br />

KOENIG & BAUER AG:<br />

von der Kantine zum modernen<br />

Betriebsrestaurant.<br />

© Bauherr: Koenig & Bauer AG<br />

Konzept / Entwurf / Umsetzung: archicult - breunig architekten<br />

Fotograf: Peter Becker GmbH<br />

mit Pflanzen und semitransparenten Paravents zoniert.<br />

Das Highlight bildet der verglaste Front-Cooking-<br />

Bereich der Theke, an dem die Gäste die Zubereitung<br />

ihres Mittagessens live miterleben können.<br />

Die gesamte Fläche besticht mit einem warmen und<br />

robust wirkenden Holzboden, der im Einklang mit<br />

dem neuen Beleuchtungskonzept steht. Somit erreicht<br />

der Raum eine angenehme, fast schon fröhliche Atmosphäre,<br />

die durch die aufeinander abgestimmten Möbel<br />

zusätzlich unterstrichen wird. Auch die Einrichtung<br />

weist kreative Eyecatcher in den einzelnen Bereichen<br />

auf – besonders die roten Cafeteria-Stühle springen<br />

sofort ins Auge und laden zum Verweilen ein.<br />

Effizienz und Flexibilität spielten für die Planung des<br />

Betriebsrestaurants eine große Rolle. Wiesner-Hager<br />

leistete hier mit der Möblierung einen wertvollen<br />

Beitrag: So lassen die yuno Stapeltische einen raschen<br />

Umbau zu. Der Raum kann jederzeit zu einem Veranstaltungssaal<br />

umfunktioniert werden. Die Cafeteria-<br />

Stühle nooi dienen in diesem Fall als Reihenbestuhlung<br />

oder können gestapelt verstaut werden und schaffen<br />

somit mehr Raum für mehr Gäste.<br />

Im Sinne einer Corporate Architecture spiegeln die<br />

eingesetzten Farben und Materialien das Erscheinungsbild<br />

und die Kernkompetenzen der Koenig & Bauer<br />

AG wider und transportieren Historie und Dynamik<br />

des Unternehmens.<br />

Der Duft von frischen Mahlzeiten und kräftigem Kaffee sowie die entspannt lockere Atmosphäre<br />

lassen vermuten, dass wir uns in einem gemütlichen Restaurant befinden. Denn der älteste Druckmaschinenhersteller<br />

der Welt, die Koenig & Bauer AG, hat die neue Kantine zu einer Wohlfühloase<br />

für die Mitarbeiter gemacht. Koenig & Bauer hat sich damit gegen das typische Kantinenflair und<br />

