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Heft 1/2005 – 20. Februar 2005 G 12608<br />
<strong>DGHT</strong>-Intern • Magazin • Diskussion<br />
Buchbesprechungen • Haltung und Nachzucht<br />
Natur- und Artenschutz • Panorama
3<br />
Editorial<br />
Liebe Mitglie<strong>de</strong>r,<br />
wie<strong>de</strong>r erhielt ich sehr viele Glückwünsche für<br />
Weihnachten und das Jahr 2005 und bitte um<br />
Nachsicht, dass ich mich hierfür an dieser Stelle<br />
pauschal bedanke.<br />
Da gab es die herkömmlichen Postkarten mit<br />
handschriftlichem persönlichem Text bis hin zu<br />
Computeranimationen, welche unsere – zugegebenermaßen<br />
nicht beson<strong>de</strong>rs mo<strong>de</strong>rne – Computeranlage<br />
bis zur Kapazitätsgrenze for<strong>de</strong>rten – und auch<br />
überfor<strong>de</strong>rten. Die AG Anuren verschickte sogar<br />
einen eigenen Kalen<strong>de</strong>r! Vielen, herzlichen Dank!<br />
Bun<strong>de</strong>sartenschutzverordnung<br />
Gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 2004 wur<strong>de</strong> vom Bun<strong>de</strong>srat<br />
die novellierte Bun<strong>de</strong>sartenschutzverordnung<br />
verabschie<strong>de</strong>t. Sie stellt es <strong>de</strong>m Halter anheim wie<br />
er seine Tiere „kennzeichnet“ – das Primat <strong>de</strong>s<br />
Transpon<strong>de</strong>rs ist endlich been<strong>de</strong>t. Als <strong>DGHT</strong> haben<br />
wir seit 1996 darum gekämpft. Das mehrjährige<br />
Projekt zur Fotodokumentation von Reptilien,<br />
insbeson<strong>de</strong>re Landschildkröten, hatte wesentlichen<br />
Einfluss. BMU und BfN sei an dieser Stelle hierfür<br />
beson<strong>de</strong>rs gedankt!<br />
Erfreulich ist auch, dass in die bisher von Sittichen<br />
„beherrschte“ Anlage 5 erstmals mehrere<br />
Reptilien – und auch zwei Dendrobates-Arten aufgenommen<br />
wur<strong>de</strong>n. Ich vertrete seit Jahren die<br />
Ansicht, dass einige europäische Landschildkrötenarten<br />
in diese Anlage 5 gehören, was für Behör<strong>de</strong>n<br />
und Züchter eine gewaltige Arbeitsentlastung<br />
be<strong>de</strong>uten wür<strong>de</strong>. Die Züchter müssten sich nur<br />
endlich in großer Zahl aufraffen, ihre Nachzuchtergebnisse<br />
an die Geschäftsstelle zu mel<strong>de</strong>n. Mit<br />
Nachzuchtzahlen von einer Hand voll Züchtern ist<br />
kein Staat zu machen – im Gegenteil. Wenn diese<br />
in die Hän<strong>de</strong> unserer Gegner fallen, wer<strong>de</strong>n sie<br />
noch dazu missbraucht, um „nachzuweisen“, dass<br />
diese o<strong>de</strong>r jene Art „schlecht züchtbar“ ist.<br />
Leitlinien für Tierbörsen<br />
<strong>Im</strong> Bun<strong>de</strong>sministerium für Verbraucherschutz,<br />
Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) wur<strong>de</strong><br />
im vergangenen Jahr über „Leitlinien für Tierbörsen“<br />
beraten. In fast allen strittigen Punkten konnten<br />
akzeptable Kompromisse gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Ganz glücklich konnte wohl keiner sein – das ist<br />
eben das Typische für einen Kompromiss. Jetzt<br />
erhalten die Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r diesen Entwurf zur Begutachtung.<br />
Ich gehe davon aus, dass frühestens<br />
2006 diese Leitlinien in einer endgültigen Form<br />
vorliegen wer<strong>de</strong>n.<br />
Tierschutzgesetz in Österreich<br />
In Österreich traten am 1.1.2005 diverse Durchführungsverordnungen<br />
zum Tierschutzgesetz in<br />
Kraft. Bei <strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen für die Haltung<br />
von Reptilien und Amphibien wur<strong>de</strong>n die<br />
EUFORA -Empfehlungen weitgehend berücksichtigt.<br />
Lediglich bei Schildkröten blieb es bei <strong>de</strong>n<br />
absur<strong>de</strong>n, einem <strong>de</strong> facto-Verbot <strong>de</strong>r Schildkrötenhaltung<br />
nahe kommen<strong>de</strong>n Vorgaben. Hier wartet<br />
ein hartes Stück Arbeit auf unsere österreichischen<br />
Freun<strong>de</strong>. EUFORA wird sie dabei nach Kräften<br />
unterstützen.<br />
Spen<strong>de</strong>naufruf<br />
In nächster Zeit wird Ihnen in verschie<strong>de</strong>nen<br />
Zoos und Aquarien eine Kampagne zum Schutz<br />
gefähr<strong>de</strong>ter Schildkrötenarten auffallen. Diese wur<strong>de</strong><br />
von EAZA, <strong>de</strong>r Europäischen Vereinigung von<br />
Zoos und Aquarien, unter <strong>de</strong>m Namen „Shellshock“<br />
gestartet und läuft 12 Monate. Sie wird<br />
Aufklärungsarbeit leisten und Spen<strong>de</strong>n für entsprechen<strong>de</strong><br />
Schutzprojekte sammeln. Bitte unterstützen<br />
Sie diese wichtige Kampagne durch Spen<strong>de</strong>n<br />
(<strong>DGHT</strong>-Spen<strong>de</strong>nkonto 315200 bei <strong>de</strong>r Sparkasse<br />
Gel<strong>de</strong>rn (BLZ 32051370)).<br />
<strong>DGHT</strong>-Jahrestagung 2005 in Lörrach<br />
Die Vorbereitungen für die <strong>DGHT</strong>-Jahrestagung<br />
vom 7. bis 11. September 2005 in Lörrach<br />
sind in vollem Gange. Schon jetzt lässt sich sagen,<br />
dass diese Tagung ein hoch interessantes Programm<br />
für je<strong>de</strong>n Geschmack bieten wird. Lörrachs<br />
Lage im Dreilän<strong>de</strong>reck mit <strong>de</strong>r Schweiz und Frankreich<br />
eignet sich sehr als Ausgangspunkt für Ausflüge<br />
in diese Län<strong>de</strong>r. Bitte merken Sie <strong>de</strong>n Termin<br />
schon heute vor.<br />
Ich wünsche Ihnen Allen ein gutes Jahr 2005,<br />
viel Freu<strong>de</strong> und Erfolg bei allen herpetologischen<br />
Aktivitäten.<br />
(Ingo Pauler, 1. Vorsitzen<strong>de</strong>r)<br />
13 (2005) Heft 1
Inhalt<br />
4<br />
Titel: Bufo bufo. Foto: GUIDO KREINER<br />
Männchen von Japalura splendida<br />
6 <strong>DGHT</strong>-Intern Jahrestagung 2005 in Lörrach, Alfred-A.-Schmidt-Preis 2005,<br />
Kurzmeldungen aus Internet und Öffentlichkeit<br />
10 Magazin unter an<strong>de</strong>rem: 10 Jahre Schulvivarium in Bad Hersfeld<br />
14 Diskussion Eine Anmerkung zum Editorial in elaphe 4-04<br />
15 Buchbesprechung „Der Laubfrosch, ein König sucht sein Reich“<br />
Haltung und Nachzucht<br />
16 Haltung und Nachzucht von Testudo graeca soussensis PIEH, 2000<br />
Die erst acht Jahre alte ISABELL BREUER erhielt für ihre ausgezeichnete Einreichung<br />
beim Alfred-A.-Schmidt-Preis 2004 einen Son<strong>de</strong>rpreis.<br />
20 Zur Haltung und Vermehrung <strong>de</strong>r Chinesischen Bergagame Japalura splendida<br />
BARBOUR & DUNN, 1919<br />
ESTHER LAUE ist die Nachzucht dieser Agamen gelungen und dafür wur<strong>de</strong> sie mit<br />
<strong>de</strong>m 3. Preis beim Alfred-A.-Schmidt-Preis 2004 ausgezeichnet.<br />
31 Naturbrut mit 100 Prozent Schlupfrate bei Morelia viridis (SCHLEGEL, 1872)<br />
In diesem Beitrag möchte MARKUS WEIER im Detail <strong>de</strong>n Nachzuchterfolg aus<br />
<strong>de</strong>m Jahr 2003 dokumentieren.<br />
Natur- und Artenschutz<br />
45 Regenrückhaltebecken als Ersatzlebensräume für Kreuzkröte und Teichfrosch<br />
DETLEF MÜNCH stellt beispielhafte Maßnahmen vor und berichtet über die<br />
allgemeine Be<strong>de</strong>utung von Regenrückhaltebecken für die Herpetofauna unter<br />
beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung <strong>de</strong>r Kreuzkröte.<br />
13 (2005) Heft 1
5<br />
Inhalt<br />
Varanus mabitang<br />
Schneise im Comorova-Wald<br />
51 Freilanduntersuchungen am Mabitang (Varanus mabitang), einer stark<br />
bedrohten Großwaranart von <strong>de</strong>r Philippinen-Insel Panay<br />
MAREN GAULKE berichtet über die seit mehr als zwei Jahre dauern<strong>de</strong>n Untersuchungen<br />
zur Verbreitung und Biologie dieser seltenen Waranart, die auch durch<br />
die <strong>DGHT</strong> geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Panorama<br />
57 Die Herpetofauna <strong>de</strong>s Comorova-Wal<strong>de</strong>s in Rumänien<br />
Eine interessante herpetologische Reise hat UWE SCHLÜTER gemacht und die<br />
Höhepunkte zusammengefaßt.<br />
64 Beobachtung eines Rivalenkampfes bei Que<strong>de</strong>nfeldtia trachyblepharus<br />
im Hohen Atlas<br />
Eine Beobachtung <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Art präsentiert CARINA M. KNAPPE.<br />
69 Arbeitsgemeinschaften<br />
76 Regionalgruppen<br />
81 Veranstaltungskalen<strong>de</strong>r<br />
82 <strong>Im</strong>pressum Ansprechpartner für Autoren und Leser<br />
41 In <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s Heftes (gelbe Seiten!) fin<strong>de</strong>n Sie folgen<strong>de</strong> Formulare und<br />
Hinweise:<br />
• Anmeldung eines Vortrags zur <strong>DGHT</strong>-Jahrestagung in Lörrach<br />
• Weitere Zeitschriften <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong> zum Bestellen (kostenloses Zusatzabo)<br />
• Hinweise zur Zahlung <strong>de</strong>s Jahresbeitrages 2005<br />
• Spen<strong>de</strong>nquittung<br />
13 (2005) Heft 1
<strong>DGHT</strong>-Intern 6<br />
<strong>DGHT</strong><br />
JAHRESTAGUNG<br />
LÖRRACH 2005<br />
Internationale <strong>DGHT</strong>-Jahrestagung 2005<br />
im Dreilän<strong>de</strong>reck Deutschland-Schweiz-<br />
Frankreich<br />
vom 8. bis 11. September 2005<br />
Waren wir mit <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-Jahrestagung<br />
2004 im „Hohen Nor<strong>de</strong>n“ Deutschlands<br />
(Nor<strong>de</strong>rstedt bei Hamburg), so möchte Sie die<br />
<strong>DGHT</strong>-Lan<strong>de</strong>sgruppe Schweiz für die Tagung 2005<br />
nach Lörrach bei Basel in <strong>de</strong>n äußersten Südwesten<br />
von Deutschland einla<strong>de</strong>n. Nur ein paar Kilometer<br />
weiter und Sie befin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>r Schweiz o<strong>de</strong>r<br />
im Elsass (Frankreich). Für die beson<strong>de</strong>re Lage <strong>de</strong>r<br />
Stadt Lörrach wer<strong>de</strong>n die Lörracher oftmals benei<strong>de</strong>t.<br />
Morgens einen gemütlichen Einkaufsbummel<br />
durch die Fußgängerzone, die gleich neben unserem<br />
Tagungslokal beginnt, danach einen Abstecher<br />
ins Elsass, die Schweiz o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n nahen Schwarzwald.<br />
Und am Abend dann ins Kulturzentrum<br />
Burghof, wo wir auch unsere Tagung durchführen<br />
wer<strong>de</strong>n:<br />
Burghof Lörrach<br />
Herrenstr. 5<br />
D-79539 Lörrach<br />
Tel. +49-7621/940 89 13<br />
Fax: +49-7621/940 89 14<br />
<strong>www</strong>.burghof.com<br />
Abb. 1. Tagungslokal<br />
Am Hochrhein gelegen, dort, wo <strong>de</strong>r Fluss seine<br />
Fliessrichtung än<strong>de</strong>rt und in einem rechten Winkel<br />
nach Nor<strong>de</strong>n abdreht, liegt Lörrach. Hier <strong>de</strong>nkt man<br />
nicht <strong>de</strong>utsch, schweizerisch und französisch, son<strong>de</strong>rn<br />
regional. Touristisch hat die Region viel zu<br />
bieten. Ausflüge in die nähere und weitere Umge-<br />
bung sind genauso beliebt wie die Küche im Dreilän<strong>de</strong>reck<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Besuch <strong>de</strong>s Wochenmarktes in<br />
Basel. Wichtig ist aber, dass man immer <strong>de</strong>n Personalausweis<br />
dabei hat. Denn die Schweiz gehört<br />
bekanntlich nicht zur EU und Sie wer<strong>de</strong>n erleben,<br />
dass man hier fast ständig Grenzen überschreitet.<br />
<strong>Im</strong> Allgemeinen nimmt man es mit <strong>de</strong>n Kontrollen<br />
an <strong>de</strong>n vielen Grenzübergängen zwar nicht sehr<br />
genau. Wenn aber die <strong>de</strong>utschen Zollbeamten an <strong>de</strong>r<br />
EU-Aussengrenze wie<strong>de</strong>r mal zeigen wollen, dass<br />
wir Schweizer keine EU-Mitglie<strong>de</strong>r sind, so kann<br />
ein Grenzübertritt auch mal etwas länger dauern.<br />
Wie bereits im letzten Jahr wollen wir die Tagung<br />
2005 auch wie<strong>de</strong>r am Donnerstag mit einem<br />
Wissenschaftstag beginnen. Ergebnisse aus <strong>de</strong>r<br />
Feldherpetologie, aktuelle, molekularbiologische<br />
Untersuchungen an Reptilien o<strong>de</strong>r neue Erkenntnisse<br />
aus <strong>de</strong>r Verhaltensforschung sollen hier durch<br />
Referate und Poster vorgestellt wer<strong>de</strong>n. Ich möchte<br />
<strong>de</strong>shalb alle herpetologisch arbeiten<strong>de</strong>n Wissenschaftler<br />
dazu aufrufen, ihre Vorträge und Poster<br />
anzumel<strong>de</strong>n und Kolleginnen und Kollegen, DoktorandInnen<br />
und Diploman<strong>de</strong>n zu animieren,<br />
ebenfalls zum Gelingen <strong>de</strong>s Wissenschaftstages<br />
2005 beizutragen.<br />
Am Freitag und Sa<strong>ms</strong>tag sollen mehrheitlich<br />
terraristische Themen und herpetologische Reiseberichte<br />
präsentiert wer<strong>de</strong>n. Am Freitagnachmittag<br />
führen uns die Exkursionen nach Frankreich und in<br />
die Schweiz. Geplant sind ein Besuch im elsässischen<br />
Naturschutzgebiet „Petite Camargue Alsacienne“,<br />
das sowohl Auengebiete als auch Trockenlebensräume<br />
umfasst. Eine weitere Exkursion führt<br />
in <strong>de</strong>n „Zolli“ Basel. Highlights sind das Vivarium,<br />
die neue Etoscha-Anlage sowie das erst vor kurzem<br />
eröffnete Gamgoas-Haus mit <strong>de</strong>r riesigen Nilkrokodilhalle.<br />
Dabei soll auch ein Blick hinter die<br />
Kulissen gewährt wer<strong>de</strong>n. Wohin die dritte Exkursion<br />
führen wird, stand bei Redaktionsschluss noch<br />
nicht <strong>de</strong>finitiv fest.<br />
Am Sa<strong>ms</strong>tagmorgen sollen Tierärzte die Gelegenheit<br />
haben, uns über Krankheiten und Verletzungen<br />
bei Amphibien und Reptilien zu informieren,<br />
beziehungsweise wie man diese vermei<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r<br />
allenfalls behan<strong>de</strong>ln kann. Für <strong>de</strong>n Geselligen Abend<br />
am Sa<strong>ms</strong>tag müssen Sie in diesem Jahr vom Ta-<br />
13 (2005) Heft 1
7<br />
<strong>DGHT</strong>-Intern<br />
gungslokal aus nur wenige Schritte gehen. Das<br />
KulturBrauhaus Lörrach gilt als kulinarischer Geheimtipp<br />
<strong>de</strong>r Region. Hier wird man nicht nur mit<br />
allerlei leckeren Gerichten verwöhnt. Wie es sich<br />
für ein Brauhaus gehört, gibt es hier auch diverse<br />
Spezialbiere. Zwar nicht ganz <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Reinheitsgebot<br />
entsprechend, aber <strong>de</strong>nnoch sicher einen<br />
Versuch wert ist das berühmte Bananenbier. Wie<br />
das schmeckt? Kommen Sie doch einfach zur Tagung<br />
und versuchen Sie’s.<br />
Am Sonntag möchten wir wie<strong>de</strong>r einen Thementag<br />
durchführen. Er soll in diesem Jahr Australien<br />
gewidmet sein. Neben Reiseberichten aus unterschiedlichen<br />
Ecken <strong>de</strong>s roten Kontinents sollen hier<br />
auch Vorträge zur Haltung und Zucht australischer<br />
Tiere Platz haben.<br />
Die Hotels in Lörrach sind alle eher klein. Da<br />
gleichzeitig mit unserer Tagung in Basel auch eine<br />
Messe stattfin<strong>de</strong>t, kann es sein, dass es schwierig<br />
wird, kurz vor <strong>de</strong>r Tagung noch ein Hotelzimmer<br />
zu bekommen. Die Zimmer in Lörrach sind günstiger<br />
als im nahen Basel, sodass viele Messebesucher<br />
hierher ausweichen. Buchen Sie <strong>de</strong>shalb frühzeitig,<br />
insbeson<strong>de</strong>re auch, weil während einer Messe<br />
die Preise <strong>de</strong>utlich angehoben wer<strong>de</strong>n! Wir haben<br />
mit <strong>de</strong>n Hotels in <strong>de</strong>r näheren Umgebung <strong>de</strong>s<br />
Tagungslokals Burghof spezielle Tagungstarife<br />
ausgehan<strong>de</strong>lt. Verlangen Sie bei Ihrer Buchung die<br />
unten aufgeführten <strong>DGHT</strong>-Son<strong>de</strong>rpreise. Dies gilt<br />
für folgen<strong>de</strong> Hotels:<br />
• Stadthotel Lörrach***, Tel. 07621/400 90, Fax<br />
07621/400 966, <strong>www</strong>.stadthotel-loerrach.<strong>de</strong> (15<br />
Zimmer [+ 10 Zimmer nur Fr./Sa.] EZ & 60, DZ<br />
& 85, diese Zimmerpreise gelten für feste Reservationen<br />
bis 26. Juli 2005).<br />
• Hotel Binoth am Markt***, Tel. 07621/405 20,<br />
Fax 07621/491 58, <strong>www</strong>.hotel-binoth.<strong>de</strong> (6 EZ:<br />
& 55, 12 DZ: & 72)<br />
• Hotel Meyerhof***, (Tel. 07621/934 30, Fax:<br />
07621/93 43)<br />
• Hotel-Restaurant Am Burghof**** (Tel. 07621/<br />
940 380, Fax 07621/940 38 38,<br />
<strong>www</strong>.amburghof.<strong>de</strong>)<br />
• Parkhotel David***, beim Bahnhof, Tel. 07621/<br />
304 10, Fax 07621/888 27, <strong>www</strong>.parkhoteldavid.<strong>de</strong><br />
(EZ & 72, DZ & 94)<br />
• Kranz Hotel***, Tel. 07621/890 83, Fax 07621/<br />
148 43, <strong>www</strong>.kranz-loerrach.<strong>de</strong><br />
Weitere Hotels und Herbergen fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>r<br />
Homepage von Lörrach (<strong>www</strong>.loerrach.<strong>de</strong>).<br />
Vorträge und Poster mel<strong>de</strong>n Sie am Einfachsten<br />
an über’s Internet: <strong>www</strong>.dght.<strong>de</strong>/Tagungen o<strong>de</strong>r<br />
aber mit <strong>de</strong>m Anmel<strong>de</strong>formular in diesem Heft.<br />
Falls Sie sich entschei<strong>de</strong>n müssen zwischen Diao<strong>de</strong>r<br />
PowerPoint-Vortrag, so entschei<strong>de</strong>n Sie sich<br />
für die Dias. Sie sind einfach brillianter. Und wenn<br />
Sie Texte und Tabellen zeigen wollen, so machen<br />
Sie von diesen Dias. Falls Sie einen PowerPoint-<br />
Vortrag halten wollen, so achten Sie bitte darauf,<br />
dass die Bil<strong>de</strong>r möglichst formatfüllend sind (Auflösung<br />
72 dpi, JPG-Format). Mehrere Bil<strong>de</strong>r pro<br />
Seite sollen die Ausnahme sein und reduzieren Sie<br />
<strong>de</strong>n Text auf’s absolut nötige Minimum. Schriftgröße<br />
min<strong>de</strong>stens 20 Pkt. und einfache Schrifttypen<br />
wie Arial, Geneva o<strong>de</strong>r Helvetica. Und brennen<br />
Sie <strong>de</strong>n Vortrag auf CD. Aus technischen Grün<strong>de</strong>n<br />
können wir im Hauptsaal keine Doppelprojektion<br />
anbieten. Vorträge mit Doppelprojektionen müssen<br />
<strong>de</strong>shalb in je<strong>de</strong>m Fall auf <strong>de</strong>n Sa<strong>ms</strong>tag, Kleiner<br />
Saal, gelegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Nun hoffen wir auf ein großes Interesse und<br />
eine rege Beteiligung an <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-Jahrestagung<br />
2005. Wir wer<strong>de</strong>n uns bemühen, Ihnen auch in<br />
diesem Jahr wie<strong>de</strong>r ein abwechslungsreiches und<br />
interessantes Programm zusammenzustellen.<br />
BEAT AKERET<br />
(Tagungskoordinator)<br />
& ANDREAS OCHSENBEIN<br />
(<strong>DGHT</strong>-Lan<strong>de</strong>sgruppe Schweiz)<br />
Exotic Design<br />
-Reptilien-Nachbildungen<br />
-Dekorationen<br />
-Geschenkartikel<br />
-Wohnaccessories<br />
Wir fertigen lebensgroße Reptilien-Nachbildungen,<br />
die Nachbildungen sind vom leben<strong>de</strong>n Exemplar<br />
kaum zu unterschei<strong>de</strong>n. Alle Nachbildungen<br />
sind handgefertigt, in natürlicher Umgebung <strong>de</strong>koriert.<br />
-Auftragsarbeiten<br />
-Präparationen<br />
For<strong>de</strong>rn Sie uns, Sie wer<strong>de</strong>n sehen das bei uns<br />
auch Son<strong>de</strong>rwünsche bezahlbar sind. Vermissen<br />
Sie ein Reptil o<strong>de</strong>r wünschen eine an<strong>de</strong>re Dekoration<br />
o<strong>de</strong>r Farbgebung, fragen Sie uns!<br />
Besuchen Sie unseren Webshop:<br />
<strong>www</strong>.exotic-<strong>de</strong>sign.<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r for<strong>de</strong>rn Sie unseren Produktflyer an:<br />
EXOTIC-DESIGN<br />
Rheinfährstrasse 58<br />
41468 Neuss<br />
Tel. 02131 / 6655787<br />
13 (2005) Heft 1
<strong>DGHT</strong>-Intern 8<br />
Alfred-A.-Schmidt-Preis:<br />
Renommierter Preis im neuen Gewand!<br />
Unser hoch geschätztes Mitglied Herr ALFRED<br />
SCHMIDT aus Frankfurt rief diesen Preis 1993 ins<br />
Leben. Der Grundgedanke hierfür war die I<strong>de</strong>e,<br />
Mitglie<strong>de</strong>r nicht nur für herausragen<strong>de</strong> Nachzuchterfolge<br />
zu belohnen, son<strong>de</strong>rn gleichzeitig wertvolle<br />
und publizierbare Arbeiten für die „Salamandra“ zu<br />
gewinnen.<br />
Lei<strong>de</strong>r ist die Resonanz auf unsere Aufrufe zur<br />
Einreichung Ihrer Nachzuchterfolge sehr gering.<br />
Auch <strong>de</strong>r Beschluss <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>n Preis<br />
künftig auch für Nicht-<strong>DGHT</strong>-Mitglie<strong>de</strong>r zur Verfügung<br />
zu stellen, steigerte die Zahl <strong>de</strong>r Rückmeldungen<br />
nicht merklich.<br />
Da Herr SCHMIDT Finanzierung und Verantwortung<br />
für <strong>de</strong>n Preis vollständig in die Hän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
<strong>DGHT</strong> gelegt hat, haben wir beschlossen, einige<br />
maßgebliche Än<strong>de</strong>rungen vorzunehmen, um die Teilnahme<br />
an unserem Nachzuchtpreis für alle Interessenten<br />
hoffentlich attraktiver zu gestalten. Insbeson<strong>de</strong>re<br />
möchten wir hier unsere Arbeitsgemeinschaften<br />
stärker einbin<strong>de</strong>n und diese mit in die Verantwortung<br />
bezüglich <strong>de</strong>r Preisvergabe nehmen.<br />
Die Leiter aller <strong>DGHT</strong>-AGs erhielten bereits ein<br />
Schreiben unseres ersten Vorsitzen<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r<br />
Bitte, jeweils einen Beauftragten aus ihren Reihen<br />
zu entsen<strong>de</strong>n. Da bislang nur wenige Arbeitsgruppen<br />
diesem Aufruf gefolgt sind, wie<strong>de</strong>rholen wir<br />
diese Bitte: Bitte wählen Sie ein Mitglied aus Ihren<br />
Reihen, das als Juror <strong>de</strong>s diesjährigen Komitees<br />
über die Preisvergabe entschei<strong>de</strong>t! Anhand einer<br />
Bewertungsmatrix wer<strong>de</strong>n die eingereichten Arbeiten<br />
bewertet. Somit wer<strong>de</strong>n die Preisträger nach <strong>de</strong>r<br />
erreichten Punktzahl ermittelt.<br />
Wir bitten alle Arbeitsgemeinschaften, ihre Mitglie<strong>de</strong>r<br />
zur Teilnahme an diesem Nachzuchtpreis zu<br />
motivieren, um <strong>de</strong>m Grundgedanken <strong>de</strong>s Alfred-<br />
A.-Schmidt-Preises Rechnung zu tragen und „neues<br />
Leben“ einzuhauchen.<br />
Da alle Fachbereiche vertreten sein sollen, sehen<br />
wir dies als Chance, allen Mitglie<strong>de</strong>rn und Interessenten<br />
die Erreichbarkeit in Aussicht zu stellen,<br />
auch wenn es sich bei <strong>de</strong>n erfolgreich nachgezüchteten<br />
Pfleglingen nicht um seltene und teure Raritäten<br />
han<strong>de</strong>lt.<br />
Seitens <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s wer<strong>de</strong>n INGO PAULER als<br />
Vertreter <strong>de</strong>r Terrarianer und WOLFGANG BISCHOFF<br />
als Schriftleiter <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong> Teil <strong>de</strong>r Jury sein,<br />
wobei Herr PAULER <strong>de</strong>n Vorsitz übernehmen wird.<br />
Herr ALFRED-A.SCHMIDT wird als Ehrenvorsitzen<strong>de</strong>r<br />
zugegen sein.<br />
Die Koordination aller Aktivitäten wird von mir<br />
in Zusammenarbeit mit unserer Geschäftsstelle<br />
Teilnahmebedingungen für <strong>de</strong>n „Alfred-A.-Schmidt-Preis“<br />
• Die Bewerbung erfolgt formlos mit <strong>de</strong>m Einsen<strong>de</strong>n eines Nachzucht-Berichtes an die <strong>DGHT</strong>-<br />
Geschäftsstelle (Postfach 1421, 53351 Rheinbach). Teilnahmeberechtigt sind alle Amphibien- und<br />
Reptilienfreun<strong>de</strong>. Wir bitten um Verständnis, dass nur Bewerbungen, die <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Teilnahmebedingungen<br />
entsprechen, in die Bewertung kommen. Bei Fragen können Sie sich auch gerne<br />
telefonisch an die Geschäftsstelle wen<strong>de</strong>n (Tel. 02225-703333).<br />
• Einsen<strong>de</strong>schluss für die Bewerbung ist <strong>de</strong>r 31. Juli 2005.<br />
• Die Bewerbungen erbitten wir in möglichst publizierfähiger Form, zumin<strong>de</strong>st jedoch so, dass daraus<br />
ohne größeren Aufwand ein Artikel verfasst wer<strong>de</strong>n kann. Manuskripte in <strong>de</strong>utscher und englischer<br />
Sprache sind zugelassen.<br />
• Bitte legen Sie Ihrer Bewerbung geeignetes Fotomaterial (Dias, Papierfotos, digitale Fotos) bei.<br />
• Die Arbeiten <strong>de</strong>r Preisträger wer<strong>de</strong>n in „elaphe“ o<strong>de</strong>r „Salamandra“ veröffentlicht. Wir sind aber auch<br />
daran interessiert, nichtprämierte Arbeiten in „elaphe“ o<strong>de</strong>r „Salamandra“ zu publizieren. Bitte teilen<br />
Sie uns bereits bei <strong>de</strong>r Bewerbung Ihr Einverständnis dazu mit.<br />
• Gut dokumentierte Mehrfachnachzuchten o<strong>de</strong>r Nachzuchten in mehreren Generationen wer<strong>de</strong>n<br />
beson<strong>de</strong>rs hoch bewertet.<br />
• Arbeiten, <strong>de</strong>ren Inhalt ganz o<strong>de</strong>r teilweise bereits in an<strong>de</strong>ren Zeitschriften erschienen ist, können nicht<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Das gleiche gilt für Arbeiten, die zu an<strong>de</strong>ren Nachzuchtwettbewerben<br />
eingereicht wur<strong>de</strong>n.<br />
• Die Jury entschei<strong>de</strong>t frei über die Verteilung <strong>de</strong>s Preisgel<strong>de</strong>s auf die einzelnen Preisträger.<br />
• Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
13 (2005) Heft 1
9<br />
<strong>DGHT</strong>-Intern<br />
übernommen. Ich bitte alle Arbeitsgemeinschaften<br />
bis spätestens zum 31.03. einen Vertreter aus ihren<br />
Reihen, entwe<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Leitungsteam o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
AG, zu benennen, <strong>de</strong>r im Auftrag <strong>de</strong>r AG einen Sitz<br />
in <strong>de</strong>r Jury einnimmt. Ihre Mitteilungen richten Sie<br />
bitte per E-Mail an: gs@dght.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r postalisch an<br />
die im <strong>Im</strong>pressum aufgeführte Adresse unserer<br />
Geschäftsstelle.<br />
<strong>Im</strong> August fin<strong>de</strong>t an zentraler Stelle ein Treffen<br />
aller Jury-Mitglie<strong>de</strong>r statt, um aus <strong>de</strong>n vorliegen<strong>de</strong>n<br />
Arbeiten die Gewinner zu küren. Die Preisverleihung<br />
fin<strong>de</strong>t wie immer anlässlich <strong>de</strong>r diesjährigen<br />
Jahrestagung statt.<br />
Wir hoffen, mit dieser Neuerung Ihre Zustimmung<br />
zu fin<strong>de</strong>n, und <strong>de</strong>n Grundstein für ein breiteres<br />
Interesse an unserem Nachzuchtpreis zu legen.<br />
SILVIA MACINA<br />
Kurzmeldungen aus Internet<br />
und Öffentlichkeit<br />
Jahrestagung <strong>de</strong>r IG Warane und<br />
Krustenechsen<br />
Die Jahrestagung <strong>de</strong>r IG Warane und Krustenechsen<br />
fin<strong>de</strong>t am Sa<strong>ms</strong>tag, 7. Mai 2005 in <strong>de</strong>r<br />
Zooschule <strong>de</strong>s Zoologischen Gartens Köln statt.<br />
Tagungsbeginn ist 10 Uhr, die Tagungsgebühr<br />
beträgt 10 Euro.<br />
Vortragsprogramm<br />
Dr. THOMAS ZIEGLER & Prof. Dr. WOLFGANG BÖHME:<br />
„Neues zur Genitalmorphologie und Systematik<br />
einiger Waranarten“<br />
Prof. Dr. HANS-GEORG HORN: „Zur Verbreitung <strong>de</strong>s<br />
Papua-Warans auf Neu-Guinea“<br />
Geplant sind ebenfalls Vorträge zum Bin<strong>de</strong>nwaran<br />
sowie zur Haltung und Nachzucht eines Zwergwarans.<br />
Eine Führung <strong>de</strong>r Tagungsteilnehmer durch<br />
das Aquarium-Terrarium Köln, wird <strong>de</strong>r Kurator,<br />
Dr. THOMAS ZIEGLER vornehmen.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie bei KLAUS<br />
LAMBERTZ, E-Mail: k.lambertz@arcor.<strong>de</strong>.<br />
1. Newsticker-Team<br />
Wir haben die Herren INGO KOBER, STEVEN ARTH,<br />
DANIEL GRÜBNER und PATRICK SCHÖNECKER für das<br />
in <strong>de</strong>r letzten Ausgabe <strong>de</strong>r elaphe angekündigte<br />
Team gewinnen können. Bereits seit Anfang Dezember<br />
fin<strong>de</strong>n sich nun tagesaktuelle News aus<br />
Terraristik und Herpetologie aus aller Welt auf<br />
unserer Homepage, ebenso wie aktuelle Stellenausschreibungen<br />
in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Bereichen. Wir freuen<br />
uns, dass sich auch hier so zügig aktive Mitglie<strong>de</strong>r<br />
eingebracht haben, und bedanken uns für das Engagement.<br />
Überzeugen Sie sich selbst von <strong>de</strong>m<br />
Geschehen rund um <strong>de</strong>n Globus unter <strong>www</strong>.dght.<strong>de</strong>.<br />
2. Hamm<br />
Am 12.03.2005 öffnet die „Terraristika“ in<br />
Hamm ihre Pforten zur diesjährigen Frühjahrsbörse.<br />
Wir erwarten Sie wie immer an unserem <strong>DGHT</strong>-<br />
Stand im Foyer, und stehen Ihnen für alle Fragen<br />
rund um Ihre Mitgliedschaft zur Verfügung. Diverse<br />
Mertensiella-Bän<strong>de</strong> sind käuflich zu erwerben,<br />
Informationsmaterial steht ausreichend zur Verfügung.<br />
Natürlich sind auch Nichtmitglie<strong>de</strong>r und<br />
Interessenten herzlich willkommen. Ansprechpartner<br />
diverser AGs stehen für Ihre Fragen zur Verfügung.<br />
Schauen Sie vorbei, wir freuen uns auf Sie.<br />
3. AJ „goes online“<br />
Unser Anzeigenjournal wird nun erstmals auch<br />
„online“ im Mitglie<strong>de</strong>rbereich unserer Internetpräsenz<br />
verfügbar sein. Die tagesaktuelle Anzeigenaufgabe<br />
ist online noch nicht möglich.<br />
13 (2005) Heft 1
Magazin<br />
10<br />
1. Neusser Einsteiger Workshop am<br />
26. Februar 2005<br />
Wer Tiere halten möchte, muss sich vor <strong>de</strong>m<br />
Erwerb sachkundig machen. Aus diesem Grund<br />
veranstaltet die <strong>DGHT</strong>-Stadtgruppe Neuss zusammen<br />
mit <strong>de</strong>r VHS Neuss diesen Einsteigerworkshop.<br />
6 Referenten geben in ihren Vorträgen <strong>de</strong>m<br />
Anfänger alle Möglichkeiten, sich kundig zu machen.<br />
Die Vorträge stellen jeweils die entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Tiere vor, ihre Ansprüche an die Terrarienhaltung,<br />
Futter, gegebenenfalls Winterruhe und Zucht.<br />
Nach je<strong>de</strong>m Vortrag ist ausreichend Gelegenheit zu<br />
Diskussionen mit <strong>de</strong>n Vortragen<strong>de</strong>n, die auch <strong>de</strong>n<br />
ganzen Tag für Gespräche zur Verfügung stehen.<br />
In einem zweiten Raum wer<strong>de</strong>n komplett gestaltete<br />
Terrarien für die jeweilige Tierart gezeigt. Hierbei<br />
wer<strong>de</strong>n die Ansprüche <strong>de</strong>r Tiere bedacht, aber auch<br />
immer kostengünstige Lösungen vorgestellt. Natürlich<br />
besteht die Möglichkeit, direkt mit Züchtern<br />
<strong>de</strong>r Tiere Kontakt aufzunehmen, um dann später die<br />
Tiere zu erwerben. Eintritt pro Person 6 & (ab 14<br />
Jahren).<br />
Programm<br />
9.00 Uhr Einlaß<br />
9.15 Uhr Begrüßung<br />
9.30 Uhr GERD PLUM, Kaarst: „Die Kornnatter –<br />
eine farbenprächtige Schlange für <strong>de</strong>n Einsteiger“<br />
(Beamerpräsentation)<br />
10.30 Uhr HELGARD LAMBERTZ, Neuss: „Landschildkröten<br />
für die Freilandhaltung“<br />
11.15 Uhr MICHAEL ENGELS, Neuss: „Technik für<br />
Einsteiger“<br />
12.00 Uhr MARKUS JUSCHKA, Neuss: „Leopardgeckos<br />
– Haltungstipps“<br />
12.30 Uhr ANDRE HAUSCHILD, Grevenbroich: „Bartagamen<br />
– eine Echse urig im Ausssehen, i<strong>de</strong>al in<br />
<strong>de</strong>r Haltung“<br />
13.00 Uhr Mittagspause<br />
14.00 Uhr Tierarzt Dr. ACHIM BREUER, Neuss: „Was<br />
beim Erwerb von Reptilien zu beachten ist“<br />
15.00 Uhr Möglichkeiten zum Gespräch mit <strong>de</strong>n<br />
Tierärzten Dr. ACHIM BREUER, Neuss und KORNELIS<br />
BIRON, Düsseldorf<br />
16.00 Uhr Zusammenfassung <strong>de</strong>s Workshops<br />
M & S <strong>REPTILIEN</strong><br />
<strong>Im</strong> <strong>Netz</strong>:<br />
<strong>www</strong>.<strong>ms</strong>-<strong>reptilien</strong>.<strong>de</strong><br />
Auf über 800 qm:<br />
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Tel.: 07425/31447<br />
Fax: 07425/31448<br />
13 (2005) Heft 1
11<br />
Magazin<br />
Ponds, Puddles and Pools – Trieste<br />
2005<br />
Vom 20. bis 22 Mai 2005 fin<strong>de</strong>t in Trieste das<br />
erste internationale Freundschaftstreffen zur Betreuung<br />
und Konservierung kleiner Feuchtbiotope<br />
statt. „Ponds, Puddles & Pools – Trieste 2005“<br />
möchte ein informelles Treffen von Personen sein,<br />
die sich auf verschie<strong>de</strong>nen Niveaus und Arten mit<br />
<strong>de</strong>r Betreuung und Konservierung <strong>de</strong>r Artenvielfalt<br />
kleiner Süßwassersysteme befassen. Dieses Treffen<br />
bietet eine Gelegenheit Erfahrungen auszutauschen<br />
unter Beaufsichtigern von Feuchtgebieten,<br />
Arbeitern, Wissenschaftlern, Stu<strong>de</strong>nten und freiwilligen<br />
Helfern. Poster, mündliche Vorträge, Lesungen<br />
und Multimediavi<strong>de</strong>os sind sehr willkommen,<br />
aber nicht unbedingt nötig. Das Treffen wird<br />
von <strong>de</strong>n Tümpel- und Feuchtlandhütern Friauls und<br />
Julisch Venetiens in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Naturhistorischen<br />
Museum Triests organisiert. Weitere<br />
Informationen: <strong>www</strong>.zoneumi<strong>de</strong>.org/PPP05/<br />
in<strong>de</strong>x_en.html.<br />
Wissenschaftliche Tagung <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-<br />
AG Anuren im März 2005 in Stuttgart<br />
Die <strong>DGHT</strong>-AG Anuren wird vom 11.-13. März<br />
2005 in Stuttgart im „Museum am Löwentor“ eine<br />
Fachtagung abhalten. Das Treffen wird wissenschaftlich<br />
orientiert sein und Fachleuten, primär <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utschsprachigen europäischen Region, eine Plattform<br />
geben, ihre <strong>de</strong>rzeitigen Forschungen und aktuelle<br />
Ergebnisse im Bereich <strong>de</strong>r Froschkun<strong>de</strong> zu<br />
präsentieren und zu diskutieren. Selbstverständlich<br />
sind alle an<strong>de</strong>ren Kollegen ebenfalls herzlich willkommen,<br />
doch die Vortragssprache wird Deutsch<br />
sein (Englisch kann jedoch begrenzt ebenfalls zugelassen<br />
wer<strong>de</strong>n). <strong>Im</strong> Namen <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Anuren:<br />
Dr. PETER JANZEN, KARL-HEINZ JUNGFER, Dr.<br />
AXEL KWET, Dr. STEFAN LÖTTERS, Dr. ANDREAS<br />
SCHLÜTER, ULRICH SCHMIDT, RALF SCHMITT.<br />
Naturschutz in Kassel<br />
Das Grundstück <strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r Stadtgruppe Kassel<br />
seit Jahren betreuten Steinbruchs Altenbrunslar<br />
– wir berichteten in elaphe3-2003 – bleibt zwar in<br />
städtischem Besitz, kann aber nun von <strong>de</strong>r Stadtgruppe<br />
kostenlos genutzt wer<strong>de</strong>n. Das rund 1,4<br />
Hektar große Gelän<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> anfangs von <strong>de</strong>r<br />
<strong>DGHT</strong>-Stadtgruppe für 500 DM gepachtet mit <strong>de</strong>m<br />
Ziel, Tierarten, die auf Extrem- o<strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rstandorte<br />
angewiesen sind, beson<strong>de</strong>rs zu schützen. Nun<br />
erhält die Stadtgruppe kostenlos ein mehrere hun<strong>de</strong>rt<br />
Quadratmeter großes Brachland zur Nutzung<br />
für <strong>de</strong>n Naturschutz (aus: Melsunger Allgemeine<br />
vom 3. Januar 2005).<br />
Stadtgruppen-Programme<br />
Hier die Programme <strong>de</strong>r Stadtgruppen Dres<strong>de</strong>n<br />
und Münster, die erst weit nach Redaktionschluss<br />
eingegangen beziehungsweise verspätet in unserer<br />
E-Mail-Post aufgetaucht sind:<br />
• Dres<strong>de</strong>n<br />
25.02. Ralf Sommerlad, Frankfurt/Main: „Der<br />
Sunda-Gavial: Status, Biologie und Nachzucht“<br />
18.03. Lutz Geißler, Dres<strong>de</strong>n: „Auf Exkursionen in<br />
<strong>de</strong>r Karibik“<br />
22.04. Dr. Heinz Berger, Wer<strong>ms</strong>dorf: „Der Laubfrosch<br />
– vom Wetterpropheten zur Rarität“<br />
04.-08.05. Deutsch-Tschechisches feldherpetologisches<br />
Jugendcamp“<br />
27.05. Ingo Pauler, Wachenheim: „Die Schildkröten<br />
Südamerikas“<br />
04.-05.06. Jahresexkursion <strong>de</strong>r Stadtgruppe<br />
24.06. Dr. Jürgen Fleck, Hanau: „Herpetologische<br />
<strong>Im</strong>pressionen aus <strong>de</strong>m südwestlichen Afrika“<br />
22.07. „Herpetologischer Sommerabend“, ggf.<br />
Kurzbeiträge von Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Stadtgruppe<br />
26.08. „Herpetologischer Sommerabend“, ggf.<br />
Kurzbeiträge von Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Stadtgruppe<br />
23.09. Hans-Peter Berghof, Meerane: „Herpetologische<br />
Exkursionen im Nordwesten Madagaskars“<br />
28.10. Prof. Fritz Jürgen Obst, Ra<strong>de</strong>beul: „Erinnerung<br />
an eine Reise in die Mongolei 1961“<br />
25.11. Armgard Manitz, Meißen & Markus Auer,<br />
Dres<strong>de</strong>n: „Herpetologische Reiseeindrücke aus<br />
Aserbaidshan“<br />
26.11. Traditionelles Herbsttreffen <strong>de</strong>r AG Schildkröten<br />
<strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>, ausgerichtet von <strong>de</strong>r Stadtgruppe<br />
Dres<strong>de</strong>n<br />
09.12. Jahresabschlußfeier mit Dia-Wettbewerb (nur<br />
für Vereinsmitglie<strong>de</strong>r und gela<strong>de</strong>ne Gäste)<br />
• Münster<br />
18.03. H.-D. Philippen, Heinsberg:„Auf <strong>de</strong>r Suche<br />
nach Schildkröten durch Florida“<br />
15.04. Martin Dieckmann, Hamm: „Haltung und<br />
Zucht <strong>de</strong>r Zwergbartagame (Pogona henrylawsoni)“<br />
20.05. Stadtgruppenleitungswahlen und Überraschungsvortrag<br />
17.06. Benny Trapp, Wuppertal: „Die Herpetofauna<br />
Griechenlands“<br />
15./16.07. Sommerfest<br />
19.08./16.09. Thema noch nicht bekannt<br />
22.10. (Sa<strong>ms</strong>tag) Thomas Kölpin, Hamburg: Haltung<br />
und Zucht von verschie<strong>de</strong>nen Lampropelten“<br />
5. Herpetologischer Weltkongress<br />
Vom 20. bis 24. Juni 2005 fin<strong>de</strong>t in Stellenbosch,<br />
Südafrika, <strong>de</strong>r 5. Herpetologische Weltkongress<br />
statt. Weitere Informationen: <strong>www</strong>.wits.ac.za/haa.<br />
13 (2005) Heft 1
Magazin<br />
12<br />
Martin Hallmen<br />
Mit Ungeziefer auf <strong>de</strong>r Schulbank<br />
– zehn Jahre Schulvivarium in Bad Hersfeld<br />
Vom 19. bis 21.11.2004 fand in <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llschule<br />
Obersberg (MSO) in Bad Hersfeld eine<br />
außergewöhnliche Veranstaltung statt. Mit einer<br />
Fachtagung für Biologen unter <strong>de</strong>m Motto „Tiere<br />
im Biologieunterricht – Pädagogische Konzepte,<br />
Tierhaltung, Tierbetreuung, Einsatz im Unterricht“<br />
und mit Veranstaltungen für die interessierte Öffentlichkeit<br />
feierte die Schule das 10-jährige Bestehen<br />
<strong>de</strong>s schuleigenen Vivariu<strong>ms</strong>. Die Fachschaft<br />
Biologie <strong>de</strong>r MSO, allen voran HARTMUT KELLER<br />
und CORINA KLOSE, hatten sich mächtig ins Zeug<br />
gelegt. Mit einer Vorlaufphase von über einem Jahr<br />
organisierten sie ein Wochenen<strong>de</strong>, an <strong>de</strong>m insgesamt<br />
etwa 1500 Besuchern ein interessantes und abwechslungsreiches<br />
Programm geboten wur<strong>de</strong>.<br />
Die Schirmherrschaft für die am Freitag und<br />
Sa<strong>ms</strong>tag stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Fachtagung hatte die Hessische<br />
Kultusministerin KARIN WOLF übernommen.<br />
Organisiert wur<strong>de</strong> die Tagung von <strong>de</strong>r Fachschaft<br />
Biologie <strong>de</strong>r MSO in Kooperation mit <strong>de</strong>n Biologiedidaktikern<br />
Dr. HANS-PETER ZIEMEK von <strong>de</strong>r Universität<br />
Gießen und Dr. ARMIN LUDE von <strong>de</strong>r Universität<br />
Kassel. Sie richtete sich an Stu<strong>de</strong>nten, Referendare,<br />
Lehrer und die Didaktiker <strong>de</strong>s Faches Biologie<br />
aller Schulformen und war folgerichtig bun<strong>de</strong>sweit<br />
als Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte anerkannt.<br />
<strong>Im</strong> Vorfeld machten sich die Organisatoren<br />
noch Sorgen, ob sich <strong>de</strong>nn genügend Interessenten<br />
für eine solche bun<strong>de</strong>sweit bislang einmalige Veranstaltung<br />
fin<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>n. Am En<strong>de</strong> mussten sie bei<br />
knapp 300 Anmeldungen einen Schlussstrich unter<br />
die Anmel<strong>de</strong>liste ziehen, da die Kapazitäten <strong>de</strong>r<br />
Schule sonst hoffnungslos überfor<strong>de</strong>rt gewesen<br />
wären. Zahlreiche Hochschulprofessoren und Referendarsausbil<strong>de</strong>r<br />
nutzten die Gelegenheit, um mit<br />
ihren Seminargruppen etwas über die praktische<br />
Arbeit mit leben<strong>de</strong>n Tieren im Biologieunterricht zu<br />
erfahren. Herr Dr. LUDE hatte sogar eigens für ein<br />
Semester ein begleiten<strong>de</strong>s Seminar für Stu<strong>de</strong>nten<br />
angeboten, das an diesem Wochenen<strong>de</strong> seinen<br />
Höhepunkt erleben sollte. Angeboten wur<strong>de</strong>n nicht<br />
weniger als 50 Einzelveranstaltungen! In Vorträgen,<br />
Workshops, Ausstellungen und Firmenpräsentationen<br />
konnten sich die Teilnehmer über alle<br />
Aspekte <strong>de</strong>r Schulvivaristik sowie <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r<br />
Tiere im Unterricht informieren. <strong>Im</strong> Stun<strong>de</strong>nrhythmus<br />
wur<strong>de</strong>n in vier Räumen parallel Veranstaltungen<br />
unterschiedlichster Art angeboten. Die Auswahl<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Teilnehmern nicht leicht gemacht.<br />
Die Palette <strong>de</strong>r Informationen reichte dabei von<br />
ganz unterrichtspraktischen Dingen wie <strong>de</strong>m richtigen<br />
Ausführen <strong>de</strong>r klassischen Labyrinthversuche<br />
mit Mäusen, über <strong>de</strong>n Selbstbau von Terrarien bis<br />
hin zu Aspekten <strong>de</strong>r Veterinär- und Humanmedizin.<br />
Auch allgemeindidaktische Grundlangen wur<strong>de</strong>n<br />
