KölnerLeben August/September 2020
Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: Stationäre Pflege – Wir brauchen mehr Heimplätze √ Leben in Köln: Waldlabor - Baumarten im Stresstest √ Raus aus Köln: Auf zum Südsee - Die Playa von Xanten
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Leben in Köln<br />
Fotos: Ben Horn<br />
Der Anteil der hochaltrigen<br />
Menschen in Köln wächst –<br />
und damit der Bedarf an<br />
Heimpflegeplätzen.<br />
<strong>KölnerLeben</strong> beleuchtet<br />
die aktuelle Situation und<br />
die Pläne der Stadt.<br />
Stationäre Pflege<br />
Wir brauchen mehr<br />
Die Plätze in der stationären Pflege in Köln sind<br />
knapp. Die Situation hat sich so zugespitzt, dass die<br />
Pflegebedürftigkeit für manche einen Wegzug aus<br />
der Heimat bedeutet. „Der Umzug in die Eifel oder<br />
in Städte so entfernt wie Wuppertal ist inzwischen<br />
keine Ausnahme mehr“, sagt Martin Theisohn, Sprecher<br />
der Kölner Seniorenvertretung. Was das bedeutet,<br />
formuliert er in drastischen Worten. „Für viele<br />
ist das der soziale Tod. Die Wahrscheinlichkeit, dass<br />
sie ihre Angehörigen dann noch regelmäßig sehen,<br />
ist gering“, sagt Theisohn. Für ihn liegt der Schluss<br />
auf der Hand: Mehr Plätze müssen her.<br />
Auch Caritas und Diakonie, die beiden großen<br />
kirchlichen Wohlfahrtsorganisationen und Betreiber<br />
zahlreicher Senioreneinrichtungen, bezeichnen die<br />
Pflegesituation in Köln als „dramatisch“. Alle stationären<br />
Einrichtungen seien ausgelastet. Es gebe so gut<br />
wie keine freien Plätze. Und die ambulante Pflege<br />
in der eigenen Wohnung werde immer schwieriger,<br />
weil das Personal fehle. Auch deshalb müssten noch<br />
mehr Menschen in stationäre Einrichtungen ziehen.<br />
Dringender Handlungsbedarf<br />
Wie dringend der Handlungsbedarf ist, bestätigen die<br />
Zahlen. Zwei Faktoren tragen maßgeblich zu dieser<br />
angespannten Situation bei. Zum einen der „demo-<br />
<strong>KölnerLeben</strong> Heft 4 | 20