Facharzt (m/w) für Innere Medizin - Ärztekammer für Salzburg
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42<br />
Das S.P.I.D.E.R.<br />
System<br />
WISSENSWERTES<br />
Der Einzug der minimal invasiven<br />
Techniken in nahezu alle Bereiche<br />
der Viszeralchirurgie hat<br />
belegbare Vorteile <strong>für</strong> den Patienten<br />
geschaffen. Die damit verbundene<br />
Umstellung der chirurgischen<br />
Techniken mit den<br />
Schwierigkeiten der Lernkurve<br />
hat aber andererseits auch hartnäckig<br />
Skepsis unter den konservativ<br />
orientierten Chirurgen bewirkt.<br />
Nachdem nun über mehr als<br />
zwei Jahrzehnte gute wissenschaftliche<br />
Evidenz zur Anwendung<br />
der konventionellen Laparoskopie<br />
gesammelt wurde, trifft<br />
nun durch die klinische und mediale<br />
Einführung von NOTES oder<br />
Spider<br />
Nabel postoperativ nach einem Single Port Eingriff<br />
WISSENSWERTES<br />
Single Port Verfahren eine neue Welle an Innovationen<br />
aber auch neue Wunschvorstellungen<br />
von Patienten auf den mehr oder weniger<br />
in der minimal invasiven Technik<br />
geübten Chirurgen.<br />
Neben den Bedürfnissen der<br />
Patienten nach einer sicheren, schonenden<br />
und gleichzeitig effektiven Chirurgie, sowie<br />
der Motivation durch die Industrie sind die<br />
Bedürfnisse der betroffenen Chirurgen nicht<br />
zu vernachlässigen. Eine stärkere mentale<br />
oder physische Beanspruchung des Chirurgen<br />
während der Operation führt nachweislich<br />
zu signifi kant häufi geren Fehlleistungen<br />
und Komplikationen 1 .<br />
Veröff entlichungen über die stärkere Belastung<br />
<strong>für</strong> den Chirurgen in der Ausübung<br />
eines laparoskopischen Eingriffs im Gegen-<br />
TRANSUMBILIKALE SINGLE-PORT<br />
EINGRIFFE AN DER ABTEILUNG<br />
FÜR CHIRURGIE DES AÖ. KH DER<br />
BARMHERZIGEN BRÜDER IN<br />
SALZBURG<br />
1127 Eingriff e an 1003 Patienten<br />
(Stand 15. Juni 2011)<br />
Leistenbruchoperation 387<br />
Cholezystektomie 383<br />
Colon/Rektum Resektion 152<br />
Appendektomie 101<br />
Fundoplikation 20<br />
Leberresektion 17<br />
Dünndarmresektion 10<br />
Magenresektion 6<br />
Pankreasresektion 5<br />
Adrenalektomie 3<br />
Sonstige 43<br />
Flexible Single Port Laparoskopie<br />
als Brückenschlag zu NOTES.<br />
satz zur konventionellen Chirurgie<br />
sind gerade erst 10 Jahre alt 2<br />
und schon sehen wir uns mit neuen,<br />
technisch aufwendigeren, Zugängen<br />
konfrontiert. Das Fehlen<br />
einer digital-sensorischen Präparationsmöglichkeit<br />
und die Einschränkung<br />
von Freiheitsgraden<br />
in der Instrumentenführung wird<br />
ganz generell bei der Umstellung<br />
auf minimal invasive Verfahren<br />
bemängelt. Bei Single Port oder<br />
Hybrid Operationen kommt hinzu,<br />
dass die Instrumentenführung<br />
zum Teil gekreuzt verläuft und<br />
die gewohnte Triangulation nur<br />
durch gebogene Instrumente erreichbar<br />
ist.<br />
In rezenten Studien konnte zwar<br />
im Trainingsmodell gezeigt werden,<br />
dass sich bei erfahrenen<br />
Operateuren bereits nach kurzer<br />
Lernzeit keine signifi kante Reduktion<br />
im Performance-Status im<br />
Vergleich zur der konventionellen<br />
Technik nachweisen lässt 3 , die klinische<br />
Praxis zeigt allerdings oftmals<br />
die tatsächlichen Schwierigkeiten<br />
durch die Reduktion der<br />
instrumentellen Flexibilität und<br />
Bewegungsfreiheit auf. Ein Grund<br />
liegt sicher darin, dass die begrenzten<br />
zeitlichen Resourcen<br />
das unumgängliche Simulationstraining<br />
zur Erlangung der manuellen<br />
Fertigkeiten kaum zulassen.<br />
Bei NOTES Eingriff en gelten noch<br />
stärkere technische Limitationen,<br />
da allein der Operations abstand<br />
zwischen der natürlichen Körperöffnung<br />
und dem Target, der Präparationswinkel<br />
und die fehlende<br />
Verfügbarkeit von chirurgisch