vermittelt. Für die Teilnehmer blieb kein Bereich<br />
<strong>de</strong>r umfangreichen Teilaspekte <strong>de</strong>s im Schulalltag<br />
viel zu stiefmütterlich behan<strong>de</strong>lten Einsatzes<br />
leben<strong>de</strong>r Tiere im Biologieunterricht unberührt. Dabei<br />
konnten HARTMUT KELLER und CORINA CLOSE in<br />
je<strong>de</strong>m einzelnen Vortrag auf sehr kompetente Referenten<br />
bauen. So referierten etwa Prof. Dr. MARCUS<br />
SCHRENK von <strong>de</strong>r Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg<br />
zum Thema „Warum Tierhaltung in <strong>de</strong>r<br />
Schule?“ und Privatdozent Dr. UDO GANSLOSSER<br />
von <strong>de</strong>r Universität Erlangen-Nürnberg über „Sozialverhalten<br />
bei Kleinsäugern“. Dr. ZIEMEK stellte<br />
unter <strong>de</strong>m Titel „Buntbarsche im Biologieunterricht“<br />
sein Buntbarschlabor für die Schule vor und<br />
Dr. LUDE <strong>de</strong>monstrierte mit „<strong>Im</strong>mer gegen <strong>de</strong>n<br />
Strom“ Untersuchungen zur Anpassung von Fließgewässerbewohnern<br />
im Biologieunterricht.<br />
Der Schwerpunkt <strong>de</strong>r Fortbildungsveranstaltung<br />
lag auf <strong>de</strong>r bereits vielfach erprobten Unterrichtspraxis.<br />
Dabei wur<strong>de</strong> anhand konkreter Unterrichtselemente<br />
praktisch <strong>de</strong>monstriert, wie und zu welchen<br />
Lerninhalten Tiere im Biologieunterricht sinnvoll<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n können. Dazu waren aus<br />
<strong>de</strong>m ganzen Bun<strong>de</strong>sgebiet Mitglie<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m „Ring<br />
<strong>de</strong>r Vivariu<strong>ms</strong>chulen“ angereist. Dieser lose Verbund<br />
von <strong>de</strong>rzeit zehn Schulvivarien im ganzen<br />
Bun<strong>de</strong>sgebiet hat es sich zur Aufgabe gemacht, die<br />
Arbeit mit leben<strong>de</strong>n Tieren in <strong>de</strong>r „Lehre vom<br />
Lebendigen“ wie<strong>de</strong>r mehr zu verankern. Dazu brachten<br />
die Referenten eine Unzahl von geeigneten<br />
Tieren sowie viele Versuchsaufbauten mit. Die<br />
Teilnehmer konnten in <strong>de</strong>n Workshops alle vorgestellten<br />
Versuche selbst an <strong>de</strong>n Tieren ausprobieren.<br />
Dr. STEFFEN MÖLLER aus Gotha führte Lemminge<br />
und Mäuse im Labyrinth vor. ANDRE WEINERT<br />
aus Münster gab hilfreiche Tipps zum Terrarienbau.<br />
WOLFGANG HOCK und CHRISTIANE REIN zeigten<br />
praktische Arbeiten mit Glie<strong>de</strong>rfüßlern für <strong>de</strong>n<br />
Unterricht und die Gastgeber CORINA KLOSE, KARL-<br />
HEINZ HUMBURG und WALTER MACHAN zeigten viele<br />
Varianten von praktischen Versuchsaufbauten zu<br />
unterschiedlichsten Themen <strong>de</strong>s Biologieunterrichts.<br />
Ich selbst durfte mein Verhaltenspraktikum mit<br />
13 (2005) Heft 1
13<br />
Magazin<br />
Biologie-Leistungskursen vorstellen. Parallel dazu<br />
wur<strong>de</strong> HARTMUT KELLER nicht mü<strong>de</strong>, sein Schulvivarium<br />
immer neuen Besuchergruppen vorzustellen.<br />
Die Resonanz war überwältigend. Zahlreiche Workshops<br />
mussten aufgrund <strong>de</strong>r großen Nachfrage<br />
wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n. Der Austausch zwischen Stu<strong>de</strong>nten,<br />
Studienreferendaren und Lehrern entwickelte<br />
sich für alle Seiten überaus fruchtbar. Am Abend<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Fachpublikum zum Abschluss noch ein<br />
Leckerbissen geboten. Der Naturfotograf ROLF NIG-<br />
GEMEYER aus Haan bei Düsseldorf zeigte unter <strong>de</strong>m<br />
Titel „Natur zum Begreifen nah“ eine 3D-Diashow<br />
in Polarisationstechnik; eine für viele Teilnehmer<br />
ganz neue und beeindrucken<strong>de</strong> visuelle Erfahrung.<br />
Abb. 1. Teilnehmer<br />
Den Abschluss <strong>de</strong>r Fachtagung bil<strong>de</strong>te das offene<br />
Verbandstreffen <strong>de</strong>s „Rings <strong>de</strong>r Vivariu<strong>ms</strong>chulen“.<br />
Zuvor hatten sich alle vertretenen Schulen<br />
anhand einer Posterausstellung mit ihrer Arbeit<br />
vorgestellt. Als unmittelbaren Erfolg <strong>de</strong>r Tagung<br />
gesellten sich gleich zahlreiche Beitrittskandidaten<br />
hinzu, die wichtige <strong>Im</strong>pulse für die Weiterentwicklung<br />
<strong>de</strong>s Kreises einbringen wer<strong>de</strong>n. Erst nach<br />
Abschluss <strong>de</strong>r Fachtagung hatten viele Teilnehmer<br />
die Gelegenheit, Eindrücke vom umfangreichen<br />
Rahmenprogramm <strong>de</strong>r Veranstaltung zu erlangen.<br />
So führte die ZAG Wirbellose im Terrarium e.V.<br />
ihre Jahresmitglie<strong>de</strong>rversammlung an <strong>de</strong>r MSO<br />
durch. Sie steuerten neben zahlreichen Spezialvorträgen<br />
auch eine Wirbellosenbörse sowie eine Wirbellosenausstellung<br />
zum Rahmenprogramm bei. Der<br />
Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und<br />
Terrarienkun<strong>de</strong> e.V. (VDA) <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s<br />
Hessen führte ebenfalls seine Jahreshauptversammlung<br />
durch. Neben Fachvorträgen gab es in diesem<br />
Fall eine Aquarienausstellung zu sehen. Außer<strong>de</strong>m<br />
wur<strong>de</strong> eine Ausstellung im Rahmen eines Mal- und<br />
Bastelwettbewerbes aller Grundschulen <strong>de</strong>s Kreises<br />
zum Thema „Fantasietiere in ihrem Lebensraum“<br />
gezeigt; mit anschließen<strong>de</strong>r Preisverleihung.<br />
Zahlreiche Aussteller nutzten die Gelegenheit, ihre<br />
Produkte zu präsentieren. Der Natur- und Tier-<br />
Verlag stellte seine Sachbücher ebenso aus wie die<br />
Schulbuchverlage Westermann, Cornelsen und<br />
Klett. Ein Big-Band-Abend run<strong>de</strong>te das Rahmenprogramm<br />
musikalisch ab.<br />
Der Sonntag war dann für die breite Öffentlichkeit<br />
vorgesehen. HARTMUT KELLER gab das Motto<br />
vor: „Am Totensonntag ist Leben auf <strong>de</strong>m Berg!“<br />
Diesen Ausspruch kennt in Bad Hersfeld fast je<strong>de</strong>r.<br />
Gemeint ist, dass an diesem Tag nun schon zum 10.<br />
Mal <strong>de</strong>r Tag <strong>de</strong>r offenen Tür <strong>de</strong>s Schulvivariu<strong>ms</strong><br />
<strong>de</strong>r MSO stattfin<strong>de</strong>t – wohl gemerkt: Nicht <strong>de</strong>r<br />
Schule, son<strong>de</strong>rn „nur“ <strong>de</strong>s Vivariu<strong>ms</strong>. Er ist bei <strong>de</strong>r<br />
Bevölkerung inzwischen so etabliert, dass sich bis<br />
zu tausend Menschen in und um <strong>de</strong>n kleinen Vivariu<strong>ms</strong>raum<br />
tummeln. Einige <strong>de</strong>r Attraktionen für<br />
das Publikum sind Präsentationen <strong>de</strong>s Tierbestan<strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>s Vivariu<strong>ms</strong> <strong>de</strong>r MSO, Tiere zum Anfassen,<br />
Schabenrennen, Füttern Fleischfressen<strong>de</strong>r Pflanzen,<br />
großes Krabbelterrarium, Vivariu<strong>ms</strong>-Rallye<br />
für Kin<strong>de</strong>r und vieles mehr. In diesem beson<strong>de</strong>ren<br />
Jahr wur<strong>de</strong> am Vormittag zusätzlich eine Podiu<strong>ms</strong>diskussion<br />
zum Thema „Artenschutz lokal – global“<br />
angeboten. Die Zoopädagogin <strong>de</strong>s Zoos Frankfurt<br />
am Main, Frau MARTINA WEISER, CORNELIUS<br />
HEMMER von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sgeschäftstelle <strong>de</strong>s BUND<br />
aus Berlin und Naturschutzreferent sowie RALF<br />
THOMAS BRÜCKNER als stellvertreten<strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>s<br />
Forstamts Bad Hersfeld und Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
Naturschutzbeirats führten eine angeregte und informative<br />
Diskussion über Ursachen und Folgen<br />
von Umweltzerstörungen.<br />
Als Teilnehmer <strong>de</strong>r Fachtagung und <strong>de</strong>s Program<strong>ms</strong><br />
für die Öffentlichkeit hat mich die Vielfalt<br />
<strong>de</strong>r angebotenen Themen beeindruckt. Die überall<br />
zu spüren<strong>de</strong> Praxisnähe tat allen an vor<strong>de</strong>rster<br />
Bildungsfront kämpfen<strong>de</strong>n Lehrern gut. Die Organisation<br />
durch Lehrer und Schüler war professionell.<br />
Der Zeitrahmen war so gewählt, dass ausreichend<br />
Zeit für die Veranstaltungen, aber auch für<br />
Gespräche blieb. Einzig die Entscheidung, welches<br />
<strong>de</strong>r vielen interessanten Angebote ich wahrnehmen<br />
sollte, fiel mir schwer. Abschließend darf ich <strong>de</strong>n<br />
Organisatoren HARTMUT KELLER und CORINA KLOSE<br />
sowie ihren unzähligen Helfern für ihre Leistung<br />
gratulieren. Die Veranstaltung war rund um gelungen.<br />
Sie hat viele angehen<strong>de</strong> und bereits aktive<br />
Lehrer nicht nur weitergebil<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn auch motiviert.<br />
Den vermehrten Einsatz von Tieren im<br />
Biologieunterricht hat die Veranstaltung mit Sicherheit<br />
ein gutes Stück vorangebracht.<br />
Autor<br />
MARTIN HALLMEN<br />
Wilhel<strong>ms</strong>tr. 11a, D-63526 Erlensee<br />
13 (2005) Heft 1
Diskussion<br />
14<br />
Anmerkung zum Editorial in elaphe 4-04<br />
Lieber Herr Ingo Pauler, 1. Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
<strong>DGHT</strong>,<br />
wie ich <strong>de</strong>r letzten elaphe ihren Ausführungen<br />
zum Jahresabschluss entnehmen konnte, haben sie<br />
das Nichtzustan<strong>de</strong>kommen <strong>de</strong>r „Europäischen<br />
Mertensiella“ als Schan<strong>de</strong> bezeichnet.<br />
Natürlich fühlt man sich da, als einer <strong>de</strong>rjenigen,<br />
die angesprochen wur<strong>de</strong>n mitzuarbeiten, zu min<strong>de</strong>st<br />
mitschuldig. Deshalb sollte es auch erlaubt<br />
sein, als Angesprochener und als <strong>DGHT</strong>-Mitglied<br />
zu <strong>de</strong>r Beschuldigung Stellung zu nehmen. Meinerseits<br />
lag es aber nicht daran, dass ich faul gewesen<br />
wäre o<strong>de</strong>r nichts unternommen hätte. Nein, ich habe<br />
die Teilaspekte „Systematik und Haltung“ durchaus<br />
bearbeitet und vorrätig. Allerdings dann habe ich<br />
versucht, die Zahlen für gehan<strong>de</strong>lte WA I/WA II-<br />
Exemplare <strong>de</strong>r zu bearbeiten<strong>de</strong>n Arten in Erfahrung<br />
zu bringen o<strong>de</strong>r die Zahl <strong>de</strong>r wirklichen Nachzuchten<br />
zu eruieren. Dazu habe ich Datenbanken recherchiert<br />
und habe mich anschließend an C.I.T.E.S.<br />
und Traffic (Brüssel) gewandt, die mir dankenswerter<br />
Weise auch Daten zu Verfügung gestellt haben.<br />
Lei<strong>de</strong>r waren die dort gelisteten Stückzahlen so<br />
gering, dass ein einziger Besuch bei einer Terraristika<br />
in Hamm wohl je<strong>de</strong>n eines Besseren belehren<br />
wür<strong>de</strong> – zumal man nicht sehr geübt sein muss, um<br />
bei einigen Arten zwischen Nachzucht und <strong>Im</strong>port zu<br />
unterschei<strong>de</strong>n. Dabei beziehe ich mich nur auf die<br />
vor Mai 2004 zur EU gehören<strong>de</strong>n Mitgliedsstaaten,<br />
<strong>de</strong>nn was die neuen Mitgliedsstaaten anbelangt, wäre<br />
das geplante Werk ja ohnehin veraltet gewesen.<br />
Diese Probleme hatte ich auch HEIKO WERNING vorgetragen,<br />
als er nach <strong>de</strong>n Beiträgen fragte und ich<br />
ihm mitgeteilt habe, dass ich noch weiter recherchiere.<br />
Allerdings habe ich diese Recherchen mittlerweile<br />
eingestellt, da sie anscheinend zu keinem für<br />
mich befriedigen<strong>de</strong>n Ergebnis führen können, <strong>de</strong>nn<br />
exakte, glaubhafte Daten sind einfach nicht verfügbar.<br />
An dieser Stelle möchte ich auf die möglichen<br />
Ursachen dafür erst gar nicht weiter eingehen.<br />
Diese Unstimmigkeiten zwischen offiziell verfügbaren<br />
Zahlen und <strong>de</strong>m, was wirklich auf <strong>de</strong>m<br />
Markt stattfin<strong>de</strong>t, sind es gera<strong>de</strong>, die diese Studie<br />
wohl einer sehr starken Kritik ausgesetzt hätten,<br />
o<strong>de</strong>r sind Sie <strong>de</strong>r Meinung, dass die Tierschützer,<br />
um spezifischer zu sein Pro Wildlife, diese Schwäche<br />
(Ich müsste dann sagen zu recht!) nicht ausgenutzt<br />
hätten, um einen erneuten, öffentlichen Protest<br />
in Gang zu setzen. Dieser Schwachpunkt war<br />
es auch, <strong>de</strong>r mich persönlich dazu bewogen hat, bis<br />
heute meine durchaus vorhan<strong>de</strong>nen Zusammenstellungen<br />
nicht zur Veröffentlichung weiterzuleiten,<br />
<strong>de</strong>nn ich will und kann mich nicht <strong>de</strong>r Schönrednerei<br />
um je<strong>de</strong>n Preis bezichtigen.<br />
Meine Einstellung als Terrarianer und Schildkrötenhalter<br />
habe ich sowohl in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />
als auch in schriftlicher Form mehrfach zum Ausdruck<br />
gebracht, sodass wohl keiner daran Zweifel<br />
haben muss, dass ich einer verantwortungsvoll<br />
praktizierten Terraristik positiv gegenüberstehe und<br />
darin auch einen aktiven Beitrag zum Naturschutz<br />
und zur Schaffung eines breiten Bewusstseins für<br />
<strong>de</strong>nselben sowie für <strong>de</strong>n praktizierten Tier- und<br />
Artenschutz sehe.<br />
Wie schwierig die Erfassung und die korrekte<br />
Bearbeitung solcher Aspekte sind, können Sie auch<br />
aus <strong>de</strong>r kürzlich erschienen Arbeit von CEBALLOS &<br />
FITZGERALD (2004) ersehen, die versucht haben,<br />
<strong>de</strong>n Schildkrötenhan<strong>de</strong>l für nur einen einzigen Bun<strong>de</strong>sstaat<br />
<strong>de</strong>r USA zu analysieren (CEBALLOS, C.P.,<br />
FITZGERALD, L.A. (2004): The tra<strong>de</strong> in native and<br />
exotic turtles in Texas. – Wildlife Society Bulletin,<br />
32(3): 881-892).<br />
In diesem Sinne möchte ich mich zwar ihrer<br />
Einstellung anschließen, dass es scha<strong>de</strong> ist, dass die<br />
„Europäische Mertensiella“ nicht zustan<strong>de</strong> gekommen<br />
ist, möchte aber auch zum Ausdruck bringen,<br />
dass ich zumin<strong>de</strong>st nicht verärgert darüber bin, dass<br />
kein falsches o<strong>de</strong>r gar geschöntes Bild veröffentlicht<br />
wur<strong>de</strong>, welches wie<strong>de</strong>rum Anlass zur Kritik<br />
hätte geben können. Vielleicht beschert uns ja die<br />
Zukunft Wege und Möglichkeiten, so offen mit <strong>de</strong>r<br />
Thematik umzugehen, dass wir auf verlässliche<br />
Zahlen und Daten zurückgreifen können. Darum<br />
sollten wir uns als <strong>DGHT</strong> wie bisher auch in<br />
Zukunft verstärkt bemühen.<br />
Mit freundlichem Gruß,<br />
HANS-J. BIDMON, Rommerskirchen<br />
Korrekturen elaphe 4/04<br />
Den Autoren <strong>de</strong>s Beitrags „Untersuchung <strong>de</strong>r genetischen Differenzierung <strong>de</strong>r Landschildkröten<br />
Südmadagaskars als Basis für Phylogeographie und Artenschutz“ in elaphe 4-04 ist ein Fehler in<br />
Abbildung 3 (Seite 58) unterlaufen. Der Probenort <strong>de</strong>r Außengruppe Pyxis planicauda, hier gekennzeichnet<br />
mit 1, ist in <strong>de</strong>r Karte zu weit südlich eingezeichnet. Die Tiere wur<strong>de</strong>n, wie beschrieben, in Analabe<br />
gesammelt. Dieser Ort ist jedoch nicht bei Morombe, son<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r Nähe von Morondava gelegen.<br />
Morondava befin<strong>de</strong>t sich nördlich <strong>de</strong>s abgebil<strong>de</strong>ten Kartenausschnitts. Dementsprechend ist <strong>de</strong>r Probenort<br />
von P. planicauda nicht aus <strong>de</strong>r Karte ersichtlich. Der markierte Probenort 1 ist ungültig.<br />
Auf Seite 28 <strong>de</strong>r Buchbesprechungen <strong>de</strong>r elaphe 4-04 ist lei<strong>de</strong>r nicht das geplante Titelbild <strong>de</strong>s<br />
besprochenen Buches „Mein Zwergkrallenfrosch“ dargestellt. Wir bitten um Entschuldigung.<br />
13 (2005) Heft 1
15<br />
Buchbesprechungen<br />
Dieter Glandt<br />
Der Laubfrosch, ein König<br />
sucht sein Reich<br />
Eine Buchbesprechung von Thomas<br />
Kordges<br />
Info: GLANDT, D. (2004): Der Laubfrosch, ein<br />
König sucht sein Reich. Zeitschrift für Feldherpetologie,<br />
Beiheft 8, 128 S., 44 Abb.,6 Tab., 8<br />
Farbtafeln, ISBN 3-933066-20-4, Laurenti-Verlag,<br />
Bielefeld.<br />
Keine an<strong>de</strong>re Amphibienart Mitteleuropas hat<br />
im praktischen Naturschutz in <strong>de</strong>n letzten 10-15<br />
Jahren eine so große Beachtung gefun<strong>de</strong>n wie <strong>de</strong>r<br />
Laubfrosch (Hyla arborea), <strong>de</strong>r erfolgreich als<br />
werbewirksamer Sympathieträger instrumentalisiert<br />
und zur Zielart aufwendiger Schutzprogramme benannt<br />
wur<strong>de</strong>. Genau zehn Jahre nach <strong>de</strong>r letzten,<br />
damals von W.-R. GROSSE vorgelegten Monogra-<br />
phie erschien nun mit <strong>de</strong>m von DIETER GLANDT<br />
vorgelegten Beiheft 8 <strong>de</strong>r Zeitschrift für Feldherpetologie<br />
erneut eine umfangreiche Art-Bearbeitung,<br />
die <strong>de</strong>m erheblichen Erkenntnisgewinn <strong>de</strong>r letzten<br />
Jahre Rechnung trägt. Auf die Glie<strong>de</strong>rung einer<br />
klassischen Monographie wird dabei bewusst verzichtet<br />
und <strong>de</strong>r Schwerpunkt auf anwendungsbezogene<br />
Fragestellungen zur Ökologie und zum Schutz<br />
<strong>de</strong>s Laubfrosches gelegt.<br />
Dabei profitiert <strong>de</strong>r Autor gleichermaßen von<br />
<strong>de</strong>r Fülle jüngerer Veröffentlichungen wie auch<br />
von seinen eigenen langjährigen Erfahrungen aus<br />
einem Schutzprojekt im nordwestlichen Münsterland.<br />
Ein kurzer, gut mit Farbfotos illustrierter Überblick<br />
über die westpaläarktischen Laubfroscharten<br />
(Hyla arborea, H.meridionalis, H. sarda, H. savignyi<br />
und das fragliche H. intermedia-Taxon) und<br />
ein umfangreiches Schriftenverzeichnis run<strong>de</strong>n das<br />
Beiheft ab, das allen an praktischen Schutzmaßnahmen<br />
Interessierten empfohlen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Sa<strong>ms</strong>tag 12.03.2005<br />
sponsored by<br />
13 (2005) Heft 1
Haltung & Nachzucht<br />
16<br />
Die erst acht Jahre alte ISABELL BREUER war die<br />
bislang jüngste Bewerberin um <strong>de</strong>n Alfred-A.-<br />
Schmidt-Preis. Ihre Lieblingsfächer sind Englisch,<br />
Sport und Mathematik. Neben ihren Hobbys<br />
Schwimmen, Tanzen und Sport fin<strong>de</strong>t sie noch<br />
ausreichend Zeit, sich um ihre Schildkröten zu<br />
kümmern. Bereits mit vier Jahren hat ISABELL ihre<br />
erste Schildkröte bekommen und ihre Freundinnen<br />
fin<strong>de</strong>n die Jungtiere beson<strong>de</strong>rs schön. Angesichts<br />
<strong>de</strong>r beachtlichen Leistung hat die Jury<br />
ISABELL einen Son<strong>de</strong>rpreis verliehen.<br />
Son<strong>de</strong>rpreis beim Alfred-A.-Schmidt-Preis 2004<br />
Isabell Breuer<br />
Haltung und Nachzucht von Testudo<br />
graeca soussensis PIEH, 2000<br />
I<br />
m Jahr 2003 übernahm ich aus einer privaten Haltung ein Männchen<br />
und ein Weibchen von Testudo graeca soussensis. Die bei<strong>de</strong>n hatten<br />
ein Alter von zirka 13 bis 15 Jahren und produzierten bereits Gelege,<br />
die aber bisher zu keinem Schlupferfolg geführt hatten.<br />
Verbreitung und Lebensraum<br />
Über die Populationsdichte im Sousstal ist wenig<br />
bekannt. Die Tiere, die sich in meinem Besitz<br />
befin<strong>de</strong>n, haben auch kleine Sporne an <strong>de</strong>n Hinterbeinen.<br />
Obwohl man früher immer davon ausging,<br />
dass Testudo graeca soussensis keine Sporne aufweisen,<br />
ist dies später durch an<strong>de</strong>re Fun<strong>de</strong> wi<strong>de</strong>rlegt<br />
wor<strong>de</strong>n. Darüber hinaus halten sie auch keinen<br />
Winterschlaf.<br />
Fortpflanzung<br />
Ein Gelege besteht meistens aus zwei bis drei<br />
Eiern mit einem Gewicht von etwa 14-20,5 g. In <strong>de</strong>r<br />
Natur geht man von zwei bis drei Gelegen aus. Das<br />
Min<strong>de</strong>st- Höchst- Luftfeuchtigkeit Regentage<br />
temperatur in °C temperatur in °C in %<br />
Januar 7 17 80 8<br />
Februar 8 18 79 8<br />
März 9 19 79 8<br />
April 11 21 78 7<br />
Mai 13 22 79 5<br />
Juni 16 24 76 1<br />
Juli 18 26 77 0<br />
August 19 27 82 0<br />
September 17 28 82 1<br />
Oktober 14 24 78 6<br />
November 11 21 78 8<br />
Dezember 8 18 78 9<br />
Tabelle 1.<br />
Klimadaten<br />
(Marokko) zur<br />
Haltung von<br />
Testudo graeca<br />
soussensis<br />
13 (2005) Heft 1
17 Haltung & Nachzucht<br />
Abb. 1. ISABELL „bei <strong>de</strong>r Arbeit“<br />
Abb. 2. Alttiere<br />
Abb. 4. Eiablage<br />
Abb. 3. Schildkröten im Freigehege<br />
Abb. 5. Eizeitigung<br />
13 (2005) Heft 1
Haltung & Nachzucht<br />
18<br />
Abb. 6. Jungtier geschlüpft am 8. April<br />
2004 mit 13 g, das seinen Kalkbedarf<br />
an einem Hirschknochen <strong>de</strong>ckt<br />
Abb. 7. Ein nicht lebensfähiges Jungtier,<br />
das vom überleben<strong>de</strong>n Zwilling<br />
getrennt wur<strong>de</strong><br />
bei uns befindliche Paar brachte es auf fünf Gelege<br />
mit insgesamt 14 Eiern in einem Jahr. Die Form <strong>de</strong>r<br />
Eier in <strong>de</strong>n einzelnen Gelegen unterschied sich von<br />
rund bis oval.<br />
Haltungsbedingungen<br />
Bei uns zu Hause halten wir die Tiere von Mitte<br />
September bis Mitte Mai in einem Terrarium.<br />
Danach kommen sie ins Gewächshaus. Dies kann<br />
in sehr kalten Perio<strong>de</strong>n beheizt wer<strong>de</strong>n. <strong>Im</strong> Hochsommer<br />
können sie vom Gewächshaus hinaus ins<br />
Freigehege gehen.<br />
Das Terrarium befin<strong>de</strong>t sich im Keller und ist<br />
180×80×60 cm (L×B×H) groß. Der Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
Terrariu<strong>ms</strong> ist auf 15 cm gefüllt mit 2/3 Buchenspänen<br />
und 1/3 Terrarienhumus, <strong>de</strong>r in Form <strong>de</strong>s<br />
Legehügels angelegt wur<strong>de</strong>. <strong>Im</strong> Terrarium befin<strong>de</strong>n<br />
sich zwei Korkrin<strong>de</strong>n, die als Schlafhöhle dienen.<br />
Als Beleuchtung verwen<strong>de</strong>n wir eine 160 W-Birne<br />
mit UV-Licht und eine 100 W Wärmelampe. Somit<br />
erreichen wir im Terrarium eine Lufttemperatur von<br />
27 °C. Der Tagesrhythmus im Terrarium entspricht<br />
unserem Tageslichtablauf. Während <strong>de</strong>r Eiablageperio<strong>de</strong><br />
wird <strong>de</strong>r Humus mit 48 °C warmem Wasser<br />
feucht gehalten. So wird eine Bo<strong>de</strong>ntemperatur<br />
von 30 °C im Legehügel geschaffen, <strong>de</strong>r von<br />
unserem Weibchen auch sofort angenommen wur<strong>de</strong>.<br />
Da unser Sommer <strong>de</strong>m marokkanischen Winter<br />
Datum <strong>de</strong>r Anzahl Ei-Gewicht Schlupfdatum Brutzeit Gewicht<br />
Eiablage <strong>de</strong>r Eier in Tagen <strong>de</strong>r Jungtiere<br />
Gelege 1 27.01.04 2 18 g 07.04.04 76 10 g<br />
18,5 g 08.04.04 76 13 g (verstorben)<br />
Gelege 2 12.02.04 2 18 g 21.04.04 71 12 g<br />
18 g 44 Tage (gerissen – –<br />
und ausgelaufen)<br />
Gelege 3 01.03.04 4 2 × 20 g 44 Tage – –<br />
1 × 20,5 g alle Keimlinge<br />
– abgestorben<br />
Gelege 4 20.03.04 3 2 × 20,5 g 31 Tage,<br />
1 × 20 g 2 Eier abgestorben 69 14 g<br />
Gelege 5 20.04.04 3 3 × 14 g 28.06.04 70 2 × 8 g<br />
Tabelle 2. Übersicht über die Gelege und Schlüpflinge von Testudo graeca soussensis<br />
13 (2005) Heft 1
19<br />
Haltung & Nachzucht<br />
gleichkommt und die Terrarienhaltung <strong>de</strong>m marokkanischen<br />
Sommer, ist es auch nicht verwun<strong>de</strong>rlich,<br />
dass die Gelege zwischen Januar und April<br />
gelegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Fütterung<br />
Unsere Schildkröten ernähren sich rein vegetarisch.<br />
Es sei <strong>de</strong>nn, es befin<strong>de</strong>t sich mal eine Schnecke<br />
o<strong>de</strong>r eine Raupe im Futter. Die Schwierigkeit<br />
bei Schildkröten, die das ganze Jahr durch im<br />
Terrarium gehalten wer<strong>de</strong>n, ist die Fütterung im<br />
Winter, da die Wildpflanzen im Winter bei uns nicht<br />
wachsen und auf industrielle Produkte wie Chicorée,<br />
Feldsalat, Löwenzahn, geriebene Karotten und<br />
Apfel zurückgegriffen wer<strong>de</strong>n muss. Als Lieblingsfutter<br />
hat sich bei uns die Banane heraus<br />
kristallisiert. Da die Banane einen zu hohen Kalium-Wert<br />
enthält, wird sie von uns nur einmal im<br />
Monat als Dessert gefüttert.<br />
Doch zum Glück gibt es die „Samenkiste“ <strong>de</strong>r<br />
Frau MINCH, wo man Wildsamen bestellen und<br />
diese im Gewächshaus aussähen kann. Es empfiehlt<br />
sich ein 5-Liter-Eimer, da sich dort auch<br />
Tiefwurzler aussäen lassen und man so auch im<br />
Winter Futter hat.<br />
Kurzporträt<br />
Testudo graeca soussensis PIEH, 2000<br />
Familie: Testudinidae<br />
Deutscher Name: Maurische Landschildkröte<br />
Verbreitung: Sousstal, Marokko<br />
Nachzucht<br />
Bei <strong>de</strong>r Fortpflanzung verhält es sich wie bei <strong>de</strong>n<br />
an<strong>de</strong>ren Testudo graeca-Formen. Durch mehrere<br />
Bisse in die Beine und Ram<strong>ms</strong>töße vom Männchen<br />
bleibt das Weibchen stehen, sodass das Männchen<br />
aufreiten kann, und es so zur Kopulation kommt.<br />
Dabei gibt das Männchen piepen<strong>de</strong> Laute von sich.<br />
Kurz vor <strong>de</strong>m Legen <strong>de</strong>r Eier bemerkte ich, dass das<br />
Weibchen vermehrt Kot absetzte, um mehr Platz für<br />
die Eier zu haben. Wenn das Weibchen anfängt, die<br />
Legegrube auszuheben, arbeitet sie sich mit <strong>de</strong>n<br />
Hinterbeinen von innen nach außen in kreisen<strong>de</strong>n<br />
Bewegungen vor. Bis die Legegrube ausgehoben<br />
ist, vergehen etwa 1,5 Stun<strong>de</strong>n. Danach merkt man<br />
starke Pressbewegungen durch ein Zurückziehen<br />
<strong>de</strong>s Kopfes bis ganz tief in <strong>de</strong>n Panzer hinein.<br />
Wenn das erste Ei abgelegt ist, kommen die restlichen<br />
in kurzen Abstän<strong>de</strong>n hinterher. Danach scharrt<br />
das Weibchen die Legegrube mit <strong>de</strong>n Hinterbeinen<br />
wie<strong>de</strong>r zu. Wenn dies vollbracht ist, geht es mehrmals<br />
über das Gelege, um es zu plätten. Dann geht es in<br />
seine Schlafhöhle. Der ganze Vorgang dauert 2,5<br />
bis drei Stun<strong>de</strong>n. Die Eier wer<strong>de</strong>n danach vorsichtig<br />
aus <strong>de</strong>r Legegrube entnommen und in einen<br />
Inkubator umgesetzt. <strong>Im</strong> Inneren <strong>de</strong>s Brutapparates<br />
herrscht eine Temperatur von 32 °C und eine Luftfeuchtigkeit<br />
von 65-70%. Der Vermiculit, <strong>de</strong>n ich<br />
als Brutsubstrat verwen<strong>de</strong>, wird nass gemacht und<br />
dann mit <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n ausgedrückt, bis es nur noch<br />
feucht ist. Die Eier wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n Vermiculit<br />
gelegt. Der Inkubator sollte schon vorher einen Tag<br />
in Betrieb genommen wer<strong>de</strong>n, um alles einzustellen,<br />
damit die Eier ein gleich bleiben<strong>de</strong>s Klima<br />
haben. Nach ungefähr 74 bis 80 Tagen erfolgt <strong>de</strong>r<br />
Schlupf. Bei einem Gelege stellte sich heraus, dass<br />
ein Jungtier einen Zwilling mit einem Rest Dottersack<br />
daran hatte, <strong>de</strong>r jedoch nicht lebensfähig war.<br />
Also trennte ich erst mit einem Chirurgenmesser<br />
<strong>de</strong>n Zwilling ab, war mir zu diesem Zeitpunkt aber<br />
nicht sicher, ob <strong>de</strong>r Dottersack auch von <strong>de</strong>m<br />
kleinen Zwilling war. Am an<strong>de</strong>ren Morgen sah<br />
man, dass er auch nicht mehr durchblutet war. Also<br />
musste noch mal geschnitten wer<strong>de</strong>n. Dies erwies<br />
sich als richtig, <strong>de</strong>nn sonst hätte es zu einer Vergiftung<br />
für das lebensfähige Jungtier führen können.<br />
Die Jungtiere wer<strong>de</strong>n genauso gehalten wie die<br />
Ausgewachsenen. <strong>Im</strong> Terrarium (45 cm lang, 25<br />
cm tief) hängt eine 40 W-Wärme-Lampe und einmal<br />
am Tag wird für fünf Minuten mit einer 300 W UV-<br />
Lampe aus einem Abstand von einem Meter bestrahlt.<br />
Die Jungtiere benutzen sehr gerne eine<br />
flache Trinkschale, um ihren Flüssigkeitshaushalt<br />
zu <strong>de</strong>cken. Diese Schale muss je<strong>de</strong>n Tag gereinigt<br />
wer<strong>de</strong>n, weil sie auch Kot und Urin darin hinterlassen.<br />
Sie bevorzugen das Futter vom Vortag, da es<br />
trockener ist und sich besser beißen lässt.<br />
Diskussion<br />
Wie ich durch viele Gespräche inzwischen erfahren<br />
habe, gibt es keine Veröffentlichungen über<br />
die Arterhaltung und Fortpflanzung sowie keine<br />
überleben<strong>de</strong>n Nachzuchten.<br />
Autorin<br />
ISABELL BREUER<br />
Mülheimer Str. 13b<br />
D-53604 Bad Honnef<br />
Anmerkung <strong>de</strong>r Schriftleitung<br />
ISABELL BREUER ist erst acht Jahre alt, und wir<br />
fin<strong>de</strong>n es ganz beachtlich und hervorragend, dass<br />
ISABELL bereits in diesem Alter einen solch <strong>de</strong>taillierten<br />
Bericht verfasst. Für die Haltung ihrer Schildkröten<br />
und ihre weiteren Beobachtungen wünschen<br />
wir ihr alles Gute!<br />
13 (2005) Heft 1
Haltung & Nachzucht<br />
20<br />
3. Preis beim Alfred-A.-Schmidt-Preis 2004<br />
Esther Laue<br />
Zur Haltung und Vermehrung <strong>de</strong>r<br />
Chinesischen Bergagame Japalura<br />
splendida BARBOUR & DUNN, 1919<br />
Mit ihren bezaubern<strong>de</strong>n Farben und ihrer relativ geringen Größe tauchen<br />
diese Agamen immer wie<strong>de</strong>r im Han<strong>de</strong>l auf. Bis jetzt wur<strong>de</strong>n<br />
hauptsächlich Wildfänge angeboten. Als ich die Tiere erwarb, hatte<br />
noch niemand im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum über Haltung und Zucht erfolgreiche<br />
Erfahrungen veröffentlicht.<br />
<strong>Im</strong> Internet fin<strong>de</strong>t man unter <strong>de</strong>n Bezeichnungen<br />
Drachenagamen, Grüne Bergagamen o<strong>de</strong>r Chinesische<br />
Drachen einige Informationen. Ich bin unter<br />
an<strong>de</strong>rem auf <strong>de</strong>n englischsprachigen Webseiten von<br />
SPENCER (2002) und im Internet-Forum von „Japalura<br />
Lovers“ (http://groups.yahoo.com/group/<br />
japalura_lovers/) fündig gewor<strong>de</strong>n. Manchmal<br />
wer<strong>de</strong>n diese Agamen auch unpassend als „Banana<br />
Split“ bezeichnet. Verkaufsterrarien im Zoohan<strong>de</strong>l<br />
tragen oft eine <strong>de</strong>mentsprechen<strong>de</strong> Beschriftung,<br />
häufig sind diese Terrarien jedoch falsch eingerichtet,<br />
und die Händler können nur wenige Informationen<br />
über die Haltungsbedingungen geben.<br />
Insgesamt ist die Erkenntnislage über diese Art so<br />
spärlich, dass ich in diesem Bericht meine Erfahrungen<br />
zur Pflege, Zucht und Aufzucht <strong>de</strong>r Jungtiere<br />
sowie zur erfolgreichen Überwinterung dieser<br />
wun<strong>de</strong>rschönen Tiere schil<strong>de</strong>re.<br />
Abb. 1. Männchen von Japalura splendida im Terrarium<br />
13 (2005) Heft 1
21<br />
Haltung & Nachzucht<br />
Abb. 2. Weibchen von Japalura splendida im Terrarium<br />
Beschreibung<br />
Die Übersetzung <strong>de</strong>s Artnamens splendida<br />
(= glänzend, strahlend, prächtig) wur<strong>de</strong> nicht ohne<br />
Grund für diese wun<strong>de</strong>rschönen, attraktiven Tiere<br />
gewählt. Sie haben eine schöne gelb und grün<br />
gepunktete Färbung, vor allem an Kopf und Beinen,<br />
die nach <strong>de</strong>r Häutung beson<strong>de</strong>rs intensiv ist.<br />
Die Augen wer<strong>de</strong>n von einem Ring aus gelben und<br />
grünen Schuppen umran<strong>de</strong>t. Die Grundfarbe <strong>de</strong>s<br />
Körpers ist braun, <strong>de</strong>r Schwanz ist gebän<strong>de</strong>rt und<br />
heller. Die auffälligsten Merkmale <strong>de</strong>r Chinesischen<br />
Bergagamen sind die zwei Dorsolateralstreifen,<br />
die grün gefärbt sind. Sie beginnen im Bereich<br />
<strong>de</strong>s Trommelfells, verbreitern sich bis zur Körpermitte<br />
auf etwa 7 mm und verjüngen sich wie<strong>de</strong>r bis<br />
zum Schwanzansatz. Beim Männchen sind diese<br />
Streifen durchgehend ohne Unterbrechung grün<br />
gefärbt. Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) meines<br />
Männchens beträgt 10 cm, die Gesamtlänge (GL)<br />
35 cm, und sein Körper ist lang gestreckt. Am Hals<br />
besitzt das Tier kragenartig angeordnete Schuppen.<br />
Am Oberkiefer befin<strong>de</strong>n sich weiße Bän<strong>de</strong>r, am<br />
Unterkiefer unregelmäßig verteilte weiße Punkte.<br />
Die Tiere können stimmungs- beziehungsweise<br />
temperaturabhängig ihre Färbungen variieren.<br />
Beson<strong>de</strong>rs das Männchen verfügt über eine ganze<br />
Palette von Einfärbungen, die seinen jeweiligen<br />
Zustand ausdrücken. Morgens bis zum Aufwär-<br />
men und wenn es nicht aktiv ist, zeigt es vornehmlich<br />
dunkelbraune Töne. Bei voller Aktivität leuchten<br />
alle Farben intensiv, und die Nackenstacheln sind<br />
aufgestellt. Bei sexueller Aktivität färben sich große<br />
Teile <strong>de</strong>s Körpers schwarz, nur das Weiß <strong>de</strong>r<br />
Lippen und die grünen Bän<strong>de</strong>r leuchten. Dazu nickt<br />
es heftig mit kurzen Unterbrechungen und wenigen<br />
Bewegungen.<br />
Das Weibchen unterschei<strong>de</strong>t sich auch optisch<br />
vom Männchen. Die KRL beträgt ebenfalls 10 cm,<br />
die GL jedoch nur 29,5 cm. Bedingt durch die<br />
regelmäßigen Eibildungen ist sein Bauch rund, kurz<br />
vor <strong>de</strong>r Eiablage <strong>de</strong>utlich dicker und fest. Die zwei<br />
Dorsolateralstreifen weisen durch Unterbrechungen<br />
unregelmäßige Zacken auf. Die weißen Farben<br />
am Ober- und Unterkiefer und <strong>de</strong>r kleine Nackenkamm<br />
sind nicht so auffallend. Das Weibchen<br />
bewegt oft die kleine Kehlfalte. Möglicherweise<br />
gibt es Signale von sich, die bei Annäherung eine<br />
Verständigung ermöglichen. Die Körperfärbung<br />
verän<strong>de</strong>rt sich stimmungsabhängig nur wenig. Eine<br />
sehr schöne Beschreibung eines Weibchens kann<br />
man bei SCHRADIN (2004) fin<strong>de</strong>n. Seine Weibchen<br />
zeigen aber auch ein Balzverhalten ähnlich <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />
Männchen. Die Zehen <strong>de</strong>r Tiere sind lang, fein<br />
geglie<strong>de</strong>rt und mit Krallen ausgestattet. Damit ist es<br />
ihnen perfekt möglich, auf Ästen zu klettern und an<br />
Felsen ausgezeichnet Halt zu fin<strong>de</strong>n.<br />
13 (2005) Heft 1
Haltung & Nachzucht<br />
22<br />
Verbreitung und Lebensraum<br />
Erste Informationen erhielt ich aus <strong>de</strong>m Buch<br />
„Agamen im Terrarium“ von HENKEL & SCHMIDT<br />
(1997), jedoch konnte ich diese Aussagen nicht<br />
überprüfen. Ausführliche Hinweise bekam ich aus<br />
<strong>de</strong>m Internet von einem Chinesen, sodass meine<br />
Beschreibungen sich ausschließlich auf diese Informationen<br />
beziehen. IU (schriftliche Mitteilung<br />
2002) beschreibt die Art als in Zentralchina in <strong>de</strong>n<br />
Regionen Sichuan, Guizhou und Shanxi lebend.<br />
Sie kommen in einem Gebirgsbereich zwischen<br />
380 und 2500 m vor, wo die Vegetation bis zu einer<br />
Höhe um 3000 m aus Laubwäl<strong>de</strong>rn besteht. Unter<br />
U<strong>ms</strong>tän<strong>de</strong>n sind die Tiere sogar auf felsigen Gebieten<br />
in <strong>de</strong>r Nähe von Straßen zu sehen, wenn es dort<br />
auch Bachläufe gibt. Aus <strong>de</strong>r Region Wanxian in<br />
Sichuan (600 m) gibt es Klimadiagramme<br />
(<strong>www</strong>.worldclimate.com; Abb. 3 & 4). Der dortige<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Januar<br />
Februar<br />
März<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
August<br />
September<br />
Oktober<br />
November<br />
Dezember<br />
Januar<br />
Februar<br />
März<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
August<br />
September<br />
Oktober<br />
November<br />
Dezember<br />
Minimale Temperatur<br />
Durchschnittliche<br />
Temperatur<br />
Maximale Temperatur<br />
Abb. 3. Jahresübersicht über die Temperaturen<br />
(in °C) <strong>de</strong>r zentralchinesischen Region<br />
Wanyuan in Sichuan, <strong>de</strong>m Verbreitungsgebiet<br />
von Japalura splendida<br />
Wanxian<br />
Dres<strong>de</strong>n<br />
Abb. 4. Vergleich <strong>de</strong>r jährlichen Nie<strong>de</strong>rschläge<br />
(in mm) unserer Breiten (Dres<strong>de</strong>n)<br />
mit Chinas Region Wanxian, <strong>de</strong>m Verbreitungsgebiet<br />
von Japalura splendida<br />
Winter dauert von Dezember bis Februar und ist<br />
ausgesprochen nie<strong>de</strong>rschlagsarm bei durchschnittlich<br />
nur 5 °C. Die Frühlingszeit von März bis Mai<br />
ist von Temperaturen zwischen 10 und 20 °C geprägt.<br />
Die Regenfälle sind in dieser Zeit bereits<br />
doppelt so heftig wie hierzulan<strong>de</strong>. <strong>Im</strong> Sommer<br />
bewegen sich die Temperaturen von Juni bis September<br />
zwischen 20 und 25 °C mit Spitzen von bis<br />
zu 30 °C. Anfang Juli ballen sich an <strong>de</strong>n Bergen<br />
Regenwolken zusammen, die sich dann schließlich<br />
in heftigen Güssen entleeren. Die folgen<strong>de</strong> Regenzeit<br />
kann bis in <strong>de</strong>n September hinein anhalten. <strong>Im</strong><br />
Herbst von Oktober bis November herrschen wie<strong>de</strong>r<br />
ähnliche Bedingungen vor wie im Frühling.<br />
Durch eine langsame Erwärmung <strong>de</strong>r Luft bis<br />
auf 27 °C innerhalb <strong>de</strong>r dichten Wäl<strong>de</strong>r steigt die<br />
Luftfeuchtigkeit tagsüber auf über 75 % an. Nachts<br />
dagegen sinkt die Temperatur auf kühle 14-18 °C.<br />
Die Feuchtigkeit schlägt sich morgens als Tau auf<br />
<strong>de</strong>n Blättern nie<strong>de</strong>r. In <strong>de</strong>n feuchten Bergwäl<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>s Verbreitungsgebietes haben die Agamen daher<br />
immer die Möglichkeit, sich durch feuchtes Laub zu<br />
bewegen und Wasser in Form von Tau aufzunehmen.<br />
Ein Sonnenstrahl, <strong>de</strong>r durch die Blätter dringt,<br />
wird für ein kurzes Sonnenbad genutzt. Über Steine<br />
fließen Rinnsale <strong>de</strong>n Berg herab. Für ein bis zwei<br />
Stun<strong>de</strong>n lassen sich die Bergagamen gerne einmal<br />
von Wasser überrieseln.<br />
Erwerb <strong>de</strong>r Tiere<br />
<strong>Im</strong> November 2002 ent<strong>de</strong>ckte ich mehrere Exemplare<br />
von Japalura splendida in einem Zoogeschäft<br />
in Dres<strong>de</strong>n. Die als „Drachenagamen“ angepriesenen<br />
Tiere waren in einem Terrarium untergebracht,<br />
welches mit etwas Sand und ein Paar Holzstücken<br />
<strong>de</strong>koriert war. Die sehr helle Beleuchtung<br />
brachte zumin<strong>de</strong>st die Farben <strong>de</strong>r Tiere bestens zur<br />
Geltung. Der Verkäufer konnte überhaupt keine<br />
Fragen zur Herkunft und Haltung beantworten,<br />
was mich in diesem Moment noch nicht beunruhigte.<br />
Meine eigenen Recherchen führten mich im<br />
Internet zu einigen Haltungsberichten auf amerikanischen<br />
Seiten. Was ich dort erfuhr, machte mich<br />
unruhig, und ich war über meinen Kauf überhaupt<br />
nicht mehr glücklich. Neben genauen Angaben zu<br />
Name und Herkunft entnahm ich auch, dass bisher<br />
wahrscheinlich nur Wildfänge angeboten wur<strong>de</strong>n,<br />
und es keine Angaben über eine gelungene Nachzucht<br />
gab.<br />
Haltung im Zimmerterrarium<br />
Eine Haltung von Japalura splendida in einem<br />
Wüstenterrarium, wie sie im Zoogeschäft propagiert<br />
wor<strong>de</strong>n war, ist offenbar völlig falsch. Das<br />
von mir für die Bergagamen eingerichtete Terrarium<br />
steht in einem Zimmer mit Fenster zur Nordsei-<br />
13 (2005) Heft 1
23<br />
Haltung & Nachzucht<br />
te. Das Eckterrarium in Panoramaform besitzt eine<br />
Schenkellänge von 60 cm bei einer Höhe von<br />
80 cm, ein nach meinem heutigen Wissensstand<br />
eher zu kleines Terrarium, bei <strong>de</strong>m ich mich nach<br />
<strong>de</strong>n Empfehlungen von HENKEL & SCHMIDT (1997)<br />
gerichtet hatte. Die vor<strong>de</strong>ren Schrägen und die Tür<br />
sind jeweils 35 cm tief beziehungsweise breit.<br />
Unter <strong>de</strong>r Tür sowie diagonal in <strong>de</strong>r Deckscheibe<br />
befin<strong>de</strong>t sich je ein Lüftungsgitter. Eine zunächst<br />
Kurzporträt<br />
Japalura splendida BARBOUR & DUNN, 1919<br />
Familie: Agamidae<br />
Deutscher Name: Chinesische Bergagame,<br />
Drachenagame (von engl.: „green<br />
striped tree dragon“)<br />
Verbreitung: Südost-Tibet (Salween valley),<br />
Zentralchina (Sichuan, Guizhou und Shaxi)<br />
relativ spartanisch und steril gehaltene Einrichtung,<br />
bei <strong>de</strong>r lediglich eine <strong>de</strong>r Rückwän<strong>de</strong> verklei<strong>de</strong>t und<br />
ein Kletterast und ein Wasserfall im Terrarium<br />
integriert waren, löste bei <strong>de</strong>n Bergagamen ein<br />
permanentes Panikverhalten aus, bei <strong>de</strong>m sie unkontrolliert<br />
durch das Terrarium rannten und gegen<br />
die Scheiben sprangen. Besorgt untersuchte ich die<br />
Tiere je<strong>de</strong>s Mal nach möglichen Verletzungen. Auch<br />
in Bezug auf die Futterinsekten war das Terrarium<br />
nicht optimal ausgestaltet, <strong>de</strong>nn diese verkrochen<br />
sich – unerreichbar für die Agamen – zwischen <strong>de</strong>n<br />
Fasern <strong>de</strong>r Rückwandverkleidung aus Bast.<br />
In <strong>de</strong>r Folge wur<strong>de</strong>n Rückzugsmöglichkeiten<br />
für die Tiere geschaffen und die freien Glasflächen<br />
bis auf die Tür verklei<strong>de</strong>t. Dafür verwen<strong>de</strong>te ich<br />
Styrodurplatten und bearbeitete sie so, dass sie wie<br />
schichtweise abgelagerte Sandsteinwän<strong>de</strong> aussahen.<br />
Anschließend bestrich ich die vorgefertigten<br />
Platten mit schnell härten<strong>de</strong>m Beton-Füllspachtel<br />
