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Berufsbild wird ergänzt Biodiversitätswirt Landschaftsbauer besser

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Künftiges Flächenpotenzial für<br />

Beweidung in Deutschland<br />

Extensive Beweidung<br />

in der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2014 –<br />

Leistungen, Fördermöglichkeiten, Umsetzung<br />

Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL)<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOG<br />

21.11.2011 Edgar Reisinger 1<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 3<br />

Leitbild „Halboffene Weidelandschaft“<br />

Gehölzbestandene<br />

Bereiche/ Wald<br />

Verschiedene,<br />

robuste<br />

Haustierrassen<br />

Offene<br />

Bereiche/<br />

Rohboden<br />

Offene<br />

Wasserflächen<br />

U. Riecken, BfN<br />

I 2.1 Dr. U. Riecken<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 2<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 4


M. Bunzel-Drüke<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 5<br />

Ausgleichszahlungen für die<br />

naturnahe Bewirtschaftung<br />

landwirtschaftlicher Nutzflächen<br />

in Deutschland<br />

Ulrich Hampicke<br />

Sabine Ochsner<br />

Anita Völlm<br />

21.11.2011 Edgar Reisinger 7<br />

Neue Herausforderungen<br />

� Schwerpunkte der zukünftigen GAP:<br />

� Erhalt der biologischen Vielfalt<br />

� Wassermanagement<br />

� Klimawandel<br />

� verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien im<br />

Agrarsektor<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 6<br />

Betrachtete Landschaftstypen<br />

Mio. ha<br />

Mesohemerobe Halbkulturlandschaft und<br />

traditionelles Grünland 1<br />

Intensivgrünland 4<br />

Ackerlandschaften schwacher Produktivität 3<br />

Ackerlandschaften hoher Produktivität 9<br />

Grünland 5 Mio. ha<br />

Ackerland 12 Mio. ha<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 8


THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 9<br />

Maßnahmen auf traditionellem Grünland:<br />

� Beweidung mit Mutterkühen oder Jungrindern<br />

� Mahd und Heubereitung<br />

Maßnahmen in Regionen mit<br />

Intensivgrünland:<br />

� Extensivierung von 10% der Fläche, Wiederherstellung<br />

von Traditionsgrünland zur Fütterung zweijähriger<br />

Färsen<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 11<br />

Maßnahmen für die mesohemerobe<br />

Halbkulturlandschaft:<br />

� Beweidung mit Schafen (Kalkmagerrasen) oder<br />

Mutterkühen/Jungrindern (Silikatmagerrasen) auf<br />

größtmöglicher Fläche<br />

� Sonderbehandlung kleinerer Flächen: Plaggenhieb auf<br />

Zwergstrauchheiden, Mahd, Gehölzentfernung,<br />

Rückverwandlung in Äcker, Gewährenlassen der<br />

Sukzession<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 10<br />

Flächenansatz Hampicke<br />

• Halbkultur+Traditionsgrünland 1.000.000<br />

• Extensivierung von Intensivgrünland 400.000<br />

• Ackerwildkrautschutz in Ackerl., schwach 300.000<br />

• Strukturelemente in Ackerl., stark 600.000<br />

• Zusammen 2.300.000<br />

(15% der LF)<br />

28% des Grünlandes für Naturschutz<br />

7,5% des Ackerlandes für Naturschutz<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 12<br />

ha


Auf diese Weise ergibt sich eine Gesamtsumme von € 1,5<br />

Milliarden pro Jahr. Für diesen Betrag ließe sich nach der<br />

vorliegenden Schätzung ein Programm zur Sicherung der<br />

Artenvielfalt und Hebung der ästhetischen<br />

Landschaftsqualität realisieren, wie es großräumig in den<br />

vergangenen Jahrzehnten außerhalb jeder Vorstellung lag.<br />

Hampicke (2009): Fachgutachten über die Höhe von Ausgleichszahlungen für die naturnahe<br />

Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Nutzflächen in Deutschland S. 26, Juni 2009<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 13<br />

