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Sommerfreizeit

Freizeittipps für Füssen und Umgebung sowie das Außerfern

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28 ROSSHAUPTEN<br />

ÖSTERREICH<br />

29<br />

ST. ANDREAS<br />

IN ROSSHAUPTEN<br />

Im Jahr 1059 erhielt der Augsburger Fürstbischof Heinrich<br />

II. den „Wildbann“ (Jagdrecht) über einen großen Teil des<br />

heutigen Allgäus. Spätestens seit 1206 ist schließlich bischöflicher<br />

Besitz in „Roshoubet“ nachgewiesen. Einen<br />

eigenen „Leutenpriester“ erhielt der Ort 1262. Viel Interessantes<br />

kann man dann in einem „Urbar“, einer Herrschaftsbeschreibung,<br />

aus dem Jahr 1316 lesen. Zur Wahrung<br />

seiner Interessen ernannte der Fürstbischof einen<br />

Probst, der seinen Verwaltungssitz in Füssen hatte. In den<br />

jeweiligen Orten saß ein „Maier“, der die Angelegenheiten<br />

vor Ort im Auftrag des Probstes regelte. In diesem Urbar<br />

aus dem Jahr 1316 wird nun erstmals ein „Maier“ in Roßhaupten erwähnt, der 11 „Huben“ (= Äcker) zu bewirtschaften hatte. Sein<br />

Verwaltungssitz war der heutige Gasthof Bauernwirt, der bereits damals eine „Taferne“ war. Dort findet man eine Gedenktafel mit der<br />

Aufschrift: „Nr. 63 – Bauernwirt. / 1316 – 1805 Maierhof u. Brauerei / des Fürstlichen Hochstiftes / Augsburg“. Zum Gut gehörte auch<br />

eine Mühle (die heutige Mangmühle).<br />

1398 wird berichtet, dass zum Maierhof auch eine Schmiede und das Dorfbad<br />

gehörten. Die Maier hatten viele Rechte. Die 23 Leibeigenen aus dem Jahr<br />

1316 mussten „Frondienste“ leisten und jährlich etwa 5 Pfund bezahlen. Daneben<br />

gab es auch Naturalabgaben: „ein Kloben Flachs“, zwei Metzen Bohnen,<br />

ein „Kumpostfaß“ (Sauerkraut) und vier<br />

Geschichten rund<br />

um die Pfarrkirche<br />

Metzen geschnittenes Kraut. Zu Beginn<br />

des „Hornung“ (Februar) wurde in Roßhaupten<br />

das jährliche Gericht gehalten,<br />

das zwei Wochen dauerte. Der Probst aus<br />

Füssen kam mit drei eigenen Schöffen. Der „Maier“ musste diese und drei<br />

weitere Schöffen aus Roßhaupten während dieser Zeit verköstigen. Geurteilt<br />

wurde über Totschlag, Ehestreitigkeiten und Notzucht. Auch bei allgemeinen<br />

Streitigkeiten wurde ein Schiedsspruch getroffen. Waren es 1316 erst 23 Familien,<br />

die vom „Maier“ verwaltet wurden, so stieg ihre Zahl bis 1532 auf 120<br />

Familien. 1628 waren es 197 Familien, ehe sich die Zahl durch die Pest und<br />

den Dreißigjährigen Krieg auf etwa ein Zehntel reduzierte. Der erste namentlich<br />

bekannte Maier war Hans Heinzler (1445 bis st1485), der letzte Franz Riß<br />

(1787 bis 1803). Letzterer führte die Geschäfte noch bis 1805. Seither traten<br />

Bürgermeister an die Stelle der „Maier“.<br />

„AUF UND IM<br />

WILDEN WASSER“<br />

Egal, in welcher Farbfacette sich der Lech gerade präsentiert.<br />

Ob er milchig weiß von der Schneeschmelze,<br />

bräunlich durch die vielen Zuflüsse der Seitentäler oder<br />

türkis und kristallklar im Hochsommer ist. Er fasziniert.<br />

Und näher als beim Raften kommt man ihm sonst wohl<br />

kaum. Wellen, die das Boot schaukeln lassen, lautes Juchzen,<br />

wenn man beim Wildwasserschwimmen oder „Bodyrafting“<br />

davon treibt, und genussvolles Chillen zwischen<br />

denn Paddelschlägen. Das alles erlebt man hier.<br />

Raftingspaß<br />

auf dem<br />

Tiroler Lech<br />

Foto: Fun Rafting<br />

Fun Rafting in Häselgehr befindet sich im Herzen des Naturparks Tiroler Lech und bietet seit über 30 Jahren Bootstouren<br />

auf dem Lech und Inn an. Der Lech hat den Schwierigkeitsgrad WW II und II+, ist also gut geeignet für Anfänger.<br />

