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Secrets of Success Magazin 2020

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SECRETS OF SUCCESS MEDIEN

SECRETS OF SUCCESS MEDIEN

DIE WELT

DURCH

EINE LINSE

Ihr Schwerpunkt ist die Dokumentarfotografie.

Fotos: © Nanna Heitmann privat

Nanna Heitmann schaffte es

mit ihren Fotografien unter anderem

in die New York Times.

© Nanna Heitmann privat

Preistägerin

Newcomer 2019:

Nanna Heitmann,

Dokumentarfotografin

und Fotojournalistin

von Johanna Reichert

M

ut ist, wenn man sich

Dinge traut, die andere

für Wahnsinn halten.

Sie ist eines der Nachwuchstalente in der Fotografie.

So wie Nanna Heitmann. Die junge

deutsch-russische Fotografin, deren

Schwerpunkt auf Dokumentationen liegt,

gehört zu den großen Nachwuchshoffnungen

der Fotografie. Sie reist gern – auch im

Winter durch Sibirien. Mit gerade mal 25

Jahren hat sie es mit ihren Bildern bereits

in die renommiertesten Medien geschafft,

darunter die New York Times, den Stern

und das Time Magazine, und hat schon

zahlreiche Preise abgestaubt. Nannas persönliches

Karrierehighlight: 2019 wurde sie

von der legendären Fotoagentur „Magnum“

zum nominierten Mitglied ernannt. „Auf

alle Legenden zu treffen, deren Fotografie

mich seit meiner Kindheit in den Bann

zieht, war sehr aufregend und zugleich einschüchternd“,

gibt sie zu. Sonst lässt sie

sich aber von wenig beeindrucken.

Du bist schon sehr jung sehr erfolgreich,

wer ist Dein Vorbild?

Meine Großmutter, die als Übersetzerin

in einer reinen Männerwelt in der ganzen

Sowjetunion unterwegs war. Ihre Arbeit

ermöglichte es ihr, viel zu reisen, sogar bis

hinter den eisernen Vorhang.

Was bedeutet für Dich überhaupt Erfolg?

Das Wort löst bei mir eher negative Assoziationen

aus. In unserer Gesellschaft

scheint beruflicher Erfolg den Wert eines

Menschen zu definieren. Einmal wurde ich

mit einem Produkt verglichen, bei dem jeder

gespannt darauf wartet, was als nächstes

auf den Markt kommt. Das löst viel Unbehagen

und Druck aus, der sehr präsent in

unserer Branche und auch in unserer Gesellschaft

ist.

Jemand, der sich dafür entscheidet,

ein einfaches Leben

zu führen, ist vielleicht

sogar erfolgreicher als ein

toller Manager, Künstler ...

Daher versuche ich, Erfolg eher mit Freiheit-

und Unabhängigkeitsbestreben zu

verknüpfen.

Was ist Dein Erfolgsgeheimnis?

An Geschichten zu arbeiten, die mich wirklich

faszinieren.

Geduld, Hartnäckigkeit und viel Arbeit.

Welche Opfer bringst Du für Deinen

Traumberuf?

Ich sehe meine Freunde und Familie viel zu

selten ...

Was wolltest Du werden, als Du ein Kind

warst?

Seitdem ich zwölf Jahre alt war, habe ich

begeistert fotografiert. Einmal reiste ich

mit meiner Familie in die USA. Wir besuchten

einen befreundeten Fotografen

meiner Mutter. Er sah mich begeistert mit

einer winzigen Kamera fotografieren und

schenkte mir sein altes Objektiv. Seitdem

habe ich nichts anderes mehr in Erwägung

gezogen. Manchmal träume ich vielleicht

davon, in einem Wanderzirkus zu jonglieren

oder auf einer Farm weit in den Bergen

zu leben, aber ohne die Fotografie könnte

ich gerade einfach nicht leben. Raus zu gehen

und zu fotografieren durchflutet meinen

Körper jedes Mal erneut mit großer

Euphorie, Neugierde und einer positiven

Anspannung.

Sind Deine Reisen manchmal gefährlich?

Sicherlich schwebt eine Gefahr mit, wenn

man als Frau alleine unterwegs ist. Gleichzeitig

trifft man aber auch auf unglaublich

viele Leute, die sich rührend um einen

kümmern. Am meisten Respekt habe ich

vor der Kälte in Sibirien, wo ich diesen

Winter wieder hinmöchte.

In welche außergewöhnliche Situation

bist Du auf Deinen Reisen schon geraten?

Wir wollten mal im Winter in Sibirien am

Jenissei trampen. Zwei Tage haben wir auf

ein Auto gewartet. Zwischendurch wurden

wir bei einer einsamen, älteren Dame im

Dorf einquartiert.

Wie vereinbarst Du Beruf und Privatleben –

Dein Beruf ist nicht gerade familiefreundlich

Ich habe keine Kinder und den geduldigsten

Freund auf Erden, der versteht, wie

wichtig es ist, frei zu sein.

Wovon träumst Du?

Die Begeisterung für die Fotografie niemals

zu verlieren. Ewige Liebe, nicht vor dem

Computer sitzen zu müssen und von einem

kleinen Häuschen in den Bergen.

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