Offen - Marianum Buxheim
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9.2. Prof. Grom: “Hilfen zur Überwindung artifizialistischer, animistischer<br />
und materialisierender Vorstellungen von Gott“<br />
11.2. Besuch von Fr. Christine Gillich (Heinrichsblatt) mit Interview von H.<br />
Neubauer über seine Arbeit mit der KSJ und zu seiner Facharbeit über<br />
Carlos Belo (siehe folgender Artikel)<br />
Abendmesse von SDB-Hausgemeinschaft und Weggemeinschaft in<br />
der Hauskapelle<br />
P. Staufer beim Provinzausschuß Pastoral der Berufe in München<br />
Carlos Belo:<br />
Nachfolger Christi im 20. Jahrhundert<br />
Auszüge aus einer Facharbeit von Christian Neubauer, Kollegiat am Theresianum<br />
in Bamberg<br />
Unter allen Nobelpreisen, die jedes Jahr vergeben werden, nimmt der Friedensnobelpreis<br />
eine besondere Stellung ein. Er macht auf unterdrückte Völker aufmerksam<br />
und wendet sich gegen physische und psychische Gewalt. Vor allem rückt er<br />
bis dahin unbekannte Personen ins Licht der Weltöffentlichkeit, die sich um die<br />
Menschenrechte und Auswege aus Krisensituationen bemühen. Beispiel eines mutigen,<br />
gewaltfreien Kampfes für die Würde der Menschen gibt Bischof Carlos Filipe<br />
Ximenes Belo in Osttimor. Nach dem Ende der portugiesischen Kolonialzeit<br />
hatte Indonesien im Jahr 1975 mit brutaler Gewalt Osttimor annektiert. Seitdem<br />
lebt die Bevölkerung in Angst und Schrecken vor den Greueltaten der Besatzungsmacht.<br />
Doch die Timoresen setzen alles daran, ihre Eigenständigkeit zu bewahren.<br />
Mut und Zuspruch finden sie durch die tatkräftige Unterstützung ihres<br />
Bischofs Belo. Als Belo 1983 sein Amt als Apostolischer Administrator der Diözese<br />
Dili antrat, versprach man sich von diesem Salesianerpater, der zwar in der<br />
Jugendarbeit Gutes leistete, aber sonst sehr unerfahren schien, nicht gerade viel<br />
Engagement für die Sache Osttimors. Doch Belo belehrte die Welt eines Besseren.<br />
Die Öffentlichkeit reagierte besonders betroffen nach dem Massaker auf dem<br />
Friedhof "Santa Cruz" in Dili. Am 28. Oktober 1991 wurde hier anläßlich einer<br />
Trauerfeier von 2000 Menschen friedlich gegen die Unterdrückung demonstriert.<br />
Dies änderte sich, als die Sicherheitskräfte anrückten. Sie begannen wahllos mit<br />
automatischen Waffen in die Menge zu schießen. Nur wenigen gelang die Flucht.<br />
Vielen der Todesopfer wurde in den Rücken geschossen.<br />
In einem Interview, welches 1997 in "missio aktuell" abgedruckt wurde, äußerte<br />
sich Belo dazu wie folgt: "Junge Leute kamen auf mein Haus zugerannt, in Scharen<br />
kamen sie, immer mehr. Im ersten Moment fühlte ich mich bedrängt und wollte<br />
sie nicht hereinlassen, dann aber sah ich, daß Verletzte dabei waren, immer<br />
mehr Verletzte kamen, die aus offenen Wunden bluteten. So ließ ich sie herein.<br />
Insgesamt waren es 253 junge Leute, die in meinem Haus und im Garten lagerten.<br />
Sie waren zu mir geflüchtet, um ihr Leben zu retten."<br />
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