Borgfelder Rundblick 2/020
Regionalmagazin für Bremen-Borgfeld und umzu
Regionalmagazin für Bremen-Borgfeld und umzu
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
eigene stadtbremische Postverwaltung sowie Postämter anderer
Länder: die lüneburgisch-braunschweigische (später hannoversche),
die brandenburgische (später preußische) und die
oldenburgische Post.
Mit dem Aufbau eigener „landesherrlicher Posten“ begannen die
Länder in Deutschland um 1640. In Konkurrenz zu Thurn und Taxis
wurden eigene Posthalter und Postmeister eingesetzt, sowie
ab 1680 eigene Postnetze und -verwaltungen geschaffen. Nach
einem Streit mit dem Unternehmer von Thurn und Taxis erfolgte
eine Aufteilung in fahrende und reitende Post. Die fahrende Post
wurde dem jeweiligen Landesherrn zugeschlagen, die reitende
Post verblieb bei Thurn und Taxis. 1738 erfolgte die Übernahme
der gesamten Post durch die Landesherrn in staatlicher Verwaltung.
1850/1851 regelten alle in Bremen ansässigen Postämter die
Postbeförderung von und nach Bremen neu und teilten die vorhandenen
Poststrecken unter sich auf.
4. Post in Borgfeld und umzu
Der Ausbau des Postwesens in Bremen verlief schleppend. Erst
1828 begann der Aufbau einer Lokalpost und es gab erste Ansätze
einer geregelten Landzustellung. Laut Christian Piefke (1949)
„lag die Postversorgung der Landorte im bremischen Gebiet
noch in den 1860er Jahren sehr im Argen“. Besser gestellt waren
Dörfer nahe der Landesgrenze zum Königreich Hannover und
Orte, die an einer Poststraße lagen.
Beides traf auf Borgfeld zu. 1857 eröffnete das „Königlich Hannoversche
Postamt Bremen“ eine Poststation in Lilienthal. Das
war der Beginn der „Postkutschenzeit“ in Lilienthal und Borgfeld.
Die gelben Wagen mit Postillion fuhren bis 1890 durch
beide Orte. Danach befuhren von Pferden gezogene Omnibusse
der Posthalterei Bremen die Strecke nach nunmehr festen Fahrplänen.
Ab 1900 übernahmen kastenförmige Postfuhrwerke die
Beförderung von Personen und Paketen. Zudem gab es Privatfuhrwerke
auf der Strecke von Bremen über Borgfeld nach Lilienthal,
sowie weiter nach Worpswede und Grasberg.
Um 1890 wurde die erste Postfiliale
in Borgfeld in einem
kleinen Haus neben dem alten
Borgfelder Dorfkrug eröffnet.
1908 baute der Landwirt Johann
Heinrich Lachmund auf
seiner Hofstelle an der Borgfelder
Landstraße ein Gebäude für
die Post. Hier war sie bis 1951.
19