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DER HUND 08/20

Das DER HUND Magazin in der Ausgabe Juli 2020 mit dem Rasseportrait "Flat Coated Retriever". Außerdem: Im Test > Hund + Fahrrad, Wunderwerk Bewegungsapparat > verstehen, schützen, fördern, So hilft Hanf Ihrem Hund, Deal des Monats: Chillax 50% Rabatt

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Tierschutz

Tierschutzorganisation aus dem Ausland übernommen hatte.

Kambe lief keine Treppen, das war einer der Gründe, weshalb

er weg musste. Im Tierheim stellte sich heraus, dass er sehr

wachsam ist und Territorialverhalten an den Tag legt. Außerdem

reagiert er aus dem Selbstschutz heraus, und zwar, wenn fremde

Menschen ihn anfassen wollen. Labrador Melgarve kommt aus

einer Familie. Er verteidigt Futter und das wurde mit einem

Kleinkind in der Wohnung zu gefährlich. Malinois Byongo kommt

aus einem anderen Tierheim, wo ihm kein Maulkorb aufgesetzt

werden konnte. Dieser ist allerdings notwendig, denn Byongo

geht bei Begegnungen mit fremden Menschen nach vorne und es

kann beim Anfassen und bei Untersuchungen passieren, dass er

beißt. Er verteidigt außerdem Ressourcen. Mischlingshündin Mbiri

hat in ihrem früheren Zuhause einen Welpen totgebissen und

Euthanasie stand zur Debatte. Sie wurde dann aber im Tierheim

abgegeben. Rüde Dzedze kommt aus einem anderen Tierheim.

Er war dort gelandet, weil er zu schwierig wurde und wäre fast

eingeschläfert worden, weil er eine Mitarbeiterin beim Geschirr-

Anziehen gebissen hatte.

Was passiert, wenn die Hunde zu euch kommen?

Jeder Hund wird zu Beginn gründlich tierärztlich untersucht. Es

wird ein großes Blutbild gemacht und die Hunde werden geröntgt.

Ganz gleich, ob der Hund aus einem anderen Tierheim stammt

oder ob es sich um einen Fund- oder Abgabehund handelt: Es ist

notwendig, den jeweiligen Hund gut und schnell einschätzen zu

können, um zu wissen, welche Charaktereigenschaften er hat.

Beobachtungsgabe ist gefragt, um Tendenzen des Hundes zu

sehen. Das Erkennen von Hunden ist für uns das A und O. Daher

führen wir Verhaltenstest durch, um für uns Informationen zu

erhalten, um einen Info-Text für die Website erstellen und um

Interessenten ausführlich beraten zu können.

Euch ist es wichtig, den Hunden die Chance geben, zu wachsen –

was beinhaltet das für euch?

Leider ist es gang und gäbe, dass schwierige Hunde abgestempelt

werden und teilweise sogar abgeschottet leben. Es passiert

nicht selten, dass Hunde, die „Spezialeffekte“ aufweisen, auf

ihre Verhaltensproblematik reduziert werden. Dabei wird

meist übersehen, was in ihnen steckt. Wir heißen die Hunde

willkommen. Wir mögen sie, wir bauen Vertrauen auf, wir geben

Nähe, wir schenken Respekt, wir fordern umgekehrt Respekt – im

Sinne von Achtung –, wir lassen nicht zu, dass sie uns „benutzen“,

also zum Beispiel bedrängen. Wir geben Sicherheit, Schutz

und Halt. Und wir ermöglichen den Hunden kopfmäßige und

körperliche Auslastung – sei es Gegenstandssuche, Schwimmen,

Mantrailing oder auch am Fahrrad laufen.

Welche Anforderungen an das Team sind damit verbunden?

Wir integrieren die Neulinge von Anbeginn in die alltäglichen

Abläufe. Sie erhalten Sozialkontakte zu Menschen und Hunden.

Unser Team arbeitet dabei eng zusammen, denn der Umgang mit

den schweren Fällen ist nicht ungefährlich. In der Anfangszeit

sind wir beispielsweise mindestens zu zweit, wenn wir mit einem

schwierigen Kandidaten zu tun haben. Man darf nicht nachlässig

werden, was Sicherheitsvorkehrungen anbelangt.

Einige der schwierigen Hunde kommen direkt mit Maulkorb.

Sie behalten ihn die ersten Tage auf und wir trainieren, einen

zweiten Maulkorb darüber zu ziehen, denn ohne dieses wichtige

Hilfsmittel können die Hunde nicht gehändelt werden. Wir gehen

Hündin Chava traut sich mit Tierheim-Mitarbeiterin

Alisa Bender aufs Trampolin im großen Auslauf.

Foto: Elmar Biel

www.derhund.de 51

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