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Offen - Marianum Buxheim

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Glaube und Kirche geht, ist die Werbebranche mit ihre m Latein am Ende.<br />

Gott läßt sich nicht vermarkten wie Halbfettmargarine oder Weichspüler.<br />

Werbespots rauschen vorbei im Dreißigsekundentakt. Plakate sind gut, wenn ihre<br />

»message« in Sekundenbruchteilen verstanden wird. Gott ist anspruchsvoller.<br />

Seine Wahrheit erschließt sich nur dem, der sich mit seinem ganzen Leben auf ihn<br />

einläßt. Der Glaube an Gott ist ein lebenslanger Wachstumsprozeß. Und Kirche<br />

ist kein Serviceunternehmen mit jederzeit abrufbaren Dienstleistungsangeboten,<br />

sondern eine Lern-, Lebens- und Glaubensgemeinschaft mit einem viel längerfristigen<br />

Anspruch.<br />

Diese Kirche lebt jedoch nicht abgehoben von ihrer Umwelt. Unsere Aufgabe als<br />

Christen und Christinnen ist es ja gerade, Gottes Wort in eine konkrete Zeit hinein<br />

zu sagen und unter den konkreten gesellschaftlichen Bedingungen zu leben.<br />

Christen sind nicht weltfremd. Deshalb müssen wir uns fragen, ob wir unsere Mitmenschen<br />

auch erreichen. Dabei gibt es Probleme. Fachleute sagen uns, daß unsere<br />

Kommunikation mit der Gesellschaft gestört ist. Auch innerhalb der Kirche<br />

klappt oft die Verständigung mit unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen nicht.<br />

Das ist ein Zustand, den wir ändern wollen.<br />

In den letzten 15 Jahren ist der Grad der Distanzierung vom kirchlichen Leben<br />

und der Einfluß der Medien gewachsen. Die meisten Menschen bilden sich ihre<br />

Urteile und Überzeugungen in Sachen Kirche nicht aus eigenem, unmittelbaren<br />

Erleben, sondern auf Grundlage dessen, was die Medien berichten. Dabei zeigt<br />

sich, daß die Medien in Sachen Kirche bei weitem nicht alles Wissenswerte aufgreifen.<br />

Die katholische Kirche hat mehr zu bieten als Zölibat, Geburtenregelung,<br />

Vatikanfinanzen oder Austrittszahlen.<br />

Quer zum Zeitgeist<br />

Es geht uns also nicht darum, das Evangelium in flotte Sprüche zu verpacken. Wir<br />

wollen innerhalb der Kirche und gegenüber der Öffentlichkeit gesprächsfähiger<br />

und gesprächsbereiter werden. Unser Ziel ist dabei nicht ein Kirchenbild, an dem<br />

sich niemand mehr stößt. Christlicher Glaube ist anstößig, liegt quer zum Zeitgeist.<br />

Das ist für uns jedoch kein Grund, uns hinter dicken Kirchenmauern zu verstecken.<br />

Wir laden alle ein, diese Kirche »live« zu erleben. Wir wissen nämlich,<br />

daß unser Glaube nicht von gestern ist, sondern von heute und für morgen. Wir<br />

wollen neugierig machen auf die Menschen, die diese Kirche bilden. Wie groß<br />

hier die Bandbreite an Meinungen und persönlicher Gestaltung des Glaubens sein<br />

kann, soll die Öffentlichkeit mitbekommen. Die katholische Kirche ist schließlich<br />

kein monolithischer Altherrenclub, sondern eine bunte Gesellschaft aus Frauen<br />

und Männern. Wenn wir uns bemühen, wer wir sind und was wir wollen, in der<br />

Öffentlichkeit besser darzustellen, tun wir das auch, indem wir die Kommunikation<br />

innerhalb der Kirche fördern und verbessern. Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,<br />

ob ehrenamtlich oder hauptamtlich, prägen diese Kirche.<br />

Klar ist auch das: Es geht nicht darum, Schwachstellen zu verkleistern. Es gibt<br />

Ärgernisse in der Kirche, die nicht gottgewollt sind, sondern entschiedener Reformen<br />

bedürfen. Hier wollen wir nicht schönfärben, sondern uns um Veränderungen<br />

bemühen.<br />

Noch einmal: Werbung weckt Emotionen, versucht zu überreden statt zu überzeugen.<br />

Sie will den Leuten etwas vormachen. Das ist nicht unsere Absicht. Wir wol-<br />

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