17.05.2020 Aufrufe

GRILLZEIT 2020 1 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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BESSER GRILLEN. BESSER LEBEN.<br />

Ausgabe 01 | <strong>2020</strong> € 4,50


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heft 1 / <strong>2020</strong><br />

40<br />

12<br />

38<br />

essen & trinken<br />

12 Englischer aus Österreich<br />

28 Steaks für Kenner<br />

32 Trendsport Fermentation<br />

40 Best Burger Buddies<br />

45 Die Haubengärtner<br />

46 Kartoffel-Helden<br />

48 Schwartenkracher<br />

56 The Big ISI<br />

62 Grill Campus<br />

72 Es dämmert uns!<br />

56<br />

besser grillen<br />

68 <strong>Grillen</strong> lesen<br />

80 Brennstoff und Hitze<br />

82 Im Praxistest<br />

90 Erleuchtung unplugged<br />

94 Neue Produkte<br />

28<br />

48 10<br />

3


editorial<br />

90<br />

Endlich!<br />

Covid-19 hat unser Leben massiv verändert,<br />

und das nicht nur zum Schlechten. Wir haben<br />

gelernt, mit Frischhefe umzugehen, beim Friseur<br />

Termine auszumachen und maskiert die Bank zu<br />

betreten. Und die aktive Grill-Community hat in<br />

Österreich jetzt endlich und endgültig die absolute<br />

Mehrheit.<br />

Doch es gibt immer noch viele ungenutzte<br />

Chancen für das neue Leben nach Corona.<br />

Dazu einige konkrete Vorschläge von unserem<br />

forschen Redakteuer Tentin Quarantino:<br />

72<br />

Vom Großraumbüro ins Kabinett. Homeworking<br />

hat sich als ausgesprochen effiziente Alternative<br />

ohne nennenswerten CO2-Abdruck etabliert.<br />

Die Pendlerpauschale sollte daher jetzt auf<br />

individuellen Wunsch in eine Infrastrukturpauschale<br />

für professionelle Stubenhocker<br />

umgewandelt werden und die Telekommunikationsunternehmen<br />

müssen künftig ihre Glasfaserkabel<br />

genau dort im Boden verbuddeln, wo sie<br />

am dringendsten gebraucht werden. Und nicht<br />

nur in den Ballungsräumen, wo die meisten<br />

Verträge zu lukrieren sind.<br />

Die unausweichliche Verstaatlichung der AUA<br />

hat Folgen: Das geltende Käfigverbot für Legehennen<br />

muss auch auf Flugzeugpassagiere<br />

erweitert, die tierquälerische Economy-Class abgeschafft,<br />

die Business-Class zum Mindeststandard<br />

werden. Die dafür nötigen Umbauten<br />

werden von der Familie Lutz vorgenommen.<br />

62<br />

Mega-Kreuzfahrtschiffe mit bis zu 3.000 Doppelkabinen<br />

sind passé und sollten zu schwimmenden<br />

Offshore-Inseln umgewidmet werden,<br />

die als mobile Asyle, Spitäler, Campingplätze<br />

oder Gewerkschaftsheime verschandelte Mittelmeerinseln<br />

entlasten. Schweröl als Treibstoff<br />

sollte auch für die gesamte Passagier-Schifffahrt<br />

verboten werden, ebenso Schlagersänger wie<br />

der Wendler und lästige Animateure am Pool.<br />

Die Marke Aida wird künftig also wieder ausschließlich<br />

für Wiens beste Cremeschnitten<br />

und Topfengolatschen stehen.<br />

Viel Vergnügen im extra langen Grillsommer<br />

wünscht Ihnen die Redaktion der <strong>GRILLZEIT</strong><br />

82<br />

Impressum<br />

Medieninhaber & Produktion: produktiv pr+produktion GmbH<br />

Geschäftsführung: Marketa Schubert<br />

Herausgeber: Michael Schubert<br />

Alle: 2100 Korneuburg, Anton-Lorenzstraße 32<br />

Tel.: 0043/2262/20400, Email: redaktion@grillzeit.at<br />

Druck: Walstead Leykam Druck<br />

Gestaltung: Christa Schnellrieder, Maria Jordan<br />

Bildbearbeitung: Rudolf Koch<br />

Fotos: Volker Debus, Markus Gmeiner, <strong>GRILLZEIT</strong>, Gut Streitdorf,<br />

Stefan Hobel, iStock, Arnold Pöschl, Michael Schubert, Tann Graz,<br />

Weber Stephen.<br />

4


Der Weber Pulse<br />

Die einfachste Art zu grillen<br />

Einfach einstecken und losgrillen<br />

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100 % Weber Grillgenuss<br />

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01 20<br />

GRILL<br />

ZEIT<br />

NEWS<br />

Die neue Grill-Normalität<br />

Es wird mehr gegrillt denn je. Und es werden deutlich mehr sowie noch<br />

hochwertigere Grillgeräte gekauft als jemals zuvor. Aber riesige Warteschlangen<br />

der Gattung „Boa Corona“ muss man im Fachhandel trotzdem nicht fürchten –<br />

denn dort hat man den Lockdown gut genutzt, um sich vorzubereiten.<br />

Während Anno Domini <strong>2020</strong> für Tourismus,<br />

Kultur und Gastronomie mit Bestimmtheit<br />

als Katastrophenjahr in die<br />

Wirtschaftsgeschichte eingehen wird,<br />

profitierten andere Branchen wie<br />

Paketdienste, Getreidemühlen und Toilettenpapier-<br />

Hersteller unmittelbar von den Auswirkungen der<br />

Corona-Krise. Wenn auch nicht immer nachhaltig.<br />

Die neue Normalität bringt aber auch Änderungen<br />

in unser Leben, die offensichtlich gekommen sind, um<br />

zu bleiben. Die bargeldlose Zahlung hat sich endgültig<br />

durchgesetzt, wir haben uns ans Home-Office gewöhnt<br />

und der Individualverkehr ist rehabilitiert. Die<br />

Wertschätzung für heimische und regionale Lebensmittel<br />

ist massiv gestiegen, ebenso endlich auch jene<br />

für deren Produzenten. Viele Menschen haben in den<br />

letzten Wochen die Küche (wieder) für sich entdeckt,<br />

backen Brot und nähen ihre Businesshemden zu<br />

Gesichtsmasken um.<br />

Vor allem aber wurde der Megatrend <strong>Grillen</strong> zum<br />

Gigatrend beschleunigt. Noch nie wurde so früh, so<br />

viel und so aufwendig gegrillt wie dieses Frühjahr.<br />

Und noch nie wurden so viele Grillgeräte gekauft –<br />

von Neueinsteigern, die es jetzt endlich wissen wollen,<br />

und von erfahrenen Grillern, die lieber in ein lange<br />

ersehntes Geräte-Upgrade investieren, als sich im<br />

Sommer an fernen Gestaden eine Infektion einzutreten.<br />

Die erste große Welle der neuen Grillgeräte<br />

rollte heuer aber per Spedition in die Gärten, denn<br />

gekauft werden konnte ja wochenlang nur online.<br />

Dafür aber mit attraktiven Vorteilen, Zusatzartikeln<br />

und Serviceangeboten. Mit dem Resultat, dass die<br />

Webshops glühten und seit der Wiedereröffnung der<br />

Fachgeschäfte auch dort rege Nachfrage herrscht.<br />

Allerdings ohne die langen Warteschlangen, die man<br />

vor Baumärkten und der Louis Vuitton Boutique (!)<br />

in der Wiener Innenstadt beobachten konnte.<br />

Neue Regeln im Grillshop. Wie überall im Handel<br />

gelten auch für die Tempel des Grillsports die üblichen<br />

Auflagen: Mundschutz für Kunden und Verkäufer,<br />

Mindestabstände von einem Meter, nur ein Kunde pro<br />

6


NEWSnews<br />

Weber webt sein<br />

Standortnetz<br />

Benedikt Mitterlehner und Matthias<br />

Fuchs von Grill & Co. navigieren zwei<br />

Weber Flagshipstores und zwei<br />

brandneue Weber Outlets durch<br />

spannende Grill-Zeiten.<br />

10 Quadratmeter. Doch würde es diese Flächenregel<br />

gar nicht brauchen, wie uns Matthias Fuchs von<br />

Grill&Co., Inhaber einiger Weber Original Stores erklärt,<br />

„denn würden wir danach gehen, hätten wir in<br />

Brunn mindestens 40 Leute im Geschäft. So ist aber<br />

eine sinnvolle Beratung unserer Meinung nach gar<br />

nicht möglich, also haben wir diese Maximalzahl auf<br />

12 limitiert. Das funktioniert – ohne nennenswerte<br />

Wartezeiten. Zwar gibt es auch die Möglichkeit, Beratungstermine<br />

telefonisch auszumachen, das ist aber<br />

zumindest unter der Woche gar nicht notwendig!“<br />

Und auch wenn Matthias Fuchs mit dem Onlineshop<br />

www.grillco.at voll am Boom der Versandhändler mitpartizipiert,<br />

sieht er seine Fachgeschäfte stets als allerbeste<br />

Adresse für Grillfans, die sich noch informieren<br />

wollen, denn „die Geräte zu prüfen und selbst Hand<br />

anlegen zu können, ist durch nichts zu ersetzen.<br />

Beratung bieten wir zwar auch online an, aber auch<br />

Themen wie Reinigen, Anzünden und andere Basics<br />

gehören Interessenten fachkundig vermittelt. Und<br />

das geht am besten direkt am Gerät!“<br />

Preislich haben die On- und Offlinewelt ja längst<br />

gleichgezogen, in seinen Weber Original Stores bietet<br />

Fuchs eine „Best-Paketpreis-Garantie“ (Grill, Zubehör,<br />

Kurs und Services) und derzeit – bis Ende des Sommers<br />

– sogar die Lieferung in einem Umkreis von<br />

50 Kilometern gratis an. Dazu gibt es als Servicemöglichkeiten<br />

die Montage von Neugeräten, Wartungen<br />

von Grills, Servicechecks mit Dichtigkeitsprüfung etc.<br />

Diese Serviceorientierung geht sogar so weit, dass hier<br />

auch alle Reklamationen von Weber Geräten abgewickelt<br />

werden, egal wo sie gekauft wurden. Rechnung<br />

und Gewährleistungszeitraum natürlich vorausgesetzt.<br />

Mit zwei neuen Adressen unter der Weber Flagge<br />

wird die Präsenz der Premiummarken-Shops<br />

im Osten Österreichs weiter ausgebaut. Zum<br />

Flagship-Store in Brunn am Gebirge kamen in<br />

diesem Frühjahr ein Filial-Standort in Floridsdorf<br />

sowie die Neueröffnung des XL-Stores in Wiener<br />

Neustadt dazu.<br />

Alle neuen Standorte firmieren unter dem<br />

Dach des Shopbetreibers Grill&Co., dessen<br />

Inhaber Benedikt Mitterlehner mit Matthias<br />

Fuchs als Partner bereits erfolgreich die<br />

Weber Original Stores in Marchtrenk und<br />

in Brunn am Gebirge hochgezogen hat. Der Norden<br />

Wiens war schon lange als weißer Fleck auf der Weber<br />

Landkarte identifiziert, in Wiener Neustadt wurde ein<br />

populärer Grillhändler übernommen und komplett neu<br />

zu einem echten Weber Store ausgebaut.<br />

Mit sämtlichen Möglichkeiten dieses Geschäftstyps,<br />

wie einem Grill & <strong>BBQ</strong> Catering-Angebot für Firmenevents<br />

(z.B. Weihnachtsfeiern mit Barbetrieb oder<br />

Grillkurse als Teambuilding) im Raum Wien und<br />

Niederösterreich.<br />

Das Sortiment dieser Weber Erlebniswelten umfasst<br />

Weber Grills, Zubehör, Gewürze & Saucen, Fleisch,<br />

Grillkurse, Grillworkshops, Verkostungen und Food<br />

Pairing Events – sehr beliebt sind da aktuell übrigens<br />

Gin, Single Malt, Rum und Wein.<br />

Weber Store & Weber Grill Academy<br />

Original Wiener Neustadt<br />

7


01 20<br />

GRILL<br />

ZEIT<br />

NEWS<br />

Wr. Neustadt. Auf den über 700 Quadratmetern<br />

des Wiener Neustädter Geschäftslokales wurde<br />

aber nicht nur der lupenreine Weber Store, sondern<br />

zugleich auch eine neue Weber Grill Academy<br />

Original eingerichtet. Unter der Leitung des Grillmeister-Trios<br />

Karina und Daniel Volk sowie Bernhard<br />

Wöginger wird dort ab 8.8.<strong>2020</strong> ein dichtes<br />

und hochinteressantes Kursprogramm angeboten.<br />

Weber Store & Weber Grill Academy<br />

Original Wiener Neustadt<br />

Am Reitweg 55<br />

2700 Wiener Neustadt<br />

Mail: wiener-neustadt@grillco.at<br />

Tel.: 05/7011-500<br />

Öffnungszeiten: Mo-Fr 10:00 bis 18:00 Uhr<br />

Sa 9:00 bis 13:00 Uhr<br />

Daniel & Karina Volk<br />

(Wiener Neustadt)<br />

Der Weber Store Wien Nord<br />

in Floridsdorf bietet auf rund<br />

350 Quadratmetern ebenfalls<br />

die gesamte Produktpalette von<br />

Weber. Als brandneue Filiale des<br />

WOS Wien Süd bedient dieser<br />

Standort perfekt alle Kunden<br />

aus dem Norden der Bundeshauptstadt sowie des<br />

angrenzenden Umlandes. Die Grillkurse im Raum<br />

Wien werden jedoch nach wie vor nur im Weber<br />

Original Store Wien Süd stattfinden.<br />

Allerdings wurde in Floridsdorf eine integrierte<br />

Workshop-Grillküche für kleinere Gruppen installiert,<br />

wo die Wiener Grillmeister Markus Lukas und<br />

Patrick Bayer den Teilnehmern die Finessen der<br />

Geräte in der Praxis vorstellen – gegrillt wird dabei<br />

übrigens indoor mit Abzugshauben.<br />

Weber Store Wien Nord<br />

Angyalföldstraße 101<br />

1210 Wien<br />

Mail: wien-nord@grillco.at<br />

Tel.: 05/7011-400<br />

Öffnungszeiten: Mo-Fr 10:00 bis 18:00 Uhr<br />

Sa 9:00 bis 15:00 Uhr<br />

Grill-Staatsmeisterschaft<br />

und -Landesmeisterschaft in Kaindorf<br />

Die Styrian Barbecue Association veranstaltet am 4. und<br />

5. September <strong>2020</strong> in Kaindorf bei Hartberg das 1. Internationale<br />

Styrian Grill + <strong>BBQ</strong> Festival. Da leider die Staatsmeisterschaft<br />

in Horn aufgrund der Corona-Krise abgesagt<br />

werden musste, werden im Zuge des steirischen Events nun<br />

folgende Wertungen durchgeführt:<br />

Aus allen österreichischen Teams wird der Österreichische<br />

Staatsmeister gekürt und aus allen steirischen Teams wird<br />

der Steirische Landesmeister gekürt. Und aus allen Teams<br />

vor Ort wird auch der Sieger des 1. Internationalen Grill +<br />

<strong>BBQ</strong> Festivals gekürt.<br />

Am Freitag finden die Burger und Ripperl Competition<br />

statt, die einzeln gewertet werden, am Samstag der Hauptbewerb,<br />

der sich aus 4 Gängen zusammensetzt: 1. Huhn,<br />

2. Schwein, 3. Rind und 4. Dessert. Die Bewertung der abgegebenen<br />

Speisen erfolgt durch ausgebildete Juroren der<br />

World Barbecue Association und wird unter Schirmherrschaft<br />

der Austrian Barbecue Association durchgeführt.<br />

Auch für das leibliche Wohl der Besucher ist mit Grill- und<br />

<strong>BBQ</strong>-Gerichten bestens gesorgt. Ein kleiner Vergnügungspark<br />

rundet das Angebot dieses Events für die ganze<br />

Familie ab.<br />

8


GUTES<br />

KANN<br />

NUR<br />

AUS<br />

GUTEM<br />

ENTSTEHEN.<br />

KATEGORIE:<br />

KALBIN<br />

TEILSTÜCK:<br />

ROSTBRATEN<br />

(RIBEYE)<br />

Speziell auf Marmorierung selektierte<br />

AMA-Gütesiegel Qualität von Kalbinnen.<br />

Das ist CultBeef. Die strengen Altersund<br />

Gewichtsgrenzen sorgen für zarte,<br />

saftige Steaks mit top Geschmack.<br />

www.cultbeef.at/amagsinfo


01 20<br />

GRILL<br />

ZEIT<br />

NEWS<br />

Snow&Beef <strong>2020</strong><br />

Wintergrillen der Extraklasse – erstmals mit weit über<br />

10.000 Gästen in insgesamt 8 Regionen Österreichs<br />

v.l.n.r.:<br />

DI Werner Habermann<br />

(GF ARGE Rind), Christian<br />

(Grillgehilfe Team<br />

Adi Matzek),<br />

Manfred Gruber<br />

(Biofleischproduzent),<br />

Dr. Rudolf Stückler<br />

(AMA-Marketing<br />

Produktmanager Fleisch<br />

und Fleischwaren),<br />

Joachim Halwachs<br />

(Catering, Gastronomie),<br />

Ing. Gerald Toifl<br />

(Gastro-Marketing EZG<br />

Gut Streitdorf/Arge Rind),<br />

Adi Matzek<br />

(Fleischermeister und<br />

Doppelgrillweltmeister sowie<br />

Genuss-Botschafter NÖ)<br />

Wenn „Snow&Beef“ auf der<br />

Speisekarte zu lesen ist,<br />

wissen die Gäste der Wintersportgastronomie<br />

nach<br />

nun bereits sieben erfolgreichen<br />

Saisonen mittlerweile schon<br />

sehr genau, dass es hier um ausgezeichnete<br />

Qualitäten vom heimischen AMA-<br />

Gütesiegel und Bio-Rind geht, die im<br />

Zentrum dieser kulinarischen Wochen<br />

stehen. Denn zwischenzeitlich wird<br />

das Programm sogar explizit gesucht<br />

und nachgefragt. Auch konnte aus den<br />

Rückmeldungen der teilnehmenden<br />

Gastronomen ganz eindeutig geschlossen<br />

werden, dass Rindfleischgerichte<br />

deutlich öfter bestellt werden, wenn sie<br />

im Aktionszeitraum angeboten werden.<br />

Die Herkunftsauslobung wird seitens<br />

der Gäste also bereits aktiv honoriert.<br />

Winwinwin. Snow&Beef zahlt sich<br />

10


NEWSnews<br />

also aus. Für alle Glieder der gesamten<br />

Wertschöpfungskette – von der landwirtschaftlichen<br />

Produktion im Schulterschluss<br />

mit dem Handel bis hin zur<br />

Gastronomie und ihren Gästen.<br />

Die Snow&Beef-Idee hat sich bei den<br />

Tourismusregionen etabliert und das<br />

Potential dieser Kulinarik-Initiative<br />

wurde von den Regionen <strong>2020</strong> noch<br />

besser aufgenommen und umgesetzt<br />

denn je.<br />

Denn die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

mit den Tourismusregionen in den vergangenen<br />

Jahren bewirkte <strong>2020</strong><br />

erstmals auch die Teilnahme von fünf<br />

neuen Gebieten in Niederösterreich,<br />

beginnend mit Hochkar, Annaberg,<br />

Gemeindealpe, Raxalpe und zum Abschluss<br />

noch St. Corona am Wechsel,<br />

wo die Snow&Beef-Saison Niederösterreichs<br />

mit einem Medien- und Pressegespräch<br />

offiziell beendet wurde.<br />

Der Auftakt erfolgte auch <strong>2020</strong> wieder<br />

am Stuhleck in Spital am Semmering.<br />

Weiters beteiligte sich in der abgelaufenen<br />

Saison auch der Skicircus Saalbach<br />

Hinterglemm Leogang Fieberbrunn an<br />

Snow&Beef. Ebenfalls neu und aktiv<br />

trug Brunnalm – Hohe Veitsch in der<br />

Region Semmering Waldheimat Veitsch<br />

die Initiative mit. Das große Finale von<br />

Snow&Beef <strong>2020</strong> absolvierte die Region<br />

Schladming – Dachstein mit der<br />

Krummholzhütte am Hauser Kaibling.<br />

Und trotz der Nachwehen der Corona-<br />

Krise laufen schon jetzt wieder die<br />

ersten Vorbereitungen für „Snow&Beef<br />

2021“, das mit seinem kompromisslosen<br />

Qualitätsanspruch sehr gut in die<br />

Wintersportgastronomie der Zukunft<br />

passt, die sich mehr denn je dem Motto<br />

„Klasse statt Masse“ verschreiben will.<br />

11


essen & trinken<br />

12


essen & trinken<br />

Der Englische aus<br />

Österreich<br />

Pistole, Englischer, Kette, Ludel, Fledermaus. Was klingt wie das Stichwortverzeichnis<br />

eines Edgar Wallace-Krimis, entstammt der uralten Rindfleisch-<br />

Fachsprache österreichischer Metzger, die sich im Osten des Landes ja lieber<br />

Fleischhauer nennen. Und der „Englische“ ist dort nichts anderes als der zugeschnittene<br />

Rücken des Rindes, dessen unterschiedliche Fleischpartien sich<br />

ganz besonders gut für verschiedene saftige und zarte Steaks eignen.<br />

So manch einer wird sich noch an die Zeiten erinnern,<br />

als man im Restaurant sein Steak als Kenner<br />

gern „englisch“ oder gar „blutig“ und noch nicht<br />

„medium rare“ oder „rare“ bestellte. Eine Sitte, die<br />

sich spätestens mit der BSE-Krise erledigt hat, die<br />

ausgerechnet im Mutterland der Beefsteaks ihren Ausgang<br />

genommen hatte.<br />

Die Klassifizierung „Englisch“ stand bis dahin für das Abenteuer<br />

des Halbrohen am Teller, das nur noch vom frankophil-verwegenen<br />

Beef Tatar getoppt wurde. Danach war die<br />

Bezeichnung „englisch“ auf der Speisekarte eine Zeit lang so<br />

hilfreich wie heute der Name Corona für Bier. Und roh gegessen<br />

werden bei uns inzwischen ja schon ganz andere Dinge,<br />

wie Fisch, Austern und Seeigel.<br />

Geblieben ist der „Englische“ jedenfalls als Überbezeichnung<br />

der recht unterschiedlichen Partien des Kotelettstranges des<br />

Rindes, der vom Rostbraten im Nacken bis zum Filet an der<br />

Lende reicht. Und immerhin ist die Sprache heimischer Steakfreunde<br />

heute mehr denn je das Englische. Die Vokabular-<br />

Grundlage stammt inzwischen jedoch vor allem aus Amerika,<br />

wo die Weltkarriere der Steaks gemeinsam mit jener der<br />

Grill- und <strong>BBQ</strong>-Kultur begonnen hat. Und so bestellen wir<br />

heute in unseren Steakhouses ohne Wimpernzucken auf Denglisch<br />

ein Rib Eye Steak, bone in und dry aged. Aber nur einen<br />

Lady Cut bitte, medium rare und ein wenig gesmoked.<br />

Vorzugsweise aber doch vom heimischen Rind, das nicht nur<br />

vergleichsweise kleine Fußabdrücke im Sand der CO2-Bilanz<br />

hinterlässt, sondern auch qualitativ längst auf Welt niveau<br />

angekommen ist, wie wir in unseren Blindverkostungen<br />

immer wieder herausgefunden haben. Selbst Ikonen der<br />

internationalen Steak Society wie Kobe und US-Beef können<br />

sich da am Grill warm anziehen.<br />

13


essen & trinken<br />

DIE Q-FAKTOREN<br />

Im Prinzip kann man bei Steaks vom Englischen<br />

aus Österreich ja gar nichts falsch machen –<br />

wenn man alles richtig macht. Denn auch bei<br />

diesen edlen Fleischteilstücken gibt es natürlich<br />

spezielle Qualitätskriterien, die man besser<br />

kennen sollte, um sein Wunschsteak richtig<br />

auszusuchen und zuzubereiten.<br />

Herkunft und Genetik. Wie wir aus etlichen Tests wissen,<br />

ist österreichisches Rindfleisch heute auch im internationalen<br />

Vergleich mehr als konkurrenzfähig. Das hat auch damit zu<br />

tun, dass bei der Zucht heimischer Zweinutzungsrassen im<br />

Laufe der Zeit auch immer mehr Gewicht auf die Fleischqualität<br />

gelegt wurde.<br />

Und viele Rinder auf Österreichs Weiden, die unsereiner für<br />

astreines Fleckvieh hält, sind tatsächlich sogenannte Gebrauchskreuzungen,<br />

denen die Genetik von Fleischrassen<br />

wie Angus, Charolais oder Limousin mit in die Wiege gelegt<br />

wurde. Womit sich deren positive Fleischeigenschaften mit<br />

denen der heimischen Rassen optimal ergänzen. Denn geschmacklich<br />

sind diese ohnehin fast unschlagbar.<br />

Aber auch als Genpool auf vier Beinen bleiben diese Tiere<br />

natürlich 100%ig österreichische Qualität, die unter den<br />

Argusaugen der staatlichen Kontrollorgane heranwächst. In<br />

Zeiten wie diesen ein unschätzbarer Vorteil, denn spätestens<br />

in der Corona-Krise haben die Konsumenten den Wert einer<br />

intakten heimischen Erzeugung generischer Lebensmittel<br />

mit strengen Gütesiegelkriterien erkannt. Sie suchen am<br />

Point of Sale gezielter denn je nach authentisch österreichischen<br />

Lebensmitteln.<br />

Reifung. Eines der wichtigsten Kriterien für den Erfolg am<br />

Teller ist Zeit. Denn nur wenn Rindfleisch ausreichend und<br />

unter optimalen Bedingungen gereift wird, entspannen sich<br />

die kontrahierten Fleischfasern. Einerseits wird während der<br />

Reifung das Fleisch deutlich zarter, andererseits auch wesentlich<br />

aromatischer. Ausgerechnet die edlen Teilstücke<br />

vom Englischen profitieren besonders von der Reifung, weil<br />

der Kollagenabbau (Bindegewebeabbau) bei Garmethoden<br />

wie <strong>Grillen</strong> oder Kurzbraten nicht durch lange Garzeiten<br />

erreicht werden kann und die Fleischqualität eine noch<br />

wesentlich größere Rolle spielt als bei Siedefleisch- oder<br />

Schmorgerichten.<br />

Rindfleisch-Kategorien von links nach rechts:<br />

Jungstier, Kalbin, Mastochse, Jungrind<br />

Am wichtigsten sind für diese enzymatischen Prozesse der Reifung<br />

übrigens die ersten zwei Wochen, alles danach verläuft<br />

dann nur mehr langsam. Deswegen schreibt beispielsweise das<br />

AMA-Gütesiegel hier neun Tage Mindestreifung vor. In der Praxis<br />

ergibt das, zusammen mit den üblichen Distributionszeiten,<br />

meist die zitierten zwei Wochen Mindestreifezeit, die ein erstklassiges<br />

Steak haben sollte.<br />

Eine Ausnahme gilt hier unserer Meinung nach allerdings für das<br />

Filet, in Österreich gerne auch Lungenbraten genannt. Dieser<br />

„faule“, also wenig beanspruchte Lendenmuskel ist von Haus<br />

aus so zart, dass eine lange Reifung oft nicht sinnvoll ist. Die<br />

Unsitte mancher Gastronauten, Filetsteaks mit monatelanger<br />

Reife anzubieten, hat eher mit Marketing zu tun als mit tatsächlichem<br />

Sachverstand.<br />

Reifungsmethoden. Die heute am häufigsten angewandte Reifungsmethode<br />

ist die sogenannte Nassreifung (Wet Aging) der<br />

Teilstücke im dicht verschlossenen Vakuumbeutel. Diese anaerobe<br />

Fleischreifung unter Ausschluss von Sauerstoff ist bei den<br />

üblichen zwei Wochen Dauer sehr effizient. Die Gewichtsverluste<br />

sind dabei ebenso gering wie das bakteriologische Risiko.<br />

Bei längerer Reifung können jedoch durch die Milchsäure säuerliche<br />

Geschmacksnoten entstehen.<br />

Die gute, alte Trockenreifung (Dry Aging), früher als „Abhängen“<br />

noch die Regel, ist heute aus Kostengründen eher die Ausnahme.<br />

Sie wird von Fleischkennern jedoch besonders geschätzt, da<br />

die Fleischaromen durch die Abtrocknung intensiviert werden.<br />

Dafür schlagen sich natürlich der Gewichtsverlust und die unverkäuflichen<br />

äußeren, trockenen Abschnitte sehr spürbar auf<br />

die Preisgestaltung nieder.<br />

Immer häufiger wird bei der Reifung daher auch eine Kombination<br />

aus beiden Methoden eingesetzt. Also beispielsweise<br />

anfangs mehrere Wochen die Trockenreifung ganzer Schlachthälften<br />

oder des „Englischen“ mit anschließender Zerlegung<br />

und Vakuumierung der einzelnen Teilstücke. Diese werden dann<br />

„nass“ bis zum optimalen Zeitpunkt nachgereift.<br />

Zu erkennen ist optimal gereiftes Rindfleisch übrigens ganz<br />

leicht mit der Daumenprobe: Nach einem kräftigen Fingerdruck<br />

bildet sich eine Mulde in der Fleischoberfläche. Bleibt diese danach<br />

weiter bestehen, ist das Fleisch gereift und mürb. Ist das<br />

Fleisch jedoch elastisch und die Mulde füllt sich wieder, braucht<br />

es noch Geduld.<br />

14


DEIN WILLY<br />

GESCHEHE<br />

Kategorie, Alter, Fütterung und Haltung. Die Eigenschaften<br />

des Fleisches hängen auch entscheidend von der jeweiligen<br />

Rinder-Kategorie ab. Während die Teilstücke vom<br />

Jungrind (max. 12 Monate) oder von der Kalbin (Kuhjungfrau)<br />

eher kleiner sind und das Fleisch besonders feinfaserig<br />

ist, sind die Muskelpartien vom Ochsen oder dem Jungstier<br />

größer und die Faserstruktur etwas gröber. Auch im<br />

Geschmack sind deutliche Unterschiede zu erkennen. Das<br />

Fleisch von Ochsen ist am geschmacksintensivsten. Deshalb<br />

sollte man ein Steak vom Jungrind, das in der Textur<br />

ein wenig dem Kalbfleisch ähnelt, auch oft etwas anders<br />

zubereiten als jenes von einem Mastochsen, der mindestens<br />

zwei Jahre auf der Weide stand.<br />

Und es macht auch einen gewaltigen Unterschied, ob das<br />

Rind in der Endmast vorwiegend Getreide gefressen hat<br />

oder ein Leben lang nur Gras und Heu. Auf der Steakhouse-<br />

Karte begegnet uns diese Menüwahl mitunter als Anmerkung<br />

wie „grass fed“ oder „grain fed“. Denn auch das Rind<br />

ist letztendlich, was es isst.<br />

17 Willy Sorten<br />

für die perfekte<br />

Grillsaison auf<br />

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Empfohlen von Grillweltmeister Adi Matzek!<br />

Die meistverkauften Profi-Grillmarinaden<br />

Österreichs gibt es exklusiv auf<br />

www.raps-goo.at.<br />

OHNE<br />

PALMÖL!<br />

Aber Top-Qualitäten gibt es bei allen Rindfleischkategorien,<br />

man sollte diese Unterschiede als Vielfalt begreifen<br />

und nicht als Werteskala. Allgemeingültig bleibt beim Einkauf<br />

von Rindfleisch aber neben der Reife auch die Anwesenheit<br />

von Fett als Qualitätsindiz.<br />

Denn Aufl agefett und intermuskuläres Fett halten das<br />

Fleisch in Form und schützen es beim <strong>Grillen</strong> vor dem Austrocknen.<br />