für Außenbereiche und daraufhin mit Dispersionsfarbe.<br />
Den wasserfesten Abschluss bil<strong>de</strong>te ein<br />
Anstrich mit Epoxidharz. Lei<strong>de</strong>r glänzten die Wän<strong>de</strong><br />
nun und waren für die Krallen <strong>de</strong>r Tiere zu glatt.<br />
Deshalb überstrich ich ein weiteres Mal mit Acryl-<br />
Klarlack, auf <strong>de</strong>n noch im nassen Zustand gemischter<br />
weißer und roter Sand gestreut wur<strong>de</strong>. Nach drei<br />
solchen Schichten entstand so aus <strong>de</strong>n weichen<br />
Wän<strong>de</strong>n ein hartes Felsimitat, auf <strong>de</strong>m die Bergagamen<br />
problemlos klettern konnten. Mit PU-Schaum<br />
verankerte ich auf <strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n zusätzlich unterschiedlich<br />
große Rin<strong>de</strong>nstücke, kleine Pflanzschalen<br />
und ein Po<strong>de</strong>st für einen Wasserfall. Des Weiteren<br />
wur<strong>de</strong>n neben <strong>de</strong>m Kletterast noch biegsame<br />
Kunstlianen eingebaut. In kleinen Hydrokulturtöpfen<br />
eingebrachte Kletterpflanzen u<strong>ms</strong>chlangen<br />
schnell die Lianen. In <strong>de</strong>r Folge dieser Umgestaltung<br />
waren die Tiere wesentlich ruhiger und sprangen<br />
nicht mehr gegen die Wän<strong>de</strong>. Damit die unverklei<strong>de</strong>te<br />
Tür keine Gefahr mehr darstellte, führte ich<br />
einen Arm <strong>de</strong>s Kletterbaumes bis an das Glas<br />
heran. Auch mehrere Stränge <strong>de</strong>r Lianen berührten<br />
<strong>de</strong>n oberen Türrand. Die Tiere erkannten die Begrenzungen<br />
nun, und es kam nur zu gezielten<br />
Sprüngen von Ast zu Ast. Der auf <strong>de</strong>m Wandpo<strong>de</strong>st<br />
fußen<strong>de</strong> Wasserfall lässt sich zur Reinigung<br />
leicht herausheben. Der Kabelschacht ist bis zum<br />
Lüftungsgitter mit PU-Schaum abge<strong>de</strong>ckt. Unter<br />
<strong>de</strong>m Wasserfall entstand dadurch eine dunkle Höhle,<br />
die gern zur Eiablage genutzt wird. <strong>Im</strong> Bo<strong>de</strong>ngrund<br />
befin<strong>de</strong>n sich weitere Pflanzschalen und ein<br />
kleiner Heizstein. Die Pflanzen wer<strong>de</strong>n täglich besprüht<br />
und mehrmals in <strong>de</strong>r Woche gegossen,<br />
wodurch <strong>de</strong>r Mulch gut durchfeuchtet bleibt. Der<br />
Wasserfall wird nach Bedarf nachgefüllt und etwa<br />
alle 14 Tage gründlich gereinigt. Anlässlich einer<br />
Grundreinigung wur<strong>de</strong> festgestellt, dass Zophobas<br />
Abb. 5. Pärchen von Japalura splendida<br />
an einer Terrarienrückwand<br />
13 (2005) Heft 1
Haltung & Nachzucht<br />
24<br />
die Rückwän<strong>de</strong> zerfressen hatten. Bei <strong>de</strong>r daraufhin<br />
folgen<strong>de</strong>n Abdichtungsmaßnahme vergrößerte ich<br />
gleichzeitig nochmals die vorhan<strong>de</strong>nen Liegeflächen<br />
und brachte neuen Mulch und neue Pflanzen<br />
ein.<br />
Abb. 6. Terrarium für die Haltung von<br />
Chinesischen Bergagamen<br />
Beleuchtung und Beheizung<br />
Zur Beleuchtung und Beheizung sind im Terrarium<br />
zwei 15 Watt Leuchtstoffröhren mit 5 beziehungsweise<br />
3 % UVB-Anteil angebracht, die jährlich<br />
gewechselt wer<strong>de</strong>n. <strong>Im</strong> Terrarium herrschten<br />
tagsüber – bedingt durch eine erhöhte Zimmertemperatur<br />
von 22-25 °C – Temperaturen von 26-<br />
28 °C, sodass ich auf einen zusätzlichen Spotstrahler<br />
zunächst verzichtete. Die Nachttemperatur fiel<br />
bis auf 17 °C ab. Die Luftfeuchtigkeit betrug<br />
tagsüber etwa 70 %. Beleuchtung und Wasserfall<br />
waren täglich über eine Zeitschaltuhr von 7.00 bis<br />
19.00 Uhr in Betrieb. Der Heizstein wird nur bei<br />
außergewöhnlichen Temperaturbedingungen dazugeschaltet.<br />
Durch die nachträglich errichteten Felswandimitationen<br />
hatte sich jedoch auch das Klima im Terrarium<br />
verän<strong>de</strong>rt. Mit <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Technik<br />
erreichte ich die gewünschten Tagestemperaturen<br />
nicht mehr. Die Rückwän<strong>de</strong> blieben ganztags nass,<br />
und die Temperatur stieg nicht mehr auf 27 °C.<br />
Darum baute ich nun einen kleinen 40 Watt Spotstrahler<br />
zusätzlich ein. Mit dieser Lampe wer<strong>de</strong>n<br />
ein Ruheplatz und ein Ast im Terrarium von 8.00<br />
bis 12.00 Uhr bestrahlt, auf <strong>de</strong>nen sich die Tiere<br />
zeitweilig aufhalten. Dadurch erhöht sich jetzt die<br />
Temperatur bis zum Mittag auf 30 °C und fällt dann<br />
aber recht schnell auf 27 °C ab, wobei vor allem die<br />
Wän<strong>de</strong> am Vormittag trocknen. In <strong>de</strong>n heißen Sommermonaten<br />
erfüllen die kalten und nassen Steinwän<strong>de</strong><br />
aber einen guten Zweck, <strong>de</strong>nn sobald ich <strong>de</strong>n<br />
Strahler nicht einschalte, habe ich keine Probleme<br />
mit <strong>de</strong>r Sommerhitze, lei<strong>de</strong>r jedoch mit Algenbildung.<br />
Ernährung<br />
Die Bergagamen fressen bei mir nur Lebendfutter.<br />
Eine beobachtete Futteraufnahme ist nicht oft<br />
möglich, weshalb sich immer eine Menge an Futtertieren<br />
im Terrarium befin<strong>de</strong>t. Ich habe schon<br />
Grillen, Heimchen, Mehlwürmer, Zophobas, Fliegen,<br />
Regenwürmer und kleine Heuschrecken verfüttert.<br />
Motten und Wachsraupen wer<strong>de</strong>n als Leckerbissen<br />
ebenfalls gerne angenommen. Das Futterangebot<br />
wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Zeit etwas variiert, <strong>de</strong>nn<br />
Zophobas biete ich aufgrund <strong>de</strong>r schlechten Erfahrungen<br />
im Terrarium gar nicht mehr an. Zur Ernährung<br />
<strong>de</strong>r Futtertiere stelle ich immer frisches Obst<br />
und Gemüse, bestäubt mit Vitaminen und Kalzium,<br />
im Terrarium zur Verfügung. Das Weibchen lässt<br />
sich gern von Hand füttern und mit Leckerbissen<br />
verwöhnen. Mittlerweile nimmt es auch gepu<strong>de</strong>rte<br />
Insekten. Vor allem wenn es Eier bil<strong>de</strong>t, ist die<br />
bereitwillige Futteraufnahme auffällig. Das Männchen<br />
beobachtet dagegen nur, wohin ich beispielsweise<br />
eine Wachsraupe lege, kommt aber erst zum<br />
Fressen, wenn es sich unbeobachtet fühlt.<br />
Winterruhe<br />
Zur bevorstehen<strong>de</strong>n Winterruhe holte ich mir<br />
viele Meinungen ein, die von Überwinterung im<br />
Kühlschrank o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Balkon, in einer dunklen<br />
Kiste bis zum einfachen Licht abschalten im Terrarium<br />
reichten. Lei<strong>de</strong>r gaben auch die Klimabeschreibungen<br />
keinen Hinweis auf einen Aufenthaltsort<br />
<strong>de</strong>r Tiere während <strong>de</strong>r kühlen Jahreszeit.<br />
Ich reduzierte die Beleuchtungsdauer innerhalb von<br />
14 Tagen auf null. Der Wasserfall blieb aber noch<br />
wenige Stun<strong>de</strong>n in Betrieb, um die Luftfeuchtigkeit<br />
bei etwa 70 % zu halten. Am 1.12.2003 überführte<br />
ich die Tiere in <strong>de</strong>n Keller, in <strong>de</strong>m Temperaturen<br />
von 12-15 °C herrschten. Sie bezogen hier ein<br />
han<strong>de</strong>lsübliches Plastikterrarium mit <strong>de</strong>n Maßen<br />
13 (2005) Heft 1
25<br />
Haltung & Nachzucht<br />
35×28×24 cm, <strong>de</strong>ssen Bo<strong>de</strong>n mit je einer Schicht<br />
feuchter Blähtonkugeln, durchfeuchtetem Mulch<br />
und Laub be<strong>de</strong>ckt war. Diese Materialien hatte ich<br />
sicherheitshalber vorher für drei Minuten in <strong>de</strong>r<br />
Mikrowelle bei 800 Watt erhitzt. Der Behälter<br />
enthielt ferner einige kleine Rin<strong>de</strong>nstücke und<br />
Zweige sowie eine kleine Wasserschale. Nach<strong>de</strong>m<br />
die bereits ruhen<strong>de</strong>n Tiere in die Box eingesetzt<br />
waren, füllte ich diese bis zum Deckel mit Laub auf.<br />
Genau einen Monat verbrachten die Agamen so im<br />
Keller. Fünf Stun<strong>de</strong>n am Tag war die Beleuchtung<br />
eines an<strong>de</strong>ren Terrariu<strong>ms</strong> eingeschaltet. Die Tiere<br />
schliefen nicht immer, <strong>de</strong>nn ich hörte sie stets<br />
rascheln, sobald ich sie mit frischem Wasser versorgt<br />
hatte. Bei dieser Tätigkeit unternahmen sie<br />
jedoch nie einen Fluchtversuch. Futter erhielten die<br />
Tiere in dieser Zeit nicht. Wegen einer anstehen<strong>de</strong>n<br />
Frostperio<strong>de</strong> been<strong>de</strong>te ich die Winterruhe im Keller<br />
zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres. Die Agamen bezogen ihr<br />
ursprüngliches, inzwischen neu eingerichtetes Terrarium<br />
gegen Abend. In umgekehrter Reihenfolge<br />
wur<strong>de</strong>n nun die Beleuchtung und <strong>de</strong>r Betrieb <strong>de</strong>s<br />
Wasserfalles Stun<strong>de</strong> um Stun<strong>de</strong> verlängert, bis<br />
nach 14 Tagen die bereits beschriebenen Zeiten<br />
wie<strong>de</strong>r erreicht waren. Mittlerweile fütterte ich auch<br />
wie<strong>de</strong>r reichhaltig im Terrarium. Zusammenfassend<br />
dauerte diese Ruhepause also insgesamt zwei<br />
Monate, in <strong>de</strong>r ich <strong>de</strong>n Tieren im Keller eine<br />
Erholungsphase vergleichbar <strong>de</strong>n gewohnten Nachttemperaturen<br />
bot. Für eine kältere und längere<br />
Ruhezeit fehlte mir <strong>de</strong>r Mut.<br />
Verhalten<br />
Nach<strong>de</strong>m die Tiere ihre anfängliche Scheu und<br />
Hektik – insbeson<strong>de</strong>re durch das Einbringen von<br />
mehr Einrichtungsgegenstän<strong>de</strong>n und Sichtbarrieren –<br />
abgelegt hatten, gelang ihre problemlose Haltung.<br />
Der angebotene Wasserfall wur<strong>de</strong> sofort angenommen,<br />
in<strong>de</strong>m sich die Tiere oft in das fließen<strong>de</strong> Wasser<br />
legten. Auch nach <strong>de</strong>m Sprühen durchstreifen die<br />
Agamen mit Vorliebe ihr Territorium aus feuchten<br />
Blättern. Das vorhan<strong>de</strong>ne Futter wird inzwischen zu<br />
je<strong>de</strong>r Zeit erbeutet, sobald es in Sichtweite kommt.<br />
Ich konnte beobachten, wie das Männchen eine<br />
herumflattern<strong>de</strong> Motte anvisierte, zielsicher danach<br />
sprang und sie dann verspeiste. Das Männchen hat<br />
auch überaus kräftige Beine, mit <strong>de</strong>nen es ohne<br />
Probleme bis zu einem Meter weit springen kann.<br />
Die aktiven Zeiten wer<strong>de</strong>n durch lange Ruhepausen<br />
unterbrochen, in <strong>de</strong>nen die Agamen auf <strong>de</strong>n Kletterästen<br />
unter <strong>de</strong>n Pflanzen ruhen. Sie sind durch<br />
ihre Färbung hervorragend angepasst und dann nur<br />
schwer zu ent<strong>de</strong>cken. Das Weibchen ist aktiver und<br />
gräbt häufig im Bo<strong>de</strong>ngrund, was vermutlich mit<br />
<strong>de</strong>r Suche nach einem geeigneten Eiablageplatz in<br />
Verbindung zu bringen ist.<br />
Zur Reinigung und Pflege <strong>de</strong>s Terrariu<strong>ms</strong> gerieten<br />
die Tiere am Anfang immer in Panik. Später<br />
hielten sie sich am höchsten Punkt <strong>de</strong>s Terrariu<strong>ms</strong><br />
auf, <strong>de</strong>r ihnen offenbar das nötige Sicherheitsgefühl<br />
gab. Wird das Männchen gefangen, kann es<br />
schmerzhaft zubeißen. Meistens verfällt es dann in<br />
eine Art Starre, stellt sich tot, bleibt aber dabei<br />
bereit, ohne je<strong>de</strong> Vorwarnung zu fliehen. Das<br />
Weibchen hingegen lässt sich leichter fangen, verhält<br />
sich in <strong>de</strong>r Hand aktiv und ist stets bemüht, sich<br />
wie<strong>de</strong>r zu befreien. Sobald ich ihm die Möglichkeit<br />
gebe, springt es ins Terrarium zurück.<br />
Nach <strong>de</strong>r Winterruhe gewöhnten sich bei<strong>de</strong> Tiere<br />
weiter ein. Phasenweise dul<strong>de</strong>te das Männchen<br />
Abb. 7. Weibliche Chinesische Bergagame<br />
nutzt die Etagen <strong>de</strong>s Terrarien-<br />
Wasserfalls für ein Sonnenbad<br />
13 (2005) Heft 1
Haltung & Nachzucht<br />
26<br />
sogar die Fütterung aus <strong>de</strong>r Hand. Die Panikanfälle<br />
gehören nun glücklicherweise <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
an. Mittlerweile fin<strong>de</strong>t man bei<strong>de</strong> Tiere oft in gegenseitiger<br />
Nähe auf einem Ast übereinan<strong>de</strong>r liegend.<br />
Noch bevor sich die Beleuchtung einschaltet, sind<br />
die Agamen schon munter. Zur abendlichen Dämmerung<br />
wer<strong>de</strong>n sie dann ruhiger, verharren auf<br />
einem Ast und scheinen zu schlafen. Dabei bleiben<br />
sie jedoch immer fluchtbereit. Ich habe schon beobachtet,<br />
dass die Tiere sogar zu Dämmerungs- und<br />
Nachtzeiten hin und wie<strong>de</strong>r Insekten (vorzugsweise<br />
Motten) fangen.<br />
Abb. 8. Der Schlupf fin<strong>de</strong>t statt<br />
Fortpflanzung<br />
Eine erfolgreiche Eiablage ist für je<strong>de</strong>n Terrarianer<br />
schon ein großes Ereignis, aber eine geglückte<br />
Nachzucht stellt mit Sicherheit <strong>de</strong>n Höhepunkt bei<br />
<strong>de</strong>r Pflege einer Art dar. Zum jetzigen Zeitpunkt<br />
kann ich über zehn Eiablagen berichten (s. Tab. 1).<br />
Bisher ist mir die Aufzucht von Jungtieren aus fünf<br />
Gelegen geglückt, und gegenwärtig befin<strong>de</strong>n sich<br />
erneut ein Gelege zur Zeitigung in <strong>de</strong>r Kunstglucke<br />
und frisch geschlüpfte Jungtiere in meiner Anlage.<br />
Bis zur Winterruhe hatte mein Weibchen bereits<br />
fünf Gelege im Mulch vergraben, was immer nach<br />
<strong>de</strong><strong>ms</strong>elben Schema ablief: Nach<strong>de</strong>m eine für das<br />
Weibchen geeignete Stelle im Terrarium gefun<strong>de</strong>n<br />
war, begann es so tief wie möglich zu graben und<br />
verweilte in diesem Loch regungslos. Nach <strong>de</strong>r<br />
Eiablage wur<strong>de</strong> das Substrat über das Gelege gescharrt<br />
und zu einem großen Haufen aufgetürmt.<br />
Einige <strong>de</strong>r Gelege waren unbefruchtet (s. Tab. 1),<br />
was an <strong>de</strong>n länglichen (ca. 1 cm langen und 0,5 cm<br />
breiten), leicht farbigen Eiern, die sich nach einer<br />
Woche rotbraun verfärben und einfallen, unschwer<br />
zu erkennen ist. Befruchtete Eier dagegen sind weiß<br />
und kugelförmig mit etwa 1 cm Durchmesser, die<br />
über <strong>de</strong>n gesamten Zeitraum <strong>de</strong>r Inkubation weiß<br />
bleiben und allmählich größer wer<strong>de</strong>n. Bei genauer<br />
Betrachtung sieht man einen dunklen Körper durch<br />
die Eischale, die Kei<strong>ms</strong>cheibe. Sobald das Weibchen<br />
mit <strong>de</strong>n Probegrabungen beginnt, bereite ich<br />
die Kunstglucke (Fa. Jäger) mit Feuchtbrutset vor.<br />
Zur Inkubation verwen<strong>de</strong> ich Heimchendosen, die<br />
zu zwei Dritteln mit angefeuchtetem Vermiculit<br />
(zwei Teile Vermiculit, ein Teil Wasser) gefüllt<br />
Abb. 9. Frisch geschlüpfte Chinesische Bergagame, Japalura splendida<br />
13 (2005) Heft 1
27<br />
Haltung & Nachzucht<br />
sind. Das Substrat wird von mir aus gutem Grund<br />
so nass gehalten, <strong>de</strong>nn im Terrarium gedieh schon<br />
ein Gelege, das in wirklich sumpfigem Mulch<br />
abgelegt wor<strong>de</strong>n war. In das Substrat mische ich<br />
stets zwei zerriebene Kohletabletten, weil ich glaube,<br />
dass diese Maßnahme <strong>de</strong>n Schimmelbefall <strong>de</strong>r<br />
Eier verhin<strong>de</strong>rt. Je<strong>de</strong>s Gelege wird von mir sorgfältig<br />
in <strong>de</strong>n Inkubator umgebettet. Ich habe es mit<br />
<strong>de</strong>m Ausgraben nicht eilig, weil das Weibchen oft<br />
bis tief in die Nacht hinein beschäftigt ist, und die<br />
Agamen bis zum Schlüpfen <strong>de</strong>r Jungen kein Interesse<br />
an <strong>de</strong>n vergrabenen Eiern zeigen. Behutsam<br />
wer<strong>de</strong>n mit einem weichen Pinsel <strong>de</strong>r Mulch Schicht<br />
für Schicht abgetragen und die Eier freigelegt, um<br />
sie danach äußerst vorsichtig, ohne sie zu drehen,<br />
in Vermiculit umzubetten. Auf Messungen o<strong>de</strong>r<br />
Wiegen <strong>de</strong>r Eier habe ich hier verzichtet. Erst wenn<br />
ein Ei einfällt, wird es verworfen.<br />
Das erste Gelege wur<strong>de</strong> bei einer Temperatur<br />
von 27 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 90 %<br />
zusammen mit einem Leopardgeckogelege (zur<br />
Erbrütung weiblicher Tiere, KÖHLER 2003) gezeitigt.<br />
Zu meiner großen Überraschung schlüpften die<br />
ersten Agamen aber nicht aus diesem Gelege, son<strong>de</strong>rn<br />
ich fand nachts eine kleine Agame auf <strong>de</strong>m<br />
Lüftungsgitter <strong>de</strong>s großen Terrariu<strong>ms</strong>. Dem in eine<br />
kleine Faunabox umgesetzten Jungtier erging es<br />
besser als einem seiner Geschwister, <strong>de</strong>nn am<br />
nächsten Morgen weckte mich das Weibchen auf,<br />
als es mit einem kräftigen Sprung ein zweites,<br />
gera<strong>de</strong> geschlüpftes Tier gefangen hatte. Bei <strong>de</strong>r<br />
Nachsuche im Terrarium fand ich tatsächlich ein<br />
zweites Gelege mit noch einmal neun Eiern, das<br />
sich zwischen <strong>de</strong>r Rückwand und einem Blumentopf<br />
befand. Diese Pflanze hatte ich immer stark<br />
gewässert, und <strong>de</strong>r Mulch in <strong>de</strong>r kleinen Spalte war<br />
tropfnass. Da das Weibchen ihr Gelege dort platziert<br />
hatte, ging ich davon aus, dass dies offenbar<br />
günstige Substratbedingungen sind. Die Eier überführte<br />
ich in <strong>de</strong>n Inkubator, in <strong>de</strong>m die Jungen dann<br />
innerhalb von vier Stun<strong>de</strong>n schlüpften. Den Vermiculit<br />
um das erste Gelege habe ich daraufhin reichlich<br />
nach befeuchtet und zeitige seit dieser Erkenntnis<br />
alle Gelege von Japalura nach <strong>de</strong>m angegebenen<br />
Mischungsverhältnis. Der Vermiculit sollte<br />
dann zwischen <strong>de</strong>n Fingern Tropfen bil<strong>de</strong>n, ohne<br />
dass er sehr stark ausgedrückt wer<strong>de</strong>n muss. Ich<br />
zögere auch nicht, zwischenzeitlich vorsichtig mit<br />
einer Einwegspritze nochmals zu befeuchten. Nach<br />
weiteren fünf Tagen sind auch alle neun Tiere aus<br />
diesem Gelege geschlüpft. Lei<strong>de</strong>r ist ein Jungtier<br />
zwei Tage später gestorben, in<strong>de</strong>m es kurz vor <strong>de</strong>m<br />
Tod Krämpfe und Lähmungen in <strong>de</strong>n Beinen zeigte.<br />
Die kleinen Agamen unterschie<strong>de</strong>n sich für wenige<br />
Tage im Ernährungszustand, dann konnte ich sie<br />
nicht mehr auseinan<strong>de</strong>r halten. Frisch geschlüpft<br />
wiesen sie eine GL von 7,5 cm bei 2,5 cm KRL auf.<br />
Nach drei Monaten Aufzucht (s. u.) gab ich sie mit<br />
einer GL von 14-15 cm an <strong>de</strong>n Zoohan<strong>de</strong>l ab.<br />
Recherchen bei <strong>de</strong>n Käufern ergaben, dass mit<br />
Ausnahme eines Jungtieres alle an<strong>de</strong>ren wohlauf<br />
seien.<br />
Trotz Überwinterung legte das Weibchen am<br />
17.01.2004 wie<strong>de</strong>r ein Gelege ab, welches jedoch<br />
nicht befruchtet war. Offenbar hatte das Weibchen<br />
diese Eier schon vor <strong>de</strong>r Winterruhe gebil<strong>de</strong>t. Aber<br />
Gelege Anzahl Zeitigungsdauer Geschlüpfte Verluste Bemerkungen<br />
Eier (Anzahl <strong>de</strong>r Tage) Tiere<br />
1 9 19.04.2003 - 03.06.2003 (46) 9 1 gestorben 05.06.2003<br />
2 9 unbeobachtete Eiablage - 28.05.2003 9 1 vom Weibchen gefressen<br />
3 8 20.05.2003 - 28.05.2003 0 8 nicht befruchtet<br />
4 7 30.07.2003 - 07.08.2003 0 7 nicht befruchtet<br />
5 12 22.08.2003 - 29.10.2003 (60) 1 11 10 nicht befruchtet<br />
1 schlupfreif abgestorben<br />
6 7 17.01.2004 - 25.01.2004 0 7 nicht befruchtet<br />
7 5 18.02.2004 - 06./07.04.2004 (47/48) 5 1 gestorben 26.08.2004<br />
8 5 23.03.2004 - 13.05.2004 (51) 5 2 gestorben 23./24.08.2004;<br />
Eiablage und Inkubation<br />
bei Bekannten<br />
9 6 09.10.2004 - 21./22.11.2004 (44) 4 2 abgestorben 13.10.2004<br />
10 9 08.11.2004 1 abgestorben 15.11.2004<br />
Tab. 1. Angaben zum Reproduktionserfolg bei Japalura splendida im Terrarium<br />
13 (2005) Heft 1
Haltung & Nachzucht<br />
28<br />
bereits vier Wochen später vergrub es wie<strong>de</strong>r fünf<br />
außeror<strong>de</strong>ntlich große, pralle Eier, die sich nachfolgend<br />
als befruchtet erwiesen. Nach einer Zeitigung<br />
von 47 Tagen sind alle Agamen innerhalb von 24<br />
Stun<strong>de</strong>n geschlüpft. Ein exemplarisch vermessenes<br />
Ei wies unmittelbar nach <strong>de</strong>r Ablage eine Länge von<br />
7 mm bei einer Breite von 5 mm auf; vier Wochen<br />
später hatten alle Eier an Größe zugenommen und<br />
waren jetzt 15×10 mm lang beziehungsweise breit.<br />
Ein um <strong>de</strong>n Zeitpunkt <strong>de</strong>s Schlüpfens auftreten<strong>de</strong>s,<br />
so genanntes Schwitzen <strong>de</strong>r Eier konnte ich bis jetzt<br />
erst einmal feststellen (KÖHLER 2003). Jedoch fielen<br />
die Eier vor <strong>de</strong>m unmittelbaren Schlüpfvorgang<br />
immer ein. Ein an einer Stelle vorgestrecktes, winzig<br />
kleines Köpfchen zog sich noch einmal zurück,<br />
bevor es nach einer offensichtlichen Drehung um<br />
die Längsachse wie<strong>de</strong>r zum Vorschein kam, und<br />
die kleine Agame in dieser Lage das Ei verließ. Die<br />
geschlüpften Agamen dieses Geleges wiesen GL<br />
von etwa 8 cm auf. Alle Details zur Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r einzelnen Gelege sind Tabelle 1 zu entnehmen.<br />
Aufzucht <strong>de</strong>r Jungtiere<br />
Die jungen Agamen aus <strong>de</strong>n ersten bei<strong>de</strong>n Gelegen<br />
wur<strong>de</strong>n in einem Terrarium mit <strong>de</strong>n Maßen<br />
60×30×40 cm (Länge×Breite×Höhe) aufgezogen.<br />
Ausgestattet war es mit einer Leuchtstoffröhre,<br />
einem Heizstein und Rin<strong>de</strong>nmulch als Bo<strong>de</strong>ngrund.<br />
Auch dieses Becken enthielt einen kleinen Wasserfall<br />
sowie einige Kletteräste und eine Pflanze (Ficus<br />
rubiginosa). Die kleinen Bergagamen entwickelten<br />
sich prächtig.<br />
Alle weiteren Nachzuchten wuchsen in eigens<br />
dafür angefertigten Aufzuchtsboxen mit 30 cm<br />
Kantenlänge und Schiebetüren heran. Diese Boxen<br />
wur<strong>de</strong>n gleichermaßen täglich für zehn Stun<strong>de</strong>n mit<br />
je einer 8 W Leuchtstoffröhre (3 % UVB-Anteil)<br />
beleuchtet und enthielten als Wärmequelle eine<br />
durchgängig betriebene 7 W Heizmatte an <strong>de</strong>r Rückwand.<br />
Dadurch herrschen in <strong>de</strong>n kleinen Terrarien<br />
Luftfeuchtigkeiten von etwa 70 % und Tagestemperaturen<br />
von fast konstant 27 °C. Lediglich das<br />
nächtliche Temperaturgefälle ist nicht so stark ausgeprägt<br />
wie bei <strong>de</strong>n adulten Tieren.<br />
Alle bis jetzt geschlüpften Agamen zeigen das<br />
gleiche Verhalten. Sobald sie vom Brutkasten ins<br />
Terrarium überführt wer<strong>de</strong>n, legen sie sich in das<br />
fließen<strong>de</strong> Wasser. Stun<strong>de</strong>nlang halten sie sich in<br />
einer Vertiefung <strong>de</strong>s Wasserfalls auf, um so viel<br />
wie möglich ihres kleinen Körpers mit Wasser<br />
berieseln zu lassen. Anfangs befürchtete ich, dass<br />
sie sich unterkühlen könnten und <strong>de</strong>shalb keine<br />
größere Aktivität entwickelten. Vorsichtig nahm<br />
ich sie darum aus <strong>de</strong>m Wasser und setzte sie in die<br />
Pflanze. Aber die kleinen Agamen hüpften bald<br />
wie<strong>de</strong>r zurück ins Wasser. Etwa drei Tage ba<strong>de</strong>n<br />
Abb. 10. Junge Chinesische Bergagamen nehmen beim Ba<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m Schlupf<br />
Flüssigkeit auf<br />
13 (2005) Heft 1
29<br />
Haltung & Nachzucht<br />
die Kleinen fast ausschließlich, dann bewegen sie<br />
sich lebhaft im Terrarium herum und beginnen mit<br />
<strong>de</strong>r Nahrungsaufnahme. Von diesem Zeitpunkt an<br />
befin<strong>de</strong>n sich ständig ausreichend Fruchtfliegen im<br />
Terrarium. Kleine Obststücke, gepu<strong>de</strong>rt mit Vitaminen,<br />
wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Fruchtfliegen belagert, und<br />
die kleinen Agamen lernen sehr schnell, wo das<br />
Futterangebot reichlich zur Verfügung steht. Schon<br />
nach kurzer Zeit können dann auch Mikrogrillen<br />
und Heimchen verfüttert wer<strong>de</strong>n.<br />
Der vorhan<strong>de</strong>ne Wasserfall wird während ihrer<br />
Aufzucht dringend benötigt, da die Tierchen sich<br />
auch vor je<strong>de</strong>r Häutung viele Stun<strong>de</strong>n regelrecht<br />
wässern. Wenn sie dann trocknen, können sie ihre<br />
Hautstücke leicht abstreifen. Von <strong>de</strong>n ersten bei<strong>de</strong>n<br />
Gelegen sind alle Tiere schnell zutraulich gewor<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Im</strong> Gegensatz zu <strong>de</strong>n Eltern ist <strong>de</strong>r Nachwuchs<br />
überhaupt nicht scheu. Streckt man <strong>de</strong>n Jungtieren<br />
im Terrarium <strong>de</strong>n Finger entgegen, kommen sie<br />
vorwitzig angehüpft und laufen sogar über Hand<br />
und Arm bis auf die Schulter. Die Aufzucht <strong>de</strong>r<br />
ersten 16 kleinen Agamen verlief so relativ problemlos.<br />
<strong>Im</strong> Gegensatz dazu ist das einzelne Jungtier aus<br />
<strong>de</strong>m fünften Gelege trotz gleicher Größenvoraussetzungen<br />
und besserer Ernährung wesentlich weniger<br />
zutraulich und schlechter gewachsen als die<br />
im Sommer geschlüpften Geschwister. Allerdings<br />
mag das ausgebliebene Wachstum auch an <strong>de</strong>n<br />
Winterbedingungen gelegen haben, <strong>de</strong>nn in <strong>de</strong>n<br />
ersten Apriltagen <strong>de</strong>s neuen Jahres begann ein<br />
<strong>de</strong>utlicher Entwicklungsschub. Plötzlich häutete es<br />
sich mehrmals, wuchs innerhalb einer Woche um<br />
0,5 cm und hat doch noch die Größe <strong>de</strong>r im Sommer<br />
geschlüpften Agamen erreicht. Genau im Alter von<br />
acht Monaten vergrub es mit einer GL von 21 cm<br />
sein erstes Gelege, welches aus zwei Eiern bestand.<br />
Einen Monat später wur<strong>de</strong> das Weibchen mit einem<br />
sehr dominanten Männchen aus Gelege 7 vergesellschaftet.<br />
Dieses Männchen war nur 2 cm kleiner als<br />
das Weibchen. Drei Wochen habe ich das Pärchen<br />
beobachtet, es harmonierte wun<strong>de</strong>rbar. Das Weibchen<br />
hat in dieser Zeit sogar seine Beißfreudigkeit<br />
und sein Panikverhalten geän<strong>de</strong>rt.<br />
Wie schon ange<strong>de</strong>utet, haben sich die kleinen<br />
Agamen von Gelege 7 sehr gut entwickelt, sodass<br />
sie schon nach fünf Monaten ein sehr dominantes<br />
Verhalten zeigten. <strong>Im</strong> Alter von vier Wochen ist es<br />
möglich, am Dorsolateralstreifen das Geschlecht<br />
<strong>de</strong>r heranwachsen<strong>de</strong>n Tiere mit ziemlicher Sicherheit<br />
zu erkennen. Gelege 7 bestand aus drei Weibchen<br />
und zwei Männchen. Nach<strong>de</strong>m ich ein Männchen<br />
mit <strong>de</strong>r „Herbstagame“ zusammen hielt, glaubte<br />
ich, dass das verbleiben<strong>de</strong> Männchen mit <strong>de</strong>n drei<br />
Weibchen in Harmonie weiter aufwachsen kann,<br />
bis eines Morgens dieses Männchen in Panik geriet.<br />
Es sprang wie wild im Terrarium herum und<br />
blieb im Wasser liegen. Der Wasserstand an dieser<br />
Stelle war 0,5 cm hoch. Innerhalb weniger Augenblicke<br />
war ein scheinbar gesun<strong>de</strong>s Tier tot. Natürlich<br />
ließ ich es untersuchen: Es war gut genährt,<br />
könnte jedoch einen Leberscha<strong>de</strong>n gehabt haben.<br />
Tödliche Erreger wur<strong>de</strong>n nicht gefun<strong>de</strong>n, aber vor<br />
allem wur<strong>de</strong> Wasser in <strong>de</strong>r Lunge festgestellt.<br />
Die kleinen Agamen von Gelege 8 entwickelten<br />
sich scheinbar gar nicht. Nach drei Monaten Aufzucht<br />
waren zwei beson<strong>de</strong>rs schwache Tiere gestorben.<br />
Auffallend war ihr Verhalten, <strong>de</strong>nn sie<br />
verbargen sich lieber und<br />
waren überhaupt nicht aktiv.<br />
Als ich feststellte, dass dieses<br />
Gelege nur aus Männchen<br />
bestand, trennte ich die<br />
Tiere sofort und vergesellschaftete<br />
je ein Männchen mit<br />
einem Weibchen aus Gelege<br />
7. Sofort waren die kleinen<br />
Kerlchen aktiv, zeigten sehr<br />
schnell ein schönes Balzverhalten<br />
und wuchsen auch<br />
<strong>de</strong>utlich. Sie sind immer noch<br />
Abb. 11. Aufzuchtgruppe<br />
junger Chinesischer<br />
Bergagamen<br />
13 (2005) Heft 1
Haltung & Nachzucht<br />
30<br />
Abb. 12. Jungtier<br />
kleiner als die Weibchen, dies scheint jedoch kein<br />
Problem darzustellen. Mit diesen Erfahrungen wür<strong>de</strong><br />
ich nun kaum eine größere Gruppe in einer Anlage<br />
gemeinsam pflegen und kann SCHRADIN (2004) sehr<br />
gut verstehen, <strong>de</strong>r ja seine Tiere sogar nach Geschlechtern<br />
getrennt hält.<br />
Schlussbetrachtung<br />
Die aufgezeigten Bedingungen zur Pflege und<br />
Nachzucht meiner Bergagamen haben sich bei mir<br />
über zwei Jahre bewährt, wenngleich sich vermutlich<br />
auch durch hiervon abweichen<strong>de</strong> Bedingungen<br />
bei an<strong>de</strong>ren Pflegern durchaus Erfolge erzielen<br />
lassen. Ausdrücklich unterstreichen möchte ich aber<br />
nochmals, dass fließen<strong>de</strong>s Wasser im Terrarium für<br />
diese Agamen meines Erachtens lebensnotwendig<br />
ist. Hilfreich wäre ein reger Erfahrungsaustausch,<br />
bei <strong>de</strong>m je<strong>de</strong>r Pfleger Chinesischer Bergagamen<br />
aufzeichnet und mitteilt, was <strong>de</strong>n Tieren bekommt,<br />
was ihnen scha<strong>de</strong>t, wie und woran sie sterben.<br />
Lei<strong>de</strong>r ist nicht je<strong>de</strong> <strong>de</strong>r spärlich vorhan<strong>de</strong>nen Literaturstellen<br />
korrekt. Nachahmenswert ist <strong>de</strong>r Haltungsbericht<br />
von SCHRADIN (2004).<br />
Danksagung<br />
Ich möchte mich bei <strong>de</strong>m Ehepaar EVA und<br />
DANIEL MODES (Danis Repti-Park, Vellberg) bedanken,<br />
die mich mit vielen wertvollen Ratschlägen<br />
unterstützten und beson<strong>de</strong>rs beim Schlüpfen <strong>de</strong>r<br />
ersten Jungtiere stets auf je<strong>de</strong>n Hilferuf nach passen<strong>de</strong>m<br />
Futter reagierten. Mein Dank gilt Herrn<br />
THOMAS MARXSEN (Tropenhaus Hamburg) sowie<br />
Herrn HEIKO WERNING (Redakteur <strong>de</strong>r Zeitschrift<br />
REPTILIA, Berlin), die mich fachlich immer gut<br />
beraten haben. Herrn ANDRÉ SCHNEIDER (Dres<strong>de</strong>n)<br />
danke ich als hilfsbereitem und äußerst kompetentem<br />
Tierarzt sowie Herrn JENS JUNGNICKEL (Dres<strong>de</strong>n)<br />
für seine bereitwillige Pflege meiner Tiere<br />
während unserer Renovierungsarbeiten und seine<br />
fachliche Unterstützung bei <strong>de</strong>r Erarbeitung dieser<br />
Ausführungen. Der Erwerb dieser Tiere hat zwar<br />
die Toleranzgrenzen meiner Familie auf eine harte<br />
Probe gestellt, mich aber um viele Erkenntnisse und<br />
Bekanntschaften reicher gemacht.<br />
Schriften<br />
HENKEL, F. W. & W. SCHMIDT (1997): Agamen im<br />
Terrarium. – Hannover (Landbuch), 151 S.<br />
KÖHLER, G. (2003): Inkubation von Reptilieneiern.<br />
– Offenbach (Herpeton), 205 S.<br />
SCHRADIN, H. (2004): Haltung und Nachzucht <strong>de</strong>r<br />
Chinesischen Bergagame (Japalura splendida).<br />
– Reptilia, Münster, 9(5): 56-66.<br />
SPENCER, P. (2002): Japalura Care Sheet. – http://<br />
members.shaw.ca/Critters/<br />
JapaluraCareSheet.htm (letzter Zugriff:<br />
25.11.2004)<br />
Autorin<br />
ESTHER LAUE<br />
Schmilkaer Str.14<br />
D-01259 Dres<strong>de</strong>n<br />
13 (2005) Heft 1
31<br />
Haltung & Nachzucht<br />
Markus Weier<br />
Naturbrut mit 100 Prozent Schlupfrate bei<br />
Morelia viridis (SCHLEGEL, 1872)<br />
I<br />
ch beschäftige mich seit etwa 15 Jahren mit <strong>de</strong>r Haltung und Nachzucht<br />
von Morelia viridis. Die Tiere wur<strong>de</strong>n seither von mir regelmäßig<br />
und in mehreren Generationen erfolgreich vermehrt. Hierbei lag die<br />
Gelegegröße zwischen elf und 28 Eiern. In diesem Beitrag möchte ich im<br />
Detail <strong>de</strong>n Nachzuchterfolg aus <strong>de</strong>m Jahr 2003 dokumentieren.<br />
Das Beson<strong>de</strong>re hieran war erstens die große<br />
Anzahl von 28 abgelegten Eiern (und einem Wachsei).<br />
Zweitens war die Größe <strong>de</strong>s Geleges an sich<br />
bemerkenswert, <strong>de</strong>nn es han<strong>de</strong>lte sich um eine<br />
Erstlingsträchtigkeit eines erst viereinhalbjährigen<br />
Weibchens. <strong>Im</strong> Allgemeinen sind hierbei die Gelege<br />
sehr viel kleiner. Schließlich ist hervorzuheben,<br />
dass die Schlupfrate 100 % bei praktizierter Naturbrut<br />
betrug, sodass 28 gesun<strong>de</strong> Jungtiere selbstständig<br />
schlüpften und ohne Verluste aufgezogen<br />
wer<strong>de</strong>n konnten. Eine <strong>de</strong>rart hohe Anzahl geschlüpfter<br />
Tiere bei M. viridis ist mir we<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r<br />
Literatur noch aus mündlichen Mitteilungen bislang<br />
bekannt.<br />
Beschreibung<br />
Bei Morelia viridis han<strong>de</strong>lt es sich um einen<br />
relativ schlanken Python mit dünnem Hals-Körper-<br />
Abb. 1. Kopfporträt <strong>de</strong>s Männchens (eigene Nachzucht 1996)<br />
13 (2005) Heft 1
Haltung & Nachzucht<br />
32<br />
mat sind die tropischen Regenwäl<strong>de</strong>r von Meereshöhe<br />
bis auf min<strong>de</strong>stens 1800 Meter über <strong>de</strong>m<br />
Meeresspiegel. Morelia viridis lebt nahezu ausschließlich<br />
in Bäumen und Sträuchern, die nur<br />
selten verlassen wer<strong>de</strong>n.<br />
Abb. 2. Alle drei bis vier Wochen verfüttere<br />
ich adulten Exemplaren eine mittelgroße<br />
Ratte<br />
Übergang und <strong>de</strong>utlich abgesetztem Kopf. Die<br />
Grundfarbe <strong>de</strong>r adulten Tiere ist in <strong>de</strong>r Regel ein<br />
kräftiges Grün. Auf <strong>de</strong>r Rückenmitte verläuft meist<br />
eine mehr o<strong>de</strong>r weniger zusammenhängen<strong>de</strong> Linie<br />
aus weißen o<strong>de</strong>r gelblichen Punkten. Die Punkte<br />
o<strong>de</strong>r Flecken können auch an <strong>de</strong>n seitlichen Körperpartien<br />
auftreten. Einige Exemplare weisen auch<br />
bläuliche Schuppen beziehungsweise Zeichnungselemente<br />
auf. Die Färbung <strong>de</strong>r Bauchunterseite<br />
variiert von cremeweiß über gelb zu bläulich. Jungtiere<br />
sind gelb, rot o<strong>de</strong>r rötlich braun. Der Körper<br />
zeigt <strong>de</strong>n für baumbewohnen<strong>de</strong> Schlangen typischen,<br />
dreieckigen Querschnitt mit <strong>de</strong>utlich sichtbarer<br />
Darstellung <strong>de</strong>r Wirbelsäule. Weitere markante<br />
Merkmale von M. viridis sind <strong>de</strong>r äußerst effiziente,<br />
einrollbare Greifschwanz und die langen Fangzähne.<br />
Die Weibchen können eine Länge von zirka<br />
zwei Metern erreichen. Bei <strong>de</strong>n Männchen beträgt<br />
die Maximallänge 1,5-1,7 m. Die Pupillen sind<br />
senkrecht geschlitzt, die Irisfarbe ist gelblich. Grüne<br />
Baumpythons besitzen <strong>de</strong>utlich ausgebil<strong>de</strong>te,<br />
wärmeempfindliche Gruben im Bereich <strong>de</strong>r Rostral-,<br />
<strong>de</strong>r ersten zwei bis drei Supralabial- und<br />
mittleren Infralabialschuppen.<br />
Verbreitung und Lebensraum<br />
Der Grüne Baumpython kommt auf Neuguinea<br />
einschließlich <strong>de</strong>r vorgelagerten Inseln (Biak, Yapen,<br />
Salawati, Aru, Normanby, Inseln <strong>de</strong>r Geelvink<br />
Bay, Gag) und auf <strong>de</strong>r australischen Halbinsel Cape<br />
York vor (MEYER 1875, MCDOWELL 1975, SWITAK<br />
1975, SCHRÖDER 1982, O‘SHEA 1996). Seine Hei-<br />
Verhalten<br />
Morelia viridis ist ein ausschließlich nachtaktiver<br />
Python. Den Tag verbringt er nahezu regungslos<br />
auf einem Ast liegend. In <strong>de</strong>r Nacht wird die<br />
Schlange aktiv, wobei sich die Aktivität in menschlicher<br />
Obhut meist nur auf die Lauerstellung beschränkt.<br />
Hierbei wird das erste Drittel <strong>de</strong>s Körpers<br />
in s-förmiger Haltung ausgestreckt. In dieser Stellung<br />
verharren die Tiere viele Stun<strong>de</strong>n und warten<br />
auf Beute. Lediglich die Männchen wer<strong>de</strong>n während<br />
<strong>de</strong>r Paarungszeit nachts aktiver und durchkriechen<br />
dabei nächtelang <strong>de</strong>n kompletten Terrarienbereich.<br />
Auch Jungtiere sind in <strong>de</strong>n ersten Monaten<br />
nachts sehr aktiv.<br />
Nahrung<br />
Gefüttert wird entsprechend <strong>de</strong>m Verhalten <strong>de</strong>r<br />
Tiere nur nachts, nach<strong>de</strong>m das Licht im Terrarium<br />
erloschen ist. Mit <strong>de</strong>r Pinzette vorgehaltene Beutetiere<br />
wer<strong>de</strong>n tot o<strong>de</strong>r lebendig blitzartig gepackt und<br />
mit ein o<strong>de</strong>r zwei Körperschlingen umwickelt. In<br />
völliger Dunkelheit wer<strong>de</strong>n Beutetiere mittels <strong>de</strong>r<br />
thermosensorischen Organe geortet. Soweit es die<br />
Lichtverhältnisse zulassen, geschieht dies auch in<br />
Kombination mit <strong>de</strong>m Sehvermögen. Morelia viridis<br />
ernährt sich in seinem natürlichen Lebensraum<br />
hauptsächlich von kleinen Säugetieren, <strong>de</strong>ren Überreste<br />
bei Felduntersuchungen in <strong>de</strong>n Mägen <strong>de</strong>r<br />
Tiere gefun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n (MCDOWELL 1975). Vögel<br />
gehören wahrscheinlich auch zum Beutespektrum,<br />
da sie in menschlicher Obhut ebenfalls gefressen<br />
wer<strong>de</strong>n. Ich selbst verfüttere ausschließlich Mäuse<br />
und Ratten.<br />
Da <strong>de</strong>r Grüne Baumpython eine eher schlanke<br />
und zu<strong>de</strong>m noch sehr inaktive Schlange ist, sollten<br />
gewisse Fütterungsabstän<strong>de</strong> strikt eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Ansonsten neigen die Tiere schnell zu Fettleibigkeit.<br />
Adulten Tieren füttere ich alle drei bis vier<br />
Wochen eine mittlere Ratte.<br />
Einzelhaltung<br />
Ich halte alle Tiere einzeln. Das erhöht zum einen<br />
die Paarungsbereitschaft, zum an<strong>de</strong>ren wer<strong>de</strong>n<br />
Komplikationen, beispielsweise während <strong>de</strong>s Fütterns,<br />
vermie<strong>de</strong>n. Der Stressfaktor bei <strong>de</strong>r Haltung<br />
von zwei o<strong>de</strong>r mehr Artgenossen <strong>de</strong>s Grünen Baumpythons<br />
in einem Terrarium ist – unabhängig von<br />
<strong>de</strong>ssen Größe – enorm hoch. Oftmals kommt es<br />
früher o<strong>de</strong>r später zu stressbedingten Krankheiten,<br />
Nahrungsverweigerung o<strong>de</strong>r auch zu folgenschwe-<br />
13 (2005) Heft 1
33<br />
Haltung & Nachzucht<br />
ren Beißereien zwischen <strong>de</strong>n Tieren, die unabhängig<br />
vom Geschlecht sind (WEIER & VITT 1999).<br />
Terrariengröße<br />
Terrarien mit <strong>de</strong>n Abmessungen 0,7×0,6×1,0 m<br />
(L×B×H; Innenmaße ohne Beleuchtungseinheit)<br />
haben sich bei mir im Zusammenspiel mit Beheizung,<br />
Beleuchtung und Aufrechterhaltung <strong>de</strong>r Luftfeuchtigkeit<br />
als optimal heraus gestellt. Meine Terrarien<br />
sind Eigenkonstruktionen aus wasserfesten<br />
Siebdruckplatten. Die Wän<strong>de</strong> sind mit Natur- o<strong>de</strong>r<br />
Presskorkplatten verklei<strong>de</strong>t. Die Frontseite besteht<br />
aus 4 mm starken Glasschiebetüren. Belüftungen<br />
(Möbellüftungen) befin<strong>de</strong>n sich im vor<strong>de</strong>ren unteren<br />
Teil <strong>de</strong>s Terrariu<strong>ms</strong> und im oberen Bereich <strong>de</strong>r<br />
Rückwand. Glasterrarien haben sich als unvorteilhaft<br />
erwiesen. Zum einen können Einrichtungsgegenstän<strong>de</strong><br />
wie Äste o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Brutkasten nicht problemlos<br />
befestigt wer<strong>de</strong>n. Zum an<strong>de</strong>ren verschmutzen<br />
die Seitenscheiben durch kalkhaltiges Wasser,<br />
welches täglich versprüht wer<strong>de</strong>n muss. Des Weiteren<br />
habe ich die Erfahrung machen müssen, dass<br />
die Tiere nicht zur Ruhe kommen und oft tagsüber<br />
nervös herumkriechen, sofern die Seiten- und Rückwän<strong>de</strong><br />
nicht mit einem Sichtschutz wie Korkplatten<br />
verklei<strong>de</strong>t sind.<br />
Beleuchtung und Beheizung<br />
Die Beleuchtung und Erwärmung erfolgt über<br />
eine Leuchtstoffröhre (18 Watt, Universalweiß),<br />
einen han<strong>de</strong>lsüblichen Strahler (60 Watt), und einen<br />
Elsteinstrahler (60 Watt). Die Beleuchtung ist<br />
von 7.00-20.30 Uhr eingeschaltet. Der Strahler<br />
leistet tagsüber die Hauptaufgabe zur erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Erwärmung <strong>de</strong>s Terrariu<strong>ms</strong>, wobei auch die<br />
Leuchtstoffröhre ein wenig Wärme abgibt. Diese<br />
dient jedoch in erster Linie <strong>de</strong>r gleichmäßigen<br />
Ausleuchtung <strong>de</strong>s Terrariu<strong>ms</strong> mit einem annähernd<br />
natürlichen Lichtspektrum. Das ist insbeson<strong>de</strong>re<br />
für das Pflanzenwachstum notwendig. Der Elsteinstrahler<br />
sorgt hauptsächlich in <strong>de</strong>r Nacht für die<br />
nötigen Temperaturen. Er ist mit einem Thermotimer<br />
(Kombination zwischen Zeitschaltuhr und<br />
Thermostat) gekoppelt. Der Strahler ist an einen<br />
Dimmer angeschlossen. Dadurch erhöht sich bei<br />
leicht gedimmtem Zustand die Lebensleistung <strong>de</strong>r<br />
Birne erheblich, zum an<strong>de</strong>ren ist es im Sommer oft<br />
nicht nötig, <strong>de</strong>n Strahler voll brennen zu lassen, um<br />
die Vorzugstemperatur zu erreichen. Diese liegt<br />
tagsüber bei 30-31 °C, wobei die Temperaturen<br />
direkt unter <strong>de</strong>m Strahler (15 cm Abstand) bis auf<br />
37 °C ansteigen können. Diese Stelle und die nähere<br />
Umgebung wer<strong>de</strong>n normalerweise von <strong>de</strong>n Tieren,<br />
