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Baden-Württemberg – Wandermagazin 208

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wandern genuss natur erleben<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

REGIOPANORAMA<br />

DER WANDERKLASSIKER<br />

www.wandermagazin.de<br />

Traufgang Zollernburg-Panorama in Albstadt, Blick vom Zeller Horn auf die Burg Hohenzollern © Albstadt Tourismus


REGIOPANORAMA RHÖN BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Badische und Württembergische Weinbaugebiete<br />

sind nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern bieten<br />

auch hervorragende Weine.<br />

© TMBW, Düpper<br />

Der Sankenbachwasserfall in der<br />

Nationalparkregion Schwarzwald<br />

© TMBW, Denger<br />

Der "Schwäbische Grand Canyon"<br />

lässt sich perfekt zu Fuß erleben<br />

© footageclips/shutterstock.com<br />

2 WANDERMAGAZIN Herbst 2020<br />

Großes Bild: Sonnenuntergang auf der Schwäbischen Alb<br />

© StGrafix/shutterstock.com


Überraschende<br />

MOMENTE<br />

UNBEKANNTE WEGE VERSPRECHEN NEUE<br />

ABENTEUER <strong>–</strong> UND DAVON WIMMELT ES NUR SO<br />

IN BADEN-WÜRTTEMBERGS WANDERREGIONEN.<br />

www.wandermagazin.de<br />

3


REGIOPANORAMA RHÖN BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Direkt vor den Toren Stuttgarts gelegen, lädt<br />

der Schwäbische Wald Naturliebhaber ein<br />

© Simon Dux Media/shutterstock.com<br />

Aussichtsreiche Wanderpause am Wein-<br />

Lese-Weg in Marbach-Bottwartal<br />

© Stuttgart-Marketing GmbH/<br />

Martina Denker<br />

Eine Wanderung entlang des<br />

Albtraufs verspricht spektakuläre<br />

Ausblicke © TMBW, Lengler<br />

4 WANDERMAGAZIN Herbst 2020<br />

Großes Bild: Der Bodensee © Paii VeGa/shutterstock.com


Faszinierende<br />

ANSICHTEN<br />

TIEFBLAUES WASSER, DICHTE WÄLDER UND<br />

BERGKETTEN, DIE SICH AM HORIZONT ALS<br />

BLAUE MAUER ZEIGEN <strong>–</strong> AN DIE AUSSICHTEN<br />

IN BADEN-WÜRTTEMBERG ERINNERT MAN<br />

SICH GERN.<br />

www.wandermagazin.de<br />

5


REGIOPANORAMA RHÖN BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Lebhafte<br />

ERINNERUNGEN<br />

OB PRUNK UND ADEL, MYSTISCHE WESEN ODER<br />

DAS ANDENKEN AN LÄNGST VERGANGENE ZEITEN <strong>–</strong><br />

AUF SPANNENDEN PFADEN WERDEN GESCHICHTE<br />

UND SAGEN LEBENDIG.<br />

Großes Bild: Burgruine Reußenstein im Landkreis Esslingen © TMBW, Teuber<br />

Die Gaishöll-Wasserrfälle bei Sasbachwalden<br />

im Schwarzwald liegen in einer wildromantischen<br />

Schlucht mit riesigen Felsen<br />

und Findlingen. © TMBW, Düpper<br />

Der Krai-Woog-Gumpen<br />

© Hotzenwald Tourismus GmbH<br />

6 WANDERMAGAZIN Herbst 2020


Kapelle St. Wendel zum Stein<br />

© Touristikgemeinschaft Hohenlohe e.V.<br />

www.wandermagazin.de<br />

7


REGIOPANORAMA RHÖN BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

VARIATIONEN<br />

EINES KLASSIKERS<br />

BEI WANDERUNGEN DURCH ENT-<br />

LEGENE ECKEN ENTDECKT MAN SO<br />

MANCHEN UNBEKANNTEN SCHATZ.<br />

ALSO AUF ZU NEUEN WANDERTOU-<br />

REN IM BELIEBTEN WANDERLAND<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG, DAS UNS<br />

MIT UNBEKANNTEM ÜBERRASCHT.<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg ist ein Bundesland mit viel, viel Raum<br />

für Wanderungen. Kein Wunder, hat Wandern hier doch<br />

eine lange Tradition. Mit dem Schwarzwaldverein und dem<br />

Schwäbischen Albverein sind gleich zwei der größten deutschen<br />

Wandervereine hier zu Hause. Seit mehr als 100<br />

Jahren sorgen sie dafür, dass <strong>Baden</strong>-Württemberg so wanderbar<br />