Der IMF jedoch, also das intramuskuläre Fett,<br />

gemeinhin als „Marmorierung“ bekannt, ist das, was Steakliebhaber<br />

besonders schätzen. Denn die feinen Fettäderchen<br />

machen das Fleisch saftig und aromatisch. Sie stehen aber<br />

auch für eine gewisse Unsportlichkeit, also für zarteren Biss.<br />

Kein Wunder also, dass die Japaner ihr Kobe-Beef nahezu<br />

ausschließlich nach dem Fettgehalt im Muskel klassifizieren.<br />

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Grillsaison.<br />

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STEAK CUTS<br />

VOM ENGLISCHEN<br />

W<br />

enn<br />

der Metzger den Englischen auf die Fleischbank<br />

legt, steht eine prinzipielle Entscheidung an:<br />

„mit oder ohne“. Denn die Zuschnitte der Steaks<br />

aus dem Rücken sind grundsätzlich anders, wenn<br />

der Knochen dranbleiben soll.<br />

Löst man das Fleisch auf traditionelle, österreichische Weise<br />

aus, ergibt sich die klassische Teilung des Englischen in Filet,<br />

Beiried und Rostbraten. Sägt man hingegen dicke Koteletts<br />

mit Knochen im US-Style aus dem Rückenstrang, bleibt der<br />

Lungen braten dran und wird mit durchgeschnitten. Die einzelnen<br />

Steakpartien werden dann nach ihrer anatomischen Lage<br />

und den resultierenden Eigenschaften benannt.<br />

16


ama grillclub<br />

Filetsteaks<br />

Rostbraten<br />

NAMENSVETTERN<br />

Unter den gängigen Steak-Bezeichnungen gibt es einige,<br />

die nicht ganz eindeutig zuzuordnen sind. So ist<br />

mit Sirloin in Großbritannien eigentlich das Hüftsteak<br />

gemeint, bei uns werden aber vor allem Steaks aus der<br />

Hohen Beiried so bezeichnet. Und das Rumpsteak wird<br />

in Großbritannien eher aus der Hüfte als aus der Lende<br />

geschnitten.<br />

Das Delmonico Steak wiederum kann mitunter auch<br />

aus der Beiried stammen. Entrecôte wird heute eine<br />

schöne Scheibe von der Hohen Beiried genannt, ursprünglich<br />

aber auch jener Teil des Rostbratens, der an<br />

das Hintere Ausgelöste anschließt und (mit Knochen)<br />

heute meist als Prime Rib bezeichnet wird.<br />

Beiried<br />

STEAKS OHNE KNOCHEN<br />

Filetsteaks werden aus dem Lungenbraten geschnitten, dem<br />

mit Abstand zartesten Teilstück des Rindes. Es ist feinfaserig,<br />

mager und delikat, aber auch etwas empfindlich gegen<br />

Übergarung. Manchen Steakliebhabern ist es auch zu wenig<br />

herzhaft im Rindfleischaroma. Das kann aber auch am Preis<br />

liegen. Vom Fachmann werden drei Teile des Filets unterschieden:<br />

Filetkopf, Mittelteil und Spitz.<br />

Der Filetkopf eignet sich weniger für Steaks, sondern eher für<br />

kleinteilige Gerichte wie Spieße oder Bœuf Stroganoff. Der<br />

Mittelteil ist am besten für Steaks geeignet und das begehrteste<br />

Stück des Lungenbratens.<br />

Daraus werden klassische Filetsteaks geschnitten oder auch<br />

das gut sechs Zentimeter dick geschnittene Chateaubriand.<br />

Aus dem schlankeren Teil des Lungenbratens schneidet man<br />

dann das Filet Mignon, zur Spitze hin die kleinen, aber feinen<br />

Tournedos. Gerne auch höher als ihr Durchmesser und mit<br />

Speck bardiert, um sie schön saftig zu halten.<br />

Das Filet wird übrigens immer möglichst dick geschnitten,<br />

mindestens vier Zentimeter soll so ein Steak schon in die<br />

Höhe ragen. So lässt sich auch die optimale Garstufe viel<br />

besser erreichen.<br />

Der Rostbraten ist dem Rindernacken am nächsten gelegen<br />

und besteht aus mehreren Muskelsträngen mit guter Fetteinlagerung.<br />

International ist dieses Teilstück als Rib Eye der beliebteste<br />

aller Steak Cuts, was auch an dem tollen Geschmack<br />

liegt, den das typische Fettauge dem Fleisch rundum spendiert.<br />

Die Hohe Beiried schließt an den Rostbraten an und ist<br />

der klassische Rohstoff fürs Roastbeef sowie das mächtige<br />

Entrecôte double – eine etwa sechs Zentimeter dicke<br />

Scheibe, die für zwei Personen reicht. Mit bis zu neun Zentimetern<br />

noch dicker geschnitten wird das Entrecôte chateau.<br />

Nach dem <strong>Grillen</strong> wird dieses saftige Stück Fleisch in<br />

schräge Tranchen geschnitten und nochmals gewürzt.<br />

Aus der Niederen Beiried wird das Rumpsteak geschnitten,<br />

das im US-Jargon gerne auch als Striploin bzw. New York<br />

Strip angeboten wird. Bei diesem Teilstück rächt es sich besonders,<br />

wenn die Reifung unzureichend oder die Zubereitung<br />

falsch war. Dann wird das Fleisch gerne recht bissfest<br />

und hochelastisch. Richtig zubereitet jedoch, ist es top.<br />

Die Beiriedkette ist ein saftiger, etwas grobfaseriger Fleischteil<br />

der dem Muskel der Länge nach anhaftet und manchmal<br />

auch separat im Ganzen oder als Fingerfood-Happen gegrillt<br />

wird.<br />

17


BONE IN<br />

Mit „bone in“ im Nachsatz bezeichnet man in Großbritannien und den USA auch ganze<br />

Bratenstücke aus dem Kotelettstrang, wenn zumindest die Rippenknochen noch mit<br />

dran sind. Klassiker sind da das Rib Eye – bone in bzw. die Prime Rib – bone in, die oft<br />

auch noch in Form gebunden werden bevor sie sachte indirekt gegrillt werden, bis das<br />

Fleisch die Garstufe „medium“ erreicht. Aber nicht weiter.<br />

18


ama grillclub<br />

Porterhouse<br />

STEAKS AM KNOCHEN<br />

Ganz am Anfang des Englischen, also tatsächlich an der ersten<br />

Rippe, wie uns der Name schon sagt, findet sich das Prime Rib<br />

Steak alias Côte de Bœuf. Es ist ungemein schmackhaft und<br />

grilltechnisch nahezu unverwüstlich, denn sowohl der Knochen<br />

als auch die Fetteinlagerungen sorgen über der Hitze<br />

des Feuers stets für viel Geschmack und Saft.<br />

Dem Rib Eye Steak mit Knochen ist es anatomisch sehr nahe<br />

und auch dem Delmonico Steak, das an den Rostbraten in<br />

Richtung des Hinteren Ausgelösten anschließt, das aber<br />

streng genommen nicht mehr zum Englischen gezählt wird.<br />

Tomahawk ist die Bezeichnung für ein Steak, wo die zugeputzte<br />

Rippe extra lang gelassen wurde und wie der Griff<br />

eines Indianerbeils wirkt. Meist stammt dieses spektakuläre<br />

Teil vom Rib Eye, manchmal aber auch von der Beiried.<br />

T-Bone<br />

Das populärste aller Beefsteaks am Knochen ist aber zweifellos<br />

das T-Bone Steak, das seinen Namen dem Knochen<br />

verdankt, an den sich die Beiried an der einen und das Filet<br />

an der anderen Seite schmiegt.<br />

Dort wo der Filetanteil am größten ist, heißt es dann Porterhouse<br />

Steak, wo er hingegen gegen Null tendiert, wird es<br />

zum Club Steak.<br />

In Italien nennt sich das Porterhouse Steak im Großkaliber des<br />

riesigen Chianina-Rindes übrigens Bistecca Fiorentina und ist<br />

auch für zwei Erwachsene eine Herausforderung. Was auch<br />

an der Schnittstärke so eines Steaks liegt, die idealerweise<br />

weit höher liegen sollte, als man das oft serviert bekommt.<br />

Denn die Schnittstärke eines Steaks am Knochen sollte eigentlich<br />

immer so gewählt werden, dass es auch ohne Stütze<br />

aufrecht stehen kann. Also sind 5-6 Zentimeter hier ganz<br />

normal. Sinn der Übung ist nämlich die perfekte Zubereitung<br />

des Fleisches am Knochen, die mit dünnen Karbonaden unmöglich<br />

gelingen kann.<br />

Tomahawk<br />

Rostbratenkrone<br />

19


DAS EINMALEINS<br />

DER STEAKZUBEREITUNG<br />

Die perfekte Zubereitung eines Steaks ist eigentlich recht einfach, wenn man<br />

sie in zwei Phasen zerlegt: die heiße Phase für die Markierung und die Röststoffe<br />

sowie eine Niedertemperaturphase für den optimalen Gargrad. Je nach<br />

Reihenfolge spricht man hier vom Vorwärts- und vom Rückwärtsgaren.<br />

M<br />

indestens 3 bis 3,5 cm stark sollte ein Steak sein,<br />

beim Filet gerne noch dicker. Zur Vorbereitung<br />

sollten Steaks vor dem Braten oder <strong>Grillen</strong> immer<br />

auf Raumtemperatur gebracht werden, um gleichmäßige<br />

Garergebnisse zu erzielen. Und salzen Sie<br />

Ihr Steak vor dem <strong>Grillen</strong> oder Braten. Entgegen anders lautenden<br />

Empfehlungen hat genau das einen positiven Einfluss<br />

auf die Safthaltigkeit des Fleisches und schmeckt einfach besser<br />

als die Würze danach. Das fertige Steak sollte unbedingt<br />

noch ein paar Minuten rasten, damit sich die durch die Hitze<br />

kontrahierten Fleischfasern wieder entspannen können und das<br />

Steak beim Anschnitt den Saft im Fleisch behält. Während dieser<br />

Rastphase steigt die Kerntemperatur noch um 2-3 Grad an.<br />

Das sollte man bei der Wahl des Gargrades bereits im Vorhinein<br />

berücksichtigen. Die ideale Umgebungstemperatur in der Rastphase<br />

sollte womöglich zwischen 30 und 50°C liegen. Besonders<br />

gut eignet sich dafür beispielsweise eine Thermobox oder<br />

ein am Grill vorgewärmtes Holzbrett. Damit erübrigt sich auch<br />

das übliche Einwickeln in Alufolie – denn derlei bringt das Steak<br />

nur zum Schwitzen und weicht die Kruste auf.<br />

20


ICH SCHAU AUF<br />

REIFE.<br />

GANZ GENAU.<br />

Wenn ich aufs AMA-Gütesiegel schau.<br />

Unsere Sorgfalt. Unser Siegel.<br />

Wer aufs AMA-Gütesiegel schaut, schaut auch auf reife Leistungen.<br />

Ganz einfach, weil Rindfleisch mit dem AMA-Gütesiegel reifen muss.<br />

Nur so wird das Fleisch besonders aromatisch und zart.<br />

Ich schau auf amainfo.at


Vorwärts garen: Zuerst wird das Fleisch bei starker Hitze<br />

auf der Platte oder am Grill auf beiden Seiten rasch knusprig<br />

braun gebraten, dann geht es in einen Grill oder Ofen. Fertiggegart<br />

wird das Steak dort bei mäßiger Hitze (maximal<br />

120°C) bis zum gewünschten Garpunkt. Die anschließende<br />

Rastphase kann dann relativ kurz ausfallen, da das Fleisch ohnehin<br />

schon recht entspannt aus dem Ofen kommt.<br />

Rückwärts garen: Hier wird das Fleisch auf die gewünschte<br />

Kerntemperatur gebracht (ein paar Grad Luft nach oben lassen!)<br />

und dann erst am Rost oder auf der Plancha heiß zur<br />

Bräunung gebracht.<br />

In diesem Fall sollte die anschließende Rastphase etwas länger<br />

ausfallen, da die Fleischfasern durch den Hitzestoß kontrahiert<br />

sind und Zeit zur Beruhigung brauchen.<br />

Tipps für Steaks am Knochen: Das Steak bei der Zubereitung<br />

anfangs aufstellen, damit die Hitze – durch den Knochen<br />

als Wärmeleiter – gut in das Fleisch eindringen kann. Der Knochen<br />

wird dabei gerne schwarz, dafür wandert bei dieser Technik<br />

aber auch viel Geschmack mit in das Steak.<br />

Beim T-Bone und Porterhouse ist leider Fakt, dass der Filetanteil<br />

eigentlich eine kürzere Garzeit hat als die Lende. Abhilfe<br />

schafft hier, das empfindliche Filet am Grill mit einer rohen<br />

Kartoffelscheibe vor der Übergarung zu schützen.<br />

Übrigens: Selbst Topprofis arbeiten nie ohne Temperaturkontrolle,<br />

denn oft entscheidet ein halbes Grad über die<br />

perfekte Garstufe. Zur Kerntemperaturmessung wird also<br />

am besten die Nadel eines Stichthermometers von der Seite<br />

(parallel zur Rostfläche) in das Steak geführt. Die Garstufen<br />

und deren Optimal-Temperaturen finden Sie in der Tabelle.<br />

22


Reduced to the Max.<br />

Eine Hommage an den afrikanischen Straßengrill.<br />

Einfach, robust, hoch effizient. Schnörkellose Sachlichkeit<br />

und ein puristisches Design, das sich an der Funktion orientiert.<br />

Zeitgemäßes <strong>Grillen</strong> mit Feuer, reduziert aufs Maximum.<br />

grillwerk.eu


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Steaks mit<br />

Gelinggarantie<br />

LEICHTE<br />

ÜBUNG<br />

„Easy Steaks“ nennt Österreichs<br />

bestsortierter Onlineshop für<br />

Frischfleisch-Spezialitäten seine<br />

neueste Produktlinie, die Steak-<br />

Novizen das Leben gehörig<br />

erleichtern soll. Wir haben<br />

das ausprobiert.<br />

Dafür haben wir ein paar junge Leute gesucht, die<br />

dem Zielgruppen-Profil perfekt entsprechen: viel<br />

Appetit, aber wenig Ahnung von Steaks und noch<br />

viel weniger Bock auf Warten. Da sind uns dann<br />

gleich die eigenen Kinder eingefallen, also haben<br />

wir diese und deren WG-Freunde zu diesem speziellen<br />

Steak-Test eingeladen. Dann haben wir ihnen einen Gasgrill<br />

und eine Grillzange in die Hand gedrückt und sie mit all<br />

dem inzwischen bestellten Edelfleisch und der beiliegenden<br />

Bedienungsanleitung alleine gelassen.<br />

Denn das Alleinstellungsmerkmal dieser neuen Wiesbauer-<br />

Range mit vier der beliebtesten Steak-Cuts liegt nun einmal<br />

in der Einfachheit und Schnelligkeit der Zubereitung – und<br />

vor allem im garantierten Erfolgserlebnis seiner Käufer. Denn<br />

was da auf den ersten Blick im Vakuumbeutel anfangs eher<br />

wie ein Fertiggericht aussieht, entpuppt sich als Grillsteak<br />

erster Klasse – nur schon so vorgegart, dass das Finishen<br />

zum Kinderspiel wird.<br />

Das ist Resultat des Fleisch gewordenen Know-hows der<br />

Wiesbauer Crew, die als Gastrolieferant genau weiß, wie<br />

Haubenköche ihre Steaks fürs Abendgeschäft vorbereiten.<br />

Nämlich durch „Rückwärtsgaren” auf Profi-Level. Dabei<br />

wird das Fleisch im Vakuum sehr sachte bis zu einer Kerntemperatur<br />

vorgegart, die wenige Grad unter jener liegt, die<br />

das Steak am Teller schließlich haben soll. Danach wird das<br />

Fleisch sehr rasch wieder heruntergekühlt, um den Frischecharakter<br />

zu erhalten. Wenn’s sein muss auch tage- oder<br />

24


essen & trinken<br />

wochenlang. Derlei kann man natürlich auch annähernd zuhause<br />

durch ein Sous-vide-Bad erreichen, oder durch einen<br />

Niedertemperaturofen. Man braucht dafür aber einerseits<br />

Ahnung und andererseits auch jede Menge Zeit. Denn je<br />

langsamer und kontrollierter dieser Vor-Garvorgang stattfindet,<br />

desto besser wird später am Grill das Ergebnis. Einfacher<br />

ist es daher, diese Mühe anderen zu überlassen. Und das<br />

Bunkern von Easy Steaks im Kühlschrank ermöglicht zudem<br />

auch Spontanen, binnen 20 Minuten perfekte Grillsteaks zu<br />

servieren.<br />

Die leichte Übung. Für die Zubereitung der Easy Steaks<br />

braucht es nämlich nur drei einfache Schritte. Genau genommen<br />

vier, denn bestellen muss man sie natürlich auch<br />

vorher. Das geht aber sehr unkompliziert im Onlineshop<br />

wiesbauer-gourmet.at, der Versand ist auch aktuell wirklich<br />

sehr, sehr flott – und ab einem Bestellwert von € 99,- auch<br />

noch gratis. Geliefert wird in einer Thermobox, die sogar ein<br />

paar Stunden vor der Türe in der Sonne stehen darf, so gut<br />

ist sie isoliert. Aber in Corona-Zeiten sind viele von uns ohnehin<br />

stets zuhause. Das Fleisch wandert dann erst einmal in<br />

den Kühlschrank, wo es in der Originalverpackung gerne auch<br />

einige Tage verbringen kann. Zur Not kann man sie sogar einfrieren,<br />

sollte sie jedoch vor der Zubereitung im Kühlschrank<br />

auftauen lassen, bevor man mit Schritt 1 beginnt.<br />

Die Zubereitung<br />

Schritt 1: Vor der Zubereitung haben die Kids jeden Vakuumbeutel<br />

für 10-15 Minuten in etwa 40-50°C warmes Wasser<br />

gelegt, bis das Fleisch auch im Inneren von Kühlschrank- auf<br />

Körpertemperatur gebracht war. Unser Rat dazu: Nicht heißeres<br />

Wasser nehmen, auch wenn’s dann schneller geht.<br />

Denn das ändert den Gargrad und ist überhaupt nicht günstig<br />

für die Qualität des Steaks.<br />

Schritt 2: Dann wurden die Beutel aufgeschnitten, der Saft<br />

im Beutel für die optionale Sauce aufgefangen und die Steaks<br />

mit Küchenkrepp trocken getupft. Unser Tipp: Wenn das<br />

Steak nicht in die Pfanne, sondern auf den Grill kommt, sollte<br />

es mit ein wenig Öl bepinselt werden. Und natürlich gesalzen<br />

bzw. gewürzt.<br />

Schritt 3: Gegrillt wurde direkt und heiß – im Idealfall sollte<br />

das bei diesen Steaks nie länger als 1,5 Minuten pro Seite<br />

geschehen, da es hier nur mehr um die Grillmarkierung und<br />

die dazugehörigen Röststoffe geht.<br />

Die sonst übliche Rastphase kann bei diesen Steaks dann eigentlich<br />

entfallen, da sie ohnehin weitgehend entspannt vom<br />

Rost oder aus der Pfanne kommen.<br />

Geleitet durch dieses Quick-Manual und völlig unbelastet<br />

durch Überlegungen zu Kerntemperatur und Konsistenz<br />

brachte die Steak-WG alle Steaks in einer Qualität auf die<br />

Teller, die sie sich vorher nie zugetraut hätten. Und auch wir<br />

waren voll des Lobes für diesen Einstieg in die Steak-Oberliga.<br />

Denn beim Essen haben wir den Jungen dann doch geholfen.<br />

Und uns die einzelnen Steaks dabei genauer angesehen:<br />

Tendenziell lag die Garstufe bei den höher gebauten Steaks<br />

wie Filet und Hüftsteak einen Tick tiefer als bei dem flacheren<br />

Rumpsteak und dem Ribeye. Was sicher auch damit zu tun<br />

haben wird, dass diese auf dem Grill etwas stärker nachgaren.<br />

25


essen & trinken<br />

Fazit: Wer ein Spiegelei braten kann, kann jetzt auch Steak.<br />

Die simple Zubereitung, aber auch die spezielle, weiche Konsistenz<br />

der Easy Steaks sprachen die jungen Leute sehr an, das<br />

Erfolgserlebnis war unübersehbar. Die Daumen waren auch<br />

hinsichtlich Geschmack alle oben, wobei das deutlich günstigere<br />

Hüftsteak sehr gut mit dem Filet mithalten konnte,<br />

denn von zäh war dort gar keine Spur. Bei Ribeye und Rumpsteak<br />

schieden sich die Geister am delikaten Fettauge (das<br />

durften wir dann haben).<br />

Raum für spezielle Garstufen-Wünsche der Medium-rare-<br />

Fraktion gibt es bei den Easy Steaks natürlich nicht, denn sie<br />

sind allesamt auf das sehr mehrheitsfähige „medium well“<br />

vorgegart. Lässt man sie etwas länger am Grill bzw. in der<br />

Pfanne, tendieren sie in der Garstufe sogar eher zu „well<br />

done“, bleiben aber dennoch deutlich saftiger, als man das<br />

von diesem Garpunkt beim direkten <strong>Grillen</strong> sonst kennt.<br />

Apropos well done: Eine gute Idee ist es sicher auch, aus<br />

dem Bratensaft in den Packungen, etwas Sojasauce und Butter<br />

eine sämige Sauce zu kochen und das Rumpsteak oder das<br />

Ribeye damit und mit knusprigen Zwiebelringen als Premiumversion<br />

eines Zwiebelrostbratens zu servieren.<br />

Die Range. Mit der neuen Brand<br />

„Easy Steak“ und der Marken-Subline<br />

„100% locally grown“ trägt wiesbauergourmet.at<br />

dem massiven Trend<br />

zu Qualitätsrindfleisch aus Österreich<br />

Rechnung. Und mit der Wahl der<br />

Sorten „Beiried“ (also Rumpsteak),<br />

„Filet“, „Ribeye“ und „Hüftsteak“<br />

der Rangordnung auf Österreichs<br />

Steak-Charts.<br />

Diese Steaks sind übrigens so dimensioniert,<br />

dass sie zwischen 250 und<br />

300 Gramm wiegen und zwischen<br />

€ 9,90 und € 19,90 kosten. Ein fairer<br />

Preis für „Top-Beef for two“, denn<br />

die übliche Fleischportion in der<br />

Gastronomie liegt etwa bei der Hälfte.<br />

Infos: wiesbauer-gourmet.at<br />

Die RAPS Willy’s – jetzt ohne Palmöl<br />

Seit Markteinführung vor rund 20 Jahren<br />

sind die Willy’s von RAPS die beliebtesten<br />

Würzmarinaden Österreichs und<br />

zugleich Qualitätsbenchmark. Jetzt legt<br />

der Obertrumer Gewürzhersteller RAPS<br />

noch einen Zahn zu. Die gesamte Willy-<br />

Serie wurde auf „palmfrei“ umgestellt<br />

und enthält nur noch hochqualitatives Rapsöl.<br />

Rund ein Jahr arbeiteten die RAPS Produktentwickler am<br />

nächsten großen Evolutionsschritt für die Willy Brat- und<br />

Grillmarinaden. Seit April <strong>2020</strong> stehen die neuen Willy’s<br />

zum Verkauf bereit. Jetzt gänzlich ohne Palmöl und, wie<br />

bereits bisher, ohne zugesetzte Geschmacksverstärker.<br />

Schon immer war der Anteil an Palmöl in den Willy’s<br />

gering, nun konnte auch der verbleibende Anteil durch<br />

hochwertiges Rapsöl ersetzt werden. Auch der Auftritt der<br />

Willy’s wurde im Zuge der Umstellung neu gestaltet. Die<br />

praktischen 500-g-Becher zieren nun Metallic-Etiketten<br />

mit Reliefdruck und signalisieren damit den hohen Qualitätsanspruch<br />

dieser Grillmarinaden.<br />

Mit 17 Sorten ist die RAPS Willy-Serie nicht nur Qualitätsbenchmark,<br />

sondern auch die vielfältigste Marinadenserie<br />

für die heimische Grillszene. Die Palette reicht von besonders<br />

kräftig-rustikalen Sorten wie dem Knusper Willy oder<br />

dem Gyros Willy über spezielle Geschmacksrichtungen<br />

wie dem <strong>BBQ</strong> Willy oder dem Bacon-Style Willy bis hin<br />

zu exotischeren Varianten für Grillspezialitäten wie dem<br />

Orange Willy oder dem Exotic Willy.<br />

26


Easy<br />

Steak<br />

100%<br />

locally<br />

grown<br />

Die gelingsicheren Steaks.<br />

- in wenigen Minuten zubereitet<br />

- österreichisches Rindfleisch<br />

- bereits fertig gegart<br />

Exklusiv bei wiesbauer-gourmet.at!