für das Ambiente einer neuen Gastronomie ausgesprochen.<br />

Koenig & Bauer, der traditionsreiche Druckmaschinenhersteller,<br />

ist geprägt von einer über 200-jährigen<br />

Firmengeschichte. Die Nummer 2 am Weltmarkt ist<br />

Arbeitgeber für circa 5700 Mitarbeiter rund um den<br />

Globus. Davon arbeiten rund 1700 Mitarbeiter im<br />

Headquarter in Würzburg. Die Modernisierung der<br />

Kantine ist ein Teil einer technischen und ästhetischen<br />

Optimierung des gesamten Firmengeländes, die nun<br />

seit zwei Jahren im Gange ist. Zusammen mit dem<br />

Architekturbüro archicult hat Koenig & Bauer ein<br />

Projekt erarbeitet, das zur Entwicklung des Unternehmens<br />

in Richtung Neues Arbeiten passt.<br />

Ziel des neuen Betriebsrestaurants war es, einen architektonisch<br />

ansprechenden Ort zu schaffen, an dem<br />

sich Mitarbeiter aus allen Abteilungen des Stammwerks<br />

täglich treffen und über Arbeit oder Privates<br />

austauschen können. „Uns war wichtig, einen Identifikationsort<br />

für alle Mitarbeiter zu schaffen – egal ob aus<br />

Fertigung, Verwaltung oder Entwicklung“, so Roland<br />

Breunig vom Würzburger Architekturbüro archicult.<br />

In die Planung wurden die Mitarbeiter in Form einer<br />

Umfrage miteinbezogen, um auf deren Bedürfnisse<br />

besser eingehen zu können. Eine wichtige Erkenntnis<br />

war der Wunsch nach unterschiedlichen Zonen, die<br />

auch entsprechend umgesetzt wurden. So gibt es einen<br />

Lounge-Bereich und einen abgeschirmten Coffee<br />

Corner. Der eigentliche Essbereich wurde zusätzlich<br />

14 <strong>contact</strong>


Innenarchitektur<br />

Der Pausenraum wird zum Café.<br />

Die Kantine: ein Raum für alle.<br />

© Fill Gurten: Bauherr: Fill Gurten – www.fill.co.at<br />

Architektur: Matulik – www.matulik.at; Foto: www.raumpixel.at<br />

New Work: New Break.<br />

Wie sich die Architektur der<br />

Pausenraumgestaltung wandelt.<br />

Der klassische Pausenraum wird zum Working Café<br />

und stellt einen beruhigten Rückzugs- und Begegnungsbereich<br />

dar. Dabei erhebt das Working Café auch<br />

seinen kreativen Anspruch an die Innenarchitektur<br />

und die Einrichtung. Hier ist Platz für ein gemeinsames<br />

Lunch, und es gibt diverse Möglichkeiten, um sich<br />

zurückzuziehen und in Ruhe einen Kaffee zu trinken.<br />

In Kombination mit Bartresen und Teeküche verliert<br />

das Working Café die Ausstrahlung eines klassischen<br />

Pausenraumes im Büro. Wer mit den Eigenschaften der<br />

vorgegeben Räumlichkeiten spielt und die Art der<br />

Möblierung individuell anpasst, kann so den größtmöglichen<br />

Nutzen erzielen. Sanfte Abschirmungen<br />

mit Paravents oder Fadenvorhängen ermöglichen einen<br />

Rückzug. Raumteiler können sowohl ansprechend für<br />

das Auge als auch als Stauraum nützlich sein.<br />

Das Working Café wird von den Mitarbeitern auch für<br />

das Arbeiten zwischendurch gerne gewählt. Manche<br />

Menschen suchen bewusst belebtere Orte wie Cafés<br />

oder Restaurants auf, um dort entspannt zu arbeiten.<br />

Nicht neu, aber ein wichtiger Ort der Regeneration<br />

ist die Kantine. Vor allem größere Unternehmen<br />

bieten ihren Mitarbeitern kostengünstiges Essen in<br />

einem dafür eigens eingerichteten Betriebsrestaurant<br />

an. Die Kantine trägt neben ihrer Primärfunktion der<br />

„Verpflegung“ auch zur Erholung und zur Förderung<br />

der sozialen Kommunikation bei. Mit Würstl und<br />

Pommes ist es dabei nicht mehr getan. Vor allem<br />

Millennials fordern nachhaltiges und gesundes Essen.<br />

Die Qualität des Essens, die Gestaltung des Raumes<br />

und die Einrichtung einer Kantine stellen unweigerlich<br />

die Wertschätzung des Unternehmens gegenüber<br />

den Mitarbeitern dar.<br />

Doch die Kantine kann noch mehr: Mit einem<br />

flexiblen Raumkonzept lässt sich der Speiseraum für<br />

Mitarbeiter-Events, Schulungen oder sogar für Vorträge<br />

umorganisieren. Durch bewussten Einsatz von Farben,<br />

Materialien, Licht, Raumklima und Möblierung<br />

werden schlichte Kantinen zu „multitasking-fähigen“<br />

Lebensräumen.<br />

„Manchmal braucht man eine kleine Pause, damit<br />

man die Dinge anders betrachten kann.“<br />

Diese und viele ähnliche Sprüche zieren die<br />

bunten Kalender in den Büros. Wieviel Wahrheit<br />

hinter diesen „Sprüchen zum Nachdenken“<br />

steckt, ist jedoch nicht immer allen Mitarbeitern<br />

bewusst.<br />

Pausen sind ein wichtiger und notwendiger Bestandteil<br />

unserer Leistungsbereitschaft. Wer seinem Körper<br />

und seinem Kopf regelmäßig etwas Ruhe gönnt und<br />

die Akkus auflädt, kann sich besser konzentrieren und<br />

verhindert Gedankenstarrheit. Wichtig dabei ist, die<br />

Pausenzeit anders zu verbringen als die Arbeitszeit.<br />

Also weg vom Arbeitsplatz! Und hier beginnt es etwas<br />

komplizierter zu werden, denn häufig fehlt das geeignete<br />

Raumangebot. Wir zeigen Ihnen einige Möglichkeiten<br />

