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forschen 1/2009 - Forschungscluster «Nuclear and Radiation Science

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20<br />

Die Weltmaschine<br />

– der LHC Teilchenbeschleuniger<br />

Mit dem LHC (Large Hadron Collider) am CERN wurde der weltweit<br />

größte Beschleuniger fertiggestellt. Um die kleinsten Bausteine der<br />

Materie und die Wechselwirkungen zwischen ihnen besser zu verstehen,<br />

sollen im LHC die Kollisionen von Teilchen bei sehr hoher Energie<br />

beobachtet werden. Etwa 10000 zumeist supraleitende Elektromagnete<br />

werden auf 1.9 K abgekühlt und erzeugen Magnetfelder, die die<br />

Teilchen auf einer Kreisbahn halten. Dabei werden Protonen bis zu einer<br />

Energie von 7 TeV und schwere Ionen bis zu einer Energie von 2.8 TeV/<br />

Nukleon beschleunigt. Der LHC wurde kürzlich fertiggestellt und die<br />

Inbetriebnahme mit dem ersten Strahl begann am 10. September 2008.<br />

The LHC particle accelerator<br />

– a unique machine<br />

The largest accelerator worldwide, the LHC (Large Hadron Collider) at<br />

CERN, should help to better underst<strong>and</strong> the smallest building blocks of<br />

matter by colliding particles at very high energy. About 10000 mostly<br />

superconducting electromagnets are cooled at 1.9 K, to generate the<br />

required magnetic field that keeps the particles on a circle. Protons will be<br />

accelerated up to an energy of 7 TeV, <strong>and</strong> heavy ions up to an energy of<br />

2.8 TeV/nucleon. The construction of the accelerator was completed<br />

recently, <strong>and</strong> operation with first beam started in September 2008.<br />

Rüdiger Schmidt • Von der Suche nach den Anfängen<br />

des Universums und den physikalischen<br />

Grundlagen unserer Welt ging schon immer eine<br />

große Faszination aus. Dazu suchen WissenschaftlerInnen<br />

mit immer größeren Beschleunigern nach<br />

immer kleineren Teilchen. Der Large Hadron<br />

Collider (LHC), der weltweit stärkste Teilchenbeschleuniger<br />

und die neueste Maschine des CERN,<br />

führt diese Suche zu einem neuen Höhepunkt.<br />

Der LHC erlaubt es, unter Laborbedingungen in<br />

neue, sehr hohe Energiebereiche vorzustoßen, die<br />

man vorher nicht direkt beobachten konnte. Die<br />

Experimente am LHC werden Wissenschaftler bei<br />

der Beantwortung der Schlüsselfragen der Teilchenphysik<br />

unterstützen. In den vergangenen Jahrzehnten<br />

haben Physiker die Elementarteilchen, aus<br />

denen das Universum besteht, immer genauer beobachtet<br />

und die zwischen ihnen bestehen-<br />

den Wechselwirkungen immer detaillierter beschrieben.<br />

Dieses Wissen ist im St<strong>and</strong>ardmodell der<br />

Teilchenphysik zusammengefasst. Das St<strong>and</strong>ardmodell<br />

kann allerdings nicht alles erklären. Der<br />

LHC soll dazu beitragen, diese Wissenslücken zu<br />

füllen. Dabei hat man für die Existenz einiger Phänomene<br />

Anhaltspunkte. Die Frage „Was ist Masse?“<br />

<strong>forschen</strong><br />

ist eng mit der Existenz des sogenannten Higgs-<br />

Teilchen verbunden, das mit Hilfe des LHCs nachgewiesen<br />

werden soll. Man erhofft sich auch Hinweise<br />

auf <strong>and</strong>ere Theorien, die noch weitgehend<br />

spekulativ sind, um z.B. die Fragen nach zusätzlichen<br />

Raumdimensionen beantworten zu können.<br />

Im LHC sollen sowohl Wasserstoffkerne (Protonen)<br />

als auch schwere Ionen (Bleikerne) bei sehr hohen<br />

Energien zur Kollision gebracht werden. Der Beschleuniger<br />

befindet sich in einem 27 km langen<br />

Tunnel etwa 100 m unter der Erde. Die Teilchen<br />

werden mit supraleitenden Magneten auf einer<br />

Kreisbahn gehalten und dabei in Beschleunigungs-

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