Auch jenseits des „Englischen“ gibt es ausgesprochen<br />

interessante und oft auch preiswerte<br />

Optionen an hervorragenden Steaks<br />

für den Grill. Voraussetzung für diese<br />

Special Cuts ist allerdings eine besondere<br />

Basisqualität des Rindfleisches, wie sie die<br />

Marke „Cult Beef“ gewährleistet. Und ein<br />

bisschen Know-how bei der Zubereitung. Cult Beef steht ja<br />

für selektiertes österreichisches Kalbinnenfleisch in Spitzenqualität.<br />

Also für die Auslese einer an sich bereits sehr hochwertigen<br />

Rindfleischkategorie. Nur zwei bis drei Prozent des<br />

gesamten österreichischen Rindfleischangebotes schaffen es<br />

in dieses Top-Sortiment, das man früher nur als Gastronom<br />

erwerben konnte, seit einiger Zeit jedoch auch als Normalessen<br />

& trinken<br />

Steaks für Kenner<br />

sterblicher im Lebensmittelhandel kaufen kann. Und hier gibt<br />

es neben den bekannten Edelteilen und <strong>BBQ</strong>-Teilstücken<br />

auch Steakspezialitäten, die man nicht alle Tage auf den Rost<br />

bekommt. Von diesen Cuts haben wir uns drei besonders interessante<br />

Kandidaten näher angesehen: das Schulterscherzel,<br />

das heute gerne als Flat Iron Steak zugeputzt wird, sonst aber<br />

auch hervorragend zum Schmoren und Sieden geeignet ist.<br />

Wir haben es diesmal in dicke Steaks geschnitten – mitsamt<br />

der typischen, gallertigen Sehne in der Mitte. Dann hat es uns<br />

noch das Steak vom Tafelspitz angetan, das in Lateinamerika<br />

als „Picanha“ ohnehin die allererste Wahl am Grill ist. Und<br />

schließlich haben wir mit dem „Hüferschwanzel“ (nicht zu<br />

verwechseln mit dem „Hüferscherzel“) wieder einmal einen<br />

unserer Geheimfavoriten im Ganzen geröstet.<br />

Hüferschwanzel<br />

Zubereitung:<br />

Am Grill wird das Hüferschwanzel zum „Tri Tip Steak“–<br />

einem echten Geheimtipp unter Kennern. Dafür wird es<br />

kräftig gesalzen und im Ganzen auf beiden Seiten scharf<br />

angegrillt, bis die Kerntemperatur bei etwa 50°C liegt.<br />

Dann muss es einige Minuten auf einem vorgewärmten<br />

Brett ruhen, bevor es quer zur Faser in dünne Tranchen<br />

geschnitten wird. Am Schluss noch mit grobem Pfeffer<br />

bestreuen.<br />

Das relativ kleine, dreieckige Teilstück, das in seiner Form<br />

ein wenig an eine Haifischflosse erinnert, liegt anatomisch<br />

gesehen zwischen Hüfte und Nuss des Rindes und<br />

ist eines der Gustostücke aus dem Schlögel. Es war einst<br />

so begehrt, dass es nur den allerbesten Kunden vorbehalten<br />

blieb, wie die deutschen Bezeichnungen „Bürgermeisterstück“<br />

und „Pastorenstück“ verraten.<br />

Das Hüferschwanzel ist für Eingeweihte der beste Tafelspitz-Ersatz<br />

schlechthin, denn es läuft beim Kochen zu<br />

einem schönen Kaliber auf, bleibt dabei durch die Fettabdeckung<br />

schön saftig und wird wunderbar mürb. Und wie<br />

der Tafelspitz ist auch das Hüferschwanzel (alias Hieferschwanzel)<br />

bei entsprechender Qualität uneingeschränkt<br />

für den Grill geeignet.<br />

28


Schulterscherzel<br />

essen & trinken<br />

Auch das Schulterscherzel wird völlig zu recht zu den<br />

sogenannten „Gustostücken“ des Rindes gezählt, die<br />

ja sonst eher vom Schlögel stammen. Anatomisch gesehen<br />

liegt dieser Muskel, der in Deutschland bildhaft<br />

„Schaufelstück“ genannt wird, zwischen der „Dicken<br />

Schulter“ und dem „Mageren Meisel“.<br />

In der Kategorisierung der Teilstücke bedeutet die<br />

Bezeichnung „Gustostück“ nicht nur die uneingeschränkte<br />

Eignung als besonders saftiges Siedefleisch,<br />

sondern auch zum Schmoren und als ganzer Braten.<br />

In Cult Beef-Qualität – also mit besonders zarten Fasern,<br />

fein marmoriert und gut abgehangen – ist das<br />

Schulterscherzel jedoch auch ein heißer Tipp für die<br />

Pfanne und den Rost.<br />

Zubereitung:<br />

Entlang der Sehne zugeputzt, werden aus dem Schulterscherzel<br />

zwei Flat Iron Steaks, quer zur Sehne in<br />

dicke Steaks geschnitten kompakte Medaillons. Für<br />

die Garstufe „rare“ ist so ein Steak vom Schulterscherzel<br />

aber weniger geeignet, eher ist ein zartrosa<br />

Anschnitt mit etwa 54°C Kerntemperatur anzustreben.<br />

Ganz besonders gut gelingt das Schultersteak<br />

mit der „Rückwärts-Methode“, also dem Vorgaren im<br />

Dämpfer oder Wasserbad (Sous-vide) bei etwa 51°C<br />

über etliche Stunden. Dabei wird die dicke Sehne zu<br />

einer weichen, schmackhaften Gallerte und das Steak<br />

muss nur mehr rundum am heißen Rost mit Grillmarkierungen<br />

und Röststoffen ausgestattet werden.<br />

Ladylike<br />

Der Deutsche nennt sie „Färse“,<br />

der Schweizer „Guschti“, in Österreich<br />

heißt sie „Kalbin“. Dabei handelt es<br />

sich nicht etwa um ein weibliches Kalb,<br />

wie man meinen könnte, sondern<br />

um ein junges weibliches Rind, das<br />

noch jungfräulich ist. Das Fleisch<br />

dieser Tiere ist von<br />

besonderer Qualität.<br />

Rindfleisch ist eigentlich ein recht unscharfer Begriff – vielleicht<br />

vergleichbar mit Rotwein. Hier wie dort findet man sehr unterschiedliche<br />

Qualitäten und Sorten, aber während die Differenzierung<br />

beim Weinsortiment bereits ganze Supermarktregale füllt,<br />

ist der feine Unterschied bei Rindfleisch noch eine Sache für<br />

Kenner, die mit den unterschiedlichen Eigenschaften der Kategorien<br />

etwas anfangen können. Aber Fleisch vom Jungstier ist<br />

nun einmal anders als jenes vom Jungrind, vom Mastochsen,<br />

von der Kalbin, von der Kuh...<br />

Das, was mehrheitlich im Handel unkommentiert als „Rindfleisch“<br />

angeboten wird, ist ja das Fleisch von jungen männlichen<br />

Rindern, den sogenannten Jungstieren (bzw. Jungbullen),<br />

denen eine Karriere als Milchkuh naturgemäß verwehrt bleibt.<br />

Sie sind als Steaklieferanten sehr effizient, denn sie wachsen<br />

rasch und sind gute Futterverwerter. Ihr Fleisch ist eher mager,<br />

von lebhaft roter Farbe und etwas grobfaseriger als die anderen<br />

Kategorien. Wird der Jungstier hingegen kastriert, macht ihn das<br />

zum Ochsen, der dann in der Regel auch noch länger gemästet<br />

wird. All das sorgt für eine stärkere Fetteinlagerung in den Muskeln<br />

und für zartere Fasern.<br />

Der Begriff „Jungrind“ hingegen macht keinen geschlechtsspezifischen<br />

Unterschied und bezeichnet lediglich Rinder mit einem<br />

Alter von mehr als 8 und nicht mehr als 12 Monaten.<br />

Kleiner & feiner. Im Unterschied zum gleichaltrigen Jungstier<br />

wächst die Kalbin deutlich langsamer und neigt dazu, mehr Fett<br />

anzusetzen. Ihr Fleisch ist daher deutlich zarter und kurzfasriger<br />

als das des Jungstieres sowie meist besser marmoriert – also<br />

von feinen Fettäderchen durchzogen. Ein großer Vorteil bei der<br />

Zubereitung, denn dadurch wird es weit saftiger, aromatischer<br />

und zarter im Biss.<br />

Optisch unterscheidet sich das Fleisch der Kalbin von dem des<br />

Jungstiers nicht nur durch die üppigere Marmorierung und die<br />

etwas blassere Farbe, sondern schon alleine durchs Format.<br />

Bei gleichem Alter sind die Teilstücke nämlich deutlich kleiner in<br />

der Dimension als jene des männlichen Tieres. Und der Ochse<br />

schließlich ist dann oft noch einmal eine Nummer größer als der<br />

Jungstier. Aber natürlich hängt dieses Kriterium auch von der<br />

Rasse ab. Fleischrassen wie „Angus“ oder „Wagyu“, aber auch<br />

etliche alpine Rinderrassen sind deutlich kleiner gebaut als das<br />

„großrahmige“ Fleckvieh, das den Löwenanteil des heimischen<br />

Angebotes stellt.<br />

29


essen & trinken<br />

Zubereitung:<br />

Als „Picanha“ werden ganze, dicke Steaks vom Tafelspitz<br />

auf den Churrasco-Spieß gesteckt und bei lebhafter<br />

Hitze über Holzkohle geröstet. Ist die Oberfläche knusprig<br />

braun, wird sie – wie beim Döner – mit einem scharfen<br />

Messer auf die Teller geschnitten. Das restliche Fleisch<br />

kommt wieder übers Feuer.<br />

Für Steaks sollte der Tafelspitz quer zur Faser in mindestens<br />

drei Zentimeter dicke Scheiben geschnitten werden,<br />

die erst rundum scharf angebraten und dann bei kleiner<br />

Hitze langsam bis zu einer Kerntemperatur von 51°C<br />

gegart werden. In der anschließenden Rastphase von ca.<br />

10 Minuten steigt diese Temperatur dann noch auf etwa<br />

53-54°C, das ergibt die ideale Garstufe „medium rare“.<br />

Tafelspitz<br />

Der Tafelspitz ist vielleicht das begehrteste Gustostück<br />

vom Rinderschlögel und damit leider auch das teuerste.<br />

Was seiner Beliebtheit keinerlei Abbruch tut, entsprechend<br />

groß ist stets die Nachfrage. Gerne wird er deshalb<br />

großzügig aus der Keule geschnitten und ist daher<br />

oft mehr „Tafelstück“ als „Tafelspitz“.<br />

Für die Premium-Brand „Cult Beef“ kommt jedoch nur<br />

der eigentliche Spitz in die Vakuumpackung, der etwas<br />

kleiner und flacher ist, als man das von diesem Teilstück<br />

mitunter gewohnt ist. Sein Fleisch ist wunderbar zart, mit<br />

einer feinen Marmorierung und einer schönen, gleichmäßigen<br />

Fettabdeckung versehen. In dieser Qualität ist der<br />

Tafelspitz tatsächlich uneingeschränkt Steak-tauglich.<br />

30


essen & trinken<br />

CULT BEEF<br />

Der Selektionsprozess<br />

Während die Basis der Qualitätsproduktion auch<br />

bei Cult Beef natürlich die Richtlinien des AMA-<br />

Gütesiegels sind, legt man für Cult Beef da noch<br />

einiges drauf. So wählen die Experten noch am<br />

Schlachthof ausschließlich Karkassen der sogenannten<br />

Fettklassen 3 und 4 aus, denn die intramuskuläre<br />

Fetteinlagerung ist eines der wichtigsten Kriterien für die Qualität.<br />

Dazu kommen noch ein paar weitere Parameter – am<br />

Schluss bleiben bei dieser „Goldwäsche“ ganz ähnlich wie bei<br />

der Klassifizierung in den USA nur wenige Prozent des Angebotes,<br />

die in die Cult Beef-Reifung dürfen.<br />

Ein weiteres Kriterium für Cult Beef ist nämlich die fachgerechte<br />

Reifung des Fleisches bei kontrollierten Temperaturbedingungen<br />

über mindestens drei Wochen. Erst durch die<br />

dabei stattfi ndenden enzymatischen Prozesse werden die<br />

Fleischfasern entspannt und zart, das Rindfleischaroma kann<br />

sich entfalten.<br />

Der Cut. Jedes Steak und jedes Teilstück braucht seine eigene<br />

Schnittstärke, um optimale Ergebnisse am Grill oder in<br />

der Pfanne zu gewährleisten. Und diese sind meist um einiges<br />

dicker als sonst üblich, denn am Rost bzw. beim Kurzbraten<br />

verlieren die Steaks noch gehörig an Volumen. Zu dünne oder<br />

ungleichmäßig geschnittene Scheiben machen es daher fast<br />

unmöglich, einen perfekten Garpunkt zu erzielen.<br />

Und um diese Qualität an ihrem Höhepunkt zu konservieren,<br />

wird das portionierte Fleisch nun mit einem speziellen Verfahren<br />

schockgefrostet. „Premium Freeze“ nennt sich diese Methode<br />

des Tiefkühlens bei besonders niedrigen Temperaturen<br />

(ca. -40°C), die gewährleistet, dass sich nur ganz winzige Eiskristalle<br />

in den Fleischzellen bilden können, die den Zellwänden<br />

nicht schaden. So wirkt das Fleisch nach dem Auftauen<br />

wie frisch geschnitten, der Saft bleibt drinnen und der Geschmack<br />

sowieso. Die Mürbheit als Resultat des Reifungsprozesses<br />

wird durch das Gefrieren sogar noch unterstützt.<br />

Das Sortiment. Das Cult Beef-Sortiment umfasst nicht nur die<br />

populären Grill-Edelteile des Rindes wie Ribeye, Rumpsteak,<br />

Hüftsteak und T-Bone, sondern aufgrund der ausgezeichneten<br />

Basisqualität auch Steaks aus Cuts, die der Kenner zwar<br />

schätzt, aber nur recht selten findet.<br />

Wie und wo. Cult Beef ist im Großhandel bei Transgourmet<br />

(ehemals C+C Pfeiffer) sowie bei Eurogast Landmarkt<br />

und der Neurauter frisch GmbH erhältlich, bei Metro auf<br />

Bestellung und beim Wiesbauer Gourmet Gastro Service, das<br />

aber auch einen Onlineshop für Konsumenten betreibt. Im<br />

Lebensmittelhandel gibt’s Cult Beef bei Maximarkt und dem Pro<br />

Kaufland in Linz Urfahr.<br />

Nähere Infos zu den Bezugsquellen gibt es unter<br />

www.cultbeef.at.<br />

31


essen & trinken<br />

Trendsport<br />

Fermentation<br />

32


essen & trinken<br />

Milchsauer macht lustig. Früher gab es ganz selbstverständlich Sauerkraut,<br />

Saure Rüben und Salzgurken – aber allmählich immer weniger davon. Dann<br />

kamen Kimchi und Konsorten aus dem Fernen Osten und plötzlich hatten<br />

auch die Sterneköche die uralte Kunst des Fermentierens von Lebensmitteln<br />

wieder für sich entdeckt und zum kulinarischen Megatrend stilisiert.<br />

Und das ist sehr gut so, denn das Fermentieren von<br />

Gemüse birgt sowohl kulinarisch wie auch gesundheitlich<br />

enorme Potentiale. Obwohl hier im Grunde<br />

lediglich Salz und die natürlich vorhandenen Milchsäurebakterien<br />

für eine bestimmte Form der Gärung<br />

verantwortlich sind, entsteht bei diesem Prozess eine<br />

unglaubliche Vielzahl an wertvollen Geschmacks- und Wirkstoffen,<br />

wie beispielsweise das – auch durch Hitze kaum<br />

zerstörbare – Vitamin C des Sauerkrauts, das jede Zitrusfrucht<br />

in den Schatten stellt. Nebenbei wird das Gemüse<br />

so auch zur Vollkonserve, denn schädliche Keime und Pilze<br />

haben in dem sauren Milieu der Fermentation theoretisch<br />

keine Überlebenschance.<br />

Und mit der Entdeckung des Mikrobioms des Menschen als<br />

populärmedizinisches Dauerthema wurden die Milchsäurekulturen<br />

dann auch noch als Schutzmacht einer optimalen<br />

Darmflora identifiziert, die für unsere Gesundheit scheinbar<br />

mehr mitzureden hat als Kopf und Hausarzt zusammen.<br />

Die Milchsäurebakterien schafften damit thematisch den<br />

Sprung aus dem Gehege der probiotischen Joghurtdrinks und<br />

linksdrehenden Kefirs ins Gemüsefach und unter die Käseglocke.<br />

Kimchi und Rohmilchkäse wurden zum Superfood<br />

der Menschheitsgeschichte erklärt, das Salzgurkerl, der Rettich<br />

und viele andere Gemüsesorten aus der Lake folgten im<br />

Kielwasser dieser Flaggschiffe der Fermentation.<br />

Ganz leicht. Theoretisch. Das eigenhändige Einlegen und<br />

Fermentieren von Gemüse kam jetzt so richtig in Mode,<br />

während der Rohmilchkäse aus gutem Grund den Fachleuten<br />

überlassen blieb. Aber Lebensmittel mit Salz haltbar zu<br />

machen, ist tatsächlich relativ einfach und relativ risikoarm,<br />

während beim Käse da einiges schiefgehen kann. Dass aber<br />

auch die Fermentation kein Selbstläufer ist, weiß jeder, der<br />

es schon einmal probiert hat.<br />

Tippt man heute bei Amazon den Begriff „Fermentation“ ins<br />

Suchfeld, werden einem aktuell alleine bei den Büchern über<br />

3.000 (!) Titel angeboten, dazu kommen über 1.000 Utensilien<br />

auf dem Haushaltssektor, wie Gärtöpfe, Einmachgläser<br />

und ganze Starterkits. Und dabei geht es hier in der Regel<br />

ausschließlich um das milchsaure Einlegen von Gemüse, während<br />

etwa die Produktion von Fischsaucen wie das „Garum“<br />

der alten Römer nicht wirklich haushaltstauglich ist.<br />

Man kann dafür aber so gut wie jedes Gemüse milchsauer<br />

einlegen, nur Blattgemüse wie Spinat oder Salat eignen sich<br />

weniger dafür. Bio soll übrigens gärtechnisch besser geeignet<br />

sein, denn auf biologisch gezogenem Gemüse sollen schon<br />

von Haus aus mehr Milchsäurebakterien leben wollen als auf<br />

konventionellem.<br />

33


essen & trinken<br />

Das Salz. Es ist besser, kein handelsübliches jodiertes oder<br />

fluoriertes Salz mit Rieselhilfe zu verwenden, denn das mögen<br />

die Milchsäurebakterien dem Vernehmen nach nicht so sehr.<br />

Am besten ist ein hochwertiges Meer- oder Steinsalz, das<br />

entweder trocken oder in Wasser gelöst als Lake Verwendung<br />

findet.<br />

Pro Kilogramm Gemüse braucht man ca. 20-30g Salz, also<br />

2-3%. Das gilt auch für die Lake. Dieser Salzgehalt hat einen<br />

Einfluss auf die spätere Konsistenz, denn je mehr Salz man<br />

nimmt, desto fester bleibt die Textur. Bei hartem Gemüse<br />

wie Karotten oder Rüben nimmt man daher besser weniger<br />

Salz als zum Beispiel bei Gurken.<br />

Die Fermentierung. Milchsäurebakterien und Salz schaffen<br />

mit sinkendem pH-Wert ein saures und sauerstoffarmes Milieu<br />

und verdrängen so allmählich Pilze und schädliche Bakterien<br />

aus dem Ferment und machen es dadurch haltbar.<br />

Damit unterscheidet sich in Salz eingelegtes Gemüse wesentlich<br />

von jenem, das in Essig eingekocht wurde. Das ist im<br />

Glas auch noch nach Monaten attraktiv und der Sud bleibt<br />

klar, wogegen das fermentierte Gemüse mit der Zeit etwas<br />

stumpfer in der Farbe und die Flüssigkeit milchig trüb wird.<br />

Das sind für Kenner jedoch die Anzeichen für die richtige<br />

Reife.<br />

Und noch etwas ist wichtig: Keine Pasteurisierung nach der<br />

Fermentation! Denn diese macht zwar das Produkt noch haltbarer,<br />

bringt aber auch unsere wertvollen Milchsäurebakterien<br />

um die Ecke. Das ist auch der Grund, warum man solches<br />

Milchsauergemüse entweder frisch beim Erzeuger kaufen<br />

oder aber selbst herstellen sollte. Im Handel ist fast nur sterilisierte<br />

Ware erhältlich, die zwar milchsauer schmeckt, aber<br />

keine lebenden Kulturen mehr enthält.<br />

Zerkleinern oder ganz lassen. Während man etwa kleine<br />

Gurken besser ganz lassen sollte, wird Kraut ja gehobelt.<br />

Die harten Karotten hingegen sollte man in dünnere Stifte<br />

schneiden, Blumenkohl wird in kleine Röschen zerteilt, Fisolen<br />

bleiben ganz... aber im Grunde ist das alles Geschmackssache.<br />

Doch je feiner zerkleinert wird, desto schneller geht die<br />

Fermentierung voran und desto intensiver wird das Gemüse<br />

letztendlich schmecken.<br />

Auf jeden Fall gilt: Hartes Gemüse und größere Stücke, aus<br />

denen kein Saft austreten kann, werden in Salzlake eingelegt,<br />

während geriebenes nur mit trockenem Salz verknetet<br />

wird und dann mit der Faust oder einem Stampfer Schicht<br />

für Schicht in den Gärbehälter gestopft wird. Dabei sollte so<br />

viel Flüssigkeit austreten, dass die oberste Schicht davon geschützt<br />

wird. Das Gemüse muss unbedingt vollständig mit<br />

Flüssigkeit bedeckt sein. Damit es nicht auftreibt, kann man<br />

es mit einem Gewicht beschweren. Man sollte das Glas oder<br />

den Gärtopf aber nie ganz voll machen, denn bei der Milchsäuregärung<br />

zischt und blubbert es nämlich gehörig.<br />

Wenn du bis obenhin Gemüse einfüllst, wird es regelrecht<br />

„überkochen“.<br />

Warm angären. Die ersten Tage bleibt das eingelegte Gemüse<br />

in der Küche oder an einem anderen warmen Ort stehen,<br />

wer geruchsempfindlich ist, wird Kohl oder Kraut aber<br />

vielleicht gleich in den Keller verbannen.<br />

Anfangs liegen die Deckel der Gläser auch nur locker auf, denn<br />

die entstehenden Gase wollen vehement raus. Auch sollte<br />

man besser etwas unterlegen, um eventuell übersprudelnde<br />

Säfte aufzufangen. Wenn die erste Gärung absolviert und die<br />

Flüssigkeit trüb geworden ist (das ist nach 4-10 Tagen), kann<br />

der Deckel drauf. Die Gummidichtung auf Einsiedegläsern<br />

lässt immer noch so viel Überdruck hinaus, wie notwendig<br />

ist. 15 bis 18°C Lagertemperatur sind für die weitere Reifung<br />

jetzt ideal. Und wenn’s dann reicht mit Reife und Intensität,<br />

kann man das Gemüse auch in den Kühlschrank stellen, wo<br />

eine weitere Fermentierung weitgehend unterbunden wird.<br />

Unsere Erfahrungen. Wir haben einige Gemüsesorten ausprobiert<br />

und auf diese Art und Weise unsere Favoriten herausgefunden.<br />

Und auch jene, die wir nicht ganz so mögen.<br />

Top waren die halbierten Radieschen und Mairübchen in eine<br />

3%ige Lake eingelegt, auch die gestiftelten gelben Rüben und<br />

Karotten mit Staudensellerie waren super, hier reichen aber<br />

schon 2,5% Salzgehalt, damit sie nicht zu hart bleiben. Ganz<br />

grandios fanden wir das gehobelte Rotkraut, das wir mit Chili,<br />

Knoblauch sowie Ingwer- und Orangenscheiben trocken gesalzen<br />

und dann mit einem kleinen Schuss Lake oben drauf<br />

eingelegt haben. Das fruchtige Rot-Sauerkraut behielt seine<br />

schöne Farbe, Konsistenz und Aroma im Kühlschrank auch<br />

noch nach vielen Wochen.<br />

Unsere Flops: Gurken würden wir in Zukunft nur mehr im<br />

Ganzen einlegen oder in eine höherprozentige Lake (z.B. 4%),<br />

damit sie nicht so schwammig werden. Ähnliches gilt für den<br />

in Scheiben geschnittenen weißen Rettich, dessen Textur<br />

auch mehr Biss behalten sollte. Die Karfiolröschen entwickelten<br />

ein eher penetrantes Kohlaroma und ganz schlimm<br />

war der Brokkoli. Aber reden wir nicht mehr darüber.<br />

34


Wir Landwirte brauchen die Menschen, die unsere Produkte wertschätzen und<br />

die Verarbeiter, die sie veredeln. Wir Verarbeiter brauchen unsere Bauernfamilien,<br />

ihre guten Produkte und den Handel. Wir Händler brauchen hochwertige Produkte und<br />

das Vertrauen der Konsumenten. Wir Konsumenten brauchen Bauern in der Region<br />

und erstklassige Lebensmittel. Wir alle brauchen uns alle.


essen & trinken<br />

Schnelle<br />

Pilze<br />

Der Wildpilz – auch liebevoll Schwammerl<br />

genannt – ist ein besonders guter Spezi<br />

der Grillplatte. Keine andere Zubereitungsmethode<br />

holt aus den Fruchtkörpern der<br />

unterirdischen Myzelien derart viele,<br />

intensive Aromen wie ein Röst-Quickie<br />

auf heißem Eisen.<br />

Frisch aus dem Wald rauf auf den Grill. Kleine Pilze<br />

werden nur halbiert, Eierschwammerl dürfen ganz<br />

bleiben, denn da verwenden wir ohnehin nur die Kleinen.<br />

Die anderen müssen in die Sauce.<br />

Die Temperatur der Plancha sollte kräftig genug sein,<br />

dass sich Röststoffe entwickeln können, aber andererseits<br />

auch nicht zu heiß, damit die Pilze reagieren können. Denn<br />

anfangs rösten diese ohne Fett, nur mit einer kräftigen Prise<br />

groben Salzes, verlieren dabei schnell Wasser und Volumen.<br />

Erst dann kommt ein gutes Öl dazu sowie die Kräuter, die wir<br />

im Vorübergehen geerntet haben, und vielleicht auch noch<br />

klein geschnittener Knoblauch. Der grobe Pfeffer kommt ganz<br />

am Schluss über die Pilze – fertig. Das Ganze ist eine Sache<br />

von wenigen Minuten, denn zu langsames Garen entzieht den<br />

Schwammerln zu viel Wasser, das macht die Röststoffe kaputt<br />

und die Pilze zäh.<br />

Teamplayer. Das funktioniert natürlich auch bestens mit<br />

Champignons, Kräuterseitlingen, Stockschwämmchen und<br />

anderen Zuchtpilzen, wenn man selbst einmal nichts gefunden<br />

haben sollte. Doch nichts schlägt das Aroma eines<br />

echten Wildpilzgerichtes von der Plancha – besonders wenn<br />

hier außer frischen Steinpilzen auch noch einige Wildkräuter<br />

und andere, nicht ganz so geläufige Pilzsorten mit an Bord<br />

sind. Denn auch wenn manche davon sonst bestenfalls als<br />

Zweitligisten hinter Herrenpilz und Eierschwammerl gehandelt<br />

werden, bringen sie als Mischpilze erst den richtigen Kick<br />

in das Gericht.<br />

So ein B-Pilz mit großartiger Teamfähigkeit ist etwa die unscheinbare<br />

„Ziegenlippe“, die auch getrocknet zu den Aromaboostern<br />

in der Schwammerlsuppe zählt. Die Rotkappe<br />

hingegen verfärbt sich zwar wie alle Raufußröhrlinge an den<br />

Schnittstellen ins Blauschwarze, ist aber als Brat- und Backpilz<br />

meiner Meinung nach sogar dem Steinpilz überlegen. Weitere<br />

sehr empfehlenswerte Mischpilze sind Kuhmaul, Goldröhrling,<br />

Maronenröhrling... Und wer sich schon im Frühjahr auf<br />

die Suche macht, bringt vielleicht ein paar schöne Morcheln<br />

mit, die er dann mit frischem Bärlauch auf die Grillplatte legt.<br />

Weniger zu empfehlen sind für diese Art der Zubereitung größere<br />

Exemplare des Parasols bzw. des kleineren Safranschirmlings,<br />

die leicht brechen und auch viel Fett saufen. Außer die<br />

ganz jungen, geschlossenen Hüte, die übrigens auch beim<br />

Schopf-Tintling sehr delikat sind. Von Täublingen, Wiesenchampignons,<br />

Perlpilz und Co. lassen wir hingegen lieber die<br />

Finger – zu groß sind die Chancen, sie mit giftigen Doppelgängern<br />

zu verwechseln.<br />

36


essen & trinken<br />

37


essen & trinken<br />

Buns & Roses<br />

Der „Bun”, wie das typische Brioche-Laberl eines<br />

ordentlichen Burgers im Fachjargon heißt, bleibt<br />

qualitativ leider oft hinter dem Anspruch seiner Fülle<br />

zurück. Denn auch wenn das scheinbar unendlich<br />

haltbare Gebäck aus dem Supermarktregal nicht<br />

wirklich schlecht ist und mit ein bisschen Hitze und<br />

Butter recht gut reanimiert werden kann, gehört<br />

zu einem frisch gegrillten Patty eigentlich auch ein<br />

frisch gebackener Bun. Das hebt den ganzen Burger<br />

(sowie den Gastgeber) auf ein ganz anderes kulinarisches<br />

Level. So ein Hamburger-Brötchen selbst zu<br />

backen ist keine Hexerei und in jedem Fall eine sehr<br />

lohnende Zeitinvestition, auch wenn man nicht ständig<br />

Familie und Freunde zu versorgen hat. Denn die<br />

fertigen Buns können luftdicht verpackt sehr gut und<br />

lange im Tiefkühler gelagert werden und müssen zum<br />

Aufwachen nur für ein paar Minuten in den heißen<br />

Grill bzw. ins Backrohr.<br />

Zutaten für 12 Buns:<br />

200 ml warmes Wasser<br />

4 EL Milch, 35 g Zucker<br />

1 Würfel frische Germ<br />

500 g Mehl (glatt oder universal)<br />

8 g Salz, 1 Ei<br />

80 g weiche Butter<br />

Für den Pinsel:<br />

1 Ei, 2 EL Wasser<br />

2 EL Milch<br />

evtl. Sesamkörner<br />

Zubereitung:<br />

Zuerst wird das warme Wasser und die Milch in<br />

einer Schüssel mit dem Zucker vermischt, dann der<br />

Germwürfel hineingebröselt. Dieser sollte wirklich<br />

frisch sein, den Trockenhefe funktioniert hier weniger<br />

gut, die Buns werden einfach nicht so schön fluffig.<br />

Diesen Ansatz lässt man jetzt 5 Minuten stehen, anschließend<br />

kommen Mehl, Salz, ein Ei und die weiche<br />

Butter dazu. Dann wird alles zu einem geschmeidigen<br />

Teig verknetet. Am besten mit einer Küchenmaschine.<br />

Nach etwa 5 Minuten auf höchster Stufe<br />

hat man einen seidig-glänzenden und geschmeidigen<br />

Teig, den man jetzt mit einem Geschirrtuch<br />

abgedeckt an einem warmen Ort etwa eine Stunde<br />

gehen lässt. Nach dieser Stunde formt man aus dem<br />

Teig die Buns, wobei man etwa 80-90 Gramm Teig<br />

pro Bun vorsehen sollte. Die Teigmenge reicht dann<br />

für etwa 12 Hamburgerbrötchen, mit der perfekten<br />

Größe für Patties mit 11 cm Durchmesser. Dafür rollt<br />

man den Teig mit den Handinnenflächen zu einer<br />

gleichmäßigen runden Kugel und presst diese dann<br />

auf einem mit Backpapier belegten Backblech zu<br />

einer flachen Scheibe mit ca. 8-9cm Durchmesser.<br />

Der Teig ist meist recht klebrig, daher sollte man<br />

immer etwas Mehl auf die Arbeitsplatte und die<br />

Hände geben. Die Teiglinge müssen jetzt nochmal<br />

eine Stunde gehen. In der Zwischenzeit verquirlt man<br />

ein Ei mit 2 EL Wasser und 2 EL Milch. Nachdem die<br />

Buns eine Stunde gegangen sind, werden sie mit dem<br />

verquirlten Ei bestrichen. Das sorgt später für einen<br />

schönen Glanz auf den Brötchen. Ei und Milch müssen<br />

dabei Zimmertemperatur haben. Sind sie zu kalt,<br />

fallen die Buns zusammen. Auf die Oberfläche kann<br />

man jetzt noch etwas Sesam streuen. Nun kommen<br />

die Buns in den auf 200 Grad vorgeheizten Grill und<br />

werden etwa 16-20 Minuten gebacken, bis die Oberfläche<br />

goldbraun ist.<br />

38


advertorial<br />

So mancher Hund wird magisch vom Wasser<br />

angezogen. Wasser und Geruch hat man dann<br />

aber nicht so gerne im Haus.<br />

Naturnahe und kreative Gartengestaltung mit<br />

einem Zaun, der nicht trennt, sondern dazugehört.<br />

Etwas Patina verleiht ihm den besonderen Charme.<br />

Gesteckt am Teich, gestellt am Pool<br />

Neues<br />

vom Zaun<br />

Natürlich macht man sich Gedanken.<br />

Pool, Teich… Enkel, Kinder von Freunden<br />

oder Nachbarn, Tiere…<br />

Ein Bretterzaun soll es gerade nicht sein,<br />

ein Maschendrahtzaun kommt gar nicht in<br />

Frage. Und schon gar keine Bohrlöcher in<br />

der Terrasse, die beim zweiten Frost die<br />

Steine springen lassen.<br />

E<br />

in Steckzaun hat hier eine Menge Vorteile:<br />

Die Montage geht auch ohne großes handwerkliches<br />

Geschick, ohne spezielles Werkzeug<br />

und ohne besondere Kraftanstrengung.<br />

Man/Frau muss ja auch nicht alles an einem<br />

Tag machen, das geht neben der Gartenarbeit.<br />

Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Der<br />

Steckzaun macht praktisch jede Steigung und jede<br />

Kurve mit, er fügt sich harmonisch um Büsche oder<br />

Bäume. Die Variante aus rohem Eisen bekommt<br />

nach kurzer Zeit eine würdige Patina, die verzinkte<br />

Version lässt sich beliebig streichen. Man kann die<br />

Elemente sogar immer wieder neu stecken, ohne<br />

dass die Qualität darunter leidet.<br />

Apropos Qualität: Gleich nach der Bronze wurde das<br />

Eisen erfunden, die geplante Obsoleszenz kam erst<br />

ein paar Tausend Jahre später. Ein eherner Steckzaun<br />

ist unverwüstlich und hält so ziemlich ewig.<br />

Trotz des fragilen Aussehens ist die Stabilität nicht<br />

zu unterschätzen. Die Stangen biegen sich unter<br />

Zug, aber sie verbiegen sich nicht und schon gar<br />

nicht geben sie nach. Auch ein Überklettern ist für<br />

Kinder kaum möglich, weil es keine Steighilfen gibt.<br />

Flexibler Poolzaun. Wo nicht gesteckt werden<br />

kann oder wo schnelles, flexibles Auf- und Wegstellen<br />

gefragt ist, helfen vorgefertigte Elemente mit Standbeinen.<br />

Diese werden nach Bedarf zusammengehängt<br />

und bieten so eine sichere Sperre. Die Standfüße sind<br />

bei Bedarf schnell zu entfernen, wodurch der Zaun<br />

platzsparend untergebracht werden kann. Und da<br />

das Material sehr robust ist, ist auch die Lagerung<br />

unkompliziert. Teichzaun und Poolzaun werden vertrieben<br />

von: W. Drab, Alt Wiener Gusswaren<br />

Mehr Information, Varianten und Bilder gibt es auf<br />

der Website www.steckzaun.at oder telefonisch unter<br />

01/713 79 99.<br />

Zu bestellen auch im Onlineshop:<br />

www.altwienergusswaren.at<br />

39


essen & trinken<br />

Rindfleisch à la carte<br />

zum Nachlesen<br />

Noch vor 17 Jahren ging das hochwertige Fleisch von heimischen Kalbinnen<br />

(also weiblichen Tieren, die noch nicht abgekalbt haben) vorwiegend in den<br />

Export – und die Wertschöpfung gleich mit. Denn die besonderen Vorzüge dieser<br />

Rindfl eischkategorie waren in Österreich zu diesem Zeitpunkt großteils nur der<br />

Fachwelt und der Topgastronomie bekannt.<br />

Mit „Rindfleisch à la carte“, einem der<br />

ersten Qualitätsfleischprogramme in<br />

Österreich, änderte sich das allmählich<br />

und inzwischen ist diese Kooperation<br />

zwischen SPAR und der Erzeugergemeinschaft<br />

Gut Streitdorf zum Leuchtturmprojekt der<br />

Branche geworden, an dem sich viele Produzenten<br />

orientieren. Denn die Zielsetzungen und Ansprüche,<br />

mit denen EZG-Geschäftsführer Werner Habermann<br />

und Helmut Gattringer, Betriebsleiter des Tann-<br />

Werkes in St. Pölten, das Projekt damals starteten,<br />

sind heute so aktuell wie im Jahr 2003.<br />

„Rindfleisch à la carte“ ist tatsächlich anders.<br />

Nicht nur, weil es zartes Rindfleisch von der AMA-<br />

Gütesiegel-Kalbin ist und die Tiere ausschließlich in<br />

Österreich geboren und für Rindfleisch à la carte in<br />

Niederösterreich aufgezogen, gemästet und geschlachtet<br />

werden müssen. Hinter dem Qualitätsfleischprogramm,<br />

das exklusiv bei Spar erhältlich ist,<br />

stecken auch noch viele weitere wertbestimmende<br />

Parameter, wie zum Beispiel ein genau definiertes<br />

Schlachtalter von maximal 22 Monaten, exakte pH-<br />

Wert-Messungen, fachgerechte Zuschnitte sowie<br />

mindestens 14 Tage Fleischreifung – sowohl bei den<br />

Edelteilen als auch bei weiteren ausgesuchten Teilstücken.<br />

Damit gelingen speziell beim <strong>Grillen</strong> und im<br />

Kurzbratbereich viele Zubereitungsvarianten, die mit<br />

normalen Rindfleischqualitäten so nicht möglich<br />

wären. Special Cuts wie das „Flat Iron Steak“ vom<br />

Schulterscherzel oder das „Tri Tip Steak“ vom Hüferschwanzel<br />

sind damit wirklich eine sehr gute Option<br />

für den Grillrost oder die Pfanne. Und für den Smoker<br />

sind Teilstücke wie das „Hintere Ausgelöste“, das<br />

Beinfleisch (Short Ribs) und die Brust (Brisket) von<br />

der Kalbin natürlich ohnehin ideal.<br />

In der 64 Seiten starken Infobroschüre „AMA-<br />

Gütesiegel Rindfleischgenuss von der Kalbin“, die in<br />

Fleischabteilungen der SPAR Gourmet-Märkte aufliegt<br />

und die sie auch online auf www.tinyurl.com/<br />

rindfleischalacarte durchblättern können, finden Sie<br />

alles Wissenswerte zu diesem Qualitätsfleischprogramm,<br />

wie detaillierte Infos zu Rassen, Haltung,<br />

Fütterung, Produktion und Fleischreifung sowie ein<br />

Teilstücklexikon, dazu passende Rezepte und eine<br />

Gartemperaturtabelle für das perfekte Steak.<br />

Oder Sie scannen einfach den QR-Code auf dieser<br />

Seite mit Ihrem Smartphone.<br />

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Unsere Sorgfalt. Unser Siegel.<br />

KALBIN FÜR KENNER<br />

STEAKS 1. KLASSE<br />

Das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel garantiert bei diesem TOP-Qualitäts fleischprogramm<br />

zu 100 Prozent Fleisch von weiblichen Rindern (ausschließlich Kalbinnen), die in<br />

Österreich geboren, in Niederösterreich gemästet, geschlachtet und zerlegt wurden.<br />

AMA-Gütesiegel „Rindfleisch à la carte“ sorgt mit 14 Tage Reifegarantie für Gutes<br />

Gelingen bei jeder Art der Zubereitung, und ganz besonders am Grill.