Umsetzung<br />

Beispiel Thüringen:<br />

� Zur Zeit (2010) >50.000<br />

ha Grünland im KULAP-<br />

Naturschutz<br />

� Entspricht ca. 28 % GL<br />

� Biodiversitätsziel nicht<br />

erreicht<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 15<br />

Auf wieviel Flächen?<br />

� Zielvorgabe Hampicke:<br />

ca. 28 % des Grünlandes in KULAP-Naturschutz<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 14<br />

Übersicht Flächenverteilung<br />

Deutschland - Thüringen<br />

Deutschland ha 2007<br />

Anteil an<br />

Gesamtfläche in %<br />

Gesamtfläche Deutschland (ha) / FFH-Anteil (%) ha 35.697.000 9,3<br />

Wald in Deutschland ha 10.648.822 29,8<br />

Landwirtschaftlich genutzte Fläche insgesamt ha 16.954.329 47,5<br />

Ackerland ha 11.877.013 33,3<br />

Dauergrünland ha 4.874.745 13,7<br />

Thüringen<br />

2007<br />

Anteil an<br />

Gesamtfläche in %<br />

Gesamtfläche Thüringen (ha) / FFH-Anteil (%) ha 1.617.227 10,0<br />

Wald in Thüringen ha 515.203 31,9<br />

Landwirtschaftlich genutzte Fläche insgesamt<br />

ha 790.343 48,9<br />

Ackerland ha 613.471 37,9<br />

Dauergrünland ha 176.872 10,9<br />

Thüringer Landesamt für Statistik<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger<br />

UMWELT UND GEOLOGI 16


Dilemma der Rentabilität<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 17<br />

„Vernässtes“ Grünland<br />

Nach Eggelsmann (zitiert in Steidl 2002) wären von der<br />

landwirtschaftlichen Nutzfläche in Westdeutschland ca. 30 % ohne<br />

Entwässerung nur als „vernässtes“ Grünland nutzbar. Diese<br />

Gebietskulisse umfasst deutschlandweit über 5 Millionen Hektar. So<br />

sollte z. B. auf den im Rahmen einer langfristigen Zielsetzung zu<br />

renaturierenden 60.000 ha Niedermoorboden in Mecklenburg-<br />

Vorpommern (www.um.mv-regierung.de/index.htm) eine solche<br />

Maßnahme für den Vertragsnaturschutz geprüft werden.<br />

Steidl, I. (2002): Beweidung von Feuchtgrünland – Ökologische, naturschutzfachliche und<br />

betriebsökonomische Aspekte im Landschaftspflegekonzept Bayern. Laufener Seminarbeiträge 1/02,<br />

Bayrische Akademie f. Naturschutz und Landschaftspflege 67-83<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 19<br />

Hotspots der Biodiversität fördern<br />

� Feucht- und Nassgrünland<br />

� Trockenrasen, Heiden, etc.<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 18<br />

Wie viele extensive Weidelandschaften sind nötig, um die<br />

Zielbestände für das Jahr 2030 an Indikator-Vogelarten der<br />

Agrarlandschaft zu erreichen?<br />

Derzeitiger Bestand und Zielwerte (%) des Delphi‐Termins Thür. Ornithologen 2011:<br />

Bestand in Thüringen<br />

(Brutpaare)<br />

RL D RL Th UnterOber- Trend Trend Geom. Zielwert<br />

Art (2009) (2011) grenzegrenze lang kurz Mittel (%)<br />

Bluthänfling V - 8.000 10.000 < = 250<br />

Braunkehlchen 3 2 800 1.000 < vv 890 169<br />

Dorngrasmücke - - 10.000 15.000 < = 300<br />

Feldlerche 3 V 80.000 160.000 < = 160<br />

Goldammer 100.000 200.000 = = 150<br />

Grauammer 3 V 1.000 1.100 < ^ 120<br />

Kiebitz 2 1 100 150 < vv 120 292<br />

Neuntöter - - 5.000 7.000 < = 200<br />

Wachtel - V 1.800 2.500 < ^ 2.120 142<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 20