mit Ausnahme trächtiger Weibchen, gemie<strong>de</strong>n.<br />
Nachts sind Temperaturen von 23-24 °C ausreichend.<br />
In je<strong>de</strong>m Fall müssen die elektrischen Anlagenteile<br />
mittels Drahtkörben o<strong>de</strong>r durchgehen<strong>de</strong>r<br />
Drahtgeflechte vom Bewegungsraum <strong>de</strong>r Tiere<br />
sorgfältig abgetrennt wer<strong>de</strong>n (Verbrennungsgefahr).<br />
Bo<strong>de</strong>nheizungen sind eher schädlich als nützlich,<br />
da hierdurch die kühleren Bereiche aufgehoben<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Kurzporträt<br />
Morelia viridis (SCHLEGEL, 1872)<br />
Familie: Boidae<br />
Deutscher Name: Grüner Baumpython<br />
Verbreitung: Neuguinea einschließlich<br />
vorgelagerter Inseln und australische<br />
Halbinsel Cape York<br />
Luftfeuchtigkeit<br />
Unbedingt notwendig für eine dauerhaft erfolgreiche<br />
Haltung und Nachzucht ist die permanente<br />
Einhaltung <strong>de</strong>r notwendigen Luftfeuchtigkeit von<br />
70 bis 100 %. Dies erreiche ich durch zweimaliges<br />
tägliches Besprühen (morgens und nachmittags)<br />
mittels Drucksprühgerät. Dabei wer<strong>de</strong>n die Einrichtung<br />
sowie das Tier selbst mit lauwarmem<br />
Wasser eingesprüht.<br />
Einrichtung<br />
Als Einrichtung sind mehrere Buchenäste, die<br />
min<strong>de</strong>stens <strong>de</strong>m Durchmesser <strong>de</strong>r Tiere entsprechen,<br />
horizontal angebracht. Sie sind so angeordnet,<br />
dass die Tiere <strong>de</strong>n vertikalen Wärmegradienten<br />
nutzen können, in<strong>de</strong>m sie wärmere, höher gelegene<br />
Stellen o<strong>de</strong>r kühlere, tiefere Bereiche <strong>de</strong>s Terrariu<strong>ms</strong><br />
wählen. Zu<strong>de</strong>m sind die Terrarien dicht bepflanzt.<br />
Die Pflanzen sind für das Wohlbefin<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Schlangen unbedingt notwendig. Sie dienen als<br />
Schutz, hinter o<strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>m sich die Tiere verbergen<br />
können. Des Weiteren tragen sie zu einem<br />
gesun<strong>de</strong>n Kleinklima bei. Geeignete Pflanzen sind<br />
zum Beispiel verschie<strong>de</strong>ne Gummibaumarten, Drachenbaum,<br />
Efeutute, Schefflera.<br />
Als Bo<strong>de</strong>ngrund verwen<strong>de</strong> ich Blähton (Durchmesser<br />
1-2 cm). Dieser ist relativ keimarm und lässt<br />
sich bei Verunreinigung durch Kot leicht aus <strong>de</strong>m<br />
Terrarium entnehmen, auswaschen und somit wie<strong>de</strong>r<br />
verwen<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Haltung von Morelia viridis<br />
spielt das Bo<strong>de</strong>nsubstrat ansonsten eine eher untergeordnete<br />
Rolle, da <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n nur sehr selten<br />
aufgesucht wird. Dort befin<strong>de</strong>t sich eine Wasserschale,<br />
die etwa ein Drittel <strong>de</strong>r Fläche ausmacht. Da<br />
<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n nicht beheizt wird, trägt sie nur minimal<br />
zur Erhöhung <strong>de</strong>r Luftfeuchtigkeit bei. Der eigentliche<br />
Grund, warum ich diese Schale aufstelle, ist<br />
<strong>de</strong>r, dass die Tiere in <strong>de</strong>r Regel ins Wasser abkoten.<br />
13 (2005) Heft 1
Haltung & Nachzucht<br />
34<br />
Die Terrarieneinrichtung wird von einem in <strong>de</strong>n<br />
Ästen angebrachten Wassergefäß, aus <strong>de</strong>m die<br />
Schlangen regelmäßig trinken, vervollständigt. Um<br />
Temperatur und Luftfeuchtigkeit überwachen zu<br />
können, sind ein Hygrometer sowie ein Thermometer<br />
unerlässlich.<br />
Abb. 3. Um <strong>de</strong>n Tieren wie im natürlichen<br />
Lebensraum Rückzugsmöglichkeiten zu<br />
schaffen, sind die Terrarien dicht bepflanzt<br />
und mit horizontal angebrachten<br />
Ästen bestückt<br />
Die Paarungszeit 2003<br />
Paarungsbereitschaft sowie Paarungsaktivitäten<br />
<strong>de</strong>r Tiere fallen in unseren Breitengra<strong>de</strong>n auf die<br />
kühlere Jahreszeit und beginnen im September/<br />
Oktober. Die Paarungsaktivitäten <strong>de</strong>r Männchen<br />
können bis in <strong>de</strong>n April anhalten. Vor <strong>de</strong>m eigentlichen<br />
Zusammensetzen <strong>de</strong>r Geschlechter verkürzte<br />
ich die gewohnte Beleuchtungszeit von zwölfeinhalb<br />
auf zehneinhalb Stun<strong>de</strong>n. Dies geschah<br />
schrittweise innerhalb von zwei Wochen. Die Nachttemperatur<br />
wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong><strong>ms</strong>elben Zeitraum um 2 °C<br />
gesenkt. Zusätzlich machten sich in dieser Zeit die<br />
Witterungsbedingungen (Kälteeinbrüche, Tiefdruckgebiete)<br />
in <strong>de</strong>n Räumlichkeiten geringfügig bemerkbar.<br />
Diese Faktoren zusammen genommen<br />
leiteten die Paarungszeit ein. Das Männchen suchte<br />
jetzt verstärkt kühlere Bereiche im unteren Drittel<br />
<strong>de</strong>s Terrariu<strong>ms</strong> auf. Der Rückzug in diese Bereiche<br />
ist offensichtlich notwendig, um zeugungsfähiges<br />
Sperma zu bil<strong>de</strong>n (ROSS & MARZEC 1994). Dann<br />
setzte ich am 14.11.2002 das Männchen (eigene<br />
Nachzucht [NZ] 1996) mit einer Länge von 1,5 m<br />
und einem Gewicht von 1280 g zu einem 1,6 m<br />
langen, 1410 g schweren Weibchen (eigene NZ<br />
1998). Die Tiere wur<strong>de</strong>n zuvor in drei- bis vierwöchigem<br />
Abstand mit einer mittleren Ratte (Gewicht<br />
ca. 90 g) gefüttert. Da <strong>de</strong>r Baumpython eine sehr<br />
inaktive Schlange ist, auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite jedoch<br />
nahezu unersättlich erscheint, muss man sehr aufpassen,<br />
die Tiere nicht zu überfüttern. Fettleibige<br />
Exemplare zeigen wenig Paarungsaktivitäten. Die<br />
besagten Fütterungsintervalle haben sich dabei als<br />
optimal herausgestellt. Ein untrügliches Zeichen für<br />
die Paarungsbereitschaft eines gesun<strong>de</strong>n Männchens<br />
ist die Verweigerung <strong>de</strong>s Futters. Es erfolgen<br />
lediglich heftige Abwehrbisse.<br />
Die letzte Nahrungsaufnahme <strong>de</strong>s Männchens<br />
war am 8.11. erfolgt. Der Zeitpunkt <strong>de</strong>s Zusammensetzens<br />
wur<strong>de</strong> unmittelbar nach <strong>de</strong>r Häutung<br />
<strong>de</strong>s Weibchens am Vortag (13.11.) gewählt. Die<br />
Bemühungen <strong>de</strong>r Männchen fallen dann u<strong>ms</strong>o heftiger<br />
aus. Der Grund dafür sind Pheromone, das<br />
sind von <strong>de</strong>n Weibchen produzierte Sexualduftstoffe,<br />
die aus <strong>de</strong>n Hautdrüsen abgegeben wer<strong>de</strong>n<br />
(COBORN 1992).<br />
Die erste Paarung erfolgte noch in <strong>de</strong>rselben<br />
Nacht. Vor <strong>de</strong>r Paarung kroch das Männchen unablässig<br />
züngelnd über <strong>de</strong>n Rücken <strong>de</strong>s Weibchens.<br />
Mithilfe <strong>de</strong>r Aftersporne (rudimentäre Beinanlagen)<br />
versuchte es, das Weibchen in die geeignete<br />
Position zu bringen, um die Paarung zu vollziehen.<br />
Ist das Weibchen bereit, wird <strong>de</strong>r Kloakenbereich<br />
nach außen gestülpt, sodass <strong>de</strong>r Hemipenis <strong>de</strong>s<br />
Männchens eindringen kann.<br />
Die erste Paarung dauerte bis zum nächsten<br />
Morgen. Die zweite Paarung sah ich am 16. November.<br />
Das Weibchen fraß am 17.11. eine Ratte<br />
und paarte sich am 18.11. gegen ein Uhr zum<br />
dritten Mal. Die nächsten vier Tage konnte ich<br />
keine weiteren Paarungsaktivitäten beobachten. Die<br />
Tiere wur<strong>de</strong>n daher vom 22.11. bis zum 24.11.<br />
getrennt. Erfahrungsgemäß wer<strong>de</strong>n die Männchen<br />
nach einer Trennung von einigen Tagen wie<strong>de</strong>r<br />
aktiver. In dieser Zeit halten sie sich fast ausschließlich<br />
in kühlen Bereichen <strong>de</strong>s Terrariu<strong>ms</strong> auf, so<br />
auch in diesem Fall. Die nächste Paarung erfolgte<br />
dann auch in <strong>de</strong>rselben Nacht <strong>de</strong>s erneuten Zusammensetzens<br />
und weiterhin am 26.11., 27.11., 2.12.<br />
und 3.12.2002. Die nächste Fütterung <strong>de</strong>s Weibchens<br />
erfolgte am 5.12. mit einer Ratte. Das Futter<br />
wur<strong>de</strong> noch spontan angenommen. Weil das Männchen<br />
in die Häutung kam, blieben vorerst weitere<br />
Paarungsaktivitäten aus, und die Tiere wur<strong>de</strong>n am<br />
12.12. getrennt. Am 26.12. häutete sich das Männchen<br />
und wur<strong>de</strong> am 28.12. wie<strong>de</strong>r in das Terrarium<br />
<strong>de</strong>s Weibchens gesetzt. Die nächste Paarung sah ich<br />
am 30. Dezember. Zur letzten Paarung kam es am<br />
8.1.2003. Am 9.1. zeigte das Weibchen keinerlei<br />
Interesse an <strong>de</strong>m angebotenen Futtertier, was ich<br />
als Zeichen für die Trächtigkeit wertete. Weitere<br />
Anzeichen dafür waren in <strong>de</strong>n nächsten Wochen in<br />
Form einer Umfangsvermehrung und einer hormo-<br />
13 (2005) Heft 1
35<br />
Haltung & Nachzucht<br />
kommt es in Ermangelung von geeigneten Plätzen<br />
zur Legenot.<br />
Ich verwen<strong>de</strong> einen zweigeteilten, selbst gefertigten<br />
Brutkasten aus Holz mit <strong>de</strong>n Maßen<br />
25×25×30 cm. <strong>Im</strong> oberen Bereich mit <strong>de</strong>m Schlupfloch,<br />
<strong>de</strong>r als Eiablageplatz dient, wird auf ein<br />
Lochblech eine mit Moos ausgepolsterte Schale<br />
gestellt, die <strong>de</strong>n Innenraum fast völlig ausfüllt.<br />
Darin befin<strong>de</strong>n sich die Fernfühler eines Thermostats<br />
und eines Thermometers (s. Zeichnung).<br />
Abb. 4. Paarung von Morelia viridis<br />
nell bedingten farblichen Verän<strong>de</strong>rung zu beobachten.<br />
In <strong>de</strong>r Regel wer<strong>de</strong>n die Weibchen dunkler bis<br />
hin zu – auch in diesem Fall – auftreten<strong>de</strong>n schwarzen<br />
Schuppen. Diese Verän<strong>de</strong>rung dient möglicherweise<br />
dazu, Wärme effektiver zu absorbieren.<br />
Einzelne Exemplare verfärben sich türkis bis bläulich.<br />
Tiefblaue o<strong>de</strong>r himmelblaue Exemplare kommen<br />
ebenfalls vor, wobei sich die Färbung in <strong>de</strong>r<br />
Regel erst mit zunehmen<strong>de</strong>m Alter und Häufigkeit<br />
<strong>de</strong>r Eiablagen intensiviert. Am 10.1.2003 wur<strong>de</strong>n<br />
die Tiere nach etwa sieben Wochen endgültig getrennt.<br />
Temperatur und Beleuchtungsstun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n<br />
innerhalb einer Woche wie<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Normalzustand<br />
angehoben. Das Männchen fraß erstmals<br />
wie<strong>de</strong>r am 10.2.2003 und hatte in <strong>de</strong>r gesamten<br />
Fortpflanzungszeit ungefähr 50 g seines Körpergewichts<br />
verloren.<br />
Eiablage und Inkubation<br />
Nach <strong>de</strong>r Trennung wur<strong>de</strong> die Temperatur im<br />
Terrarium <strong>de</strong>s Weibchens auf 32 °C am Tage und<br />
auf 26 °C in <strong>de</strong>r Nacht angehoben. Das Weibchen<br />
suchte nun auch vermehrt Stellen in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s<br />
Strahlers auf, wo die Temperatur bis auf 34 °C<br />
anstieg.<br />
Am 19.2.2003 häutete sich das Weibchen problemlos.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r erhöhten Temperaturen und<br />
<strong>de</strong>s Aufenthalts in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Strahlers versprühte<br />
ich in <strong>de</strong>r Häutungsphase etwa drei- bis<br />
viermal täglich Wasser, weil es ansonsten erfahrungsgemäß<br />
zu Häutungsschwierigkeiten kam.<br />
14 bis 24 Tage, in <strong>de</strong>r Regel zwischen <strong>de</strong>m 19. und<br />
21. Tag vor <strong>de</strong>r Eiablage erfolgte immer eine Häutung.<br />
Danach war es an <strong>de</strong>r Zeit, <strong>de</strong>m trächtigen<br />
Weibchen einen geeigneten Eiablageplatz anzubieten.<br />
Ohne eine geeignete Eiablagemöglichkeit wer<strong>de</strong>n<br />
die Eier von einem Ast abgesetzt, wodurch sie<br />
in <strong>de</strong>r Regel zerstört wer<strong>de</strong>n. <strong>Im</strong> schlim<strong>ms</strong>ten Fall<br />
Der Thermostat wird an <strong>de</strong>n über <strong>de</strong>m Brutkasten<br />
befindlichen Elsteinstrahler angeschlossen, <strong>de</strong>r<br />
während <strong>de</strong>s gesamten Brutgeschäftes primär für<br />
die nötigen Temperaturen sorgt.<br />
Unter <strong>de</strong>m Lochblech befin<strong>de</strong>t sich eine kleine<br />
Heizmatte o<strong>de</strong>r Vogeltränkenheizung (Letztere kann<br />
nur in Verbindung mit einem Dimmer betrieben<br />
wer<strong>de</strong>n, da sie ansonsten zu heiß wird), auf die ich<br />
ein mit Wasser gefülltes Gefäß stelle. Durch die<br />
Verdunstung wird eine dauerhafte Luftfeuchtigkeit<br />
von nahezu 100 % in Verbindung mit regelmäßigem<br />
Versprühen von Wasser im Terrarium erreicht.<br />
Wichtig bei <strong>de</strong>r Inkubation beim Grünen Baumpython<br />
ist, dass die ständig sehr hohe Luftfeuchtigkeit<br />
nicht dazu führen darf, dass das Gelege feucht o<strong>de</strong>r<br />
gar nass wird (ROSS & MARZEC 1994). Dies stellt<br />
gegenüber an<strong>de</strong>ren Pythonarten eine Ausnahme<br />
dar. Bei Weibchen, die in feuchtem Substrat die<br />
Eier bebrüten, treten nekrotisieren<strong>de</strong> Hautinfektionen<br />
auf.<br />
13 (2005) Heft 1
Haltung & Nachzucht<br />
36<br />
Abb. 5. Bis wenige Tage vor <strong>de</strong>r Eiablage<br />
wird <strong>de</strong>r Brutkasten nachts immer wie<strong>de</strong>r<br />
aufgesucht und tagsüber verlassen<br />
Abb. 6. Das Weibchen hat sich unmittelbar<br />
nach <strong>de</strong>r Eiablage um das Gelege gewickelt<br />
und betreibt Brutpflege. <strong>Im</strong> Brutkasten<br />
sind Thermostat, Thermometer sowie<br />
ein Hygrometer angebracht.<br />
Der Brutkasten wird im oberen Bereich <strong>de</strong>s<br />
Terrariu<strong>ms</strong> an <strong>de</strong>r Wand angebracht. Hochgelegene<br />
Plätze im Terrarium wer<strong>de</strong>n bevorzugt angenommen.<br />
Da die Wärmequellen darüber angeordnet<br />
sind, lassen sich die notwendigen Temperaturen,<br />
die im Brutkasten benötigt wer<strong>de</strong>n, an tiefer gelegenen<br />
Stellen auch kaum realisieren. Etwa eine<br />
Woche nach <strong>de</strong>r Häutung wur<strong>de</strong> das trächtige<br />
Weibchen unruhig. Es kroch nachts durch das<br />
gesamte Terrarium auf <strong>de</strong>r Suche nach einem geeigneten<br />
Eiablageplatz. Dieses Verhalten zeigt sich zu<br />
diesem Zeitpunkt bei allen Weibchen. Am 26.2.<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Brutkasten erstmalig aufgesucht und in<br />
<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Nächten immer wie<strong>de</strong>r inspiziert.<br />
Tagsüber hielt sich das Weibchen außerhalb <strong>de</strong>s<br />
Kastens auf.<br />
Ab <strong>de</strong>m 10.3. wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Brutkasten nicht mehr<br />
verlassen. Zur Eiablage kam es in <strong>de</strong>r Nacht vom<br />
11. auf <strong>de</strong>n 12. März. Gegen zehn Uhr umwickelte<br />
das Weibchen sein Gelege, wobei dies vollständig<br />
abge<strong>de</strong>ckt wur<strong>de</strong>. Die Anzahl <strong>de</strong>r Eier war nicht<br />
abzuschätzen. Sofern keine Störung vorliegt und<br />
das Weibchen selbst Brutpflege betreibt, praktiziere<br />
ich grundsätzlich die Naturbrut. <strong>Im</strong> Laufe <strong>de</strong>r Jahre<br />
habe ich damit nur gute Erfahrungen gemacht. Die<br />
durchschnittliche Schlupfrate <strong>de</strong>r Gelege <strong>de</strong>r letzten<br />
zehn Jahre betrug dabei 92,8 %. Entschließt man<br />
sich, einem Brutpflege betreiben<strong>de</strong>n Tier die Eier<br />
wegzunehmen, so riskiert man, dass das Gelege<br />
hierbei teilweise o<strong>de</strong>r ganz zerstört wird.<br />
Die Temperaturen in <strong>de</strong>m Brutkasten lagen am<br />
Tage zwischen 31 und 31,8 °C und in <strong>de</strong>r Nacht bei<br />
29,5-31 °C. Die Luftfeuchtigkeit betrug permanent<br />
über 90 %. Fallen die Werte unter 29 °C zeigen die<br />
Schlangen ein so genanntes thermoregulatorisches<br />
Verhalten. Dies sind Muskelkontraktionen, welche<br />
zur Folge haben, dass die körpereigene Temperatur<br />
angehoben wird. Da dieses Verhalten ab 29 °C<br />
auftritt, ist davon auszugehen, dass niedrigere Temperaturen<br />
sich negativ auswirken. Außer<strong>de</strong>m<br />
schwächt dieses Verhalten die Weibchen unnötig.<br />
Während <strong>de</strong>s gesamten Brutgeschäftes wur<strong>de</strong> das<br />
Gelege nie aufge<strong>de</strong>ckt o<strong>de</strong>r gar verlassen. Sichtkontrollen<br />
fan<strong>de</strong>n täglich statt, in<strong>de</strong>m ich <strong>de</strong>n Brutkasten<br />
kurz öffnete. Dies verhin<strong>de</strong>rt auch, dass sich<br />
in <strong>de</strong>m relativ kleinen Behältnis Stickluft bil<strong>de</strong>t. Die<br />
Inkubationsdauer wird zwischen 48 und 67 Tagen<br />
angegeben (SWITAK 1975, HOLLANDER 1982, HART-<br />
MANN & STEINER 1987, VERGNER 1989). Bei <strong>de</strong>n von<br />
mir beschriebenen Brutbedingungen schlüpften die<br />
Jungtiere immer nach 49-52 Tagen, in <strong>de</strong>r Regel<br />
nach genau 50 Tagen.<br />
Am 29.4.2003 (49. Tag) um sieben Uhr hatten<br />
die ersten drei Jungtiere (soweit ich das sehen<br />
konnte) die Eischale angeschnitten und die Köpfe<br />
herausgestreckt.<br />
Das Weibchen hatte zu <strong>de</strong>m Zeitpunkt die Schlingen<br />
etwas gelockert, sodass ein Teil <strong>de</strong>s Geleges zu<br />
sehen war. Um 16 Uhr waren sechs Jungtiere<br />
komplett geschlüpft. Zu diesem Zeitpunkt entfernte<br />
ich <strong>de</strong>n Brutkasten aus <strong>de</strong>m Terrarium sowie das<br />
Weibchen von <strong>de</strong>m Gelege. Dieses ließ sich relativ<br />
bereitwillig und ohne Gegenwehr vom Gelege herunterheben.<br />
Den zusammenhängen<strong>de</strong>n Eiklumpen<br />
verlagerte ich in einen Inkubator. Das hat <strong>de</strong>n<br />
Vorteil, dass hier die Jungtiere ungestört und unter<br />
13 (2005) Heft 1
37<br />
Haltung & Nachzucht<br />
Beobachtung schlüpfen können. Zu<strong>de</strong>m können die<br />
vollständig geschlüpften Jungtiere problemlos entnommen<br />
wer<strong>de</strong>n. Dies wäre im Beisein <strong>de</strong>s Weibchens<br />
sehr schwierig.<br />
Das Gewicht <strong>de</strong>s Weibchens betrug am<br />
29.4.2003 unmittelbar nach <strong>de</strong>m Entfernen aus <strong>de</strong>m<br />
Brutkasten 970 g. Es hatte also 440 g an Gewicht<br />
verloren, was etwa einem Drittel <strong>de</strong>s Ausgangsgewichts<br />
entspricht. Darüber hinaus machte es aber<br />
einen unversehrten Eindruck.<br />
Am 1. Mai fraß es erstmals wie<strong>de</strong>r eine Ratte,<br />
und am 15.5. häutete sich das Tier problemlos. Die<br />
weitere Fütterung bis heute erfolgte in <strong>de</strong>n bereits<br />
beschriebenen Fütterungsabstän<strong>de</strong>n von drei bis<br />
vier Wochen. Da <strong>de</strong>m Weibchen die Eier überlassen<br />
waren, konnten <strong>de</strong>ren Abmessungen nicht ermittelt<br />
wer<strong>de</strong>n. Angaben aus <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Literatur<br />
sind 33,9-42,3 mm Länge bei einem Durchmesser<br />
von 21,5-28,3 mm (WALSH 1977, 1985, RICHTER<br />
1981, VERGNER 1987). Angaben zur Gelegegröße<br />
variieren zwischen zehn und 32 Eiern (WALSH<br />
1977, OLEXA 1979, SWITAK 1975, RICHTER 1981,<br />
VAN RIEL 1981, PILLICH 1982, ZULICH 1984, HART-<br />
MANN & STEINER 1987, VERGNER 1989, MILLIGATE<br />
1991, KIVIT 1992, VERGNER 1994, ROSS & MARZEC<br />
1994, HORTENBACH 1995, SWITAK 1998, WEIER &<br />
VITT 1999).<br />
Am 30.4. waren bis 15 Uhr sämtliche, wie sich<br />
dann herausstellte, 28 Tiere geschlüpft. Alle Jungtiere<br />
waren gelb. Sie hatten eine Länge von 34-<br />
36 cm und eine Masse von 11-14 g.<br />
Etwa 36 Stun<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m die ersten Eier angeschnitten<br />
wor<strong>de</strong>n waren, sollten alle Tiere geschlüpft<br />
sein. Öffnet man vital wirken<strong>de</strong> Eier nach diesem<br />
Zeitraum fin<strong>de</strong>t man in <strong>de</strong>r Regel voll entwickelte,<br />
offensichtlich durch Erstickungstod veren<strong>de</strong>te Tiere<br />
vor. Um <strong>de</strong>m vorzubeugen, leiste ich vor Ablauf<br />
dieses Zeitpunktes manuelle Schlupfhilfe.<br />
Aufzucht <strong>de</strong>r Jungtiere<br />
Unmittelbar nach <strong>de</strong>m Schlupf wur<strong>de</strong> je<strong>de</strong>s Jungtier<br />
einzeln in ein geeignetes Aufzuchtterrarium<br />
gesetzt. Die Terrarien unterschei<strong>de</strong>n sich praktisch<br />
nur in <strong>de</strong>r Größe (25×30×40 cm) von <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r<br />
adulten Tiere. <strong>Im</strong>mer vier dieser kleinen „Einzelboxen“<br />
bil<strong>de</strong>n eine Einheit. Der einzige Unterschied<br />
besteht ansonsten in <strong>de</strong>r Beleuchtung: Anstelle von<br />
Strahlern verwen<strong>de</strong> ich in <strong>de</strong>n kleinen Terrarien<br />
Backofenbirnen, die an Dimmer angeschlossen sind.<br />
Die eigentliche Beleuchtung erfolgt über eine<br />
Leuchtstoffröhre. Die Terrarien sind auch entsprechend<br />
bepflanzt. Die Temperatur beträgt tagsüber<br />
30 °C im oberen Drittel; nach unten fallen die Werte<br />
auf 25 °C ab und nachts wer<strong>de</strong>n 23 °C erreicht. Als<br />
Bo<strong>de</strong>ngrund verwen<strong>de</strong> ich wie bei <strong>de</strong>n adulten<br />
Tieren ebenfalls Blähton. Die Luftfeuchtigkeit wird<br />
Abb. 7. Sobald die ersten Eier von <strong>de</strong>n<br />
Jungtieren angeschnitten wer<strong>de</strong>n, lockert<br />
das Weibchen seine Schlingen<br />
Abb. 8. Um einen Überblick von <strong>de</strong>m Gelege<br />
zu bekommen, wird das Weibchen von <strong>de</strong>n<br />
Eiern entfernt<br />
Abb. 9. <strong>Im</strong> Inkubator können die Jungtiere<br />
ungestört und unter kontrollierten Bedingungen<br />
schlüpfen<br />
13 (2005) Heft 1
Haltung & Nachzucht<br />
38<br />
durch täglich zweimaliges Besprühen aufrechterhalten.<br />
Dabei ist es wichtig, die kleinen Schlangen<br />
selbst auch anzusprühen. Die anhaften<strong>de</strong>n Wassertropfen<br />
wer<strong>de</strong>n von ihnen aufgenommen. Eine<br />
Wasserschale am Bo<strong>de</strong>n sowie Thermometer und<br />
Hygrometer vervollständigen die Einrichtung.<br />
Die erste Häutung erfolgte zwischen <strong>de</strong>m 12.5.<br />
und 18.5.2003. Bis dahin zehren die Jungschlangen<br />
von <strong>de</strong>n Nährstoffen <strong>de</strong>s Dottersackes. Ein bis zwei<br />
Tage nach <strong>de</strong>r Häutung bot ich erstmalig Futter in<br />
Form von neu geborenen Mäusen an. Die ersten<br />
Fütterungen beim Grünen Baumpython sind oftmals<br />
ein Problem. Die Nahrung wird von einer Vielzahl<br />
<strong>de</strong>r Jungtiere verweigert. Der Grund für die Futterverweigerung<br />
ist offensichtlich im Zusammenhang<br />
Abb. 10. Nach <strong>de</strong>m Schlupf wer<strong>de</strong>n die<br />
Jungtiere einzeln in geeignete Aufzuchtbecken<br />
gesetzt<br />
mit <strong>de</strong>r Nahrung in ihrem natürlichen Lebensraum<br />
zu suchen. Hier ernähren sich die Tiere in erster<br />
Linie von Amphibien und kleinen Reptilien. SWI-<br />
TAK (1975) konnte beobachten, wie Jungtiere in<br />
freier Natur kleine Echsen erbeuteten. Dies bestätigen<br />
auch Untersuchungen <strong>de</strong>s Mageninhaltes juveniler<br />
Exemplare (MCDOWELL 1975). Die Nahrungsu<strong>ms</strong>tellung<br />
auf warmblütige Tiere erfolgt erst<br />
später. Mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl<br />
bekommt man jedoch die meisten Exemplare ans<br />
Futter. Hierbei halte ich eine tote Maus mit <strong>de</strong>r<br />
Pinzette vor das Maul <strong>de</strong>r Schlange o<strong>de</strong>r reize sie<br />
durch Berührungen so weit, dass sie zubeißt. Da<br />
die Jungtiere in aller Regel äußerst aggressiv sind,<br />
ist dies <strong>de</strong>r leichteste Teil. Die Maus biete ich dabei<br />
so an, dass sich beim Zubeißen <strong>de</strong>r Kopf möglichst<br />
weit im Rachenraum <strong>de</strong>r Schlange befin<strong>de</strong>t. Sollte<br />
das Futtertier danach festgehalten wer<strong>de</strong>n, darf man<br />
sich selbst unter keinen U<strong>ms</strong>tän<strong>de</strong>n bewegen. Je<strong>de</strong><br />
Bewegung hat ein Fallenlassen <strong>de</strong>r Beute zur Folge.<br />
Wenn man Glück hat, setzt <strong>de</strong>r Schluckreflex ein,<br />
und die Maus wird verschlungen. An<strong>de</strong>rnfalls muss<br />
die Prozedur wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n. Oftmals ist dies<br />
mehrfach mit Pausen von einigen Tagen notwendig,<br />
bis man schließlich zum Erfolg kommt. Wur<strong>de</strong>n<br />
die Futtertiere einmal angenommen, bereiten<br />
die weiteren Fütterungen keine größeren Schwierigkeiten<br />
mehr. Ganz hartnäckige Tiere müssen in<br />
letzter Konsequenz zwangsernährt wer<strong>de</strong>n. Damit<br />
sollte man jedoch fünf bis sechs Wochen, ab <strong>de</strong>r<br />
ersten Häutung gerechnet, warten.<br />
Von <strong>de</strong>n 28 Jungtieren fraßen 27 Tiere nach <strong>de</strong>n<br />
besagten Anfangsschwierigkeiten in <strong>de</strong>n ersten drei<br />
bis vier Wochen spontan. Lediglich ein Tier wur<strong>de</strong><br />
am 20. Juni einmalig gestopft. Bei <strong>de</strong>r nächsten<br />
Fütterung am 27.6. ging es dann ebenfalls spontan<br />
ans Futter.<br />
Beson<strong>de</strong>rs wichtig ist bei <strong>de</strong>n Jungtieren die<br />
konsequente Einzelhaltung. Die Jungschlangen<br />
beißen in <strong>de</strong>r Regel nach allem, was sich bewegt.<br />
Befin<strong>de</strong>n sich mehrere Tiere in einem Terrarium,<br />
kommt es meistens während o<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>n Fütterungen<br />
zu heftigen Beißereien, die unbemerkt oft<br />
tödlich en<strong>de</strong>n.<br />
Eine weitere Schwierigkeit in <strong>de</strong>n ersten drei<br />
Lebensmonaten sind die bei Morelia viridis lei<strong>de</strong>r<br />
häufig auftreten<strong>de</strong>n Darmvorfälle. Warum diese bei<br />
einem Teil <strong>de</strong>r Jungtiere auftreten, ist bislang weitgehend<br />
ungeklärt. Meiner Einschätzung nach spielen<br />
hierbei weniger die Haltungsbedingungen als<br />
vielmehr die Art und Größe <strong>de</strong>s Futters die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Rolle. Da Mäuse ohnehin nicht die<br />
natürliche Nahrung <strong>de</strong>r Neonaten sind, kann es in<br />
Verbindung mit zu großen Futtertieren zu einer<br />
Überfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Magen-Darmtraktes kommen.<br />
Das könnte die Erklärung dafür sein, dass<br />
insbeson<strong>de</strong>re die Tiere betroffen sind, die von<br />
Anfang an spontan fressen. Bei diesen Tieren sucht<br />
man nicht bewusst äußerst kleine Mäuse heraus, so<br />
wie das auf Tiere zutrifft, die gestopft wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
schlecht ans Futter gehen. Diese Vermutung ist<br />
jedoch wissenschaftlich nicht belegt und bedarf<br />
noch längerer Beobachtungszeit. Nach<strong>de</strong>m ich<br />
allerdings seit drei Jahren bei unverän<strong>de</strong>rten Haltungsbedingungen<br />
konsequent darauf achte, dass<br />
je<strong>de</strong>s Tier in <strong>de</strong>n ersten Monaten nur die kleinsten<br />
Mäuse erhält, sind die Darmvorfälle drastisch zurückgegangen<br />
(2004 bis auf null).<br />
Glücklicherweise lassen sich die Darmvorfälle<br />
relativ einfach behan<strong>de</strong>ln, sofern sie rechtzeitig<br />
ent<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n. Mehrfache tägliche Sichtkontrollen<br />
sind daher nötig. Die betroffenen Tiere fallen<br />
relativ leicht auf, weil <strong>de</strong>r Schwanz bis über <strong>de</strong>n<br />
Kloakenbereich lang vom Ast herunterhängt. Nach<strong>de</strong>m<br />
<strong>de</strong>r vorgefallene Teil mit steriler physiologi-<br />
13 (2005) Heft 1
39<br />
Haltung & Nachzucht<br />
scher Kochsalz- o<strong>de</strong>r Ringerlösung abgespült wur<strong>de</strong>,<br />
wird er mithilfe eines stumpfen Gegenstan<strong>de</strong>s<br />
(abgerun<strong>de</strong>tem Metall-, Holz- o<strong>de</strong>r Glasstab) vorsichtig<br />
manuell reponiert. Ist das Organ angeschwollen,<br />
kann es hilfreich sein, han<strong>de</strong>lsüblichen<br />
Zucker darüber zu streuen bis die Schwellung<br />
etwas abgeklungen ist. Vor <strong>de</strong>r Reposition muss<br />
<strong>de</strong>r Zucker wie<strong>de</strong>r mit steriler Flüssigkeit abgewaschen<br />
wer<strong>de</strong>n (KÖHLER 1996). Danach ist eine<br />
Futterpause von zwei Wochen einzuhalten. Tiere<br />
mit problematischen Vorfällen o<strong>de</strong>r bereits dunkelrot<br />
bis schwarz verfärbten Därmen müssen umgehend<br />
in tierärztliche Behandlung. Solange nackte<br />
Mäuse verfüttert wer<strong>de</strong>n, ist <strong>de</strong>r Kot breiartig bis<br />
zähflüssig. Das ist normal und bedarf keiner Behandlung.<br />
Sobald behaarte Futtertiere gefressen<br />
wer<strong>de</strong>n, wird auch die Konsistenz <strong>de</strong>r Ausscheidungen<br />
fester. Ich protokollierte für je<strong>de</strong>s Tier in<br />
einem Erfassungsbogen die Fütterungsintervalle,<br />
die Größe <strong>de</strong>r Futtertiere und <strong>de</strong>ren Anzahl sowie<br />
die Häutungsabstän<strong>de</strong> und sonstige Bemerkungen.<br />
Alle Nachzuchten wur<strong>de</strong>n nach einem festen Schema<br />
gefüttert. Die Nachzuchttiere wuchsen mit nur<br />
minimalen Abweichungen von ihrer anfänglichen<br />
Länge von etwa 35 cm innerhalb eines Jahres auf<br />
67 cm heran. Die Körpermasse steigerte sich im<br />
selben Zeitraum von 14 g auf 86 g. In dieser Zeit<br />
fan<strong>de</strong>n etwa 30 Fütterungen mit ebenso vielen<br />
Futtertieren angepasster Größe statt. Grundsätzlich<br />
gilt, dass die Tiere in allen Altersstufen bis hin zu<br />
adulten Exemplaren erst nach <strong>de</strong>m Kotabsatz gefüttert<br />
wer<strong>de</strong>n. Um Häutungsschwierigkeiten zu vermei<strong>de</strong>n,<br />
füttere ich auch in dieser Zeit nicht, selbst<br />
wenn sich dadurch die gewohnte Zeitspanne zwischen<br />
<strong>de</strong>n Fütterungen verlängert. Zu Häutungen<br />
kam es sehr regelmäßig alle zwei Monate. Alle 28<br />
Tiere wur<strong>de</strong>n bis zur Abgabe in an<strong>de</strong>re Hän<strong>de</strong><br />
beziehungsweise bis heute ohne Verluste aufgezogen.<br />
Die in meinem Besitz verbliebenen sechs Tiere<br />
sind im Alter von nun 14 Monaten noch nicht<br />
komplett umgefärbt. Der ontogenetische Farbwechsel<br />
setzt mit sechs bis acht Monaten ein. Die völlige<br />
Umfärbung ist von Tier zu Tier individuell verschie<strong>de</strong>n<br />
und unabhängig von <strong>de</strong>r Futtermenge.<br />
Geschlechtsmerkmale und Geschlechtsverteilung<br />
Beim Grünen Baumpython lassen sich keine<br />
<strong>de</strong>finitiven Aussagen zum Geschlecht anhand von<br />
äußerlichen Merkmalen wie beispielsweise Länge<br />
<strong>de</strong>r Aftersporne, Färbung, Gewicht, Gesamt- o<strong>de</strong>r<br />
Schwanzlängen treffen. Um Gewissheit über das<br />
Geschlecht zu erlangen, müssen die Tiere sondiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Dabei lässt sich die Son<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>n Männchen<br />
bis zur neunten o<strong>de</strong>r zehnten Schuppe (Subcaudale)<br />
<strong>de</strong>r Hemipenistasche, bei <strong>de</strong>n Weibchen<br />
nur bis zur zweiten Schuppe <strong>de</strong>r Hemiklitoristasche<br />
vorschieben. Die hiermit verbun<strong>de</strong>nen<br />
Verletzungsrisiken<br />
(Weichteilverletzungen an<br />
<strong>de</strong>n Geschlechtsorganen o<strong>de</strong>r<br />
-taschen mit einhergehen<strong>de</strong>r<br />
Unfruchtbarkeit, Verlagerung<br />
von Schwanzwirbeln)<br />
sind jedoch bei Jungtieren<br />
Abb. 11. Ein zehn Monate<br />
altes Jungtier frisst einen<br />
Springer. Die Fütterungsintervalle<br />
betragen<br />
in diesem Alter etwa<br />
zehn bis vierzehn Tage<br />
unter zwölf Monaten zu hoch. Nach diesem Zeitraum<br />
habe ich zehn Tiere aus <strong>de</strong>m Gelege sondiert.<br />
Von weiteren acht Tieren wur<strong>de</strong> mir das Geschlecht<br />
mitgeteilt. Hierbei stellte sich heraus, dass die Geschlechterverteilung<br />
nahezu ausgewogen war, nämlich<br />
acht Männchen und zehn Weibchen. Da mir die<br />
Ergebnisse <strong>de</strong>r verbleiben<strong>de</strong>n zehn Exemplare<br />
zurzeit nicht bekannt sind, steht eine endgültige<br />
Evaluierung noch aus. Die Inkubationstemperatur<br />
scheint jedoch meines Erachtens für die Geschlechterverteilung<br />
nicht relevant zu sein. Die Geschlechts-<br />
13 (2005) Heft 1
Haltung & Nachzucht<br />
40<br />
reife von Morelia viridis stellt sich bei <strong>de</strong>n Männchen<br />
mit zweieinhalb, bei <strong>de</strong>n Weibchen mit etwa<br />
dreieinhalb Jahren ein.<br />
Schlussbemerkung<br />
Bei<strong>de</strong> Elterntiere erhielten bis heute keinerlei<br />
Vitamingaben. Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />
Nachzucht beim Grünen Baumpython sind vor<br />
allem gut eingewöhnte, stressfreie und gesun<strong>de</strong><br />
Tiere. Es scheint mir vorteilhaft zu sein, frühestens<br />
ein Jahr nach Beginn <strong>de</strong>r Geschlechtsreife mit <strong>de</strong>n<br />
Zuchtversuchen zu beginnen. Insbeson<strong>de</strong>re die<br />
Weibchen erreichen offenbar erst ab diesem Zeitpunkt<br />
die optimale Zuchtkondition, wobei nicht<br />
allein die Masse <strong>de</strong>s Tieres entschei<strong>de</strong>nd ist. Um<br />
auch bei nachfolgen<strong>de</strong>n Zuchtversuchen gute Ergebnisse<br />
zu erzielen und Problemen vorzubeugen,<br />
wirken sich insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>n Weibchen Zuchtpausen<br />
von eineinhalb Jahren (ab <strong>de</strong>m letzten<br />
Schlupfzeitpunkt gerechnet) positiv aus.<br />
Dank<br />
Mein Dank gilt meiner Frau SONJA WEIER, die<br />
mir seit nunmehr fast 20 Jahren bei meinem Hobby<br />
in allen Dingen hilfreich und vor allem immer<br />
tolerant zur Seite steht.<br />
Schriften<br />
COBORN, J. (1992): Boas & Pythons und an<strong>de</strong>re<br />
Schlangen. – Kollnburg (Be<strong>de</strong>): 190 S.<br />
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incubation of the eggs. – S. 114-118 in<br />
MCKEOWN, S. & F. CAPORASO (Hrsg.): 8 th annual<br />
international herpotological symposium on captive<br />
propagation and husbandry.<br />
Autor<br />
MARKUS WEIER<br />
Winterscheid 13<br />
D-51709 Marienhei<strong>de</strong>/Erlinghagen<br />
13 (2005) Heft 1
Anmeldung<br />
eines Vortrags/Posters<br />
zur <strong>DGHT</strong>-Jahrestagung<br />
vom 7. bis 11. September 2005 in Lörrach<br />
(Do. Wissenschaftstag, Fr. & Sa. Terrarianertage, So. Thementag)<br />
Name <strong>de</strong>r Autorin/<strong>de</strong>s Autors<br />
Anschrift<br />
E-Mail-Adresse<br />
Titel <strong>de</strong>s Vortrags/Posters (bitte Zutreffen<strong>de</strong>s ankreuzen): Vortrag Poster<br />
Erfor<strong>de</strong>rliche technische Ausstattung (bitte kreuzen Sie die nötigen Geräte an):<br />
Diaprojektor ( Doppelprojektion) Overheadprojektor<br />
Vi<strong>de</strong>orekor<strong>de</strong>r<br />
Vi<strong>de</strong>o-/Computerbeamer<br />
Kassettenrekor<strong>de</strong>r<br />
CD-Player<br />
weitere Geräte (bitte angeben):<br />
Hinweise:<br />
Vortragsdauer 30 Minuten (inklusive Diskussionszeit) – bitte bei <strong>de</strong>r Vortragsvorbereitung beachten!<br />
Falls ausnah<strong>ms</strong>weise eine Vortragsdauer von 60 Minuten erfor<strong>de</strong>rlich sein sollte, bitten wir um<br />
Rücksprache mit <strong>de</strong>r Geschäftsstelle (Tel. 02225-70 33 33, E-Mail: gs@dght.<strong>de</strong>).<br />
Der Vortragstag wird von <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong> festgelegt. Sie wer<strong>de</strong>n von uns im Juli schriftlich über <strong>de</strong>n<br />
genauen Vortragstermin informiert. Etwaige Wünsche bitte angeben.<br />
Die Anmeldung bitte unbedingt bis zum 11. April 2005 zurückschicken an:<br />
<strong>DGHT</strong>-Geschäftsstelle, Postfach 1421, D-53351 Rheinbach, E-Mail: (gs@dght.<strong>de</strong>).<br />
Für die nachträgliche Einsendung <strong>de</strong>r Zusammenfassung, die auch in Englisch und mit Bil<strong>de</strong>rn möglich<br />
ist, können Sie sich bis 31. Mai 2005 Zeit lassen.<br />
Datum und Unterschrift
Nutzen Sie das Informationsangebot<br />
für <strong>DGHT</strong>-Mitglie<strong>de</strong>r (kostenfreies Zusatzabo!)<br />
Seit 2001 können Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong> zusätzlich zu <strong>de</strong>n bereits im Mitgliedsbeitrag<br />
enthaltenen Zeitschriften „Salamandra“, „elaphe“ und „AnzeigenJournal“<br />
nach eigenem Wunsch weitere Fachzeitschriften abonnieren. Das Abo einer<br />
Zeitschrift ist kostenfrei, je<strong>de</strong>s weitere wird mit 5,– & berechnet.<br />
Bitte wählen Sie: Wenn Sie bisher keine Zusatzzeitschrift bezogen haben,<br />
kreuzen Sie Ihre Wünsche unten an. Wenn Sie umbestellen möchten (je<strong>de</strong>rzeit<br />
möglich), stornieren Sie einfach Ihre bisherige Auswahl und treffen eine neue.<br />
Wir bitten Sie, dieses Formular an die <strong>DGHT</strong>-Geschäftsstelle, Postfach 1421,<br />
D-53351 Rheinbach o<strong>de</strong>r Fax 02225-703338 zu schicken. Ein entsprechen<strong>de</strong>s<br />
Formular fin<strong>de</strong>n Sie auch im Internet unter <strong>www</strong>.dght.<strong>de</strong> im Mitglie<strong>de</strong>rbereich.<br />
Name Vorname Mitgliedsnummer<br />
Eine <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Fachzeitschriften ist kostenfrei, je<strong>de</strong> weitere kostet<br />
5 &. Bitte kreuzen Sie Ihre Wünsche an:<br />
RADIATA – Zeitschrift <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Schildkröten<br />
RADIATA – „English Edition“<br />
DIE EIDECHSE – Zeitschrift <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Lacerti<strong>de</strong>n<br />
IGUANA – Zeitschrift <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Leguane und <strong>DGHT</strong>-AG Agamen<br />
amphibia – Zeitschrift <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AGs Anuren und Uro<strong>de</strong>la<br />
„Sekretär“ – Zeitschrift <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Literatur und Geschichte <strong>de</strong>r<br />
Herpetologie und Terrarienkun<strong>de</strong><br />
Bitte ersetzen Sie meine bisherige Abowahl durch die Auswahl, die<br />
ich auf diesem Formular getroffen habe.
Jahresbeitrag 2005 – bitte bis 31.3.2005 überweisen<br />
Liebe Mitglie<strong>de</strong>r,<br />
wenn Sie sich entschie<strong>de</strong>n haben, <strong>de</strong>n Beitrag weiterhin per Überweisung zu zahlen, liegt<br />
<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong> Überweisungsträger diesem Heft bei. Bitte zahlen Sie <strong>de</strong>n Jahresbeitrag<br />
2005 bis spätestens 31. März, da uns das Versen<strong>de</strong>n von Zahlungserinnerungen und <strong>de</strong>r<br />
Nachversand <strong>de</strong>r Zeitschriften sehr viel Mühe und Kosten bereitet.<br />
Hinweise für Mitglie<strong>de</strong>r in Deutschland<br />
Viele unserer Mitglie<strong>de</strong>r aus Deutschland haben uns inzwischen eine Einzugsermächtigung<br />
erteilt. Dieses Verfahren spart Arbeitszeit und hilft Fehler bei <strong>de</strong>r Buchung zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
Schicken Sie uns bitte eine formlose Erklärung unter Angabe Ihrer Bankverbindung, mit <strong>de</strong>r<br />
Sie uns <strong>de</strong>n Bankeinzug gestatten, falls Sie noch nicht am Einzugsverfahren teilnehmen.<br />
Schüler, Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>, Wehr-/Ersatzdienstleisten<strong>de</strong>, Stu<strong>de</strong>nten und Arbeitslose, die älter als<br />
18 Jahre sind, können <strong>de</strong>n ermäßigten Beitrag nur in Anspruch nehmen, wenn sie – jährlich<br />
neu – einen entsprechen<strong>de</strong>n Nachweis an die Geschäftsstelle schicken. In diesem Fall kann<br />
<strong>de</strong>r aufgedruckte Beitrag auf <strong>de</strong>m Überweisungsträger handschriftlich korrigiert wer<strong>de</strong>n.<br />
In Deutschland steuerpflichtige Mitglie<strong>de</strong>r können Zuwendungen an die <strong>DGHT</strong> steuerlich<br />
absetzen (dies gilt für <strong>de</strong>n Jahresbeitrag zzgl. gegebenenfalls weiterer Spen<strong>de</strong>n, gemäß<br />
Bescheid Finanzamt St. Augustin vom 13.09.2001 – St.Nr. 222-5733-0720). Bitte nutzen Sie<br />
hierzu die folgen<strong>de</strong> Seite.<br />
60 & o<strong>de</strong>r 92 sfr = Regelbeitrag<br />
35 & o<strong>de</strong>r 54 sfr = ermäßigter Beitrag gegen Nachweis (je<strong>de</strong>s Jahr neu zu erbringen!)<br />
65 & o<strong>de</strong>r 100 sfr = Familienbeitrag<br />
Hinweis für Mitglie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Schweiz und in Österreich<br />
Die <strong>DGHT</strong>-Geschäftsstelle verschickt <strong>de</strong>n gewohnten Zahlschein mit <strong>de</strong>r Post, ein Bankeinzugsverfahren<br />
ist nicht möglich.<br />
Hinweis für Mitglie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n<br />
Wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an Herrn Dirk Broodman, Albert Campusplaats 288, 3069 BR<br />
Rotterdam, Tel. 010-4208660, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Beitrag in einer Sammelüberweisung an uns weiterleitet.<br />
Hinweis für Mitglie<strong>de</strong>r aus an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn<br />
Mitglie<strong>de</strong>r aus an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn, außer EU-Län<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>r Schweiz zahlen am besten per<br />
Kreditkarte.<br />
Notice for our members abroad – membership fee 2005<br />
Members from other countries than EU-countries and Switzerland should pay with their credit<br />
card.
