forschen 1/2009 - Forschungscluster «Nuclear and Radiation Science
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Wissenschaftsmagazin der TU Darmstadt | Frühjahr <strong>2009</strong><br />
Isobare<br />
Massenzahl<br />
(A=Z+N)<br />
= konstant<br />
Zahl der<br />
Protonen (Z)<br />
Isotone<br />
Zahl der Neutronen (N) im Kern<br />
= konstant<br />
Isotope<br />
Zahl der Protonen (Z)<br />
= konstant<br />
Zahl der<br />
Neutronen (N)<br />
Die Nuklidkarte – Spielplatz der Kernphysiker<br />
Was für den Chemiker das Periodensystem der<br />
Elemente ist, findet der Kernphysiker in der Nuklidkarte:<br />
eine Übersicht seines Arbeitsmaterials mit den<br />
wichtigsten Eigenschaften in kompakter Form.<br />
Dabei wird jedem Element X jenes Periodensystems<br />
eine Ladungszahl Z zugeordnet: Sie gibt an, wie viele<br />
positiv geladene Protonen der Kern eines solchen<br />
Atoms enthält und damit auch, wie viele negativ geladene<br />
Elektronen diesen Kern umkreisen und für seine<br />
chemischen Eigenschaften verantwortlich sind. Der<br />
Atomkern enthält aber auch noch die ungeladenen<br />
Neutronen. Deren Anzahl wird mit Neutronenzahl N<br />
bezeichnet und ergibt zusammen mit der Ladungszahl<br />
Z die Massenzahl A des Kerns. Um einen Kern eindeutig<br />
zu bestimmen, verwendet man die Schreibweise AX.<br />
mente Thorium und Uran werden allein im r-Prozess<br />
erzeugt. Eine detaillierte Beschreibung der<br />
Vorgänge kann in [Gabriels Physik Journal Artikel]<br />
nachgelesen werden.<br />
Von diesen sehr kurzlebigen Isotopen weiß man<br />
heute noch sehr wenig. Das wird sich mit dem Bau<br />
von FAIR in Darmstadt ändern, liefert diese zukunftsweisende<br />
Einrichtung doch erstmals die<br />
Möglichkeit, diese Isotope experimentell zu untersuchen.<br />
So werden an FAIR die Bedingungen nachgeahmt,<br />
die in einer Supernova-Explosion vorherrschen.<br />
Blei Pb Z=82<br />
184 185<br />
Os Os<br />
0.92 94 d 2*10 15 186<br />
Os 187 188 189<br />
Os Os Os<br />
1.58<br />
a 1.6 13.3 16.1<br />
183 184 185 186 187 188<br />
Re Re Re Re Re Re<br />
71 d<br />
182 W<br />
26.3<br />
38 d<br />
183 W<br />
14.3<br />
37.4<br />
184 W<br />
30.7<br />
N=126<br />
89.3 h<br />
185 W<br />
75.1 d<br />
62.6<br />
186 W<br />
28.6<br />
17 h<br />
187 W<br />
23.7 h<br />
Elementsymbol<br />
und Massenzahl<br />
relative Häufigkeit Halbwertszeit<br />
Damit man bei der Vielfalt an bekannten Kernen die<br />
Übersicht nicht verliert, werden sie in einer Ebene angeordnet:<br />
bewegt man sich nach rechts, erhöht sich<br />
die Neutronenzahl N – bewegt man sich nach oben,<br />
wird die Ladungszahl Z größer. In dieser Nuklidkarte<br />
sind zahlreiche Informationen auf engstem Raum untergebracht.<br />
So kann man anh<strong>and</strong> der Farbe erkennen,<br />
ob ein Kern stabil ist (schwarze Kästchen) oder zerfällt.<br />
Die verschiedenen Zerfallsarten bekommen eigene<br />
Farben zugeordnet, zum Beispiel gelb für die Emission<br />
eines α-Teilchens oder blau für die Umw<strong>and</strong>lung eines<br />
Neutrons in ein Proton (β-Zerfall). Man sieht, dass die<br />
stabilen Kerne ein B<strong>and</strong> im Zentrum der Nuklidkarte<br />
bilden, das so genannte „Tal der Stabilität“.<br />
Kerstin Sonnabend<br />
Kerstin Sonnabend leitet als<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin des<br />
Instituts für Kernphysik seit 2007 das<br />
Teilprojekt „Nukleare Astrophysik mit<br />
reellen Photonen“ des SFB 634.<br />
Gabriel Martínez-Pinedo leitet als<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter des GSI<br />
die Arbeitsgruppe in theoretischer<br />
Nuklearer Astrophysik. Seit 2006 ist<br />
er Lehrbeauftragter an der TU Darmstadt.<br />
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