ist, wie wir es heute kennen. Rund 50.000 Kilometer<br />

Wanderwege entführen Wanderer in den dichten Schwarzwald,<br />

über weite Tal- und Berglandschaften der Schwäbischen<br />

Alb oder nach Oberschwaben<br />

mit seiner idyllischen Hügellandschaft<br />

und beeindruckendem Alpenpanorama.<br />

Auch Städte wie Stuttgart,<br />

Heidelberg, und Freiburg<br />

stehen bei Besuchern zu recht<br />

hoch im Kurs. Doch nicht immer<br />

muss es das touristisch beliebte<br />

Wanderziel sein. Auch unbekanntere<br />

Regionen bieten nicht minder<br />

schöne Ecken und Wanderwege,<br />

um sich von der Natur rundherum<br />

begeistern zu lassen und einfach zu entspannen. Vielleicht<br />

fällt es mancherorts sogar leichter abzuschalten,<br />

wenn man den Wanderweg gefühlt für sich alleine hat.<br />

Gerade jetzt in Zeiten der Kontaktbeschränkungen sind<br />

unbekanntere Wanderregionen besonders attraktiv.<br />

Denn hier gibt es Ruhe, Idylle und Platz.<br />

Der Schwäbische Wald zum Beispiel lädt mit seiner verwunschenen<br />

Umgebung ein zu fantasievollen Wanderungen<br />

durch dichten Wald. Hier kann man Feen folgen und<br />

alte Bahntrassen bewundern <strong>–</strong> mit etwas Glück trifft man<br />

sogar auf die dampfende und schnaufende Schwäbische<br />

Waldbahn. Malerische Orte wie Murrhardt entführen in<br />

die künstlerische Vergangenheit der Region. Literarisch<br />

geht es in Marbach-Bottwartal zu, genießerisch im Weinsberger<br />

Tal: Wein und Weinberge stehen hier auf dem Wanderplan.<br />

Den Spuren der Familie Hohenlohe hingegen<br />

folgt man auf kulturell geprägten Wanderwegen durch die<br />

gleichnamige Region. Sie fördern Kulturschätze zu Tage,<br />

die man so nicht erwartet hätte. Fast schon märchenhaft<br />

zeigt sich der Hotzenwald, der nicht nur durch seinen Namen,<br />

sondern auch seine Umgebung an fantastische Geschichten<br />

erinnert. Weniger unbekannt, dafür aber umso<br />

attraktiver für Wanderer ist der Bodensee. Auch fernab<br />

des Trubels am See lässt sich hier viel Neues entdecken.<br />

Im Landkreis Göppingen folgen die Löwenpfade den Spuren<br />

des sagenumwobenen Löwenmenschen, einzigartige<br />

Ausblicke bietet der Albtraufgänger. In Ehingen schließlich<br />

sorgen der Bierwanderweg sowie die Besinnungswege<br />

für Entspannung und Erholung.<br />

So viele unbekannte Ecken und so viele Tipps. Viel Spaß<br />

beim Entdecken von <strong>Baden</strong>-Württemberg! (ag)<br />

Augenblick Runde<br />

Sasbachwalden-<br />

Hörchenberg<br />

© TMBW, DÜPPER<br />

8 WANDERMAGAZIN Herbst 2020


ÜBERNACHTEN<br />

MAL ANDERS<br />

#NATUREBAWU<br />

INNOVATION<br />

FREI.GANG<br />

© TMBW, Teuber © TMBW, Lengler © TMBW, Lengler<br />

Nicht nur die Wanderwege halten Innovationen<br />

bereit, auch Übernachtungen<br />

können etwas ganz Besonderes<br />

werden. Wer ein naturnahes Abenteuer<br />

sucht, kann in ingesamt neun Trekking-Camps<br />

in der Wildnis übernachten.<br />

Im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord,<br />

dem Nationalpark Schwarzwald sowie<br />

dem Naturpark Südschwarzwald ist das<br />

Trekking offiziell erlaubt. Die Stellplätze<br />

liegen abseits der Ortschaften und sind<br />

nur zu Fuß erreichbar. Sie können von<br />

Mai bis Oktober gebucht werden. Übernachtungen<br />

mit mehr Komfort bieten<br />

viele Hotels, Pensionen und Bauernhöfe<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg, die sich dem<br />

sanften Tourismus verschrieben haben.<br />

Ob eine Ferienwohnung auf dem Bauernhof<br />

oder ein solarbetriebenes Stadthotel,<br />

hier können Gäste nachhaltig<br />

übernachten. (ag)<br />

www.tourismus-bw.de<br />

Einen Nationalpark, zwei Biosphärengebiete<br />

und sieben Naturparke gibt es in<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg. Die Großschutzgebiete<br />

setzen sich vorbildlich für einen<br />

nachhaltigen Tourismus ein und haben<br />

auch landschaftlich einiges zu bieten.<br />

In Kooperation mit der Tourismus<br />

Marketing GmbH <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

(TMBW) machen die zehn Großschutzgebiete<br />

aufmerksam auf das Naturerlebnis-Land<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg. Unter<br />

@naturebawu präsentieren sich die<br />

Naturschutzgebiete gemeinsam auf<br />

Instagram und bieten jede Menge Inspiration<br />

für einen Besuch vor Ort. Mit<br />

dem Hashtag #naturebawu sind auch<br />

Gäste jederzeit eingeladen, ihre Naturerlebnisse<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg zu<br />