Vorgehensweise:<br />

a) Ermittlung der Unterschiede in der Siedlungsdichte (pro 100 ha) von<br />

extensiven Weidelandschaften zu Intensivgrünland/Saatgrasland oder Acker<br />

b) Berechnung des Zugewinns an Brutpaaren (pro 100 ha) bei Konversion<br />

c) Berechnung der benötigten Konversionsfläche, um Zielbestände für Jahr<br />

2030 zu erreichen, bei dem ermittelten Zugewinn an Brutpaaren (am Beispiel<br />

Weidelandschaften bei Crawinkel und in der Rodachaue Stressenhausen)<br />

Siedlungsdichte pro 100 ha<br />

Indikator-Vogelart<br />

Mittelwert 2007-2010<br />

ext.<br />

Weide Saatgrasland Acker<br />

Braunkehlchen 9,3 0,0 0,0<br />

Feldlerche 44,3 17,3 23,5<br />

Goldammer 4,7 1,5 0,0<br />

Grauammer 2,0 0,0 0,0<br />

Kiebitz 1,0 0,0 0,0<br />

Neuntöter 4,8 0,0 0,8<br />

Wachtel 1,3 0,0 0,5<br />

Weitere Arten:<br />

Wiesenpieper 33,8 0,0 0,0<br />

Bekassine 1,8 0,0 0,0<br />

Wachtelkönig 1,3 0,0 0,5<br />

Flussregenpfeifer 0,8 0,0 1,0<br />

Unterschiede in der Siedlungsdichte<br />

pro 100 ha (Mittelwerte 2004-2010)<br />

Indikator-Vogelart<br />

Differenz<br />

Weide-<br />

Saatgrasland<br />

Differenz<br />

Weide-<br />

Acker<br />

Braunkehlchen 9,4 9,6<br />

Feldlerche 22,4 21,1<br />

Goldammer 1,7 4,0<br />

Grauammer 1,5 1,8<br />

Kiebitz 0,86 1,00<br />

Neuntöter 4,9 4,4<br />

Wachtel 0,5 1,0<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 21<br />

Flächen im Esperstedter Ried (KYF); Bilder: Homepage des TMLNU<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 23<br />

Hochrechnung des Bedarfs an Konversionsflächen (von<br />

Intensivgrünland, Acker und Saatgrasland zu extensiven<br />

Weideflächen), um Zielbestände für das Jahr 2030 zu erreichen, für<br />

wiesenbrütende Vogelarten des Feuchtgrünlandes<br />

RL Thüringen (2011) – 1: vom Aussterben bedroht<br />

Bekassine: 6.900 ha Konversionsfläche<br />

Weißstorch: 4.200 ha Konversionsfläche<br />

(Kiebitz: 23.000 – 27.000 ha Konversionsfläche)<br />

RL Thüringen (2011) – 2: stark gefährdet<br />

Braunkehlchen: 4.500 – 6.500 ha Konversionsfläche<br />

Wachtelkönig: 8.100 – 10.000 ha Konversionsfläche<br />

RL Thüringen (2011) – 3: gefährdet<br />

Wiesenpieper: 3.300 – 6.900 ha Konversionsfläche<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 22<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, 03.11.2011, Fachtagung Tagung DVLAuenökologie Edgar Reisinger 24 24


THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 25<br />

Kohärenz der Umweltziele mit<br />

Agrarpolitik<br />

� Beispiel:<br />

Gewässer- und Stickstoffpotenzial<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 27<br />

Art. 6 der CBD<br />

2007 7.11. vom Bundeskabinett<br />

beschlossen<br />

Ziel Auen:<br />

Dauerhafte Sicherung der<br />

Überschwemmungsgebiete HQ 100<br />

Vergrößerung der Rückhalteflächen<br />

um 10 % bis 2020<br />

Anpassung der landwirtschaftlichen<br />

Nutzung in erosionsgefährdeten<br />

Bereichen der Auen<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 26<br />

