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Chemiekeule Spice? - Hanfjournal

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#91 +7 5<br />

guerilla growing<br />

Den Bericht über Henks Low-Budget Siebung konntet ihr schon in unserer<br />

Novemberausgabe ‘08 lesen, endlich hat uns Henk auch den dazugehörigen<br />

Growbericht geliefert.<br />

Unser niederländischer Freund hat wie immer neun Pflänzchen<br />

zusammen mit seinem Kumpel Manne Koslowski<br />

betreut. In den Niederlanden sind fünf Graspflanzen pro Kopf<br />

toleriert und so müssen die beiden auch wenig Angst haben,<br />

dass ihr Hobby, in eine solch geringen Ausmaß betrieben, Ärger<br />

mit der niederländischen Polizei nach sich zieht.<br />

Wie immer haben unsere erfahrenen Grower nebenbei ein<br />

paar Dinge getestet, die sie vorher noch nicht kannten. Bei diesem<br />

Durchgang haben Henk und Manne einen neuen Dünger<br />

ausprobiert und seine Box mit einer Klimasteuerung ausgestattet.<br />

Sein Set-Up:<br />

Box:<br />

Homebox S 80x80x160cm<br />

Beleuchtung:<br />

1x 250 Watt NDL mit Spudnik-Reflektor<br />

Abluft:<br />

180m³ Rohreinschubventilator mit passendem Aktivkohlefilter<br />

und Klimacontroller ( Temperatur)<br />

1 Klimacontroller (temperaturabhängig, zwei Geschwindigkeiten)<br />

Medium:<br />

Coco- Perlite Gemisch (80/20) in 4 Liter Töpfen<br />

Wasser:<br />

Mischung aus Leitungs- und Osmosewasser<br />

(Ec-Wert: 0,3 mS)<br />

Dünger:<br />

Grow-Micro-Bloom Vollprogramm von Advanced Nutrients<br />

Ec-Wert der Nährlösung in der Blütephase:<br />

1,4- 2,5 mS. In der letzten Woche < 0,4 mS.<br />

pH wert:<br />

Anfangs 6,0. Kontinuierliche Senkung bis auf 5,5 in der<br />

Endblüte<br />

Sorte:<br />

8 x New York Diesel + 1 x unknown<br />

Um eine optimal Nährstoffversorgung zu gewährleisten, hatte<br />

Manne seinen Growgenossen überredet, eine Osmoseanlage<br />

zu kaufen, da das Leitungswasser in Amsterdam einen sehr hohen<br />

Ec-Wert hat. Das sollte sich später dann positiv im Ertrag<br />

niederschlagen. Die beiden haben uns berichtet, dass die Qualität<br />

der Stecklinge, die sie im Shop gekauft hatten , bei diesem<br />

Durchgang in Puncto Bewurzelung sehr zu wünschen übrig<br />

ließ. So musste er die Kleinen erst einmal hochpeppeln, nicht<br />

zuletzt dank der Zugabe von nützlichen Pilzen und Bakterien<br />

haben sie sich dann wohl relativ schnell erholt. Trotzdem bedeutet<br />

die anfänglich kümmerliche Entwicklung ungefähr zehn<br />

Tage Zeitverlust oder anders ausgedrückt: Die beiden mussten<br />

ihre Ladies 14 anstatt nur vier bis fünf Tage in der vegetativen<br />

Phase lassen, bevor die Blüte eingeleitet wurde.<br />

Nachdem die Wurzel das Medium ganz durchwachsen hatten,<br />

wurde die Blüte durch die verkürzte Beleuchtungsphase<br />

von 12 Stunden /Tag eingeleitet. Henk und Manne hielten sich<br />

genau an die Anweisungen des Düngerherstellers, die man einfach<br />

und individuell einstellbar unter http://www.advancednutrients.com/nutcalc3public/nutrient_calculator.html<br />