teilen. (ag)<br />

@naturebawu<br />

#naturebawu<br />

Die Corona-Pandemie hat auch vor der<br />

Wanderwelt keinen Halt gemacht. Man<br />

möchte wandern, sucht sich schöne Wege<br />

aus <strong>–</strong> doch mit diesem Vorhaben ist man<br />

nicht alleine. Die Wanderwege sind zu voll,<br />

Kontaktbeschränkungen können nicht<br />

eingehalten werden, das Wandervergnügen<br />

sinkt. Um Wandern für alle wieder<br />

möglich zu machen, wurde das Projekt<br />

„FREI.GANG“ gegründet. Es vereint Wanderwege,<br />

die besonders viel Platz bieten.<br />

So lässt sich auch unterwegs der<br />

nötige Abstand zu seinen Mitmenschen<br />

bewahren. Die „FREI.GÄNGE“ vermeiden<br />

schmale Pfade und führen Wanderer bewusst<br />

in weniger bekannte Ecken. Eine<br />

Pilotregion ist das Weinsberger Tal, zwei<br />

weitere befinden sich im Schwarzwald. Im<br />

Internet finden Interessierte Wegbeschreibungen<br />

und digitale Routenführungen der<br />

"FREI.GÄNGE". (ag)<br />

www.frei-gang.org<br />

INFO WANDERBROSCHÜRE<br />

„WANDERSÜDEN“<br />

Bei rund 50.000 km Wanderwege lässt sich schon einmal der Überblick<br />

verlieren. Die Wanderbroschüre „Wandersüden“ hilft dabei,<br />

die passende Tour zu finden. Ob auf verschlungenen Pfaden durch<br />

den Schwarzwald wandern oder entlang der Traufkante auf der<br />

Schwäbischen Alb <strong>–</strong> die Wanderbroschüre stellt mehr als 100 der<br />

schönsten Touren durch <strong>Baden</strong>-Württemberg vor und präsentiert<br />

