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M & S REPTILIEN Im Netz: www.ms-reptilien.de - DGHT

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Haltung & Nachzucht<br />

Beobachtung schlüpfen können. Zu<strong>de</strong>m können die<br />

vollständig geschlüpften Jungtiere problemlos entnommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Dies wäre im Beisein <strong>de</strong>s Weibchens<br />

sehr schwierig.<br />

Das Gewicht <strong>de</strong>s Weibchens betrug am<br />

29.4.2003 unmittelbar nach <strong>de</strong>m Entfernen aus <strong>de</strong>m<br />

Brutkasten 970 g. Es hatte also 440 g an Gewicht<br />

verloren, was etwa einem Drittel <strong>de</strong>s Ausgangsgewichts<br />

entspricht. Darüber hinaus machte es aber<br />

einen unversehrten Eindruck.<br />

Am 1. Mai fraß es erstmals wie<strong>de</strong>r eine Ratte,<br />

und am 15.5. häutete sich das Tier problemlos. Die<br />

weitere Fütterung bis heute erfolgte in <strong>de</strong>n bereits<br />

beschriebenen Fütterungsabstän<strong>de</strong>n von drei bis<br />

vier Wochen. Da <strong>de</strong>m Weibchen die Eier überlassen<br />

waren, konnten <strong>de</strong>ren Abmessungen nicht ermittelt<br />

wer<strong>de</strong>n. Angaben aus <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Literatur<br />

sind 33,9-42,3 mm Länge bei einem Durchmesser<br />

von 21,5-28,3 mm (WALSH 1977, 1985, RICHTER<br />

1981, VERGNER 1987). Angaben zur Gelegegröße<br />

variieren zwischen zehn und 32 Eiern (WALSH<br />

1977, OLEXA 1979, SWITAK 1975, RICHTER 1981,<br />

VAN RIEL 1981, PILLICH 1982, ZULICH 1984, HART-<br />

MANN & STEINER 1987, VERGNER 1989, MILLIGATE<br />

1991, KIVIT 1992, VERGNER 1994, ROSS & MARZEC<br />

1994, HORTENBACH 1995, SWITAK 1998, WEIER &<br />

VITT 1999).<br />

Am 30.4. waren bis 15 Uhr sämtliche, wie sich<br />

dann herausstellte, 28 Tiere geschlüpft. Alle Jungtiere<br />

waren gelb. Sie hatten eine Länge von 34-<br />

36 cm und eine Masse von 11-14 g.<br />

Etwa 36 Stun<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m die ersten Eier angeschnitten<br />

wor<strong>de</strong>n waren, sollten alle Tiere geschlüpft<br />

sein. Öffnet man vital wirken<strong>de</strong> Eier nach diesem<br />

Zeitraum fin<strong>de</strong>t man in <strong>de</strong>r Regel voll entwickelte,<br />

offensichtlich durch Erstickungstod veren<strong>de</strong>te Tiere<br />

vor. Um <strong>de</strong>m vorzubeugen, leiste ich vor Ablauf<br />

dieses Zeitpunktes manuelle Schlupfhilfe.<br />

Aufzucht <strong>de</strong>r Jungtiere<br />

Unmittelbar nach <strong>de</strong>m Schlupf wur<strong>de</strong> je<strong>de</strong>s Jungtier<br />

einzeln in ein geeignetes Aufzuchtterrarium<br />

gesetzt. Die Terrarien unterschei<strong>de</strong>n sich praktisch<br />

nur in <strong>de</strong>r Größe (25×30×40 cm) von <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r<br />

adulten Tiere. <strong>Im</strong>mer vier dieser kleinen „Einzelboxen“<br />

bil<strong>de</strong>n eine Einheit. Der einzige Unterschied<br />

besteht ansonsten in <strong>de</strong>r Beleuchtung: Anstelle von<br />

Strahlern verwen<strong>de</strong> ich in <strong>de</strong>n kleinen Terrarien<br />

Backofenbirnen, die an Dimmer angeschlossen sind.<br />

Die eigentliche Beleuchtung erfolgt über eine<br />

Leuchtstoffröhre. Die Terrarien sind auch entsprechend<br />

bepflanzt. Die Temperatur beträgt tagsüber<br />

30 °C im oberen Drittel; nach unten fallen die Werte<br />

auf 25 °C ab und nachts wer<strong>de</strong>n 23 °C erreicht. Als<br />

Bo<strong>de</strong>ngrund verwen<strong>de</strong> ich wie bei <strong>de</strong>n adulten<br />

Tieren ebenfalls Blähton. Die Luftfeuchtigkeit wird<br />

Abb. 7. Sobald die ersten Eier von <strong>de</strong>n<br />

Jungtieren angeschnitten wer<strong>de</strong>n, lockert<br />

das Weibchen seine Schlingen<br />

Abb. 8. Um einen Überblick von <strong>de</strong>m Gelege<br />

zu bekommen, wird das Weibchen von <strong>de</strong>n<br />

Eiern entfernt<br />

Abb. 9. <strong>Im</strong> Inkubator können die Jungtiere<br />

ungestört und unter kontrollierten Bedingungen<br />

schlüpfen<br />

13 (2005) Heft 1

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