¬<br />
¬<br />
¬<br />
¬<br />
Spen<strong>de</strong>nbescheinigung für das Jahr 2005<br />
Es wird hiermit bestätigt, dass oben genannte Person <strong>de</strong>r Deutschen Gesellschaft für<br />
Herpetologie <strong>de</strong>n Mitgliedsbeitrag zugewen<strong>de</strong>t hat.<br />
Wir sind wegen För<strong>de</strong>rung wissenschaftlicher Zwecke laut <strong>de</strong>m Freistellungsbescheid<br />
<strong>de</strong>s Finanzamtes Sankt Augustin StNr. 222/5733/0720 vom 13. September 2001 als<br />
gemeinnützig anerkannt und nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 <strong>de</strong>s Körperschaftssteuergesetzes von<br />
<strong>de</strong>r Körperschaftssteuer befreit.<br />
– hier bitte Zahlungsbeleg o<strong>de</strong>r Kontoauszug einkleben und<br />
mit <strong>de</strong>r Einkommenssteuererklärung 2005 bei Ihrem Finanzamt einreichen –
45<br />
Natur- und Artenschutz<br />
Detlef Münch<br />
Regenrückhaltebecken als Ersatzlebensräume<br />
für Kreuzkröte und Teichfrosch<br />
Gemeinsam mit <strong>de</strong>r Abteilung Wasserwirtschaft im Dortmun<strong>de</strong>r Tiefbauamt<br />
(Stadtamt 66/3), <strong>de</strong>r Unteren Landschaftsbehör<strong>de</strong> (ULB) <strong>de</strong>s Dortmun<strong>de</strong>r<br />
Umweltamtes, <strong>de</strong>s Lippeverban<strong>de</strong>s (LV) und <strong>de</strong>m Bildungszentrum<br />
für die Entsorgungs- und Wasserwirtschaft (BEZ) engagiere ich mich<br />
als Amphibienschutzbeauftragter <strong>de</strong>s <strong>DGHT</strong>-Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s NRW in <strong>de</strong>n<br />
letzten Jahren verstärkt für <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sartenschutzverordnung<br />
als vom Aussterben bedroht aufgeführten und in Dortmund stark gefähr<strong>de</strong>ten<br />
Kreuzkröte Bufo calamita auf Industriebrachen (MÜNCH 2001) und in<br />
Regenrückhaltebecken (MÜNCH 2002). Hier stelle ich aus MÜNCH 2004 beispielhafte<br />
Maßnahmen vor und berichte über die allgemeine Be<strong>de</strong>utung von<br />
Regenrückhaltebecken für die Herpetofauna unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r Kreuzkröte.<br />
Herpetologische Be<strong>de</strong>utung von Regenrückhaltebecken<br />
In Dortmund sind zwölf Regenrückhaltebecken<br />
(RRB) untersucht wor<strong>de</strong>n, die naturnah gestaltet<br />
und nicht durch eine schlechte Wasserqualität be-<br />
Alle RRB wur<strong>de</strong>n anfangs vom Teichfrosch<br />
besie<strong>de</strong>lt, 50% jeweils von Kreuzkröte, Grasfrosch<br />
und Teichmolch sowie 42% vom Bergmolch. Für<br />
die Kreuzkröte in Dortmund haben RRB eine herausragen<strong>de</strong><br />
Be<strong>de</strong>utung, da sie neben Industriebra-<br />
Abb. 1. Die Kreuzkröte – Leitart für<br />
Pflege- und Biotopmanagement von RRB<br />
Abb. 2. Der Teichfrosch – Charakterart in<br />
dauerbespannten RRB<br />
einträchtigt sind. Die Untersuchungen fan<strong>de</strong>n ein<br />
Jahr nach Errichtung sowie in <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n<br />
Jahren statt. Darunter, nach aktueller herpetologischer<br />
Be<strong>de</strong>utung aufgelistet, die RRB Scharnhorst,<br />
Pfer<strong>de</strong>bachtal, Eichlinghofen, Feineisenstrasse,<br />
Hafen Achenbach, Hal<strong>de</strong> Ellinghausen Süd, Menglinghausen,<br />
Gneisenau Süd sowie die heute weitgehend<br />
amphibienfreien RRB Rahmkebachtal, Roßbach<br />
Marten, Hauert und Nathebachtal.<br />
chen (20%) und Hal<strong>de</strong>n (20%) die wichtigsten<br />
(40%) o<strong>de</strong>r sogar die letzten übrig gebliebenen<br />
Lebensräume für diese Art darstellen. Auch für die<br />
an<strong>de</strong>ren vorkommen<strong>de</strong>n Amphibienarten haben<br />
RRB beson<strong>de</strong>rs als Ersatzlaichgewässer eine große<br />
Be<strong>de</strong>utung, die vergleichbar mit <strong>de</strong>r eines größeren<br />
naturnah angelegten Gartenteiches ist. RRB können<br />
somit wichtige Ersatzlebensräume für Amphibien<br />
darstellen, <strong>de</strong>ren Laichgewässer in einer Großstadt<br />
13 (2005) Heft 1
Natur- & Artenschutz<br />
46<br />
Abb. 3. Aufschüttungen von Sand und<br />
Schotter in RRB schaffen vegetationsund<br />
nährstoffarme Landhabitate<br />
aufgrund mannigfaltiger Nutzungskonkurrenzen<br />
bekanntermaßen stark reduziert sind.<br />
Durch Verschlechterung <strong>de</strong>r Wasserqualität mit<br />
Veralgung und Verschlammung sind heute allerdings<br />
20% <strong>de</strong>r vor einigen Jahren noch von Teichund<br />
Grasfrosch sowie Teich- und Bergmolch besie<strong>de</strong>lten<br />
RRB wie<strong>de</strong>r amphibienfrei, während<br />
weitere 20% ihren Artenreichtum u.a. mit <strong>de</strong>r Kreuzkröte<br />
nur durch Biotopmanagementmaßnahmen<br />
aufrecht erhalten konnten.<br />
Die in Dortmund begutachteten RRB lassen sich<br />
nach ihrer herpetologischen Be<strong>de</strong>utung bezüglich<br />
<strong>de</strong>s Artenreichtu<strong>ms</strong>, <strong>de</strong>r Abundanzen und <strong>de</strong>s Seltenheitsgrads<br />
(LÖBF 1999) <strong>de</strong>r dort nachgewiesenen<br />
Amphibienarten beziehungsweise <strong>de</strong>r aufgrund ähnlicher<br />
Habitatpräferenzen dort ebenfalls potenziell<br />
vorkommen<strong>de</strong>n Arten in fünf herpetologische Wertkategorien<br />
einteilen:<br />
• RRB Typ I: temporäres, vegetationsarmes, sonnenexponiertes<br />
Gewässer (z.B. Pfütze, Lache, Blänke,<br />
Wagenspur, Tümpel, Graben). Charakterart:<br />
Kreuzkröte. Weitere potenzielle Arten: Gelbbauchunke,<br />
Wechselkröte, Geburtshelferkröte, Knoblauchkröte,<br />
Rotbauchunke.<br />
• RRB Typ II: perennieren<strong>de</strong>s, eutrophes, sonnenexponiertes<br />
Gewässer (z.B. Teich, Graben, See).<br />
Charakterart: Grünfrösche (Teich-, See-, kleiner<br />
Wasserfrosch). Weitere Arten: Teichmolch, Fa<strong>de</strong>nmolch<br />
(potenziell), Grasfrosch. Bei Vorhan<strong>de</strong>nsein<br />
submerser Vegetation potenziell möglich: Kammmolch.<br />
Bei Vorhan<strong>de</strong>nsein vertikaler Vegetationsstrukturen<br />
potenziell möglich: Laubfrosch.<br />
• RRB Typ III: perennieren<strong>de</strong>s, eutrophes, schattiges<br />
Gewässer. Charakterart: Grasfrosch. Weitere<br />
Arten: Bergmolch, Erdkröte.<br />
• RRB Typ IV: temporäres, schattiges Gewässer.<br />
Charakterart: Keine. Weitere Arten: Keine.<br />
• RRB Typ V: hypertrophes, veralgtes und verschlammtes<br />
Gewässer. Charakterart: Keine. Weitere<br />
Arten: Keine.<br />
Biozönotisches Leitartpotenzial <strong>de</strong>r<br />
Kreuzkröte<br />
Die Kreuzkröte Bufo calamita (LAURENTI 1754)<br />
ist im Ballungsraum Ruhrgebiet in Ermangelung<br />
natürlicher Habitate eine urbanophile, synanthrope<br />
Art (SINSCH 1998). Für KORDGES (1994) ist sie gar<br />
eine Leitart <strong>de</strong>s urban-industriellen Ballungsraumes<br />
im Ruhrgebiet, die Industrie- und Gewerbegebiete,<br />
(Groß-) Baustellen, Baulücken, Bauerwartungsland,<br />
Brachflächen, Deponiekörper, Hal<strong>de</strong>n<br />
und Bergsenkungsgebiete besie<strong>de</strong>lt und sich in <strong>de</strong>n<br />
auf diesen Flächen befindlichen Tümpeln, Wasserlachen,<br />
Regenpfützen und wassergefüllten Wagenspuren<br />
reproduziert.<br />
Da diese Flächen im regionalen Strukturwan<strong>de</strong>l<br />
<strong>de</strong>s Ruhrgebietes zunehmend verbaut und durch<br />
Gewerbe wie<strong>de</strong>rgenutzt wer<strong>de</strong>n, wird sich die Situation<br />
<strong>de</strong>r Kreuzkröte, die <strong>de</strong>rzeit in Nordrhein-Westfalen,<br />
im Ruhrgebiet und in Dortmund in <strong>de</strong>r Roten<br />
Liste als gefähr<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r in letzterer Großstadt sogar<br />
als stark gefähr<strong>de</strong>t eingestuft wird (SCHLÜPMANN &<br />
GEIGER 1999) zukünftig dramatisch verschlechtern.<br />
Die Kreuzkröte ist nach GÜNTHER (1996) ein<br />
typisches Faunenelement natürlicher Pionierstandorte.<br />
Da diese in <strong>de</strong>r mitteleuropäischen Kulturlandschaft<br />
zu <strong>de</strong>n gefähr<strong>de</strong>tsten Biotoptypen überhaupt<br />
gehören, sollte es primäres Ziel <strong>de</strong>s Naturschutzes<br />
sein, Sekundärformen dieser Pionierstandorte zu<br />
erhalten und zu entwickeln. Die Kreuzkröte könnte<br />
dabei in sinnvoller Weise als biozönotische Leitart<br />
für die Schaffung von in <strong>de</strong>r Roten Liste NRW<br />
aufgeführten beson<strong>de</strong>rs gefähr<strong>de</strong>ten o<strong>de</strong>r sogar stark<br />
gefähr<strong>de</strong>ten Biotoptypen (LÖBF 1999) als Ersatzbiotope,<br />
die ihr allesamt als Lebensraum dienen,<br />
fungieren: Temporäre Kleingewässer, unbeschattete<br />
Gräben, vegetationsarme Sand-, Kies-, Schotterund<br />
Lehmflächen, Trockenmauern, Steinhaufen, Gesteinsschutthal<strong>de</strong>n.<br />
Auch frühe Stadien von Industrie-<br />
und Bahnbrachen mit ihrer teilweise en<strong>de</strong>mischen<br />
Flora nutzt sie in Ermangelung natürlicher<br />
Lebensräume als Sekundärhabitate.<br />
Von <strong>de</strong>n 108 noch im Ruhrgebiet existieren<strong>de</strong>n<br />
Pflanzengesellschaften sind lediglich sechs aktuell<br />
ungefähr<strong>de</strong>t, aber knapp 50% von <strong>de</strong>r Auslöschung<br />
o<strong>de</strong>r Vernichtung bedroht, darunter auch folgen<strong>de</strong><br />
Pflanzengesellschaften (LÖBF 1999), die allesamt<br />
auch <strong>de</strong>r Kreuzkröte ihre Lebensgrundlage bieten:<br />
Halbnatürliche Magerbiotope, Halbtrocken- und Magerrasen,<br />
Feuchtwiesen. Die Kreuzkröte ist <strong>de</strong>shalb<br />
in hervorragen<strong>de</strong>r Weise geeignet als Leitart dieser<br />
13 (2005) Heft 1
47<br />
Natur- und Artenschutz<br />
gefähr<strong>de</strong>ten Biotoptypen und ihrer Pflanzengesellschaften<br />
zu dienen und so <strong>de</strong>ren seltenen Biozönosen<br />
zum Erhalt o<strong>de</strong>r zur Wie<strong>de</strong>ransiedlung bei <strong>de</strong>r<br />
ökologischen Entwicklung von Industriebrachen,<br />
bei <strong>de</strong>r Renaturierung <strong>de</strong>s E<strong>ms</strong>chersyste<strong>ms</strong> (MÜNCH<br />
2000) o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Gestaltung und Pflege von RRB<br />
zu verhelfen. Sie fungiert damit quasi als „pars pro<br />
totum“ für die stark gefähr<strong>de</strong>ten Lebensgemeinschaften<br />
wechselfeuchter und vegetationsarmer,<br />
sonnenexponierter Biotope, wobei in ihren Laichgewässern<br />
genauso gut seltene Libellenarten vorkommen<br />
und ihr Landlebensraum von helio- und<br />
xerophilen Laufkäfern und an<strong>de</strong>ren Insekten besie<strong>de</strong>lt<br />
wird. Auch SCHLÜPMANN (1995) sieht die Kreuzkröte<br />
für <strong>de</strong>n Schutz, die Pflege und die Vernetzung<br />
von Abgrabungen und Stadtbrachen als Zielart o<strong>de</strong>r<br />
als Zeigerart für Umweltqualitätsziele in <strong>de</strong>r Landschaftsplanung<br />
(BRINKMANN 1994).<br />
Einfaches Biomonitoring <strong>de</strong>r Kreuzkröte<br />
Da die Kreuzkröte nicht nur in allen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />
in <strong>de</strong>n Roten Listen aufgeführt, son<strong>de</strong>rn auch<br />
in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sartenschutzverordnung als „vom<br />
Aussterben bedrohte Art“ eingestuft ist, gehört sie<br />
zu <strong>de</strong>n bedrohtesten und rechtlich durch <strong>de</strong>n §20f<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes am strengsten geschützten<br />
Tierarten in Deutschland. So ist es gesetzlich<br />
sogar verboten, Kreuzkröten „an ihren<br />
Wohnstätten durch Aufsuchen, Fotografieren, Filmen<br />
o<strong>de</strong>r ähnliche Handlungen zu stören“. Für das<br />
Biomonitoring mit <strong>de</strong>r Kreuzkröte ist <strong>de</strong>shalb eine<br />
Ausnahmegenehmigung erfor<strong>de</strong>rlich, die bei <strong>de</strong>r<br />
Unteren Landschaftsbehör<strong>de</strong> zu beantragen ist und<br />
die in <strong>de</strong>n meisten Fällen auch erteilt wird.<br />
Die Kreuzkröte ist auch vom Laien problemlos<br />
akustisch durch ihren charakteristischen Ruf nachzuweisen,<br />
kann in ihren Tagesverstecken leicht<br />
gefangen wer<strong>de</strong>n und ist abends in ihrem Laichgewässer<br />
gut sichtbar. Aufgrund ihrer einzigartigen<br />
Zeichnung mit einem gelblichen, schmalen Strich<br />
über <strong>de</strong>m Rücken (Kreuz), <strong>de</strong>m sie auch ihren<br />
<strong>de</strong>utschen Namen verdankt, ist sie von allen an<strong>de</strong>ren<br />
Froschlurchen gut unterscheidbar und kann<br />
schnell einwandfrei i<strong>de</strong>ntifiziert wer<strong>de</strong>n. Die Populationsgröße<br />
und die Populationsentwicklung kann<br />
durch Auszählen <strong>de</strong>r gut sichtbaren Laichschnüre<br />
einwandfrei quantitativ und auch von unterschiedlichen<br />
Kartierern stets gut reproduzierbar bestimmt<br />
wer<strong>de</strong>n. Diese artspezifischen Eigenschaften prä<strong>de</strong>stinieren<br />
die Kreuzkröte gera<strong>de</strong>zu für das Biomonitoring<br />
<strong>de</strong>r ökologischen Entwicklung von RRB.<br />
Funktionale Pflege von Regenrückhaltebecken<br />
dank <strong>de</strong>r „Kalamitätenkröte“<br />
Ein RRB wird nicht für <strong>de</strong>n Artenschutz, son<strong>de</strong>rn<br />
für die Stadtentwässerung und <strong>de</strong>n Hochwasserschutz<br />
errichtet. Die Hochwasserschutzfunktion <strong>de</strong>s<br />
Beckens muss allein schon aus rechtlichen Grün<strong>de</strong>n<br />
je<strong>de</strong>rzeit gewährleistet sein. Aus diesem Grun<strong>de</strong><br />
wer<strong>de</strong>n beziehungsweise sollten RRB min<strong>de</strong>stens<br />
jährlich auf ihre Funtionsfähigkeit überprüft wer<strong>de</strong>n.<br />
Durch atmosphärischen Düngereintrag als nasse<br />
Deposition, durch eine vorhan<strong>de</strong>ne zum Beispiel<br />
aus einer landwirtschaftlichen Nutzung bedingten<br />
hohen Nährstoffgrundbelastung und beson<strong>de</strong>rs<br />
durch <strong>de</strong>n aquatischen Nährstoffeintrag <strong>de</strong>s in das<br />
Becken hineinfliessen<strong>de</strong>n Oberflächenwassers<br />
kommt es zu einer Eutrophierung <strong>de</strong>s gesamten<br />
RRB. Folge davon sind eine Verschlammung <strong>de</strong>s<br />
Gewässers und durch die anthropogen forcierte<br />
Sukzession eine Verbuschung und das Aufkommen<br />
von Gehölzwuchs. Dadurch erfolgt eine Reduzierung<br />
<strong>de</strong>s Staurau<strong>ms</strong> und gegebenenfalls eine<br />
Behin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Regenüberlaufs und somit eine<br />
Abb. 4. Kreuzkrötenfreundlich von StA 66/<br />
3 gestaltete Regenrückhaltebecken mit<br />
temporären und perennieren<strong>de</strong>n Kleingewässern<br />
und „Krötentunnel“ – aber<br />
Pflegemaßnahmen dringend erfor<strong>de</strong>rlich<br />
Gefährdung <strong>de</strong>r Hochwasserschutzfunktion <strong>de</strong>s Beckens.<br />
Daher sind regelmäßige, zumeist teure, Pflegearbeiten<br />
durch Mahd und Bau<strong>ms</strong>chnitt notwendig.<br />
Postuliert man jedoch die Kreuzkröte als biozönotische<br />
Leitart für <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r seltenen Pionierstandorte<br />
mit <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>n Biotopmanagenment,<br />
so können Pflegemaßnahmen außeror<strong>de</strong>ntlich<br />
preisgünstig wer<strong>de</strong>n.<br />
So hat SINSCH (1998) kurz und sehr treffend die<br />
Chancen und Risiken für das Überleben <strong>de</strong>r Kreuzkröte<br />
zusammengefasst: „Je<strong>de</strong>r Eingriff, <strong>de</strong>r lockere<br />
Bö<strong>de</strong>n freilegt, die Vegetation großflächig beseitigt<br />
und flache Gewässer entstehen lässt, schafft<br />
13 (2005) Heft 1
Natur- & Artenschutz<br />
48<br />
Lebensraum für die Kreuzkröte. Sowohl die natürliche<br />
Sukzession als auch das menschliche Bestreben<br />
ästhetisch schöne Landschaften mit einem hohen<br />
Ordnungsgrad zu schaffen, entziehen <strong>de</strong>r Kreuzkröte<br />
die Lebensgrundlage.“<br />
Die Schaffung von „Mondlandschaften“ und<br />
das Offenhalten <strong>de</strong>s Stauraumes durch rigorose<br />
Pflegemaßnahmen o<strong>de</strong>r präventiv durch lehmverdichteten<br />
beziehungsweise mit Schotter belegtem<br />
Beckenuntergrund prä<strong>de</strong>stinieren die Kreuzkröte<br />
ebenfalls als funktionale Leitart nicht nur für die<br />
Gestaltung eines möglichst pflegeleichten RRB.<br />
son<strong>de</strong>rn auch für die künftige kostengünstige Pflege<br />
<strong>de</strong>s RRB.<br />
Abb. 5. Das Hochwassserrückhaltebecken<br />
vom Lippeverband in Dortmund-Scharnhorst<br />
nach <strong>de</strong>r Pflegemaßnahme<br />
Die Kreuzkröte Bufo calamita (lat. „die im Röhricht<br />
leben<strong>de</strong> Kröte“) macht ihrem Namen als Kalamitätenkröte<br />
wirklich alle Ehre. Kalamität – ursprünglich<br />
für <strong>de</strong>n Misswuchs von Getrei<strong>de</strong> verwen<strong>de</strong>t<br />
– be<strong>de</strong>utet im übertragenen Sinn großes Unglück<br />
o<strong>de</strong>r Katastrophe. Und in <strong>de</strong>r Tat macht die<br />
Kreuzkröte Kalamitäten bezüglich ihrer Schutzmöglichkeiten<br />
und braucht Kalamitäten und Katastrophen<br />
wie Überschwemmungen, Erosionen und<br />
leichtaustrocknen<strong>de</strong> Tümpel für ihr Überleben. Diese<br />
Verhältnisse treten naturgemäß beson<strong>de</strong>rs häufig in<br />
RRB auf, sodass es nicht verwun<strong>de</strong>rt, dass die<br />
RRB für die Kreuzkröte in Dortmund neben Industriebrachen<br />
und Hal<strong>de</strong>n ihre wichtigsten o<strong>de</strong>r sogar<br />
ihre einzig übrig gebliebenen Lebensräume sind.<br />
Ist für fast alle Amphibienarten ein austrocknen<strong>de</strong>s<br />
Gewässer eine Katastrophe, so sucht die Kreuzkröte<br />
gezielt solche konkurrenzlosen Laichablagemöglichkeiten<br />
auf, da sich in flachen, bis zu 40 °C<br />
warm wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Pfützen ihre Kaulquappen am<br />
besten und schnellsten entwickeln und diese hier<br />
keinem Prädatorendruck durch Fische, Schwimmkä-<br />
fer o<strong>de</strong>r Libellenlarven ausgesetzt sind. Solche<br />
natürlichen Lebensraumbedingungen fin<strong>de</strong>n sich<br />
heute nur noch in <strong>de</strong>n wenigen, übrig gebliebenen<br />
Flussauenbereichen, sodass die Kreuzkröte auch in<br />
Bezug auf ihre Schutzmöglichkeiten zunehmend<br />
Kalamitäten macht. Vegetationsarme und beson<strong>de</strong>rs<br />
ganz vegetationsfreie Bereiche wie in Erosionsgebieten,<br />
Steinbrüchen, Kohlenhal<strong>de</strong>n, Industriebrachen,<br />
Kiesgruben und Truppenübungsplätzen sind daher<br />
optimal für diese Art und ihr „Leben am Limit“.<br />
Und gera<strong>de</strong> letztere Biotope wer<strong>de</strong>n weniger häufig<br />
als Naturschutzgebiete ausgewiesen, sodass spezielle<br />
Biotopmanagementmaßnahmen für die Kreuzkröte<br />
am besten mit Panzern o<strong>de</strong>r, wo diese nicht<br />
zur Verfügung stehen, mit Baggern und Planierraupen<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Für die Gestaltung<br />
und spätere Pflege von RRB gilt daher: Die Erstausgestaltung<br />
<strong>de</strong>s RRB bestimmt <strong>de</strong>n zukünftigen<br />
Pflegeaufwand. Deshalb sollten, mit <strong>de</strong>r<br />
Kreuzkröte als Lehrmeister, RRB schon vorab mit<br />
Stein- und Schotterschüttungen vegetations- und<br />
nährstoffarm gestaltet wer<strong>de</strong>n und die spätere Pflege<br />
abschnittsweise mit Planierraupen erfolgen, die<br />
die verbuschten Vegetationsbereiche einfach und<br />
auch relativ preisgünstig vollständig beseitigen.<br />
Biotopmanagement für RRB<br />
Bei Berücksichtigung einer Reihe von Regeln<br />
lassen sich Regenrückhaltebecken auch langfristig<br />
als Lebensraum für die Kreuzkröte und an<strong>de</strong>re<br />
Amphibien erhalten:<br />
– Schaffung <strong>de</strong>r Voraussetzung für die Ausbildung<br />
von Amphibienlaichgewässern, in<strong>de</strong>m unterschiedliche<br />
Bo<strong>de</strong>nvertiefungen verschie<strong>de</strong>ne<br />
Wasserführungen ermöglichen, von <strong>de</strong>r temporären<br />
Lache bis zum dauerhaft wasserführen<strong>de</strong>n<br />
Kleingewässer mit ausgeprägter Flachwasserzone.<br />
Die zeitweise Überflutung kann eine Art<br />
natürlicher Auendynamik schaffen und ist für<br />
die seltenen Amphibienarten nur för<strong>de</strong>rlich.<br />
– Keine Bepflanzung <strong>de</strong>s Laichgewässers und<br />
kein Aussetzen von Organismen wie Fische<br />
o<strong>de</strong>r An<strong>de</strong>re, da diese in <strong>de</strong>n relativ kleinen<br />
Amphibienlaichgewässern Laich und Kaulquappen<br />
komplett <strong>de</strong>zimieren wür<strong>de</strong>n (ggf. durch<br />
Hinweisschil<strong>de</strong>r verhin<strong>de</strong>rn).<br />
– Das komplette Becken sollte, wenn möglich,<br />
nicht bepflanzt wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n sonnenexponierten<br />
Bereichen beziehungsweise Böschungen sollte<br />
großflächig (mehrere 100 qm) nährstoffarmes<br />
Substrat wie Sand o<strong>de</strong>r Schotter aufgebracht<br />
wer<strong>de</strong>n. Lediglich als Sichtschutz können an<br />
<strong>de</strong>n Aussenrän<strong>de</strong>rn Schutzpflanzungen in Form<br />
von Hecken vorgenommen wer<strong>de</strong>n, wobei<br />
beson<strong>de</strong>rs auf die Ausbildung von Saumbiotopen<br />
geachtet wer<strong>de</strong>n sollte.<br />
13 (2005) Heft 1
49<br />
Natur- und Artenschutz<br />
Abb. 6. Regenrückhaltebecken in Dortmund-<br />
Menglinghausen-Süd – Pflegemaßnahmen<br />
erfor<strong>de</strong>rlich<br />
Abb. 7. Platz ist in <strong>de</strong>r kleinsten Hütte. In<br />
diesem Regenüberlaufbecken leben etwa<br />
30 Teichfrösche<br />
Abb. 8. RRB für ein Gewerbegebiet, das von<br />
Kreuzkröte, Teichfrosch, Teichmolch und<br />
Ringelnatter besie<strong>de</strong>lt wird – negativ ist die<br />
dichte „grüne“ Umrandung <strong>de</strong>s RRB<br />
– Anlage von Überwinterungsräumen, in<strong>de</strong>m 1 m<br />
hohe und 3 m breite Böschungen aus Grobschotter<br />
und Steinen mit Erdbo<strong>de</strong>n über<strong>de</strong>ckt<br />
wer<strong>de</strong>n, sodass hohlraumreiche, frostsichere<br />
Strukturen, die in <strong>de</strong>n überschwemmungssicheren<br />
Bereichen <strong>de</strong>s RRB angelegt wer<strong>de</strong>n<br />
müssen, entstehen.<br />
– Pro 100 qm Fläche min<strong>de</strong>stens je einen Stein-,<br />
Totholz- und Grasschnitthaufen als Sonnenund<br />
Eiablageplätze für Reptilien anlegen. Nach<br />
<strong>de</strong>r Mahd <strong>de</strong>n Grasschnitt weitestgehend entfernen<br />
und einen kleinen Teil als 1 m hohe Haufen<br />
zur Eiablage von Reptilien zusammenschichten.<br />
Zahlreiche Solitärsteine, Tothölzer und weitere<br />
horizontale Strukturen, z. B. Holzbretter, als<br />
Versteckmöglichkeiten auslegen. Steine und<br />
schräg in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n verankerte Holzpflöcke<br />
o<strong>de</strong>r Äste dienen als Sonnenplätze für Reptilien.<br />
– Ab- und Zulauf <strong>de</strong>s RRB sollte mit 1 × 0,7 m<br />
weiten Kastenbetonprofilen gestaltet wer<strong>de</strong>n, um<br />
Tierwan<strong>de</strong>rungen durch die Tunnel zu ermöglichen,<br />
Dabei ist es sinnvoll, durch Gitterroste für<br />
mehr Licht im Tunnel zu sorgen, um <strong>de</strong>n Tieren<br />
nicht nur die Orientierung zu erleichtern, son<strong>de</strong>rn<br />
auch die Akzeptanz <strong>de</strong>r Tunnelanlage zu<br />
erhöhen. Die <strong>de</strong>rzeit gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Größen <strong>de</strong>s Drosseldurchlasses sind nicht<br />
tiergerecht.<br />
– Regelmäßige Pflege <strong>de</strong>r Biotope gegen Verbuschung<br />
und Verwaldung durch Freischnei<strong>de</strong>n<br />
bzw. nach <strong>de</strong>r „Metho<strong>de</strong> Truppenübungsplatz“<br />
Einsatz von Baggern und Planierraupen, um<br />
abschnittsweise die verbuschten und verwal<strong>de</strong>ten<br />
Bereiche auszukoffern und so wie<strong>de</strong>r vegetationslose,<br />
sonnenexponierte Strukturen entstehen<br />
zu lassen. Diese Maßnahmen sollten vornehmlich<br />
im Zeitraum von Oktober bis Anfang<br />
Februar durchgeführt wer<strong>de</strong>n, da die Amphibienaktivitäten<br />
klimatisch bedingt immer eher beginnen<br />
und länger bis in <strong>de</strong>n Herbst andauern.<br />
– Ein- bis zweijährige Mäharbeiten mit tierschutzgerechten<br />
Mähgeräten und naturverträglicher<br />
Mähtechnik (Doppelmesser- und Fingermähwerke)<br />
nur dann durchführen, wenn durch vorherige<br />
Sichtbeobachtung sichergestellt wor<strong>de</strong>n<br />
ist, das keinerlei Jungtieraktivitäten (häufig im<br />
Juni bis August) stattfin<strong>de</strong>n. Optimal ist das<br />
Mähen an einem kühlen, nicht sonnigen Tag<br />
o<strong>de</strong>r direkt zur Mittagshitze, da eventuell vorkommen<strong>de</strong><br />
Reptilien diese Witterungen mei<strong>de</strong>n,<br />
sonst jedoch vornehmlich in <strong>de</strong>n späten Vormittag-<br />
und Nachmittagstun<strong>de</strong>n aktiv sind. Am<br />
besten sollte <strong>de</strong>r Schnitt zur Schonung <strong>de</strong>r Tiere<br />
am Bo<strong>de</strong>n möglichst hoch bei min<strong>de</strong>stens 7-<br />
8 cm erfolgen und kein „Rasiermesserschnitt“<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
– Gegebenenfalls Durchführung von speziellen<br />
Artenschutzmaßnahmen in Absprache mit <strong>de</strong>n<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong>n und Artenschutzbehör<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>r Stadt- o<strong>de</strong>r Kreisverwaltung und nach<br />
GÜNTHER (1996).<br />
13 (2005) Heft 1
Natur- & Artenschutz<br />
50<br />
Danksagung<br />
Dank gebührt <strong>de</strong>n Mitarbeitern im Tiefbauamt<br />
(66/3), im Umweltamt und beim Lippeverband, die<br />
sich stets für eine Verbesserung <strong>de</strong>r Lebenssituation<br />
<strong>de</strong>r Kreuzkröte und an<strong>de</strong>rer Amphibienarten in<br />
<strong>de</strong>n von ihn bewirtschafteten Regenrückhaltebecken<br />
engagiert haben.<br />
Literatur<br />
BRINKMANN, R. (1994): Artenschutz durch Landschaftsplanung<br />
– dargestellt am Beispiel <strong>de</strong>r<br />
Kreuzkröte in Nie<strong>de</strong>rsachsen. – Berichte <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>samtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt<br />
14: 81-87.<br />
BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (Hrsg. 1998): Rote<br />
Liste gefähr<strong>de</strong>ter Tiere Deutschlands. – Bonn.<br />
GÜNTHER, R. (Hrsg. 1996): Die Amphibien und<br />
Reptilien Deutschlands. – Jena, Fischer, 825S.<br />
KORDGES, T. (1994): Die Kreuzkröte als Leitart <strong>de</strong>s<br />
urban-industriellen Ballungsraumes im Ruhrgebiet<br />
(NRW). – Berichte <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für<br />
Umweltschutz Sachsen-Anhalt 14: 62-68.<br />
LÖBF (Hrsg. 1999): Rote Liste <strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>ten<br />
Pflanzen und Tiere in Nordrhein-Westfalen. –<br />
Recklinghausen, Schriftenreihe <strong>de</strong>r LÖBF 17: 1-<br />
640.<br />
MÜNCH, D. (2000): Die Renaturierung <strong>de</strong>s E<strong>ms</strong>chersyste<strong>ms</strong><br />
– Chancen und Risiken für <strong>de</strong>n<br />
Amphibienschutz im Ballungsraum <strong>de</strong>s Ruhrgebietes.<br />
– KA-Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall<br />
47(9) 1306-1310.<br />
— (2001): Gewerbeansiedlungen auf Industriebrachen<br />
– eine Chance für <strong>de</strong>n Naturschutz? – Stadt<br />
und Grün 50(10): 690-694.<br />
— (2002): Regenrückhaltebecken – wichtige Ersatzlebensräume<br />
für Amphibien und Reptilien<br />
im Ballungsraum. – KA Wasserwirtschaft, Abwasser,<br />
Abfall 49(4): 500-504.<br />
— (2004): Regenrückhaltebecken als Ersatzlebensräume<br />
für Amphibien und Reptilien. – Dortmund,<br />
synergen, 104 S.<br />
SCHLÜPMANN, M. (1995): Verbreitung, Ökologie<br />
und Schutz <strong>de</strong>r Kreuzkröte im Hagener Raum.<br />
– Zeitschrift für Feldherpetologie 2: 55-84.<br />
SCHLÜPMANN, M. & A. GEIGER (1999): Rote Liste<br />
<strong>de</strong>r in Nordrhein-Westfalen gefähr<strong>de</strong>ten Kriechtiere<br />
(Reptilia) und Lurche (Amphibia). – Schriftreihe<br />
<strong>de</strong>r LÖBF 17: 375-404<br />
SINSCH, U. (1998): Biologie und Ökologie <strong>de</strong>r<br />
Kreuzkröte. – Bochum, Laurenti, 222 S.<br />
Autor<br />
DETLEF MÜNCH<br />
Lan<strong>de</strong>sverband NRW<br />
Postfach 500163, D-44201 Dortmund<br />
E-Mail: synergen@web.<strong>de</strong><br />
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13 (2005) Heft 1
51<br />
Natur- und Artenschutz<br />
Maren Gaulke<br />
Freilanduntersuchungen am Mabitang (Varanus<br />
mabitang), einer stark bedrohten Großwaranart<br />
von <strong>de</strong>r Philippinen-Insel Panay<br />
I<br />
m Jahr 2000 wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r Insel Panay durch Hinweise aus <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
eine neue Großwaranart ent<strong>de</strong>ckt und 2001 als Varanus<br />
mabitang beschrieben (GAULKE & CURIO 2001).<br />
Der Name „Mabitang“ trägt <strong>de</strong>r Tatsache Rechnung,<br />
dass diese Art zwar neu für die Wissenschaft<br />
ist, vor allem <strong>de</strong>n Jägern <strong>de</strong>r Region unter diesem<br />
Namen aber schon lange bekannt war. <strong>Im</strong> Rahmen<br />
<strong>de</strong>r Arbeiten <strong>de</strong>s auf Panay tätigen Philippine En<strong>de</strong>mic<br />
Species Conservation Project (PESCP) laufen<br />
seit über zwei Jahren Untersuchungen zur<br />
Verbreitung und Biologie dieser seltenen Waranart,<br />
die auch durch die <strong>DGHT</strong> geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Einführung<br />
Wie <strong>de</strong>r auf Luzon im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Philippinen<br />
verbreitete Philippinenwaran V. olivaceus (s. z.B.<br />
AUFFENBERG 1988) ernährt sich <strong>de</strong>r Mabitang (Abb.<br />
1, 2) hauptsächlich von Früchten, und ist damit die<br />
zweite bekannte Waranart mit frugivorer Ernährung.<br />
Bei<strong>de</strong> Arten sind nahe verwandt, unterschei<strong>de</strong>n<br />
sich aber <strong>de</strong>utlich in mehreren Merkmalen wie<br />
ihrer Färbung (die Oberseite von V. olivaceus ist<br />
grau und olivgrün gebän<strong>de</strong>rt, V. mabitang ist einheitlich<br />
schwarz) und in verschie<strong>de</strong>nen Pholidosemerkmalen<br />
(V. mabitang besitzt z.B. mehr Ventralia<br />
und Dorsalia als V. olivaceus, außer<strong>de</strong>m sind bei<br />
ihm die Ventralia stark gekielt, bei V. olivaceus<br />
meist glatt). Das größte bisher vermessene Exemplar<br />
von V. mabitang hatte eine Gesamtlänge von<br />
173 cm, gelegentlich wer<strong>de</strong>n aber größere Tiere<br />
gesichtet, und wir vermuten, dass die Maximallänge<br />
200 cm überschreitet.<br />
Für die Mitarbeiter <strong>de</strong>s PESCP, einem von Prof.<br />
E. CURIO von <strong>de</strong>r Ruhr-Universität Bochum gegrün<strong>de</strong>tem<br />
und geleitetem Natur- und Artenschutzprojekt<br />
in NW-Panay, stellte sich gleich nach <strong>de</strong>r<br />
Ent<strong>de</strong>ckung die Frage nach <strong>de</strong>m Gefährdungsgrad<br />
dieser Art. Schon die Tatsache, dass eine solch<br />
große Art auf einer dicht besie<strong>de</strong>lten und auch<br />
bereits mehrfach von Herpetologen besuchten Insel<br />
so lange unbekannt blieb, legte die Befürchtung<br />
nahe, dass sie sehr selten ist. Da gezielte Schutzmaßnahmen<br />
nur möglich sind, wenn Informationen<br />
über Verbreitung, Habitatansprüche und Biologie<br />
<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Art vorliegen, wur<strong>de</strong>n gleichzeitig<br />
zwei Teilprojekte in die Wege geleitet: Verbreitungsuntersuchungen<br />
auf Panay und vielen <strong>de</strong>r<br />
Nachbarinseln sowie Freilanduntersuchungen im<br />
bereits bekannten Verbreitungsgebiet <strong>de</strong>s Mabitang.<br />
Diese Projekte wur<strong>de</strong>n und wer<strong>de</strong>n von verschie<strong>de</strong>nen<br />
Organisationen finanziert (ZGF, BIO-<br />
PAT), und auch die <strong>DGHT</strong> unterstützte die Freilandarbeiten<br />
durch eine sehr großzügige Spen<strong>de</strong>.<br />
Mit <strong>de</strong>n Gel<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong> wur<strong>de</strong>n notwendige<br />
Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong> wie Höhenmesser, Ferngläser<br />
und Autofocus-Kameras für die Freilanduntersuchungen<br />
<strong>de</strong>r Feldassistenten erworben. An<br />
dieser Stelle möchte ich nun über die während <strong>de</strong>r<br />
vergangenen zwei Jahre durchgeführten Untersuchungen<br />
und die dabei gewonnenen Informationen<br />
berichten.<br />
Verbreitung<br />
Es ist wenig aussichtsreich, eine aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach extrem seltene Tierart während<br />
aus Zeit- und Kostengrün<strong>de</strong>n stark befristeten Reisen<br />
selbst suchen zu wollen. Deswegen wur<strong>de</strong>n<br />
Informationen zur Verbreitung mittels Interviews<br />
gesammelt, die von A. DEMEGILLO und mir durchgeführt<br />
wur<strong>de</strong>n. In allen bereisten Gebieten wur<strong>de</strong>n<br />
mehrere kleine, möglichst weit im Lan<strong>de</strong>sinneren<br />
und in Waldnähe gelegene Dörfer besucht. In diesen<br />
abgeschie<strong>de</strong>nen Dörfern sind normalerweise<br />
auch Jäger, Holzfäller und „kaingineros“ (Bauern,<br />
die Brandrodung betreiben) anzutreffen, erfahrungsgemäß<br />
<strong>de</strong>r Personenkreis mit <strong>de</strong>n am besten fundierten<br />
Kenntnissen <strong>de</strong>r lokalen Tierwelt. Nach<br />
einer Kontaktaufnahme über <strong>de</strong>n Dorfvorstand,<br />
<strong>de</strong>n wir stets über Sinn und Zweck unserer Aktion<br />
informieren, wer<strong>de</strong>n dann zur Mitarbeit bereiten<br />
Dorfbewohnern Farbfotos vorgelegt, darunter Fotos<br />
<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Region verbreiteten<br />
Bin<strong>de</strong>nwaranunterart (Varanus salvator spp.), <strong>de</strong>s<br />
Philippinenwaranes (V. olivaceus) und <strong>de</strong>s Mabitang,<br />
aber stets auch von ein o<strong>de</strong>r zwei mit Sicher-<br />
13 (2005) Heft 1
Natur- & Artenschutz<br />
52<br />
heit nicht dort vorkommen<strong>de</strong>n Waranarten wie<br />
Bengalenwaran (V. bengalensis) o<strong>de</strong>r Smaragdwaran<br />
(V. prasinus). Dieser „Außengruppenvergleich“<br />
dient <strong>de</strong>r Absicherung <strong>de</strong>r Interviewaktion: So<br />
stellt sich rasch heraus, wenn einer <strong>de</strong>r Befragten<br />
aus Höflichkeit o<strong>de</strong>r Unsicherheit, aber ohne echte<br />
Kenntnisse, alle gezeigten Warane zu erkennen<br />
meint. Nur wenn uns die I<strong>de</strong>ntifizierung <strong>de</strong>s Mabitang<br />
in einem Untersuchungsgebiet überzeugen kann,<br />
zum Beispiel durch Hinweise auf seine frugivore<br />
Ernährung o<strong>de</strong>r wenn <strong>de</strong>r Befragte die Fotos von<br />
V. mabitang mit <strong>de</strong>m Namen Mabitang benennt, <strong>de</strong>r<br />
von uns natürlich nicht erwähnt wird, nehmen wir<br />
diese Region in das Verbreitungsgebiet auf.<br />
Dies war bisher auf keiner <strong>de</strong>r Nachbarinseln<br />
(besucht wur<strong>de</strong>n die Inseln Negros, Cebu und<br />
Mindoro, außer<strong>de</strong>m mehrere kleine Inseln <strong>de</strong>r Semirara-<br />
und <strong>de</strong>r Romblon-Inselgruppe) <strong>de</strong>r Fall.<br />
Auf Panay beschränkt sich das Vorkommen nach<br />
unserer Untersuchung auf die bewal<strong>de</strong>ten Regionen<br />
<strong>de</strong>r NW-Panay Halbinsel (etwa 5.000 ha) und<br />
<strong>de</strong>r West-Panay-Mountain-Range (etwa 40.000 ha)<br />
(s. Abb. 3). Nach unseren bisherigen Informationen<br />
ist er in Tieflandregenwäl<strong>de</strong>rn, in Höhen zwischen<br />
200 und 500 m, am häufigsten. Es gibt aber<br />
vereinzelte Nachweise bis in etwa 900 m Höhe.<br />
Wenn sich diese Höhenverbreitung bestätigt (genauere<br />
Untersuchungen zur Frage <strong>de</strong>r Höhenverbreitung<br />
laufen noch), fällt damit auch ein Großteil<br />
<strong>de</strong>r West-Panay-Mountain-Range als potenzielles<br />
Verbreitungsgebiet weg, da in diesem bis über<br />
2000 m hohen (Mt. Madja-as 2090 m, Mt. Nangtud<br />
2050 m) Gebirgszug überwiegend Bergregenwald<br />
steht. Unsere Anfangsvermutung, dass es sich beim<br />
Mabitang um einen obligaten Regenwaldbewohner<br />
mit einem entsprechend kleinen Verbreitungsgebiet<br />
auf einer einzigen Insel han<strong>de</strong>lt, hat sich durch<br />
unsere Untersuchungen also bestätigt. Damit auch<br />
unsere Befürchtung, dass es sich um eine extrem<br />
gefähr<strong>de</strong>te Art han<strong>de</strong>lt. Die Aussichten auf das<br />
langfristige Überleben <strong>de</strong>r letzten Regenwäl<strong>de</strong>r<br />
Panays sind, wie in <strong>de</strong>n meisten an<strong>de</strong>ren Regenwaldzonen<br />
<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, ohne entsprechend intensive<br />
Schutzbemühungen sehr gering.<br />
Untersuchungen im Habitat<br />
Für unsere Freilanduntersuchungen suchten wir<br />
drei Gebiete von jeweils etwa 25 km 2 aus, eines auf<br />
<strong>de</strong>r NW-Panay Halbinsel, und zwei im Nordwesten<br />
<strong>de</strong>r West-Panay-Mountain-Range (s. Abb. 3). Alle<br />
drei Gebiete sind für Menschen extrem schwer<br />
zugänglich. Zwar han<strong>de</strong>lt es sich um Tieflandregenwald,<br />
darunter darf man sich jedoch kein flaches<br />
Gelän<strong>de</strong> vorstellen. Die gesamte Region ist sehr<br />
bergig (Abb. 4), Wege gibt es dort nicht, allenfalls<br />
schmale Pfa<strong>de</strong>, die nach <strong>de</strong>n häufigen Regenfällen<br />
sehr rutschig sind. Oft führt <strong>de</strong>r Pfad entlang einem<br />
Abb. 1 und 2. Varanus mabitang<br />
13 (2005) Heft 1
53<br />
Natur- und Artenschutz<br />
<strong>de</strong>r vielen Fließgewässer (wobei es sich je nach<br />
Saison um nur wenig Wasser führen<strong>de</strong> Bäche o<strong>de</strong>r<br />
aber um breite Flüsse mit sehr starker Strömung<br />
han<strong>de</strong>lt), über ebenfalls rutschige und teils sehr<br />
steile Felsen entlang <strong>de</strong>r Flussufer. Auch beginnt<br />
<strong>de</strong>r Wald nicht in Nähe befahrbarer Straßen, man<br />
muss mehrere Stun<strong>de</strong>n durch weitgehend kahles<br />
und bei Sonnenschein sehr heißes Kulturland wan<strong>de</strong>rn,<br />
bevor man in einem <strong>de</strong>r Untersuchungsgebiete,<br />
und damit <strong>de</strong>m Habitat <strong>de</strong>s Mabitang, ankommt.<br />
Schon aufgrund dieser sehr schwierigen Gelän<strong>de</strong>bedingungen<br />
kamen als Freilandmitarbeiter eigentlich<br />
nur ehemalige Jäger infrage, die in <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Untersuchungsgebieten ihr Jagdrevier hatten.<br />
Sie sind an diese anstrengen<strong>de</strong>n Touren gewöhnt,<br />
kennen sich bestens in <strong>de</strong>n Gebieten aus, verfügen<br />
über eine bewun<strong>de</strong>rnswerte Kenntnis <strong>de</strong>r lokalen<br />
Fauna und Flora und sind hervorragen<strong>de</strong> Spurensucher.<br />
Selbstverständlich mussten die als Feldassistenten<br />
ausgewählten Männer vor <strong>de</strong>r Unterzeichnung<br />
ihres Arbeitsvertrages garantieren, dass sie<br />
keine Jagdausflüge mehr unternehmen, was sie nun<br />
dank eines festen Gehaltes auch nicht mehr nötig<br />
haben. Diese Männer verbringen seit gut zwei<br />
Jahren etwa die Hälfte je<strong>de</strong>n Monats in ihrem Untersuchungsgebiet,<br />
wo sie nach <strong>de</strong>m Mabitang und<br />
seinen Spuren Ausschau halten, und alle Beobachtungen<br />
für die spätere Auswertung exakt in standardisierten<br />
Beobachtungsprotokollen festhalten.<br />
Abb. 3. Lage <strong>de</strong>r drei Untersuchungsgebiete<br />
Direkte Mabitang-Beobachtungen sind nach wie<br />
vor recht selten. Es han<strong>de</strong>lt sich um einen überwiegend<br />
baum- bewohnen<strong>de</strong>n Großwaran, <strong>de</strong>r aufgrund<br />
seiner schwarzen Farbe im Kronendach <strong>de</strong>s<br />
lichtarmen Regenwal<strong>de</strong>s von unten kaum auszumachen<br />
ist. Auch von Vögeln angelegte Baumhöhlen<br />
am Stamm großer Urwaldriesen wer<strong>de</strong>n gelegentlich<br />
vom Mabitang aufgesucht. Die meisten direkten<br />
Sichtungen erfolgen während <strong>de</strong>r seltenen Gelegenheiten,<br />
bei <strong>de</strong>nen sich ein Mabitang am Bo<strong>de</strong>n<br />
aufhält. Am häufigsten ist dies <strong>de</strong>r Fall, wenn nach<br />
langen, starken Regenfällen die Sonne wie<strong>de</strong>r zum<br />
Vorschein kommt. Dann suchen sie zum Sonnenba<strong>de</strong>n<br />
gelegentlich Felsen an Flussufern o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />
sonnenbeschienene Plätze am Bo<strong>de</strong>n auf. Aber<br />
auch zur Nahrungsaufnahme kommen sie gelegentlich<br />
auf <strong>de</strong>n Waldbo<strong>de</strong>n, zum Beispiel um heruntergefallene<br />
Früchte unter <strong>de</strong>n Bäumen zu fressen.<br />
Von diesen direkten Beobachtungen abgesehen,<br />
gewinnen wir viele Informationen aus ihren Spuren.<br />
Mit ihren langen und scharfen Krallen hinterlassen<br />