die wichtigsten Informationen. Eine beigelegte Karte sorgt für den<br />

richtigen Überblick der Routenverläufe.<br />

Kostenlos erhältlich unter<br />

www.tourismus-bw.de/Media/Prospekte<br />

www.wandermagazin.de<br />

www.wandermagazin.de<br />

9


REGIOPANORAMA RHÖN BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

DIE HEIMAT<br />

DER SCHWÄBISCHEN<br />

WALDFEE<br />

IM NORDOSTEN BADEN-WÜRTTEMBERGS LIEGT DER<br />

SCHWÄBISCHE WALD. ER GILT ALS GEHEIMTIPP FÜR EI-<br />

NEN URLAUB IN DER NATUR. DOCH NICHT NUR WANDE-<br />

RER GENIESSEN DIE WALDREICHE UND VERWUNSCHENE<br />

UMGEBUNG. AUCH DIE SCHWÄBISCHE WALDFEE FÜHLT<br />

SICH HIER BESONDERS WOHL. IHREN SPUREN KANN MAN<br />

AUF WANDERWEGEN FOLGEN.<br />

Mit etwas<br />

Glück treffen<br />

Wanderer auf<br />

die Schwäbische<br />

WaldFee<br />

© Maurice<br />

Kubitschek<br />

Bild oben:<br />

Brücke im<br />

verwunschenen<br />

Strümpfelbachtal<br />

© Petra Tänzer<br />

Geheimnisvoll und mystisch:<br />

So präsentiert sich der<br />

Schwäbische Wald, der nur<br />

etwa eine Autostunde nordöstlich<br />

von Stuttgart entfernt liegt. Mit einem<br />

Waldanteil von über 50% ist er ein echtes<br />

Wanderrefugium, das jede Menge Inspiration für<br />

einen entspannten Kurzurlaub fernab des Großstadttrubels<br />

bietet. Dabei ist sowohl für sportlich-aktive<br />

als auch seelenbaumelnd-gemütliche<br />

Wanderer das Passende dabei.<br />

AUF „FEENSPUREN“ WANDELN<br />

Die oft mystisch wirkende Landschaft des Schwäbischen<br />

Waldes ist die Heimat der Schwäbischen<br />

WaldFee. Auf den Premiumwanderwegen<br />

„Feenspuren“ können Wanderer ihre Lieblingsplätze<br />

in Murrhardt und Welzheim kennenlernen. Mit<br />

der Webanwendung www.abenteuerwaldfee.de können<br />

sich Wanderer auch interaktiv auf Wissensjagd<br />

begeben. Mithilfe des Smartphones geht es durch<br />

sechs Gemeinden des Schwäbischen Waldes. An<br />

bestimmten Stationen, wie beispielsweise dem<br />

Schloss Lautereck in Sulzbach oder der Seufzerquelle<br />

bei Oppenweiler, warten Rätsel und Aufgaben,<br />

die es zu lösen gilt. Spielerisch lässt sich so die<br />

Umgebung des Schwäbischen Waldes entdecken<br />

und dabei einiges lernen. Die echte Schwäbische<br />

WaldFee <strong>–</strong> das Gesicht des Schwäbischen Waldes<br />

<strong>–</strong> wird übrigens jedes Jahr neu gewählt.<br />

DIE VERGANGENHEIT DES WALDES<br />

Um noch mehr von der Region kennenzulernen,<br />

lohnt sich eine Wanderung auf dem „Schwäbischen<br />

Wald Weg.“ Auf seinen rund 80 km offenbart er den<br />

landschaftlichen Reichtum der Umgebung und gibt<br />

Einblicke in die Geschichte des Waldgebiets. Wilde<br />

Schluchten, romantische Bachläufe, Bergbaurelikte<br />

und aussichtsreiche Höhen können bewundert<br />

werden. Der Rundweg lässt sich bequem in fünf<br />

Tagesetappen aufteilen und ist mit der Bahn ab<br />

Murrhardt, Sulzbach oder Oppenweiler erreichbar.<br />

Von idyllischem Reiz ist auch der „Mühlenwanderweg“<br />

um Kaisersbach und Alfdorf. Geprägt von<br />

10 WANDERMAGAZIN Herbst 2020


Die Glattenzainbachmühle<br />

in Murrhardt-Kirchenkirnberg<br />

© Edgar Layher<br />

Im Schwäbischen<br />

Wald<br />

herrscht<br />

eine<br />

mystische<br />

Stimmung<br />

© Petra Tänzer<br />

Hügeln und Tälern, Weihern,<br />

Wäldern und<br />

Wiesen verbindet sich<br />

auf dem 37 km langen<br />

Weg die anmutige Landschaft<br />

mit den schönsten<br />

historischen Mühlen. Wer<br />

es noch etwas älter mag,<br />

der kann bis in die Zeit des Imperium<br />

Romanum eintauchen und entlang des<br />

Limeswanderweges den Spuren des UNESCO<br />

Welterbes folgen. Beim Wachturm bei Großerlach<br />

Grab <strong>–</strong> der bundesweit einzigen Limes-Visualisierung<br />

mit Wall, Graben und Schneise <strong>–</strong> blicken<br />

Wanderer von der Grenze des Römischen Reiches<br />

ins Barbarenland. Gute Anlaufstellen, um Wanderungen<br />

vor- oder hinterher mit historischem<br />

Wissen anzureichern, sind der Archäologische<br />

Park in Welzheim, das dortige Stadtmuseum, das<br />

Carl-Schweizer-Museum in Murrhardt sowie das<br />

Römermuseum in Mainhardt. (ag)<br />

WWW.SCHWAEBISCHERWALD.COM<br />

ÜBRIGENS:<br />

Zu allen Wanderwegen<br />

gibt es Infoflyer<br />

mit Karten zum Bestellen<br />

oder zum Herunterladen<br />

Die Heinlesmühle wirkt wie ein Tor in<br />

eine vergangene Welt © Stefan Bossow<br />

TIPPS:<br />

Unter www.schwaebischerwald.com finden sich zahlreiche<br />

Tipps zur analogen und digitalen Tourenplanung:<br />

Das Heft „Wanderland Schwäbischer Wald“ enthält<br />

einen Überblick über die großen Themenwege, Angebote<br />

zum Wandern ohne Gepäck und Themenführungen<br />

der Naturparkführer und Limes-Cicerones.<br />

Das Sonderheft der<br />

„Freizeitung Schwäbischer Wald“ hält<br />

Tourenvorschläge und Ausflugstipps bereit<br />

Zu vielen Sehenswürdigkeiten können über Handy<br />

kostenlos Hördateien abgerufen werden, die wie ein<br />

Audioguide funktionieren.<br />

www.wandermagazin.de<br />

11


REGIOPANORAMA RHÖN BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

SCHWÄBISCHE ALB<br />

WAHRHAFT<br />

MALERISCH!<br />

SCHWÄBISCHES LEBENSGEFÜHL, EINBLICKE IN DIE<br />

STÄDTISCHE KULTURGESCHICHTE UND JEDE MEN-<br />

GE FRISCHE WALDLUFT RUNDHERUM: MURRHARDT<br />

LÄDT EIN ZUM ENTDECKEN UND FLANIEREN.<br />

Eulengruppe<br />

im Museum<br />

© Carl-<br />

Schweizer-<br />

Museum<br />

Bild oben:<br />

Blick auf die<br />

Walterichskirche<br />

in Murrhardt<br />

© Schwäbischer<br />

Wald<br />

Im Herzen des<br />