essen & trinken<br />

Die<br />

Burger<br />

Master<br />

Wer wirklich gute Burger haben möchte, sollte besser selber<br />

Hand anlegen. Denn die besten gibt’s nicht im Drive-in, sondern<br />

daheim. Und den frischen Rohstoff dafür in der Fleischtheke bei<br />

Interspar und Eurospar – fixfertig geformt.<br />

34


essen & trinken<br />

Auch wenn Teile der motorisierten Jugend<br />

nach dem Ende des Lockdown die Fastfood-Ketten<br />

gestürmt haben, ist derlei für<br />

den echten Burgerfan bestenfalls Plan B.<br />

Nicht, dass hier schlechtes Fleisch verwendet<br />

würde – der Marktführer wirbt zurecht<br />

sogar mit der österreichischen Herkunft seiner Patties<br />

–, aber es ist auch nicht das allerbeste. Und<br />

noch dazu relativ wenig davon. Und dann auch<br />

ziemlich übergart.<br />

Nicht ohne Grund allerdings, denn die Angst vor<br />

dem bösen Keim ist in der Systemgastronomie<br />

nicht völlig grundlos. Daher wird Fleisch dort aus<br />

hygienetechnischen Gründen durch und durch auf<br />

eine Kerntemperatur von 74°C erhitzt. Das geht am<br />

besten mit möglichst flachen Laberln, die anschließend<br />

den geschmacklichen Charme von Löschpapier<br />

haben. Der Burger-Kenner weiß ohnehin: well<br />

done = gone.<br />

Burgerkompetenz. Ein Top-Burger dagegen beinhaltet<br />

ein dickes, saftiges Patty aus hochwertigem<br />

Rindfleisch, das mit derselben Sorgfalt gegart werden<br />

sollte wie ein Steak. Mit einem Viertelpfünder<br />

liegt man da richtig, besser noch sind 150 Gramm.<br />

Das weiß man auch beim Tann Fleischwerk in der<br />

Steiermark, die für Eurospar und Interspar jetzt<br />

nicht nur in Sachen Dry Aged Steaks, sondern auch<br />

bei den Patties der Nabel der Nation sind, und wo<br />

für die unterschiedlichen Marken Premium-Patties<br />

aus unterschiedlichen Fleischqualitäten hergestellt<br />

werden.<br />

Der Fettgehalt muss in jedem Fall ganz genau passen,<br />

wie Bereichsleiter Siegfried Weinkogl mit seinem<br />

Team in zahlreichen Tests seit Spätherbst 2019<br />

herausgefunden hat – genau 23% haben sich letztlich<br />

als idealer Anteil erwiesen. Denn Fett ist einerseits<br />

Geschmacksträger, gibt Saft und ein gutes<br />

Gaumengefühl. Ein Zuviel jedoch, oder auch die Zugabe<br />

von Fremdfett sind sensorisch abträglich. Stimmen<br />

muss außerdem unbedingt – des Geschmackes<br />

wegen – auch die richtige Wahl des Teilstückes,<br />

denn nicht jedes bringt das gewünschte intensive<br />

Rindfleischaroma mit. Und auch die richtig dosierte<br />

Fleischreifung ist in dieser gehobenen Burger-Liga<br />

ein Thema.<br />

Daher wird das Fleisch für die Patties in Graz genau<br />

selektiert, mit der groben 13er Scheibe vorgewolft<br />

und hygienisch verpackt an sämtliche Märkte geliefert.<br />

Dort wird die Rohmasse dann nach Bedarf weiterverarbeitet<br />

– also immer zweimal durch die<br />

3-mm-Scheibe gewolft, händisch verknetet und<br />

schließlich mit standardisierten Burgerpressen allesamt<br />

aufs gleiche Kaliber gebracht. Genau 11 Zentimeter<br />

Durchmesser sind hier vorgegeben und exakt<br />

150 Gramm Gewicht.<br />

Tann Betriebsstätten-<br />

Leiter Siegfried Weinkogl<br />

beliefert die<br />

Spar-Outlets der Nation<br />

von Graz aus mit<br />

frischen Burger-Patties<br />

unterschiedlicher hauseigener<br />

Marken und<br />

Kategorien.<br />

35


essen & trinken<br />

Ausgesuchtes Rindfleisch<br />

wird im ersten<br />

Durchgang grob gewolft<br />

und dann fein faschiert.<br />

In der Steiermark und im südlichen Burgenland hat<br />

man dann sogar die Qual der Wahl, denn hier werden<br />

Patties im gleichen Format unter verschiedenen<br />

Marken des Hauses angeboten: der „Tann AMA Burger“<br />

aus Jungstierfleisch um € 1,79 pro Stück sowie<br />

der „Tann Alpenochs Burger“ und die regionale Spezialität<br />

„Murbodner Burger“ um € 1,99. In Niederösterreich<br />

wiederum ist das Terrain des „Rindfleisch<br />

à la carte“ Burgers, der aus faschiertem Kalbinnenfleisch<br />

geformt wird.<br />

Wer allerdings nicht so ganz genau um Herkunft,<br />

Qualität und Fettstufe seines Burgers weiß, kann<br />

sich hinsichtlich des Fettgehalts immerhin am<br />

Weißanteil der Farbe des zumeist SB-verpackten<br />

Rindsfaschierten orientieren. Und wer sich’s figürlich<br />

leisten kann, sollte hier aus Geschmacksgründen im<br />

Zweifel jedenfalls zu den fetteren Offerten greifen.<br />

Das magere Faschierte ist was für’s Tatar.<br />

Zubereitung. Die fertig geformten Patties sind in<br />

der Regel aber immer ungewürzt, sollten also zeitgerecht<br />

(d.h. mindestens eine Stunde vor dem <strong>Grillen</strong>)<br />

aus dem Kühlschrank genommen und sofort gesalzen<br />

werden. Ist das Fleisch dann auf Zimmertemperatur<br />

gekommen, wird das Patty abgetupft, mit Öl<br />

bepinselt und gegrillt – der frisch gemahlene Pfeffer<br />

kommt erst zum Schluss darauf.<br />

Die grilltechnische Entscheidung für Rost oder Platte<br />

ist Geschmackssache, aber auf der Plancha kann<br />

man besser mit Öl und Kräutern als Aromaten arbeiten,<br />

während am Rost die Strahlungshitze der Kohle<br />

ungehindert an die Fleischoberfläche kann. Die Ergebnisse<br />

sind in jedem Fall gut, jedoch vom Charakter<br />

etwas unterschiedlich.<br />

Gegrillt wird immer direkt über der Hitzequelle,<br />

wobei der Deckelthermometer des Grills mindestens<br />

200°C zeigen sollte. Aber auch 260°C sind nicht zu<br />

viel, denn wenn es beim Auflegen des Patties nicht<br />

zischt und raucht, ist die Temperatur zu niedrig, und<br />

das Fleisch bleibt gerne am Rost kleben. Es gilt: besser<br />

außen eine starke Grillmarkierung und später indirekt<br />

bei niedrigerer Temperatur nachgaren als<br />

umgekehrt.<br />

Das Endergebnis sollte schlussendlich ein saftiges<br />

Patty sein, das außen gut gebräunt, innen aber nicht<br />

mehr als medium rare oder medium gegart ist. Eine<br />

Kerntemperatur von rund 55°C ist meistens ideal,<br />

ein Stichthermometer zur Kontrolle also dringend<br />

anzuraten.<br />

Die Burger-Initiative von Spar<br />

von regional bis national<br />

1. Ländle Burger<br />

2. Tiroler Almrind Burger<br />

3. Rindfleisch à la carte Burger<br />

4. Alpenochs Burger<br />

5. Murbodner Burger<br />

6. Wagyu Burger<br />

(Schwerpunkt-Aktivitäten)<br />

7. BEEF Burger<br />

(flächendeckend in allen<br />

Geschäften)<br />

Die besten Kerntemperaturen<br />

für Burger-Patties:<br />

Garstufe „rare” 47-49°C<br />

Garstufe „medium rare” 50-55°C<br />

Garstufe „medium” 56-58°C<br />

36


essen & trinken<br />

Buns & Roses<br />

Der „Bun”, wie das typische Brioche-Laberl eines<br />

ordentlichen Burgers im Fachjargon heißt, bleibt<br />

qualitativ leider oft hinter dem Anspruch seiner Fülle<br />

zurück. Denn auch wenn das scheinbar unendlich<br />

haltbare Gebäck aus dem Supermarktregal nicht<br />

wirklich schlecht ist und mit ein bisschen Hitze und<br />

Butter recht gut reanimiert werden kann, gehört zu<br />

einem frisch gegrillten Patty eigentlich auch ein frisch<br />

gebackener Bun. Das hebt den ganzen Burger (sowie<br />

den Gastgeber) auf ein ganz anderes kulinarisches<br />

Level. So ein Hamburger-Brötchen selbst zu backen<br />

ist keine Hexerei und in jedem Fall eine sehr lohnende<br />

Zeitinvestition, auch wenn man nicht ständig Familie<br />

und Freunde zu versorgen hat. Denn die fertigen Buns<br />

können luftdicht verpackt sehr gut und lange im Tiefkühler<br />

gelagert werden und müssen zum Aufwachen<br />

nur für ein paar Minuten in den heißen Grill bzw. ins<br />

Backrohr.<br />

Zutaten für 12 Buns:<br />

200 ml warmes Wasser<br />

4 EL Milch, 35 g Zucker<br />

1 Würfel frische Germ<br />

500 g Mehl (glatt oder universal)<br />

8 g Salz, 1 Ei<br />

80 g weiche Butter<br />

Für den Pinsel:<br />

1 Ei, 2 EL Wasser<br />

2 EL Milch<br />

evtl. Sesamkörner<br />

Zubereitung:<br />

Zuerst wird das warme Wasser und die Milch in<br />

einer Schüssel mit dem Zucker vermischt, dann der<br />

Germwürfel hineingebröselt. Dieser sollte wirklich<br />

frisch sein, den Trockenhefe funktioniert hier weniger<br />

gut, die Buns werden einfach nicht so schön<br />

fluffig. Diesen Ansatz lässt man jetzt 5 Minuten<br />

stehen, anschließend kommen Mehl, Salz, ein Ei<br />

und die weiche Butter dazu. Dann wird alles zu<br />

einem geschmeidigen Teig verknetet. Am besten<br />

mit einer Küchenmaschine. Nach etwa 5 Minuten<br />

auf höchster Stufe hat man einen seidig-glänzenden<br />

und geschmeidigen Teig, den man jetzt mit einem<br />

Geschirrtuch abgedeckt an einem warmen Ort etwa<br />

eine Stunde gehen lässt. Nach dieser Stunde formt<br />

man aus dem Teig die Buns, wobei man etwa 80-90<br />

Gramm Teig pro Bun vorsehen sollte. Die Teigmenge<br />

reicht dann für etwa 12 Hamburgerbrötchen, mit der<br />

perfekten Größe für Patties mit 11 cm Durchmesser.<br />

Dafür rollt man den Teig mit den Handinnenflächen<br />

zu einer gleichmäßigen runden Kugel und presst diese<br />

dann auf einem mit Backpapier belegten Backblech<br />

zu einer flachen Scheibe mit ca. 8-9cm Durchmesser.<br />

Der Teig ist meist recht klebrig, daher sollte man<br />

immer etwas Mehl auf die Arbeitsplatte und die<br />

Hände geben. Die Teiglinge müssen jetzt nochmal<br />

eine Stunde gehen. In der Zwischenzeit verquirlt man<br />

ein Ei mit 2 EL Wasser und 2 EL Milch. Nachdem die<br />

Buns eine Stunde gegangen sind, werden sie mit dem<br />

verquirlten Ei bestrichen. Das sorgt später für einen<br />

schönen Glanz auf den Brötchen. Ei und Milch müssen<br />

dabei Zimmertemperatur haben. Sind sie zu kalt,<br />

fallen die Buns zusammen. Auf die Oberfläche kann<br />

man jetzt noch etwas Sesam streuen. Nun kommen<br />

die Buns in den auf 200 Grad vorgeheizten Grill und<br />

werden etwa 16-20 Minuten gebacken, bis die Oberfläche<br />

goldbraun ist.<br />

38


slow&low<br />

FOOD<br />

slow<br />

low<br />

schonend vorgegart<br />

COOKED<br />

zart und saftig<br />

Die Experten von TANN haben das<br />

Qualitätsfleisch aus Österreich bereits<br />

ideal mariniert und bei Niedertemperatur<br />

mehrere Stunden schonend vor gegart.<br />

Mit Slow & Low - Food von TANN lassen<br />

sich diese besonderen Spezialitäten<br />

schnell & einfach zubereiten.


essen & trinken<br />

Best<br />

Burger<br />

Buddies<br />

Der Burger ist längst in allen Schichten angekommen –<br />

handfest oder tischfein. Sein Universum reicht von<br />

belanglosen Erzeugnissen der Fastfood-Ketten über<br />

bemühte Pseudoanglizismen bis zu kulinarischen Offenbarungen<br />

aus Künstlerhand. Den Unterschied machen<br />

da oft nicht (nur) die Hauptdarsteller Patty & Bun – also Fleisch<br />

und Brötchen –, sondern vielfach die kulinarische Begleitmusik, die<br />

gerne auch innovativ sein darf.<br />

Doch schon bei den allgegenwärtigen Burger-Kumpels wie Salatblatt,<br />

Tomatenscheibe, Zwiebelringen und Ketchup kann man<br />

vieles richtig machen – und noch mehr falsch. Aber die echte<br />

Premium liga der Burger beginnt dort, wo den Details und Aromaten<br />

die gleiche Sorgfalt gewidmet wird wie der Wahl des Fleisches, das<br />

sie kongenial begleiten sollen.<br />

40


essen & trinken<br />

Say<br />

Cheese!<br />

Cheddar mit Bums. Der ursprünglich aus<br />

England stammende Hartkäse hat eine<br />

Weltkarriere hinter sich. Denn im Burger ist<br />

er tatsächlich ein Global Player, weil kein<br />

anderer Käse für diesen Job so typisch und<br />

mehrheitsfähig ist wie der würzige Käse mit<br />

britischen Wurzeln. Oft ist er schon von<br />

weitem an seinem Orangeton zu erkennen,<br />

den ihm meist eine Prise Annatto (aus den<br />

Samen des Orleanstrauches) in der Rohmasse<br />

verschafft.<br />

Für den Burger besonders praktisch ist seine<br />

moderne Erscheinungsform als einzeln<br />

verpackte, elastisch-weiche Schmelzkäsescheibe,<br />

die auf dem heißen Patty fast schon<br />

von alleine zu zerlaufen beginnt.<br />

Und weil das so schön ist, nehmen wir lieber<br />

gleich zwei Scheiben auf einmal. Das ist dann<br />

die richtige Dosis für ein ordentliches Patty<br />

der Viertelpfünder-Kategorie.<br />

Von Rupp ist da eine Cheddar-Variante auf<br />

dem Markt, die Freunden des gepflegten<br />

Chili-Aromas besonders gefallen wird. Sie<br />

passt großartig zu klassischen Rindfleisch-<br />

Burgern, ist aber auch ein heißer Tipp als<br />

Krönung von Pulled Pork oder Räucherfleisch.<br />

Der weltweit populärste Kompagnon<br />

eines saftigen Rindfleischpattys ist ja<br />

der Käse. Entweder ganz klassisch mit<br />

dem Fleisch zusammen bis ganz nahe an den<br />

Schmelzpunkt erhitzt oder aber dickflüssig<br />

als Sauce oder Dip. Womit sich natürlich<br />

die Zubereitung auf der Plancha empfiehlt,<br />

damit uns das Beste nicht durch den Rost<br />

fällt. Natürlich geht das mit fast allen Käsesorten,<br />

aber leichter tut man sich da mit<br />

jenen, die durch den Zusatz von Schmelzsalzen<br />

in der Rezeptur leichter auf die angestrebte<br />

Konsistenz kommen.<br />

Schwerer tut man sich da schon mit Käserinde,<br />

die in jedem Fall besser vor der<br />

Zubereitung entfernt werden sollte. Ausgenommen<br />

vielleicht weiche Weißschimmel-<br />

Mäntel von Camembert und Brie, auf die<br />

man geschmacklich ungern verzichtet.<br />

Blue Cheese. Blau- oder Grünschimmelkäse<br />

sind in der <strong>BBQ</strong>-Küche jenseits des großen<br />

Teiches viel präsenter als hierzulande, wo<br />

diese Spezies ja vorwiegend auf dem Käsebrett<br />

zu finden ist. In den USA jedoch werden<br />

daraus Saucen zu knusprigen Buffalo<br />

Chicken Wings geköchelt und auch auf<br />

Steaks ist der Blue Cheese gerne zu finden.<br />

Für den Burger eignen sich besonders bröselige,<br />

weiche Sorten sehr gut, die man einfach<br />

noch auf der Plancha auf das fertige Patty<br />

krümelt, wo der Käse recht prompt zu zerfließen<br />

beginnt.<br />

Der Diptipp. Verlässlich weich und cremig<br />

ist eine Käserange von Rupp, die mit dem<br />

Namen „Feinster Streich“ ihre Bestimmung<br />

vorrangig auf der Brotscheibe sucht. Dabei<br />

ist dieser Käsetypus – vor allem mit den<br />

Sorten „Cheddar“ und „Blauschimmel“ – ein<br />

echter Diptipp zu Pommes und Burger, bei<br />

dem er sich auch als Aufstrich auf den angerösteten<br />

Hälften der Buns sehr gut macht.<br />

41


essen & trinken<br />

Pikante<br />

Details<br />

Die Sirupe von Almdudler sind nicht nur<br />

beliebte Grundlage zur Herstellung von<br />

wohldosierten Erfrischungsgetränken<br />

in Heimarbeit, sondern mit ihren konzentrierten<br />

Aromen auch eine sehr interessante<br />

Zutat für so originelle wie delikate Saucen<br />

und Marinaden, die auch noch besonders<br />

einfach herzustellen sind. Die beiden ersten<br />

Rezepte basieren auf dem Kräuterlimo-Sirup<br />

„Almdudler Original“, dessen vielschichtige<br />

Rezeptur hervorragend für Pickles und pikante<br />

Saucen mit dem gewissen Extra geeignet<br />

ist. Unsere rote Zwiebel hingegen haben<br />

wir in eine Marinade mit Skiwasser-Sirup<br />

eingelegt, dessen geschmackliche Hauptdarsteller<br />

die Himbeere und die Zitrone sind.<br />

Eine sensationelle Kombination!<br />

Frisch gepickelte Gurkenscheiben.<br />

Das Einlegen von frischen Salatgurkenscheiben<br />

in einen heißen Marinadesud hat<br />

mehrere Vorteile: Die Scheiben werden nicht<br />

gekocht, schmecken also frischer und knackiger<br />

als konservierte Exemplare. Man kann<br />

die Größe genau auf den Verwendungszweck<br />

ausrichten – wir haben unsere Salatgurke<br />

einfach so schräg geschnitten, dass wir<br />

besonders große Scheiben für den Burger<br />

erhielten. Und geschmacklich lässt sich hier<br />

sehr gut variieren.<br />

Zutaten:<br />

1 Salatgurke<br />

100 ml Almdudler Original Sirup<br />

100 ml Wasser<br />

50 ml Weißweinessig<br />

2 gestrichene TL Salz<br />

1 TL Senfkörner<br />

Die Zutaten miteinander aufkochen, dann<br />

etwas überkühlen lassen. Die ungeschälte,<br />

gewaschene Gurke in etwa 3 mm dicke<br />

Scheiben schneiden und in dem heißen Sud<br />

ziehen lassen. Nach dem Abkühlen sind die<br />

Gurken-Pickles sofort verwendbar, halten in<br />

einem verschlossenen Gefäß aber auch etliche<br />

Tage im Kühlschrank frisch.<br />

Almdudler <strong>BBQ</strong>-Sauce.<br />

Diese <strong>BBQ</strong>-Sauce ist eine edle Alternative zu<br />

Ketchup und fertigen <strong>BBQ</strong>-Saucen – wem<br />

diese zu süß und zu plump am Gaumen sind.<br />

Der Geschmack ist sehr vielschichtig und<br />

stellt mit ihrer fruchtigen Würze so manche<br />

englische Steaksauce in den Schatten.<br />

Zutaten:<br />

100 ml Almdudler Original Sirup<br />

40 ml roter Balsamico<br />

80 g halbgetrocknete Tomaten<br />

2 EL Honig<br />

2 EL Worcestershiresauce<br />

2 TL Dijonsenf<br />

2 TL Rauchsalz<br />

2 TL frisch gemahlener Pfeffer<br />

½ TL Knoblauchgranulat<br />

42


essen & trinken<br />

Die Zutaten werden einfach gründlich mit<br />

dem Pürierstab verarbeitet und passiert, bis<br />

sich eine sämige Sauce gebildet hat. Gegebenenfalls<br />

noch mit etwas Wasser auf die<br />

richtige Konsistenz bringen und mit Salz abschmecken,<br />

in ein Schraubglas einfüllen. Im<br />

Kühlschrank hält das wochenlang.<br />

Think Pink.<br />

Diese fast unwirklich pinkfarbenen Zwiebelringe<br />

sind nicht nur optisch ein großartiges<br />

Topping für jede Burger-Konstruktion, sondern<br />

auch geschmacklich so faszinierend, wie<br />

sie aussehen. Die Himbeernote verleiht der<br />

pikanten Zwiebel ihre süße Frucht und liebt<br />

die Gesellschaft von Rindfleisch oder Wild.<br />

Zutaten:<br />

1 große rote Zwiebel<br />

100 ml Almdudler Skiwasser Sirup<br />

100 ml Wasser<br />

20 ml Weißweinessig<br />

2 gestrichene TL Salz<br />

3 Scheiben frischer Ingwer<br />

Den Sirup mit Wasser, Essig und Salz sowie<br />

dem Ingwer kalt ansetzen. Die Zwiebel in<br />

dünne Scheiben schneiden und diese so in<br />

die Marinade legen, dass sie ganz von der<br />

Flüssigkeit bedeckt sind. In einem geschlossenen<br />

Gefäß über Nacht im Kühlschrank<br />

marinieren lassen, wobei sie auch ihre<br />

spektakuläre Farbe annehmen. Die fertig<br />

gepickelten Zwiebelringe sind dann bis zu<br />

zwei Wochen gekühlt haltbar.<br />

Für die beschten<br />

Rezepte mit Cheddar<br />

Rupp eröffnet die Grillsaison mit beschtem Cheddar in zwei Sorten.<br />

Die zart schmelzenden Cheddar Chili Scheiben sind die extra-pikante<br />

Krönung für jeden Burger. Für Burritos, zum Verfeinern von Grillsaucen<br />

oder einfach als Dipp ist Rupp Feinster Streich mit Cheddar ideal.<br />

Beschte Grill-und Burgerrezepte und Tipps unter www.rupp.at<br />

rupp_kaese<br />

Privatkäserei Rupp<br />

NEU!


Microgreens<br />

Mit diesem neudeutschen Sammelbegriff<br />

werden Sprossen, Kressen und Keimlinge aus<br />

den unterschiedlichsten Saaten bezeichnet,<br />

die neben viel Aroma und Frische auch noch<br />

wertvolle Inhaltsstoffe in den Burger bringen:<br />

Proteine, Flavonoide und wichtige Vitamine,<br />

die in dieser Dichte nur in frisch gekeimten<br />

Pflanzen zu finden sind. In Amerika werden<br />

Microgreens als die neuen Superfoods<br />

verehrt, da sie gegenüber ausgewachsenen<br />

Pflanzen ein Vielfaches an Vitaminen und<br />

guten Inhaltsstoffen aufweisen. Ein Rotkohl-<br />

Microgreen zum Beispiel hat 260-mal so viel<br />

Beta-Carotin, 6-mal so viel Vitamin C und<br />

40-mal so viel Vitamin E pro Gramm als der<br />

ausgewachsene Rotkohl. Erhältlich ist derlei<br />

schon fix und fertig auf Substrat gezogen im<br />

Gastro-Großhandel, und die ganz normale<br />

Kresse in der Pappbox ist inzwischen ja sogar<br />

im Supermarkt schon Standard. Wer Versorgungssicherheit<br />

und Abwechslung möchte,<br />

kann sich die Microgreens aber auch selbst<br />

am Fensterbrett ziehen. Am besten aus Bio-<br />

essen & trinken<br />

Omelette<br />

Rindfleisch mag Ei. Und dieses passt am allerbesten<br />

auf ein knusprig gebratenes Patty,<br />

wenn man es ebenfalls in dieser Dimension<br />

zubereitet. Also am besten in einem Bratring<br />

mit 10 oder 11 Zentimetern Durchmesser<br />

auf der Plancha und mit einer Konsistenz<br />

ganz nach Gusto. Sehr gut macht sich beispielsweise<br />

die Zubereitung im Omelettestyle<br />

mit einem kleinen Schuss Obers, Salz<br />

und Pfeffer ins Ei gequirlt. Und kurz angeschwitzte<br />

Jungzwiebeln sind die passende<br />

Krönung des Ei-Pad.<br />

Baconchips<br />

Der gepökelte Bauchspeck, der auch bei keinem<br />

amerikanischen Frühstück fehlen darf,<br />

ist im Burger ein Aromenspender der Sonderklasse.<br />

Insbesondere dann, wenn man ihn<br />

zuvor auf der Grillplatte oder in der Pfanne<br />

knusprig gebraten hat. Dabei verliert er auch<br />

jede Menge Fett (das man tunlichst als Saucenbasis<br />

aufheben sollte) und sein Salzgehalt<br />

steigt. Daher kann man getrost auf das Salzen<br />

der benachbarten Tomate verzichten.<br />

Hülsenfrüchten (wie Erbsen, Linsen etc.) oder<br />

auch speziellen Saaten, die es vor allem im<br />

Web zu kaufen gibt.<br />

Prinzessin aus der Erbse. Besonders wuchsstark,<br />

knackig und geschmacksintensiv sind<br />

beispielsweise die Sprossen der Erbse, die<br />

man wie Kresse mit der Schere erntet. Sind<br />

ihre Stängel schon etwas länger und damit<br />

allzu fest geworden, legt man die abgeschnittenen<br />

Sprossen in ein Haarsieb und<br />

übergießt sie mit heißem Wasser.<br />

Krasse Kressen. Viele Microgreens erinnern<br />

geschmacklich stark an das ausgewachsene<br />

Gemüse, andere ändern den Geschmack<br />

allmählich. Intensiv schmecken alle, ganz besonders<br />

jedoch die Kressen.<br />

Diese Pflanzen der Kreuzblütler-Familie<br />

haben einen besonders hohen Gehalt an<br />

Senföl, der in Kresse mit 60% der Fettsäuren<br />

vertreten ist. Im Gegensatz zu anderen<br />

Sprossenarten sind in Kresse nicht viel Proteine<br />

und kaum Kohlenhydrate enthalten.<br />

Dafür weist sie eine Vielzahl von Mineralien,<br />

Spurenelementen und Vitaminen auf.<br />

Salz-Radieschen<br />

Frische Radieschen sind gut, in Lake eingelegte<br />

noch besser. Dafür wird einfach ein<br />

Teelöffel Salz in einem Viertelliter Wasser<br />

aufgelöst. Dann die Radieschen waschen, in<br />

dicke Scheiben schneiden und in der Lake<br />

ziehen lassen. Je schärfer die kleinen Rettiche<br />

sind, desto länger sollte man mit ihnen jetzt<br />

Geduld haben. Dann einfach herausfischen<br />

und auf den Salat im Burger legen.<br />

44


Die Haubengärtner<br />

essen & trinken<br />

Wenn hochdekorierte Topgastronomen<br />

im Osten Österreichs für<br />

ihre Speisekarte nach besonders<br />

originellem oder hochwertigem Obst<br />

und Gemüse suchen, wird manchen<br />

selbst der gut sortierte Naschmarkt<br />

zu banal. Auch reichlich belohnte<br />

Foodhunter, Trüffeljäger und Beerensammler<br />

können diese Not kaum<br />

lindern.<br />

Die geschmacksexplosiven Erdbeersorten „Mitzi<br />

Schindler“ und „Mara de Bois“ sind hier aktuell zu haben,<br />

der trendige Wildbrokkoli „Spigarello“, runde Karotten,<br />

weiße Radieschen, gelbe Wassermelonen und grünes Salzkraut<br />

der Sorte „Mönchsbart“. Aber auch Duftgeranien,<br />

Keniabohnen, brasilianischer Sauerklee, Gurkenmelonen,<br />

römischer Schildampfer... Nicht zu vergessen kleine, gelbfleischige<br />

Erdäpfel, derentwegen auch große Namen des<br />

Michelin immer wieder nach Stetten pilgern.<br />

Als Geheimtipp wird hier jedoch unter Eingeweihten<br />

seit nunmehr bereits rund drei Jahrzehnten<br />

die Adresse einer gut verborgenen Gärtnerei in<br />

Stetten bei Korneuburg weitergereicht wie eine<br />

Schatzkarte unter Piraten. Von Chef zu Sous-Chef<br />

sozusagen und nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit.<br />

Sogar unter dem Radar mancher gewöhnlich gut informierten<br />

Food-Journalisten wachsen hier Obst- und Gemüsesorten,<br />

die noch nie das Licht der Selbstbedienungsregale<br />

erblickt haben.<br />

Denn dieser Familienbetrieb ist nicht nur Hoflieferant der<br />

heimischen Sterne-, Hauben- und Gabelsammler, sondern<br />

auch die Quelle so mancher Food-Trends des letzten<br />

Vierteljahrhunderts. Waltraud und Michael Bauer, beide<br />

seit ihren Boku-Tagen unheilbar am Gartenvirus erkrankt,<br />

haben hier schon 45 Tomatensorten gezogen, als Paradeiserraritäten<br />

im Supermarkt noch undenkbar waren. Michael<br />

Bauer hat in Österreich schon 1984 Chicorée als Gemüse<br />

salonfähig gemacht, alten, fast vergessenen Apfelsorten<br />

ein Comeback ermöglicht und die heute supermodernen<br />

„Microgreens“ wie Erbsensprossen und sehr spezielle Kressen<br />

angeboten.<br />

Des einen Leid, des andern Freud. Mit dem Coronavirus<br />

aber wurde alles anders. Die Gastronomie wurde erst dicht<br />

gemacht und dann sehr auf Sparflamme gesetzt. Ob es in<br />

der neuen Realität wieder ganz so wird wie in alten präcovidalen<br />

Tagen, steht noch in den Sternen.<br />

Also begann Familie Bauer im März ihre Produkte auch an<br />

Private zu verkaufen – was schon aus Kapazitätsgründen<br />

noch vor drei Monaten undenkbar schien. Wieder ganz im<br />

Stillen, nur einmal pro Woche und nur durch Mundpropaganda<br />

beworben. So kamen auch wir zu den besten Kartoffeln<br />

seit langem, zu ungemein zarten, bunten Radieschen<br />

und zu delikaten Romana-Köpfchen.<br />

Denn nun gibt es in Stetten seit Neuestem Topgemüse für<br />

alle – und zwar jeden Freitag von 9 bis 12 und von 15 bis<br />

19 Uhr ein „Spezialitäten-Kisterl“ mit saisonalem Obst und<br />

Gemüse und anderen Bodenschätzen je nach Saison. Alles<br />

regional und vorwiegend selbst produziert. Der Preis je<br />

Kisterl liegt ab Hof bei 24 Euro, bei Zustellung kommen<br />

noch 4 Euro dazu. Beliefert wird der Großraum Korneuburg<br />

und Wien.<br />

Informationen, Anfragen und Bestellungen:<br />

office@gemuese-bauer.at<br />

45


essen & trinken<br />

Western Style<br />

Sweet Potato<br />

Kartoffel<br />

Helden<br />

Der knusprigen Erdäpfelvielfalt in<br />

ihren zahlreichen Erscheinungsformen<br />

hat Kotányi eine eigene<br />

kleine, aber sehr feine „Potato<br />

Range“ gewidmet. Drei praktische<br />

Streuer mit sehr unterschiedlich rezeptierten<br />

Mischungen stehen unter<br />

dem Motto „Spice up my Potato“<br />

jetzt im Gewürzregal, um Wedges,<br />

Pommes und Bratkartoffeln einen<br />

kräftigen Aromenkick zu geben.<br />

Es fällt gleich auf und das sehr positiv: Gemeinsam<br />

ist den drei Sorten „Original Style“, „Western Style“<br />

und „Sweet Potato“ die wesentliche Zutat „ohne“.<br />

Nämlich ohne Geschmacksverstärker, ohne Konservierungsstoffe<br />

und ohne Farbstoffe, wie man dem<br />

Etikett entnehmen kann. Dafür aber sind jede Menge hochwertiger<br />

Gewürze aus Kotányis umfangreichem Produktportfolio<br />

an Bord und eine Prise Salz, auf das man also bei<br />

der Zubereitung sonst weitgehend verzichten kann.<br />

Ein kleines Cartoon-Manual für die Ofenzubereitung auf der<br />

Rückseite der Streuer informiert sehr anschaulich über die<br />

empfohlenen Zubereitungsschritte: 1. Kartoffeln schneiden,<br />

2. mit Öl beträufeln, 3. mit dem Potato-Gewürz bestreuen,<br />

4. im Backrohr bei der empfohlenen Temperatur goldgelb<br />

backen.<br />

Das funktioniert im Ofen sehr gut, am Grill jedoch anders.<br />

Dessen bullige Hitze beleidigt nämlich mitunter die Anteile<br />

von braunem Zucker und Paprika in den Mischungen, die so<br />

eventuell ins Bittere kippen. Für die einfache Anwendung<br />

am Grill empfehlen wir, die Würze erst im Finale des Backvorganges<br />

auf die geölten Kartoffeln zu streuen. Und wenn<br />

man das vielleicht erst am Teller macht und das Fleisch<br />

daneben vielleicht gleich ein wenig mitwürzt, schmeckt das<br />

– unter uns gesagt – auch ganz ausgezeichnet. Denn was<br />

da aus dem Streuer kommt, ist eigentlich auch als <strong>BBQ</strong>-Gewürz<br />

