Kommunaljahrbuch 2019 Kirchanschöring
Kommunaljahrbuch 2019 der Gemeinde Kirchanschöring
Kommunaljahrbuch 2019 der Gemeinde Kirchanschöring
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Kommunalpolitik<br />
Regionalwerk Chiemgau-Rupertiwinkel<br />
Im Zusammenhang mit Geothermieanlagen erhält die Idee des Regionalwerks Chiemgau-Rupertiwinkel eine<br />
ganz besondere Bedeutung für die Region. In den letzten beiden Jahren wurde dazu eine entsprechende<br />
Machbarkeitsstudie erarbeitet und steht den Kommunen nun zur Verfügung. Diese Machbarkeitsstudie weist<br />
eine sehr positive Prognose für die Wirtschaftlichkeit eines entsprechenden Regionalwerks auf.<br />
In der Lenkungsgruppe unter Leitung des <strong>Kirchanschöring</strong>er Bürgermeisters Hans-Jörg Birner wurden die wichtigsten<br />
Geschäftsfelder zum Start des Regionalwerks herausgearbeitet. Dabei war es wichtig, dass es sich im<br />
Kern um ein rein kommunales Unternehmen handelt, also ein gemeinsames Kommunalunternehmen ohne<br />
jegliche private Beteiligung. Damit wird sichergestellt, dass immer das Wohl der Allgemeinheit im Vordergrund<br />
dieser Daseinsvorsorgeleistung steht.<br />
Ebenfalls war sehr schnell klar, dass das Regionalwerk auf zwei Säulen stehen wird:<br />
Dem Handlungsfeld im „Strombereich“ und<br />
dem Handlungsfeld im „Wärmebereich“.<br />
Wobei für den Wärmebereich eine intensivere<br />
Betätigung abzusehen ist.<br />
Im Bereich des Stroms wurde für die erste<br />
Phase bewusst auf das Thema Rückkauf von<br />
Stromnetzen verzichtet, da hier noch teilweise<br />
sehr lange Vertragslaufzeiten vorhanden<br />
sind.<br />
Im Bereich des Handlungsfeldes „Strom“ wird<br />
man mit der Vermarktung von regional erzeugtem<br />
Ökostrom beginnen und evtl. auch schon erste Erzeugungsanlagen errichten. Ebenso will man vor Ort<br />
Mieterstrommodelle als Dienstleister anbieten. Ein weiteres Element können auch sogenannte Bündelprodukte<br />
(z.B. Pakete aus PV-Anlagen, Stromspeichern und einer Ladestation für ein Elektrofahrzeug) sein.<br />
Dazu werden in den nächsten Jahren viele Energieerzeugungsanlagen aus der EEG-Förderung fallen. Auch<br />
hier kann ein Regionalwerk Hilfestellung für einen weiteren wirtschaftlichen Betrieb bieten.<br />
Im Bereich des Handlungsfeldes „Strom“ ist eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit den „kleinen“<br />
Versorgern vor Ort und den örtlichen Gemeinde- und Stadtwerken ein wichtiges Element der Strategie.<br />
Im Bereich des Handlungsfelds „Wärme“ besteht dagegen eine Vielzahl von Optionen für ein Regionalwerk.<br />
In nahezu allen Kommunen bestehen unter den aktuellen Förderbedingungen Ansatzpunkte für Quartierskonzepte<br />
im Bereich der Wärmeversorgung. Durch den Wegfall von neuen Ölheizungen in den nächsten<br />
Jahren sind die Bürgerinnen und Bürger auf attraktive Alternativen angewiesen. Hier gilt es Lösungen zu<br />
finden. Diese Lösungen wird man jedoch nur in einem regionalem Verbund erreichen können.<br />
Einzelne, kleinere Kommunen werden hier Schwierigkeiten bekommen. Gerade für die Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong><br />
und unsere Region eröffnet sich mit der ausverhandelten Wärmemenge des Geothermiekraftwerkes<br />
eine große Chance.<br />
Hier schließt sich also der Kreis unserer strategischen Arbeit der letzten Jahre!<br />
Mit beiden Projekten der Geothermieanlage mit dem ausverhandeltem Kooperationsvertrag und einem<br />
Regionalwerk Chiemgau-Rupertiwinkel öffnen sich viel Türen für eine regionale Energie- und vor allem Wärmewende.<br />
Für die nächsten notwendigen Schritte wurden bereits die ersten Vorgespräche mit Fördergebern und Behörden<br />
geführt. Unsere Region befindet sich auch auf diesem Sektor auf dem Weg eine ländliche Musterregion<br />
zu werden und zu beweisen, dass die Wärmewende auch im ländlichen Raum möglich ist.<br />
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