Schwäbischen<br />

Waldes liegt Murrhardt.<br />

Umgeben von<br />

einem ausgedehnten Netz<br />

an Wander- und Radwegen ist die Stadt<br />

das perfekte Ausflugsziel für Wanderer<br />

und Erholungsuchende fernab des Massentourismus.<br />

Die historische Innenstadt<br />

und die reiche Geschichte machen<br />

Murrhardt besonders für Kulturinteressierte<br />

attraktiv.<br />

ZWISCHEN KUNST ...<br />

Die landschaftlich und architektonisch<br />

reiche Kulisse des Schwäbischen Waldes<br />

hat schon viele namhafte Künstler<br />

angezogen. Ihre Gemälde können Interessierte<br />

in der Städtischen Kunstsammlung<br />

bewundern. Sie zeigt 150<br />

Werke, die hauptsächlich aus dem 19.<br />

und 20. Jh. stammen. Einen Schwerpunkt<br />

bilden die Arbeiten des in Murrhardt<br />

geborenen Malers Reinhold Nägele.<br />

Dazu reihen sich weitere Exponate,<br />

wie die des impressionistischen Tiermalers<br />

Heinrich von Zügel. Die Schau<br />

reicht bis hin zu Bildern der jüngeren<br />

Vergangenheit und umfasst auch Sonderausstellungen.<br />

… UND TRADITION<br />

Einen Besuch wert ist auch das traditionsreiche Carl-Schweizer-Museum<br />

in Murrhardt. Das Privatmuseum, das in der<br />

dritten Generation geführt wird, zeigt in seinen Ausstellungen<br />

die Faszination von Natur und Kultur. So können Besucher<br />

im naturkundlichen Bereich die heimische Tierwelt erkunden<br />

und in den historischen Abteilungen der regionalen<br />

Geschichte auf den Grund gehen. Dort stoßen sie u. a. auf<br />

Bauteile der Walterichskapelle. Dabei handelt es sich um im<br />

Original erhaltene Zeugnisse staufischer Architektur, die zu<br />

den bedeutendsten in Deutschland zählen. Geschichte live<br />

erleben kann man auch bei einer Nachtwächter-Führung.<br />

Besucher folgen dem historisch gekleideten Nachtwächter<br />

durch die Gassen der Altstadt und lernen dabei die schwäbische<br />

Lebensart auf unterhaltsame Weise kennen. (ag)<br />

WWW.MURRHARDT.DE<br />

Das Gemälde „Schwere Arbeit“ von Heinrich<br />

von Zügel © Stadt Murrhardt<br />

12 WANDERMAGAZIN Herbst 2020


Herbststimmung mit<br />

Blick ins Wieslauftal<br />

© Joachim Mende<br />

WANDERN,<br />

STAUNEN UND<br />

ENTDECKEN<br />

SCHON VON WEITEM HÖRT MAN IHR RHYTHMISCHES<br />

SCHNAUFEN. SCHWARZER DAMPF STEIGT AUF. DIE SCHWÄ-<br />

BISCHE WALDBAHN NÄHERT SICH <strong>–</strong> EIN ERLEBNIS, DAS ES<br />

IM SCHWÄBISCHEN WALD SO NUR AUF DEM BAHN-<br />

ERLEBNISPFAD GIBT.<br />

Klingen, Schluchten und Wasserfälle in der<br />

Wieslaufschlucht © Petra Tänzer<br />

Zwischen Rudersberg und Welzheim<br />

verläuft der Bahnerlebnispfad mitten<br />

durch den Schwäbischen Wald. Auf<br />

knapp 14 km folgt er der historischen<br />

Bahnstrecke der Schwäbischen Waldbahn<br />

durch Wiesen, Wälder und vorbei<br />

an wilden Klingen. Natur- und Landschaftseindrücke<br />

verbinden sich mit<br />

bauhistorischen Besonderheiten und<br />

Einblicken in die Technikgeschichte. Tafeln<br />

am Wegesrand informieren über<br />

die Geschichte der denkmalgeschützten<br />

Picknick unter imposanten<br />

Mammutbäumen bei Welzheim<br />

© Jan Bürgermeister<br />

Strecke, deren Viadukte einst Baugeschichte<br />

schrieben. Nicht nur für Liebhaber<br />

der historischen Dampfbahn wird<br />

eine Wanderung auf dem Bahnerlebnispfad<br />

zu einem besonderen Erlebnis,<br />

sondern jeder wird begeistert sein von<br />

der wildromantischen Umgebung.<br />

MIT VOLLDAMPF DEN BERG HINAUF!<br />

Auf dem Bahnerlebnispfad tauchen Wanderer<br />

ein in die Geschichte der mehr als<br />

100 Jahre alten Bahnstrecke, auf der die<br />

Dampf- und Dieselzüge der Schwäbischen<br />

Waldbahn auch heutzutage noch<br />

fahren. Die Trasse ist nicht nur eine der<br />

schönsten, sondern zugleich die steilste<br />

Bahnstrecke <strong>Baden</strong>-Württembergs <strong>–</strong> die<br />

alte Dampfbahn nimmt es hier mit Steigungen<br />

von bis zu 25 Promille auf.<br />

Start der Wanderung ist in Rudersberg.<br />

Zunächst verläuft der Weg durch sanfte<br />

Wiesen und die typische Streuobstlandschaft<br />

des Wieslauftals. Bald darauf<br />

taucht der Wanderer ein in die Waldlandschaft<br />

des Schwäbischen Waldes. Tiefe<br />

Klingen, eindrucksvolle Wasserfälle<br />

und Felsformationen begeistern an der<br />

Bergstrecke in der Wieslauftalschlucht.<br />

Oben angekommen offenbart sich die<br />

sonnenverwöhnte Hochebene des<br />

Schwäbischen Waldes. Der Blick fällt auf<br />

das Landschaftspanorama und die Viadukte,<br />

auf denen sich der Dampfzug seinen<br />

Weg durch die bergige Landschaft<br />

bahnt. Mit ein bisschen Glück und Timing<br />

kann man die Schwäbische Waldbahn<br />

am Aussichtspunkt des Strümpfelbachviadukts<br />

vorbeidampfen sehen. Perfekt<br />

wird das Wanderglück mit einer Einkehr<br />

am Ziel der Tour in der historischen Innenstadt<br />

von Welzheim. (ag)<br />

WWW.SCHWAEBISCHE-WALDBAHN.DE<br />

TIPP<br />

Die Wanderung des Bahnerlebnispfades<br />

lässt sich an Sonntagen<br />

mit einer Fahrt mit der Schwäbischen<br />

Waldbahn kombinieren. Von<br />

Schorndorf kommend in Rudersberg<br />

oder Welzheim aussteigen, den<br />

Bahnerlebnispfad wandern und mit<br />

der Schwäbischen Waldbahn den<br />

Rückweg antreten. Der Schwäbische<br />

Schaffner Christian Schnauffer<br />

nimmt die Besucher außerdem mit<br />

auf eine Audiotour durch die spannende<br />

Reise in die Zeit der Dampflokomotiven.<br />

www.wandermagazin.de<br />

13


REGIOPANORAMA RHÖN BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Blick vom Wein-Lese-Weg auf Burg<br />