auf, Regeneration räumlich zu gestalten.<br />

16 <strong>contact</strong><br />

© Impact Hub Brno<br />

© Regnauer Fertigbau & Co. KG, Vitalbüros Seeon-Seebruck


Innenarchitektur<br />

Trendwatching<br />

Nützliches für<br />

den Büroalltag.<br />

Momentum: Ihr persönliches<br />

Dashboard.<br />

Mittelzonen im Mittelpunkt.<br />

Den unterbelichteten Mittel- und Randzonen in<br />

den Bürogebäuden wurde bisher kaum Beachtung<br />

geschenkt. Moderne Büroplanung nimmt sich dieses<br />

Themas nun verstärkt an. Begegnungszonen gewinnen<br />

dabei an Bedeutung. Diese können aktiv gestaltete<br />

Treffpunkte mit Entspannungscharakter zum spontanen<br />

Gedankenaustausch werden. Immer noch haben<br />

Arbeitgeber häufig Bedenken vor zu viel Gemütlichkeit<br />

und sinkender Effizienz. Studien belegen jedoch<br />

das Gegenteil: Attraktiv gestaltete „zufällige“ Begegnungszonen<br />

wirken sich positiv auf den Arbeitsalltag<br />

aus. Kurzer informeller Gedankenaustausch mit<br />

Kollegen kann die Produktivität steigern.<br />

Bei der Gestaltung von Mittelzonen sind der Kreativität<br />

keine Grenzen gesetzt. Je nach Möglichkeit und<br />

Platz können diese Bereiche zu Lounges, Rückzugsnischen<br />

und Spielplätzen mit Schaukeln und Tischfußball<br />

werden. Egal, wie unkonventionell die Bereiche<br />

gestaltet sind, Ziel ist es, die Mitarbeiter näher zusammen<br />

zu bringen. Die Innenarchitektur kann diese<br />

aufgelockerte, zwanglose Atmosphäre unterstützen.<br />

Acitivity Garden und Besprechungen<br />

im Freien.<br />

Außenräume und Natur haben einen großen Einfluss<br />

auf unser Wohlbefinden. Eine Studie von Interface<br />

über Arbeitnehmer in Europa beweist, dass das Wohlbefinden<br />

und die Produktivität um etwa 13 Prozent<br />

steigen, wenn das Arbeitsumfeld über natürliche<br />

Elemente verfügt. Daher beziehen Unternehmen<br />

und Architekten immer mehr auch den Outdoorbereich<br />

mit ein. Ein angelegter Garten ist ideal für<br />

bewegungsorientierte Freizeitaktivitäten und auch für<br />

„Walk & Talk“-Meetings Wer sich nicht inmitten von<br />

Grün befindet, kann auch eine Terrasse oder einen<br />

Wintergarten anlegen. Architektonisch interessant<br />

gestaltet mit ruhigeren und belebteren Zonen, können<br />

Pausenzeiten, der Feierabend, sowie Besprechungen<br />

unter freiem Himmel stattfinden.<br />

Neues Arbeiten bedeutet auch, neue Wege zur Regeneration<br />

zu finden. Ständige Erreichbarkeit erfordert<br />

auch Plätze, an denen Mitarbeiter die Möglichkeit<br />

haben, sich zurückzuziehen. Die Pausen der Mitarbeiter<br />

dürfen auch im Meer der Agilität nicht aus den<br />

Augen verloren werden.<br />

Zusammenfassend kann man Räume zur Regeneration<br />

als ein Spiegelbild der Unternehmenskultur<br />

betrachten. Sie vermitteln damit auch eine Botschaft<br />

nach außen: Die Qualität ihrer Gestaltung zeigt die<br />

Wertschätzung des Unternehmens gegenüber Mitarbeitern<br />

und Gästen. Eines sollten diese Zonen aber<br />

unbedingt: Zur Unternehmenskultur passen, sonst<br />

wirken sie aufgesetzt und werden nicht genutzt.<br />

© Ford Motor Company Limited, UK<br />

Guten Morgen, gut sehen Sie heute<br />

aus. – Neben einer angenehmen<br />

Begrüßung, wenn der Internetbrowser<br />

geöffnet wird, können im personalisierten<br />

Momentum Tab noch To-do-<br />

Listen, Wetteranzeigen und Inspirationen<br />

angezeigt werden. Zusätzlich<br />

können Erinnerungen bei jeder neuen<br />

Taböffnung eingestellt werden, sodass<br />

Sie dem Hang zur allbekannten Prokrastination<br />

entkommen.<br />

Der digitale Crock-Pot.<br />

Ein altes Haushaltsgerät passt sich dem modernen<br />

Arbeitsplatz an: Der digitale Schongarer von Crock-<br />

Pot macht die stressfreie Zubereitung von frischen<br />

Mahlzeiten in der Mittagspause möglich. Einfach beliebige<br />

Zutaten vorbereiten, in den Schongarer geben<br />

und den Timer auf etwa 20 Minuten stellen. Et voilà:<br />

Das Mittagessen für Sie und Ihre Kollegen ist fertig.<br />

Guten Appetit!<br />

© Crock-Pot®<br />

© Shapr<br />

RAVPower<br />

RAVPower<br />

Solar-Powerbank.<br />

Mit der leicht transportierbaren<br />

Solar-Powerbank finden Sie nun<br />

wirklich keine Ausrede mehr, um Ihren<br />

Arbeitsplatz im Sommer nicht ins Grüne<br />

zu verlegen. Mit der Kraft der Sonne können<br />

gleichzeitig zwei Smartphones aufgeladen<br />

werden und ausreichend Energie gespeichert<br />

werden, um die Geräte auch ohne Sonnenzufuhr<br />

noch mehrmals aufladen zu können. So umgehen Sie<br />

nicht nur das lästige Problem leerer Akkus, sondern<br />

leisten auch einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz.<br />

© Momentum Dashboard Corp.<br />

18 <strong>contact</strong><br />

<strong>contact</strong> 19


Office Büros aus Lifealler Welt<br />

Mit Gottfried Semper durch<br />

Hongkong unterwegs.<br />

Das neue Uber-Headoffice in Hongkong ist nicht nur ein Hort von Fliesen, Graffitikunst und eingefangenen<br />