erste Wahl. Was uns auch schon zu den unterschiedlichen<br />

Charakteristiken der drei Würzmischungen bringt:<br />

46


essen & trinken<br />

Original Style<br />

Western Style – ist ein bisschen wie <strong>BBQ</strong> in Texas: süß,<br />

scharf und rauchig. Ein Blick auf die Zutatenliste zeigt unter<br />

anderem geräucherten Paprika, Senfsamen, Zuckerrohrsirup<br />

und Cayennepfeffer sowie etwas Oregano.<br />

Unserer Meinung nach passt diese Mischung aber nicht nur<br />

zu <strong>BBQ</strong>-Klassikern wie Spareribs und Brisket, sondern auch<br />

ganz besonders gut zu Huhn. Und wenn man seine Wedges<br />

recht großzügig mit der peppigen Würzmischung ummantelt<br />

hat, passt zu den in jeder Hinsicht heißen Pataten als<br />

Dip am besten eine erfrischende, kalte Joghurtsauce mit<br />

Minze, Salz und einem Spritzer Zitrone.<br />

Knoblauch und mehr harmoniert mit der natürlichen Süße<br />

des Fruchtfleisches hervorragend, egal ob als Püree, Gratin<br />

oder als Sticks.<br />

Wir haben dünne Pommes aus einer orangefarbenen<br />

Süßkartoffel geschnitten und diese Sticks gründlich in<br />

Maisstärke gewälzt, erst danach gewürzt und frittiert. Mit<br />

diesem coolen Trick werden Süßkartoffeln, die sonst dazu<br />

neigen, etwas blass und weich zu geraten, schön goldbraun<br />

und knusprig.<br />

Original Style – ist der Universalist des Trios, der sowohl in<br />

die heimische wie auch die mediterrane oder levantinische<br />

Küche passt. Neben Zwiebel, Knoblauch und Rosmarin sind<br />

hier auch kleine Prisen Paprika, Thymian, Curcuma und<br />

Cayennepfeffer mit dabei, was ein besonders rundes, herzhaftes<br />

Geschmacksprofil ergibt. Wir finden, dass sich diese<br />

Mischung auch hervorragend zur Würzung von Röstgemüse<br />

eignet, dessen vegetabile Aromen es kongenial unterstützt.<br />

Wir haben unsere Bratkartoffelscheiben damit gewürzt und<br />

sie in einen Cheddar-Dip getunkt. Eine geniale Kombination<br />

und eigentlich schon fast ein Hauptgericht.<br />

Sweet Potato – hier ist die Zielgruppe ganz offensichtlich<br />

die Süßkartoffel in Variationen, die wir auch noch um<br />

den Kürbis erweitern wollen. Der fruchtig-säuerliche Geschmack-Mix<br />

aus Paprika, Sumach, Muskatnuss, Rosmarin,<br />

47


essen & trinken<br />

Schwarten<br />

Kracher<br />

Wenn der Österreicher an Krustentiere denkt, hat er wahrscheinlich<br />

Schweinernes im Sinn. Denn nach dessen knuspriger Schwarte<br />

verlangt es ihn auch statistisch betrachtet deutlich öfter als nach<br />

delikaten Garnelen und Langusten. Eine Sehnsucht, die allerdings recht<br />

selten vollkommene Erfüllung findet, denn mehrheitlich sieht man auf<br />

den Schweinsbraten und Stelzen der Nation statt der erhofften mürben<br />

Kruste ja eher hart, ledrig oder gar labbrig geratene Haut.<br />

48


essen & trinken<br />

Eine perfekte Knusperschwarte ist also<br />

Glückssache – oder man weiß, wie es geht.<br />

Wobei sich die Experten (auch hier) schon<br />

im grundsätzlichen Ansatz völlig uneins sind.<br />

Denn die Verfechter der Nassmethode versuchen,<br />

vor dem Grill möglichst viel Wasser in die<br />

Schwarte zu bekommen. Und jene der Trockenfraktion<br />

wiederum wollen ganz im Gegenteil der Haut<br />

jegliche Flüssigkeit entziehen. Ganz zu schweigen<br />

von der Temperaturführung, über die auch gegensätzliche<br />

Ansichten herrschen.<br />

Was da für den Grill die beste Methode ist, haben<br />

wir für Sie selbstlos in einer mehrtägigen Schweinsbratenquarantäne<br />

getestet – und tatsächlich<br />

herausgefunden.<br />

Basics. Wie überall im Leben ist natürlich auch in<br />

diesem Fall die Rohstoffqualität von ganz entscheidender<br />

Bedeutung. Wobei Kriterien wie die Fettmarmorierung<br />

des Fleisches sowie Alter, Geschlecht<br />

und Rasse eher für die inneren Werte und den Geschmack<br />

des Bratens verantwortlich sind als für das<br />

Gelingen der Knusperschwarte. Da zählen auch noch<br />

andere Dinge:<br />

Frisch sollte das Fleisch sein, also besser nicht<br />

aus dem Tiefkühlschrank. Denn irgendwie hemmt<br />

scheinbar das Frosten die Knusperpotentiale der<br />

Haut ganz gehörig. Das Fett unter der Haut sollte<br />

außerdem nicht zu weich, sondern eher kernig sein<br />

– das hat mit der Fütterung der Tiere zu tun und ist<br />

letztlich auch für den Geschmack sehr wesentlich.<br />

Die Schwarte selbst sollte möglichst vollständig und<br />

intakt sein, wobei die unvermeidlichen Stempel zur<br />

Kennzeichnung kein Problem darstellen und ohnehin<br />

verbraten werden. Borsten sind hingegen nicht so<br />

toll – aber dafür gibt es Abhilfe: Der echte Schwarten-Experte<br />

hat immer einen Einwegrasierer in der<br />

Utensilien-Schublade.<br />

49


essen & trinken<br />

Wichtig ist auch die ausreichende Größe des Teilstücks<br />

– Kenner wissen: Big is beautiful! Je größer<br />

der Braten, desto länger wird er zwar brauchen, aber<br />

desto besser und saftiger wird er auch gelingen. Und<br />

auch die Schwarte hat viel mehr Platz, um großflächig<br />

aufzupoppen. Wenn wir bei unseren Tests diese<br />

Regel nur halbherzig befolgt haben, war das der<br />

Vielzahl an Methoden geschuldet, die wir ausprobieren<br />

wollten.<br />

Und wir haben uns beim Rohstoff nicht ohne Grund<br />

für frisches Marken-Schweinefleisch aus Österreich<br />

entschieden: „donauland Schwein“ für die Grillstelze,<br />

„Natürlich Niederösterreich Duroc“ für den<br />

Bauch und das „tullnerfeld Schwein“ für die Schulter.<br />

Da kann man gar nichts falsch machen, denn<br />

die beschriebenen Kriterien werden hier durch die<br />

Kontrollen des AMA-Gütesiegels gewährleistet. Und<br />

die Formate der Zuschnitte sowie die Selektion der<br />

Teilstücke sind für anspruchsvolle Profis ausgelegt.<br />

Nass ist krass. In unzähligen Laufmetern gedruckten<br />

Küchenlateins empfehlen die Autoren mehrheitlich<br />

sehr unterschiedliche Nassmethoden, um zu einer<br />

(relativ) knusprigen Schwarte am Schweinsbraten zu<br />

kommen. In unserer Familie war lange folgender<br />

Vorgang üblich:<br />

Etwa einen Finger hoch Salzwasser in einen Bräter<br />

füllen und zum Kochen bringen. Den Braten mit der<br />

Hautseite nach unten einlegen und ein paar Minuten<br />

sieden lassen. Dann herausnehmen, überkühlen lassen<br />

und die Haut mit einem scharfen Messer kreuzweise<br />

einschneiden. Dabei ist darauf zu achten, dass man<br />

nicht bis ins Fleisch schneidet, sonst hat man an diesen<br />

Stellen unschöne Saftaustritte. Am allerbesten<br />

geht das im Übrigen mit einem Cutter aus dem Baumarkt,<br />

bei dem man die Schnitttiefe einstellen kann.<br />

Dann wird gewürzt, nochmals kräftig gesalzen und<br />

ab geht’s auf den Grill oder in den Ofen.<br />

So weit, so gut. Aber noch nicht optimal. Also<br />

haben wir auch andere Varianten ausprobiert, die<br />

in der Literatur oder im Internet als ultimative<br />

Schwarten kracher proklamiert werden.<br />

Beginnen wir mit dem Wasserbad. Hier wird der<br />

Braten mit der Schwartenseite in eine flache Schale<br />

mit Wasser gelegt. Das Wasser darf nur so hoch eingefüllt<br />

sein, dass gerade eben die Schwarte gewässert<br />

wird, nicht aber das Fleisch. Das Ganze kommt<br />

dann für mindestens ca. 3-4 Stunden in den Kühlschrank,<br />

am besten aber über Nacht. Die weitere<br />

Verarbeitung ist dann auf die herkömmliche Weise.<br />

Wir haben das mit einer schönen Schweinsschulter<br />

ausprobiert – das Ergebnis war ok, mehr aber nicht.<br />

Andere meinen wiederum, damit die Schwarte<br />

schön knusprig aufgeht, muss sie zunächst einmal<br />

richtig weichgekocht werden. Also verbringt dort der<br />

Braten zwei Drittel seiner Garzeit mit der Schwarte<br />

nach unten bei etwa 130°C in einem Bräter mit<br />

Wasser. Die völlig weichgegarte Schwarte wird erst<br />

nach dem Wenden eingeschnitten und am Rost bei<br />

ca. 175°C fertig gebraten. Am Schluss gibt’s dann<br />

noch einmal Vollgas.<br />

Bei dieser Technik besteht jedoch das Risiko, dass<br />

die Haut gerne am Bräterboden anklebt, was eine<br />

spätere Knusperschwarte erfolgreich verhindert. Und<br />

wir konnten auch sonst im Ergebnis keine Verbesserungen<br />

gegenüber unserer Grundtechnik feststellen.<br />

50


SCHWEIN<br />

GEHABT.<br />

Unsere Sorgfalt. Unser Siegel.<br />

TOPSCORER AM GRILL<br />

Das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel steht bei Fleisch zu 100 Prozent für<br />

ausgezeichnete, herkunftskontrollierte Qualität. Das gilt auch für diese<br />

Qualitätsprogramme und sorgt für Grillgenuss auf jedem Grill.<br />

Strohschwein


essen & trinken<br />

Eine weitere Schweinsbraten-Sekte glaubt an die<br />

Backpulver-Kruste. Dafür wird Salz mit einem<br />

Teelöffel Backpulver und Gewürzen wie Koriander,<br />

Knoblauchpulver und gestoßenem Kümmel zu einer<br />

Würze vermischt, mit der die vorgekochte und eingeschnittene<br />

Schwarte eingerieben wird. Das Natron<br />

soll dann beim Garen als Triebmittel einer gepoppten<br />

Schwarte dienen.<br />

Wir haben auch das ausprobiert, indem wir einen<br />

Braten zur Hälfte nur mit Salz und die andere Hälfte<br />

mit dieser Backpulver-Würzmischung eingerieben<br />

haben. Und sind nach zwei Stunden gleich wieder<br />

aus der Natron-Sekte ausgetreten, da die salzige<br />

Hälfte viel besser gelang, wie man auch auf dem<br />

Foto sehen kann.<br />

Popcorn-Schwartologie. Die Theorie hinter allen<br />

Nassmethoden ist ja folgende: Durch das Weichkochen<br />

soll viel Wasser in die Hautstruktur gelangen,<br />

das später durch kleine Dampfexplosionen die<br />

Schwarte schaumig auftreibt. Dieser Popcorneffekt,<br />

der die Haut so idealtypisch mit knusprigen Bläschen<br />

aufgehen lässt, funktioniert aber offenbar noch<br />

viel besser, wenn der Haut Wasser entzogen statt<br />

zugeführt wird.<br />

Das beweist auch der Tipp von Haubengriller<br />

Adi Bittermann, der die ultimative Kruste eines<br />

Schweine bauches vom Duroc nach einer speziellen<br />

Methode vorbereitet, die wir aufgegriffen haben.<br />

Adis Bauchgefühl.<br />

Das Bauchfleisch wird auf der Unterseite und seitlich<br />

gesalzen, mit Senf eingerieben und mit Pfeffer<br />

gewürzt. Die Schwarte dabei unbedingt auslassen<br />

– denn diese wird jetzt mit einem spitzen Spießchen<br />

ganz eng perforiert. Dabei soll die Spitze möglichst<br />

nur bis in den Speck unter der Schwarte und nicht<br />

bis ins Fleisch vordringen. Wir haben dafür eine<br />

Rouladennadel verwendet, aber es gibt sicher effizientere<br />

Instrumente, denn die Dichte der Einstiche ist<br />

ausschlaggebend für die spätere Kruste.<br />

Dann die Schwarte großzügig mit Hesperidenessig<br />

einreiben und das Fleisch über Nacht (mindestens<br />

aber 8 Stunden) im Kühlschrank abtrocknen lassen.<br />

Anderntags das Fleisch aus dem Kühlschrank nehmen<br />

und auf Raumtemperatur kommen lassen. Aus<br />

Alufolie einen langen Streifen falten, der mindestens<br />

einen Zentimeter breiter sein muss als die Höhe des<br />

Bauches. Diese Lasche rund um das Fleisch spannen<br />

und mit einer Rouladennadel fixieren. Nun die<br />

Schwarte fingerhoch mit grobem Meersalz bedecken<br />

und das Fleisch in den auf 160°C vorgeheizten Grill<br />

setzen. Idealerweise über einer Schale mit etwas<br />

Wasser, um den Saft aufzufangen und die Hitze<br />

von unten etwas zu dämpfen.<br />

So indirekt eine gute Stunde grillen, dann herausnehmen<br />

und die Alulasche sowie das Salz entfernen.<br />

Den Grill jetzt auf etwa 230°C aufheizen und den<br />

entkleideten Schweinsbraten wieder auf den Rost<br />

setzen. Indirekt 30 bis 45 Minuten braten, bis die<br />

Schwarten poppen!<br />

Zutaten:<br />

1,5-2 kg ausgelöstes<br />

Bauchfleisch<br />

mit Schwarte vom<br />

Duroc-Schwein<br />

2 EL Senf<br />

frisch gemahlener Pfeffer<br />

½ kg grobes Meersalz<br />

4 EL Hesperidenessig<br />

52


essen & trinken<br />

Unser Fazit: Mit Abstand die beste Methode.<br />

Sie funktioniert zuverlässig und das Fleisch wird<br />

keineswegs versalzen. Ganz im Gegenteil ist die<br />

großzügige Verwendung von Salz auf der Haut<br />

auch für den Geschmack des Fettes darunter sehr<br />

positiv, weil es bestimmte Fettsäuren aufspaltet<br />

und so geschmacklich optimiert.<br />

53


essen & trinken<br />

GASTRO-PORK<br />

FÜR JEDERMANN<br />

HAXN-ROTISSERIE<br />

Der Stelzen hat das Tier ja vier, doch nur die hinteren<br />

passen hier. Während die „Vordere Stelze“ mit 500<br />

bis 600 Gramm eindeutig zu klein für den Spieß ist,<br />

sind die sogenannten „Hinteren Stelzen“ des Schweines sehr<br />

fleischig und bringen jeweils zwischen 2 und 2,5 Kilogramm<br />

auf die Waage. Für die Vorbereitung so einer knusprigen<br />

Schweinsstelze am Grillspieß hat uns freundlicherweise Simone<br />

Hubinger ihr Erfolgsrezept verraten:<br />

Eine Hintere Stelze in heißes Wasser mit 1 TL Salz, 5 Pfefferkörnern<br />

und 5 Wacholderbeeren sowie 2 Lorbeerblättern<br />

so zu stellen, dass die Schwarte zur Gänze unter der Wasserlinie<br />

liegt. Eine Viertelstunde auf kleiner Flamme köcheln<br />

lassen, dann herausheben und überkühlen lassen. Die weiche<br />

Schwarte mit einem scharfen Messer rundum einritzen und<br />

noch einmal mit Salz einreiben. Auf den Drehspieß ziehen<br />

und knusprig braten.<br />

Grilltechnik. Zur Zubereitung dieser Grillstelze am Spieß<br />

haben wir uns für den Spirit von Weber mit GBS entschieden,<br />

denn dieser hat erfreulicherweise ein großes Loch im Rost,<br />

in das normalerweise Pfannen, Woks und anderes Zubehör<br />

gestellt werden können. Wir aber können dort ungehindert<br />

unsere dicke Stelze rotieren lassen, für die wir ansonsten den<br />

ganzen Rost herausnehmen müssten. Gegrillt wurde dabei<br />

indirekt, also blieb der Brenner unter dem Fleisch diesmal<br />

kalt. Und auch die anderen beiden Regler haben wir lediglich<br />

knapp auf halbe Kraft gestellt, denn das reicht vollkommen,<br />

um dauerhaft zwischen 150 und 160°C auf dem Deckelthermometer<br />

zu haben. Das ideale Schönwetter also, um in knapp<br />

zwei Stunden ordentlich Fett aus der Stelze zu schmelzen, das<br />

direkt in die Alutasse der Fettwanne geleitet wird.<br />

Das Fleisch der Stelze wird auf diese Art sehr weich und saftig,<br />

für die Knusperkruste sorgt dann in der letzten Viertelstunde<br />

eine Temperaturerhöhung auf ca. 200°C. Wer hat, kann für<br />

diese Knusperphase natürlich auch einen Infrarot-Heckbrenner<br />

dazu schalten, dann poppt die Haut noch besser auf.<br />

Schweinefleisch der Extraklasse. Eigentlich<br />

waren die österreichischen Qualitätsfl eischprogramme<br />

ja großteils immer der Gastronomie vorbehalten,<br />

die damit dem Wunsch ihrer Gäste nach<br />

Regionalität und überdurchschnittlicher Qualität<br />

entsprechen konnte. Kontrolliert und abgesichert<br />

vom AMA-Gütesiegel konnte hier ein maßgeschneiderter<br />

Mehrwert geboten werden, der verlässlich<br />

lieferbar ist und die Billigangebote am<br />

Teller deutlich übertrifft.<br />

Wermutstropfen für die Gäste: Im Lebensmittelhandel<br />

waren und sind beliebte Gastromarken wie<br />

„tullnerfelder Schwein“ oder „donauland Schwein“<br />

nicht überall erhältlich, waren also während des<br />

gastronomischen Lockdowns daher folgerichtig für<br />

viele gar nicht verfügbar.<br />

Was den Ausschlag dafür gab, dass die Großhändler<br />

der Gastronomen ihre Pforten auch für Normalverbraucher<br />

öffneten, was von vielen Konsumenten<br />

mit Begeisterung genutzt wurde. Und vieles spricht<br />

dafür, dass etliche Händler und C&C-Märkte diese<br />

Zielgruppenerweiterung auch noch länger beibehalten<br />

werden. Denn – auch wenn die Wirte nun<br />

wieder allmählich aufsperren und die „neue Realität“<br />

in den Gaststuben Einzug hält – ganz so wie<br />

früher wird es wohl noch lange nicht sein.<br />

Die besten Adressen der Regionalprogramme<br />

mit dem AMA-Gütesiegel:<br />

„tullnerfelder Schwein“ ist bei AGM erhältlich<br />

sowie bei der Fleischerei Metzker im 17. Wiener<br />

Gemeindebezirk und im Markt sowie dem Onlineshop<br />

„sauguad.at“ der Familie Harold.<br />

„donauland Schwein“ ist regional in vielen<br />

Nah&Frisch-Märkten zu haben sowie bei Kastner<br />

im C&C-Onlineshop.<br />

„premium Schwein“ gibt’s regional bei<br />

Nah&Frisch sowie bei Unimarkt und im C&C von<br />

Transgourmet.<br />

„Natürlich Niederösterreich Duroc“ mit den<br />

AMA-Zusatzbenefits „Strohschwein“, „mehr Tierwohl“<br />

und „gentechnikfreie Fütterung“ ist exklusiv<br />

bei wiesbauer-gourmet.at (online) bzw. in den<br />

Wiesbauer Bistro & Shop-Filialen erhältlich.<br />

54


Fehlen nur noch<br />

ein paar Kräuter.<br />

Schmeckt seit 1957


essen & trinken<br />

THE BIG ISI<br />

Die Geheimwaffe der Küchenprofis ist ein Siphon.<br />

Gekämpft wird mit dem „Gourmet Whip“ von iSi auf<br />

jedem Posten um Hauben und Sterne – bis zur letzten<br />

Patrone. Denn diese beinhaltet jene Gase, die so manche<br />

Dinge erst möglich machen: perfekt geschäumte<br />

Süppchen und Saucen, luftige Toppings und Desserts,<br />

aromatisierte Öle für professionelle <strong>BBQ</strong>-Injektionen.<br />

Ob<br />

als Komponente des „Mise<br />

en Place“, als Baumaterial<br />

des Patissiers oder als letzter<br />

Tupfen auf dem i des Tellers durch den<br />

Küchenchef am Pass – der Schnittstelle<br />

zwischen Küche und Service. Die durch<br />

Distickstoffmonoxid (N 2 O) geschäumten<br />

Flüssigkeiten aus dem „Whip“ sind<br />

auch heute noch unentbehrlich für alle<br />

ambitionierten Schaumschläger, inzwischen<br />

haben sich aber auch weitere<br />

interessante Einsatzgebiete für diese<br />

Technik aufgetan.<br />

Denn der Druck, den so eine Kapsel in<br />

der Siphonflasche aufbaut, ist enorm.<br />

Und das macht ganz besondere Dinge<br />

mit ihrem Inhalt – es transferiert ätherische<br />

Öle und Aromen zwischen den<br />

unterschiedlichsten Stoffen, es sorgt für<br />

die Stabilität von Mixturen, die sonst<br />

emulgieren würden, und es transportiert<br />

Flüssigkeiten in die feinsten Verästelungen<br />

der Zellstrukturen von Fleisch<br />

und Fisch. Spätestens damit ist der<br />

Gourmet Whip auch in der Oberliga der<br />

Grillmeister und Pitmaster angekommen,<br />

denn diese Szene hat ja inzwischen<br />

auch bereits einige Hauben. Und<br />

das nicht nur beim Wintergrillen.<br />

Mit Koch- und Grillbuchautor Giuseppe<br />

Messina hat iSi einen Markenbotschafter<br />

mit diesen Qualitäten, der sich<br />

seit zwei Jahrzehnten intensiv mit den<br />

vielfältigen Möglichkeiten des Geistes<br />

aus der iSi-Flasche beschäftigt. Sein<br />

Know-how hat uns bei dieser Story sehr<br />

geholfen.<br />

Am Anfang war das Schlagobers<br />

Über 150 Jahre Erfahrung hat iSi bereits<br />

auf dem Sektor der Siphon-Technik und<br />

nach wie vor baut das österreichische<br />

Unternehmen als globaler Marktführer<br />

die besten Sahne- und Sodasiphons für<br />

Gastronomie und Heimanwender.<br />

Die Weltkarriere der Espumas begann<br />

jedoch erst, als der spanische Starkoch<br />

Ferran Adrià in seinem 3-Sterne-Restaurant<br />

„el Bulli“ Anfang der 90er den<br />

Einsatz verschiedener Gase für seine<br />

Molekularküche entdeckte und so auch<br />

auf das N 2 O der Sahnesiphons stieß.<br />

Espumas & geschäumte Saucen<br />

Schäume und Saucenträume bestehen<br />

zumeist aus Distickstoffmonoxid (N 2 O).<br />

Dieses wird unter Druck in der aufzuschäumenden<br />

Flüssigkeit gelöst, wobei<br />

sich das Gas generell viel besser mit Fett<br />

als mit Wasser verbindet. Ursprünglich<br />

wurden Sahnesiphons ja wie gesagt für<br />

die Herstellung von Schlagsahne entwickelt,<br />

die wegen ihres hohen Fettgehalts<br />

eine ideale Flüssigkeit zum Aufschäumen<br />

darstellt. Fettarme Flüssigkeiten<br />

kann man jedoch auch mit Hilfe von<br />

Texturgebern wie Eiweiß, Gelatine oder<br />

Stärke aufschäumen. Durch den Druck<br />

im Gourmet Whip dehnt sich das gelöste<br />

Gas aus und die Flüssigkeit wird zum<br />

Espuma.<br />

Giuseppe Messina ist ein waschechter Bayer,<br />

gelernter Koch und erfolgreicher Koch- und<br />

Grillbuchautor mit sizilianischen Wurzeln. Heute<br />

lebt er in Deutschland und ist internationaler<br />

Markenbotschafter von iSi. Seine zahlreichen<br />

Rezepte findet man auf Instagram (giuseppe<br />

4437) und seiner Website giuseppemessina.de.<br />

56


essen & trinken<br />

57


Gourmet Whip – das System<br />

Der „Gourmet Whip“ ist der Profi für alle<br />

Warm- und Kaltanwendungen und auch<br />

jener Whip, für den es das interessanteste<br />

Zubehör gibt. Er ist von Kopf bis Fuß aus hitzebeständigen,<br />

geschirrspülfesten und langlebigen<br />

Edelstahl-Komponenten und in verschiedenen<br />

Größen (0,25, 0,5 und 1 Liter Füllvolumen) erhältlich.<br />

Der praktische Hitzeschutz aus Silikon<br />

schützt die Hände beim Anfassen der Flasche<br />

bei Warmanwendungen. Trichter und Sieb bilden<br />

die optimale Ergänzung und wurden speziell<br />

für die iSi-Geräte entwickelt. Sehr nützliche<br />

Accessoires, denn nur gut passierte Flüssigkeiten<br />

gewährleisten eine reibungslose Funktion.<br />

Die Nadeltüllen eignen sich hervorragend zum<br />

Füllen von Lebensmitteln, zum Dekorieren,<br />

für flüssige Injektionen sowie zum Marinieren,<br />

Pikieren und Beizen. Kombinierbar sind sie mit<br />

dem Gourmet Whip und dem Thermo Whip,<br />

bestehen zu 100% aus Edelstahl und sind<br />

spülmaschinenfest.<br />

Rapid Infusion Set. Mit der sogenannten Rapid sion kann man Flüssigkeiten das gewisse Extra verlei-<br />

Infuhen,<br />

indem man sie mit den Aromen fester Bestandteile<br />

versetzt. Damit umgeht man auch jene unerwünschten<br />

Geschmacksveränderungen, die bei frischen Zutaten<br />

wie Obst und Kräutern durch eine lange Lagerung<br />

entstehen können. Ob zum schnellen Marinieren von<br />

Fleisch, Fisch oder Gemüse oder zum Aromatisieren<br />

von Ölen, Essigen und Alkohol – was früher eine Frage<br />

von Tagen oder gar Wochen war, lässt sich mit Rapid<br />

Infusion jetzt in Minuten bewerkstelligen. Das welt-<br />

weite Kerngeschäft von iSi konzentriert sich auf das<br />

Verpacken von Gasen in kleine Druckbehälter. Alle Kapseln,<br />

wie auch die N 2 O-Kapseln neuester Generation,<br />

die „iSi Professional Chargers“, werden in der Wiener<br />

Produktionsstätte unter strengsten Qualitäts- und Sicherheitsrichtlinien<br />

erzeugt. Jede einzelne Kapsel wird<br />

vor dem Verpacken abgewogen und enthält exakt<br />

8,4 g reines N 2 O, um konstante Ergebnisse sicherzustellen.<br />

Das ergibt im Vergleich mit Billigprodukten bis zu<br />

20% mehr Portionen und höhere Stabilität.<br />

Infos und Preise unter: www.isi-shop.com<br />

58


essen & trinken<br />

Tipp: Für warme Saucen ist Gelatine<br />

klarerweise nicht geeignet, denn sie<br />

schmilzt bereits bei 37°C.<br />

Was man mit Espumas aber außer genialer<br />

Aioli, Guacamole und Cheddar<br />

Sauce Hollandaise (Rezepte auf Seite 60)<br />

sonst noch alles machen kann, zeigt das<br />

Rezept von Giuseppe Messina, der den<br />

Teig für seine Maistortillas direkt aus der<br />

Flasche auf die Plancha portioniert. Extrem<br />

genau und extrem sauber.<br />

Sehr vielseitig einsetzbar ist der Gourmet<br />

Whip auch am Saucensektor. Luftigfrische<br />

<strong>BBQ</strong>-Saucen halten in der Flasche<br />

ohne jede Geschmacksbeeinträchtigung<br />

bis zu zehn Tage lang im Kühlschrank.<br />

Sogar Hollandaise, wenn man sie im Eiswasser<br />

schnell runterkühlt! Zum Regenerieren<br />

erwärmt man die Flasche dann<br />

lediglich 15-20 Minuten im Wasserbad<br />

bei ca. 60°C. Bei dieser Temperatur kann<br />

sie dann auch konstant warm gehalten<br />

werden, ohne sich zu trennen. Nur bitte<br />

nicht heißer.<br />

Und auch gebacken wird bei Messina mit<br />

Siphon: Der Teig für Schokoladekuchen<br />

wird aus der lange vorbereiteten iSi-Flasche<br />

in kleine Formen auf karamellisiertes<br />

Obst gespritzt. „Damit ist man beim<br />

Soufflé immer auf der sicheren Seite.<br />

Und die Konsistenz wird auch immer viel<br />

luftiger als ohne Gourmet Whip!“<br />

Druckinjektion<br />

Die Weltmeister des <strong>BBQ</strong> wissen genau,<br />

was ihnen großzügige Injektionen in<br />

großen Fleischstücken wie Brisket, Pute<br />

und Pulled Pork bringen: extra viel Saft,<br />

Aroma und ein gutes Gaumengefühl bei<br />

den Juroren. Impf-Verweigerer haben da<br />

das Nachsehen. Der Gourmet Whip als<br />

kongeniales Werkzeug des Pitmasters<br />

hat dabei folgende Vorteile: Man kann<br />

in der Flasche eine perfekte Emulsion<br />

nach der gewünschten Rezeptur schon<br />

Tage im Voraus herstellen und hat diese<br />

dann jederzeit schussbereit. Durch die<br />

Lagerfähigkeit im Kühlschrank bis zu<br />

zehn Tagen (ohne Zusätze!) ist man da<br />

extrem flexibel. Als Herstellungstechnik<br />

empfiehlt sich da die „Rapid Infusion“,<br />

die das Beste aus Gewürzen und Kräutern<br />

zu holen vermag (mehr weiter<br />

unten).<br />

Die Injektion selbst erfolgt dann besonders<br />

einfach, exakt und effizient mit den<br />

langen Injektionsnadeln des iSi-Systems<br />

– bei einem Druck, dem kein Gewebe<br />

widerstehen kann. Wer schon einmal<br />

versucht hat, einige magere Karreerosen<br />

dicht mit flüssiger Butter zu impfen,<br />

weiß das zu schätzen.<br />

Guiseppe Messina verwendet für<br />

seine Injektionen übrigens auch gerne<br />

Xanthan als Stabilisator. Das hält die<br />

Emulsion bei sehr langen Garvorgängen<br />

länger im Fleisch. Nach dem Injizieren<br />

wickelt er das Fleisch straff in Lebensmittelfolie<br />

und lässt es über Nacht im<br />

Kühlschrank reifen.<br />

Druckmarinieren<br />

Größere Modelle des Gourmet Whip<br />

sind auch für die sehr spezielle und effiziente<br />

Methode des Druckmarinierens<br />

geeignet. Kleine Fleisch- oder Fischstücke<br />

und Meeresfrüchte kann man so<br />

blitzschnell durch und durch intensiver<br />

beizen, als hätte man sie im Vakuum<br />

mariniert. Nur viel schonender, weil das<br />

Vakuum Fasson und Struktur ruinieren<br />

kann. Von der langwierigen Beize in der<br />

Tupperware-Box ganz zu schweigen, die<br />

bei Fleisch pro Tag nur etwa einen Zentimeter<br />

Eindringtiefe bringt. Matchwinner<br />

ist hier wieder der enorme Druck<br />

des Gases, der ähnlich wie bei der Rapid<br />

Infusion für einen regen Austausch der<br />

Moleküle im Flascheninneren sorgt. Das<br />

Fleisch wird dabei nicht nur durchgewürzt,<br />

sondern durch den Faktor Säure<br />

– wie Wein oder Essig – mürber und<br />

zarter, denn das Kollagen des Bindegewebes<br />

wird damit geknackt. Für zartere<br />

Fleischsorten nimmt man hingegen eher<br />

ölbasierte Marinaden.<br />

Von Olivenöl rät Giuseppe Messina hier<br />

übrigens ab. Dessen Bitternote kann sich<br />

unter Druck weiter verstärken. Besser<br />

ist es hier neutrale Öle (wie Rapsöl) zu<br />

verwenden.<br />

Rapid Infusion<br />

Erstmals entdeckt wurde das Rapid Infusion-Verfahren<br />

mit dem iSi-System vom<br />

amerikanischen Mixologen Dave Arnold.<br />

Er tat eine Flüssigkeit und Fruchtstücke i<br />

n den Sahnesiphon und ließ dann N 2 O<br />

aus der Kapsel hineinströmen. Ließ er<br />

dann den Druck ab, bildete das N 2 O<br />

Blasen und nahm die Geschmackstoffe<br />

der Frucht in die Flüssigkeit mit.<br />

Die Temperatur spielt bei Rapid Infusion<br />

eine wichtige Rolle. Um so viel Aroma<br />

wie möglich in die Flüssigkeit zu bekommen,<br />

sollte man die Zutaten bei Raumtemperatur<br />

verwenden. Möchte man<br />

hingegen eher die Früchte weiterverwenden,<br />

empfiehlt es sich, diese gekühlt<br />

in den Gourmet Whip einzufüllen. Diese<br />

nehmen dann umgekehrt das Aroma der<br />

Flüssigkeit auf.<br />

Tipp: Nur bei schneller Entlüftung läuft<br />

der Rapid Infusion Prozess im iSi-Gerät<br />

auch wirklich perfekt ab. Mit dieser<br />

Methode kann man übrigens auch hocharomatische<br />

Gewürzöle und Essige<br />

herstellen. Nicht nur viel schneller als<br />

gewohnt, sondern auch qualitativ besser.<br />

Guiseppe Messina: „Die Rapid Infusion<br />

nimmt nur die feinen, ätherischen<br />

Aromen und Phenole mit. Grobe Noten<br />

wie Gerbstoffe von holzigen Kräuterstängeln<br />

etc. werden hingegen nicht von<br />

der Flüssigkeit aufgenommen!“ Dazu<br />

kommt, dass bei vielen Gewürzölen mit<br />

Temperatur gearbeitet werden muss, um<br />

Geschmacksstoffe zu extrahieren, im iSi-<br />

Gerät jedoch nicht.<br />

Aber auch Sirupe sowie Fruchtsaucen<br />

können mit der Rapid Infusion ohne Erhitzen<br />

hergestellt werden, womit man ein<br />

wesentlich frischeres, hocharomatisches<br />

Fruchtaroma erreicht. Basis ist hier Läuterzucker<br />

(Zucker zu Wasser 1:1), der im<br />

Vorfeld hergestellt und dann abgekühlt<br />

wird. Mit den Beeren laut Rezeptur mischen<br />

und 2-3 Stunden stehen lassen, bis<br />

man den Druck aus dem Gourmet Whip<br />

vollständig ablässt. Dieser Frisch-Sirup ist<br />

2-3 Monate im Kühlschrank haltbar.<br />

59


essen & trinken 2<br />

1<br />

Tutorials und Grillrezepte für den Gourmet Whip<br />

Auf der Website www.isi.com/grillen kann man sich hinsichtlich<br />

des Einsatzes und der Verwendung des Zubehörs für ambitionierte<br />

Grillmeister noch detaillierter schlau machen. Mit<br />

übersichtlichen Schritt-für Schritt-Anleitungen, leicht nachvollziehbaren<br />

Rezepten und viel Know How.<br />

Eine Rezeptdatenbank führt – übersichtlich in Kapitel nach<br />

der Anwendung geordnet – durch die ganze Welt des Gourmet<br />

Whips. Von Drinks, über Espumas, Saucen, Suppen und<br />

Desserts, bis hin zu den beschriebenen „Rapid Infusions“, dem<br />

Druckmarinieren und Druckinjizieren.<br />

Darunter die ausgesprochen appetitlichen Grill-Gerichte<br />

auf dieser Seite:<br />

1 Druckmarinierter Rinderlenden-Spieß Churrasco<br />

2 Ochsenkotelette mit Sauce Dijonnaise<br />

3 Druckmarinierter Kalbslenden-Spieß mit gegrilltem Spargel<br />

und Sauce Bernaise<br />

4 Druckinjiziiertes Maishähnchen mediterran<br />

5 Cheesecake mit druckmarinierten Birnen und Bavarian<br />

Cream Sahne<br />

6 Iberico-Schopf mit Lardo Rosmarin-Injektion<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

60


Das Upgrade für deine <strong>Outdoor</strong>-Küche.<br />

Kreativ grillen, kochen und backen.<br />

Der Gourmet Whip.<br />

Die Zeiten ändern sich,<br />

das Original bleibt.<br />

Wir stehen als österreichische<br />

Marke für Vertrauen, Qualität<br />

und Sicherheit – seit über<br />

150 Jahren. Unsere Produkte<br />

bieten alle Möglichkeiten, dein<br />

Grillerlebnis im Handumdrehen<br />

individueller zu gestalten.<br />

Inspirierende Grillrezepte und<br />

Informationen unter<br />

www.isi.com/grillen


GRILL<br />

CAMPUS<br />

DIE BESTEN KURSE<br />

FÜR AMBITIONIERTE<br />

Patrick Bayer<br />

62


esser grillen<br />

WIENER KÜCHE<br />

AM GRILL...<br />

Infos & Kontakt:<br />

Weber Original Store & Weber Grill<br />

Academy Wien Süd<br />

Wienerstraße 131-133<br />

2345 Brunn am Gebirge<br />

Tel. +43 5 7011 - 200<br />

wien@grillco.at<br />

Schon lange wollte Matthias Fuchs in der Weber Grill Akademie<br />

seines Flagshipstores vor den Toren Wiens einen eigenen Grillkurs<br />

zum Thema Wiener Küche auf die Beine stellen. Nicht nur des<br />

Wiener Blutes wegen, das in seinen Adern fließt, sondern vor allem<br />

wegen der Vielfältigkeit und Komplexität dieser Küche, um die uns<br />

die ganze Welt beneidet.<br />

Mit Patrick Bayer hat er Grillmeister Markus Lukas nicht nur ein Mitglied des<br />