Abschätzung des N-Reduktionspotentials<br />

einzelner Agrarumweltmaßnahmen für die<br />

Nährstoffüberschussgebiete (NÜG) in<br />

Thüringen<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 28


Grundlage für die Abschätzung war der simulierte<br />

Stickstoffaustrag und die Stickstoffreduktionspotentiale<br />

der Agrarumweltmaßnahmen<br />

� W1 (die optimierte Düngung)<br />

� W3 (Uferrandstreifen mit 10 m, 20 m und 30 m Breite)<br />

� W21 (Zwischenfrucht und Untersaat) und<br />

� W22 (konservierende Bodenbearbeitung).<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 29<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 31<br />

Ergebnisse<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 30<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 32


THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 33<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 35<br />

Quelle: ESA<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 34<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 36


Niederwaldnutzung<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, 03.11.2011, Fachtagung Tagung DVLAuenökologie Edgar Reisinger 37 37<br />

Renaturierung von Auen, Nassgrünland +<br />

Niedermooren<br />

Auswahl Hektar<br />

Thüringen Anteil<br />

an<br />

Gesamtflächen<br />

in %<br />

bezogen auf<br />

auf Deutschland<br />

übertragen in ha<br />

Zielwert<br />

Beweidung<br />

In ha<br />

Überschwemmungsgebiete<br />

(ÜSG) insgesamt 54.176 3,3 Landesfläche 1.041.623<br />

Acker-Feldblöcke in ÜSG 20.697 3,4 Ackerflächen 400.000 200.000<br />

Grünland-Feldblöcke in ÜSG 12.706 7,2 Grünlandflächen 357.437 200.000<br />

FFH-Gebiete insgesamt 161.462 10,0 Landesflächen 3.563.946<br />

Acker-Feldblöcke in FFH 5.324 0,9 Ackerflächen 100.000 50.000<br />

Grünland-Feldblöcke in FFH 22.686 12,8 Grünlandflächen 672.154<br />

Acker-Feldblöcke in<br />

Wiesenbrütergebieten 3.200 0,5 Ackerflächen<br />

60.000 30.000<br />

Grünland-Feldblöcke in<br />

Wiesenbrütergebieten 5.200 2,9 Grünlandflächen<br />

143.316 70.000<br />

Renaturierung von<br />

Niedermooren<br />

200.000 100.000<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 39<br />

Option für Niederwaldartige<br />

Bewirtschaftung mit Beweidung<br />

� Ausnutzung mehrerer Produktionsebenen<br />

(NaWaRo‘s, Wertholz, Lebensmittel)<br />

� Landschaftsästhetik<br />

� Im Einklang mit Zielen der EU- WRR<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 38<br />

Biotopverbundgrünland<br />

Auswahl Hektar<br />

Thüringen<br />

Anteil an<br />

Gesamtflächen<br />

in %<br />

bezogen auf<br />

auf Deutschland<br />

übertragen in ha<br />

Zielwert<br />

Beweidung<br />

In ha<br />

FFH-Gebiete insgesamt 161.462 10,0 Landesflächen 3.563.946<br />

Acker-Feldblöcke in FFH 5.324 0,9 Ackerflächen 100.000 50.000<br />

Grünland-Feldblöcke in FFH 22.686 12,8 Grünlandflächen 672.154<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 40


Trockenrasen – Verlust durch<br />

Nutzungsaufgabe<br />

Bsp. Thüringen<br />

u. a. Lebensraumtypen Felsen mit Pionierrasen (6110*),<br />

Kalk-Trockenrasen (6210*), Steppenrasen (6240*), Kalk-<br />

Schuttrasen (8160*) und Komplexe :<br />

Gesamtfläche: ca. 4000 ha, 2% des Grünlandes<br />

Für Deutschland Kulisse von ca. 100.000 ha<br />

Heiden – Nutzungsbedarf<br />

Für Deutschland Kulisse von ca. 20.000 ha<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 41<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 43<br />