Glühbirnen. Dem Konzept von Bean Buro liegt auch so manch ungewöhnliche Autofahrt<br />

in die Vergangenheit zugrunde.<br />

Aufgabe!“ Die gebürtige Pariserin, die bei Sir Thomas<br />

Cook Architektur studierte, leitet gemeinsam mit<br />

ihrem Partner Kenny Kinugasa-Tsui das 2013 gegründete<br />

Bean Buro. Das interdisziplinäre Architekturund<br />

Designbüro ist auf Möbel, Produktdesign und<br />

Interior-Gestaltungen spezialisiert.<br />

„Die Elemente, die uns dabei geholfen haben, die Sicherheit<br />

in den visuellen Hintergrund treten zu lassen,<br />

sind sehr vielfältig und zum Teil verspielt. Immer wieder<br />

haben wir diverse Traditionen Hongkongs zitiert<br />

und in zahlreichen Formen und Materialien wieder<br />

aufleben lassen. Und was das räumliche Grundkonzept<br />

betrifft, haben wir uns auf die Lehre des deutschen<br />

Architekten und Kunsttheoretikers Gottfried<br />

Semper bezogen.“ Gemeint ist Sempers Konzept von<br />

„Struktur und Füllung“ sowie die von ihm geprägte<br />

Idee der „Materialumhegung als Raumabschluss“.<br />

Demnach erscheint die Raumstruktur in harter, die<br />

Füllung der Innenräume hingegen in bewusst leichter,<br />

haptisch weicher Materialität.<br />

Die Theorie wird bereits an der Rezeption manifest:<br />

Während der Raum mit traditionellen, in Hongkong<br />

handgefertigten Mosaikkacheln in Grün- und<br />

Grautönen verkleidet ist, präsentiert sich das Empfangspult<br />

mit beigem, weich gepolstertem Leder.<br />

Nicht von ungefähr soll die hier gewählte Stofflich-<br />

keit, so die Assoziation von Bean Buro, an den Innenraum<br />

eines nigelnagelneuen BMW oder Mercedes<br />

erinnern. „Immer wieder“, meint Architektin Lorène<br />

Faure, „findet man im Uber-Office Analogien an<br />

Mobilität und automotive Ästhetik, aber auch an den<br />

Standort Hongkong und die hier typischen, oft sehr<br />

alten Traditionen.“<br />

Neben den Kacheln an der Wand, den gepolsterten<br />

Stoffen und den satten maritimen Farben, die der<br />

Hongkonger Waterfront entnommen sind, finden sich<br />

viele kleine, oft zum Schmunzeln anregende Details<br />

aus der Geschichte sowie aus der Schule des Feng-<br />

Shui: helle Hölzer, geschwungene Formen, entzückende<br />

Lampenkäfige über den temporären Pausentischen<br />

vor der Fensterfassade, die statt eines Vogels das Licht<br />

einzufangen geschaffen sind. „Die stilisierten Vogelkäfige“,<br />

erzählt Faures Partner Kenny Kinugasa-Tsui,<br />

Kaum hat sich die Lifttür geöffnet, kaum hat der Blick<br />

die silbrig schimmernde Glaswand durchbrochen,<br />

taucht man ein in schummrig willkommen heißende,<br />

grünlich gräuliche Gefilde. Lediglich der Schriftzug<br />

an der Wand – vier große, konturierte Blockbuchstaben<br />

U, B, E und R aus brandkonform gebogenen<br />

Leuchtstoffröhren – geben sicheren Aufschluss<br />

darüber, nicht in einem Schwimmbad oder irgendeinem<br />

Unterwasser-Wellness-Tempel gelandet zu sein.<br />

Sondern eben hier, in der neuen Hongkong-Zentrale<br />

des mobilen Fahrtendienstleisters Uber, auf der<br />

letzten Etage eines der in die Jahre gekommenen, aber<br />

aufgrund des spektakulären Ausblicks hochbegehrten<br />

Bürohochhäuser im pulsierenden Business-Viertel<br />

Causeway Bay.<br />

„Früher hatte Uber in Hongkong mehrere kleine<br />

Büros, die über die ganze Stadt verstreut waren“, sagt<br />

Lorène Faure. „Mit diesem Headoffice, in dem die<br />

derzeit 80 Mitarbeiter erstmals gemeinsam an einem<br />

Standort gebündelt sind, sollen die nötigen Schritte<br />

für die Expansion gesetzt werden.“ Bis heute gibt es<br />

in Hongkong keine einheitliche, rechtlich geregelte<br />

Lösung für Fahrtendienstleister und Mietwagen-<br />

Service auf Zuruf. In den neuen Räumlichkeiten will<br />

die global agierende Plattform, die allein in Hongkong<br />

30.000 registrierte Fahrer zählt, die nötigen Pläne für<br />

die Legalisierung ausarbeiten. Und das Unterfangen<br />

ist alles andere als einfach. Erst letztes Jahr ist Uber<br />

mit dem Markteintritt in Mainland China gescheitert.<br />

Wie das Hong Kong Economic Journal vor wenigen<br />

Monaten berichtete, spekuliert das kalifornische Unternehmen<br />

in regelmäßigen Abständen darüber, auch<br />

die Sonderverwaltungszone komplett aufzugeben.<br />

„Wie man sich also vorstellen kann, war das Uber-Projekt<br />

nicht nur eine klassische Bürogestaltung, sondern<br />

auch der Versuch, die hier angewandten Security-<br />

Maßnahmen bezüglich Einbruchschutz, Datensicherheit<br />

und Vertraulichkeit im Umgang mit hochsensiblen<br />

Informationen bestmöglich zu kaschieren und so<br />

zu gestalten, dass dennoch ein offenes, flexibles und<br />

freundliches Arbeiten mit zwischenmenschlicher<br />

Interaktion möglich ist“, so Faure. „Keine leichte<br />

Alle Fotos: © Courtesy of Bean Buro<br />

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Büros aus aller Welt<br />

09<br />

What's on your desk?<br />

© Schneider & Schumacher<br />

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„sind eine Referenz an das Hongkong des 19. Jahrhunderts,<br />

