Wirtschafts-News I 2020 Rheinhessen

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Den Datenschutz nicht über Kinderschutz zu
stellen, angemessene Entschädigungen, mehr
qualifizierte therapeutische Angebote, Weiterbildung
für Berufe, die mit Traumatisierten
und Zielgruppen der Täter zu tun haben, um
nur einige Beispiele zu nennen, sind tatsächlich
dringende nationale Aufgaben. Sie sind
mit dem Kampf gegen rechtsnationale, antisemitische
und ausländerfeindliche Gewalttaten
zusammen zentral, um der endemischen
Gewalt und ihren Traumafolgen Einhalt zu gebieten.
Trauma muss kein Schicksal bleiben
Traumatisierung muss weder im Einzelfall
noch als Gesellschaft Schicksal bleiben. Dazu
müssen wir die Zusammenhänge zwischen
gesellschaftlichen Einstellungen, Täterverhalten
und der Not der Opfer verstehen. Traumatisierungen
betreffen zum Beispiel auch
zunehmend Helfer wie Sanitäter, Notfallärzte,
Feuerwehrleute und Polizisten. Sie alle sind
der Gewalt von Tätern am Einsatzort ausgesetzt.
Es braucht Aufklärung und die Bereitschaft,
sich den alten und neuen Strukturen
der Gewalt entgegen zu stellen. Ansonsten reproduziert
sich die Gewalt immer wieder neu.
Es braucht zudem die Bereitschaft, sich mit
den Betroffenen auseinanderzusetzen: ihnen
die Menschenwürde individuell und kollektiv
als Gesellschaft zurückzugeben, die sie durch
Missbrauchs- oder rassistische Gewalterfahrungen
verloren haben. Menschen mit dieser
Erfahrung zu integrieren, zu vermitteln, dass
wir an ihrer Seite stehen und uns um ihr Wohl
sorgen, ist ein wichtiger Beitrag für die Heilung.
So schaffen wir Zuversicht, wo zuvor die
Hoffnung starb. Der Weg aus Traumata führt
über uns.
Redaktion: L. S.
Über den Autor
Jörg Jaegers ist Heilpraktiker für Psychotherapie. Seit über 20 Jahren arbeitet er mit Hypnoseverfahren,
Gestalt- und NLP-Techniken, Schwerpunkt bildet dabei die Begleitung von Menschen mit traumatischen
Erlebnissen. In diesem Zusammenhang setzte er sich umfassend mit der christlichen Prägung unserer
Kultur auseinander.