abrufen<br />

kann.<br />

Da Henk und Manne mit gutem Wasser gießen konnten, haben<br />

sie sich für das „Moderately Heavy Feeding“ Programm<br />

entschieden, bei dem der Ec- Wert von anfänglich 1,4 mS bis<br />

auf 2,5mS in der fünften Blühwoche gesteigert wird. In den<br />

letzten zwei bis drei Wochen wird er langsam wieder bis auf<br />

0,4mS gesenkt. Je besser das Ausgangswasser ist, um so optimaler<br />

kann man die Nährstofflösung anmischen und relativ<br />

Text: KIMO<br />

hohe Ec Werte „fahren“. Wasser, das von Anfang an Salze oder<br />

zu viel Kalk (Härtegrad, dH: < 14) enthält oder einen falschen<br />

pH- Wert hat, kann trotz ausreichender Menge an Nährstoffen<br />

ein Versorgungsproblem nach sich ziehen, weil die Zusammensetzung<br />

des (Leitungs)Wassers oft alles andere als gut ist. Das<br />

kann durch die Zugabe des besten Düngers nicht kompensiert<br />

werden.<br />

Grundregel:<br />

„Gutes“ (salzarmes und weiches) Wasser (Ec-Wert < 0,4 / dH <<br />

14) = Pflanze kann viel Dünger verstoffwechseln.<br />

„Schlechtes“ Wasser (salzreiches und/oder dH < 14): Pflanze<br />

kann nicht so viel Dünger verstoffwechseln. Bei solchem<br />

Ausgangswasser sollte über die Anschaffung einer Osmoseanlage<br />

nachgedacht werden. Den Härtegrad des Leitungswassers<br />

erfährt man vom örtlichen Wasserversorger.<br />

Gegossen haben Henk oder Manne alle zwei bis drei Tage, per<br />

Hand und mit einem „Drain“* von ungefähr 20 Prozent, damit<br />

sich im Medium keine Düngerreste ablagern. Alle zwei Wochen<br />

wurde einmal ganz auf eine Düngergabe verzichtet und dafür<br />

mit klarem Wasser, pH-Wert 5,8, gegossen. Ansonsten haben<br />

es die beiden wie immer einfach gehalten, Erwähnenswert ist<br />

noch, dass die Temperatur in der Box konstante 24 Grad betrug,<br />

obwohl die Raumtemperatur immer zwischen 17 und 24 Grad<br />

schwankte. Nach Mannes Meinung war das wohl der Verdienst<br />

der digitalen GSE-Klimasteuerung.<br />

Nach 60 Tagen konnte geerntet werden, das Ergebnis war in<br />

Sachen Gramm pro Watt eines der besten, die unsrer Freunde je<br />

ergärnert haben. Satte 250 Gramm New York Diesel und nochmal<br />

30 Gramm der „Großen Unbekannten“ machten die beiden<br />

nicht zu Unrecht ein wenig stolz, als sie uns den Bericht inklusive<br />

der Fotos auf NoMercy Weedcup im Dezember übergaben.<br />

Der Anbau von Hanf ist in Deutschland verboten. Dieser<br />

Artikel dient lediglich der Information und dokumentiert<br />

real existierende Zustände in den Niederlanden.<br />

Die Redaktion warnt vor Nachahmung.<br />

*als Drain wird die Nährlösung bezeichnet, die bei Verwendung<br />

von Cocsubstrat oder Steinwolle nach dem Gießen wieder<br />

aus dem Medium herauslaufen sollte. Das sollten ungefähr<br />

20 Prozent der Gesamtmenge sein. Werden den Mädels also 10<br />

Liter Nährlösung verabreicht, so sollten ungefähr zwei Liter<br />

wieder aus dem Medium herauslaufen. Gibt es hierfür keinen<br />

Auffangbehälter, so sollte dieser Drain auch nach dem Gießen<br />

mit einem Lappen aufgenommen werden, da sonst Staunässe<br />

und somit Wurzelfäule droht. Arbeitet man wie bei Erde ohne<br />

Drain, droht eine Versalzung des Mediums und somit eine<br />

Überdüngung der Lieblinge.

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