DER HUND 08/20
Das DER HUND Magazin in der Ausgabe Juli 2020 mit dem Rasseportrait "Flat Coated Retriever". Außerdem: Im Test > Hund + Fahrrad, Wunderwerk Bewegungsapparat > verstehen, schützen, fördern, So hilft Hanf Ihrem Hund, Deal des Monats: Chillax 50% Rabatt
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Gesundheit & Ernährung
Foto: Conny Hagen/stock.adobe
Neben dem Fahrrad entlangzutraben kostet den Hund nicht nur kaum Energie, sondern gibt
den Köpfen in den Gelenken auch nicht die Möglichkeit, gleichmäßig versorgt zu werden.
Sprünge, bei denen der Hund auf der Hinterhand
landet, sollten besser vermieden werden.
Foto: ksuksa/stock.adobe
Was schätzen Sie: Wie
viel Energie verbraucht
ein aktiver
Hund, der mehrere
Stunden pro Tag im
Freilauf unterwegs ist, für die Fortbewegung?
Zwanzig Prozent – fünfzig Prozent?
Noch mehr oder weniger?
Tatsächlich wendet ein aktiver Vierbeiner
gerade einmal fünf bis zehn Prozent
seiner Energie täglich für die Bewegung
auf. Dieser Wert lässt erahnen, wie
gut der Körper des Hundes auf Bewegung
ausgelegt ist. Der Großteil der Energie,
rund 70 Prozent, gehen für den Wärmehaushalt
drauf: Der Körper muss konstant
auf rund 38,5 Grad Celsius gehalten
werden – das kostet.
Auf Bewegung ausgelegt
„Hunde sind Schlaftiere und Lauftiere.
Dazwischen ist nicht viel“, sagt der Bewegungsforscher
und Zoologe Professor
Martin S. Fischer von der Universität Jena.
Er hat untersucht, wie die Bewegungsapparate
unserer Hunde funktionieren
und weiß, welche Bedürfnisse wir erfüllen
sollten, damit unsere Lieblinge sich lange
frei und gesund bewegen können.
Egal ob Chihuahua oder Irischer Wolfshund,
die grundsätzlichen Bewegungsabläufe
sowie der Aufbau von Knochen,
Muskeln, Bändern, Sehnen und Gelenken
sind bei allen Hunden gleich. Bei gesunden
Vierbeinern lasten rund 60 Prozent
des Körpergewichts auf der Vorderhand
und 40 Prozent auf der Hinterhand.
Aufgabenverteilung:
Hinterhand
Den Schub für die Fortbewegung liefern
vor allem die hinteren Gliedmaßen.
Damit dabei möglichst wenig Energie
verloren geht, sind Gelenke nötig. „Die
Kraft soll von den Zehen über die Füße,
Unterschenkel, Oberschenkel und das
Becken in die Wirbelsäule geleitet werden.
Das, was in die Wirbelsäule als Kraft
gelangt, führt den Hund nach vorne“,
erklärt Professor Fischer.
Eine wichtige Rolle bei der energiesparenden
Fortbewegung spielen Sehnen. Sie
sind dehnbar, können wie ein Gummiband
Energie aufnehmen und umwandeln. So
wird durch das Körpergewicht etwa die
Achillessehne gedehnt, wenn der Hund
auftritt. Anschließend schnellt sie zurück:
Bewegung schafft Bewegung. Hunde ziehen
bei jedem Schritt einen Nutzen aus
der Schwerkraft. „Das ganze System ist so
ausgelegt, dass der Hund möglichst wenig
aktive Energie verbraucht und möglichst
viel passiv macht“, sagt der Experte.
Aufgabenverteilung:
Vorderhand
Der Bewegungsapparat im vorderen
Teil des Körpers ist darauf ausgelegt, mit
Sprüngen umzugehen: Die Vorderhand ist
nicht mit dem Rumpf verbunden – Hunde
haben also kein Schlüsselbein. Stattdessen
halten Muskelschlingen das Schulterblatt
an seiner Position. Das können Sie
an Ihrem Hund nachfühlen, während er
auf der Seite liegt: Bewegen Sie sein Bein
und legen Sie Ihre andere Hand auf sein
Schulter blatt: Sie werden merken, dass dieses
auf dem Brustkorb frei beweglich ist.
Mit Sprüngen, die ihn auf der Vorderhand
landen lassen, kann der Bewegungsapparat
eines Hundes also gut umgehen.
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