Kinder dürfen auf dem großen Raft ab sechs Jahren in Begleitung von Erwachsenen mit dabei sein. Wer sich<br />

für die Halbtagestour entscheidet, ist etwa zwei Stunden und 15 Kilometer auf dem Wasser unterwegs. Bei der<br />

Ganztagestour dauert der Paddelspaß knapp drei bis vier Stunden, wobei eine Pause samt köstlichen Mittagsgrill<br />

den Tag perfekt macht.<br />

Als tolle Ergänzung zu den großen Rafts gibt es auch die lässigen Canadier. Bei diesen kleinen wendigen Booten können zwei bis drei<br />

Personen richtiges „Kapitänfeeling“ schnuppern. So kommen Naturliebhaber und sportliche Teilnehmer gleichermaßen auf ihre Kosten.<br />

Eine ebenso große abenteuerliche Herausforderung ist das Canyoning, auch „Schluchtenwandern“ genannt. Es wird gerutscht,<br />

gesprungen oder man seilt sich ab. Je nach dem Charakter einer Schlucht kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. Kurze und<br />

leichtere Canyoningtouren gibt es speziell auch für Familien mit Kindern von sechs bis elf Jahren, dann gibt es Steigerungen über die<br />

Fun-Canyoningtour, dem Hochalp-Canyoning, der Jumping-Jack-Canyoningtour bis hin zum Action-Canyoning für die ganz sportlichen,<br />

durchtrainierten Abenteurer. Hier geht man nach Hause und weiß – heute war ein besonderer Tag. Infos unter www.fun-rafting.at.<br />

Spielgolf<br />

am Kurpark<br />

Roßhaupten<br />

Herzlich willkommen in der<br />

Spielgolfanlage im Ostallgäu !<br />

Die großzügige Spielgolfanlage<br />

befindet sich am südlichen Ortsrand<br />

und bietet mit ihren 18-Loch-<br />

Parcours Spiel und Spaß für die ganze<br />

Familie.<br />

Während sich die Kinder auf dem<br />

Abenteuerspielplatz nebenan austoben<br />

können, hält der Kiosk kühle<br />

Getränke und kleine Speisen, Kaffee<br />

und hausgemachte Kuchen, Eis und<br />

süße Köstlichkeiten für Sie bereit.<br />

Spielpreise:<br />

• Kinder 8 bis 16 Jahre 2,50 € (mit Gästekarte 2,– €)<br />

• Erwachsene 4,– € (mit Gästekarte 3,50 €)<br />

• Familienkarte<br />

(bis 3 Kinder) 11,50 € (mit Gästekarte 10,50 €)<br />

10er-Karte = 10x bezahlen – 11x spielen<br />

20er-Karte = 20x bezahlen – 23x spielen<br />

Öffnungszeiten: April – Oktober von 10 – 22 Uhr<br />

Telefon: 08367 /913 8883<br />

Wann im Ort ein erstes Gotteshaus errichtet wurde, kann nicht genau gesagt<br />

werden. In den Quellen lesen wir, dass Roßhaupten 1449 zur Pfarrei erhoben<br />

wurde. Diese mittelalterliche Pfarrkirche ist auf einer Darstellung der Magnusvita<br />

auf einem Bild eines unbekannten Allgäuer Meisters zu sehen (um 1570<br />

entstanden), das sich heute in der Gemäldegalerie auf dem Hohen Schloss in<br />

Füssen befindet. Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges im Jahr<br />

1618 brannte dieses Gotteshaus jedoch vollkommen nieder.<br />

Der Krieg, die Pest und fehlendes Geld dürften die Ursachen<br />

gewesen sein, weshalb sich der Neubau der Kirche bis 1630<br />

verzögerte. Die heutige Ausstattung der Kirche stammt zum<br />

größten Teil aus der Barockzeit. Johann Heel aus Pfronten malte<br />

1727 die Fresken. Sie zeigen die Kreuzigung des hl. Andreas (im<br />

Chor), die Rosenkranzverleihung an die Heiligen Dominikus und<br />

Katharina von Siena, die Krönung Mariens und Mariä Verkündigung<br />

(alle im Langhaus). In den Kehlen malte Heel die Zwölf<br />

Apostel, im Chor die vier abendländischen Kirchenväter.<br />

Den Hochaltar schmückt heute ein Altarblatt mit einer Darstellung<br />

des hl. Andreas (um 1880). Umrahmt wird dieses Bild von<br />

den beiden Figuren der Heiligen Florian (links) und Johannes Nepomuk<br />

(rechts) von Anton Sturm. Klaus Wankmiller

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