Secrets of Success Magazin 2020
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SECRETS OF SUCCESS KOLUMNE
UMGANGSFORMEN
UND MANIEREN
von Eduard von Anhalt
DER FÜHRENDE ONLINESHOP FÜR
DESIGNER KINDERMODE AUS MÜNCHEN
Wer an zwischenmenschliche Umgangsformen denkt muss sich
nicht ver krampfen, sondern einfach nur das tun was er von anderen
erwartet. Im Grunde haben Umgangsformen und Manieren vor
allem mit Ästhetik zutun.
Eduard Prinz von Anhalt
© Brauer Photos/ O. Walterscheidt
Im 18. Jahrhundert schrieb der aufgeklärte
Schriftsteller Adolph von Knigge
„Über den Umgang mit Menschen“,
wobei es ihm darum ging zu verhindern,
dass junge aufstrebende Menschen aus
unteren Schichten sich ihre Zukunft durch
falsches Auftreten und schlechte Manieren
verbauen. Von den fürstlichen Höfen mit
ihren strengen Zeremoniellen, waren zu
Knigges Zeiten, vor allem höfische Essmanieren
in die Bürgerhäuser und Industriellenhaushalte
geschwappt. Plötzlich gab
es ein feines Menü mit mehreren Gängen.
Auf dem Tisch mit einer Tischdecke lagen
plötzlich links und rechts von einem Teller;
Messer, Gabel und Löffel. Statt wie bisher
nur mit einem Messer Brot und Fleisch
zu zerteilen und in den Mund zu stopfen,
war jetzt absolut verpönt mit den bloßen
Fingern zu essen. Nun wurde gespeist und
auch auf die Körperhaltung bei Tisch streng
geachtet.
Wer das nicht beherrschte
gehörte nicht zu den besseren
Kreisen und mit ihm
konnte man sich nicht sehen
lassen, da half es auch
nicht, selbst wenn er nach
der neusten Mode gekleidet
war.
Auch heutzutage beginnt jede zwischenmenschliche
Beziehung mit dem Moment
des persönlichen Kennenlernens. Zum
Beispiel möchte der zukünftige Arbeitgeber
– auch wenn Zeugnisse und Beurteilungen
noch so gut waren – sich von dem
zukünftigen leitenden Angestellten ein eigenes
Bild machen. Da steht man sich zum
ersten Mal gegenüber, mustert sich und
dann ist es am zukünftigen Chef, zuerst die
Hand auszustrecken. Der mögliche zukünftige
Arbeitgeber hat sich Zeit genommen,
er lädt Sie in ein feines Restaurant in der
Innenstadt ein. Die Limousine steht bereit,
der Chauffeur öffnet seinem Boss die Tür
zum rechten Sitz im Fond und sie öffnen
die Tür auf der anderen Seite und setzen
sich entspannt daneben. Schon beginnt
sich ein lockeres Gespräch über aktuelle
Neuigkeiten und Nebensächlichkeiten zu
entwickeln.
Im Restaurant folgen sie ihm an den Tisch,
sie warten bis sich ihr Gastgeber gesetzt
hat und ihnen den Platz neben sich oder
gegenüber angeboten hat. Jetzt kommt der
schlimmste Fehler den ein aufstrebender
Arbeitnehmer machen kann, er stützt seine
Ellenbogen auf den Tisch und noch schlimmer,
er legt den ganzen Unterarm zwischen
sich und Teller und das auch noch während
er isst. Zusätzlich spricht er auch noch mit
vollem Mund. Das wäre das Ende seiner
Karriere, zumindest bei einer Firma oder
bei einem Konzern, bei dem es zukünftig
auch um Verhandlungen auf höchster Ebene
geht.
Nur Mut, Sie selber finden Ihre Manieren
verbesserungswürdig und Sie sind ein Ästhet.
Selbst an den Königshöfen geht es
recht unterschiedlich zu. Das spanische
Hofzeremoniell hatte immer den Ruf das
strengste zu sein. Aber auch dort hat man
sich auf die vielen bürgerlichen Tischgäste
eingestellt. Allerdings erst wenn König und
Königin sich hinsetzen, dürfen sich auch
die Gäste setzen. Und eins muss man unbedingt
beherzigen: beim Essen gehören
die Hände nur bis zu den Handgelenken
auf den Tisch und Gabel, Messer und Löffel
bitte nur am Griff und nicht darunter anfassen.
Über die überraschenden
lockeren Tischsitten beim
Galadinner im Buckingham
Palace, anlässlich seines
Staatsbesuchs in England,
soll sich sogar der amerikanische
Präsident gewundert
haben.
Zum Hauptgang gab es gebratenes Perlhuhn
und nachdem seine Tischdame die
Queen, das Brustfleisch gegessen hatte,
trennte sie die Extremitäten vom Gerippe,
ergriff die Keule und begann diese entspannt
abzunagen. Mr. Trump machte es
ihr begeistert nach, doch statt auf die anschließende
Fingerbowle zum Waschen der
Finger zu warten, wischte dieser seine fettigen
Finger an der Serviette ab. Gottseidank
nur eine lässliche Sünde und absolut keine
Staatsaffäre!
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