als es gang und gäbe war, mit dem eigenen<br />

Vogel durch die Stadt zu spazieren oder den Käfig zur<br />

Teezeremonie oder zum gemeinsamen Dim-Sum-Essen<br />

mitzunehmen. Wir haben uns von dieser Geschichte<br />

sehr angeregt gefühlt.“<br />

In der Fülle der schönen, anekdotenreichen und oft<br />

seelenweichen Interior-Details verliert sich – ganz<br />

im Sinne Gottfried Sempers – der Blick auf die harte<br />

Struktur, die dem neuen Uber-Office zugrunde liegt.<br />

Kommunikatives Herzstück des Büros sind die kollektiven<br />

Orte wie etwa die Cafeteria mit Teeküche und<br />

Tischchen, die zum alleinigen Pausieren konzipierte<br />

Thekenzeile vor dem Fenster mit Blick auf die Happy<br />

Valley Pferderennbahn sowie der große, verglaste Konferenzraum<br />

mit 20 Meter langem Besprechungstisch<br />

und einer In-situ-Wandgestaltung des Hongkonger<br />

Graffitikünstlers Bao Ho. Die schwarz-weiß-blauen<br />

Motive zeigen Szenen aus dem städtischen Alltag,<br />

gespickt mit chinesischen Fabelwesen und Sternzeichentieren<br />

wie etwa Katzen, Hasen, Drachen.<br />

Ergänzt wird das rund 900 Quadratmeter große Büro<br />

von mittleren und kleineren Besprechungszimmern,<br />

verfliesten Phone-Booths, gemütlich gepolsterten Me-<br />

Places sowie diversen informellen We-Places, die über<br />

das gesamte Bürolayout verstreut sind. Die Workplaces<br />

selbst sind kompakt gehalten und meist zu Sechserund<br />

Achter-Schreibtischgruppen geclustert, wobei sich<br />

die Mitarbeiter aus Kommunikationsgründen stets<br />

gegenübersitzen. In Analogie zur Uber-DNA, die auf<br />

der Idee der Sharing-Economy basiert, liegt auch dem<br />

Büro das Teilen zugrunde: Sämtliche Arbeitsplätze für<br />

die derzeit 80 Mitarbeiter – bei Bedarf kann das Office<br />

auf bis zu 120 Mitarbeiter ausgebaut werden – sind als<br />

Shared Desks für Activity Based Working konzipiert.<br />

„Dieses Büro spielt mit Zitaten aus der Stadt, aus der<br />

Geschichte des Ortes und aus der Welt der Sharing-<br />

Economy“, sagen die beiden Bean-Chefs am Ende<br />

des Gesprächs. „Doch letztendlich ist die Form eine<br />

Variable, die ausgetauscht werden kann und muss und<br />

die Aufgabe hat, die Kultur und die Werte des Unternehmens<br />

zu transportieren. Die Konstante in alledem<br />

jedoch ist die Gastfreundschaft und Gemütlichkeit,<br />

wie wir sie aus der Hotellerie kennen.“ 2017 entwickelte<br />

Bean Buro in Zusammenarbeit mit führenden<br />

Hoteliers den Coworking Space The Work Project.<br />

Ideen aus dieser Kooperation fließen seitdem in jedes<br />

einzelne Office-Projekt ein. Der Appell ist unmissverständlich.<br />

Wojciech Czaja<br />

© schneider+schumacher<br />

What’s on your desk,<br />

schneider+schumacher?<br />

Das Architekturbüro schneider+schumacher hat seinen Bürositz im ehemaligen<br />

Hauptpostamt, nur wenige Schritte vom Frankfurter Hauptbahnhof entfernt. Das<br />

um 1910 errichtete Gebäude zeichnet sich durch große Raumhöhen und großzügige<br />

Raumfluchten aus. schneider+schumacher, die auch Niederlassungen in Wien<br />

und Tianjin betreiben, ist auf zwei der insgesamt vier Etagen ausgebreitet.<br />

