Wirtschafts-News I 2020 Rheinhessen
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Wo bist du?<br />
Ist eine der Fragen, wenn es um den Verlust eines geliebten Menschen geht. Ist er einfach weg?<br />
Der Titel der Ausstellung über Trauer und Trauerbewältigung im Museum für Sepulkralkultur in Kassel<br />
... gib mir den Ort<br />
„ist eine Forderung, zugleich aber auch ein Aufschrei“,<br />
so der Initiator Dr. Claus Maywald in<br />
seiner Eröffnungsrede. Die einzigartige Sonderund<br />
Wanderausstellung beschäftigt sich sowohl<br />
emotional als auch wissenschaftlich mit<br />
der Verzweiflung, den Fragen, dem Schmerz,<br />
aber auch mit der Hoffnung und den Erkenntnissen<br />
von Trauernden, die einen geliebten<br />
Menschen verloren haben. Ausgangspunkt der<br />
Ausstellung ist der Gedichtband Monolog, in<br />
dem Claus Maywald zu seiner mit sechs Jahren<br />
verstorbenen Tochter Lara spricht.<br />
„Auf der Suche nach den Spuren deiner<br />
Möleküle,<br />
irre werden an der Zeit,<br />
an dem Ort, wo du warst,<br />
aber die Bilder sich nicht mehr übereinander<br />
legen, (...)“<br />
Die Ausstellung zeigt, was den Schmerz der eigenen<br />
Trauer mit dem allgemeinen Modell der<br />
Trauerfacetten verbindet. „Das Trauermodell<br />
ist ein Begleiter, der einen ernst nimmt“, erläutert<br />
Maywald. „Es lässt uns auch in Momenten<br />
verstehen, in denen wir eigentlich noch nicht<br />
verstehen können.“ Die Soziale Verhaltenswissenschaftlerin<br />
und Leiterin des Trauerinstituts<br />
Deutschlands, Chris Paul, beschreibt<br />
hierzu verständlich die Facetten der Gefühle<br />
von Trauernden. Mit ihrem „Trauerkaleidos-<br />
„Der Schleier“ von Felix Pestemer