Hohenbeilstein © Corinna Jacobs<br />

LITERARISCHES<br />

MARBACH-<br />

BOTTWARTAL<br />

WEIT BEKANNT IST DER 470 KM LANGE<br />

WEINWANDERWEG, DER SICH DURCH<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG ZIEHT. KAUM JE-<br />

MAND ABER KENNT DEN WEIN-LESE-WEG.<br />

ALS TEILSTÜCK DES WEINWANDERWEGS<br />

BIETET ER WANDERERN EIN BESONDERES<br />

LITERARISCHES VERGNÜGEN VOR<br />

TRAUMHAFTER KULISSE.<br />

Pause auf der<br />

Aussichtsplattform<br />

am<br />

Wein-Lese-Weg<br />

© Stuttgart-<br />

Marketing<br />

GmbH/Martina<br />

Denker<br />

Literatur, Wein und Natur <strong>–</strong> das verträgt<br />

sich gut. Erst recht, wenn sich alles<br />

auf einem einzigen Themenweg vereinen<br />

lässt. Gemütlich durch die sanften<br />

Weinberge schlendern, sich in Weinstuben<br />

durch das Sortiment probieren und<br />

entlang der Strecke über Anekdoten berühmter<br />

Literaten schmunzeln <strong>–</strong> all das<br />

ist möglich auf dem 35 km langen Wein-<br />

Lese-Weg in der Region Marbach-Bottwartal<br />

im Norden Stuttgarts.<br />

LESEND WANDERN<br />

Als Wander-Herzstück der<br />

Region führt der Wein-<br />

Lese-Weg von Benningen<br />

am Neckarufer hoch hinauf<br />

auf den 394 m hohen<br />

Berg Wunnenstein bei<br />

Großbottwar. Auf ihrer Reise<br />

in die regionale Literaturgeschichte<br />

passieren Wanderer<br />

Weinberge, laufen entlang<br />

des Neckars und lernen malerische<br />

Städtchen wie Marbach,<br />

Oberstenfeld oder Beilstein<br />

kennen. Sehenswürdigkeiten<br />

wie die Burg Schaubeck in Steinheim, die historische<br />

Altstadt Großbottwars oder der Wunnenstein-Turm<br />

entführen dabei in die architektonische Vergangenheit<br />

der Region. Über die literarische Vergangenheit hingegen<br />

informieren 15 Tafeln am Wegesrand. In Form von<br />

Briefen, Gedichten oder Anekdoten lernen Wanderer,<br />

welche Beziehung bekannte Schriftsteller wie Ludwig<br />

Uhland oder Rainer Maria Rilke zur Region pflegten.<br />

Auch Eduard Mörike hatte eine enge Verbindung zur<br />

Gegend: In Briefen erfahren Wanderer allerhand über<br />

die Beziehung zu seiner Jugendliebe Clara Neuffer, einer<br />

Pfarrerstochter aus Benningen. Doch der wohl berühmteste<br />

Literat der Region Marbach-Bottwartal ist<br />

Friedrich Schiller. In seinem Geburtshaus in Marbach<br />

können Wanderer sich in die Zeit seiner Kindheit versetzen<br />

lassen und seinen Anfängen nachspüren. (ag)<br />

WWW.MARBACH-BOTTWARTAL.DE<br />

Wandern mit Blick auf Burg Lichtenberg<br />

© Corinna Jacobs<br />

ÜBRIGENS:<br />

Um die Literaturgeschichte<br />

Marbach-Bottwartals<br />

näher kennenzulernen, muss<br />

nicht der gesamte Weg gelaufen<br />

werden. Fünf Rundwanderungen von<br />

etwa 10-12 km Länge führen durch die<br />

historischen Orte zu je drei Literaturtafeln.<br />

So können Wanderer auch<br />

bei einem kürzeren Ausflug den<br />

literarischen Charakteren<br />

der Region begegnen.<br />

14 WANDERMAGAZIN Herbst 2020


Im Weinberg bei Löwenstein Altenhau fällt<br />

der Blick auf Wasser, Wald und Wein<br />

© Alle Fotos:Tourismus im Weinsberger Tal<br />

e.V., Wolfram Linnebach<br />

Am<br />

Breitenauer<br />

See entspannt den Sonnenuntergang<br />

genießen<br />

PLATZ ZUM<br />

WANDERN<br />

IM WEINS-<br />

BERGER TAL<br />

DEN MEISTEN WIRD DAS WEINSBERGER<br />

TAL UNBEKANNT SEIN. DABEI IST DIE REGI-<br />

ON MIT WEINBERGEN UND SEEBLICK EIN<br />

ECHTER GEHEIMTIPP <strong>–</strong> BESONDERS FÜR<br />

WANDERER, DIE GERNE FREIRAUM AUF<br />

IHREN WEGEN GENIESSEN.<br />

Das Weinsberger Tal ist eine kleine Region im Norden <strong>Baden</strong>-Württembergs.<br />