„Unser Büro ist als Open Space gestaltet“, sagt Michael Schumacher. „Während<br />

die Arbeitstische im Fensterbereich angeordnet sind, eignet sich die mittlere<br />

Stützenreihe perfekt als Mittelzone für Pausen und informelle Besprechungen.<br />

Darüber hinaus sind an den beiden Enden des Großraums Konferenzräume sowie<br />

Teeküchen und Nasszellen angesiedelt.“ Der Architekt, der das 150 Mitarbeiter<br />

zählende Büro gemeinsam mit seinem Partner Till Schneider leitet, begrüßt das<br />

Open-Space-Konzept nicht nur aufgrund seiner räumlichen Qualitäten: „Jeder<br />

sieht und hört, wann man sich freut oder es angespannt wird. Diese Offenheit ist<br />

für uns wichtig für das Funktionieren des Büros.“<br />

Die Arbeitsräume sind sachlich und funktional gestaltet. Der Fokus liegt auf der<br />

Konzentration. Eine verspielte Einrichtung wie bei Google, Facebook und Airbnb<br />

kommt für den Architekten nicht infrage. „Unsere Arbeit ist bereits Leidenschaft<br />

und Vergnügen. Das genügt. Das braucht man durch Billard-Tische, bunte Liegestühle<br />

und sonstiges Halligalli nicht noch zusätzlich zu verlustigen.“<br />

Wojciech Czaja<br />

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© Kirsten Bucher<br />

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Wir haben unser Büro mit klassischen Architektenleuchten<br />

ausgestattet.<br />

Die knallrote Roxxane von Nimbus nutzen wir derzeit<br />

als Testobjekt. Wir wollen die LED-Schreibtischleuchte<br />

in einem unserer künftigen Projekte verwenden.<br />

Die Magnetmännchen im Maßstab 1:10 eignen sich<br />

perfekt, um in einem Raummodell die Ergonomie und<br />

die Proportionen zu überprüfen.<br />

An das papierlose Büro glauben wir nicht. Wir sind<br />

Papierfans. Zwar wickeln wir unsere Projekte immer<br />

häufiger als BIM-Modell ab, aber das klassische DIN-A4-<br />

Blatt wird niemals aussterben. Das 29,7 x 21 Zentimeter<br />

große Blatt Papier verlangt einem Architekten eine<br />

Disziplin ab, auf die man nicht verzichten sollte.<br />

Das sind alte, völlig abgeranzte Holzstühle aus der<br />

Städelschule, auf denen schon Joseph Beuys gesessen<br />

ist. Gute Proportionen. Wunderbar!<br />

Beim Arbeiten wechseln wir in regelmäßigen Abständen<br />

die Sitzposition. Ein Hocker fördert aufrechtes Sitzen<br />

und stärkt dadurch den Rücken. Die Farbe ist kein Zufall.<br />

Beim Rot handelt es sich um das deutsche Signalrot<br />

RAL 3020, das wir bei unserem ersten großen Projekt,<br />

der Infobox in Berlin, eingesetzt haben. Heute nutzen<br />

wir RAL 3020 in unserem Büro als Corporate-Farbe.<br />

Die Plastik stammt vom Frankfurter Künstler Ottmar Hörl<br />

und stellt einen Architekten dar.<br />

Dreidimensionale Buchstaben haben für uns einen<br />

hohen ästhetischen Reiz. Das altdeutsche „m“ steht für<br />

Michael und stammt von einer alten Bäckerei. Es gibt<br />

auch noch ein „t“ für Till.<br />

Die Wandpfeiler zwischen den Fenstern sind magnetisch.<br />

Wir nutzen die Flächen für Postkarten und Projektpräsentationen.<br />

Der kleine Kitsch macht den Arbeitsplatz<br />

schöner und persönlicher.