Grillweltmeister-Teams 2018 zur Seite gestellt, sondern auch einen versierten<br />

Koch, der die Wiener Küche bei Adi Bittermann von der Pieke auf gelernt hat.<br />

Ideale Voraussetzungen also, um die Wiener Kulinarik mit der Grillküche zu<br />

fusionieren. Resultat ist ein Grillkurs, der die Geschichte Wiens in fünf typischen<br />

Gängen erzählt, die allesamt auf gängigen Grillgeräten zubereitet werden – vom<br />

Gas- über den Kugelgrill zum Drehspieß bis zum Elektrogrill.<br />

Zwar sind die Rezepte, für die sich Patrick von Maria Theresias Köchin inspirieren<br />

ließ, allesamt sehr viel näher am Original als das meiste, das heute so unter dem<br />

Begriff „Wiener Küche“ vermarktet wird (sogar der Strudelteig wird in diesem<br />

Kurs selbstverständlich per Hand gezogen!), dennoch aber recht einfach nachzuvollziehen<br />

– wenn man diesen sehr informativen Kurs absolviert hat, bei dem<br />

die richtigen Handgriffe und Tricks vermittelt werden. Für viele Teilnehmer wird<br />

das sicher zum Aha-Erlebnis und für manche Grillmeister vielleicht sogar die<br />

Einstiegsdroge für eine Karriere in der Küche.<br />

In rund vier Stunden bereiten die Teilnehmer folgende Gänge gemeinsam<br />

zu, die tatsächlich allesamt sehr sinnvoll am Grill machbar sind:<br />

● Vorspeise: Klassische Wiener Käsekrainer – die<br />

Premiumversion, deren Fertigung 20 Minuten<br />

benötigt.<br />

● Fingerfood: Praterstelze vom Drehspieß.<br />

Dazu gibt’s lauwarmen Speckkrautsalat.<br />

● Zwischengang: Kalbsrahmgulasch mit<br />

Butternudeln und grünen Erbsen – also die<br />

Urversion dieses Gerichtes.<br />

● Hauptgang: Esterhazy Rostbraten mit<br />

Erdäpfelschmarrn.<br />

● Dessert: Original Wiener Apfelstrudel – mit<br />

Butterbröseln auf der offenen Kohle geröstet.<br />

Zubereitet auf der Keramikplatte (indirekt<br />

bei 220°C) mit der Restenergie von der Stelze.<br />

Kosten: € 99,00 pro Person inkl. MwSt.<br />

Inbegriffen sind alle Speisen, eine Urkunde,<br />

das Rezeptheft und die Grillschürze sowie<br />

die Getränke.<br />

63


GRILL<br />

CAMPUS<br />

DIE BESTEN KURSE<br />

FÜR AMBITIONIERTE<br />

Leo Gradl<br />

64


esser grillen<br />

Die nächsten<br />

Kurse mit Leo<br />

WILDE TAGE IM<br />

STILLEN TAL...<br />

Leo Gradls steinalte, romantische Schurzmühle im „Stillen Tal“ in der<br />

Nähe von Bad Kreuzen ist ja eine Topadresse, wenn es um spezielle<br />

Kurse und hochwertige Lebensmittel geht. Aus dem umfangreichen<br />

Kursangebot, das man im Web unter leos-grillschule.at nachblättern<br />

kann, haben es uns heuer besonders die Grillkurse für Wildfleisch angetan,<br />

die im heurigen Herbst stattfinden werden.<br />

Im Rahmen der „Weber Grillakademie Original“ – dem Topangebot an Kursen<br />

unter der Flagge des Category Leaders – bereitet Leo gemeinsam mit seinen<br />

Teilnehmern ein komplettes Wild-Menü zu, das anschließend natürlich von<br />

einem guten Glas Wein begleitet auch verzehrt wird. Die Kursdauer beträgt ca.<br />

vier Stunden, es soll in der top eingerichteten Grillschule im Stillen Tal aber auch<br />

schon öfter das Licht lange an geblieben sein...<br />

Weber Grillakademie<br />

Original / Wildkurs<br />

06.09.<strong>2020</strong> und 07.11.<strong>2020</strong><br />

Beginn: 14:00 Uhr<br />

Ende: 19:00 Uhr<br />

Kosten: € 130,-<br />

Wildkurs Spezial<br />

Datum: 31.10.<strong>2020</strong><br />

Beginn: 10:00 Uhr<br />

Ende: 18:00 Uhr<br />

Informationen:<br />

www.leos-grillschule.at<br />

Die appetitanregende Menüfolge:<br />

● Wildpralinen vom Zedernholzbrett mit Apfel-Lauchsalat,<br />

zubereitet am 57er Kugelgrill auf Holzkohle, als Gruß aus der Grillküche.<br />

● Kürbissuppe mit geräucherten Hirschspießchen,<br />

zubereitet im Dutch Oven, Spießchen werden mit Chips oder Chunks gesmokt.<br />

● Ganzer Rehschlögel mit Balsamicolinsen und gegrillter Rosmarinpolenta,<br />

zubereitet mit Honigglasur, indirekt am 57er Kugelgrill<br />

● Hirschsteak vom Gasgrill – als Fingerfood zwischendurch.<br />

● Gefüllte, geschmorte Wildschweinschulter mit Dinkelgrießknödeln,<br />

zubereitet am Weber Q 3200 und im Schmortopf, die Knöderl im Wok<br />

oder Dutch Oven.<br />

● Mohnsoufflé mit Rumzwetschken – in Auflaufformen am Gasgrill.<br />

In der Kursgebühr von € 130,- enthalten sind:<br />

ein Welcome-Aperitif mit Gruß aus der Grillküche<br />

sämtliche Lebensmittel und Getränke<br />

eine Weber Grillschürze und Kursunterlagen<br />

mit Rezepten<br />

Wildkurs Spezial<br />

Und für besonders interessierte Hardcore-Wildfans<br />

wie Jäger, Köche, Fleischsommeliers und<br />

andere Naturprofis zeigen Jürgen Kernegger und<br />

Leo Gradl in einem 8-stündigen Workshop zuerst,<br />

wie man Wild richtig abzieht, dann fachgerecht<br />

zerwirkt und weiter küchenfertig vorbereitet. Auf<br />

Smoker, Gas- und Kohlegrill sowie am offenen<br />

Feuer werden dann Hirsch, Wildschwein, Reh,<br />

Hase, Fasan und Ente mit verschiedensten<br />

Techniken zubereitet.<br />

In der Kursgebühr von € 169,- enthalten sind:<br />

sämtliche Lebensmittel und Getränke<br />

Kursunterlagen mit Rezepten<br />

65


GRILL<br />

CAMPUS<br />

DIE BESTEN KURSE<br />

FÜR AMBITIONIERTE<br />

Jenny Gruber<br />

66


esser grillen<br />

Die nächsten<br />

Back-Kurse mit Jenny<br />

Pöchlarn: 01.06., 02.06.<br />

04.06., 05.06.<strong>2020</strong><br />

Anmeldung:<br />

glueckskueche@prauchner.at<br />

Kosten: 89€<br />

GUT BROT<br />

BRAUCHT WEILE...<br />

Sie ist nicht nur die Kräuterhexe unter den jungen Grilltrainerinnen<br />

Österreichs, sondern widmet sich auch schon seit etlichen Jahren<br />

hingebungsvoll dem Brotbacken. Diese Passion war auch die erste,<br />

die Jenny Gruber in eigenen Kursen mit zahlreichen Teilnehmern<br />

zu teilen begann, und heute ist sie mit diesem Thema auch oft und<br />

gerne gesehener Gast in vielen Grillschulen.<br />

Besonders angetan hat es ihr die hohe Schule des Backens, mit Broten, die mindestens<br />

12 Stunden „auf der Gare stehen“, also echten Sauerteigbroten aus<br />

Roggen- und Weizenmehl – vom Bauernbrot bis zum Baguette.<br />

Daher sind ihre Brotbackkurse nicht nur für Einsteiger geeignet, sondern auch<br />

zum Upgrading gestandener Hobbybäcker, die sich bisher noch nicht erfolgreich<br />

an die Langzeitführung herangewagt haben.<br />

In 5-6 Stunden können die Teilnehmer nicht nur viele Methoden und Tricks<br />

erfahren und hinterfragen, sondern auch selbst Schritt für Schritt umsetzen. Bis<br />

hin zum Backen der Brote auf gängigen Grillgeräten – vom traditionellen Holzkohlegrill<br />

bis zum hypermodernen Elektrogrill, auf dem Backstein und am Rost<br />

beziehungsweise im „Dutch Oven“, einem Gusseisentopf, der sich auch sehr gut<br />

zum Backen eignet.<br />

Selbst Hand anzulegen ist erfahrungsgemäß essentiell für den späteren Erfolg,<br />

deshalb hat Jenny hier auch immer nur kleine Gruppen in ihren Kursen. Sie arbeitet<br />

auch nur mit Biomehlen aus der Region, die sich aufgrund ihrer Eigenschaften<br />

besonders gut zum Backen eignen und bestimmte geschmackliche Vorzüge<br />

haben. Auf Anfrage gibt sie diese Mehle ihren Kursteilnehmern auch gerne mit<br />

nach Hause.<br />

St.Peter/Au: 18.09.<strong>2020</strong><br />

Anmeldung:<br />

muehlenladen@rosenfellner.at<br />

Kosten: 89€<br />

Dazu kommen<br />

Backschwerpunkte<br />

mit Jenny bei folgenden<br />

kombinierten Kursen:<br />

05.08.<strong>2020</strong> bei Adi Matzek:<br />

Brotvariationen am Griller<br />

mit Steakgenuss<br />

22.08.<strong>2020</strong> + 05.09.<strong>2020</strong><br />

bei Leo Gradl im Stillen Tal:<br />

Brotbacken am<br />

Grill & Steak-Tasting<br />

06.11.<strong>2020</strong> bei Adi Bittermann:<br />

Weißer Rauch – rotes Fleisch –<br />

himmlisches Brot<br />

Infos & Kontakt:<br />

Jenny Gruber<br />

Mail: jenny@natuerlich-jenny.at<br />

Web: www.natuerlich-jenny.at<br />

Das Portfolio an Brot- und Teigtypen, die Jenny<br />

in ihren Kursen vorstellt, ist umfangreich, die<br />

Schwerpunkte werden jeweils mit den Teilnehmern<br />

abgestimmt. Beispielsweise:<br />

Hefewasser-Brote. Eine uralte, wiederentdeckte<br />

Methode des Backens mit einem Gärungs-<br />

Starter.<br />

Poolish. Ein Baguette-Vorteig auf Vorrat für<br />

ambitionierte Hobbybäcker.<br />

Naturroggen-Sauerteig. Mit dreitägiger Führung.<br />

Extrem saftige, schmackhafte und haltbare Brote.<br />

Verkostung der Unterschiede Kurzzeit- vs. Langzeitführung.<br />

Ura. Die Mutter aller Bauernbrote.<br />

Naan-Brote. Am Pizzastein.<br />

Südtiroler Schüttelbrote. Erdäpfel-Germ, selbst<br />

gemacht. Den Sauerteig und das<br />

Hefewasser bekommen übrigens sämtliche<br />

Teilnehmer mit heim.<br />

67


uchtipps<br />

<strong>Grillen</strong> lesen<br />

„Stay home and read“ – dieses Motto haben Quarantäne und Schlecht wetter<br />

gemeinsam. Und weil man sich mit der passenden Lektüre auch fachlich perfekt<br />

auf bessere Zeiten und noch besseres Grillwetter einstimmen kann, macht<br />

es Sinn durch aktuelle Neuerscheinungen zu blättern.<br />

Um Ihre Qual der Wahl im Buchhandel etwas abzukürzen, haben wir die zahlreichen<br />

Novitäten auf diesem Sektor für Sie schon durchgelesen und stellen<br />

Ihnen die besten Titel vor. Sowie ein paar nicht ganz so gute.<br />

Rezepte aus der Brasserie<br />

Tim Raues French Connections. Die Wahlpariser Katharina und Tim<br />

Raue haben mit diesem eleganten Großformat eine Liebeserklärung an<br />

die Welthauptstadt der Gourmetküchen abgeliefert. Die Relevanz für eine<br />

Buchbesprechung in diesem Grillmagazin hat sich des Sternekochs prächtiger<br />

Schmöker mit Samtrelief (!) am dicken Karton des Deckels nicht<br />

nur durch seine fast schon sentimental klassische Aufmachung und eine<br />

sehr ansprechende Qualität der Fotografie verdient. Es ist der Inhalt des<br />

rund 40 Euro teuren Werkes, der noch mehr zählt. Von der persönlichen<br />

Perspektive auf die französische Brasserie-Küche bis hin zu den tatsächlich<br />

sehr gut nachkochbaren, aber dennoch raffinierten Rezepten aus Raues<br />

Pariser Etablissements. Deren Komponenten aufgrund ihrer geschmacklichen<br />

Treffsicherheit aber auch gut als Inspirationsdatenbank für den<br />

ambitionierten Feuerkoch dienen können.<br />

★★★★★<br />

Eating with Africa<br />

Reiseproviant. Der englische Titel ließ uns erst zögern, doch die Autorin Maria<br />

Schiffer spricht dann doch deutsch, wie uns die Subline verrät: „Meine Reise<br />

durch die afrikanischen Küchen. Ein Kochbuch mit Geschichten“<br />

Damit ist schon alles zur Struktur des Inhalts gesagt, der uns sehr private und<br />

authentische Einblicke in die Küchen und Lebensgefühle von 10 der 54 Länder<br />

des Schwarzen Kontinents gewährt. Garniert mit stimmungsvollem Fotomaterial<br />

einer Kamera, die ganz offensichtlich nie als störend wahrgenommen wurde.<br />

Dieses Buch ist eigentlich auch ein Charity-Projekt für die „One Village Partners“<br />

in Sierra Leone und schon deswegen die € 30,80 wert, die der Hardcover kostet.<br />

Für die Grillküche findet sich allerdings nicht allzu viel Verwertbares auf den<br />

240 Seiten und auch kulinarische Inspirationen sind kaum zu entdecken, da die<br />

sehr einfachen Rezepte für sehr einfache Kochstellen von der Autorin offensichtlich<br />

noch einmal simplifiziert wurden.<br />

★★★<br />

68


uchtipps<br />

Die Grillakademie<br />

Grundschule. Der deutsche Grillweltmeister Thomas Zapp ist der Verfasser dieses<br />

320 A4-Seiten umfassenden Hardcovers aus dem Stiftung Warentest Verlag um rund<br />

30 Euro, dessen geschmackvoll gestalteter Cover uns die akademische Grill-Ausbildung<br />

versprach. Es war dann aber doch eher Grundschule als Akademie und eher<br />

nichts für die ambitionierte Grill-Bibliothek. Denn Intro und Warenkunde sind etwas<br />

weitschweifig, wenn auch recht gut strukturiert, und ab Seit 47 geht es dann bereits<br />

mit den Rezepten los. Diese sind solide Lektüre für Einsteiger, übersichtlich und kurz<br />

angelegt, vielfach (aber nicht immer) farbig illustriert. Die durchschnittliche Fotobzw.<br />

Druckqualität eignet sich allerdings eher zur Information denn als Augenschmaus<br />

– da gibt es Besseres auf dem Markt.<br />

★★★<br />

Medium rare<br />

Steak Manual. Geballtes, detailreiches Know-how mit<br />

einer gewissen Gastro-Tendenz aus den Küchen der Steakhouse-Kette<br />

„El Gaucho“ beschert uns dessen Chefkoch<br />

Christof Widakovich auf rund 45 A4-Seiten der Intro des<br />

brandneuen Hardcovers „medium rare“ um € 35,-, das im<br />

Brandstätter Verlag erschienen ist. Manches davon ist<br />

vielleicht Geschmackssache – wie das Perforieren der<br />

Steaks oder die dogmatische Präferenz des Brennstoffes<br />

aber selbst fortgeschrittene Steakfreunde können hier<br />

einiges an Impulsen und Erkenntnissen mitnehmen. Die<br />

restlichen 145 Seiten sind dann mit zahlreichen gut illustrierten<br />

Steak-Rezepten aus dem erfolgreichen Restaurant-<br />

Portfolio gefüllt, die allerdings gewisse Vorkenntnisse<br />

voraussetzen. Denn auf Details lässt sich der Autor dort<br />

nicht mehr sonderlich ein.<br />

★★★★<br />

Die ganze Welt des Spießgrillens<br />

Spießerlatein. Etwas aus der Zeit gefallen wirkt dieses<br />

an sich nagelneue Buch für passionierte Spießgriller, das<br />

genauso gut aber auch aus den 90ern stammen könnte.<br />

Denn Layout, Foodstyling, Fotos und Druck sind in der<br />

Anmutung nicht ganz auf der Höhe aktueller Toptitel,<br />

inhaltlich wird das Thema von Carsten Bothe dafür aber<br />

sehr strukturiert und informativ aufbereitet. Basis der<br />

Techniken ist allerdings vorzugsweise das Geräterepertoire<br />

des brasilianischen Besteck- und Spieße-Herstellers<br />

Tramontina, den man bei der Lektüre des Bandes bald<br />

als dessen Sponsor identifiziert. Was aber dem Nutzwert<br />

der kompetenten Anleitungen und der sehr durchdachten<br />

Rezepte auf den 144 Seiten keinen Abbruch tut. Und die<br />

Tramontina-Produkte sind tatsächlich schwer in Ordnung.<br />

Wer aufgrund des Titels jedoch vielleicht eher Tipps und<br />

Tricks zum Thema Drehspieß erwartet hat, wird bitter<br />

enttäuscht.<br />

★★★<br />

69


essen & trinken<br />

Honey-<strong>BBQ</strong>-Grillkäse-Spieße<br />

mit Erdbeeren, Datteln, grünem Spargel und Dukkah<br />

GAZi ist bekannt für seine<br />

vegetarischen und mediterranen<br />

Milchspezialitäten, vom<br />

stichfesten Joghurt über Ayran,<br />

Halloumi und Hirtenkäse bis zu<br />

einer eigenen, sehr erfolgreichen<br />

Grill- und Pfannenkäse-Linie, die<br />

wieder Zuwachs bekommen hat.<br />

Denn besonders im Sommer ist<br />

Vielfalt auf dem Grill gefragt.<br />

Der süß-pikante GAZi Grill- und<br />

Pfannenkäse Honey-<strong>BBQ</strong> ist<br />

daher die neueste Ergänzung zu<br />

den Sorten Natur, Kräuter und<br />

Chili. Die feine Marinade aus<br />

Honig und leicht rauchigen Aromen<br />

macht diesen neuen Grillkäse<br />

zu einem ausgezeichneten<br />

lakto-vegetarischen Hauptgericht<br />

oder zum aparten Begleiter für<br />

die verschiedensten Grillspezialitäten.<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

4 EL Olivenöl<br />

4 Pkg. GAZI . Grill- und<br />

Pfannenkäse Honey-<strong>BBQ</strong><br />

2 Bund grüner Spargel<br />

500 g Erdbeeren<br />

1 Pkg. Datteln, getrocknet<br />

2 Bund frische Minze<br />

2 EL Honig, Fleur de Sel<br />

lange Grillholzspieße<br />

Für das Dukkah:<br />

300 g Haselnüsse, geschält<br />

4 TL Fenchelsamen<br />

4 EL Kreuzkümmelsamen<br />

2 TL Schwarzkümmelsamen<br />

2 TL Anissamen<br />

14 EL Koriandersamen<br />

8 EL Sonnenblumensamen<br />

10 EL Sesamsamen<br />

4 TL Chiliflocken, getrocknet<br />

4 TL Thymian, getrocknet<br />

2 TL Paprikapulver, edelsüß<br />

Salz<br />

Zubereitung Dukkah:<br />

Die Haselnüsse bei ca. 200 Grad Umluft für 15 Minuten<br />

rösten und abkühlen lassen.<br />

Währenddessen die restlichen Samen nacheinander in<br />

einer kleinen Pfanne unter Rühren anrösten, bis sie goldbraun<br />

sind. Anschließend abkühlen lassen. Die Samen<br />

und Haselnüsse in einem Mörser zerstoßen oder in einem<br />

Blitzhacker zerkleinern. Das Dukkah mit dem getrockneten<br />

Chili, Thymian und Paprikapulver mischen.<br />

Mit Salz abschmecken.<br />

Zubereitung Grillkäse-Spieße:<br />

Eine Grillplatte mit etwas Olivenöl bei mittlerer Hitze<br />

vorheizen. Nun den Grillkäse in 2 cm große Quadrate<br />

schneiden. Der Spargel sollte in 2 bis 3 cm große Stücke<br />

zerkleinert werden. Die Erdbeeren halbieren. Den Spargel,<br />

die Datteln sowie die Grillkäse- und Erdbeerstücke abwechselnd<br />

auf die Grillspieße stecken und diese dann<br />

auf die heiße Grillplatte legen. Nach ca. 3 Minuten wenden<br />

und weitere 3 Minuten grillen. In der Zwischenzeit<br />

die Minze grob hacken und beiseitestellen. Die Grillspieße<br />

auf einem Teller anrichten und mit<br />

Olivenöl sowie etwas Honig beträufeln. Mit reichlich<br />

gehackter Minze und Dukkah bestreuen. Mit Fleur de<br />

Sel abschmecken.<br />

70


essen & trinken<br />

# EntfachedasFeuer<br />

und genieße die GAZİ Grillkäsevielfalt<br />

gazi-grillkaese.de


essen & trinken<br />

Es dämmert uns!<br />

Der Sonnenuntergang ist für uns Freunde des gepflegten Mischgetränks ja eine Happy<br />

Hour. Nicht nur, weil der Mojito da in der Strandbar oft nur die Hälfte kostet, sondern weil<br />

die Dämmerung an sich schon ein guter Grund ist, sich einen Sundowner zu gönnen.<br />

Nicht umsonst heißt diese vorabendliche Phase ja<br />

auch blaue Stunde. Das hat zwar vor allem mit<br />

dem speziellen Licht des schwindenden Tages zu<br />

tun, manchmal aber auch mit dem Grad der Illumination,<br />

wenn man es mit der Sunset-Romantik<br />

übertreibt. Dabei ist es doch beim Grillfest ohnehin nicht notwendig,<br />

sich das Essen schön zu saufen. Derlei war früher im<br />

Flugzeug üblich, als es in der Economy noch Bordservice gab.<br />

Im Garten aber legen wir es lieber semisoft an. Also quasi<br />

Sprizz statt Negroni. Denn der Abend hat ja gerade erst begonnen<br />

und auch die Steaks sind erste Wahl. Also wollen wir<br />

uns darauf gebührend vorbereiten.<br />

Einstige Before-Dinner-Cocktails, in der Regel relativ hochprozentige<br />

Shortdrinks, wie der für Bond gerührte Martini<br />

dry mit Olive, sind allerdings schon etwas aus der Mode<br />

gekommen. Und bei den umso beliebteren Longdrinks verwischt<br />

sich immer mehr deren Grenze zu den ultrapopulären<br />

Sprizz und Venezianos, die allesamt zu den typisch<br />

norditalienischen Aperitivos zählen, für die heute sogar ei-<br />

72


essen & trinken<br />

gene Gläsertypen mundgeblasen werden. Obschon es hier auch<br />

ein Weißweinglas tut. Gemeinsam ist all diesen erfrischenden<br />

und appetitanregenden Getränken eine ordentliche Portion<br />

Kohlensäure, die vom Prosecco oder auch aus dem Sodasiphon<br />

stammen kann. Eine Komponente wie Fruchtsaft oder Limonade<br />

verschafft dem Drink oft die Illusion der Schwerelosigkeit<br />

und ganz besonders beliebt ist inzwischen auch bei uns die elegante<br />

Bitternote, die meist von Aperitifs, Kräuterlikören oder<br />

den sogenannten Bitters beigetragen wird. Wenn Zitrussäfte<br />

mit mischen, wird auch schnell einmal ein Fizz oder ein Collins<br />

aus dem Longdrink, wenn die Bitters der Blüte weichen müssen,<br />

vielleicht sogar ein Hugo. Und wenn die Früchte das Kommando<br />

übernehmen, wird's dann bald zur Bowle. Doch Namen und Bezeichnungen<br />

sind sekundär. Das Ganze ist ein Spiel ohne jede<br />

feste Regel. Außer einer: So lange kosten, bis es schmeckt! Dann<br />

kann der Drink in Serie gehen.<br />

DIE GRUNDLAGEN-LIKÖRE<br />

Aperitifs. Die orange bis rote Färbung der typischen Sprizz<br />

stammt meist von den Likören dieser Gattung, das auffällige<br />

Rot des 1860 von Signore Campari erfundenen Likörs stammte<br />

noch bis 2006 aus den Farbstoffen einer Schildlaus – heute<br />

kommt die Farbe aus dem Labor. Aperol hingegen wurde 1919<br />

von den Brüdern Luigi und Silvio Barbieri in Padua aus der Taufe<br />

gehoben. Sowohl Aperol als auch Campari zeichnen sich durch<br />

reiche Orangensüße und bittere Kräuteruntertöne aus.<br />

Dunkle Kräuterliköre. Die „Magenbitter“ und andere Kräuterliköre<br />

wurden ursprünglich meist als Arzneimittel entwickelt<br />

und haben teilweise steinalte Rezepturen. Die bekannten italienischen<br />

Amari beispielsweise werden oft seit Jahrhunderten aus<br />

einer ganzen Reihe von Kräutern und anderen pflanzlichen Bestandteilen<br />

hergestellt, die einst<br />

von Mönchen nach geheimen<br />

Rezepten mazeriert und dann<br />

mit Zucker versetzt wurden. Das<br />

Ergebnis sind unterschiedliche<br />

Liköre mit einem Alkoholgehalt<br />

zwischen 16% und 45%, einer<br />

recht dunklen Farbe sowie einem<br />

süßlich-bitteren Aroma, das sich<br />

in der Regel ausgezeichnet zum<br />

Mischen eignet.<br />

In Deutschland hat sich eine<br />

Marke an die Spitze der Kräuterliköre<br />

gesetzt, die ebenfalls<br />

viel Geschichte vorweisen kann,<br />

aber international bisher eher im<br />

eisgekühlten Shot-Glas Karriere<br />

gemacht hat. Seit 1934 auf dem<br />

Markt, ist der Original Jägermeister<br />

in der typisch kantigen,<br />

grünen Flasche weltweit regelrecht<br />

zum Kultobjekt geworden.<br />

Als erster Spirituosen-Hersteller<br />

weltweit hat Jägermeister außerdem<br />

vor zwei Jahren mit seinem<br />

neuen, edlen „Manifest“ auch die Superpremium-Kategorie<br />

im Bereich der Kräuterliköre gegründet. Und auch wenn<br />

manche Puristen hier nur Eis bzw. Eiswasser ins Jägermeisterglas<br />

lassen, finden wir, dass auch die Longdrinks mit der<br />

Bitter-Ikone Extraklasse haben. Deshalb stellen wir hier jene<br />

Drinks mit den beiden Jägermeistern vor, die wir für unseren<br />

persönlichen Sonnenuntergang ausgesucht haben. Gerne<br />

spielen bei Aperitifs und Sundownern auch frische Kräuter<br />

wie Minze oder Melisse eine Rolle. Limettenstücke und Zitronenscheiben<br />

sind ohnehin ebenso Standard, wie auch jede<br />

Menge Eiswürfel im Glas. Werden zum Aperitif auch noch<br />

kleine Snacks gereicht, wird ein Apéro draus, wie man diesen<br />

Brauch in Frankreich und der Schweiz bezeichnet.<br />

DER SUNDOWNER<br />

In den Sonnenuntergang zu starren, ist ja ähnlich entspannend<br />

wie ein knisterndes Grillfeuer. Und beides geht am allerbesten<br />

mit einem Glas in der Hand. Der Begriff „Sundowner“<br />

stammt übrigens vermutlich aus britisch geprägten afrikanischen<br />

Ländern, wo bis heute gerne zur gemeinsamen Beobachtung<br />

des Sonnenunterganges nach der Safari ein kühler<br />

Drink gereicht wird.<br />

Grundprinzip eines guten Sundowners ist ein nicht zu hoher<br />

Alkoholgehalt, ein erfrischender, leichtfüßiger Charakter – und<br />

dass genug davon im Kühlschrank steht. Denn kein vernünftiger<br />

Gastgeber größerer Runden wird jeden Drink einzeln<br />

mixen, sondern die Basis bereits vorbereitet haben, die dann<br />

nur mehr mit Prosecco, Soda oder Limonade aufgespritzt und<br />

auf Eis serviert wird. Unsere Rezeptangaben beziehen sich jedoch<br />

immer auf genau einen Drink (es gibt ja auch situative<br />

Alleintrinker) und müssen lediglich mit der Zahl der erwarteten<br />

Gäste und deren Durstfaktor multipliziert werden.<br />

73


essen & trinken<br />

Zutaten:<br />

4 cl Jägermeister<br />

1 cl Bauer Birnenschnaps<br />

1 cl Zitronensaft<br />

6 cl Birnensaft<br />

Fill up mit Ginger Ale<br />

Salbeiblätter<br />

Zutaten:<br />

1 cl Karamellsirup<br />

4 cl Jägermeister Manifest<br />

Fill up mit Prosecco<br />

1 Bio-Orange<br />

Melisse oder<br />

Zitronenmelisse<br />

Manifest Sprizz<br />

Eiswürfel in ein Weißwein- oder Aperolglas<br />

füllen, dann den Sirup und danach<br />

den Jägermeister Manifest darübergießen.<br />

Mit Prosecco auffüllen und großzügig<br />

mit Orangenzesten aromatisieren.<br />

Mit frischer Melisse garnieren.<br />

Jägermeister Collins<br />

Den Jägermeister und den Birnenschnaps über Eiswürfel<br />

gießen, dann den Zitronen- und den Birnensaft<br />

dazugeben. Mit Ginger Ale auffüllen und mit frischen<br />

Salbeiblättern servieren.<br />

74


Zutaten:<br />

2 cl Zitronensaft<br />

2 cl Grenadinesirup<br />

5 cl Campari<br />

2 cl Grappa di Moscato<br />

25 cl Almdudler Original<br />

Zitronenmelisse<br />

Königsdudel<br />

Eiswürfel in ein Glas geben, Zitronensaft,<br />

Grenadinesirup, Campari und<br />

Grappa hinzufügen. Mit eisgekühltem<br />

Almdudler auffüllen und mit Zitronenmelisse<br />

servieren. Wem dieser Sundowner<br />

zu gehaltvoll ist, gibt noch einen<br />

Schuss Soda dazu.<br />

75


MISCHEN POSSIBLE<br />

Unter diesem Motto hat die Kräuterlimo<br />

mit dem Trachtenpärchen auf<br />

ihrer Website www.almdudler.com<br />

einen eigenen Inspirations-Bereich<br />

für Mixgetränke eingerichtet, der<br />

von Rezepten wie „Alm-Bowle“<br />

bis „Almojito“ reicht. Tatsächlich<br />

ist die Geschmackswelt von<br />

„Almdudler Original“, das seit<br />

1957 zum Nationalgetränk avancierte,<br />

eine ausgezeichnete Basis<br />

für alkoholische und alkoholfreie<br />

Mischgetränke. Die natürlichen<br />

Alpenkräuter-Extrakte harmonieren<br />

perfekt mit den unterschiedlichsten<br />

Spirituosen, Bieren und Weinen<br />

– also es „schmeckt mit Alm!“,<br />

wie Almdudler selbst zu Recht<br />

behauptet. Wir haben dies selbst<br />

mit viel Durst und Freude ausprobiert<br />

und mit dem „Königsdudel“<br />

unseren eigenen, maßgeschneiderten<br />

Sundowner kreiert, der<br />

uns die Wartezeit am Grill seitdem<br />

regelmäßig verkürzt.<br />

Blue Moon<br />

Sieht toll aus und schmeckt auch so: der Blue<br />

Moon mit dem extra Fizz. Doch Vorsicht, denn<br />

der schnelle Blaue macht auch schnell blau,<br />

wenn man zu wenig Soda nimmt.<br />

Eiswürfel und die Heidelbeeren in ein Glas<br />

geben, Gin und Curaçao darübergießen. Mit<br />

Sodawasser frisch auffüllen, mit einem Spritzer<br />

Limettensaft würzen und mit Limettenschale<br />

garnieren.<br />

Roku Japanese<br />

Craft Gin<br />

Dieser japanische Premium-Gin<br />

enthält ergänzend zur Wacholderbasis<br />

sechs traditionelle japanische<br />

Botanicals, die in einem<br />

speziellen Atelier von Suntory in<br />

Osaka mit größter Sorgfalt verarbeitet,<br />

und destilliert werden:<br />

Yuzu-Schale, Sakura-Blume,<br />

Sakura-Blätter, Sencha-Tee,<br />

Gyokuro-Tee und Sansho-Pfeffer.<br />

Zutaten:<br />

20 g Heidelbeeren<br />

2 cl Gin<br />

2 cl Blue Curaçao<br />

Sodawasser<br />

nach Belieben<br />

½ Limette<br />

76


Skiwasser-Punsch<br />

Den Skiwassersirup mit dem heißen Wasser<br />

erwärmen und verrühren. Die frischen<br />

Himbeeren und den Himbeergeist in ein<br />

Glas geben und mit dem warmen Skiwasser<br />

aufgießen. Ein Haube aus Joghurt-Vanille-<br />

Espuma aufsprühen und mit frischer Minze<br />

garnieren. Für die Kids, die diesen Punsch<br />

lieben werden, lässt man den Himbeergeist<br />

natürlich weg.<br />

Zutaten:<br />

4 cl Skiwassersirup<br />

1/8 l Wasser<br />

40 g Himbeeren<br />

2 cl Himbeergeist<br />

Joghurt-Vanille-<br />

Espuma<br />

Minze<br />

Zutaten Joghurt-Vanille-Espuma: 3 Eigelb,<br />

125 ml Milch, 125 ml Sahne, 1 Vanilleschote<br />

60 g Zucker, 60 g Naturjoghurt<br />

Zubereitung Espuma: Einen kleinen Teil von der Milch mit dem Eigelb verrühren. Restliche Milch, Sahne,<br />

