Offen - Marianum Buxheim
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ist ihm bewußt, daß es nicht reicht, dem Menschen nur das Wort Gottes nahezubringen,<br />
sondern daß auch danach gehandelt werden muß. Für Bischof Belo dürfte<br />
das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe zu den Grundpfeilern seines Handelns<br />
gehören. Für ihn steht fest, daß "Menschendienst" gleich Gottesdienst ist.<br />
Belo macht deutlich, daß er nicht nur für die Katholiken Partei ergreift, sondern<br />
versucht, allen die gleichen Rechte zukommen zu lassen. In seiner Rede bei der<br />
Entgegennahme des Friedensnobelpreises 1996 hat er die Würde jedes einzelnen<br />
Menschen betont: "Wir verkünden, daß der Wert und die Würde des Individuums<br />
nicht von der Glaubensüberzeugung, Religionszugehörigkeit, politischen Überzeugung,<br />
der Philosophie, Rasse oder Hautfarbe, welche er auch immer haben<br />
mag, abhängen."<br />
Für Bischof Belo ist es sicherlich nicht immer leicht, die Forderungen des Evangeliums<br />
den Timoresen zu verkünden. Ihr Alltag wird von Haß, Unterdrückung<br />
und Repressionen bestimmt. Die Botschaft der Liebe stellt eine Herausforderung<br />
dar. Die Widerstandskämpfer empfinden nur gegenüber ihren Landsleuten<br />
"Liebe". Aber Belo möchte, daß alle Menschen, gleich welcher Nationalität, zusammenleben<br />
können. Die Jugendlichen weist er darauf hin: "Werdet Rechtsanwälte,<br />
Ärzte oder Lehrer. Dann könnt ihr die Gesellschaft verändern. Nicht mit<br />
Bomben und Gewehren."<br />
Ausblick auf die Zukunft<br />
Die Verleihung des Friedensnobelpreises an Bischof Carlos Belo bedeutete einen<br />
wichtigen Schritt in der Entwicklung des Problemfalls Osttimor. Der Nobelpreis<br />
hat dazu beigetragen, daß die Situation Osttimors an die Weltöffentlichkeit gelangte<br />
und wahrgenommen wird. Bischof Belo antwortete auf die Frage, ob sich<br />
die Verhältnisse nach der Verleihung des Friedensnobelpreises verbessert hätten,<br />
daß es nun sogar schwieriger sei, mit der indonesischen Regierung Verhandlungen<br />
zu führen. Doch Politiker weltweit sind laut Missio interessiert. Sie informieren<br />
sich und versprechen, mit der indonesischen Regierung das Gespräch über Timor<br />
zu suchen. Auch versprechen viele, die Menschen in Osttimor finanziell zu<br />
unterstützen. Belo sieht aber auch, daß "Geld die Welt regiert". Die Beziehung<br />
Deutschlands und sicherlich auch anderer Staaten zu Osttimor beschreibt er in<br />
"missio aktuell" im Juni 1997 so: "Unglücklicherweise haben gute Geschäfte immer<br />
noch Vorrang vor Menschenrechts-Fragen."<br />
Bischof Belo setzt trotz allen Widerstandes und aller Kritik seinen Weg unbeirrt<br />
fort. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und prangert Menschenrechtsverletzungen<br />
an. Das Evangelium Christi legitimiert sein Handeln und bestärkt ihn, für die<br />
Menschen in Not Option zu ergreifen. Dies zeichnet ihn als Menschen aus und<br />
macht ihn zu einem würdigen Nachfolger Jesu Christi im 20. Jahrhundert.<br />
Artikel von Christian Neubauer im Heinrichsblatt am 1.3.1998 S. 10-11<br />
"<br />
Thema zog mich magisch an"<br />
Der Verfasser des Berichts über Bischof Carlos Belo und Osttimor ist Schüler der<br />
dreizehnten Jahrgangsstufe am Theresianum in Bamberg. "Das Thema hat mich<br />
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