Office Life<br />

Häufiger Positionswechsel zwischen dynamischem<br />

Sitzen und Stehen wirkt sich positiv auf unser allgemeines<br />

Wohlbefinden aus. Stehen aktiviert unsere<br />

Rückenmuskulatur. Dadurch wird unsere Wirbelsäule<br />

entlastet und kann sich entspannen. Dank der<br />

aufrechten Position können wir befreiter atmen und<br />

unser Körper wird mit mehr Sauerstoff versorgt. Ein<br />

Mangel an Sauerstoff kann zu Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten<br />

und Müdigkeit führen.<br />

Daher wirkt sich das Arbeiten im Stehen vor allem<br />

während des Nachmittagstiefs sehr positiv auf die<br />

Produktivität aus.<br />

Mit dem Stehen vor dem Bildschirm verhält es sich<br />

wie mit dem ruhigen Sitzen im Kindesalter – es muss<br />

trainiert werden. Ist man das Stehen nicht gewöhnt,<br />

beginnt man mit kürzeren Intervallen und kleineren<br />

Aufgaben, die auch im Stehen erledigt werden können.<br />

Nach und nach gewöhnt sich der Körper an das<br />

Stehen und stärkt die Muskulatur in den entsprechenden<br />

Körperregionen.<br />

Richtiges Stehen am Schreibtisch –<br />

was ist zu beachten?<br />

Achten Sie auf einen weichen Untergrund und bequeme Schuhe.<br />

Optional können Sie eine Anti-Ermüdungsmatte verwenden.<br />

Achten Sie auf Ihre Körperhaltung. Versuchen Sie aufrecht<br />

zu stehen. Denken Sie dabei an eine imaginäre Schnur, die Ihren<br />

Kopf Richtung Decke zieht.<br />

Bewegen Sie sich. Stehen bedeutet nicht, wie ein Grenadier<br />

Guard zu verharren. Verlagern Sie Ihr Gewicht von einem Bein<br />

auf das andere und stellen Sie sich auf Ihre Zehenspitzen. So lockern<br />

Sie Ihre Muskeln und beugen Verspannungsschmerzen vor.<br />

Passen Sie den Tisch Ihren Bedürfnissen an. Ein höhenverstellbarer<br />

Schreibtisch lässt sich dabei am einfachsten bedienen. Die<br />

Arme sollten locker auf der Arbeitsfläche aufliegen, ohne dass<br />

Sie die Schultern hochziehen müssen. Wenn Sie sich nach vorne<br />

beugen oder zurücklehnen müssen, um gut im Stehen arbeiten zu<br />

können, hat der Tisch für Sie die falsche Höhe.<br />

Sitzen Sie bequem?<br />

Stehen Sie auf!<br />

Die neue Effizienz:<br />

Arbeiten im Stehen!<br />

Aus der Theorie wird gelebte Praxis. Immer<br />

mehr Unternehmen statten ihre Büroarbeitsplätze<br />

mit elektrisch höhenverstellbaren<br />

Schreibtischen aus. Damit ist ein rascher<br />

Positionswechsel ein Kinderspiel. Doch Stehen<br />

ist nicht gleich Stehen.<br />

Bewegung ist ein natürliches Bedürfnis des Menschen.<br />

Allerdings werden wir von Kindesbeinen an darauf<br />

trainiert, über mehrere Stunden ruhig zu sitzen. Es ist<br />

für uns ganz normal, über acht Stunden auf unserem<br />

Bürostuhl sitzend zu verbringen. Wer sich dann auch<br />

nach der Arbeitszeit lieber hinsetzt anstatt sich zu<br />

bewegen, erhöht das Risiko gesundheitlicher Beschwerden.<br />

Laut aktueller Studien sitzen Menschen durchschnittlich<br />

9,3 Stunden pro Tag. Und weil wir nicht nur zu<br />

lange, sondern dabei auch meistens falsch sitzen, kommt<br />

es unausweichlich zu negativen Folgeerscheinungen:<br />

Überbeanspruchung der Wirbelsäule, Verspannungen,<br />

Schmerzen und in vielen Fällen sogar irreparable<br />

Dauerschäden des Stütz- und Bewegungsapparates. In<br />

Europa entfallen mittlerweile fast 50 Prozent der jährlichen<br />

Krankenstandstage auf diesen Bereich (Quelle:<br />

Studie der Work Foundation im Auftrag der EU).<br />

Für den raschen Positionswechsel eignen sich elektrisch<br />

höhenverstellbare Schreibtische besonders gut.<br />

Die Kombination aus Arbeitsphasen im Sitzen und im<br />

Stehen bringt mehr Bewegung und Abwechslung in<br />

den Büroalltag. Diese Intervalle entsprechen unserem<br />

natürlichen Bedürfnis nach Bewegung.<br />