Vanille und Zucker in einen Topf geben und aufkochen. Anschließend die Eigelbmasse unterrühren und das<br />

Joghurt in die ausgekühlte Masse einrühren. Durch ein feines Haarsieb in den iSi Dessert Whip PLUS füllen,<br />

eine Sahnekapsel aufschrauben und kräftig schütteln. Im Kühlschrank 1-2 Stunden kühlen.<br />

LIFE BEGINS<br />

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essen & trinken<br />

Nitro Coffee<br />

Gin Tonic<br />

Das Wasser und den gemahlenen Kaffee im<br />

Kühlschrank 24 Stunden ziehen lassen. Danach<br />

durch einen Kaffeefilter oder eine Küchenrolle<br />

passieren. Anschließend den Cold Brew Coffee<br />

gemeinsam mit dem Gin in den iSi Nitro füllen,<br />

einen iSi Nitro Charger aufschrauben und<br />

kräftig schütteln. Für ein besonders intensives<br />

Geschmackserlebnis kann man auch einen zweiten<br />

iSi Nitro Charger verwenden.<br />

Zubereitung Bitter Lemon Espuma:<br />

Bitter Lemon und Pro Espuma vermengen und durch<br />

Trichter und Sieb direkt in einen Sahnesiphon<br />

passieren. Eine Sahnekapsel aufschrauben und<br />

kräftig schütteln.<br />

Zubereitung Nitro Coffee Gin Tonic:<br />

Tonic mit Eiswürfel in ein hohes Glas füllen, den<br />

Nitro Coffee Gin hinzufügen und mit Bitter Lemon<br />

Espuma bedecken.<br />

Zutaten:<br />

500 ml Wasser<br />

40 g gemahlener Kaffee<br />

4 cl Gin<br />

10 cl Bitter Lemon<br />

1 TL Pro Espuma<br />

8 cl Tonic Water<br />

iSi Nitro: The Smooth Revolution<br />

Der neueste Schrei hinter der Bartheke sind spezielle Nitro-<br />

Siphone, die mit Stickstoffkapseln bestückt werden und völlig<br />

neue Eigenschaften in Getränke bringen. Nitro-Drinks erhalten<br />

durch diese Veredelung eine unglaublich cremige Textur mit<br />

einer samtigen Schaumkrone, ein neues, außergewöhnliches<br />

Mundgefühl und einen faszinierenden optischen Kaskadierungseffekt.<br />

Beispielsweise bei trendigen Cold Brew Coffees<br />

oder Teas, die mit Spirituosen und Espumas ergänzt echte<br />

Hingucker liefern.<br />

Auf den Spuren des Hirschen<br />

Vor 80 Jahren bereits erfand der leidenschaftliche Jäger<br />

Curt Mast die Rezeptur des Kräuterlikörs, der seitdem<br />

im deutschen Wolfenbüttel hergestellt wird. Seit 1967 ist<br />

die Destillerie Franz Bauer aus Graz Lizenznehmer und<br />

für die Abfüllung und den Vertrieb von Jägermeister in<br />

Österreich zuständig.<br />

Heute ist Jägermeister die achtgrößte Premium-Spirituose<br />

der Welt und die weltweit führende Likörmarke<br />

(Impact International). In Österreich werden über 1 Mio.<br />

Liter des Kräuterlikörs pro Jahr konsumiert. Und Österreich<br />

ist sogar Miniaturflaschen-Weltmeister. Jährlich<br />

werden hierzulande über 30 Mio. 20-ml-Flaschen verkauft,<br />

das ist mehr als die Summe aller anderen über<br />

130 Länder.<br />

Jägermeister ist ein Likör mit 35 Volumsprozent Alkohol<br />

aus 56 Kräutern, Blüten, Wurzeln und Früchten – darunter<br />

Sternanis, Zimtrinde und Ingwerwurzeln. Er wird<br />

ein Jahr lang in Eichenfässern gelagert und während<br />

der Herstellung 383 Qualitätsprüfungen unterzogen.<br />

Als Weiterentwicklung brachte Jägermeister 2017 den<br />

„Manifest“ auf den Markt.<br />

78


esser grillen<br />

Brennstoffe<br />

und Hitze<br />

D<br />

ie Quellen der Hitze reichen vom Scheitholz bis zum<br />

Infrarotbrenner, von fossilen Energieträgern bis zu<br />

Ökostrom. Hinsichtlich Nachhaltigkeit müssen sich<br />

Holzkohle, Holzkohlebriketts und Kokoskohle übrigens<br />

nicht hinter Strom aus Wasserkraft verstecken.<br />

Sie stammen allesamt aus nachwachsenden Rohstoffen, moderne<br />

Briketts sogar teilweise aus den Abfällen der Holzwirtschaft.<br />

Ähnliches gilt auch für die Holzpellets, die neben ihrer<br />

thermischen Funktion ja auch ideale Rauchspender und daher<br />

in unterschiedlichen Holzsorten erhältlich sind. Wichtig ist<br />

hier jedoch, nur solche Pellets zu verwenden, die explizit zum<br />

<strong>BBQ</strong> geeignet sind, sonst handelt man sich nicht nur unangenehme<br />

Aromen, sondern auch gesundheitliche Risken ein.<br />

Und auch das überaus beliebte Flüssiggas in den handlichen<br />

Flaschen hat als nachhaltiger Brennstoff Zukunft. Denn derzeit<br />

kommt Propangas zwar – wie auch Erdgas – aus fossilen<br />

Vorkommen, doch ist hier auch schon Bio-LPG auf dem<br />

Markt, das aus organischen Abfallstoffen gewonnen wird.<br />

Noch deutlich teurer als Propangas, aber bei entsprechender<br />

Förderung wird das schnell ein Thema. Und dem Grillgerät<br />

ist’s egal, denn Biogas brennt exakt gleich wie das fossile und<br />

auch die herkömmlichen Düsen passen.<br />

Feuer und Salamander. Was die verschiedenen Brennstoffe<br />

und Systeme unterscheidet, sind Art und Wirkung<br />

der Hitze. Die Glut von Holz und Kohle sowie Infrarotbrenner<br />

haben eine starke Strahlungshitze, wogegen Gas- und Pelletsgrills<br />

sowie Smoker aller Art den Schwerpunkt auf indirekter<br />

bzw. Konvektionshitze haben. An einem einfachen Beispiel<br />

erklärt: Grille ich ein Steak auf dem Stahlrost eines Kohlegrills,<br />

wird es zwischen den Stäben bräunen. Grille ich es jedoch auf<br />

dem Gussrost eines Gasgrills, entsteht das Grillmuster genau<br />

dort, wo das Metall anliegt. Beides hat seine Vorteile – ich<br />

mache meine Steaks tatsächlich am liebsten am Gussrost<br />

80


esser grillen<br />

des Gasgrills, ein Pollo arrosto hingegen bevorzugt über glühender<br />

Kohle. Ein Sonderfall sind die Infrarotbrenner – egal<br />

ob mit Gas oder Strom beheizt –, die eine knackige Strahlungshitze<br />

liefern. Deswegen werden sie auch gerne als Heckbrenner<br />

in großen Grills eingebaut, um dem Drehspieß dort<br />

eine parallele seitliche Hitzequelle zu spendieren. Vor einigen<br />

Jahren haben es auch die „Salamander“ aus der Gastronomie<br />

in die Grillszene geschafft. Diese neue Gerätegattung, die<br />

der „Beefer“ begründet hat, eignet sich mit ihrer intensiven<br />

Oberhitze von bis zu 900°C nicht nur zum Gratinieren,<br />

sondern will vor allem Steaks im Stil amerikanischer Steakhäuser<br />

„quick & dirty“ von oben rösten. Das hat gegenüber<br />

Infrarotbrennern unter dem Rost den Vorteil, dass kein Fettbrand<br />

durch abtropfenden Saft entstehen kann.<br />

Temperaturen im Grill<br />

Auch wenn der Deckelthermometer uns die Temperatur<br />

darunter gradgenau zeigt, ist das ein Anhaltspunkt für uns,<br />

sagt aber nur indirekt etwas über die Temperaturen auf den<br />

verschiedenen Rosten und Bereichen aus. Um das zu illustrieren,<br />

haben wir bei einem brandneuen Spirit EP-335 von<br />

Weber nachgemessen. Dieser kräftige Gasgrill mit vier Brennern<br />

unter der Haube ist Referenz in seiner Klasse.<br />

Diese Brenner stecken unter edelstählernen „Flavorizer<br />

Bars“, was ihrer Kraft jedoch keinerlei Abbruch tut.<br />

Misst man direkt auf dem offenen Brenner, kommt man<br />

dort locker über 800°C, liegt doch die Flammentemperatur<br />

von Propangas technisch im „Flammenmantel“ bei bis zu<br />

1.925°C.<br />

Das hat in der Grillpraxis allerdings wenig Relevanz, denn<br />

dort dienen permanente Temperaturen über 350°C meist<br />

eher der thermischen Reinigung des Rostes (Pyrolyse), für<br />

das Branding der Steaks ist die Rosttemperatur ausschlaggebend,<br />

die sehr von der Wärmeleitfähigkeit des Metalls<br />

abhängt. Mit ein Grund, warum Profis meist Gusseisenroste<br />

bevorzugen.<br />

Auch mit nur halber Kraft auf den Knebeln der drei Hauptbrenner<br />

(den Sear Brenner haben wir erst einmal weggelassen)<br />

ist bei unserem Spirit nach 15 Minuten der Zeiger des<br />

Deckelthermometers bereits auf Anschlag (also irgendwo<br />

über 300°C), der Gusseisenrost hat schon gute 350°C. Zündet<br />

man jetzt noch zusätzlich den kleinen Brenner der „Sear<br />

Zone“, kommt man dort sehr schnell über 400°C und mehr.<br />

Das ist mehr als genug für aggressives Searing der „Rare“-<br />

Fraktion unter den Steakliebhabern.<br />

Auf der zweiten Ebene darüber, die fälschlicherweise gerne<br />

als „Warmhalterost“ bezeichnet wird, messen wir bei dieser<br />

Einstellung am Rost immer noch 250 Grad, auch der kleine<br />

Gusseisentopf, den wir dort als Wärmeindikator platziert<br />

haben, kommt etwa auf diese Temperatur.<br />

Davon jetzt abzuleiten, dass die Luft über dem Gusseisenrost<br />

heißer sei als jene über der zweiten Ebene, wäre allerdings<br />

ein Trugschluss. Denn nur der Rost oder die Plancha<br />

selbst werden von den Brennern darunter so hoch erhitzt.<br />

Die Luft jedoch ist eine Etage höher noch deutlich heißer,<br />

wie jeder bezeugen kann, der dort schon Chicken Wings<br />

zum „Warmhalten“ platziert hat. Nirgends nämlich werden<br />

diese so schnell knusprig (oder schwarz) wie im ersten<br />

Stock! Nach der Reduktion auf die kleinste Stellung und<br />

einer weiteren Viertelstunde sind am Deckelthermometer<br />

210°C zu messen, der Gussrost hat ca. 240°C, das Töpfchen<br />

im ersten Stock immer noch knapp 200°C.<br />

Wer da jetzt weniger will, muss mindestens einen der<br />

Brenner abdrehen. Und wer nur ganz wenig Temperatur<br />

fürs <strong>BBQ</strong> braucht, kann das mit dem kleinen Zusatzbrenner<br />

alleine sehr gut erreichen. Damit kommt man auch bei<br />

sommerlichen Temperaturen spielend in den Niedertemperaturbereich<br />

eines Long-Job-<strong>BBQ</strong>s.<br />

81


im praxistest<br />

IM<br />

PRAXIS<br />

TEST<br />

PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN. UNTER DIESEM MOTTO<br />

HABEN WIR AUCH DIESMAL WIEDER EINIGE INTERESSANTE<br />

PRODUKTE FÜR SIE GETESTET.<br />

SmokeFire EX6<br />

Herr der Ringe<br />

Im Herbst 2019 haben wir ihn erstmals zu Gesicht<br />

bekommen und einiges über die sehr speziellen Konstruktionsdetails<br />

der neuesten Weber-Innovation erfahren.<br />

Heuer aber stand der Pelletgriller „SmokeFire EX6“<br />

pünktlich zum Corona-Shutdown endlich leibhaftig auf<br />

unserer Grillterrasse und wir konnten ihn auf Herz und<br />

Nieren ausprobieren. Zeit hatten wir ja. Und telefonische<br />

Ezzes gab uns Pitmaster Wolfgang Arndt aus seiner<br />

Hainfelder Quarantäne.<br />

Barbecue? Großartig. Steak-Searing oder Pizza bei 300°C?<br />

Kann er auch. Bemerkenswert gut sogar. Überhaupt für einen<br />

Grill, der mit einem Temperaturspektrum von 95°C bis 315°C<br />

als Allzweckwaffe angelegt ist. Er unterscheidet sich damit im<br />

Gebrauch, den Möglichkeiten und auch konstruktiv völlig von<br />

allem anderen, was ihm von Ferne ähnlich sieht.<br />

Der Pelletsbehälter befindet sich beispielsweise an der Hinterseite<br />

des Gerätes und nicht seitlich, was eine kurze Transportschnecke<br />

erlaubt und die Rückbrandgefahr hintanhält. Die<br />

Pellets werden mit dieser Schnecke aus dem Vorratsbehälter<br />

nach oben befördert und fallen dann über eine Rutsche in den<br />

Brennertopf, in dem sich der Glühzünder befindet, ein Ventilator<br />

pumpt Sauerstoff in das Feuer.<br />

Der SmokeFire hat keinen Schlot, sondern an der Rückseite<br />

des Gerätes Schlitze, aus denen der Rauch permanent entweichen<br />

kann. Da die Pellets bei weitem nicht so qualmen wie<br />

nasses Räucherholz, ist das auch eine sehr brauchbare Lösung.<br />

Und diese Lüftungsschlitze sind außerdem auch ideal, um die<br />

Drähte der Temperaturfühler durchzuführen, von denen man<br />

bis zu vier an der Digitalsteuerung anschließen kann.<br />

Diese Digitalsteuerung kann man im Übrigen entweder ganz<br />

simpel als Regler mit Drehknopf nutzen oder aber verbunden<br />

mit einer App als „Weber Connect“-System, mit dem die<br />

(Fern-)Steuerung des <strong>BBQ</strong> entweder im Profi-Modus oder aber<br />

mit einer Schritt-für Schritt-Anleitung im Stil des Thermomix<br />

möglich ist. Dieses Thema ist jedoch so vielschichtig und interessant,<br />

dass es jetzt den Rahmen sprengen würde und wir<br />

ihm lieber in der nächsten <strong>GRILLZEIT</strong> einen eigenen Praxistest<br />

widmen werden.<br />

82


im praxistest<br />

Das Prinzip. Der SmokeFire ist also kein Pelletsmoker, sondern<br />

eben ein Pelletgrill mit gewissen konstruktiven Ähnlichkeiten<br />

zu einem Gasgrill von Weber – wie Flavorizer Bars und<br />

Fettwanne. Nur mit wesentlich mehr Möglichkeiten im <strong>BBQ</strong>-<br />

Bereich. Also sollte man ihn auch so benutzen und unter fettes<br />

Fleisch immer eine Fettauffangschale stellen. Entweder auf<br />

dem unteren Rost (und das Fleisch darüber) oder direkt auf<br />

den Bars platziert. Dann erspart man sich Reinigungsaufwand<br />

und Fettbrandgefahr.<br />

Und der SmokeFire ist ein Flotter. Um 120°C zu erreichen,<br />

braucht er selbst bei einer knackigen Außentemperatur knapp<br />

10 Minuten. Will man bei Maximaltemperatur grillen, muss<br />

man noch 8 Minuten zulegen. Bis 180°C ist da logischerweise<br />

immer recht viel Rauch im Bauch, darüber funktioniert das<br />

<strong>Grillen</strong> dann zusehends rauchfrei. Das bedeutet also, dass dies<br />

bei <strong>BBQ</strong>-Temperaturen auch irgendwann zu viel werden kann,<br />

wenn man nicht gerade US-Amerikaner ist.<br />

<strong>BBQ</strong> Maschine. Wir haben unsere Rindergab daher nach<br />

den ersten zwei Stunden bei 120°C in eine „Texaskrücke“ aus<br />

Alufolie und Backpapier gewickelt und erst wieder eine halbe<br />

Stunde vor dem Finale ausgepackt, mit Wet Rub bepinselt<br />

und im SmokeFire abtrocknen lassen. Ganz ohne Nachlegen<br />

oder Temperaturkontrollen dazwischen – das macht dieser<br />

moderne Pelletgrill verlässlich alles selbst. Durchs Einpacken<br />

wird übrigens auch ein Austrocknen durch den stetigen Luftstrom<br />

vermieden. Das Endergebnis war im Anschnitt und im<br />

Geschmack jedenfalls sensationell! Der Rauchring fast fingerdick<br />

und intensiv, das Raucharoma der Apfelpellets delikat, das<br />

Fleisch butterweich und saftig.<br />

Zwischenfazit: Sehr gerne haben wir hier die Romantik eines<br />

echten Offsetsmokers gegen die Präzision der digitalen Temperatursteuerung<br />

und den fehlerfreien Rauchgeschmack<br />

zertifizierter Holzpellets getauscht, denn das Ergebnis war tatsächlich<br />

perfekt.<br />

Noch ein Wort zu den Platzverhältnissen: Auch wenn man<br />

nur den üppig breiten Rost in der zweiten Etage nutzt wie wir,<br />

bringt man locker drei Braten in der 4-Kilo-Klasse unter. Für<br />

Gastronomen ein Traum, für viele Pitmaster ist aber vielleicht<br />

auch der kompaktere EX4 ein Thema.<br />

Ja und auch Kuchen und Desserts sind tatsächlich kein Problem,<br />

wenn man bei 200°C bäckt. Dann merkt man auch vom<br />

Rauchgeschmack kaum noch etwas. Und als Pizzaofen ist der<br />

SmokeFire sogar top. Wir haben ihn mit selbstgemachtem<br />

Pizzateig (4 Tage Teigführung!), den wir mit etwa Olivenöl<br />

bepinselt hatten, und mit verschiedenen Temperaturstufen<br />

ausprobiert. Die besten Ergebnisse erzielten wir bei ca. 300°C<br />

ohne Backpapier direkt am gut vorgeheizten Pizzastein.<br />

Die Pellets. Im Vorratsbehälter finden 9 kg Pellets Platz und<br />

ein Sensor warnt vor zu niedrigem Füllstand. Der Pelletsbehälter<br />

ist innen abgeschrägt, so dass die Pellets automatisch<br />

nachrutschen – dieser Nachschub wird elektronisch gesteuert.<br />

Die Holzpellets von Weber gibt es in sechs verschiedenen<br />

Sorten, und man sollte besser auch keine anderen verwenden.<br />

Denn günstige Fremdfabrikate haben andere Kaliber und Qualitäten,<br />

was unweigerlich zu Funktionsproblemen führt.<br />

Bei der Maximaltemperatur – die eigentlich nur für das Einbrennen<br />

und die Pyrolyse des Gerätes sinnvoll ist – genehmigt<br />

sich der SmokeFire 2-3 kg Pellets pro Stunde, bei <strong>BBQ</strong>-Temperaturen<br />

kommt er dafür eine ganze Nacht mit einer Füllung<br />

aus. Bei längeren Standzeiten sollte man auch diese Pellets<br />

aber besser in einem verschließbaren Kübel aufbewahren, denn<br />

wenn sie feucht werden, quellen sie gerne auf.<br />

Gut zu wissen. Jeder Pelletgrill verfügt über einen Lüfter und<br />

eine Schnecke und diese machen im Betrieb Geräusche, die<br />

hörbar sind. Deshalb sollte man diese Geräte vor dem Kauf<br />

nicht nur ansehen, sondern auch anhören. Die Geräusche beim<br />

Weber SmokeFire sind jedoch deutlich dezenter als bei einigen<br />

anderen Pelletgrills, die wir bereits im Test hatten. Und: Das<br />

Herunterfahren erfolgt laut Betriebsanleitung immer bei geöffnetem<br />

Deckel – dabei ist der Lüfter dann recht vernehmlich.<br />

Also haben wir den Deckel geschlossen gehalten. Das Beenden<br />

des Grillvorgangs dauerte trotzdem nur exakt 15 Minuten, wie<br />

in der Betriebsanleitung angegeben.<br />

83


im praxistest<br />

Unerhört viel Zubehör.<br />

Der SmokeFire ist<br />

GBS-kompatibel. Soll<br />

heißen: Sein stabiler<br />

Edelstahlrost bietet eine<br />

kreisrunde Aufnahme<br />

für sämtliche Module<br />

des „Gourmet <strong>BBQ</strong> Systems“<br />

von Weber, kann<br />

aber auch gegen einen<br />

porzellan emaillierten<br />

Gusseisenrost gleichen<br />

Formates ausgetauscht<br />

werden. Denn nicht ohne<br />

Absicht passt auch in den<br />

SmokeFire sämtliches<br />

Zubehör, das für die Spirit 300-Linie des Herstellers auf dem<br />

Markt ist. So kann man Materialien, Elemente und Zubehör<br />

ganz nach Wunsch und Grillprojekt zusammenstellen – beispielsweise<br />

wie wir für die Test-Steaks den GBS „Sear Grate“<br />

aus Gusseisen in den Edelstahlrost eingehängt haben. Denn<br />

während das Gusseisen die besten Grillmarkierungen verspricht,<br />

ist für eine Rastphase bei niederen Temperaturen und<br />

für das Smoken wiederum das deutlich geringere Wärmeleitvermögen<br />

des Edelstahls von Vorteil.<br />

Der GBS-Pizzastein aus Cordierit mit über 42 cm Durchmesser<br />

kann eingehängt, im Bedarfsfall aber auch direkt auf den<br />

Rost gestellt werden. Die beiden Griffe sind angenehm hoch<br />

positioniert – so kann man sie auch mit dicken Grillhandschuhen<br />

gut fassen.<br />

Die porzellanemaillierten, gusseisernen Grillplatten 7598<br />

und 7597 (mit Sandwichseite) unterscheiden sich lediglich in<br />

der Breite, wobei die breitere besser in das Modulsystem passt.<br />

Und der gusseiserne Pfanneneinsatz mit 30,5 cm Durchmesser<br />

und 2,5 cm Höhe passt perfekt in das Loch des GBS-Rostes.<br />

Die „Deluxe Plancha“ – im „Spirit“ ein Must-have – verdient<br />

ihren Namen und ist auch für den SmokeFire sehr empfehlenswert.<br />

Platziert man sie direkt über dem Deflektor, erreicht man<br />

die höchsten Temperaturen, für empfindlichere Lebensmittel<br />

ist hingegen die Randlage optimal.<br />

Preislich liegt der Weber SmokeFire EX6 bei € 1.499,- und der<br />

kleine Bruder Weber SmokeFire EX4 bei € 1.199,-.<br />

Tipp: Aufstellungsort beachten: Ein Windschutz für die<br />

Rückseite ist besonders bei böigem Wind besser für eine<br />

gute Temperaturkonstanz. Ideal ist also ein Platz in der<br />

Nähe einer Wand.<br />

Hitzeverteilung beachten: Zum Angrillen ist rechts vom<br />

Deflektor der beste Platz, links sind die Temperaturen<br />

etwas tiefer. Bei Vollgas verteilt sich im Garraum relativ<br />

viel Aschestaub durch die Ventilation und auch nach der<br />

Pyrolyse (thermische Reinigung) schlägt sich leichter Ruß<br />

auf den Rosten nieder. Also vor dem Weitermachen besser<br />

kurz mit einem weichen Tuch abwischen.<br />

84


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O RIGINAL<br />

STORE


im praxistest<br />

Graef CX 125<br />

Schleifchef<br />

Steba Eierkocher<br />

Du Weichei<br />

Das Frühstücksei ist die Benchmark. Dieses ganz genauso in<br />

den Eierbecher zu bekommen, wie man es mag, fast unmöglich.<br />

Und auch Salate, Steaks und grüner Spargel haben da<br />

ihre Ansprüche.<br />

Der perfekte Aggregatszustand eines weichen, kernweichen<br />

oder auch harten, aber dennoch nicht übergarten Eis hängt<br />

von einigen Faktoren ab: der Größe des Eis, der Gardauer und<br />

vor allem der Temperaturkurve des Wassers, in dem das Ei<br />

gart. Man sollte meinen, siedendes Wasser hat 100°C und<br />

basta. Aber dem ist offensichtlich nicht so. Und kühlschrankkalte<br />

Eier platzen dann auch noch gerne. Jedenfalls spricht<br />

einiges für den Erwerb eines Spezialisten, und wir haben uns<br />

für den mehrfachen Testsieger unter den elektrischen Eierkochern<br />

entschieden. Der Steba EK6 bietet Platz für ein halbes<br />

Dutzend Eier und hat zudem den Vorzug, dass seine Temperatur<br />

über einen Drehregler gesteuert wird und nicht nur<br />

über die Wassermenge wie bei den meisten Wettbewerbern.<br />

Das ist um einiges genauer und kommoder, auch wenn man<br />

die richtige Stellung des Drehreglers erst erkunden muss,<br />

wie wir herausfanden. Denn dort gibt es zwar Symbole als<br />

Orientierung, die persönliche Wahrheit liegt aber dann doch<br />

irgendwo dazwischen. Hat man dann einmal seine perfekten<br />

Stellungen gefunden, sollte man sich diese markieren oder<br />

zumindest merken – ebenso wie die verwendete Gewichtsklasse<br />

der Eier. Dann gibt es tatsächlich immer wieder eine<br />

exakte Punktlandung. Gesehen um € 31,- bei Mediamarkt.<br />

Messer mit asiatischem<br />

Schliff sind gemeinhin<br />

schärfer als jene mit europäischem,<br />

wollen aber<br />

sehr regelmäßig auf dem<br />

Wasserstein geschliffen<br />

werden, um diesen Biss zu<br />

erhalten. Und das ist recht<br />

zeitaufwendig. Aber für<br />

diese Spezies hat Graef nun<br />

auch elektrische Messerschleifer<br />

mit dem typisch<br />

asiatischen Schleifwinkel<br />

von 15 Grad im Programm.<br />

Wir hatten das Spitzenmodell<br />

„Chefs Choice CX 125“<br />

mit drei Schleif-Stufen im Test. Wie bei Graefs Messerschleifern<br />

üblich, verfügt auch dieses Gerät über elastische Winkelführungen,<br />

die sich der jeweiligen Klinge anpassen. Anstelle<br />

von Stahl wurde für die Schleifscheiben des CX 125 für Stufe 1<br />

und 2 Diamantstaub verwendet, das reduziert den Materialabrieb<br />

am Messer und die Scheiben können langsamer rotieren<br />

als bei anderen Geräten. An der Klinge entsteht dadurch weniger<br />

Reibungshitze, die dem Metall schaden kann. Beim Vorschärfen<br />

auf Stufe 1 schleift der CX 125 das Messer mit seinen<br />

Diamantscheiben in einem Grundwinkel an, in Phase 2 wird<br />

die neue Schneide aufgebaut. Bei Stufe 3 kommen dann Keramikscheiben<br />

für ein besonders feines Schleifen bzw. Polieren<br />

zum Einsatz. Dadurch entsteht – im Gegensatz zum Schliff am<br />

Wasserstein – eine besonders robuste ballige (also spitzbogige)<br />

Klingengeometrie, wie man das von europäischen Messern<br />

kennt. Allerding nicht mit einem Schleifwinkel von etwa 20°,<br />

sondern von genau 15°, der mehr Schärfe und Schnitthaltigkeit<br />

verspricht.<br />

Wir haben erst einmal ein paar europäische Messer der preislichen<br />

Mittelklasse mit einer Stahlhärte von etwa 56 HRC auf<br />

„asiatisch“ umgeschliffen. Die Ergebnisse haben uns dann so<br />

86


im praxistest<br />

gut gefallen, dass wir auch unsere Spezialmesser, wie das große<br />

„Red Spirit“, und letztendlich sogar ein paar unserer teuren,<br />

super harten Japaner mit dem CX 125 geschärft haben. Dabei<br />

hat sich erwiesen, dass die erste Stufe, die auch den meisten<br />

Materialabtrag verursacht, wirklich nur dort notwendig ist, wo<br />

man den Grundschliff verändern möchte bzw. wenn die Klinge<br />

wirklich stumpf ist. Ist diese jedoch noch einigermaßen in<br />

Schuss, reicht es dann völlig, zwei- bis fünfmal (je nach Stahlhärte)<br />

beidseitig auf Stufe 2 zu schleifen, um dann auch noch<br />

drei Züge durch die Polierphase zu machen. Im Schnitt kommt<br />

man da mit drei Minuten pro Messer aus, einem Bruchteil also<br />

der gewohnten Arbeitszeit am Wasserstein, der außerdem vorher<br />

auch noch gewässert werden möchte.<br />

Die finale Schärfe kommt jener am Wasserstein sehr nahe, die<br />

Klingen wanderten allesamt ohne jeden Druck durch die reife<br />

Tomate, die wir zur Probe in feine Scheiben schnitten.<br />

Fazit: Ein sehr nützliches und schnelles Tool – auch für Köche<br />

und Profis, die sehr viel schneiden. Die neue Schärfe entsteht<br />

mit deutlich weniger Materialverlust als bei den üblichen<br />

Bandschleifgeräten und manuellen Messerschleifern.<br />

Traeger Ranger<br />

Handgepäck<br />

Ein richtiger Pelletsmoker im Kompaktformat ist der „Ranger“<br />

von Traeger, der in seiner Optik an einen hochwertigen Koffer<br />

erinnert. Wobei die Mobilität hier natürlich ihre Grenzen hat,<br />

denn das ausgesprochen solide gebaute Teil bringt immerhin<br />

27 Kilogramm auf die Waage und braucht außerdem – so wie<br />

jeder Pelletsmoker – eine Steckdose.<br />

Ist diese jedoch in Reichweite, geht es sehr flott mit der Inbetriebnahme<br />

des platzsparenden Gerätes. Ein Gartentisch<br />

als Unterlage reicht, nach zehn Minuten schon ist das Gerät<br />

auf Temperatur und das Gargut kann auf den Rost. Dieser<br />

ist natürlich in der Größe begrenzt, denn der Pelletsbehälter<br />

beansprucht alleine ein gutes Drittel der Fläche, aber es reicht<br />

allemal für zwei Spareribs oder eine schöne Schweinsschulter.<br />

Unter dem Rost liegt die Fettauffangschale, die den abtropfenden<br />

Saft in ein kleines Blecheimerchen führt, das man<br />

außen an die Rückseite des Rangers hängt. Ganz wie bei den<br />

großen Offsetsmokern. Und statt dem Rost kann man auch<br />

eine massive Grillplatte einsetzen, die im Lieferumfang des<br />

600-Euro-Smokers mit an Bord ist.<br />

Traeger Holzpellets gibt es übrigens in acht verschiedenen<br />

Sorten, wir haben uns für den Apfel entschieden, dessen<br />

mildes Raucharoma perfekt<br />

zu Spareribs passt. 3,6 Kilogramm<br />

davon passen in die<br />

Pelletskammer – also mehr<br />

als genug für ein ausgedehntes<br />

<strong>BBQ</strong>. Die Temperaturkontrolle<br />

funktioniert sehr<br />

gut über ein Digitaldisplay,<br />

die Bedienung über ein einfach zu bedienendes Panel. Unser<br />

Highlight dabei: die „Keep warm“-Taste, die Brisket & Co.<br />

über Stunden warm hält.<br />

Natürlich ist ein Temperaturfühler auch mit dabei, wenn er<br />

beim Display angesteckt wird, kann die Kerntemperatur abwechselnd<br />

mit jener des Garraums abgelesen werden.<br />

Die Temperaturkonstanz des Rangers ist ausgezeichnet<br />

und unsere Spareribs kamen daher nach knapp 4 Stunden<br />

(2 davon in der Texaskrücke) haargenau so auf den Tisch, wie<br />

wir das mögen. Zart und rauchig.<br />

Fazit: Ein vollwertiger Smoker für alle, die auch auf dem Boot<br />

oder in der Jagdhütte nicht auf echtes <strong>BBQ</strong> verzichten wollen.<br />

