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forschen 1/2009 - Forschungscluster «Nuclear and Radiation Science

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Wissenschaftsmagazin der TU Darmstadt | Frühjahr <strong>2009</strong><br />

reits mit den ersten Laserpulsen katapultierte sich<br />

das GSI Lasersystem mit einer Leistung von rund<br />

200 Billionen Watt an die Spitze der deutschen<br />

Hochleistungslasersysteme in der Grundlagenforschung.<br />

Die ersten Experimente mit diesem faszinierenden<br />

Werkzeug st<strong>and</strong>en dabei „im Lichte“<br />

der Ionenbeschleunigung.<br />

Wissenschaftler der TU Darmstadt, der GSI und des<br />

JAEA in Japan bündelten dabei die gewaltige Laserleistung<br />

des PHELIX auf einen Punkt, nur halb so<br />

groß wie der Durchmesser eines menschlichen<br />

Haars.<br />

Bei den unglaublichen Intensitäten mit denen moderne<br />

Kurzpulslaser arbeiten ist es schwer die<br />

Temperatur der bestrahlten Materie zu bestimmen.<br />

Welche Thermometer halten schon eine Temperatur<br />

von 40 Milliarden Grad Celsius aus und lassen<br />

sich noch ablesen? Auch hier nutzen die Forscher<br />

der TU Darmstadt und der GSI die einmalige<br />

Expertise des St<strong>and</strong>ortes Darmstadt. Durch die<br />

enge Verzahnung mit der Kernphysik konnten nukleare<br />

Prozesse (Riesenresonanzen) zum Aufbau<br />

eines nuklearen Thermometers erfolgreich getestet<br />

werden, um so die Temperatur im Brennfleck<br />

des Lasers zu bestimmen. Diese extreme Temperatur<br />

führte dazu, dass in den Experimenten Protonen<br />

auf einer Strecke von nur einem zehntel<br />

Millimeter auf bis zu 30 Megaelektronenvolt Energie<br />

(das entspricht einem Viertel der Lichtgeschwindigkeit)<br />

beschleunigt werden konnten.<br />

Das Ziel der aktuellen Experimente zur Teilchenbeschleunigung<br />

war der Einfang und Transport dieser<br />

Strahlen, um sie in Zukunft als neue Ionenquellen<br />

oder Vorbeschleuniger nutzbar zu machen. Die<br />

Teilchenstrahlen wurden mit einem sehr starken<br />

magnetischen Feld (300 000-fach stärker als das<br />

Erdmagnetfeld) einer gepulsten Hochfeldspule eingefangen<br />

und zu einem parallelen Strahl gebündelt<br />

(Abb. 4). Es gelang bei den weltweit ersten Experimenten<br />

dieser Art, einen Großteil des so erzeugten<br />

Protonenstrahls zu transportieren. Weitere<br />

Versuche werden in diesem Jahr folgen.<br />

Markus Roth ist seit 2003 Professor an der<br />

TU Darmstadt. Sein Forschungsgebiet umfasst<br />

die Erzeugung hoher Energiedichte in Materie<br />

mit intensiven Laser- und Ionenstrahlen,<br />

sowie die relativistische Plasmaphysik.

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