sie beim Erklettern eines Baumes sehr charakteristische<br />
Kratzspuren (Abb. 5). Die meisten dieser<br />
Bäume können von <strong>de</strong>n Feldassistenten benannt<br />
wer<strong>de</strong>n (wobei sich die U<strong>ms</strong>etzung <strong>de</strong>s Lokalnamens<br />
in <strong>de</strong>n dazugehörigen wissenschaftlichen Namen<br />
als sehr schwierig erweist, für einen Großteil<br />
<strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ntifizierten Baumarten ist dies aber inzwischen<br />
gelungen), sie wer<strong>de</strong>n mit einem Fernglas<br />
nach Höhlen am Stamm und nach reifen, möglicherweise<br />
als Nahrung infrage kommen<strong>de</strong>n Früchten<br />
abgesucht. Diese Informationen wer<strong>de</strong>n ebenso<br />
wie die ungefähre Höhe <strong>de</strong>s Baumes, die mit einem<br />
Höhenmesser ermittelte Höhe seines Standortes<br />
und <strong>de</strong>r genauen Ortsbezeichnung notiert.<br />
Mittlerweile vermuten wir, dass Baumhöhlen<br />
nicht nur als Versteck- bzw. Ruheplätze, son<strong>de</strong>rn<br />
auch zur Eiablage aufgesucht wer<strong>de</strong>n. In einer<br />
Baumhöhle wur<strong>de</strong>n die Schalenreste <strong>de</strong>s geschlüpften<br />
Geleges eines großen Reptils ent<strong>de</strong>ckt. Die<br />
Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um ein<br />
Mabitang-Gelege han<strong>de</strong>lt, ist hoch. Informationen<br />
zur Nahrung erhalten wir neben direkten Beobachtungen<br />
und Auswertungen <strong>de</strong>r Kratzspuren auch<br />
aus <strong>de</strong>r Untersuchung von Mabitang-Kot. So wissen<br />
wir mittlerweile, dass die großen Früchte verschie<strong>de</strong>ner<br />
Schraubenpalmen-Arten eine <strong>de</strong>r wichtigsten<br />
Nahrungsgrundlagen sind. Auch die Früchte<br />
verschie<strong>de</strong>ner Palmen- und Feigenarten wer<strong>de</strong>n<br />
gefressen, einige weitere aus <strong>de</strong>m Kot ausgewaschene<br />
Samen konnten bisher nicht i<strong>de</strong>ntifiziert<br />
wer<strong>de</strong>n. Die meisten Exkremente enthalten ausschließlich<br />
Fruchtsamen als erkennbare Bestandteile,<br />
gelegentlich wer<strong>de</strong>n aber auch Schalenreste von<br />
Landschnecken, von Land- und Süßwasserkrabben<br />
und von Insekten gefun<strong>de</strong>n. Der Mabitang ist also<br />
13 (2005) Heft 1
Natur- & Artenschutz<br />
54<br />
Abb. 4. Blick über <strong>de</strong>n bergigen Tieflandregenwald im Nordwesten von Panay<br />
nicht ausschließlich frugivor. Inwieweit ein Zusammenhang<br />
zwischen Jahreszeit und <strong>de</strong>m Prozentanteil<br />
tierischer Kost besteht, wird <strong>de</strong>rzeit untersucht.<br />
Auch die Bäume <strong>de</strong>s Regenwal<strong>de</strong>s tragen<br />
ja nur zu bestimmten Jahreszeiten reife Früchte,<br />
sodass ein entsprechen<strong>de</strong>r Zusammenhang wahrscheinlich<br />
scheint.<br />
Neben <strong>de</strong>n Gelän<strong>de</strong>beobachtungen versuchen<br />
die Feldassistenten, möglichst viele Mabitangs für<br />
eine kurze Untersuchung und zur Markierung zu<br />
fangen. Da aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n, auch zum Schutz<br />
an<strong>de</strong>rer Tierarten wie Wild- und Schleichkatzen,<br />
keine Fallen gestellt wer<strong>de</strong>n, ist dies ein sehr schwieriges<br />
und durchaus nicht ungefährliches Unternehmen.<br />
Sobald ein auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n gesichteter Mabitang<br />
seinen menschlichen Beobachter bemerkt, flüchtet<br />
er auf einen nahe stehen<strong>de</strong>n Baum. Der Beobachter<br />
klettert ihm dann nach und versucht, ihn mit <strong>de</strong>n<br />
Hän<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Baum zu fangen. <strong>Im</strong> Gegensatz<br />
beispielsweise zum Bin<strong>de</strong>nwaran, <strong>de</strong>r bei einer<br />
Verfolgung meist vom Baum herunter springt, reagiert<br />
<strong>de</strong>r Mabitang niemals mit <strong>de</strong>r Flucht nach<br />
KRL (cm) SL (cm) Gewicht (g) Geschlecht Ventralia Dorsalia<br />
Holotyp 52,7 74,1 1850 W 124 138<br />
1 46 70 1300 M? 114 130<br />
2 53,9 74,6 2010 ? 123 133<br />
3 56 76 2900 W? 125 153<br />
4 51 80 1980 M? 116 124<br />
5 47,7 76,5 1600 W? 111 132<br />
6 54,5 82 2429 M 134 136<br />
7 42 68 1100 M 138 148<br />
8 42 68 1000 ? 129 134<br />
9 42 63 1000 ? 125 132<br />
10 68 95 5000 M 143 175<br />
1 bis 10 sind die im Verlaufe <strong>de</strong>r Projektarbeiten untersuchten Individuen, geordnet nach Fangdatum;<br />
KRL = Kopf-Rumpf-Länge; SL = Schwanzlänge; Geschlecht: W = Weibchen und M = Männchen,<br />
bestimmt entwe<strong>de</strong>r durch sezieren (nur beim Holotyp) o<strong>de</strong>r durch ausgestülpte Hemipenes; W? o<strong>de</strong>r M?<br />
= Geschlecht bestimmt durch Sondierung <strong>de</strong>r Hemipenestaschen mit Knopfson<strong>de</strong> (diese Metho<strong>de</strong> ist nicht<br />
sicher, vgl. z.B. GAULKE 1997), wenn die Taschen länger als 4 cm sind = M?, kürzer als 3 cm = W?, wenn<br />
die Länge dazwischen liegt = ?; Ventralia = transverse Schuppenreihen zwischen Kehlfalte und einer<br />
theoretischen Verbindungslinie <strong>de</strong>r Hinterbeinansätze ventral; Dorsalia = transverse Schuppenreihen<br />
zwischen Kehlfalte und einer theoretischen Verbindungslinie <strong>de</strong>r Hinterbeinansätze dorsal.<br />
Tabelle 1. Messwerte, Gewicht und Pholidosewerte von Varanus mabitang<br />
13 (2005) Heft 1
55<br />
Natur- und Artenschutz<br />
zu sich genommen hat. Erste Auswertungen ergaben,<br />
dass sie über lange Zeit rein frugivor leben<br />
können (STRUCK et al. 2002).<br />
Bevor das untersuchte Tier von seinem Fänger<br />
wie<strong>de</strong>r zum Fundpunkt zurückgebracht wird, wird<br />
es mittels eines Transpon<strong>de</strong>rs markiert (Abb. 6),<br />
die einzige Möglichkeit einer dauerhaften Markierung.<br />
Wir hoffen nun, in nächster Zeit die ersten<br />
Wie<strong>de</strong>rfänge zu erhalten. Nur mithilfe von Wie<strong>de</strong>rfängen<br />
sind wir in <strong>de</strong>r Lage, die Populationsgröße<br />
innerhalb <strong>de</strong>r Untersuchungsgebiete, und letztlich<br />
auch <strong>de</strong>n Gesamtbestand, zu ermitteln. Außer<strong>de</strong>m<br />
können wir nur so Daten über <strong>de</strong>n Aktivitätsradius<br />
erhalten. Telemetrische Untersuchungen sind in<br />
diesen bergigen und dicht bewal<strong>de</strong>ten Gebieten<br />
sehr wenig erfolgsversprechend.<br />
Abb. 5. Kratzspuren von Varanus mabitang<br />
an einem Bau<strong>ms</strong>tamm<br />
Schlussbemerkungen<br />
Die Auswertungen von Sichtungen, Kratzspuren<br />
und Kotfun<strong>de</strong> zeigen, dass <strong>de</strong>r Mabitang in<br />
seinem Habitat, <strong>de</strong>m Tieflandregenwald im Nordwesten<br />
und Westen von Panay, weniger selten ist<br />
als anfangs befürchtet. Dies be<strong>de</strong>utet jedoch keine<br />
Entwarnung: Sein sowieso schon sehr kleiner Lebensraum,<br />
und damit natürlich auch seine Existenz<br />
(genauso wie die vieler an<strong>de</strong>rer obligater Waldbewohner<br />
dieses Gebietes), sind durch illegale Brandrodung<br />
und Holzfällung stark bedroht. Das PESCP<br />
hat bereits einen sehr erfreulichen Erfolg zu verzeichnen:<br />
Der Wald auf <strong>de</strong>r NW-Panay Halbinsel<br />
ist mittlerweile zum Naturschutzgebiet erklärt wor<strong>de</strong>n.<br />
Die Einhaltung wird <strong>de</strong>rzeit durch mehrere<br />
Wald- und Wildhüter, aber auch durch Polizei und<br />
Militär, streng überwacht. Es ist aber fraglich, ob<br />
dieses vergleichsweise kleine Waldgebiet auf Dauer<br />
das Überleben großer Tierarten wie <strong>de</strong>m Mabitang<br />
sicherstellen kann. Wegen <strong>de</strong>r relativ großen<br />
Distanz ist ein Populationsaustausch zwischen <strong>de</strong>m<br />
Wald auf <strong>de</strong>r Halbinsel und <strong>de</strong>m im Westen Panays<br />
sehr unwahrscheinlich. Es ist dringend erfor<strong>de</strong>runten,<br />
son<strong>de</strong>rn versucht, so weit wie möglich nach<br />
oben zu klettern. Wenn er schließlich in die Enge<br />
getrieben ist, droht er in für Warane üblicher Weise<br />
mit aufgeblähter Kehle, peitschen<strong>de</strong>n Schwanzbewegungen<br />
und Fauchen. Nur relativ wenige Individuen<br />
attackieren ihren Verfolger allerdings tatsächlich.<br />
Mittlerweile wur<strong>de</strong>n zehn Warane auf diese<br />
Weise gefangen, einige Daten dieser Tiere sind in<br />
Tabelle 1 zusammengestellt.<br />
Neben Messungen und Schuppenzählungen<br />
wer<strong>de</strong>n Anzahl und Verteilung von Ektoparasiten<br />
notiert, und einige Proben zur späteren Bestimmung<br />
gesammelt. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n die Spitzen<br />
von jeweils zwei Krallen abgeschnitten, und für<br />
Isotopen-Analysen zum Geo-Bio-Zentrum <strong>de</strong>r Ludwigs-Maximilian-Universität<br />
in München gebracht.<br />
Diese Isotopen-Analysen geben sehr wichtige Informationen<br />
über die Ernährung <strong>de</strong>s entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Tieres. Durch das Verhältnis stabiler Stickstoff-<br />
und Kohlenstoff-Isotope kann genau bestimmt<br />
wer<strong>de</strong>n, ob das Tier sich während <strong>de</strong>s<br />
Wachstu<strong>ms</strong> <strong>de</strong>r Kralle ausschließlich frugivor ernährt<br />
hat o<strong>de</strong>r einen höheren Anteil tierischer Kost<br />
Abb. 6. Injektion <strong>de</strong>s Transpon<strong>de</strong>rs<br />
13 (2005) Heft 1
Natur- & Artenschutz<br />
56<br />
lich, dass auch das größere Waldgebiet im Westen<br />
Panays, o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st große Anteile davon, bald<br />
unter Schutz gestellt wer<strong>de</strong>n können. Dies ist nur<br />
möglich, wenn sich Organisationen wie das PESCP<br />
auch in Zukunft für dieses Ziel stark machen. Dafür<br />
sind sie dringend auf die finanzielle Unterstützung<br />
durch an<strong>de</strong>re Organisationen o<strong>de</strong>r auch interessierte<br />
Privatleute angewiesen.<br />
Danksagung<br />
Die Arbeit <strong>de</strong>s Philippine En<strong>de</strong>mic Species<br />
Conservation Project <strong>de</strong>r Zoologischen Gesellschaft<br />
Frankfurt wird durch ein „ Memorandum of Agreement“<br />
(MOA) mit <strong>de</strong>m „Department of Environment<br />
and Natural Resources“ (DENR, Quezon<br />
City, Philippinen) und durch das „Protected Areas<br />
and Wildlife Bureau“ (PAWB) geregelt und unterstützt.<br />
Die herpetologischen Projektarbeiten wer<strong>de</strong>n<br />
durch <strong>de</strong>n Verein für Biologische Patenschaften<br />
(BIOPAT e.V), die Deutsche Gesellschaft für<br />
Herpetologie und Terrarienkun<strong>de</strong> (<strong>DGHT</strong>, beantragt<br />
durch Prof. Dr. HANS-GEORG HORN) und die<br />
Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) finanziell<br />
geför<strong>de</strong>rt, <strong>de</strong>nen wir an dieser Stelle unseren<br />
sehr herzlichen Dank aussprechen möchten. Die<br />
Freilandarbeiten wer<strong>de</strong>n von FELIZARDO GERONIMO,<br />
GERSOM OPERIANO und NARCISO PAULINO durchgeführt.<br />
Ihnen und <strong>de</strong>m Projektkoordinator ARNOLD<br />
DEMEGILLO sind die hier vor gestellten Resultate zu<br />
verdanken.<br />
Schriften<br />
AUFFENBERG, W. (1988): Gray´s monitor lizard. –<br />
University Press of Florida, Gainesville. 419 pp.<br />
GAULKE, M. (1997): Sex <strong>de</strong>termination of monitor<br />
lizards in the field. – Hamadryad, 22(1):28-31.<br />
GAULKE, M. & E. CURIO (2001): A new monitor<br />
lizard from Panay Island, Philippines (Reptilia,<br />
Sauria, Varanidae). – Spixiana, 24(3):275-286.<br />
STRUCK, U., ALTENBACH, A.V., GAULKE, M. & F.<br />
GLAW (2002): Tracing the diet of the monitor<br />
lizard Varanus mabitang by stable isotope analysis<br />
(<strong>de</strong>lta 15 N, <strong>de</strong>lta 13 C). – Naturwisssenschaften,<br />
89: 470-473.<br />
Autorin<br />
Dr. MAREN GAULKE<br />
Bo<strong>de</strong>nseestraße 300, D-81249 München<br />
13 (2005) Heft 1
57<br />
Panor<br />
anorama<br />
ama<br />
Uwe Schlüter<br />
Die Herpetofauna <strong>de</strong>s Comorova-Wal<strong>de</strong>s<br />
in Rumänien<br />
I<br />
n <strong>de</strong>r rumänischen Dobrudscha ist die typische Waldsteppe durch<br />
intensive landwirtschaftliche Nutzung in <strong>de</strong>n letzten Jahrzehnten<br />
immer mehr verdrängt wor<strong>de</strong>n. Viele charakteristische Tier- und<br />
Pflanzenarten haben nur in relativ kleinen Naturschutzgebieten und Reservaten<br />
überlebt. Zu <strong>de</strong>n bekannteren Rückzugsgebieten gehört <strong>de</strong>r Comorova-Wald<br />
im Südosten <strong>de</strong>r Dobrudscha.<br />
Lage und Naturraum<br />
Der Comorova-Wald liegt etwa 35 Kilometer<br />
südlich von Konstanza Richtung Mangalia in unmittelbarer<br />
Nähe zum Schwarzen Meer in <strong>de</strong>r Umge-<br />
UKRAINE<br />
bung <strong>de</strong>s Seeba<strong>de</strong>s Neptun. Er bil<strong>de</strong>t einen starken<br />
Kontrast zu <strong>de</strong>n relativ baumlosen, landwirtschaftlich<br />
genutzten Flächen <strong>de</strong>r weiteren Umgebung.<br />
Der schmale Küstenbereich ist gegenüber <strong>de</strong>m Inneren<br />
<strong>de</strong>r Dobrudscha klimatisch begünstigt. Die<br />
Winter sind mit mittleren Maximaltemperaturen um<br />
3 °C und Minimalwerten zwischen -3 °C und -4 °C<br />
Karte 1. Die Lage <strong>de</strong>s Comorova-Wal<strong>de</strong>s<br />
in Rumänien<br />
BUCUREÇTI<br />
(Bucharest)<br />
BULGARIA<br />
D o nau<br />
a<br />
D o b r u j<br />
Constanfia<br />
Neptun<br />
Abb. 1. Lichtung im Comorova-Wald<br />
13 (2005) Heft 1
Panor<br />
anorama<br />
ama<br />
58<br />
Abb. 2. Männchen von Lacerta viridis<br />
meridionalis<br />
Abb. 3. Männchen von Podarcis muralis<br />
albanica (Emine-Balkan)<br />
relativ mild, während die trocken-heißen Sommer<br />
mit Maximaltemperaturen von 27-29 °C an <strong>de</strong>r<br />
Küste durch das nahe Meer gemil<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. So<br />
trocknen auch die Küstenbö<strong>de</strong>n nicht so stark aus.<br />
Das ebene Waldgebiet ist spätestens seit BACE-<br />
SCU (1934) herpetologisch bekannt und hat in <strong>de</strong>n<br />
letzten 70 Jahren wohl einige Verän<strong>de</strong>rungen durchgemacht.<br />
Heute ist <strong>de</strong>r Wald sehr heterogen zusammengesetzt.<br />
Ein Teil besteht aus einem fast undurchdringlichen<br />
Gewirr von Schlingpflanzen und Bäumen,<br />
das kaum Licht bis zum Bo<strong>de</strong>n durchlässt.<br />
Dieser eher <strong>reptilien</strong>feindliche Teil liegt hinter einem<br />
hohen Maschendrahtzaun und ist nicht zugänglich.<br />
Hier haben viele Singvogelarten ihre Nistplätze.<br />
Der südliche Teil hingegen wird von einer hohen<br />
Wachol<strong>de</strong>rhecke begrenzt. Die nur wenige<br />
Hektar Fläche umfassen<strong>de</strong>n lichten Waldreste setzen<br />
sich vor allem aus Eichen (Quercus sp.),<br />
Robinien (Robinia pseudoacacia), Rosskastanien<br />
(Aesculus hippocastanum), Kiefern (Pinus sp.),<br />
Faulbäumen (Rhamnus frangula), Ahorn (Acer<br />
sp.), Zypressen (Cupressus sp.), Buchsbäumen<br />
(Buxus sempervirens), Weißdorn (Crataegus monogyna),<br />
Hundsrosen (Rosa canina), Perückenbäumen<br />
(Cotinus coggygria) und Schlehen (Prunus<br />
spinosa) zusammen. Einige Schneisen und kleinere<br />
Lichtungen bieten geeignete Lebensräume für Reptilien<br />
(Abb. 1). Allerdings wer<strong>de</strong>n selbst diese<br />
Reste noch durch die Landwirtschaft bedroht, kleinere<br />
Fel<strong>de</strong>r dringen bereits in das Gebiet ein und<br />
zerschnei<strong>de</strong>n es immer mehr. Permanente Gewässer<br />
sind – bis auf das nahe Schwarze Meer – nicht<br />
vorhan<strong>de</strong>n, wohl aber bis zum späten Frühling<br />
einige temporäre Wasserlöcher.<br />
Überraschend häufig sind einige Hühnervögel.<br />
Bei einem Rundgang trifft man auf Fasane (Phasianus<br />
colchicus) und Rebhühner (Perdix perdix),<br />
die erschreckt auffliegen. Auch Feldhasen (Lepus<br />
europaeus) sind als typische Steppentiere öfter zu<br />
beobachten.<br />
Bemerkungen zur Herpetofauna<br />
Die ersten be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>ren Beiträge zur Herpetofauna<br />
<strong>de</strong>r Dobrudscha stammen von MERTENS (1920,<br />
1921, 1923), LEPSI (1927) und BACESCU (1934).<br />
Letzterer Autor erwähnt bereits einige Reptilienarten<br />
für <strong>de</strong>n Comorova-Wald: Testudo graeca ibera,<br />
Anguis fragilis, Podarcis muralis und Natrix tessellata.<br />
Soweit bekannt setzt sich die Herpetofauna<br />
heute aus sechs bis acht Arten zusammen, also<br />
<strong>de</strong>utlich weniger als zum Beispiel im NSG Padurea<br />
Hagieni vorkommen (SCHLÜTER 2003).<br />
Abb. 4. Männchen von Anguis fragilis<br />
colchicus<br />
Lacerta viridis meridionalis<br />
In <strong>de</strong>r Dobrudscha kommen sowohl Lacerta<br />
viridis viridis als auch Lacerta viridis meridionalis<br />
13 (2005) Heft 1
59<br />
Panor<br />
anorama<br />
ama<br />
vor, die sich wahrscheinlich stellenweise vermischen<br />
(FUHN & MERTENS 1959). Die meisten reinen<br />
Lacerta viridis meridionalis-Populationen kommen<br />
in <strong>de</strong>r südlichsten Dobrudscha (südlich von<br />
Konstanza und Oltina) vor. Charakteristische Merkmale<br />
dieser Unterart sind ein schlanker Wuchs, ein<br />
großes Massetericum (Schläfenplatte), eine einfarbige<br />
Kopfoberseite, bräunlich gefärbte Schwänze<br />
und Hintergliedmaßen auch bei Erwachsenen sowie<br />
eine geringe Schwarzfleckung <strong>de</strong>s grünen<br />
Rückens und eine blaue Kehle bei Männchen. Die<br />
Weibchen sind einfarbig grün gefärbt auf <strong>de</strong>m<br />
Rücken, teils schwarz gepunktet o<strong>de</strong>r weisen zwei<br />
helle dorsolaterale Längsstreifen auf.<br />
Die Smarag<strong>de</strong>i<strong>de</strong>chsen <strong>de</strong>r Dobrudscha sind<br />
ausschließlich Waldbewohner. Häufig trifft man sie<br />
auf Lichtungen an kleinen Holzstämmen und Geäst<br />
o<strong>de</strong>r auf Blätterhaufen (Abb. 2) beim Sonnen an.<br />
Bemerkenswert ist, dass BACESCU (1934) dieses<br />
häufigste Reptil <strong>de</strong>s Comorova-Wal<strong>de</strong>s nicht anführt<br />
und die Seltenheit entlang <strong>de</strong>r Küste zwischen<br />
Konstanza und Mangalia betont. Mit <strong>de</strong>m Schwund<br />
<strong>de</strong>r Reliktwäl<strong>de</strong>r ist natürlich auch die Smarag<strong>de</strong>i<strong>de</strong>chse<br />
stark gefähr<strong>de</strong>t, obwohl sie an <strong>de</strong>n verbliebenen<br />
Standorten immer recht häufig auftritt.<br />
Podarcis muralis albanica<br />
Bedauerlich ist, dass die Mauerei<strong>de</strong>chsenmeldung<br />
von BACESCU (1934) nicht bestätigt wer<strong>de</strong>n<br />
konnte. Die in <strong>de</strong>r Dobrudscha stark bedrohte<br />
Unterart Podarcis muralis albanica besie<strong>de</strong>lt heute<br />
vor allem Wäl<strong>de</strong>r mit Kalkfelsen, im bulgarischen<br />
Teil <strong>de</strong>r Dobrudscha auch geröllreiche Meeresufer<br />
(LEPSI 1927). Sie soll bei Comorova früher in einer<br />
Robinienpflanzung vorgekommen sein. Die Unterart<br />
zeichnet sich häufig durch weiße, schwarz gefleckte<br />
Bäuche bei Männchen aus, aufgrund <strong>de</strong>rer<br />
die Populationen <strong>de</strong>r Dobrudscha und <strong>de</strong>s Banats<br />
früher zu P. m. maculiventris gestellt wur<strong>de</strong>n (z. B.<br />
FUHN & VANCEA 1961). Die Grundfärbung <strong>de</strong>s<br />
Rückens ist bei Wald bewohnen<strong>de</strong>n, an Geäst<br />
leben<strong>de</strong>n Individuen bräunlich (z. B. Emine-Balkan),<br />
bei an offenen Felsflächen o<strong>de</strong>r Mauern klettern<strong>de</strong>n<br />
Individuen gräulich (z. B. Baltschik).<br />
Möglicherweise wur<strong>de</strong> die Mauerei<strong>de</strong>chse durch<br />
häufige Habitatverän<strong>de</strong>rungen (Rodungen, Wie<strong>de</strong>raufforstungen)<br />
im Gebiet o<strong>de</strong>r durch Konkurrenz<br />
durch Lacerta viridis meridionalis verdrängt –<br />
vielleicht trotz gründlicher Suche auch nur übersehen.<br />
Je<strong>de</strong>nfalls war die Smarag<strong>de</strong>i<strong>de</strong>chse, die seltsamerweise<br />
von BACESCU (1934) nicht erwähnt<br />
Abb. 5. Schneise im Comorova-Wald<br />
13 (2005) Heft 1
Panor<br />
anorama<br />
ama<br />
60<br />
wird, sehr häufig, eine Art, mit <strong>de</strong>r ich Podarcis<br />
muralis albanica (Abb. 3) gewöhnlich in Waldgebieten<br />
<strong>de</strong>r bulgarischen Schwarzmeerküste sympatrisch<br />
und syntop angetroffen habe. Seltsamerweise<br />
fehlt <strong>de</strong>r Fundorteintrag „Comorova“ in VANCEA<br />
(1958) in <strong>de</strong>r Verbreitungskarte, obwohl ihm die<br />
Arbeit von BACESCU (1934) vorlag, taucht aber<br />
wie<strong>de</strong>r in FUHN & VANCEA (1961) auf.<br />
Abb. 6. Hierophis caspius<br />
Abb. 7. Natrix tessellata<br />
Abb. 8. Jungtier von Testudo graeca<br />
ibera<br />
Anguis fragilis colchicus<br />
Die Blindschleiche (Anguis fragilis colchicus)<br />
gehört zu <strong>de</strong>n seltensten Reptilienarten <strong>de</strong>r Dobrudscha.<br />
Ältere Männchen (Abb. 4) fallen durch zahlreiche<br />
blaue Rückenflecken auf. Da Blindschleichen<br />
vorwiegend feuchtere Habitate bevorzugen,<br />
ist es nicht verwun<strong>de</strong>rlich, dass nur zwei Fundorte<br />
aus <strong>de</strong>r Dobrudscha bekannt sind (STUGREN et al.<br />
1962). Neben Atmagea ist dies Comorova, von wo<br />
sie seit BACESCU (1934) aus einer Robinienanpflanzung<br />
bekannt ist und auch heute noch vorkommt.<br />
Das Fehlen in trockenen Habitaten wird durch<br />
Futtermangel (Nacktschnecken und Regenwürmer,<br />
beson<strong>de</strong>rs im Sommer) erklärt. Einige Individuen<br />
setzen sich beson<strong>de</strong>rs gerne vormittags auf Lichtungen<br />
o<strong>de</strong>r Schneisen (Abb. 5) zwischen Gras und<br />
Ästen <strong>de</strong>r wärmen<strong>de</strong>n Sonnenstrahlung aus. So<br />
konnte ein einziges Männchen ent<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n.<br />
Hierophis caspius<br />
Die bis über zwei Meter lange Kaspische Pfeilnatter<br />
(Hierophis caspius) gehört zu <strong>de</strong>n häufigsten<br />
Schlangen <strong>de</strong>r Dobrudscha. In <strong>de</strong>n trockenen Steppenregionen<br />
macht sie Jagd auf die Taurische Ei<strong>de</strong>chse<br />
(Podarcis t. taurica), während in Waldgebieten<br />
die Smarag<strong>de</strong>i<strong>de</strong>chse (Lacerta viridis) die<br />
Hauptnahrung darstellt (LEPSI 1927, BACESCU 1934).<br />
Einige Individuen erweisen sich beim Fang als<br />
äußerst wehrhaft und beißen kräftig zu, während<br />
an<strong>de</strong>re nur <strong>de</strong>n Inhalt ihrer Kloakendrüsen entleeren.<br />
Das abgebil<strong>de</strong>te, etwa 150 cm lange Individuum<br />
(Abb. 6) wur<strong>de</strong> zusammengeringelt und schlafend<br />
im hohen Gras gefangen. Der Hauptfeind <strong>de</strong>r<br />
Kaspischen Pfeilnatter dürfte <strong>de</strong>r Mensch sein.<br />
Neben Biotopzerstörung wer<strong>de</strong>n in Rumänien<br />
immer noch häufig Schlangen grundlos erschlagen.<br />
Natrix tessellata<br />
Die Würfelnatter (Natrix tessellata) ist an Seen<br />
und <strong>de</strong>r Meeresküste – beson<strong>de</strong>rs im Ufergeröll –<br />
<strong>de</strong>r Dobrudscha stellenweise sehr häufig und weit<br />
verbreitet (BACESCU 1934). Ihre Hauptnahrung besteht<br />
aus Fischen, die sie sogar aus <strong>de</strong>m seichten<br />
Meer (1-2 m Tiefe) fängt. Dazu soll sie nach LEPSI<br />
(1927) entlang <strong>de</strong>r Coasta <strong>de</strong> Argint zwischen<br />
untergetauchten Felsen <strong>de</strong>n relativ schwerfällig fliehen<strong>de</strong>n<br />
Schwarzgrun<strong>de</strong>ln (Gobius niger) auflau-<br />
13 (2005) Heft 1
61<br />
Panor<br />
anorama<br />
ama<br />
ern. Sie kommt auch heute noch an <strong>de</strong>r Küste bei<br />
Neptun in <strong>de</strong>r unmittelbaren Nähe <strong>de</strong>s Comorova-<br />
Wal<strong>de</strong>s vor (Abb. 7), von wo sie seit BACESCU<br />
(1934) bekannt ist, sowie an <strong>de</strong>n Seen (Neptun-,<br />
Jupitersee) <strong>de</strong>r Umgebung. <strong>Im</strong> Comorova-Wald<br />
fehlt sie mangels geeigneter Gewässer.<br />
Testudo graeca ibera<br />
Die Art erreicht in <strong>de</strong>r Dobrudscha <strong>de</strong>n Nordrand<br />
ihrer Verbreitung. FUHN & VANCEA (1961)<br />
führen noch etwa 55 Fundorte für die Maurische<br />
Landschildkröte in <strong>de</strong>r Dobrudscha an. Ihre Population<br />
ist aber mittlerweile stark im Rückgang begriffen.<br />
U<strong>ms</strong>o erfreulicher ist es, dass sie sich im<br />
Comorova-Wald noch fortpflanzt, wie <strong>de</strong>r Fund<br />
eines 6 cm langen Jungtieres zeigt (Abb. 8). Dieses<br />
Individuum wur<strong>de</strong> am Rand eines in <strong>de</strong>n Wald<br />
hineinreichen<strong>de</strong>n Fel<strong>de</strong>s (Abb. 9) ent<strong>de</strong>ckt. Adulti<br />
wur<strong>de</strong>n im Zentrum <strong>de</strong>s Fel<strong>de</strong>s beobachtet. Nach<br />
BACESCU (1934) ernähren sich die Schildkröten <strong>de</strong>s<br />
Comorova-Wal<strong>de</strong>s zu einem großen Teil von Schlehenblättern.<br />
Bufo viridis viridis<br />
Die Wechselkröte (Abb. 10) ist <strong>de</strong>r am weitesten<br />
verbreitete Lurch <strong>de</strong>r Dobrudscha (COGALNICEANU<br />
1991). Die sehr anpassungsfähige Art ist fast überall<br />
gegenwärtig, auch in <strong>de</strong>r Nähe menschlicher Siedlungen,<br />
sodass ihr Vorkommen im Comorova-<br />
Wald nicht überrascht. Obwohl permanente Gewässer<br />
fehlen, ist sie recht häufig und auch tagsüber<br />
an schattigen Stellen, beson<strong>de</strong>rs an feuchten Feldrän<strong>de</strong>rn,<br />
anzutreffen. Sie vermag es wohl, die bis<br />
zum späten Frühling bestehen<strong>de</strong>n temporären Minigewässer<br />
(Pfützen) zur Fortpflanzung zu nutzen.<br />
So kommt es in <strong>de</strong>r Dobrudscha gewöhnlich En<strong>de</strong><br />
Mai o<strong>de</strong>r Anfang Juni zum so genannten „Krötenregen“.<br />
Die nur etwa 1 cm langen Jungkrötchen<br />
haben dann fast alle zur gleichen Zeit ihre Metamorphose<br />
been<strong>de</strong>t und halten sich oft zu Tausen<strong>de</strong>n in<br />
<strong>de</strong>r Umgebung <strong>de</strong>r Laichgewässer auf.<br />
Weitere mögliche Arten<br />
Aus <strong>de</strong>r näheren Umgebung (ca. 10-15 km) sind<br />
weitere Arten bekannt, die bisher noch nicht im<br />
o<strong>de</strong>r am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Comorova-Wal<strong>de</strong>s gefun<strong>de</strong>n<br />
wur<strong>de</strong>n. Die Vierstreifennatter (Zamenis quatuorlineata<br />
sauromates), die Riesensmarag<strong>de</strong>i<strong>de</strong>chse<br />
(Lacerta trilineata dobrogica), die Taurische Ei<strong>de</strong>chse<br />
(Podarcis taurica taurica) und die Zaunei<strong>de</strong>chse<br />
(Lacerta agilis chersonensis) sind aus <strong>de</strong>r<br />
Umgebung <strong>de</strong>s Techirghiol-Sees, von Tuzla o<strong>de</strong>r<br />
Mangalia bekannt. Die Ringelnatter (Natrix natrix<br />
persa) gilt allgemein im rumänischen Küstengebiet<br />
Abb. 9. Ein in <strong>de</strong>n Wald hineinreichen<strong>de</strong>s Feld<br />
13 (2005) Heft 1
Panor<br />
anorama<br />
ama<br />
62<br />
südlich von Konstanza als sehr selten (BACESCU<br />
1934, 1937, 1959; FUHN & VANCEA 1961). Nach<br />
CALINESCU (1931) und COGALNICEANU (1991) leben<br />
auch die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus fuscus),<br />
die Syrische Schaufelkröte (Pelobates syriacus<br />
balcanicus), <strong>de</strong>r Europäische Laubfrosch (Hyla<br />
arborea arborea) und <strong>de</strong>r Seefrosch (Rana ridibunda)<br />
in <strong>de</strong>r südlichen Dobrudscha. Zumin<strong>de</strong>st<br />
die bei<strong>de</strong>n zuletzt genannten Froschlurche kommen<br />
aber mangels geeigneter Laichgewässer im Comorova-Wald<br />
nicht vor. Von <strong>de</strong>n Pelobates-Arten<br />
sollte insbeson<strong>de</strong>re die Syrische Schaufelkröte<br />
zumin<strong>de</strong>st in <strong>de</strong>r unmittelbaren Umgebung vorkommen<br />
und lediglich aufgrund ihrer versteckten<br />
Lebensweise übersehen wor<strong>de</strong>n sein.<br />
Abb. 10. Bufo viridis viridis<br />
Fazit<br />
Einschließlich <strong>de</strong>r Würfelnatter wur<strong>de</strong>n sechs<br />
Amphibien- und Reptilienarten im Comorova-Wald<br />
o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r unmittelbaren Umgebung gefun<strong>de</strong>n. Für<br />
<strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>s kleinen Reservates wer<strong>de</strong>n weitere<br />
Schutzmaßnahmen dringend empfohlen, insbeson<strong>de</strong>re<br />
ist eine weitere Einschränkung <strong>de</strong>r Waldflächen<br />
durch die Landwirtschaft zu verhin<strong>de</strong>rn. An<strong>de</strong>rerseits<br />
können die Reptilien auf Dauer nur überleben,<br />
wenn durch Pflegemaßnahmen sonnige Lichtungen<br />
und Schneisen erhalten bleiben. Ein negativer<br />
Einfluss durch Urlauber aus <strong>de</strong>m nahe gelegenen<br />
und im Sommer stark besuchten Seebad Neptun<br />
könnte durch höhere Absperrungen gemil<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n. Damit könnte auch eine illegale Jagd auf<br />
die Fasane und Rebhühner unterbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Schriften<br />
BACESCU, M. (1934): Contributions à la faune <strong>de</strong>s<br />
reptiles <strong>de</strong> Dobrodgea. – Ann. scient. Univ.<br />
Jassy, 19(-4): 317-330.<br />
— (1937): Contributions á la connaissance <strong>de</strong>s<br />
reptiles et <strong>de</strong>s amphibiens <strong>de</strong> la Roumanie. Etu<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong> la Collection <strong>de</strong> Mr. le Professeur A. Popovici-Biznosanu.<br />
– Ann. Sci. Univ. Jassy, 24(2):<br />
1-10.<br />
— (1959): Fauna <strong>de</strong> tip relict <strong>de</strong> la coada lacului<br />
Techirghiol. – Vol. omagial, Agigea. [zit. nach<br />
FUHN & VANCEA 1961].<br />
CALINESCU, R. I. (1931): Contributiuni sistematice si<br />
zoogeographice la studiul amphibiilor si reptilelor<br />
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Bucuresti, Ser. III, 7(7): 1-173.<br />
COGALNICEANU, D. (1991): A preliminary report on<br />
the geographical distribution of amphibians in<br />
Romania. – Rev. Roum. Biol., Ser. Biol. Anim.,<br />
Bucuresti, 36: 39-50.<br />
FUHN, I. E. & R. MERTENS (1959): Das Vorkommen<br />
von Lacerta viridis meridionalis in Rumänien.<br />
– Senck. biol., Frankfurt, 40: 121-126.<br />
FUHN, I. E. & S. VANCEA (1961): Fauna Republicii<br />
Populare Romîne. Vol. XIV.2: Reptilia. – Bucuresti<br />
(Ed. Acad. R. P. R. ), 338 S.<br />
LEPSI, J. (1927): Beiträge zur Reptilienfauna <strong>de</strong>r<br />
südöstlichen Dobrudscha. – Verh. Mitt. Siebenb.<br />
Ver. Naturwiss., Hermannstadt, 77: 27-<br />
50.<br />
MERTENS, R. (1920): Die Amphibien und Reptilien<br />
<strong>de</strong>r Walachei und <strong>de</strong>r Dobrudscha. I. Die Amphibien.<br />
– Senck. biol., Frankfurt, 2: 236-238.<br />
MERTENS, R. (1921): Die Amphibien und Reptilien<br />
<strong>de</strong>r Walachei und <strong>de</strong>r Dobrudscha. II. Die Reptilien.<br />
– Senck. biol., Frankfurt, 3: 20-23.<br />
— (1923): Beiträge zur Herpetologie Rumäniens. –<br />
Senck. biol., Frankfurt, 5: 207-227.<br />
SCHLÜTER, U. (2003): Die Herpetofauna <strong>de</strong>s NSG<br />
Padurea Hagieni in Rumänien. – elaphe (N.F.),<br />
11(1): 60-65.<br />
STUGREN, B., I. E. FUHN & N. POPOVICI (1962):<br />
Untersuchungen über die Systematik <strong>de</strong>r Blindschleiche<br />
(Anguis fragilis L.) in Rumänien. –<br />
Zool. Anz., 169: 460-466.<br />
VANCEA (1958): Contributii la sistematica si ecologia<br />
lacerti<strong>de</strong>lor din R. P. R. III. Sopirla <strong>de</strong> ziduri<br />
– Lacerta muralis muralis LAURENTUS. – Acad.<br />
R. P. R. Filiala Iasi, Studii si Cerc. Stiint. Biol.<br />
St. Agricole, Iasi, 9(1): 73-84.<br />
Autor<br />
UWE SCHLÜTER<br />
Mohrhennsfeld 16<br />
D-42369 Wuppertal<br />
13 (2005) Heft 1
urzoo09-04160-240 mm_4c 22.09.2004 8:50 Uhr Seite 1<br />
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64<br />
Carina M. Knappe<br />
Beobachtung eines Rivalenkampfes bei<br />
Que<strong>de</strong>nfeldtia trachyblepharus im Hohen Atlas<br />
Während einer zoologischen Exkursion nach Marokko Anfang <strong>de</strong>s Jahres<br />
2004 hatten wir am 11. März im Hohen Atlas bei Oukaime<strong>de</strong>n das<br />
Glück, einen Rivalenkampf zwischen zwei männlichen Tieren <strong>de</strong>s<br />
Atlas-Taggeckos (Que<strong>de</strong>nfeldtia trachyblepharus) beobachten zu können.<br />
Die Gattung Que<strong>de</strong>nfeldtia beinhaltet zwei Arten:<br />
Que<strong>de</strong>nfeldtia trachyblepharus (BOETTGER<br />
1874), <strong>de</strong>n Atlas-Taggecko und Que<strong>de</strong>nfeldtia<br />
moerens (CHABANAUD 1916), <strong>de</strong>n Marokko-Taggecko.<br />
Bei<strong>de</strong> Arten sind für Marokko en<strong>de</strong>misch.<br />
Que<strong>de</strong>nfeldtia trachyblepharus hat eine KRL von<br />
40 mm und eine SL von 57 mm, eine stämmige<br />
Gestalt und eher schlanke Extremitäten. Die Zehen<br />
sind an <strong>de</strong>r Basis leicht verbreitert und am distalen<br />
En<strong>de</strong> seitlich zusammengedrückt, die Haftpolster<br />
sind reduziert. Die Schnauze <strong>de</strong>s Geckos ist gerun<strong>de</strong>t<br />
und <strong>de</strong>r Kopf abgeflacht, die Pupillen sind rund.<br />
Der Artname trachyblepharus besteht aus <strong>de</strong>n<br />
griechischen Wörtern trachys = rau und blepharon<br />
Abb. 2. Eine Felsspalte als Versteck für<br />
Que<strong>de</strong>nfeldtia trachyblepharus im Hohen<br />
Atlas, 2522 m<br />
Abb. 1. Habitat von Que<strong>de</strong>nfeldtia trachyblepharus im Hohen Atlas bei Oukaime<strong>de</strong>n,<br />
2640 m. – Fotos: C. Knappe<br />
13 (2005) Heft 1
65<br />
Panor<br />
anorama<br />
ama<br />
Abb. 3 und 4. Zwei männliche Exemplare von<br />
Que<strong>de</strong>nfeldtia trachyblepharus im Hohen<br />
Atlas bei Oukaime<strong>de</strong>n, 2640 m<br />
= Augenlid. Dem Namen zufolge sind die oberen<br />
Augenli<strong>de</strong>r am Rand mit mehreren vorspringen<strong>de</strong>n<br />
dreieckigen Schuppen besetzt, was sich auch im<br />
englischen Namen „Thorny-eyelid<strong>de</strong>d gecko“ zeigt<br />
(SCHLEICH et al. 1996).<br />
Was die Färbung <strong>de</strong>r Geckos betrifft, so variiert<br />
diese sehr stark, selbst bei Tieren, die <strong>de</strong>n gleichen<br />
Lebensraum besie<strong>de</strong>ln. Die Grundfarbe <strong>de</strong>r Tiere<br />
ist grau, kann aber auch ins Schwärzliche, Bräunliche<br />
und Grünliche gehen. Auf <strong>de</strong>m Rücken befin<strong>de</strong>t<br />
sich ein Muster aus Punkten, die verschie<strong>de</strong>ne<br />
Farben in unterschiedlichen Kombinationen aufweisen<br />
können: schwarz, weiß, grün, rot, hellblau<br />
und grünblau (SCHLEICH et al. 1996).<br />
Bei Que<strong>de</strong>nfeldtia trachyblepharus ist ein <strong>de</strong>utlicher<br />
Sexualdichromatismus vorhan<strong>de</strong>n. So wird<br />
unter An<strong>de</strong>rem folgen<strong>de</strong> Variante angegeben: männliche<br />
Tiere mit weißlichgrau bis hellgrau geflecktem,<br />
schwarzen Vor<strong>de</strong>rkörper, <strong>de</strong>r Hinterkörper<br />
dorsal hellgrau mit rostroten Flecken. Die Weibchen<br />
dagegen grau mit zwei schwarzen Punktreihen,<br />
die sich seitlich <strong>de</strong>r Rückenmitte befin<strong>de</strong>n<br />
(RÖSLER, 1995). Für dominante Männchen wird<br />
zu<strong>de</strong>m eine rötliche o<strong>de</strong>r gelbliche Kopffärbung<br />
angegeben (SCHLEICH et al. 1996)<br />
Der Atlas-Taggecko ist, wie man seinem <strong>de</strong>utschen<br />
Namen bereits entnehmen kann, tagaktiv.<br />
Morgens wird er schon sehr früh aktiv und erwartet,<br />
die Schnauze aus <strong>de</strong>m Schlupfwinkel herausgestreckt,<br />
die ersten Sonnenstrahlen (SCHLEICH et al.<br />
1996). Er lebt auf felsigem Bo<strong>de</strong>n, an Felswän<strong>de</strong>n,<br />
die einige Spalten und Ritzen aufweisen und auf<br />
Gesteinsbrocken (vgl. Abb. 1). Zur Höhenverbreitung<br />
<strong>de</strong>s Geckos fin<strong>de</strong>t man in <strong>de</strong>r Literatur unterschiedliche<br />
Angaben, die zum Teil stark voneinan<strong>de</strong>r<br />
abweichen. Die Höhenangaben von Normalnull bis<br />
4000 m (SCHLEICH et al. 1996) beinhalten alle Angaben.<br />
Que<strong>de</strong>nfeldtia trachyblepharus wird auch für<br />
die Marokkanische Sahara, dort zum Teil auf mehreren<br />
Quadratmeter großen Felsbrocken, die ringsum<br />
von Sand umgeben sind, angegeben und ab einer<br />
Höhe von 2000 m als das häufigste Reptil angeführt<br />
(SCHLEICH et al. 1996). Que<strong>de</strong>nfeldtia trachyblepharus<br />
ist außer<strong>de</strong>m das Reptil Marokkos, das generell<br />
die größte Höhe erreicht (BONS & GENIEZ, 1996).<br />
Um sich bei Gefahr zu verstecken, verschwin<strong>de</strong>n<br />
diese Tiere unter Steinen o<strong>de</strong>r nutzen Risse und<br />
Felsspalten, um sich darin zu verkriechen (vgl.<br />
Abb. 2). Dieses Verhalten konnten wir mehrmals<br />
bei verschie<strong>de</strong>nen, nicht am Revierkampf beteiligten<br />
Exemplaren von Que<strong>de</strong>nfeldtia trachyblepharus<br />
beobachten, als wir <strong>de</strong>ren Fluchtdistanz von<br />
etwa einem Meter unterschritten hatten. Allerdings<br />
zeigten sich die Tiere auch recht schnell wie<strong>de</strong>r,<br />
wenn wir still an gleicher Stelle stehen blieben.<br />
Felsspalten wer<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m als Eiablageplätze<br />
genutzt (ROGNER, 1992), das einzige hartschalige Ei<br />
kann aber auch unter Steinen versteckt wer<strong>de</strong>n<br />
(HENKEL & SCHMIDT, 2003).<br />
Zum Teil sind diese Unterschlupf bieten<strong>de</strong>n<br />
Spalten mehrere Meter tief und weisen ein Mikroklima<br />
auf, das nahe am Jahresdurchschnitt liegt.<br />
Dorthin können sich die Geckos sowohl zur Überwinterung<br />
als auch während extremer Sommerhitze<br />
zurückziehen; an sonnigen Wintertagen sind die<br />
Tiere aber aktiv. Ob dies allerdings auch in <strong>de</strong>n<br />
höchstgelegenen Verbreitungsgebieten <strong>de</strong>r Fall ist,<br />
ist unbekannt (SCHLEICH et al. 1996).<br />
13 (2005) Heft 1
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anorama<br />
ama<br />
66<br />
Abb. 5. vorne: Drohgesten von Que<strong>de</strong>nfeldtia<br />
trachyblepharus: hochbeinige seitliche<br />
Präsentation, lateral abgeplatteter Körper<br />
und aufgeblähter Kehlsack (a., b., c., f.);<br />
hinten: Demutsgeste (e.)<br />
Kenntnisstand zur Populationsdichte und<br />
Verhaltensbiologie<br />
<strong>Im</strong> Hohen Atlas etwa 3 Tiere pro m² auf einzelnen,<br />
von Gras umgebenen Felsen. <strong>Im</strong> Antiatlas 4-<br />
6 adulte Tieren auf einem Felsbrocken von 2 m<br />
Höhe und in <strong>de</strong>r Ouarzazate-Gegend mehr als 100<br />
Geckos auf einer Fläche von 2-3 ha (SCHLEICH et al.<br />
1996).<br />
Da Que<strong>de</strong>nfeldtia trachyblepharus kleine Kolonien<br />
von bis zu acht Tieren bil<strong>de</strong>t, ist ein umfangreiches<br />
Kommunikationssystem notwendig, um die<br />
Wechselbeziehungen zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />
Geckos zu regeln. Hierzu zeigen die Atlas-Taggeckos<br />
geringfügige akustische, aber vor allem optische<br />
Kommunikation mit zahlreichen verschie<strong>de</strong>nen<br />
Gesten.<br />
Was die Fortbewegung <strong>de</strong>r Atlas-Taggeckos<br />
betrifft, so konnten wir beobachten, wie diese Tiere<br />
sehr flink an <strong>de</strong>n Gesteinsblöcken hinauf und hinunter<br />
klettern und in <strong>de</strong>r Lage sind, problemlos über<br />
Felsspalten zu springen, die etwa 3,5 mal so breit<br />
sind wie ihre KRL.<br />
Wie bereits erwähnt, ist das Repertoire an Gesten,<br />
die zur optischen Kommunikation gehören, bei<br />
Que<strong>de</strong>nfeldtia trachyblepharus sehr vielfältig. In<br />
Tabelle 1 beschreibe ich die beobachteten optischen<br />
Signale in einer Gruppe von zwei Männchen und<br />
zwei Weibchen im Hohen Atlas nach SCHLEICH et al.<br />
1996, bevor ich das von uns beobachtete Verhalten<br />
<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Atlas-Taggeckos schil<strong>de</strong>re.<br />
a. Hochbeinig a. und b. oft gemeinsam, in Konfliktsituationen<br />
b. Hochgewölbter Rücken<br />
c. Seitliche Präsentation a., b. und c. während Drohung gegenüber kleinen Nicht-Artgenossen<br />
o<strong>de</strong>r imponieren<br />
d. Vor<strong>de</strong>rkörper aufgerichtet imponieren<br />
e. Vor<strong>de</strong>rkörper tief unterwürfig, gegensätzlich zu d.<br />
f. Kehlsack aufgebläht imponieren, stets in Kombination, ausschließlich bei Männchen?<br />
g. Schnelles vertikales Nicken etwa 4 mal Nicken pro Sekun<strong>de</strong>; geringe Aggression und epigam,<br />
bei dominanten Tieren mit größerer Auslenkung,<br />
längeren Sequenzen und wie<strong>de</strong>rholt<br />
h. Liegestützen einzelnes Kopfnicken; hochaggressiv, unmittelbar davor, <strong>de</strong>n<br />
Gegner anzugreifen<br />
i. Seitliches Kopfschwenken etwa 1 mal Kopfschwenken in 2 Sekun<strong>de</strong>n, stets mit g. kombiniert<br />