Sie liegt im Naturpark Fränkisch-Schwäbischer<br />

Wald nahe Heilbronn. Rund 500 km beschilderte Wanderwege<br />

warten, um die bisher noch unbekannte Region zu<br />

erkunden. Die Landschaft des Weinsberger Tals ist geprägt<br />

von Wein, Wald und Wasser: So treffen Wanderer auf mystische<br />

Wälder, die Weinberge sowie den größten See im nördlichen<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg, den Breitenauer See.<br />

WANDERLAND WEINSBERGER TAL<br />

Sehenswürdigkeiten aus Kultur und Land etwa lernen Wanderer<br />

z. B. auf dem 74 km langen Rundwanderweg WT5 kennen,<br />

der auf einem Teilstück dem Württembergischen Weinwanderweg<br />

folgt. Sie genießen Panoramablicke bis in den Odenwald,<br />

wandern entlang der im Herbst bunt strahlenden Weinberge<br />

und können in Besenwirtschaften nicht nur ein Glas Wein probieren,<br />

sondern auch viel über die Arbeit der Winzer erfahren.<br />

Historische Bauten wie die Burgruine Weibertreu in Weinsberg<br />

sorgen unterwegs für Gedankenreisen in die Vergangenheit.<br />

Auch auf der 9 km langen Weinbergtour Löwenstein, einem<br />

von über 30 Wanderwegen im Weinsberger Tal, warten Besonderheiten<br />

der Region. So lädt das Areal der Burgruine Löwenstein<br />

zu Entdeckungen ein und das Wasserschloss Lautereck,<br />

im Volksmund auch „Teusser-Schlössle“ genannt, begeistert in<br />

strahlend weißem Gewand. Durch die Weinberge geht es bis<br />

zum Breitenauer See, wo Wanderer bei einer gemütlichen Pause<br />

im Wengertshäusle den Ausblick genießen können.<br />

FREI.GANG<br />

Wandern im Weinsberger Tal hat einen großen Vorteil: Die<br />

Wege sind nicht überlaufen und Wanderer können dort oft<br />

für sich sein. Aus diesem Grund ist das Weinsberger Tal auch<br />

Pilotregion für das Projekt „FREI.GANG“, einer Initiative der Tour<br />

Konzept eG. Das Projekt wurde während der Corona-Pandemie<br />

entwickelt und stellt unbekannte Wanderwege vor, auf denen<br />

es keine schmalen Pfade gibt. Auf den breiten Wegen können<br />

Wanderer stets sicher sein, auch unterwegs den nötigen Abstand<br />

zu anderen zu bewahren. Na, wenn das kein Tipp ist! (ag)<br />

WWW.WEINSBERGERTAL.COM<br />

TIPP:<br />

Einen Überblick über alle Wanderwege<br />

bietet das neue Magazin<br />

der Tourist-Information Weinsberger<br />

Tal sowie eine dazu passende<br />

Wanderkarte.<br />

Unterwegs auf dem Württembergischen-<br />

Weinwanderweg bei Weinsberg<br />

www.wandermagazin.de<br />

15


REGIOPANORAMA RHÖN BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

AUF KULTUR-<br />

SCHATZSUCHE<br />

IN HOHENLOHE<br />

DASS HOHENLOHE EIN REIZVOLLES WANDERPARADIES<br />

IST, WISSEN EINIGE. ABER AUCH, DASS SICH HIER BEEIN-<br />

DRUCKENDE KULTURSCHÄTZE VERSTECKEN? BEI TOUREN<br />

DURCH DIE REGION KÖNNEN WANDERER IHNEN NACH-<br />

SPÜREN UND KULTURELLE KLEINODE ENTDECKEN, DIE SIE<br />

SO BESTIMMT NOCH NICHT KANNTEN.<br />

Großes Bild:<br />

Träumerisch liegt die<br />

Kapelle St. Wendel<br />

zum Stein bei<br />

Dörzbach<br />

Bild rechts:<br />

Die steinerne Rückwand<br />

der von einem<br />

Eremiten erbauten<br />

Wallfahrtskapelle<br />

Das Ingelfinger<br />

Fass ist Weinbaumuseum<br />

und<br />

Ausflugsziel<br />

© alle Fotos:<br />

Touristikgemeinschaft<br />

Hohenlohe e.V.<br />

Geprägt von gleich drei Flusstälern <strong>–</strong> Kocher,<br />

Jagst und Ohrn heißen sie <strong>–</strong> finden Wanderer<br />

in Hohenlohe im Nordosten <strong>Baden</strong>-Württembergs<br />

ein reizvolles Wanderparadies. Burgen,<br />

Schlösser, Kirchen und kleine Kapellen prägen<br />

die Landschaft. Der Name „Hohenlohe“ geht auf<br />

das dynastische Geschlecht der „Hohenloher“<br />

zurück, das seit 1153 mit der Region verbunden<br />

ist. Bei so viel Adel wundert es nicht, dass es besonders<br />

Kulturschätze sind, die die Umgebung<br />

