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Kommunaljahrbuch 2019 Kirchanschöring

Kommunaljahrbuch 2019 der Gemeinde Kirchanschöring

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Haushalt <strong>2019</strong><br />

Februar<br />

Der Haushalt 2018 und auch das aktuelle Jahr <strong>2019</strong> mussten unter etwas anderen Voraussetzungen als die<br />

der vergangenen Haushaltsjahre beraten und letztendlich erstellt werden.<br />

Eine nicht unerhebliche Reduzierung im Bereich der Einnahmen stellt uns vor Herausforderungen.<br />

Leider ist es uns dadurch nicht möglich den Verwaltungshaushalt auszugleichen. Dies ist einer einkalkulierten<br />

Gewerbesteuerrückzahlung mit rund 1,5 Mio. € inkl. Verzinsung geschuldet. Ob diese in dieser Form<br />

vollends zu tragen kommt, ist noch nicht endgültig absehbar - aber wir wollen vorbereitet sein.<br />

Ab dem Jahr 2020 stabilisiert sich die Lage und wir sollten wieder das für die Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong><br />

gewohnte positive Niveau erreichen.<br />

Kommunalpolitik<br />

Ohne der Kämmerin vorgreifen zu wollen, will ich einige Aspekte aus dem Verwaltungshaushalt herausgreifen:<br />

In meiner Vorrede möchte ich vor allem auf die dauerhafte Leistungsfähigkeit der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong><br />

eingehen. Diese ist trotz der beiden etwas „mageren“ Jahre ungebrochen positiv. Wir haben einen<br />

beruhigend hohen Stand der Rücklagen und können auch ab 2020 wieder mit erheblichen Zuführungen<br />

an den Vermögenshaushalt rechnen. Die Rücklagen werden trotz der schwierigen aktuellen Situation und<br />

den erheblichen Investitionen, die wir uns für den Finanzplanungszeitraum vorgenommen haben, auch<br />

am Ende dieser Zeitspanne noch auf einem relative hohen Niveau sein.<br />

Neben den Rücklagen gilt es aber zudem die Entwicklung der Schulden der Gemeinde zu beachten.<br />

War der Schuldenstand der letzten Jahre immer äußerst niedrig, so hat sich die Situation seit 2017 grundlegend<br />

geändert. Bei diesem Anwachsen der Schulden sind jedoch die Rahmenbedingungen zu erläutern. Mit<br />

der Einführung der zweiten Säule der staatlichen Förderung, dem Bayerischen Kommunalen Wohnbauförderprogramm,<br />

stehen den Kommunen erhebliche Förderkredite zur Errichtung von kommunalen Wohnungen<br />

zur Verfügung. In <strong>Kirchanschöring</strong> haben wir sehr früh auf diese Entwicklung reagiert und unsere Wohnbaugesellschaft<br />

gegründet. Diese wurde von der Gemeinde mit der Aufgabe des Wohnungsbaus betraut.<br />

Somit konnten wir für das Haus der Begegnung erhebliche Fördermittel, aber eben auch günstige Kommunalkredite<br />

in Anspruch nehmen. Diesen Weg gehen wir auch im Jahr <strong>2019</strong> weiter und schaffen mit<br />

dem Geschosswohnungsbau an der Hipflhamer Straße zum einen Wohnraum für unsere Bevölkerung und<br />

zum anderen Werte für die Allgemeinheit. Der Kapitaldienst für diese Kredite, die sofort nach Erhalt von<br />

der Kommune an die Wohnbaugesellschaft weitergleitet werden, belasten den kommunalen Haushalt in<br />

den Folgejahren nicht mehr. Durch den verkürzten Zahlungsweg wird dieser Kapitaldienst direkt von der<br />

Wohnbaugesellschaft geleistet.<br />

Damit verbleiben im Grunde als Kredite für den kommunalen Kernhaushalt, also Kredite, die auch von<br />

diesem bedient werden müssen, rund 350.000 €. Dafür sind jährlich 400 € Zinsen zu leisten.<br />

Ein letzter Punkt, auf den ich den Fokus lenken möchte, sind die Investitionen der nächsten Jahre. Trotz der<br />

etwas schwierigen Situation werden im Vermögenshaushalt wichtige und zukunftsweisende Ausgaben<br />

getätigt. Durch das sehr hohe Rücklagenpolster ist dies auch ohne Probleme möglich.<br />

Trotzdem bleiben wir hier vorsichtig und haben immer im Auge, dass trotz allem immer eine ausreichende<br />

„Reserve“ vorhanden ist. Gerade in der aktuellen Situation erkennen wir, wie wichtig es sein kann, auf unvorhersehbare<br />

negative Ereignisse vorbereitet zu sein.<br />

In einem Fazit zum Haushalt lässt sich sagen, dass Jahre wie dieses <strong>2019</strong> auch Jahre sind, um sich zu „erden“<br />

und zu erkennen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.<br />

Doch als Gemeinwohlgemeinde ist es nicht unser Anspruch grenzenlosem Wachstum hinterherzuhecheln,<br />

sondern bewusst auf die Qualität und Gemeinwohlorientierung unserer Entscheidungen zu achten.<br />

Als Paradebeispiel darf ich das Haus der Begegnung anführen:<br />

Mit einem Einsatz von rund 1 Mio. € durch die Gemeinde wurde ein Wert von 4 Mio. € geschaffen, der<br />

noch dazu die Lebensqualität in der Kommune ungemein steigert. Es ist also ein Zeichen erfolgreicher<br />

Kommunalpolitik und vor allem einer erfolgreichen kommunalen Haushaltspolitik, die Grundsätze des<br />

Gemeinwohls immer im Auge zu behalten.<br />

Auch in diesem Jahr richte ich wieder meinen Dank an all die Leistungsträger in der Kommune, die es uns<br />

immer wieder ermöglichen, unsere Aufgaben entsprechend wahrnehmen zu können.<br />

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