Hutewälder und Waldweide<br />

ca. 0,5 - 1% der Waldfläche, 50 – 100 T/ha, Holznutzung<br />

möglich<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 42<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 44


Krüger Park II<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 45<br />

Fazit I – Kohärenz der Umweltziele und<br />

Agrarpolitik notwendig<br />

- Die extensive, naturnahe Beweidung ist eine<br />

Managementmaßnahme, mit der auch ehrgeizige<br />

Zielsetzungen der Biodiversitätssicherung und des<br />

Umweltschutzes umgesetzt werden können.<br />

- Das Management kann i.w. nur durch Landwirte<br />

erfolgen.<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 47<br />

Flächenbilanz hot spots für extensive<br />

naturnahe Beweidung in Deutschland<br />

ha Acker/ha<br />

� Auen, Nassgrünland + Niedermoore 650.000 280.000<br />

� Trockenrasen 100.000<br />

� Heiden 20.000<br />

� Biotopverbund 50.000 50.000<br />

� Zusammen 820.000 330.000<br />

Das sind 5 % der LF insgesamt, d. h. 10% des Grünlandes<br />

und 3 % der Ackerfläche.<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 46<br />

Fazit II – To do Liste Naturschutz<br />

- Flächen der hot spots und v. a. Renaturierungsvorhaben<br />

identifizieren<br />

- Förderkulisse abgrenzen<br />

- Schutzziel definieren (Arten oder LRT)<br />

- Maßnahmen des Weidemanagement (flexibel)<br />

bestimmen<br />

- Kontrollfähige Definition des Zielzustandes z. B. Anzahl<br />

der Landschaftselemente (Verbuschungsgrad),<br />

Vernässung, Anlage von Kleingewässern, Art der<br />

Vegetation (Groß- und Kleinröhrichtbestände,<br />

Brennesseln etc.)<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 48


Fazit III – Finanzierung<br />

- Beihilfefähigkeit in der 1. Säule erhalten<br />

- Flankierende Maßnahmen in Form der Unterstützung für<br />

Weidelogistik etc.<br />

- Regulierungsdichte bereinigen<br />

- Naturschutzcode einführen (ca. 5% der LF)<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 49<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 51<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

21.11.2011, Tagung DVL Edgar Reisinger 50<br />

<strong>Berufsbild</strong><br />

Landwirt<br />

Energiewirt<br />

THÜRINGER<br />

LANDESANSTALT FÜR<br />

UMWELT UND GEOLOGI<br />

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<strong>Berufsbild</strong> <strong>wird</strong> <strong>ergänzt</strong><br />

<strong>Biodiversitätswirt</strong><br />

<strong>besser</strong><br />

<strong>Landschaftsbauer</strong><br />

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Saskia Lange 2010<br />

Grunddaten<br />

� 1. berechnete Gesamtfläche Agrar GmbH: 2500 ha (s. Bericht Tab. 5)<br />

� 2. davon umzäunte Weidefläche: 1700 ha (dort weiden Rinder u.<br />

Pferde) (s. Bericht Tab. 5)<br />

� 3. Anteil Pferde/Rinder an dieser Fläche:<br />

a. 30,7% Pferde/ b. 69,3% Rinder (s. Bericht Anhang C Tab.<br />

Allokation)<br />

� 4. absolute Fläche Pferde/ Rinder:<br />

a. 521,9 ha Pferde/ b. 1178,1 ha Rinder<br />

� 5. jährl. Schlachtmasse Rind absolut: 108575 kg (Mittelwert aus den<br />

Jahren 2007/2008) (s. Bericht Anhang C Tab. Schlachtmasse)<br />

Berechnung:<br />

� aus 4b. und 5. ergibt sich eine jährl. Schlachtmasse/Hektar von: 92,16<br />

kg/ha<br />

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Mit Naturschutz Geld<br />

verdienen<br />

Primäres Einkommen<br />

durch Dienstleistung<br />

Biodiversitätssicherung<br />

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ild: Hampicke<br />

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