und lediglich bei Männchen, während sozialer Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen<br />
j. Abgehackter Gang nur 1 mal in Kombination gesehen; Fortbewegung und imponieren<br />
k. Ruckartiges Kopfheben Reviermarkierung währen<strong>de</strong>n überraschen<strong>de</strong>n Begegnungen mit<br />
Artgenossen o<strong>de</strong>r vor/nach Fortbewegung<br />
l. Schwanzschlag/-welle Erregung; z. B. beim Jagen von Fliegen; nach <strong>de</strong>m Rennen o<strong>de</strong>r<br />
Springen<br />
Tabelle 1. Optische Signale von Que<strong>de</strong>nfeldtia trachyblepharus (übersetzt und verän<strong>de</strong>rt<br />
nach SCHLEICH et al. 1996)<br />
13 (2005) Heft 1
67<br />
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ama<br />
Abb. 6. vorne: sehr<br />
<strong>de</strong>utliche Demutsgeste<br />
(e.); hinten: Drohhaltung<br />
mit hochbeiniger und<br />
hochrückiger seitlichen<br />
Präsentation und leicht<br />
aufgeblähtem Kehlsack<br />
(a., b., c., f.). – Foto: S.<br />
Fritz<br />
Abb. 7. Anheben eines Vor<strong>de</strong>rbeines<br />
während <strong>de</strong>s Drohens bei hochbeiniger<br />
Position mit angehobenem Schwanz und<br />
aufgeblähtem Kehlsack (a., f.)<br />
Die meisten Signale können in verschie<strong>de</strong>nen<br />
Stärken auftreten und können zu<strong>de</strong>m mit an<strong>de</strong>ren<br />
Gesten kombiniert wer<strong>de</strong>n, wodurch ein großer<br />
Umfang an Ausdrucksweisen für <strong>de</strong>n Gemütszustand<br />
<strong>de</strong>s Geckos entsteht.<br />
Eigene Beobachtungen<br />
Wir beobachteten das Verhalten von zwei Atlas-<br />
Taggeckos im Hohen Atlas bei Oukaime<strong>de</strong>n in<br />
einer Höhe von 2640 m um die Mittagszeit bei<br />
Sonnenschein und einer Temperatur von etwa 18-<br />
20 °C. Wir gehen davon aus, dass es sich um<br />
Männchen han<strong>de</strong>lte, da die gelbe Färbung <strong>de</strong>s<br />
Kopfes und <strong>de</strong>r Kehle bei bei<strong>de</strong>n Tieren sehr<br />
auffällig war, eines <strong>de</strong>r Tiere zeigte zu<strong>de</strong>m eine<br />
leicht rötliche Schnauze.<br />
Die bei<strong>de</strong>n Exemplare hatten eine Gesamtlänge<br />
von etwa 10 cm, eine Größe von etwa 12 cm GL<br />
ist mögliche (ROGNER, 1992). Den Literaturangaben<br />
zufolge han<strong>de</strong>lte es sich also um adulte Atlas-<br />
Taggeckos. Die hellgraue Grundfärbung <strong>de</strong>s einen<br />
Tieres stimmt mit <strong>de</strong>n Literaturangaben überein,<br />
das an<strong>de</strong>re Tier hatte dagegen eine hellblaue dorsale<br />
Grundfarbe; bei<strong>de</strong> Geckos wiesen auf <strong>de</strong>m Rücken<br />
ein schwarzes Punktmuster auf (vgl. Abb. 3 und 4).<br />
Der Rivalenkampf wird in <strong>de</strong>n Abbildungen 5-<br />
9 dokumentiert. Zu Beginn unserer Beobachtungen<br />
stellte sich zunächst eines <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Tiere seitlich<br />
zu seinem Gegner, sodass die bei<strong>de</strong>n Geckos eine<br />
orthogonale Position zueinan<strong>de</strong>r hatten. Das Tier,<br />
das diese seitliche Präsentation ausführte, begann<br />
nun entsprechend <strong>de</strong>n Angaben unter g. zu Nicken,<br />
worauf das an<strong>de</strong>re Tier ebenfalls mit Nicken reagierte.<br />
Das sich seitlich präsentieren<strong>de</strong> Tier richtete<br />
sich nun hochbeinig auf und hob zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n<br />
Schwanz empor, sodass lediglich seine Füße Kontakt<br />
zum Felsen behielten. Daraufhin hob es außer<strong>de</strong>m<br />
für wenige Sekun<strong>de</strong>n eines seiner Vor<strong>de</strong>rbeine<br />
an.<br />
Teilweise folgten auf die bisherigen Signale ein<br />
laterales Abplatten <strong>de</strong>s Körpers, was <strong>de</strong>n Gecko<br />
massiger erscheinen lässt, da <strong>de</strong>r Gegner auf eine<br />
breitere Körperseite blickt; auch das Aufblähen <strong>de</strong>s<br />
Kehlsackes konnten wir mehrmals beobachten.<br />
Während dieses gesamten Drohverhaltens verharrte<br />
das an<strong>de</strong>re Tier meist in Demutsposition, in<strong>de</strong>m<br />
es <strong>de</strong>n gesamten Körper flach auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n<br />
drückte.<br />
Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r drohen<strong>de</strong> Gecko seinen hochgestellten<br />
Körper wie<strong>de</strong>r in seine gewöhnliche Position<br />
gebracht hatte, führten bei<strong>de</strong> Tiere hektische<br />
Bewegungen aus, die einem ruckartigen Schlängeln<br />
glichen. Eventuell entspricht dieses Verhalten einer<br />
Kombination von j. (abgehackter Gang) und l.<br />
(Schwanzschlag/-welle).<br />
<strong>Im</strong> Anschluss an das geschil<strong>de</strong>rte Verhalten<br />
wur<strong>de</strong>n entwe<strong>de</strong>r die oben genannten Gesten wie<strong>de</strong>rholt,<br />
zum Teil mit vertauschten Rollen, nach<strong>de</strong>m<br />
sich das bisher unterwürfige Tier seitlich zu seinem<br />
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68<br />
Abb. 8. links: Nur eine ange<strong>de</strong>utete<br />
Drohposition, da <strong>de</strong>r Gegner<br />
kaum sichtbar ist und somit das<br />
Verhalten nicht an <strong>de</strong>ssen Reaktion<br />
angepasst wer<strong>de</strong>n kann;<br />
schwach aufgeblähter Kehlsack<br />
und leicht hochbeinige seitliche<br />
Präsentation, <strong>de</strong>r Schwanz ist<br />
nicht angehoben (a., c., f.); rechts:<br />
Unterwerfungsgeste (e.)<br />
Abb. 9. Position <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Tiere zwischen zwei Abschnitten <strong>de</strong>s Rivalenkampfes,<br />
bei<strong>de</strong> Atlas-Taggeckos zeigen einen leicht aufgeblähten Kehlsack (f.). – Foto: S. Fritz<br />
Gegner ausgerichtet hatte, o<strong>de</strong>r eines <strong>de</strong>r Tiere<br />
entfernte sich ein größeres Stück (bis etwa 1,5 m).<br />
Daraufhin folgte ihm <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Gecko und <strong>de</strong>r<br />
Rivalenkampf begann dort von neuem.<br />
Nach<strong>de</strong>m einer <strong>de</strong>r Geckos seinen Rivalen verfolgt<br />
hatte, als dieser sich kurz vor En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Kampfes ein Stück entfernte, konnten wir ein einziges<br />
Mal während <strong>de</strong>r Konfrontation einen plötzlichen,<br />
etwa zwei Sekun<strong>de</strong>n dauern<strong>de</strong>n Angriff<br />
dieses Geckos auf seinen Gegner beobachten. Es<br />
blieb aber bei einem kurzen, körperlichen Kontakt<br />
ohne sichtbaren Verletzungen.<br />
Schlussendlich war dieser Konflikt zwischen<br />
<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Geckos nach etwa 15 Minuten been<strong>de</strong>t,<br />
nach<strong>de</strong>m das schwächer gefärbte Tier <strong>de</strong>n Felsblock<br />
endgültig und ohne weitere Angriffe <strong>de</strong>s<br />
Gegners verlassen hatte.<br />
Dank<br />
Ich bedanke mich bei SUSANNE FRITZ und KER-<br />
STIN NAGEL für ihre Mitbeobachtung und für unsere<br />
gemeinsame Rekonstruktion <strong>de</strong>s Rivalenkampfes<br />
in Marokko. Ein zusätzliches Dankeschön an SUS-<br />
ANNE, die ihre schönen Bil<strong>de</strong>r zur Verfügung gestellt<br />
hat. Des Weiteren danke ich ANDREAS HELM-<br />
DAG für seine interpretatorische, literarische und<br />
motivatorische Unterstützung.<br />
Schriften<br />
BONS, J. & P. GENIEZ (1996): Amphibiens et Reptiles<br />
du Maroc. – AHE Barcelona.<br />
HENKEL, F.W. & W. SCHMIDT (2003): Praxis Ratgeber<br />
Geckos. – Edition Chimaira, Frankfurt.<br />
LOVERIDGE, ARTHUR 1947 (1972): Revision of the<br />
African lizards of the family Gekkonidae. –<br />
Bulletin of the Museum of Comparative Zoology.<br />
98(1):1-469.<br />
ROGNER, M. (1992): Echsen 1. – Ulmer Verlag<br />
Stuttgart<br />
RÖSLER, H. (1995): Geckos <strong>de</strong>r Welt. – Urania<br />
Verlag Leipzig Jena Berlin.<br />
SCHLEICH, H. H., W. KÄSTLE & K. KABISCH (1996):<br />
Amphibians and Reptiles of North Africa. –<br />
Koeltz Scientific Publishers Koenigstein.<br />
Autorin<br />
CARINA M. KNAPPE<br />
Berkheimerstr. 31, D-73760 Ostfil<strong>de</strong>rn<br />
13 (2005) Heft 1
69<br />
Arbeitsgemeinschaften<br />
<strong>DGHT</strong>-AG Agamen<br />
Gründungstagung <strong>de</strong>r AG Agamen<br />
Bereits am 29.10. fan<strong>de</strong>n sich im nordrheinwestfälischen<br />
Hamm die ersten zwei Dutzend Gründungsveranstaltungsteilnehmer<br />
ein, um im Landgasthof<br />
„Langerbein“ in ländlichem Ambiente bei<br />
einer ausgiebigen Tafelei alte und neue Bekannte zu<br />
begrüßen. In geselliger Run<strong>de</strong> fand so mancher<br />
interessante Plausch statt, und auch <strong>de</strong>r Initiator <strong>de</strong>s<br />
Ganzen, MARTIN DIECKMANN, nahm an dieser Run<strong>de</strong><br />
teil, nicht ohne die letzten technischen Details<br />
und logistischen Anfor<strong>de</strong>rungen zu klären, zu prüfen<br />
und zu organisieren. Insgesamt waren 53 Teilnehmer<br />
vor Ort, und diese erfreuliche Resonanz<br />
zauberte auch <strong>de</strong>m sichtlich nervösen „Grün<strong>de</strong>rvater“<br />
MARTIN DIECKMANN ein entspanntes Lächeln<br />
auf die Lippen.<br />
Eröffnet wur<strong>de</strong> die Veranstaltung von Herrn<br />
Prof. Dr. BÖHME, <strong>de</strong>r in gewohnt wortgewaltiger<br />
Manier einen informativ-interessanten und humorigen<br />
Einblick in die Herpetologie und die Entstehung<br />
<strong>de</strong>s Museu<strong>ms</strong> A. König und <strong>de</strong>ssen Wer<strong>de</strong>gang<br />
vorstellte.<br />
Danach begann das offizielle Proze<strong>de</strong>re zur Wahl.<br />
Nach einigen einleiten<strong>de</strong>n Worten von MARTIN zur<br />
Gründungsi<strong>de</strong>e wur<strong>de</strong> Herr BISCHOFF zum Wahlleiter<br />
bestellt, und, nach<strong>de</strong>m einstimmig auf eine<br />
geheime Wahl verzichtet wur<strong>de</strong>, konnte die Wahl<br />
<strong>de</strong>s Leitungstea<strong>ms</strong> vonstatten gehen. Die Gemeinschaft<br />
einigte sich darauf, das Leitungsteam <strong>de</strong>r<br />
AG, bestehend aus 2 Personen, für 2 Jahre zu<br />
wählen. Die vakanten Posten wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>rmaßen<br />
besetzt:<br />
Leiter <strong>de</strong>r AG Agamen: MARTIN DIECKMANN<br />
Kassenwart: NICOLA LUTZMANN<br />
Zur Kassenprüferin wur<strong>de</strong> SILVIA MACINA bestellt.<br />
Unter Leitung von MARTIN DIECKMANN wur<strong>de</strong>n<br />
anschließend folgen<strong>de</strong> Beschlüsse gefasst:<br />
– Die jährliche Kostenumlage für <strong>DGHT</strong>-Mitglie<strong>de</strong>r<br />
beläuft sich auf & 5,–, Nichtmitglie<strong>de</strong>r haben<br />
& 10,– zu entrichten.<br />
– Der Mitgliedsbeitrag wird, trotz <strong>de</strong>r fortgeschrittenen<br />
Jahreszeit, bereits für das Jahr 2004 entrichtet.<br />
– Die AG wird jährlich eine mehrtägige Tagung<br />
veranstalten. Ein fester Tagungsort wird noch<br />
nicht beschlossen. Die nächstjährige Tagung<br />
fin<strong>de</strong>t vom 28.-30.10.2005 erst einmal wie<strong>de</strong>r<br />
in Hamm statt.<br />
Nach <strong>de</strong>n logistischen Klärungen wur<strong>de</strong> die Frage<br />
<strong>de</strong>r AG-Publikation aufgeworfen, und das Problem<br />
<strong>de</strong>r Zersplitterung dieser in einzelne Kleinzeitschriften.<br />
Die AG Agamen wird gemeinsam mit <strong>de</strong>r AG<br />
Iguana die „neue“ Publikation bei<strong>de</strong>r AGs nutzen.<br />
Um weitere Belange abzu<strong>de</strong>cken, beschloss die<br />
Versammlung, die Publikation auch <strong>de</strong>r Unterordnung<br />
Chamaeleons zugänglich zu machen. Den<br />
anwesen<strong>de</strong>n Teilnehmern <strong>de</strong>s Leitungstea<strong>ms</strong> <strong>de</strong>r<br />
AG Chamaeleons wird angeboten, AG-intern <strong>de</strong>n<br />
Bedarf abzustimmen, und sich gegebenenfalls an<br />
<strong>de</strong>r neuen Publikation „IGUANA“ zu beteiligen.<br />
Die Antwort <strong>de</strong>s Leitungstemas <strong>de</strong>r AG Chamaeleons<br />
wird erwartet. Zur Abgabe von Manuskripten<br />
wur<strong>de</strong> aufgerufen. Für <strong>de</strong>n Fachbereich <strong>de</strong>r Agamen<br />
wur<strong>de</strong> ULRICH MANTHEY zum Schriftleiter vorgeschlagen;<br />
dieser nahm das Amt an. Die weiteren<br />
Details sind von <strong>de</strong>n Schriftleitern <strong>de</strong>r Iguana,<br />
Herrn GUNTHER KÖHLER und <strong>de</strong>m Gesamtschriftleiter<br />
Herrn WOLFGANG BISCHOFF zu klären.<br />
Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r logistische und organisatorische<br />
Teil <strong>de</strong>s Gründungstreffens abgearbeitet war, fand<br />
die Vorstellung <strong>de</strong>s „Posters <strong>de</strong>r AG Agamen“<br />
statt, das von ANGELIKA und SIEGFRIED TROIDL in<br />
Zusammenarbeit mit JÜRGEN DIECKMANN entworfen<br />
und angefertigt wur<strong>de</strong>. Es han<strong>de</strong>lt sich um eine sehr<br />
gelungene Arbeit, auf <strong>de</strong>r eine breite Palette von<br />
Agamen präsentiert wird. Die Bil<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n von<br />
einigen Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r AG zur Verfügung gestellt.<br />
Das Poster fand großen Anklang und ist für & 5,–<br />
zu erwerben.<br />
Nach einem gemeinsamen Mittagessen fand die<br />
geplante Vortragsreihe statt, die von <strong>de</strong>n Herren<br />
MANTHEY, BARTELS und LIESACK sehr kurzweilig<br />
gestaltet wur<strong>de</strong>. So ließen sich auch die lei<strong>de</strong>r<br />
kurzfristig abgesagten und somit fehlen<strong>de</strong>n Vorträge<br />
<strong>de</strong>r Herren WILMS und KIRSCHNER verschmerzen.<br />
Mit einem Gruppenfoto <strong>de</strong>r frisch gebackenen AG-<br />
Mitglie<strong>de</strong>r verabschie<strong>de</strong>ten sich die Teilnehmer von<br />
einer rundum gelungenen Veranstaltung.<br />
Das offizielle En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gründungstagung wur<strong>de</strong><br />
gegen 17:00 Uhr angekündigt, und <strong>de</strong>r Tag<br />
klang dann tatsächlich für einige erst in <strong>de</strong>n frühen<br />
Morgenstun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s nächsten Tages aus.<br />
Zusammenfassend ist die Gründungstagung <strong>de</strong>r<br />
Arbeitsgemeinschaft Agamen in <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong> als<br />
erfolgreicher Start einer neuen Gemeinschaft zu<br />
bezeichnen. Vielleicht entschließen sich weitere<br />
Interessenten, dieser AG bei zutreten. Bei Interesse<br />
steht Herr MARTIN DIECKMANN als Ansprechpartner<br />
zur Verfügung.<br />
(SILVIA MACINA)<br />
13 (2005) Heft 1
Arbeitsgemeinschaften<br />
70<br />
<strong>DGHT</strong>-AG Chamäleons<br />
Einladung zur Jahrestagung 2005<br />
Die nächste Jahrestagung <strong>de</strong>r AG Chamäleons<br />
fin<strong>de</strong>t am 21. und 22. Mai 2005 wie<strong>de</strong>r einmal in<br />
<strong>de</strong>m schönen Städtchen Boppard statt. Wie im<br />
letzten Jahr wer<strong>de</strong>n wir im Einladungsschreiben für<br />
die bereits am Freitag Angereisten wie<strong>de</strong>r einen<br />
Treffpunkt für <strong>de</strong>n Freitagabend vorschlagen. Um<br />
schon einmal „Appetit“ auf einen <strong>de</strong>r jährlichen<br />
Höhepunkte <strong>de</strong>r Chamäleonsaison zu wecken, stellen<br />
wir hier das geplante Programm vor. Am Sa<strong>ms</strong>tag<br />
liegt <strong>de</strong>r Schwerpunkt auf <strong>de</strong>r Haltung diverser<br />
Chamäleon-Arten sowie auf neuen Erkenntnissen<br />
zu ihrer Anatomie. Der Sonntag nimmt uns mit auf<br />
eine Reise durch Ostafrika, neben Madagaskar <strong>de</strong>r<br />
zweite „Hot-Spot“ für Chamäleonliebhaber. Wir<br />
hoffen, dass für je<strong>de</strong>n etwas Interessantes dabei ist!<br />
Freitag, <strong>de</strong>n 20.05.2005<br />
Lockeres Treffen <strong>de</strong>r bereits Angereisten (Zeit und<br />
Ort wer<strong>de</strong>n noch mitgeteilt)<br />
Sa<strong>ms</strong>tag, <strong>de</strong>n 21.05.2005<br />
9.00 Uhr Anreise und Kaffee<br />
9.45 Uhr Begrüßung<br />
10.00 Uhr WOLFGANG SCHMIDT, Soest: „Haltung<br />
und Zucht verschie<strong>de</strong>ner Brookesia-Arten“<br />
10.45 Uhr Pause<br />
11.00 Uhr ANDREAS BÖHLE, Liebenau: „Erfahrungen<br />
bei <strong>de</strong>r Haltung von Hochland-Chamäleons“<br />
12.00 Uhr Mittagspause<br />
14.00 Uhr Mitglie<strong>de</strong>rversammlung<br />
15.30 Uhr Kaffeepause<br />
16.00 Uhr Dr. MATTHIAS OTT, Tübingen: „Die<br />
visuelle Welt <strong>de</strong>s Chamäleons“<br />
17.00 Uhr WOLFGANG SCHMIDT, Soest: „Rationelle<br />
Futtertierzuchten“<br />
17.45 Uhr Pause<br />
18.00 Uhr WALTER HERWIG, Siegen: „Haltung und<br />
Zucht von Bradypodion thamnobates“<br />
19.00 Uhr Gemeinsames Aben<strong>de</strong>ssen und anschließend<br />
gemütliches Beisammensein<br />
Sonntag, <strong>de</strong>n 22.05.2005<br />
9.30 Uhr Begrüßung und Kaffee<br />
10.00 Uhr JOACHIM WITTGEN, Eschweiler: „Eine<br />
Reise durch Uganda und Ruanda“<br />
11.00 Uhr Kaffeepause<br />
11.30 Uhr MATTHIAS GOCKEL, Dülmen & STEPHAN<br />
KALLAS, Wuppertal: „Auf <strong>de</strong>r Suche nach Chamäleons<br />
in Malawi“<br />
13.00 Uhr Verabschiedung und Ausklang bei einem<br />
Kaffee<br />
<strong>DGHT</strong>-AG Feldherpetologie<br />
Tagung „NATURA 2000 –<br />
Stand <strong>de</strong>r U<strong>ms</strong>etzung und Perspektiven<br />
<strong>de</strong>s Schutzes von Amphibien und Reptilien<br />
im Rahmen <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie“<br />
Am 20. und 21. November 2004 trafen sich 120<br />
Herpetologen und Naturschutzexperten aus fünf<br />
europäischen Staaten in Potsdam , um sich über <strong>de</strong>n<br />
Stand <strong>de</strong>r U<strong>ms</strong>etzung <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie in<br />
Deutschland und <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Mitgliedsstaaten<br />
<strong>de</strong>r EU zu informieren. Die diesjährige herpetologische<br />
Fachtagung, die <strong>de</strong>r NABU in bewährter<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r AG Feldherpetologie <strong>de</strong>r<br />
<strong>DGHT</strong> organisierte, beleuchtete alle Aspekte <strong>de</strong>s<br />
Schutzes einheimischer Amphibien und Reptilien<br />
im Rahmen <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie. Nach einem Überblick<br />
zum Stand <strong>de</strong>r U<strong>ms</strong>etzung in <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />
und angrenzen<strong>de</strong>n Mitgliedsstaaten stan<strong>de</strong>n<br />
methodische und praktische Probleme beim Monitoring<br />
und bei <strong>de</strong>r Erstellung von Managementplänen<br />
im Mittelpunkt. Die Kurzfassungen <strong>de</strong>r Beiträge<br />
können im Internet unter: <strong>www</strong>.amphibienschutz.<strong>de</strong>/<br />
tagungen/natura2000.htm nachgelesen wer<strong>de</strong>n.<br />
Tagungsankündigung<br />
Die feldherpetologische Herbsttagung 2005 wird<br />
am 19. und 20. November 2005 in Neustadt am<br />
Rübenberge (Nie<strong>de</strong>rsachsen) stattfin<strong>de</strong>n und die<br />
Ringelnatter (Natrix natrix) zum Thema haben. Die<br />
langfristige Ankündigung <strong>de</strong>r Tagung soll die Möglichkeit<br />
geben, die kommen<strong>de</strong> Saison gezielt für<br />
Kartierungen und Untersuchungen zu nutzen. Die<br />
Organisatoren <strong>de</strong>r Tagung sind: INA BLANKE, Ahltener<br />
Str. 73, D-31275 Lehrte, E-Mail:<br />
inablanke@gmx.<strong>de</strong> und THOMAS BRANDT, Ökologische<br />
Schutzstation Steinhu<strong>de</strong>r Meer (ÖSSM e.V.),<br />
Hagenburger Str. 16, D-31547 Rehburg-Loccum,<br />
OT Winzlar, E-Mail: brandt@oessm.org.<br />
13 (2005) Heft 1
71<br />
Arbeitsgemeinschaften<br />
<strong>DGHT</strong>-AG Lacerti<strong>de</strong>n<br />
Jahrestagung vom 8. bis 10. April 2005 in Gersfeld-Altenfeld/Rhön<br />
Vorläufiges Programm<br />
ANNETTE BROSCHINSKI, Hannover: Designer-Food<br />
und Tischmanieren – ernährungsbiologische Beobachtungen<br />
an Gallotia galloti palmae<br />
RAINER WRANGEL, Kiel & RALF WOLLESEN, Hannover:<br />
Neues von <strong>de</strong>n Zaunei<strong>de</strong>chsen Schleswig-<br />
Holsteins<br />
MARTIN DIECKMANN, Hamm: Erfahrungen bei <strong>de</strong>r<br />
Terrarienhaltung von Prachtkielei<strong>de</strong>chsen Algyroi<strong>de</strong>s<br />
nigropunctatus<br />
EVGENI ROITBERG, Rostock: Geographische Variabilität<br />
<strong>de</strong>s Größenunterschieds zwischen <strong>de</strong>n Geschlechtern<br />
<strong>de</strong>r Zaunei<strong>de</strong>chse<br />
ESKANDAR RASTEGAR-POUYANI & ULRICH JOGER,<br />
Braunschweig: Iranische Arten <strong>de</strong>r Gattung Eremias,<br />
mit ersten Ergebnissen zur Phylogenie <strong>de</strong>s E.<br />
persica-Komplexes<br />
MARIO SCHWEIGER, Salzburg: Computerunterstützte<br />
GPS-Nutzung für je<strong>de</strong>rmann<br />
JOHANNES HILL, Wien: Verbreitung und Lebensräume<br />
<strong>de</strong>r Lacerti<strong>de</strong>n Österreichs<br />
WOLFGANG BÖHME, Bonn: Alttertiäre Ei<strong>de</strong>chsen und<br />
das Gold <strong>de</strong>r Ostsee (Abendvortrag am Freitag)<br />
GUNTRAM DEICHSEL, Biberach: Altweltliche Lacerti<strong>de</strong>n<br />
in Nordamerika und <strong>Im</strong>pressionen aus <strong>de</strong>r<br />
autochthonen Herpetofauna (Abendvortrag am<br />
Sa<strong>ms</strong>tag)<br />
Anmeldungen sind noch möglich, Spätentschlossene<br />
(nach <strong>de</strong>m 1. April) sollten sich wegen einer<br />
Unterkunft allerdings direkt an <strong>de</strong>n Inhaber <strong>de</strong>s<br />
Tagungslokals wen<strong>de</strong>n:<br />
Gasthof-Pension Forellenhof,<br />
Nallenweg 2, D-36129 Gersfeld-Altenfeld<br />
Inh. Claus Wahl,<br />
Tel. 06656/9617-0, Fax 06656/9617-37.<br />
Weitere Informationen: ROLF WARNECKE, Hel<strong>ms</strong>chero<strong>de</strong><br />
39, D-37581 Bad Gan<strong>de</strong>rsheim, E-Mail:<br />
rolfwarnecke@t-online.<strong>de</strong>.<br />
<strong>DGHT</strong>-AG Schildkröten<br />
Veranstaltungen<br />
Jahrestagung <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Schildkröten<br />
vom 01. bis 03. April 2005 in Gera<br />
Rahmenprogramm:<br />
• Erneut besteht die Möglichkeit, die Literatursammlung<br />
zu vervollständigen, z. B. am Stand<br />
<strong>de</strong>r Buchhandlung Chimaira<br />
• MARION MINCH ist mit ihrer Verkaufsausstellung<br />
„Samenkiste“ vertreten und bietet Sämereien,<br />
Frühbeete und Terrarienzubehör an<br />
Tagungsgebühren:<br />
Sa<strong>ms</strong>tag/Sonntag 8,00 &<br />
nur Sa<strong>ms</strong>tag 8,00 &<br />
nur Sonntag 2,00 &<br />
Der Besuch <strong>de</strong>s Vortrags am Freitagabend ist<br />
allen Interessierten kostenfrei möglich!<br />
Freitag, <strong>de</strong>n 01. April 2005<br />
14.00 Uhr Exkursion I: Besuch <strong>de</strong>s Museu<strong>ms</strong> für<br />
Naturkun<strong>de</strong> Gera; Führung durch die Ausstellung<br />
(z. B. Fauna Südost-Thüringens) und Präsentation<br />
<strong>de</strong>r herpetologischen Sammlung <strong>de</strong>s Museu<strong>ms</strong>.<br />
Das Museum ist unter Führung in 10 Minuten zu<br />
Fuß zu erreichen. Exkursion II: Besuch <strong>de</strong>r Schildkrötenanlage<br />
von INGO GIEBNER in Hirschfeld; nicht<br />
nur wegen <strong>de</strong>r Freilandterrarien zur Haltung von<br />
Schnapp- und Geierschildkröten sehenswert. Anreise<br />
mit eigenen PKW (Mitfahrgelegenheiten wer<strong>de</strong>n<br />
vermittelt). Bitte Voranmeldung bei INGO GIEB-<br />
NER (Telefon 036695-20767) bis 20.03.2005.<br />
19.00 Uhr Gemeinsames Abendbuffet<br />
20.15 Uhr Abendvortrag: NICOLÀ LUTZMANN, Zürich:<br />
Madagaskar – Der Masoala-Regenwald und<br />
die Biotope <strong>de</strong>r madagassischen Schildkröten<br />
Sa<strong>ms</strong>tag, <strong>de</strong>n 02. April 2005<br />
09.15 Uhr Begrüßung und Eröffnung <strong>de</strong>r Tagung<br />
durch <strong>de</strong>n Leiter <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Schildkröten,<br />
BERND WOLFF<br />
13 (2005) Heft 1
Arbeitsgemeinschaften<br />
72<br />
09.30 Uhr Dr. STEFAN THIERFELDT, Jülich: Langjährige<br />
Erfahrungen bei <strong>de</strong>r Nachzucht <strong>de</strong>r Gewöhnlichen<br />
Moschusschildkröte, Sternotherus odoratus<br />
10.10 Uhr HANS-DIETER PHILIPPEN, Heinsberg:<br />
Vorstellung <strong>de</strong>r EAZA-Aktion Shell Shock zur<br />
Rettung gefähr<strong>de</strong>ter Schildkrötenarten<br />
10.30 Uhr PETR VELENSKY, Prag: Vorstellung <strong>de</strong>s<br />
neuen Indonesien-Hauses im Zoo Prag und <strong>de</strong>r<br />
daran angeschlossenen Nachtzuchtstation für asiatische<br />
Schildkröten (in englischer Sprache vorgetragen,<br />
aber mit Folienpräsentation in Deutsch)<br />
10.50 Uhr Pause<br />
11.10 Uhr Dr. BEATE PFAU, Aarbergen: Schildkröten<br />
in Texas – ein Reisebericht<br />
11.50 Uhr FRANK MITTENZWEI, Biebergemünd: Langjährige<br />
Erfahrung bei <strong>de</strong>r Haltung herpesinfizierter<br />
Testudo graeca graeca aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s Tierarztes<br />
12.30 Uhr Mittagspause<br />
14.00 Uhr EDLEF HEIMANN, Pirna: 25 Jahre Erfahrung<br />
bei <strong>de</strong>r Haltung und Zucht Europäischer Landschildkröten<br />
14.45 Uhr MAIK SCHILDE, Leipzig: Bemerkungen<br />
zur Systematik <strong>de</strong>r Altwelt-Sumpfschildkröten<br />
(Geoemydidae)<br />
15.15 Uhr Pause<br />
15.35 Uhr Dr. JENS POSCHADEL, Hamburg: Genetischer<br />
Nachweis von Unterarten bzw. Verwandtschaftsverhältnissen<br />
am Beispiel von Emys orbicularis,<br />
<strong>de</strong>r Europäischen Sumpfschildkröte<br />
16.15 Uhr THOMAS WILMS, Bad Dürkheim: Pflege<br />
und Vermehrung <strong>de</strong>r Steppenschildkröte (Testudo<br />
horsfieldii) sowie Vorstellung <strong>de</strong>s Reptiliu<strong>ms</strong> Landau<br />
16.45 Uhr Dr. PETER VALENTIN, Wien, BERND WOLFF,<br />
Lingenfeld, Dr. HEINER SCHROER, Landolfshausen,<br />
HERBERT MEIER, Puschendorf & INGO PAULER, Wachenheim:<br />
Ergebnisse und Zusammenfassungen<br />
<strong>de</strong>r Workshops Cuora (Juni 2004), Emys (November<br />
2004) und Südamerikanische Wasserschildkröten<br />
(Februar 2005)<br />
19.00 Uhr Gemeinsames Abendbuffet<br />
20.15 Uhr Abendvortrag: HERBERT MEIER, Puschendorf:<br />
Der Regenwald Venezuelas mit seinen Menschen,<br />
Pflanzen und Tieren<br />
Sonntag, <strong>de</strong>n 03. April 2005<br />
09.25 Uhr Eröffnung durch <strong>de</strong>n Leiter <strong>de</strong>r AG<br />
09.30 Uhr MATS BLOHM, Wyk: Schildkröten Südafrikas<br />
und Namibias<br />
10.00 Uhr INGO GIEBNER, Hirschfeld: Vorstellung<br />
meiner neuen Haltungs- und Zuchtanlage für<br />
Schnapp- (Chelydra serpentina) und Geierschildkröten<br />
(Macrochelys temminckii)<br />
10.30 Uhr Pause<br />
10.50 Uhr TORSTEN BLANCK, Valencia: Mock Turtles<br />
– bewusste (?) Bastardisierung asiatischer<br />
Schildkröten in China<br />
11.30 Uhr IRMI JASSER-HÄGER, Hürth, & ROLF JOST,<br />
Emmen: Nordamerikanische Dosenschildkröten <strong>de</strong>r<br />
Gattung Terrapene – langjährige Erfahrung und<br />
Probleme bei <strong>de</strong>r Haltung und Zucht („Einstimmung“<br />
auf <strong>de</strong>n Spezial-Workshop <strong>de</strong>r AG Schildkröten<br />
zum Thema „Nordamerikanische Dosenschildkröten“)<br />
12.15 Uhr BERND WOLFF, Lingenfeld: Ausblick auf<br />
weitere Aktivitäten und Abschluss <strong>de</strong>r Tagung<br />
Dorint-Hotel<br />
Berliner Straße 38, 07545 Gera<br />
Telefon: ++49-(0) 365-43440,<br />
Fax: ++49-(0) 365-4344100<br />
E-Mail: reservierung.ZGAEGER@dorint.com<br />
Unter <strong>de</strong>m Stichwort „Schildkrötentagung“ steht<br />
eine begrenzte Anzahl von Zimmern zum Son<strong>de</strong>rpreis<br />
zur Verfügung, die ab sofort reserviert wer<strong>de</strong>n<br />
können. Kosten pro Zimmer und Nacht: Einzelzimmer<br />
55,00 &, Doppelzimmer 80,00 &. <strong>Im</strong><br />
Preis eingeschlossen ist die Benutzung von Hallenbad,<br />
Sauna, Dampfbad und Fitnessraum. Mehr<br />
Info und Online-Anmeldung: <strong>www</strong>.dorint.<strong>de</strong>/gera<br />
4. Rheinischer Workshop <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG<br />
Schildkröten im Aquazoo Düsseldorf<br />
Die <strong>DGHT</strong>-Stadtgruppe Düren wird auch 2005<br />
wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n 4. Rheinischen Workshop für die AG<br />
Schildkröten im Aquazoo Düsseldorf ausrichten.<br />
Als Termin ist <strong>de</strong>r 25.06.2005 vorgesehen. Ganztägig<br />
wer<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r Themen rund um die Haltung<br />
und Pflege von Schildkröten sowie interessante<br />
Reiseberichte im Vor<strong>de</strong>rgrund stehen. Der Aquazoo<br />
Düsseldorf stellt auch in diesem Jahr dankenswerterweise<br />
seinen Seminarbereich für <strong>de</strong>n Workshop<br />
zur Verfügung. Das endgültige Programm<br />
<strong>de</strong>s Workshops fin<strong>de</strong>n Sie in <strong>de</strong>r nächsten Ausgabe<br />
<strong>de</strong>r MINOR sowie <strong>de</strong>mnächst auf <strong>de</strong>n Internet-<br />
Seiten <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong> o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r AG Schildkröten.<br />
Bei Fragen können Sie sich auch direkt an die<br />
<strong>DGHT</strong>-Stadtgruppe Düren wen<strong>de</strong>n: STEFAN THIER-<br />
FELDT, Telefon 02461-4767 o<strong>de</strong>r PETER SCHULTE,<br />
Telefon 02461-31156<br />
3. Hamburger Schildkröten-Workshop<br />
<strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Schildkröten<br />
Termin: 27.08.2005, 9.00-18.00 Uhr<br />
Ort: Schule Ballerstaedtweg, Ballerstaedtweg<br />
1, D-22307 Hamburg-Ohlsdorf<br />
Zu einem Tag <strong>de</strong>r Schildkrötenfreun<strong>de</strong> mit zahlreichen<br />
Diavorträgen und Zeit für Fachgespräche<br />
und Beratung durch Züchter möchten wir alle Interessierten<br />
hiermit recht herzlich einla<strong>de</strong>n.<br />
13 (2005) Heft 1
73<br />
Arbeitsgemeinschaften<br />
Geplante Vorträge:<br />
• BERND WOLFF, Lingenfeld: Haltung von Wasserschildkröten<br />
im Gartenteich<br />
• HUBERT FELSNER, Langenlois (Österreich): Haltung<br />
und Nachzucht von Köhlerschildkröten<br />
• Dr. VEIT KOSTKA, Hamburg: Praktische Verhaltensweisen<br />
bei <strong>de</strong>r Pflege erkrankter Schildkröten<br />
– Tipps vom Tierarzt<br />
• STEFANIE BARTSCH, Berlin: Dalyan – <strong>Im</strong>pressionen<br />
einer Schildkrötenreise<br />
• GERHARD SCHAFFER, Stiefern (Österreich):<br />
Moschusschildkröten<br />
• JAN SOJKA, Hamburg: Die Vermehrung <strong>de</strong>r<br />
Griechischen Landschildkröte<br />
Kin<strong>de</strong>rprogramm: Malen, Fertigung von Tischsets,<br />
Schildkrötenquiz, Sonstiges: Besichtigung <strong>de</strong>s<br />
Schildkrötengeheges <strong>de</strong>r Schule, Ausstellung <strong>de</strong>r<br />
Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r AG Schildkröten <strong>de</strong>r Schule Ballerstaedtweg,<br />
Schildkrötenfragestun<strong>de</strong> (Experten beantworten<br />
Ihre Fragen), Bücherverkauf durch <strong>de</strong>n<br />
NaturBUCHVertrieb<br />
ab 18.00 Uhr: Gemütlicher Abend in Restaurant &<br />
Cocktailbar, Fuhlsbüttler Straße 599 (durch <strong>de</strong>n<br />
Fußgängertunnel am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Ballerstaedtweges<br />
erreichbar), Eintritt: Erwachsene 6 &, Kin<strong>de</strong>r ab 10<br />
Jahre 3 &, Organisationsteam: JAN SOJKA, MONIKA<br />
KÜSEL-PELZ und ANNETT WERNER. Für weitere Fragen<br />
steht ANNETT WERNER, Tel. 0175-7311352<br />
(14.30-21.00 Uhr) o<strong>de</strong>r E-Mail: AnnettWerner<br />
@gmx.<strong>de</strong> zur Verfügung. Aktuelle Än<strong>de</strong>rungen<br />
unter: <strong>www</strong>.schildkroetenhobby.<strong>de</strong>/Workshop<br />
Nachzuchtstatistik 2004<br />
Auch für 2004 soll eine Nachzuchtstatistik geführt<br />
wer<strong>de</strong>n. Nach <strong>de</strong>r sehr erfreulichen Steigerung<br />
von Meldungen im letzten Jahr hoffen wir<br />
auch in diesem Jahr auf Ihre rege Teilnahme. Gera<strong>de</strong><br />
für die Arbeit einer Arbeitsgemeinschaft ist<br />
eine halbwegs aussagekräftige Nachzuchtstatistik<br />
notwendig. Sie dient z. B. zur Feststellung, bei<br />
welchen Arten es Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r Vermehrung<br />
gibt. Wir benötigen aber auch eine Statistik,<br />
um unserer Argumentation bei Behör<strong>de</strong>n mehr<br />
Gewicht zu verleihen. Unsere Arbeit in <strong>de</strong>r AG<br />
kann nicht durch eine Hand voll Nachzuchten gerechtfertigt<br />
wer<strong>de</strong>n. Also bitte beteiligen Sie sich<br />
alle an <strong>de</strong>r Nachzuchtstatistik, ob Sie nun eine o<strong>de</strong>r<br />
hun<strong>de</strong>rt Schildkröten nachgezogen haben.<br />
Die Nachzuchtstatistik wird selbstverständlich<br />
vertraulich behan<strong>de</strong>lt, Ergebnisse wer<strong>de</strong>n<br />
ausschließlich anonym veröffentlicht, sodass<br />
keinerlei Rückschlüsse auf einzelne Personen gezogen<br />
wer<strong>de</strong>n können. Es gibt also keinen Grund,<br />
nicht mitzuarbeiten.<br />
Bitte sen<strong>de</strong>n Sie das ausgefüllte Formular aus<br />
<strong>de</strong>r MINOR an MAIK SCHILDE (Opalstraße 31,<br />
04319 Leipzig), eine formlose Meldung per E-Mail<br />
(maik.schil<strong>de</strong>@ufz.<strong>de</strong>) ist ebenfalls möglich.<br />
Erfahrungsberichte gesucht!<br />
Ein wichtiger Aspekt bei <strong>de</strong>r Freilandhaltung<br />
von Schildkröten, insbeson<strong>de</strong>re von Landschildkröten,<br />
ist sicherlich <strong>de</strong>r Schutz vor möglichem Diebstahl.<br />
In <strong>de</strong>r Vergangenheit kam es lei<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>m<br />
einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Halter zu Diebstählen aus <strong>de</strong>r<br />
Freilandanlage: Tiere wur<strong>de</strong>n entwen<strong>de</strong>t, blieben<br />
dann auf Nimmerwie<strong>de</strong>rsehen verschwun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
wur<strong>de</strong>n in glücklicheren Fällen in einem nahe liegen<strong>de</strong>n<br />
Tierpark wie<strong>de</strong>r ausgesetzt o<strong>de</strong>r heimlich zurück<br />
gegeben. Welche Erfahrungen haben Sie mit<br />
Diebstählen gemacht? Haben Sie einen Hund o<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>re wachsame Haustiere, die „ungebetene Besucher“<br />
fern halten o<strong>de</strong>r mel<strong>de</strong>n? Investierten Sie in<br />
Überwachungstechnik – und hat sich diese bewährt?<br />
Berichten Sie doch von Ihren Erfahrungen<br />
mit gelungenen o<strong>de</strong>r auch misslungenen Schutzversuchen!<br />
Gern veröffentlichen wir Ihre Berichte und<br />
Empfehlungen in einer unserer AG-Zeitschriften.<br />
Zeitschriften<br />
KLAUS KABISCH berichtet in <strong>de</strong>r RADIATA über<br />
die „Aldabra-Riesenschildkröten, Dipsochelys dussumieri<br />
(GRAY, 1831), auf Mauritius“. Herpetologen<br />
begeistern sich auf <strong>de</strong>r touristischen Trauminsel<br />
Mauritius vor allem für Phelsumen. Riesenschildkröten<br />
spielen in ihrer Planung meist keine<br />
Rolle. Sogar <strong>de</strong>r Bekanntheitsgrad dort en<strong>de</strong>mischer<br />
Vogelarten liegt vergleichsweise <strong>de</strong>utlich<br />
höher. Sehr zu Unrecht, wie sich während <strong>de</strong>r<br />
Exkursionen <strong>de</strong>s Autors zeigte, und nicht zuletzt<br />
angesichts <strong>de</strong>r interessanten Vorhaben zur Wie<strong>de</strong>ransiedlung<br />
von Riesenschildkröten, einschließlich<br />
eines aktuellen Projektes auf <strong>de</strong>r vorgelagerten<br />
kleinen Insel Rodrigues. Neben diesen Wie<strong>de</strong>ransie<strong>de</strong>lungsprojekten<br />
geht <strong>de</strong>r Autor sehr ausführlich<br />
auf die Haltungsbedingungen <strong>de</strong>r auf Mauritius<br />
in menschlicher Obhut gehaltenen Riesenschildkröten<br />
ein.<br />
STEFAN THIERFELDT und SABINE HÖFLER-THIER-<br />
FELDT berichten über „Kontinuierliche Nachzucht<br />
und Jungtierentwicklung bei <strong>de</strong>r Gewöhnlichen<br />
Moschusschildkröte, Sternotherus odoratus (LAT-<br />
REILLE, 1801)“ Die langjährige Erfahrung <strong>de</strong>s Autorenpaares<br />
mit <strong>de</strong>r Haltung und insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r<br />
Nachzucht von Sternotherus odoratus sowie die<br />
Verfolgung einer Vielzahl <strong>de</strong>r von ihnen nachgezogenen<br />
Jungtiere hinsichtlich Entwicklung und Geschlechtsbestimmung<br />
ergab umfangreiches statistisches<br />
Material, aus <strong>de</strong>m sich vor allem <strong>de</strong>r Einfluss<br />
von Bruttemperatur bzw. Zeitigungsdauer <strong>de</strong>r Eier<br />
auf das Geschlecht <strong>de</strong>r Jungtiere mit großer Sicherheit<br />
ablesen lässt. Die Autoren stellen dieses Ma-<br />
13 (2005) Heft 1
Arbeitsgemeinschaften<br />
74<br />
terial, welches mittlerweile auf <strong>de</strong>r eigenen Nachzucht<br />
von mehr als 250 Tieren beruht, hier im<br />
Zusammenhang mit einer Beschreibung <strong>de</strong>r Haltung<br />
sowie <strong>de</strong>r Brut- und Aufzuchtmetho<strong>de</strong> vor.<br />
Weichschildkröten wer<strong>de</strong>n nicht so häufig gehalten<br />
wie an<strong>de</strong>re Vertreter <strong>de</strong>r Wasserschildkröten.<br />
Das liegt sicherlich zum einen am erhöhten Haltungsaufwand<br />
(Bo<strong>de</strong>ngrund, Wasserqualität), zum<br />
an<strong>de</strong>ren an <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n Endgröße <strong>de</strong>r meisten<br />
Arten. Dennoch sind es dankbare und attraktive<br />
Pfleglinge, die mit ihrem eigenwilligen Aussehen<br />
und ihrer interessanten Lebensweise die Terraristik<br />
bereichern, wie auch <strong>de</strong>m Beitrag von ANDREAS S.<br />
HENNIG zu entnehmen ist, <strong>de</strong>r seine „Erfahrungen<br />
bei <strong>de</strong>r Aufzucht <strong>de</strong>r Glatten Weichschildkröte<br />
Apalone mutica mutica LESUEUR, 1827“ schil<strong>de</strong>rt.<br />
MAIK SCHILDE beschreibt seine „Beobachtungen<br />
zum Fortpflanzungsverhalten von Sacalia bealei<br />
und Sacalia quadriocellata“. Aufgrund <strong>de</strong>r Vielzahl<br />
von Schildkrötenarten, ihrer verschie<strong>de</strong>nen<br />
Lebensweisen und Habitate haben sich unterschiedliche<br />
Fortpflanzungsstrategien und -verhaltensweisen<br />
herausgebil<strong>de</strong>t. Das ausgeprägteste Balzspiel<br />
zeigen die bei<strong>de</strong>n Arten <strong>de</strong>r Gattung Sacalia.<br />
In <strong>de</strong>r aktuellen Ausgabe <strong>de</strong>r MINOR fin<strong>de</strong>n die<br />
AG-Mitglie<strong>de</strong>r neben Hinweisen auf verschie<strong>de</strong>ne<br />
Veranstaltungen innerhalb und außerhalb <strong>de</strong>r AG<br />
eine Kurzvorstellung unseres Ansprechpartners für<br />
das Thema „Fotodokumentation“ MICHAEL DAUB-<br />
NER, die Ergebnisse <strong>de</strong>s ersten Workshops <strong>de</strong>s<br />
Arbeitskreises Emys/Mauremys, das Mel<strong>de</strong>formular<br />
für die Nachzuchtstatistik 2004, „Einige Gedanken<br />
zur möglichen Entstehung und Therapie von<br />
RNS (,Runny Nose Syndrome‘) bei Tunesischen<br />
Landschildkröten“ von EVA KNON, einen „traumhaften“<br />
Bericht von BERND WOLFF und die Fortsetzung<br />
<strong>de</strong>r Glosse von ANDREAS S. HENNIG.<br />
Übersetzer gesucht!<br />
Haben Sie Interesse an <strong>de</strong>r Übersetzung interessanter<br />
Schildkrötentexte? Wenn Sie gerne einmal<br />
<strong>de</strong>utsche Artikel ins Englische übersetzen möchten,<br />
kontaktieren Sie bitte unseren Schriftleiter ANDREAS<br />
S. HENNIG, E-Mail: hennig@heimtierbuch.<strong>de</strong>.<br />
<strong>DGHT</strong>-AG Schlangen<br />
Gemeinsame Herbstveranstaltung <strong>de</strong>r AG-Schlangen und <strong>de</strong>s<br />
Serum-Depot-Berlin e. V. im Tierpark Berlin-Friedrichsfel<strong>de</strong><br />
Am 19.11.2004 fand die gemeinsame Herbstveranstaltung<br />
<strong>de</strong>r AG Schlangen und <strong>de</strong>s Serum-<br />
Depot-Berlin e. V. im Tierpark Berlin-Friedrichsfel<strong>de</strong><br />
statt. Auch diesmal stand die Cafeteria für <strong>de</strong>n<br />
Abendvortrag und die anschließen<strong>de</strong> Diskussionsrun<strong>de</strong><br />
zur Verfügung.<br />
Für die großzügige Unterstützung gilt <strong>de</strong>m Direktor<br />
<strong>de</strong>s Tierpark Berlin-Friedrichsfel<strong>de</strong>, Herrn<br />
Dr. BLASCHKEWITZ, <strong>de</strong>m Kurator für Reptilien, Herrn<br />
Dr. FALK DATHE und <strong>de</strong>r Schlangenfarm <strong>de</strong>r Dank<br />
<strong>de</strong>r AG Schlangen, <strong>de</strong>s Serum-Depot-Berlin e. V.<br />
und aller Teilnehmer <strong>de</strong>r Veranstaltung. Zu<strong>de</strong>m<br />
wussten alle 111 Veranstaltungsteilnehmer, <strong>de</strong>n<br />
ihnen ab 15.00 Uhr gewährten freien Eintritt zu<br />
würdigen. Herr Dr. DATHE ließ es sich nicht nehmen,<br />
vor <strong>de</strong>r Abendveranstaltung persönlich durch<br />
<strong>de</strong>n Tierpark, das Krokodilhaus und die Schlangenfarm<br />
zu führen und auch Einblicke hinter die „Kulissen“<br />
zu gewähren.<br />
Für <strong>de</strong>n großen Abendvortrag konnte Herr Dr.<br />
WOLFGANG WÜSTER von <strong>de</strong>r School of Biological<br />
Sciences, University of Wales, Bangor, Wales UK,<br />
als Referent gewonnen wer<strong>de</strong>n. Sein Vortrag über<br />
„Ursprung und Evolution von Schlangengiften“<br />
lockte neben Berufsherpetologen und Freun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Terraristik auch die Mitarbeiter <strong>de</strong>s Giftnotrufs<br />