Auch als platzsparende Ergänzung der bestehenden <strong>Outdoor</strong>küche<br />

macht der Ranger viel Sinn.<br />

87


im praxistest<br />

F. Dick Ajax 1905<br />

Ein Siegertyp<br />

Das „Ajax“ aus der Serie 1905 ist ein in jeder Hinsicht beeindruckendes<br />

Kochmesser mit einem Kampfgewicht von<br />

430 Gramm und einer Gesamtlänge von 36,5 Zentimetern.<br />

Seinen Namen verdankt es übrigens Ajax, dem griechischen<br />

Helden des trojanischen Krieges, und die Klingenform geht<br />

auf die historische Form eines „Spalters“ zurück, früher ein<br />

bewährtes Werkzeug für Fleischer und Metzger. Im Jahr 1905<br />

wurde dieser Klingentyp Bestandteil einer neuen, innovativen<br />

Kochmesserserie von Friedrich Dick, der mit massiven Zwingen<br />

die üblichen Nieten ersetzte.<br />

Erst im vergangenen Sommer legte die Traditionsmarke dieses<br />

spezielle Modell in seiner exklusiven Serie 1905 neu auf<br />

und verband die klassische Form mit modernem Design und<br />

Topqualität. Die imposante, 22 cm lange Klinge besteht aus<br />

dem speziellen deutschen Edelstahl XCrMoVMn und bereits<br />

beim ersten Arbeiten mit dem Messer imponieren das besondere<br />

Gewicht, die überragende Schärfe und die hochwertige<br />

Verarbeitung. Seine scharfe, aber robuste Klinge gleitet durch<br />

Fleisch wie durch Butter und macht auch vor kleineren Knochen<br />

keinen Halt. Die geschwungene Messerschneide ermöglicht<br />

gemeinsam mit dem soliden Gewicht einen perfekten<br />

Wiegeschnitt, mit dem mühelos feines Tatar, aber auch Kräuter<br />

gehackt werden können. An seinem praktischen Loch in der<br />

Messerklinge kann das Ajax nach Gebrauch auch am Grilltisch<br />

aufgehängt und damit sicher und griffbereit verstaut werden.<br />

UVP: 109,90 Euro<br />

Puralpina Salamihobel<br />

Schweizer Revolution<br />

Die schlichte, aber sehr effektive Technik dieses „Salamihobels“<br />

aus der Schweiz erinnerte uns unwillkürlich an die französische<br />

Revolution. Und während wir unsere erste Wurststange<br />

enthaupteten, legten wir eine Schweigesekunde für Marie Antoinette<br />

ein. Aber nicht ohne dabei auch eine gewisse Bewunderung<br />

für die Effizienz der gezahnten Klinge des Salami hobels<br />

zu entwickeln, die tatsächlich ohne nennenswerten Kraftaufwand<br />

und mit hoher Präzision durch knusprige Baguettes und<br />

harte Dauerwürste glitt, die Kaliber bis 9 Zentimeter auch<br />

gerne in feinste Scheiben schnitt.<br />

Stromlos versteht sich – und das handwerklich ungemein akkurat<br />

gefertigte Teil aus Eschenholz ist damit ein idealer Aspirant<br />

für Jagdhütten, Picknicks und Camping. Oder einfach für den<br />

Frühstückstisch im Garten, denn die Produkte der eidgenössischen<br />

Manufaktur sind allesamt Augenweiden für Liebhaber<br />

des Gediegenen.<br />

Die solide, gehärtete Edelstahlklinge kann bei Bedarf leicht<br />

gewechselt oder nachgeschärft werden, ein Arretier-Riegel<br />

schützt vor Verletzungen, wenn der Hobel dienstfrei hat.<br />

Vom Wursthobel bis zum Käsehobel reicht das Programm<br />

der patenten, handgefertigten Schneidgeräte, die Holzart bestimmt<br />

dabei den Preis. Denn diesen Hobel gibt es in Nuss,<br />

Kirsche, Zwetschke, Olive oder eben jener Esche, für die wir uns<br />

entschieden haben. Mit 129 Franken (= Euro) ist dieses Teil bei<br />

puralpina.ch bestellbar, wer partout Zwetschkenholz möchte,<br />

muss 259 Franken tief in die Tasche greifen. Die Ersatzklinge<br />

ist um 30,- zu bestellen.<br />

88


Cobb Premier Air<br />

Grill Ahoi<br />

Mit dem Premier Air hat der südafrikanische<br />

Hersteller Cobb international<br />

einen neuen ultrakompakten und<br />

ultramobilen Kohlegrill für Boot und<br />

Caravan im Programm. Sein legendärer<br />

Benefit: Er kann auch während<br />

des <strong>Grillen</strong>s ohne Weiteres an seiner<br />

feinmaschigen Außenhülle gepackt<br />

und transportiert werden. Diese Hülle<br />

wird nämlich überhaupt nicht heiß,<br />

wohingegen der Deckel beim <strong>Grillen</strong><br />

sehr mit Vorsicht zu genießen ist. Also<br />

diesen im Betrieb besser immer nur am<br />

Knauf fassen!<br />

Im Lieferumfang des<br />

Premier Air ist eine<br />

Bratplatte und ein<br />

Rost aufsatz sowie ein<br />

geriffelter Gussrost, auf<br />

dem direkt gegrillt wird.<br />

Aber nie direkt über<br />

der Kohle bzw. den<br />

Briketts im Kohlekorb,<br />

die ja immer durch<br />

eine Platte oder den<br />

sogenannten <strong>BBQ</strong>-Kit<br />

vom Gargut getrennt<br />

bleiben. Das erspart Fettbrand, zeitigt aber andere<br />

Resultate als auf einem Rost über Feuer. Man kann<br />

seinen Cobb aber auch noch mit Pizzastein, Wok<br />

und „Hähnchengrillständer“ aufrüsten, die Grillfläche<br />

reicht allemal, um Steaks für eine vierköpfige<br />

Crew aufzulegen. Betrieben wird der Cobb entweder<br />

mit Holzkohlebriketts oder (besser) mit dem empfehlenswerten<br />

„Cobb Cobblestone“ aus gepresster<br />

Kokoskohle, der auch gleich den Anzünder mit an Bord hat. Wir haben dennoch<br />

einen Anzündwürfel gebraucht, um ihn richtig in Gang zu bringen. Dann aber entwickelte<br />

der Cobblestone seine Qualitäten: eine sehr ordentliche Hitze, die dann<br />

auch fast drei Stunden durchhielt.<br />

Das gab uns Gelegenheit, die verschiedenen Aufsätze durchzuprobieren, die<br />

neben bei gesagt auch den Vorteil haben, in den Geschirrspülkorb zu passen. Auf<br />

dem hochbeinigen Bratenrost profitierten unsere Rohbratwürste von der bulligen<br />

Hitze unter dem Deckel und auf der geriffelten Grillplatte dicke Steaks vom Wärmeleitvermögen<br />

des Gusseisens. Schöne Grillmarkierungen gelingen dort mühelos,<br />

wenn man der Kohle vorher genug Zeit gibt, ihre Hitze zu entwickeln. Diese<br />

erreicht nämlich erst dann ihre Möglichkeiten, wenn der Cobblestone schon mit<br />

weißer Asche bedeckt ist und man in seinem Inneren bereits die Glut sehen kann.<br />

Die Empfehlung der Gebrauchsanweisung, die Rinne rund um den Kohlekorb für<br />

aromaspendende Flüssigkeiten zu verwenden, ist bei uns nach näherem Hinsehen<br />

auf wenig Gegenliebe gestoßen. Wir haben sie schlicht als praktische Fettwanne<br />

genutzt, wobei ein wenig Wasser darin hilft, starke Verkrustungen zu vermeiden.<br />

Der entstehende Bratensaft darin wird aber zu stark von Kohlepartikeln und Asche<br />

verunreinigt, um ihn verwenden zu können. Alles in allem aber ist der neue Cobb<br />

ein sehr patentes, leichtes Gerät, das extreme Mobilität und Unabhängigkeit vereint.<br />

In Kombination mit dem Cobb Cobblestone (Stückpreis ca. € 2,50) kann der<br />

Premier Air sogar einen ganzen Grillabend an Bord bestreiten.


licht im garten<br />

Erleuchtung<br />

unplugged<br />

Bei Gartenlicht sind wir nicht so gerne auf Draht.<br />

Unterirdisch verlegte Kabel einmal ausgenommen.<br />

Aber meterlange Verlängerungskabel über Stock und<br />

Stein zu energiehungrigen Außenleuchten zu verlegen,<br />

ist erstens unhübsch und zweitens gefährlich. Sowohl<br />

als Stolper- wie auch als Stromfalle. Also muss jetzt<br />

mobiles Licht her – die zeitgemäße Version der Fackel<br />

und des Windlichtes.<br />

90


licht im garten<br />

Der Fortschritt hat uns ja gottlob die LED beschert,<br />

die es aufgrund ihrer Genügsamkeit erst ermöglicht<br />

hat, kabelunabhängige Lampen mit nennenswerter<br />

Leuchtkraft zu bauen. Und auch all den<br />

Schrott, den man so in den Baumärkten und auf<br />

Internetportalen findet. Denn es ist nicht alles Licht, was<br />

glänzt, vieles davon eigentlich eher störend als erleuchtend.<br />

Aber wir haben die Wahl und finden natürlich auch tolle,<br />

zeitgemäße und transportable Lösungen für Freiluft-Köche<br />

und ihre Gäste. Und die zwei Hauptgattungen der kabellosen<br />

Lichtquellen haben wir näher betrachtet: die Solarleuchten<br />

und die Akkuleuchten. Während erstere gänzlich ohne Energiezufuhr<br />

auskommen, müssen zweitere zwischendurch<br />

immer wieder an die Steckdose. Aber indoor und relativ kurz.<br />

Dieser technische Unterschied definiert dann aber auch<br />

das Einsatzgebiet. Denn Solarleuchten sind aufgrund ihres<br />

geringeren Energiepotentiales eher als Lichtakzente und<br />

Stimmungslichter einsetzbar, während die Lichtausbeute<br />

bei modernen Akkuleuchten durchaus für Tisch und Grill<br />

ausreicht.<br />

Dass dies nicht nur im Garten von Vorteil ist, haben unsere<br />

eigenen Erfahrungen gezeigt. So eine Stehleuchte, die auf<br />

Abruf und unplugged auf einem Stiegenpodest oder mitten<br />

im Zimmer Licht spenden kann, ist auch indoor ungemein<br />

praktisch.<br />

Die Licht-Basics Egal ob LED oder Halogen, Akku- oder<br />

Solarleuchte – auch für mobiles Licht gelten jedenfalls die<br />

Spielregeln des künstlichen Lichts:<br />

Schutzklasse. Das Kürzel „IP“ steht für „International Protection“<br />

und beschreibt die Mindestschutzart von Elektrogeräten<br />

gegenüber äußeren Einflüssen. Je höher die zweistellige<br />

Zahl danach ist, desto höhere ist auch der Schutz. IP44 ist<br />

die häufigste Mindestschutzart von Leuchtkörpern für das<br />

Badezimmer und den Garten und sollte auch für eine mobile<br />

Leuchte im Außenbereich Mindeststandard sein.<br />

Die zweite 4 der Zahl sagt übrigens aus, dass die Leuchte<br />

gegen Spritzwasser aus allen Richtungen geschützt ist. Ein<br />

herkömmlicher Regen ist in der Regel kein Problem für eine<br />

IP44-Lampe, sodass diese auch bei schlechtem Wetter genutzt<br />

werden kann. Bei Akkulampen besteht zudem ohnehin<br />

keine Gefahr eines nennenswerten Stromschlages.<br />

Die Lichttemperatur. Hobbyfotografen werden das wissen:<br />

Bei der Lichttemperatur handelt es sich keineswegs um die<br />

Wärmeentwicklung der Glühbirne, sondern um den Farbcharakter<br />

des Lichtes, der von kaltem Blauweiß bis zu warmen<br />

Gelbtönen reicht. Gemessen wird dieser Wert in Kelvin<br />

und sollte für eine Gartenleuchte maximal bei 3.000 K liegen,<br />

um auf die Dauer als gemütlich empfunden zu werden.<br />

Für Arbeitslicht jedoch wird oft ein Wert um die 3.500 K als<br />

optimal wahrgenommen.<br />

Wie unnatürlich zu kaltes Licht speziell bei modernen Lichtquellen<br />

wirkt, sieht man an den unzähligen billigen LED-<br />

Leuchten und -Lichterketten, die vorzugsweise im Advent zur<br />

Enthübschung der Vorgärten eingesetzt werden. Hochwertige,<br />

warmweiße LEDs hingegen kosten zwar vielleicht etwas<br />

mehr, sind aber ungleich sympathischer – und verstören<br />

übrigens auch Vögel und nachtaktive Fledermäuse nachweislich<br />

viel weniger als das blitzblaue Lichtstakkato so mancher<br />

geschmacksverirrter Illumination.<br />

Lumen. Die Zahl vor diesem Begriff gibt an, wie viel Licht<br />

eine Lampe abgibt, und ist heute die gängige (weil EUverordnete)<br />

Information der Branche zum Thema Lichtstärke.<br />

Dagegen sagen die „Lux“ aus, wie viel Licht pro Flächeneinheit<br />

auftrifft. Diese beiden Werte sind also nicht direkt<br />

vergleichbar. Eine Kerze hat etwa 12 lm, eine 40-Watt-Glühbirne<br />

etwa 400 lm. Irgendwo dazwischen sollte sich die Lichtstärke<br />

von mobilen Gartenleuchten abspielen, um einerseits<br />

sinn- und andererseits noch stimmungsvoll zu wirken.<br />

Unsere Favoriten. Aus der Flut der namenlosen Asien-Importe<br />

ragen einige Markenprodukte aufgrund ihrer optischen,<br />

haptischen und funktionellen Eigenschaften deutlich heraus.<br />

Manchmal auch preislich ein wenig – wie immer im Leben.<br />

Aber es zahlt sich wirklich aus, da auf Qualität zu achten,<br />

wenn die Lebensdauer der Leuchten ein, zwei Saisonen übersteigen<br />

soll. Insbesondere gilt das auch für die LEDs, deren sagenhafte<br />

Lebensleistung leider oft wirklich nur eine Sage ist.<br />

91


licht im garten<br />

Multitalent. Paulmanns<br />

dimmbare <strong>Outdoor</strong><br />

Mobile Stehleuchte<br />

„Placido“ ist unser Allin-one-Tipp.<br />

Durch die<br />

geteilte Stange ist dieses<br />

Modell mit Schutzklasse<br />

IP44 als Tisch- oder als<br />

Stehleuchte einsetzbar<br />

und mit 1,5 Meter<br />

maximaler Höhe auch<br />

als Arbeitslicht bei nächtlichen Grilleinsätzen verwendbar,<br />

ohne den zweifelhaften Charme eines Akku-Baustrahlers<br />

zu verbreiten. Zwar ist die Lichtausbeute mit 180 lm überschaubar,<br />

jedoch deutlich mehr als ein Stimmungslicht<br />

und dessen Farbtemperatur von 3.000 Kelvin ebenfalls sehr<br />

angenehm. Fürs Kleingedruckte mitunter etwas knapp, zum<br />

Essen perfekt.<br />

Aufgeladen wird per USB-Slot an der Unterseite des Lampenschirmes,<br />

ein drei Meter langes Kabel ist im Lieferumfang<br />

enthalten (USB auf Mini USB). Vollgeladen ermöglicht der<br />

Akku eine Leuchtdauer von bis zu sechs Stunden. Doch da der<br />

Betrieb auch mit einer handelsüblichen Powerbank möglich<br />

ist, kann man getrost ganze Nächte illuminiert durchfeiern.<br />

Laternenfest. Mit 172 Lumen und 3.000 K ist die schicke,<br />

kleine „Mobile Clutch“ von Paulmann unser liebster nächtlicher<br />

Begleiter auf allen Gartenwegen und sorgt auch am<br />

Tisch für klare Verhältnisse. Mit ihrem rundum abstrahlenden<br />

warmweißen Licht stellt die Clutch jedes andere Windlicht<br />

in den Schatten, wer’s schummriger möchte, dreht einfach<br />

am Knopf, der auch zum Abschalten dient. Erfrischend analog<br />

und schlicht im Design, sehr effizient obendrein. Aufgeladen<br />

wird auch hier per USB-Kabel, entweder direkt vom PC oder<br />

an der Steckdose. Der Energiespender ist ein handelsüblicher<br />

Lithium-Ionen-Akku mit 2.000 mAh.<br />

Sonnenscheinchen. Unter den wirklich tischfeinen Solarleuchten<br />

am Markt hat uns das Programm von Eva Solo besonders<br />

gut gefallen. Die Solarzellen der dänischen Sunlights<br />

sind im Gegensatz zu üblichen Solarleuchten nämlich verdeckt<br />

angebracht und damit völlig unsichtbar, die Lampen<br />

sind damit echte Designstücke.<br />

Sie beeindruckten uns aber nicht nur äußerlich, sondern auch<br />

der massiven Glashauben wegen, die diese Lampen tragen.<br />

Denn auch steife Windböen bewegten die schweren Dinger<br />

keinen Millimeter, während mehrere andere Außentischlampen<br />

hier bei ähnlichen Bedingungen bereits am Granitpflaster<br />

unserer Terrasse zerschellt sind. Der Lampenfuß und die<br />

Griff öse sind aus massivem Aluminium,<br />

die Leuchten sind wetterfest<br />

und sogar frostbeständig.<br />

Der Hersteller selbst spricht von<br />

„gemütlichem Schummerlicht“, man<br />

sollte hier also wirklich keine Festbeleuchtung<br />

erwarten, sondern primär<br />

Akzente. Zur Orientierung reicht<br />

die Lichtausbeute allemal und das<br />

warme Licht der beiden Lampen,<br />

das durch das gefrostete Glas<br />

schimmert, ist wirklich sehr<br />

dekorativ. Ein Tag in der prallen<br />

Sonne beschert uns übrigens bis zu<br />

20 Stunden Leuchtdauer, die mitteleuropäische<br />

Realität fällt da meist<br />

bescheidener aus. Aber man kann<br />

diese Leuchten ohnehin wahlweise<br />

automatisch bei Dunkelheit, ständig<br />

oder auch gar nicht leuchten lassen.<br />

Die Ladekapazität des integrierten<br />

Akkus ist für bis zu 1.000 Zyklen<br />

ausgelegt.<br />

Von links nach rechts: Die Paulmann-Clutch, Windlicht, die beiden Solarlampen von Eva Solo.<br />

92


DEVIL‘S HEAVEN PS E2000 XL<br />

850°C<br />

· elektronische Temperaturregelung bis 850° C<br />

· Timer<br />

· Heizleistung 2000 W<br />

· Cool-Touch Gehäuse<br />

· Edelstahl-Einschubrahmen mit 9 Einschubebenen<br />

· Überhitzungsschutz<br />

· Edelstahl: Grillplatte, Auffangschale, Nachgarschale,<br />

Pfannenausheber<br />

mit Aktionscode: DEVIL2000<br />

€ 390,–*<br />

statt € 499,-<br />

www.pickhart.shop/STEBA-Pickhart/<br />

<strong>Grillen</strong>-und-Geniessen/Steba-PS-M2000-Devil-s-Heaven.html<br />

*gültig bis 15.07.<strong>2020</strong><br />

Vertrieb:<br />

Emil Pickhart GmbH<br />

Petritschgasse 10<br />

1210 Wien<br />

www.pickhart.at<br />

www.pickhart.shop<br />

info@pickhart.at ...<br />

be the devil


DIE BESTEN TIPPS UND<br />

INTERESSANTESTEN NEUHEITEN<br />

FÜR DIE NEUE GRILLSAISON<br />

Neues<br />

SPICE MAN<br />

„Cook and Grill“ nennt Koch- und Grillmeister Marcel<br />

Ksoll seine brandneue Marke, die er dieser Tage<br />

nach langer Entwicklungsarbeit gemeinsam mit seiner<br />

Tochter Elaine vorgestellt hat. Dabei handelt es sich<br />

um edle Reingewürze und sehr ausgefeilte Gewürzmischungen<br />

für den <strong>Grillen</strong>thusiasten, die jetzt im Shop<br />

der Website cookandgrill.at sowie in ausgesuchten<br />

Grillfachgeschäften gekauft werden können. Unter<br />

den 21 per Hand ins Glas gefüllten Gewürzspezialitäten<br />

sind so Unikate wie das lavendelfarbene<br />

„Magna Frauensalz“ aus essbaren Blüten oder auch<br />

ausgesuchter Szechuanpfeffer und die Würzmischung<br />

„Veggie“, die ich unbedingt einmal auf einem Steak<br />

ausprobieren muss.<br />

STAHLBUNT<br />

Die populäre Gas-Plancha der sonst Regenbogen-bunten Serie „Rainbow“ von Simogas gibt es nun auch in einer Edelstahlvariante<br />

zum UVP von € 748,- inklusive Deckel. Die massive Grillplatte aus gewalztem Stahl ist 70x40cm groß und<br />

hat eine Stärke von 6mm, die beiden H-förmigen Brenner kommen auf eine Leistung von bis zu 6.600 Watt. Ihr Gewicht<br />

von rund 31 Kilogramm hält sie sicher auf dem Gartentisch, man kann aber auch gleich (um 499,-) den passenden edelstählernen<br />

Unterwagen dazu ordern. Informationen: smoke-it.at.<br />

NACHHALTIG FRISCH<br />

Toppits hat eine neue Range nachhaltiger Produkte<br />

auf den Markt gebracht, um die Umweltbilanz<br />

seines Sortiments weiter zu verbessern. Seit<br />

Mitte Februar <strong>2020</strong> sind die neue Öko Frischhaltefolie,<br />

die neuen Öko Gefrierbeutel und eine<br />

Recycling Alufolie im Handel erhältlich. Die Frischhaltefolie<br />

und die Gefrierbeutel bestehen zu 70%<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen pfl anzlichen<br />

Ursprungs. Die neue Alufolie wird mit 98% recyceltem<br />

Aluminium hergestellt. Um die bekannte<br />

Toppits-Qualität sicherzustellen, werden allerdings<br />

ausschließlich hochwertige industrielle Recyclate<br />

regeneriert. Gegenüber Alufolien ohne Recycling-<br />

Anteil ist die Herstellung um 95% weniger energieintensiv.<br />

SALAT­BUFFET<br />

Einen völlig neuen Produkttypus zur Veredelung<br />

von Salaten hat Kotányi mit der<br />

Range „Spice up my Salad“ in den Handel<br />

gebracht. Die aus getrockneten Kräutern,<br />

Gewürzen, Gemüse- und Fruchtstückchen<br />

hergestellten Mischungen im praktischen<br />

Streuer sind nicht nur sehr dekorativ, sondern<br />

bringen auch zusätzlichen Pep auf<br />

Salate, Gemüse und Aufstriche, ohne zu<br />

dominant zu werden. Die Varianten: eine<br />

sehr fruchtige Mischung „Mango-Kräuter“,<br />

das klassische „Pfeffer-Kräuter“ und die<br />

pikante Version „Tomate-Kräuter“ mit<br />

großem Pasta- und Pizza-Potential.<br />

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HEU SOCIETY<br />

Die ErlebnisSennerei Zillertal der Familie Kröll<br />

ist natürlich eine gute Adresse für alpine Milchprodukte<br />

von Joghurt bis zum Heumilchkäse. Bei<br />

der sehr ursprünglichen Form der Milchwirtschaft<br />

legt man hier besonders Wert auf traditionelle<br />

Fütterung im Lauf der Jahreszeiten und auf den<br />

Verzicht auf vergorene Futtermittel (Silage). Mit<br />

einer speziellen Schnittkäsemischung werden die<br />

„Heumilch Reibkäsesackerl“ zu 125 g gefüllt, die<br />

sich besonders zum Gratinieren, für Aufstriche<br />

und natürlich die Zillertaler Käsespätzle eignen.<br />

MADAME BUTTERFRY<br />

„Taste of Tokyo“ nennt sich eine neue, japanisch inspirierte<br />

Präsentation von Grillpfannen und Grillplatten des Premiumlabels<br />

Le Creuset. Die gusseiserne Grillplatte Signature verfügt<br />

über Rillen im Boden, die überschüssiges Fett vom Gargut<br />

fernhalten, die rechteckige Aluminium-Grillplatte ist perfekt für<br />

Yakitori-Spießchen. Die beiden Grillprofi s sind in unterschiedlichen<br />

Größen und Preislagen erhältlich.<br />

PURIST<br />

0% Zucker, 0% Süßstoffe und 0% Kalorien. Pfanners Pure Tea Bio Grüner Tee ist wirklich pur,<br />

und das kommt sehr gut an. Möglich macht dies ein besonderes Brühverfahren, das den Produkten<br />

einen intensiven Teegeschmack ohne jegliche Süßung verleiht. Dieser Tee wird aus sorgfältig<br />

nach höchsten Qualitätsansprüchen ausgewählten Bio-Grünteesorten frisch aufgebrüht und<br />

mit fruchtigem Zitronensaft verfeinert. Erhältlich ist er jetzt auch in der 0,75-Liter-Kartonfl asche<br />

mit großem Drehverschluss, die auch das FSC Label für Nachhaltigkeit trägt.<br />

STEHPLATZ<br />

Boos Country Work Table – diese besonders hochwertige<br />

Arbeitstischserie des amerikanischen Edeltischlers Boos gibt<br />

es mit massiven Tischplatten aus Ahorn, Eiche oder Walnuss<br />

in Premiumqualität aus nachhaltigem Anbau und mit einem<br />

ebenso massiven Untergestell in unterschiedlichen Farben<br />

und Größen. Auch die Anzahl der Fachböden bzw. Schubladen<br />

kann man sich aussuchen, die Arbeitshöhe (noch ohne<br />

die empfehlenswerten optionalen Räder) beträgt immer or-<br />

dentliche 89 Zentimeter. Preisbeispiel eines Tisches im Format<br />

122x76cm: rund € 1.500,- inklusive zwei Ablagen und Rädern.<br />

Erhältlich bei smoke-it.at.<br />

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Neues


ÖKOCLEVER<br />

100 Prozent regionales Holz<br />

aus den Alpen steckt in den<br />

nachhaltig hergestellten Grill-<br />

Briketts namens „Alpenkohle“<br />

eines Tiroler Start-ups. Ausgangsprodukt<br />

für die Öko-<br />

Kohle ist Hackgut, das mit einer<br />

patentierten Technik eines<br />

Holzvergasersystems zuerst<br />

für nachhaltigen Strom und<br />

Wärme genutzt wird. Die hierbei<br />

hergestellte Holzkohle wird<br />

schließlich zu hochwertigen<br />

Grillbriketts weiterverarbeitet.<br />

Erhältlich ist die Alpenkohle<br />

bei Spar.<br />

HIGHWAY TO HELL<br />

Mit seinem frischen Hopfenaroma aus 100 Prozent<br />

Aromahopfen, dem schlanken Körper und<br />

der fein-spritzigen Kohlensäure ist das neue<br />

„Hell“ aus der Salzburger Privatbrauerei Stiegl<br />

ein sehr moderner Biertypus. Gebraut wird<br />

das klassisch Helle – so wie alle Stiegl-Biere –<br />

nach dem Slow Brewing-Verfahren, jedoch mit<br />

11° Stammwürze. Dadurch ist die untergärige<br />

Bierspezialität optisch heller, aromatisch noch<br />

frischer und im Geschmack noch süffi ger (Alkoholgehalt<br />

4,5% vol). Dazu passt auch der junge,<br />

frische Auftritt des neuen Stiegl Hell, der sich im<br />

originellen Etiketten-Design widerspiegelt.<br />

TISCHFEIN<br />

Die neue Wiener Zuckerdose – eine nachhaltige Kartonverpackung<br />

– enthält 750 Gramm Wiener Feinkristallzucker in<br />

gewohnter Qualität, also Zucker aus Österreich, ohne Gentechnik<br />

hergestellt. Sie verfügt über einen praktischen, dichten<br />

Verschluss, mit dem der Zucker sehr gut dosierbar ist.<br />

Durch das hochwertige, moderne Design passt sie in jeden<br />

Haushalt und darf daher nicht nur im Schrank, sondern auch<br />

auf dem Tisch Platz nehmen.<br />

KÜCHENMODUL<br />

Der neue FLARE „Grill Block“ bietet neben vielseitigen Grillmöglichkeiten<br />

auch zusätzlichen Platz zum Kochen. Durch das modulare<br />

Konzept können die Feuerschale aus Cortenstahl und die Ablagefläche<br />

sowie das Sichtblech an der Front einfach spiegelverdreht<br />

montiert werden. Somit wird ein völlig individueller Aufbau ermöglicht.<br />

Direkt unter der Feuerschale befindet sich eine praktische Aschenlade,<br />

die auch für die nötige Luftzufuhr sorgt. In den zwei Ablagefächern<br />

im Inneren kann neben Holz auch Grillzubehör verstaut<br />

werden.Vier hochwertige Lenkrollen ermöglichen ein rasches und<br />

einfaches Umstellen. Informationen: www.flaregrill.at<br />

STREICHKONZERT<br />

Die trendigen, wiederverschließbaren Becherkäse „Feinster Streich“ von Rupp haben<br />

Zuwachs bekommen. Nach „Emmentaler“, „Gouda“, „Bergäse“, „Camembert“ und<br />

„Blauschimmel“ gibt es den cremigen Streichkäse nun auch in der anglophilen Variante<br />

„Cheddar“, die auch bei uns – als typischer Burgerkäse – im Käseregal immer mehr<br />

Likes bekommt. Diese Schmelzkäsezubereitung mit 22% Cheddar ist aber nicht nur<br />

streichbar, sondern auch perfekt zum Dippen, Kochen und Snacken und natürlich auch<br />

im Burger.<br />

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essen & trinken<br />

<strong>BBQ</strong> Store<br />

Eisenstadt<br />

Wer die Geräte exklusiver Premium-Hersteller<br />

wie „Everdure“ – die Grill-Linie des britischen<br />

Starkochs Heston Blumenthal – oder <strong>Outdoor</strong>küchen<br />

des amerikanischen Produzenten „Bull“<br />

live sehen und anfassen möchte, sollte einen<br />

Ausflug in Österreichs kleinste Landeshauptstadt<br />

einplanen.<br />

Denn hier im Einkaufszentrum EZE in Eisenstadt<br />

hat erst vor ein paar Wochen Jörg Lebrecht mit<br />

dem „<strong>BBQ</strong> Store“ auf über 300 Quadratmetern<br />

Verkaufsfl äche Österreichs neuesten Grilltechnik-<br />

Tempel eröffnet.<br />

Jahrelange Erfahrung in der Grillbranche brachte er dafür<br />

ebenso mit wie etablierte Marken – denn im brandneuen<br />

Store sind die Smoker von Traeger ebenso zu fi nden wie<br />

Gasgrills von Napoleon sowie einige spezielle Gustostücke<br />

der Grill-Profiliga, die man nicht alle Tage sieht. Der „Everdure<br />

4 K“ ist so ein interessantes Hightech-Grillgerät, das mit seinen<br />

Features in der Fachwelt für Aufsehen sorgt. Mit seinem<br />

„Airflow Control System“ beispielsweise oder dem „Fast Flame<br />

Ignition System“ – eine Berührung des Displays reicht aus, um<br />

die Kohle zu entzünden. 4 Speisesensoren und 2 Ofensensoren<br />

unterstützen die Steuerung des innovativen Kohlegrills, der mit<br />

1kg Holzkohle für 9 Stunden Garzeit auskommt. Ein weiterer<br />

guter Grund, um nach Eisenstadt zu pilgern, ist die beeindruckende<br />

Haptik und Wertigkeit der Grills und <strong>Outdoor</strong>küchen<br />

von „Bull“. Die Geräte dieser Marke aus Kalifornien werden in<br />

den USA durchwegs aus massivem Edelstahlblech (2mm!) und<br />

ebenso massiven Drehteilen aus Niro gefertigt – die Küchenplanung<br />

nach Maß und einen Showroom gibt’s in Eisenstadt.<br />

Informationen:<br />

<strong>BBQ</strong> Store<br />

Ruster Staße 82-104<br />

Top 37<br />

7000 Eisenstadt<br />

Tel.: +43 2682 20523<br />

Web: www.bbq-store.at<br />

E-Mail:<br />

office@bbq-store.at<br />

The MeatStick<br />

Drahtlos die Kerntemperatur messen – per WiFi oder Bluetooth<br />

am Smartphone oder Tablet. Ohne Koppeln, ohne<br />

Vorkenntnisse. Einfach nur den MeatStick einschalten und<br />

im Fleisch platzieren. Die dazugehörige MeatStick-App für<br />

Smartphone oder Tablet führt durch die gewünschten Gareinstellungen<br />

– lästige Kopplung ist dafür keine nötig! Und<br />

mit einer App können bis zu acht Sticks beobachtet werden<br />

und für jeden einzelnen wird der voreingestellte Garpunkt<br />

signalisiert. Am Dashboard der App wird der Garprozess außerdem<br />

analysiert, Diagramme zeigen den Verlauf.<br />

So funktionierts: Der Sensor des MeatSticks ist an zwei<br />

Stellen präzise kalibriert. Der Kerntemperatur-Sensor liefert<br />

Daten bis 100°C, während der Umgebungssensor Temperaturen<br />

bis 300°C anzeigt. Die Elektronik im Edelstahlfühler<br />

wird während des Garvorgangs vom Fleisch geschützt.<br />

Der Keramikgriff hält Temperaturen bis zu 300°C aus. Der<br />

MeatStick ist außerdem auch<br />

spülmaschinenfest und wenn<br />

er nicht mehr im Einsatz ist,<br />

schaltet er sich nach 30 Minuten<br />

selbstständig ab. Mit einer<br />

Akkuladung sind bis zu 24 Betriebsstunden<br />

möglich.<br />

Informationen:<br />

www.bbq-store.at<br />

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everdure-heston.at<br />

Holzkohlegriller | Gasgriller | Kamado | Zubehör<br />

Großes Grillkino aus der 3-Sterne-Küche! Entwickelt von Heston Blumenthal in Zusammenarbeit<br />

mit den australischen Grillspezialisten von everdure. Außergewöhnliches<br />

Design und innovativste Technik bringen die Eleganz von Luxusküchen in Ihren Garten.<br />

Erleben Sie das gesamte Sortiment jetzt live bei Ihrem Fachhändler:<br />

4407 Steyr 7000 Eisenstadt 4063 Hörsching 2242 Prottes<br />

gast.co.at bbq-store.at hoedl-shop.at sun-garden.at


HeiSS, HeiSSer, Sear Zone<br />

Weber® Sear Zone – hohe Hitze auf dem rost und optimale Hitze im Garraum<br />

Weber® Sear Zone<br />

Das Hochleistungs-Hitzesystem<br />

Hohe Hitze für bis zu 6 Steaks<br />

Optimale Hitze für Drehspieß-Gerichte<br />

Perfekte Hitze für das Gourmet <strong>BBQ</strong> System<br />

Grillrost<br />

330 °C*<br />

Deckelthermometer<br />

420 °C*<br />

Flavorizer<br />

Bars<br />

800 °C*<br />

Sear Zone<br />

Brenner<br />

weber.com<br />

1<br />

Die Temperaturen wurden am Weber Genesis II EP-335 GBS mit allen Brennern auf höchster Stufe unter Idealbedingungen gemessen. Der Grill muss regelmäßig<br />

gereinigt und gewartet werden. Die Messergebnisse bei anderen Weber Modellen können abweichen. Aufgrund von Toleranzen in der Produktion sowie abhängig<br />

von äußeren Verhältnissen, wie Standort, Wind und Außentemperatur, können die Temperaturwerte abweichen.

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