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Ludwi2032

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LUDWIGSFELDER BOTE | Ausgabe 15 | 8. August 2020 | 3 |<br />

Hand auf‘s Herz!<br />

BÜRGERMEISTER IGEL SPRICHT ÜBER DEN RATHAUSUMBAU, DIE ARBEIT DER<br />

VERWALTUNG UND DEM SCHULAUSBAU<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Wie hat die Corona-Pandemie die<br />

Arbeit in Ihrer Verwaltung verändert?<br />

Können Sie etwas Positives daraus<br />

für die Zukunft mitnehmen?<br />

Andreas Igel: Die Corona-<br />

Pandemie hat unsere Arbeit natürlich<br />

verändert. Wir konnten feststellen, dass<br />

das konzentrierte Arbeiten, auch im<br />

Home-Office gute Arbeitsergebnisse<br />

brachte, weil sich Mitarbeiter<br />

umfangreichen Einzelthemen<br />

in Ruhe und ohne Störung widmen<br />

konnten. Was die anschließenden<br />

Arbeitsergebnisse betrifft,<br />

haben wir hier sehr viel positives<br />

Feedback von den Kollegen erhalten.<br />

Außerdem haben wir feststellen<br />

können, dass die Online-Terminvergabe<br />

die Effizienz der<br />

Bürgergespräche gesteigert hat. Die<br />

Bürgerinnen und Bürger kamen<br />

sehr gut vorbereitet und haben den<br />

Adressaten im Hause direkt erreicht.<br />

Sonst bestand oft die Problematik,<br />

überhaupt den richtigen Mitarbeiter im<br />

Haus zu finden und es kam zu Wartezeiten,<br />

wenn sich der Mitarbeiter aufgrund<br />

eines internen Termins zwar im<br />

Rathaus, aber nicht im Büro befand.<br />

Auch die Mitarbeiter konnten sich<br />

aufgrund des festen Termins besser auf<br />

das ihnen bekannte Anliegen der Bürger<br />

vorbereiten. Von daher denken wir, dass<br />

das Thema digitale Terminvereinbarung<br />

für die Zukunft ein Bestandteil unserer<br />

Arbeit bleiben soll.<br />

Sie haben aber nicht grundsätzlich<br />

vor, dass Rathaus dauerhaft zu<br />

zulassen?<br />

Andreas Igel: Nein, wir denken eher<br />

darüber nach, ob wir das Thema der<br />

Sprech- und Öffnungszeiten neugestalten,<br />

aber eben die individuellen Termine<br />

auch über die Tage ausweiten, die bisher<br />

noch keine Sprechtage waren. Umgekehrt<br />

ist dabei auch sicherzustellen, dass<br />

wir dennoch feste Zeiten für unsere<br />

interne Kommunikation benötigen, um<br />

die Dinge, die von außen angetragen<br />

werden, intern auch zu Ergebnissen zu<br />

bringen.<br />

Das Thema Schulausbau gehört zu<br />

den Herausforderungen der Zukunft<br />

der Stadt. Hand auf‘s Herz: ist diese<br />

finanzielle Belastung von über 80<br />

Millionen für eine Stadt wie Ludwigsfelde<br />

überhaupt zu stemmen?<br />

Andreas Igel: Hand auf‘s Herz ist<br />

gut! (lacht) Mein Herz schlägt für die<br />

Schulen und Kinder dieser Stadt und<br />

auch für die Bildung unserer Kinder.<br />

Ganz grundsätzlich ist die Bildungsaufgabe<br />

eine der zukunftsweisendsten<br />

Aufgaben, die wir überhaupt als öffentliche<br />

Verwaltung auf Kommunal-, Landesund<br />

Bundesebene zu leisten haben.<br />

Wenn wir den Kindern nicht eine<br />

Bildungszukunft geben, verbauen wir<br />

uns allen unsere gemeinsame Zukunft<br />

per se. Und ich sage auch immer: Das<br />

Wissen ist der edelste Rohstoff, den wir<br />

in diesem Land haben und den wir<br />

unseren Bürgerinnen und Bürgern<br />

vermitteln können und müssen! Die<br />

Herausforderung ist, Finanzmodelle zu<br />

entwickeln, die die Aufgabe lösbar<br />

machen. Natürlich werden wir versuchen,<br />

Fördermittel zu bekommen und<br />

prüfen, welche Optionen auch aus dem<br />

Haushalt der Stadt zur Verfügung<br />

gestellt werden können, um einen Teil<br />

der Finanzierung darzustellen. Zusätzlich<br />

wird auch externes Kapital benötigt,<br />

sei es in Form von Krediten, sei es, dass<br />

wir andere Akteure einbinden, die uns<br />

Gebäude bauen, die wir anschließend<br />

mieten. Dazu finden momentan diverse<br />

Gespräche statt. Um diese Modelle<br />

handlungsfähig umzusetzen, haben wir<br />

auch externe Berater eingebunden. Die<br />

Frage ist nicht, ob wir es schaffen,<br />

sondern wie wir es schaffen.<br />

Es muss aber auch klar sein, dass<br />

daraus Belastungen für die Zukunft<br />

entstehen. Wenn wir Geld für Miete<br />

ausgeben, bedeutet es, dass wir dem<br />

Ergebnishaushalt Geld entziehen. Das<br />

führt dazu, dass es an der einen oder<br />

anderen Stelle zu Einsparungen kommen<br />

muss. Aufgrund der positiven<br />

Finanzentwicklung der vergangenen<br />

Jahre, in denen wir viele Maßnahmen<br />

ohne Fremdkapital umsetzen konnten,<br />

besteht die Aussicht, durch jetzt auslaufende<br />

Kredite, neue Finanzierungsmöglichkeiten<br />

ohne Belastung auf das<br />

Gesamtergebnis zu erwirken. Das<br />

eröffnet uns die Handlungsfähigkeit, die<br />

wir benötigen.<br />

Welche Auswirkungen hat diese<br />

finanzielle Belastung für die weiteren<br />

Entwicklungen in der Stadt in Bezug<br />

auf ebenfalls wichtige Themen wie<br />

Infrastruktur, Ausbau von Grün,<br />

Kulturangebote, Unterstützung von<br />

Vereinen oder dem Ausbau der Sportlandschaft?<br />

Andreas Igel: Ich bin überzeugt, dass<br />

man mit einer Menge von kleinen<br />

Maßnahmen an vielen Stellen sehr viel<br />

erreichen kann! Es ist nicht immer die<br />

große Baumaßnahme in Millionenhöhe.<br />

Es werden vielmehr die kleinen Dinge,<br />

die die Menschen in ihrem Alltag positiv<br />

wahrnehmen, von hoher Bedeutung<br />

sein. Den Sozialstandard in unserer<br />

wachsenden Stadt zu halten, muss die<br />

Aufgabe in der Zukunft sein. Ich muss<br />

aber auch sagen, dass dies nicht nur<br />

von unseren Investitionsprogram-<br />

»

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