Berlin sowie die För<strong>de</strong>rer <strong>de</strong>s Tierpark Berlin-<br />
Friedrichsfel<strong>de</strong> in die Cafeteria <strong>de</strong>s Tierparks.<br />
Abb. 1. Herr Dr. DATHE führt durch <strong>de</strong>n<br />
Tierpark Berlin-Friedrichsfel<strong>de</strong><br />
13 (2005) Heft 1
75<br />
Arbeitsgemeinschaften<br />
Nach<strong>de</strong>m von Dr. WÜSTER zu erfahren war, dass<br />
neben <strong>de</strong>n bekannten Vipern, Giftnattern und Trugnattern<br />
auch fast alle Natternarten die Anlagen zur<br />
Giftproduktion haben, aber trotz<strong>de</strong>m nicht gefährlich<br />
sind, schloss <strong>de</strong>r Abend erst nach einer langen<br />
Diskussionsrun<strong>de</strong>.<br />
Am darauf folgen<strong>de</strong>n Sa<strong>ms</strong>tag ermöglichte Herr<br />
Dr. GÜNTHER <strong>de</strong>n weit gereisten Tagungsteilnehmern<br />
noch, die Sammlung und die Ausstellung <strong>de</strong>s<br />
Museu<strong>ms</strong> für Naturkun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Humboldtuniversität<br />
Berlin zu besichtigen. Herr LANGER führte durch die<br />
Sammlung und harrte auch geduldig <strong>de</strong>r Dinge, als<br />
es sich Herr Dr. WÜSTER nicht nehmen ließ, etliche<br />
Sammlungsstücke nach <strong>de</strong>m letzten Stand <strong>de</strong>r Wissenschaft<br />
zu klassifizieren.<br />
Den Abschluss bil<strong>de</strong>te eine allumfassen<strong>de</strong> Führung<br />
durch das Zoo-Aquarium Berlin. Dabei führte<br />
Herr KESSNER die Besucher sowohl vor als auch<br />
hinter die Schaubecken und gewährte Einsicht in<br />
die Technik, Zucht- und Futterbereiche. Neben<br />
Herrn KESSNER gilt unser Dank vor allem <strong>de</strong>m<br />
Kurator für Reptilien Herrn KAISER und <strong>de</strong>m Direktor<br />
Herrn Dr. LANGE.<br />
Auch im Jahr 2005 wird es wie<strong>de</strong>r eine gemeinsame<br />
Herbstveranstaltung <strong>de</strong>r AG-Schlangen und<br />
<strong>de</strong>s Serum-Depot-Berlin e. V. geben. Zuvor aber<br />
steht am 21. und 22. Mai 2005 die gemeinsame<br />
Jahrestagung in Diebzig an. Das Programm wird<br />
rechtzeitig veröffentlicht.<br />
(RALF HÖROLD, AG Schlangen)<br />
Ansprechpartner <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-Arbeitsgemeinschaften<br />
<strong>DGHT</strong>-AG Agamen<br />
Martin Dieckmann, Uphofstr. 58, D-59075 Hamm<br />
Tel. 02381-78426, E-Mail: Dieckmannhamm<br />
@web.<strong>de</strong><br />
<strong>DGHT</strong>-AG Amphibien- und Reptilienkrankheiten<br />
(nur für Tierärzte)<br />
Ingo Pauler, <strong>Im</strong> Sandgarten 4, D-67157 Wachenheim,<br />
Tel. 06322/64962, Fax 06322-68529, E-<br />
Mail: i-w.pauler@gmx.com<br />
<strong>DGHT</strong>-AG Anuren<br />
Ulrich Schmidt, Bergheimer Str. 108, D-41515<br />
Grevenbroich, Tel. 02181-62263, E-Mail: ulrich<br />
@schmidtshome.<strong>de</strong><br />
<strong>DGHT</strong>-AG Chamäleons<br />
Ulrike Walbröl, Breslauer Str. 19, D-53913 Swisttal,<br />
Tel. 0228-334215; Stefan Kallas, Tel. 0202-<br />
509808; Klaus Thamm, Tel. 06192-37841; Thomas<br />
Hil<strong>de</strong>nhagen, Tel. 0173-6678898<br />
<strong>DGHT</strong>-AG Echsen<br />
Axel Dehne, Elsternstieg 30a, D-14532 Kleinmachnow,<br />
Tel. 033203-22408, Fax 033203-<br />
23092, E-Mail: <strong>de</strong>hne@lizards.<strong>de</strong><br />
<strong>DGHT</strong>-AG Feldherpetologie<br />
Richard Podloucky, Heisterkamp 17, D-30916<br />
Isernhagen, Tel. 05139-87630<br />
<strong>DGHT</strong>-AG Iguana<br />
Dr. Gunther Köhler, Rohrstraße 22, D-63075<br />
Offenbach, Tel. 069-86777266, Fax 069-<br />
86777571, E-Mail: gkoehler@sng.uni-frankfurt.<strong>de</strong><br />
<strong>DGHT</strong>-AG Lacerti<strong>de</strong>n<br />
Wolfgang Bischoff, Museum Alexan<strong>de</strong>r Koenig,<br />
A<strong>de</strong>nauerallee 160, D-53113 Bonn, Tel. 0228-<br />
9122252, Fax 0228-216979, E-Mail:<br />
W.Bischoff.ZFMK@Uni-Bonn.<strong>de</strong><br />
<strong>DGHT</strong>-AG Krokodile<br />
Dr. Markus Baur, Ständlerstr. 46, D-81549 München,<br />
Tel. 089-21805381<br />
<strong>DGHT</strong>-AG Literatur und Geschichte <strong>de</strong>r Herpetologie<br />
und Terrarienkun<strong>de</strong> (LGHT)<br />
Prof. Fritz Jürgen Obst, Dr. Rudolf-Friedrichs-<br />
Straße 27, D-01445 Ra<strong>de</strong>beul, Tel. 0351-8307093,<br />
Fax 0351-8956310<br />
<strong>DGHT</strong>-AG Schildkröten<br />
Bernd Wolff, Druslachstr. 8, D-67360 Lingenfeld<br />
Tel. 06344-5502, E-Mail: Wolff-Lingenfeld@tonline.<strong>de</strong><br />
<strong>DGHT</strong>-AG Schlangen<br />
Ralf Hörold, Stichelgasse 2a, D-67229 Gerolsheim,<br />
Tel. 06238-982265, Fax: 06238-982540, E-Mail:<br />
r.hoerold@web.<strong>de</strong><br />
<strong>DGHT</strong>-AG Systematik<br />
Dr. Jakob Hallermann, Zoologisches Institut und<br />
Zoologisches Museum, Universität Hamburg,<br />
Martin-Luther-King-Platz 3, D-20146 Hamburg.<br />
Tel. 040-42838 2283, Fax 040-42838 3937, E-<br />
Mail: hallermann@zoologie.uni-hamburg.<strong>de</strong><br />
<strong>DGHT</strong>-AG Uro<strong>de</strong>la (Schwanzlurche)<br />
PD Dr. Wolf-Rüdiger Grosse, Institut für Zoologie<br />
<strong>de</strong>r Martin-Luther-Universität, Domplatz 4, D-<br />
06099 Halle (Saale), Tel. 0345-5526438, Fax 0345-<br />
5527152, E-Mail: grosse@zoologie.uni-halle.<strong>de</strong><br />
<strong>DGHT</strong>-IG Warane und Krustenechsen<br />
Prof. Dr. Hans-Georg Horn, Hasslinghauser Str.<br />
51, D-45549 Sprockhövel, Tel. 02324-79900<br />
13 (2005) Heft 1
Regionalgruppen<br />
76<br />
• Ahlen/Hamm<br />
Treffpunkt: Restaurant Mykonos, Walsted<strong>de</strong>r Str.<br />
22, 59225 Ahlen, Beginn 19.00 Uhr (Vortrag<br />
20.00 Uhr). Kostenumlage: 2,50 & pro Abend<br />
(1,00 & Schüler/Stu<strong>de</strong>nten), alternative Kostenumlage<br />
pro Jahr: 18 & bzw. 31 & für Paare. Leiter <strong>de</strong>r<br />
Stadtgruppe: Karsten Hoer, Schöneberger Straße<br />
33, 59227 Ahlen, Tel. 02382-8551688, E-Mail:<br />
karsten@karstenhoer.<strong>de</strong><br />
• Basel<br />
Treffpunkt: jeweils am letzten Freitag <strong>de</strong>s Monats<br />
um 19.45 Uhr im Restaurant Jägerstübli, Baselstr.<br />
14, CH-4123 Muttenz. Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe: Hans<br />
Wilhelm, Hauptstrasse 40, CH-4102 Binningen,<br />
Tel/Fax 061-4213331, E-Mail: ha.wi@bluewin.ch.<br />
• Lan<strong>de</strong>sverband Berlin<br />
Treffpunkt: jeweils am 3. Freitag im Monat. Leiterin<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s: Silke Antje Meyer, Ernststr.<br />
24, 13509 Berlin, Tel. 030-35102409, E-Mail:<br />
sammys@web.<strong>de</strong><br />
• Bern<br />
Treffpunkt: jeweils am zweitletzten Montag im<br />
Monat in <strong>de</strong>r Brasserie Mattenhof, Bahnhofstr. 4,<br />
CH-3073 Gümligen, Beginn <strong>de</strong>r Versammlung<br />
19.30 Uhr, Vortragsbeginn 20 Uhr, Gäste sind<br />
immer willkommen. Präsi<strong>de</strong>nt und Geschäftsstelle:<br />
Alain Aegerter, Grundhal<strong>de</strong> 57, 3507 Biglen 078<br />
624 55 43. Homepage: http://<strong>www</strong>.terrarienfreun<strong>de</strong>bern.ch/.<br />
Bankverbindung: Konto-Nr. 16<br />
6.104.565.09 bei <strong>de</strong>r Valiant Bank, Bern; Bankenclearing-Nr.<br />
6300, PC 30-38112-0<br />
• Bonn / ZFMK-Arbeitskreis<br />
Treffpunkt: Museum A. Koenig, A<strong>de</strong>nauerallee<br />
150-164, 53113 Bonn, Beginn 20 Uhr, Kostenbeitrag<br />
2,00 & pro Abend. Leitung <strong>de</strong>r Stadtgruppe:<br />
Andre Koch, Tulpenbaumweg 12, 53177 Bonn,<br />
Tel. 0228-3240300, E-Mail: andrepascalkoch<br />
@web.<strong>de</strong> und Philipp Wagner, Burbacher Str. 88,<br />
53129 Bonn, Tel. 0228-238444, E-Mail: filipese<br />
gundo@uni-bonn.<strong>de</strong>; Prof. Dr. Wolfgang Böhme<br />
(für <strong>de</strong>n Herpetologischen Arbeitskreis am Museum<br />
A. Koenig [ZFMK-Arbeitskreis]).<br />
Programm<br />
25.02. Beate Röll, Uni Bochum: „Kenia, südliches<br />
Afrika und Kamerun: Lygodactylus und an<strong>de</strong>re<br />
Reptilien“<br />
18.03. Hemmo Nickel, Mainz: „Fauna Mauretanica<br />
– Amphibien und Reptilien <strong>de</strong>r westlichen Sahara“<br />
• Regionalgruppe Braunau-Simbach-<br />
Salzburg<br />
Treffpunkt: Gasthof „Waldhäusl“ in A-5280 Braunau/Inn,<br />
Beginn: 20.00 Uhr, jeweils am letzten<br />
Sa<strong>ms</strong>tag im Monat, Kostenumlage für Gäste 2 &.<br />
Leiter <strong>de</strong>r Regionalgruppe: Otto Zauner, Linzergasse<br />
8, A-5280 Braunau, Stellvertreter: Mario Schweiger,<br />
Katzelsberg 4, A-5162 Obertrum, E-Mail:<br />
m.schweiger@sbg.at, Kassenwart: Helmut Weikenkas,<br />
Oberreikersdorf, A-4953 St. Peter /Hart. Achtung:<br />
Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Zusammensetzung <strong>de</strong>r Gruppenleitung.<br />
Die Stadtgruppe Braunau besitzt nun<br />
auch eine eigene homepage: http://members.aon.at/<br />
<strong>reptilien</strong>-braunau. Dort kann sowohl das Monatsprogramm<br />
und <strong>de</strong>r Treffpunkt abgefragt wer<strong>de</strong>n.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>s neuen österreichischen Tierschutzgesetzes<br />
ergibt sich für unsere Reptilienbörse eine<br />
neue Börsenordnung, die über die homepage abrufbar<br />
ist. Wir machen alle Aussteller/Anbieter darauf<br />
aufmerksam, dass die neue Börsenordnung strikt<br />
einzuhalten ist und Zuwi<strong>de</strong>rhandlungen mit <strong>de</strong>m<br />
sofortigen Ausschluss geahn<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
• Bremerhaven<br />
Treffpunkt: je<strong>de</strong>n 2. Freitag im Monat, Gaststätte<br />
„Zur gemütlichen Run<strong>de</strong>“, Schiffdorfer Chaussee<br />
218, Bremerhaven, Beginn 19 Uhr. Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe:<br />
Holger Birkhahn, Dorfstr. 24 A, 27476<br />
Cuxhaven, Tel./Fax: 04721-444854.<br />
• Büdingen<br />
Treffpunkt: jeweils am 2. Freitag im Monat im „Gut<br />
Hühnerhof“ in 63584 Gründau-Gettenbach, direkt<br />
an <strong>de</strong>r B457 zwischen Gründau-Lieblos und Büdingen<br />
(gegenüber ADAC-Anlage), Beginn 20 Uhr.<br />
Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe: Frank Mittenzwei, Roßbacher<br />
Str. 1, 63599 Biebergemünd-Bieber, Tel.<br />
06050-901470, E-Mail: dght-buedingen@web.<strong>de</strong>.<br />
Programm<br />
11.03. Achim Flamme, Bad Nauheim: „Reiseeindrücke<br />
aus Madagaskar, Teil 2“<br />
08.04. Peter Buchert, Landau: „Freianlagen für<br />
Landschildkröten“<br />
13.05. Thomas Wil<strong>ms</strong>, Bad Dürkheim: „Reptilium<br />
– Terrarien- & Wüstenzoo: Planung, Bau und Betrieb<br />
eines neuen Reptilienzoos“<br />
10.06. Thomas Ernst, Langenselbold: „Eine Übersicht<br />
über die Familie <strong>de</strong>r Lidgeckos sowie Anmerkungen<br />
zur Haltung und Zucht“<br />
• Chemnitz<br />
Treffpunkt: Gaststätte „Am Frischborn“, Max-<br />
Planck-Str. 25, 09114 Chemnitz, jeweils am 2.<br />
Freitag im Monat, Beginn: 19.00 Uhr, kein Kostenbeitrag.<br />
Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe: Peter Krause, Friedrich-Engels-Str.<br />
93, 09337 Hohenstein-Ernstthal,<br />
Tel. 03723-43714, Fax: 03723-413129, E-Mail:<br />
pk.gecko@t-online.<strong>de</strong>.<br />
• Dortmund<br />
Treffpunkt: Gaststätte „Zur Alten Post“, <strong>Im</strong> Alten<br />
Dorf 2, 59192 Bergkamen-Weddinghofen, Beginn<br />
13 (2005) Heft 1
77<br />
Regionalgruppen<br />
19.30 Uhr. Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe: Friedrich Wilhelm<br />
Henkel, Frielingerweg 25a, 59174 Kamen,<br />
Tel. 02307-85093<br />
Programm<br />
04.03. Felix Hulbert, Eltville: „Heißes Land am<br />
kalten Strom – Namibia“<br />
01.04. Andreas Böhle, Liebenau: „Haltung und<br />
Zucht von Chamäleons aus <strong>de</strong>m Hochland“<br />
06.05. Frank Bruse, Hamm: „Weniger ist mehr“<br />
03.06. Friedrich Wilhelm Henkel, Kamen: „Reisebericht<br />
Sri Lanka – Film“<br />
01.07. Martin Dieckmann, Hamm: „Die Herpetofauna<br />
<strong>de</strong>r Kvaerner Inseln Cres und Losing“<br />
05.08. Walter Seil, Bönen: „Haltung und Zucht von<br />
Pfeilgiftfröschen“<br />
02.09. Peter Klaas, Köln: „Reisebericht Bolivien“<br />
07.10. Irmtraud Jasser-Häger, Hürth: „Inkubation<br />
von Schildkröteneiern“<br />
04.11. Wolfgang Schmidt, Soest: „Eindrücke aus<br />
<strong>de</strong>r Dominikanischen Republik“<br />
02.12. Friedrich Wilhelm Henkel, Kamen: „Terrarienbau<br />
und Einrichtung“<br />
• Dres<strong>de</strong>n<br />
Treffpunkt: Umweltzentrum Dres<strong>de</strong>n e.V., Schützengasse<br />
18, 01067 Dres<strong>de</strong>n, mit angeschlossener<br />
Speisegaststätte „BrennNessel“ jeweils am 4. Freitag<br />
im Monat, Beginn 19.30 Uhr. Anschrift: <strong>DGHT</strong>-<br />
Stadtgruppe Dres<strong>de</strong>n, PF 280240, 01142 Dres<strong>de</strong>n,<br />
Internet: <strong>www</strong>.dght.<strong>de</strong>/regional/dres<strong>de</strong>n.htm. Leiter:<br />
Prof. Fritz Jürgen Obst, Telefon: 0351/ 8307093,<br />
Fax: 0351/ 8956310. Kontaktaufnahme mit <strong>de</strong>r<br />
Leitung <strong>de</strong>r Stadtgruppe je<strong>de</strong>rzeit zu <strong>de</strong>n Vereinsaben<strong>de</strong>n,<br />
ansonsten bitte nur in dringen<strong>de</strong>n Fällen<br />
per Telefon, Post o<strong>de</strong>r E-Mail. Kostenumlage für<br />
Gäste: 3,50 &, Ermäßigung: 2,00 &. Freier Eintritt<br />
für Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche bis 18 Jahre. Zur<br />
För<strong>de</strong>rung junger Vereinsmitglie<strong>de</strong>r kann eine kostenlose<br />
Teilnahme an unserer Jahresexkursion ermöglicht<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
• Düren<br />
Treffpunkt: Gaststätte „Haus Jünger“, Heerstr. 9<br />
(direkt an <strong>de</strong>r B57), Erkelenz-Granterath, Beginn<br />
19.30 Uhr. Kostenumlage pro Veranstaltung:<br />
2,50 &. Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe: Stefan Thierfeldt &<br />
Sabine Höfler-Thierfeldt, <strong>Im</strong> Bongert 11a, 52428<br />
Jülich, Tel. 02461-4767; Peter Schulte, Sternschanze<br />
44, 52428 Jülich, Tel. 02461-939281.<br />
Programm<br />
11.03. Vorstandswahlen. Matthias Meurer: Filmvorführung<br />
„Seychellen“, Fernsehmitschnitte<br />
22.04.; 20.05.; 17.06. Thema wird noch bekannt<br />
gegeben<br />
25.06. Rheinischer Workshop <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG<br />
Schildkröten, durchgeführt von <strong>de</strong>r Stadtgruppe im<br />
Aquazoo Düsseldorf<br />
26.08. Thema wird noch bekannt gegeben<br />
23.09. Kurzreferate <strong>de</strong>r Stadtgruppenmitglie<strong>de</strong>r:<br />
„Überwinterung von Land- und Wasserschildkröten“<br />
21.10.; 04.11. Thema wird noch bekannt gegeben<br />
• Düsseldorf<br />
Treffpunkt:Gaststätte „Schlüssel am Zoo“, Weseler<br />
Str. 60-62, Düsseldorf, Beginn 19.30 Uhr. Termine:<br />
Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe: Markus Juschka, Haselweg<br />
16, 41468 Neuss, E-Mail: <strong>DGHT</strong>StgrDus<br />
@aol.com.<br />
• Frankfurt<br />
Treffpunkt: Serengeti-Saal <strong>de</strong>s Zoos Frankfurt/M.,<br />
Beginn 20.00 Uhr, Kostenumlage für Mitglie<strong>de</strong>r<br />
& 1,50, für Nichtmitglie<strong>de</strong>r & 2,50. Leiter <strong>de</strong>r<br />
Stadtgruppe: Rudolf Wicker, Zoologischer Garten<br />
Frankfurt, Alfred-Brehm-Platz 16, 60316 Frankfurt/M.,<br />
Fax 069-21237855 und Felix Hulbert,<br />
Wörthstr. 29, 65343 Eltville.<br />
Programm<br />
16.03. Felix Hulbert, Eltville: „Zwischen Namib<br />
und Gar<strong>de</strong>n Route – Herpetologische <strong>Im</strong>pressionen<br />
aus <strong>de</strong>m südlichen Afrika“<br />
20.04. Thomas Wil<strong>ms</strong>, Bad Dürkheim: „Wie ein<br />
neuer Reptilienzoo entstand – über das „Reptilium“<br />
Terrarien und Wüstenzoo“<br />
18.05. A. Calgua, E<strong>de</strong>nkoben: „Beobachtungen<br />
von Phrynosoma-Arten in Natur, Freiland und<br />
Terrarium sowie <strong>de</strong>ren Zucht“<br />
15.06. Dr. Markus Baur, München: „Hygiene:<br />
Sinn und/o<strong>de</strong>r Unsinn?“<br />
• Halle / Saale<br />
Treffpunkt: Gaststätte „Sonne“, Karlsruher Allee<br />
2, 06132 Halle, je<strong>de</strong>n 4. Freitag im Monat, Beginn<br />
19 Uhr. Die aktuellen Treffpunkte <strong>de</strong>r Gesprächsaben<strong>de</strong><br />
fin<strong>de</strong>n Sie auch unter <strong>www</strong>.reptilia-halle.<strong>de</strong>.<br />
Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe: André Striesenow, Th.-<br />
Weber-Str. 6, 06128 Halle, Tel. 0345-7760731.<br />
Programm<br />
25.02. Wolfgang Freitag, Halle/Saale: „Ich, als<br />
Hobby-Herpetologe, von 1978 bis heute“<br />
25.03. Thomas Wil<strong>ms</strong>, Landau: „Reptilium Faszination<br />
– Terrarien- und Wüstenzoo Landau“<br />
22.04. Petra Dornbusch, Steckby: „Aktuelles im<br />
Artenschutzrecht“<br />
07.05. Wan<strong>de</strong>rung durch die Papitzer Lehmlachen<br />
– fachkundige Führung von Dr. W.-R. Große<br />
• Lan<strong>de</strong>sverband Hamburg<br />
Treffpunkt: je<strong>de</strong>n ersten Freitag im Monat in <strong>de</strong>r<br />
Vereinsgaststätte „Am Sportplatzring“, Sportplatzring<br />
47, 22527 Hamburg, Beginn ca. 19.30. Leitung<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverbands: 1. Vorsitzen<strong>de</strong>, Referentin<br />
für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Silvia<br />
13 (2005) Heft 1
Regionalgruppen<br />
78<br />
Macina, Tel. 04101-787626, Fax 787627, E-Mail:<br />
Macina.Schroe<strong>de</strong>r@t-online.<strong>de</strong>; 2. Vorsitzen<strong>de</strong>r,<br />
Sachkun<strong>de</strong>nachweisprüfer: Jörg Hofmann, Tel.<br />
040-6429555, E-Mail: Knallkalli@hobbelnet.<strong>de</strong>;<br />
Referent für Tier- und Artenschutz, Sachkun<strong>de</strong>nachweisprüfer:<br />
Tommy Kölpin, Tel. 04106-<br />
6129663, E-Mail: tommy.koelpin@t-online.<strong>de</strong>;<br />
Schatzmeisterin: Tanja Piepjohn, Tel. 040 -52019986,<br />
E-Mail: tanjapiepjohn@t-online.<strong>de</strong>. Der Kostenbeitrag<br />
für einen Vortragsabend beträgt 4,50 &, Schüler<br />
und Stu<strong>de</strong>nten zahlen 3,00 &. Mitglie<strong>de</strong>r zahlen<br />
stark reduzierte Jahresbeiträge – bitte fragen Sie bei<br />
<strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s nach!<br />
Programm<br />
04.03. Dr.Veit Kostka, Hamburg: „Möglichkeiten<br />
und Grenzen <strong>de</strong>r Reptilienmedizin“<br />
01.04. Robert Schumacher, Witten a.d.Ruhr: „Haltung<br />
und Zucht von Halsbandleguanen“<br />
06.05. Dr.Andreas Schlüter, Stuttgart: „Amazonien<br />
– Paradies auf kargem Grund“<br />
03.06. Felix Hulbert, Eltville: „Heisses Land am<br />
kalten Strom – auf Echsensuche in Namibia“<br />
• Hannover<br />
Treffpunkt: Je<strong>de</strong>n 3. Freitag im Monat im Freizeitheim<br />
Vahrenwald (rechts neben <strong>de</strong>m Schwimmbad),<br />
Vahrenwal<strong>de</strong>r Str. 92 (Haltestelle „Dragonerstraße“<br />
<strong>de</strong>r Linien 1, 2 und 8), Beginn 19.30 Uhr.<br />
Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe: Andreas Scheithauer, Goethestr.<br />
19, 30827 Garbsen/Berenbostel, Tel/Fax:<br />
05131-478200.<br />
Programm<br />
18.03.05 Andreas Scheithauer, Garbsen: „Vorstellung<br />
unserer Zoofahrt im September“<br />
• Hei<strong>de</strong>nheim<br />
Treffpunkt: am 1. Donnerstag eines Monats, Veranstaltungsort:<br />
Naturfreun<strong>de</strong>haus, Am Waldfriedhof<br />
27, 89518 Hei<strong>de</strong>nheim, Telefon: 07321-44660.<br />
Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe: Stefan Brunnengräber, Tel.<br />
07321-910800, Fax 07321-910801, Internet: http:/<br />
<strong>www</strong>.dght-hei<strong>de</strong>nheim.<strong>de</strong><br />
• Kassel<br />
Treffpunkt: Gaststätte „Zum Berggarten“, Zentgrafenstraße/Ecke<br />
Rie<strong>de</strong>lstraße, Kassel-Kirchditmold,<br />
Beginn 19 Uhr, jeweils am 2. Sa<strong>ms</strong>tag im Monat.<br />
Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe: Michael Kreuzer, An <strong>de</strong>r<br />
Alten Warte 61, 34127 Kassel, Tel. 0561-8906739.<br />
Weitere Informationen: <strong>www</strong>.dght-kassel.<strong>de</strong><br />
• Köln<br />
Treffpunkt: Gaststätte Katholisches Vereinshaus<br />
Köln-Buchheim, Guilleaumestr. 16, 51065 Köln,<br />
Beginn 20 Uhr, jeweils am 3. Sa<strong>ms</strong>tag im Monat.<br />
Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe: Karl-H. Progscha, Kirchtur<strong>ms</strong>tr.<br />
9, 51063 Köln, Tel. 0221-626994.<br />
• Kurpfalz<br />
Treffpunkt: Vortragsraum im Pfalzmuseum für<br />
Naturkun<strong>de</strong>, Bad Dürkheim, Hermann-Schäfer-Str.<br />
17, jeweils am 4. Freitag im Monat, Beginn 20.00<br />
Uhr, Kostenumlage 2,50 & (ermäßigt 2,– &) je<br />
Vortrag. Leiter <strong>de</strong>r Regionalgruppe: Peter Buchert,<br />
Kanalweg 49, 76829 Landau, Tel. 06341-86787,<br />
Fax 06341-283922.<br />
Programm<br />
25.02. Ralf Hörold, Gerolsheim: „Giftschlangen –<br />
Haltung und Zucht am Beispiel von Puffotter und<br />
Buschviper“<br />
18.03. Nicolá Lutzmann, Zoo Zürich: „Pantherchamäleons<br />
im Zoo Zürich (Masoalahalle) und in<br />
Madagaskar“<br />
22.04. Thomas Klesius, Hassloch: „Herpetologischer<br />
Reisebericht von Costa Rica“<br />
13.05. Exkursion in die Feuchtgebiete am Altrhein<br />
– Leitung: Christoph Bernd, Bexbach<br />
27.05. Frank Mittenzwei (Tierarzt), Biebergemünd:<br />
„ Prophylaxe in <strong>de</strong>r Terraristik“<br />
24.06. Dr. Andreas Schlüter, Staatl. Museum für<br />
Naturkun<strong>de</strong> Stuttgart: „Nachts im Regenwald“<br />
• Leipzig<br />
Treffpunkt: Hotel & Restaurant Alt-Connewitz,<br />
Meusdorfer Str. 47a, 04277 Leipzig. Beginn: 19<br />
Uhr, Kostenumlage für Gäste: 3 &/Vortragsabend.<br />
Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe: Andreas S. Hennig,<br />
Defoestr. 6 b, 04159 Leipzig, Tel. 0341-9128648,<br />
E-Mail: hennig@heimtierbuch.<strong>de</strong>.<br />
Programm<br />
02.03. Stefan Moeller & Uwe Hennig, SG Leipzig:<br />
„Eurasische Reptilien im Terrarium“<br />
16.03. Gesprächsabend<br />
06.04. Peter Krause, Chemnitz: „Herpetologische<br />
Eindrücke von <strong>de</strong>n Maskarenen – Mauritius,<br />
Rèunion und Rodrigues“<br />
20.04. Gesprächsabend<br />
04.05. Ingo Giebner, Hirschfeld: „Vorstellung<br />
meiner neuen Haltungs- und Zuchtanlage für<br />
Schnappschildkröten (Chelydra serpentina) und<br />
Geierschildkröten (Macrochelys temminckii)“<br />
18.05. Gesprächsabend<br />
01.06. Mario Herz, Berlin: „Haltung und Zucht<br />
mediterraner Landschildkröten“<br />
04.06. (14.00 Uhr) Dieter Symanski: „Besichtigung<br />
<strong>de</strong>r Terrarienanlagen und <strong>de</strong>r Futtertierzucht“<br />
(nur für Mitglie<strong>de</strong>r und Familienangehörige)<br />
15.06. Gesprächsabend<br />
07.09. Axel Fläschendräger, Halle: „Herpetologische<br />
Beobachtungen in Costa Rica und Panama“<br />
21.09. Gesprächsabend<br />
05.10. Mathias Hoffmann, Phyllodrom Leipzig:<br />
„Unterwegs in Sabah“<br />
19.10. Gesprächsabend<br />
13 (2005) Heft 1
79<br />
Regionalgruppen<br />
02.11. Uwe Hennig, Leipzig: „Neues aus meiner<br />
Chamäleonhaltung und -zucht“<br />
16.11. Gesprächsabend<br />
07.12. Anke Meier, SG Leipzig: „Paläontologische<br />
Entwicklungsgeschichte <strong>de</strong>r heute leben<strong>de</strong>n Reptilien“<br />
Dez. Weihnachtsfeier (nur für Mitglie<strong>de</strong>r und Familienangehörige)<br />
genauer Termin und Ort wer<strong>de</strong>n<br />
noch bekannt gegeben<br />
• München<br />
Treffpunkt: Gaststätte „Zum Grünen Baum“, Verdistraße<br />
47, 81247 München (schräg gegenüber<br />
vom S2-Bahnhof Obermenzing), Beginn 19.30 Uhr,<br />
jeweils am 2. Donnerstag im Monat. Leiter <strong>de</strong>r<br />
Stadtgruppe: Dr. Ulrich Gruber, Zoologische<br />
Staatssammlung, Münchhausenstr. 21, 81247 München,<br />
Tel. 08027-588. Die Kostenumlage 2005<br />
(10 & pro Person, 15 & für Paare) ist wie<strong>de</strong>r fällig.<br />
Programm<br />
19.03. Mitglie<strong>de</strong>rversammlung <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-Stadtgruppe<br />
München im Hörsaal <strong>de</strong>r Zoologischen<br />
Staatssammlung München<br />
• Münster<br />
Treffpunkt: in <strong>de</strong>r Regel an je<strong>de</strong>m 3. Freitag im<br />
Monat um 19.30 Uhr in <strong>de</strong>r Gaststätte Hohmann<br />
(Tel. 0251-314225), Wolbecker Str. 254 (direkt am<br />
Kanal). Stadtgruppenleitung: Ludger Barkam, Pater-Kolbe-Str.<br />
35a, 48163 Münster, Tel. 02501-<br />
986760; Heiko Werning, Albersloher Weg 602,<br />
48167 Münster Tel. 0251-614733, E-Mail: redaktion-reptilia@<strong>ms</strong>-verlag.<strong>de</strong><br />
sowie: Seestr. 101,<br />
13353 Berlin, Tel. 030-4534611.<br />
• Neumünster<br />
Treffpunkt: Gaststätte „Time out“, Stettiner Str. 29,<br />
24537 Neumünster, Beginn 19.30 Uhr. Leiter <strong>de</strong>r<br />
Stadtgruppe: Michael Effenberg, Tungendorfer Str.<br />
3, 24536 Neumünster, Tel. 04321-38728.<br />
• Neuss<br />
Treffpunkt: Gaststätte „Zur Alten Wäscherei“ (auf<br />
<strong>de</strong>m Krankenhausgelän<strong>de</strong>), Am Alexianerplatz,<br />
Neuss, Beginn 19.00 Uhr. Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe:<br />
Klaus Lambertz, Rheinfährstr. 14, 41468 Neuss,<br />
Tel. 02131-30232 an je<strong>de</strong>m ersten Freitag im Januar,<br />
März, Mai, Juli und September. Vor <strong>de</strong>m Hauptthema<br />
(Beginn 20:00 Uhr) besteht ab 19:00 jeweils<br />
die Gelegenheit, in einer kleinen „Tischrun<strong>de</strong>“ Informationen<br />
zu speziellen wie auch allgemeinen<br />
Themen zu erhalten. Dazu stehen insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r/<br />
die jeweilige Referent/in bzw. Stadtgruppenmitglie<strong>de</strong>r<br />
zur Verfügung.<br />
Programm<br />
26.02. (Sa<strong>ms</strong>tag) 1. Einsteigerworkshop für Reptilien<br />
mit Vorträgen und Workshops von 9-16 Uhr<br />
im Weiterbildungszentrum <strong>de</strong>r VHS, Neuss<br />
04.03. Ulrich Schmidt, Grevenbroich: „Haltung<br />
von Fröschen – eine Grun<strong>de</strong>inführung“<br />
01.04. Schildkrötenstammtisch<br />
06.05. Peter Buchert, Landau: „Bau und Betrieb<br />
von Freilandterrarien für Landschildkröten – Tipps<br />
und Anleitung“<br />
03.06. Schildkrötenstammtisch<br />
01.07. Klaus Lambertz, Neuss: „Haltung und Zucht<br />
von Varanus similis“ und „Die farbenprächtigsten<br />
Königsnattern“ (2 kurze Diavorträge)<br />
02.09. Dr. Achim Breuer, Neuss: „Chamäleons“<br />
07.10. Schildkrötenstammtisch<br />
02.12. Jahresabschlussfeier <strong>de</strong>s Stammtisches und<br />
<strong>de</strong>r Stadtgruppe<br />
Regionaler Schildkrötenstammtisch<br />
Der Stammtisch trifft sich an je<strong>de</strong>m ersten Freitag<br />
im Februar, April, Juni und Oktober in <strong>de</strong>r Gaststätte<br />
„Zur Alten Wäscherei“. Kostenbeitrag pro<br />
Abend 1,50 &.<br />
• Lan<strong>de</strong>sverband Nordrhein-Westfalen<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r: Friedrich Wilhelm Henkel, Frielingerweg<br />
25a, 59174 Kamen, 1. Stellvertreter: Klaus<br />
Lambertz, Rheinfährstr. 14, 41468 Neuss, 2. Stellvertreter:<br />
Markus Juschka, Haselweg 16, 41468<br />
Neuss, Kassierer: Markus Juschka, Schriftführer:<br />
Ralf Hendrix, Am Bungert 24, 53227 Bonn, Beauftragter<br />
für <strong>de</strong>n Amphibien- und Reptilienschutz:<br />
Detlef Münch, Menglinghauser Str. 99a, 44227<br />
Dortmund.<br />
• Nürnberg<br />
Treffpunkt: je<strong>de</strong>n 1. Donnerstag im Monat im<br />
Gasthof „Zur Post“, Cadolzburg. Beginn: 19.30<br />
Uhr. Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe: Daniela Zurr, E-Mail:<br />
tteam@web.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Herbert Meier, E-Mail:<br />
meier.h@t-online.<strong>de</strong>.<br />
Programm<br />
03.03. Bernd Layritz: „Erfolgreiche Haltung und<br />
Nachzucht <strong>de</strong>r Köhlerschildkröte Geochelone<br />
carbonaria“<br />
07.04. Carmen Schmi<strong>de</strong>r: „Inkubation von Reptilieneiern<br />
– Schlangen“, Sepp Meier: „Inkubation von<br />
Reptilieneiern – Schildkröten“<br />
05.05. Thomas Schnitzer: „Amphibien-Spaziergang<br />
im Naturschutzgebiet Moorhof“<br />
02.06. Besuch <strong>de</strong>s Freilandterrariu<strong>ms</strong> <strong>de</strong>r NHG<br />
07.07. Siegfried Troidl: „Die eingeschleppte Mauerei<strong>de</strong>chsenpopulation<br />
bei Passau“<br />
• Regionalgruppe Bayreuth / Oberfranken<br />
Treffpunkt: Gaststätte „Zum Bran<strong>de</strong>nburger“, St.<br />
Georgen 9, 95448 Bayreuth, Tel. 0921-789060<br />
je<strong>de</strong>n ersten Freitag im Monat. Infos und Ansprechpartner:<br />
Harry Wölfel, Tel. 0921-35058,<br />
Roland Gebhardt, Tel. 0921-81347.<br />
13 (2005) Heft 1
Regionalgruppen<br />
80<br />
• Olpe<br />
Treffpunkt: jeweils am letzten Freitag im Monat in<br />
<strong>de</strong>r Gaststätte „Zum Landmann“, Koblenzer Str. 38,<br />
Wen<strong>de</strong>n-Gerlingen. Beginn: 19 Uhr. Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe:<br />
Volker Hilsmann, Tel. 02763-211565. In <strong>de</strong>r<br />
Regel fin<strong>de</strong>n bei je<strong>de</strong>m Treffen Dia-Vorträge statt.<br />
• Regionalgruppe Rheinhessen-Mittelrhein<br />
Treffpunkt: Gaststätte Soonwaldtor, Hunsrückstr.<br />
84a (Hauptstraße), 55595 Hargesheim, Tel. 0671/<br />
31445. Die Vorträge fin<strong>de</strong>n jeweils am dritten<br />
Freitag eines Monats ab ca. 20.30 Uhr (Treffpunkt<br />
20.00 Uhr) statt. Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe: Holger<br />
Vetter, Rheinstr. 9, 55543 Bad Kreuznach, Tel.<br />
0671-76686, Fax 0180-506033587276, E-Mail:<br />
antvet@t-online.<strong>de</strong><br />
Programm<br />
18.03. Gerhard Sobel, Mannheim: „Ernährung und<br />
Zucht von Uromastyx acanthinura im Terrarium“<br />
16.04. (Sa<strong>ms</strong>tag!) Gemeinsamer Ausflug: Fahrt ins<br />
Reptilium nach Landau o<strong>de</strong>r alternativ Vivarium<br />
Dar<strong>ms</strong>tadt<br />
20.05. Bernd Wolff, Lingenfeld: „Tropische Landschildkröten<br />
aus Afrika, Asien und Südamerika –<br />
Arten, Biotope, Haltung und Zucht“<br />
17.06. Marco Beck, Gelsenkirchen: „Selbstbau von<br />
Styroporterrarien in Theorie und Praxis“<br />
• Lan<strong>de</strong>sgruppe Schweiz<br />
Leitung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgruppe: Andreas Ochsenbein,<br />
<strong>Im</strong> Hirshalm 45, 4125 Riehen; Werner Bleuler,<br />
Spitalstr. 74, 8952 Schlieren.<br />
Wie schon an<strong>de</strong>rweitig publiziert, fin<strong>de</strong>t die<br />
Jahrestagung <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong> vom 8.-11. September<br />
2005 in Lörrach statt, das direkt vor <strong>de</strong>n Toren<br />
Basels liegt. Da diese Tagung von <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgruppe<br />
Schweiz organisiert wird, fin<strong>de</strong>t keine<br />
Lan<strong>de</strong>sgruppentagung Schweiz statt ! Wir empfehlen<br />
von <strong>de</strong>r Gelegenheit <strong>de</strong>s Besuches <strong>de</strong>r<br />
Jahrestagung <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong> zu profitieren (Lörrach<br />
ist ab Basel SBB in 20 Minuten erreichbar). Für<br />
die Durchführung <strong>de</strong>r Tagung sind noch Helfer<br />
gesucht, Anmeldungen nehmen B. Akeret und<br />
A. Ochsenbein gerne entgegen.<br />
Die Versammlung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgruppe Schweiz vom<br />
24.4.04 in Aarau zeigte eine erfreulich hohe Teilnahme.<br />
Nach einer Einführung zum naturama konnten<br />
die Teilnehmer <strong>de</strong>s Vormittagsprogrammes das<br />
mo<strong>de</strong>rn konzipierte Naturkun<strong>de</strong>museum auf eigene<br />
Faust erkun<strong>de</strong>n. Dabei fand das interaktive Konzept<br />
<strong>de</strong>s jungen Museu<strong>ms</strong> großen Anklang. <strong>Im</strong><br />
Nachmittagsprogramm folgte ein kurzer Geschäftsteil.<br />
Dabei wur<strong>de</strong>n W. Bleuler und A. Ochsenbein<br />
für weitere drei Jahre in ihren Ämtern <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>sgruppenleitung bestätigt. Die anschließen<strong>de</strong>n<br />
Fachvorträge zeigten auf hohem Niveau, dass<br />
die Herpetologie nach wie vor ein lebendiges und<br />
attraktives Betätigungsfeld bietet. Der Büchertisch<br />
<strong>de</strong>r Buchhandlung Chimaira bot gute Gelegenheit,<br />
sich mit aktueller Literatur einzu<strong>de</strong>cken. Allen aktiven<br />
Mithelfern, vor allem auch <strong>de</strong>n weitgereisten<br />
und <strong>de</strong>m naturama, sei nochmals herzlich für ihre<br />
Mitarbeit gedankt.<br />
• Stuttgart<br />
Treffpunkt: Lehrbaracke innerhalb <strong>de</strong>r Wilhelma<br />
(Eingang über Werkhof). Beginn: 20.00 Uhr.<br />
Kostenumlage: 2,50 & (1 & ermäßigt). Das Wilhelma-Parkhaus<br />
ist an <strong>de</strong>n Vortragsaben<strong>de</strong>n meist<br />
geöffnet, wenn geschlossen: Parkmöglichkeit auf<br />
<strong>de</strong>m Busparkplatz gegenüber. Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe:<br />
Walter Matzanke, Nelkenstr. 47, 71126<br />
Gäufel<strong>de</strong>n, Tel. 07032-73018.<br />
• Würzburg<br />
Treffpunkt: Restaurant „Hubland“ (Uninähe), Zeppelinstr.<br />
118, Würzburg, Beginn: 19.30 Uhr, Leitung:<br />
Dr. Dieter Mahsberg, Zoologie III, Am Hubland,<br />
97074 Würzburg, Tel. 0931-8884353, Fax<br />
8884352, E-Mail: mahsberg@biozentrum.uniwuerzburg.<strong>de</strong><br />
und Joachim Keßler, Welzstr. 6,<br />
97080 Würzburg, Tel. 0931-3538111, E-Mail:<br />
jkessler@vr-web.<strong>de</strong>.<br />
• Regionalgruppe Zentralschweiz<br />
Die Treffen fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel am letzten Freitag<br />
<strong>de</strong>s ungera<strong>de</strong>n Monats statt. Für die genauen Daten,<br />
Treffpunkte und Treffthemen bitte <strong>de</strong>n Regionalgruppenleiter<br />
Paul Hartmann, Oberneuhofstr. 7,<br />
CH-6340 Baar, anfragen. Tel. Mobil: +41-<br />
794215954, E-Mail: zentralschweiz@swissherp.org.<br />
Weitere Informationen fin<strong>de</strong>n Sie auch<br />
auf <strong>de</strong>n Webseiten: <strong>www</strong>.swissherp.org.<br />
• Zürich<br />
Treffpunkt: Personalkantine im UG <strong>de</strong>s Betriebsgebäu<strong>de</strong>s<br />
Zoo Zürich, Einlass: 19.45 bis 20.00 Uhr<br />
sowie ca. 20.15 Uhr, jeweils am letzten Montag im<br />
Monat (außer Juli und Dezember). Leiter <strong>de</strong>r Stadtgruppe:<br />
Dr. Beat Akeret, Katzenrütistr. 5, 8153<br />
Rümlang, Tel. 018170257, Peter Kern, Kleinalbis,<br />
8045 Zürich, Tel. 01-4636988. Weitere Infos:<br />
<strong>www</strong>.swissherp.org/zurich1.html.<br />
Programm<br />
28.02. Konrad Mebert, Affoltern a.A.: „Herpetofauna<br />
von Virginia bis Florida“<br />
21.03. Matt E. Braunwal<strong>de</strong>r, Zürich: „Skorpione“<br />
25.04. André Stehlin, Dübendorf: „Südafrika/Namibia“<br />
30.05. Herbert Billing, Schaffhausen: „Herpetologische<br />
Exkursionen in Marokko“<br />
27.06. Johannes Haller, Bülach: „Mafia & Sansibar“<br />
13 (2005) Heft 1
81<br />
Terminkalen<strong>de</strong>r<br />
Veranstaltungen 2005<br />
Börsentermine und weitere Veranstaltungen entnehmen Sie bitte <strong>de</strong>m AnzeigenJournal o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m<br />
tagesaktuellen Terminkalen<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-Homepage: <strong>www</strong>.dght.<strong>de</strong>/terminkalen<strong>de</strong>r.php<br />
Februar<br />
26.2. 1. Neusser Einsteiger Workshop<br />
März<br />
11. – 13.3. Fachtagung <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Anuren in Stuttgart<br />
18. – 20.3. Tagung <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG LGHT in Gersfeld<br />
April<br />
1. – 3.4. Tagung <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Schildkröten in Gera<br />
8. – 10.4. Tagung <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Lacerti<strong>de</strong>n in Gersfeld<br />
9. – 10.4. Tagung <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Amphibien- und Reptilienkrankheiten<br />
(AG ARK) in Hamburg (nur für Tierärzte)<br />
Mai<br />
7.5. Tagung <strong>de</strong>r IG Warane und Krustenechsen in Köln<br />
21. – 22.5. Tagung <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Chamäleons in Boppard<br />
21. – 22.5. Tagung <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Schlangen in Diebzig<br />
September<br />
7. – 11.9. <strong>DGHT</strong>-Jahrestagung in Lörrach<br />
Oktober<br />
14. – 16.10. Tagung <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Uro<strong>de</strong>la in Gersfeld<br />
15. – 16.10. Tagung <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Amphibien- und Reptilienkrankheiten<br />
(AG ARK) in Leverkusen (nur für Tierärzte)<br />
28. – 30.10. Tagung <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Agamen in Hamm<br />
November<br />
19. – 20.11. Tagung <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong>-AG Feldherpetologie in Neustadt am Rübenberge<br />
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13 (2005) Heft 1
<strong>Im</strong>pressum<br />
82<br />
Vorstand <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong><br />
Terrarienkun<strong>de</strong>, allgemeine Vereinsangelegenheiten:<br />
1. Vorsitzen<strong>de</strong>r Dipl.-Ing. Ingo Pauler, <strong>Im</strong> Sandgarten 4, D-67157 Wachenheim, Tel. 06322-64962,<br />
Fax 06322-68529, E-Mail: i-w.pauler@gmx.com<br />
Naturschutz, Feldherpetologie:<br />
2. Vorsitzen<strong>de</strong>r Dr. Axel Kwet, Staatl. Museum für Naturkun<strong>de</strong> Stuttgart, Rosenstein 1, D-70191 Stuttgart<br />
Wissenschaftliche Herpetologie:<br />
3. Vorsitzen<strong>de</strong>r Prof. Fritz Jürgen Obst, Dr. Rudolf-Friedrichs-Str. 27, D-01445 Ra<strong>de</strong>beul, Tel. 0351-<br />
8307093, Fax 0351-8956310<br />
Schatzmeister: Wolfgang Schmidt, Hepper Weg 21, D-59494 Soest, Telefonische Fragen (Tel.<br />
02921-82952) je<strong>de</strong>n 1. Montag im Monat ab 20 Uhr<br />
Schriftleitung: Wolfgang Bischoff, Zoologisches Forschungsinstitut und Museum<br />
Alexan<strong>de</strong>r Koenig, A<strong>de</strong>nauerallee 160, D-53113 Bonn<br />
Tagungskoordinator: Dr. Beat Akeret, Katzenrutistr. 5, CH-8153 Rumlang, Fax +41-18173892,<br />
E-Mail: <strong>DGHT</strong>@swissherp.org<br />
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit: Silvia Macina, Ellerbeker Weg 12c, D-25462 Rellingen, Tel.<br />
04101-787626, Fax 04101-787627<br />
Geschäftsstelle <strong>de</strong>r <strong>DGHT</strong><br />
<strong>DGHT</strong>-Geschäftsstelle, Postfach 1421, Wormersdorfer Str. 46-48, D-53351 Rheinbach<br />
Telefon 02225-70 33 33, Fax 02225-70 33 38, E-Mail: gs@dght.<strong>de</strong>, Web: <strong>www</strong>.dght.<strong>de</strong>,<br />
Geschäftszeiten: Montag bis Donnerstag 9 bis 17 Uhr, Freitag 9 bis 15 Uhr<br />
Andreas Mendt (Leitung <strong>de</strong>r Geschäftsstelle): E-Mail: mendt@dght.<strong>de</strong><br />
Ludwig Mösz (Mitglie<strong>de</strong>rverwaltung, Bestellungen): Tel. 02225-70 33 35, E-Mail: moesz@dght.<strong>de</strong><br />
Birgit Röd<strong>de</strong>r (AnzeigenJournal, Salamandra, Internet, Anfragen): Tel. 02225-70 33 33, E-Mail: gs@dght.<strong>de</strong><br />
Ute Gräfen (elaphe, Internet): E-Mail: graefen@dght.<strong>de</strong> (Montag bis Mittwoch 9 bis 14 Uhr)<br />
Bankverbindungen<br />
Postscheckamt Bern/Schweiz Kto.-Nr. 30-19534-7<br />
Österreichische PSK Wien Kto.-Nr. 92.058.170<br />
Sparkasse Gel<strong>de</strong>rn (BLZ 320 513 70, Kto-Nr. 313700)<br />
<strong>Im</strong>pressum<br />
elaphe – Neue Folge – 13. Jahrgang, Heft 1/05. Zeitschrift <strong>de</strong>r Deutschen Gesellschaft für Herpetologie<br />
und Terrarienkun<strong>de</strong> (<strong>DGHT</strong>) e.V. – ISSN 0943-2485<br />
Einsendung von Manuskripten bitte grundsätzlich an die <strong>DGHT</strong>-Geschäftsstelle, Postfach 1421, D-53351<br />
Rheinbach, Tel. 02225-70 33 33, Fax 02225-70 33 38, E-Mail: elaphe@dght.<strong>de</strong><br />
Herausgeber: Vorstand <strong>de</strong>r Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkun<strong>de</strong> e.V.<br />
Redaktion: Wolfgang Bischoff (verantwortlich), Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexan<strong>de</strong>r<br />
Koenig, A<strong>de</strong>nauerallee 160, D-53113 Bonn, Tel. 0228-9122252, E-Mail: w.bischoff.zfmk@uni-bonn.<strong>de</strong>;<br />
Andreas Mendt, Ingo Pauler (verantwortlich für die Rubrik „Magazin“): Geschäftsstelle;<br />
Dr. Miguel Vences (verantwortlich für die Rubriken „Natur- und Artenschutz“ sowie „Spektrum“): E-<br />
Mail: vences@science.uva.nl;<br />
Dr. Tobias Eisenberg (verantwortlich für Rubrik „Terraristik“): Falkensteinstraße 1, 34270 Schauenburg-<br />
El<strong>ms</strong>hagen, E-Mail: teisenberg@web.<strong>de</strong>.<br />
Beirat: Dr. Jürgen Fleck, Dr. Gunther Köhler, Kriton Kunz, Dr. Peter Lenk, Nicolà Lutzmann, Andreas<br />
Nöllert<br />
Druck: Druck Center Meckenheim, Eichelnkampstr. 2, 53340 Meckenheim<br />
Layout: Andreas Mendt, Ute Gräfen<br />
elaphe – Neue Folge – erscheint viermal jährlich am 20.2., 20.5., 20.8. und 20.11.<br />
Der Bezug <strong>de</strong>r Zeitschrift ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
Redaktionsschluss Ausgabe 2/2005: 1. April 2005<br />
Für unaufgefor<strong>de</strong>rt eingesandte Manuskripte, Bil<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r sonstige Unterlagen übernehmen wir keinerlei<br />
Gewähr. Die Redaktion behält sich Kürzungen und journalistische Bearbeitung aller Beiträge vor. Mit<br />
Verfassernamen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung <strong>de</strong>r Redaktion und/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
<strong>DGHT</strong> wie<strong>de</strong>r. Nachdruck ist nur mit Genehmigung <strong>de</strong>s Herausgebers gestattet.<br />
13 (2005) Heft 1