Achten Sie auf Ihr Körpergefühl. Sobald Sie das Stehen als<br />

anstrengend empfinden, wechseln Sie wieder in eine sitzende<br />

Position. Nach und nach werden Sie die Arbeitsintervalle im<br />

Stehen verlängern können.<br />

Verbessern Sie Ihre Körperhaltung an einem Stehtisch.<br />

Arme im 90-Grad-Winkel<br />

Handgelenke in neutraler Haltung<br />

Verlagern Sie das Gewicht gelegentlich<br />

von einem Fuß auf den anderen<br />

Keine Absätze!<br />

Quelle: Adaptiert von Angus McIntyre und Matthew Brauer.<br />

Computerbildschirm in Augenhöhe<br />

und direkt vor Ihnen<br />

Bildschirm im Neigungswinkel von 20 Grad;<br />

Abstand zwischen Augen und Bildschirm:<br />

50 bis 70 cm<br />

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Showroom<br />

Die zwei Seiten<br />

der Flexibilität.<br />

Viel ist die Rede von Flexibilität im Büro. Das betrifft zum einen die Flexibilität in der Nutzung und<br />

meint die variable Einsetzbarkeit der Büroeinrichtung. Zum anderen geht es um die Flexibilität der<br />

Nutzer – also Lösungen für moderne Büronomaden. Für beide Fälle wollen wir Ihnen in dieser Ausgabe<br />

von <strong>contact</strong> je eine interessante Produktneuheit vorstellen.<br />

wh_locker:<br />

So schön kann Stauraum sein.<br />

Lockersysteme werden immer mehr zum Standard-<br />

Stauraum für Büronomaden. Der wh_locker ist ein<br />

reduziertes, formschönes Schrank-Schließfachsystem,<br />

das speziell für Coworking, Desksharing und temporäres<br />

Arbeiten in Open Space Büros entwickelt wurde.<br />

Die einzelnen Module in 2er- und 3er-Kombinationen<br />

lassen sich baukastenartig zusammenstellen und<br />

somit für eine große Anzahl von Personen nutzen. Die<br />

Fronten der einzelnen Fächer sind in unterschiedlichen<br />

Varianten verfügbar – auf Wunsch mit Muschelgriff,<br />

Zahlenschloss, Fach-Nummer und Briefschlitz.<br />

Die breite Auswahl an Farben und Materialien<br />

erlauben eine nahtlose gestalterische Einbindung in<br />

den architektonischen Kontext.<br />

Zahlenschloss<br />

Briefschlitz<br />

Fachnummer<br />

etio: Elektrisch höhenverstellbarer<br />

Arbeitsplatz.<br />

Sitz-/Steharbeitsplätze erleben einen regelrechten<br />

Boom. Kein Bürotisch leistet einen derart wertvollen<br />

Beitrag zur Arbeitsplatzergonomie wie ein Sitz-/<br />

Steharbeitsplatz. Als Teil der Bürotischserie etio hat<br />

Wiesner-Hager einen elektrisch höhenverstellbaren<br />

Schreibtisch entwickelt, der sowohl als Einzeltisch als<br />

auch als Doppelarbeitsplatz zur Verfügung steht.<br />

Die Tischplatte ist stufenlos höhenverstellbar von 65<br />

bis 125 cm. Der Tisch lässt sich so in wenigen Sekunden<br />

an wechselnde Tätigkeiten anpassen. Mit dem<br />

Speichermodul können verschiedene Einstellungen<br />

der Nutzer gespeichert und direkt abgerufen werden.<br />

Der Doppelarbeitsplatz verbindet zwei Tischplatten,<br />

die sich individuell getrennt voneinander verstellen<br />

lassen, mit nur einem Gestell. etio wird so zu einer<br />

ebenso wirtschaftlichen wie effizienten Arbeitsplatzlösung<br />

– perfekt einsetzbar in allen Büroformen.<br />

Angeboten wird die Tischfamilie in unterschiedlichen<br />

Formaten und einer breiten Auswahl an Farb- und<br />

Materialausführungen.<br />

Fazit: Der elektrisch höhenverstellbare etio ermöglicht<br />

den komfortablen Wechsel vom Sitz- zum Steharbeitsplatz.<br />

Und provoziert damit häufige Positionswechsel,<br />

die sich positiv auf die Rückenergonomie auswirken<br />

und konzentriertes, produktives Arbeiten fördern.<br />

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Motivation neu denken: Mobilität neu denken: Arbeitsformen neu denken: Verhaltensweisen<br />

neu denken: Effizienz neu denken: Büro neu denken: www.thinknewwork.com

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