um Hohenlohe so unverwechselbar machen.<br />

DAS VERMÄCHTNIS DER „HOHENLOHER“<br />

So kommen Wanderer auf der rund 19<br />

km langen Tour „Ein Gipsapostel und<br />

ein lachender Philosoph“ dem Schloss<br />

Kupferzell ganz nah. Besichtigen kann<br />

man die ehemalige Residenz der Fürsten<br />

zu Hohenlohe nicht, doch dafür lädt<br />

der historische Schlosspark zu einem<br />

Spaziergang ein. Eintauchen in die Geschichte<br />

der „Hohenloher“ können Wanderer auf<br />

der 13 km langen Route „Auf Weizsäckers und<br />

Goethes Spuren“. Dort treffen sie u. a. auf das<br />

Renaissance-Schloss Neuenstein, das nicht nur<br />

mit seinem eindrucksvollen Bau fasziniert, sondern<br />

zugleich als Museum gesammelte Schätze<br />

des Fürstenhauses zeigt.<br />

IN DIE STILLE DER NATUR<br />

Auch die „Pfade der Stille“ führen zu kulturellen<br />

Besonderheiten. Ruhe und Besinnlichkeit stehen<br />

dabei im Fokus. So nimmt der 11 km lange Pfad<br />

der Stille bei Dörzbach Wanderer mit ins Jagsttal<br />

zur Kapelle St. Wendel zum Stein. Das Besondere:<br />

Die Rückwand der mehr als 500 Jahre alten Kapelle<br />

ist ein 30 m hoher Tuffsteinfelsen. Auch der<br />

28 km lange Pfad der Stille bei Mulfingen hält ein<br />

hochbetagtes Highlight bereit. Neben der Kirche<br />

in Hollenbach steht eine 1000-jährige Linde, eine<br />

der ältesten im süddeutschen Raum. Noch weiter<br />

zurück in die Vergangenheit gelangen Wanderer<br />

auf der 15 km langen Tour „Von der Höhe zum<br />

Kochertal“ bei Ingelfingen; und zwar geologisch<br />

gesehen, denn die Weinberge im Kochertal sind<br />

von Muschelkalk geprägt. Aufgeschüttet zu Steinriegeln,<br />

verleihen sie den Weinbergen ihr<br />

besonderes Aussehen. Wie der Wein eines solchen<br />

Muschelkalk-Weinbergs schmeckt, können<br />

Wanderer bei der Weinkellerei Hohenlohe und<br />

den Weingütern probieren. Ursprünglich geht<br />

es schließlich auf dem Natura Trail im mittleren<br />

Jagsttal zu. Die 9 km lange Runde führt entlang<br />

der Jagst zu bemerkenswerten Naturschutzgebieten.<br />

(ag)<br />

WWW.HOHENLOHE.DE<br />

16 WANDERMAGAZIN Herbst 2020


Wer kommt bei diesem<br />

Anblick nicht ins Träumen?<br />

WANDERN<br />

WIE IM<br />

MÄRCHEN!<br />

DER HOTZENWALD <strong>–</strong> DAS KLINGT<br />

GERADEZU NACH MÄRCHEN.<br />

UND TATSÄCHLICH KÖNNTE DIE<br />

VERWUNSCHENE REGION IM SCHWARZ-<br />

WALD MIT IHREM ALPENPANORAMA,<br />

DEN SANFTEN HÜGELN UND STILLEN<br />

FLUSSTÄLERN DER SCHAUPLATZ MANCH<br />

FANTASTISCHER GESCHICHTE SEIN.<br />

Wer auf der Suche nach einsamen Stunden in der<br />

Natur ist, sich nach Stille sehnt oder einmal in einem<br />

ursprünglichen Dorf Urlaub machen möchte, der<br />

sollte in den Hotzenwald fahren. Im südlichen Südschwarzwald,<br />

unmittelbar an der Grenze zur Schweiz<br />

und zu Frankreich, liegt dieses Fleckchen unberührter<br />

Natur. In der Ferne locken die Alpen, in der Nähe<br />

friedliche Wälder.<br />

Der Hotzenwald lässt sich ganz wunderbar bei entspannten<br />

Wanderungen erkunden. Ob Wiesen, Moorlandschaften,<br />

Museen oder hiesige Anbieter hausgemachter<br />

Spezialitäten: All das sind Höhepunkte, die<br />

einen Wandertag im Hotzenwald bereichern.<br />

VERWUNSCHENE PFADE<br />

Eine der Wanderungen durch den Hotzenwald ist die<br />

12,8 km lange Runde „Wild rauscht der Wasserfall“ bei<br />

Rickenbach. Es geht durch das wildromantische Hauensteiner<br />

Murgtal mit seinen Felsentunneln, vorbei<br />

am Wasserfall Strahlbrusch und hoch hinaus auf die<br />

Burgruine Wieladingen, die auf einem Felssporn über<br />

dem Murgtal thront. Der Aufstieg wird mit einem Panoramablick<br />

über das Murgtal belohnt, bei gutem Wetter<br />

reicht die Sicht sogar bis zur Schweizer Alpenkette.<br />

Unverfälschte Natur<br />

kann erleben, wer<br />

sich bei Herrischried<br />

vom Steinernen Kreuz<br />

zum Krai-Woog-Gumpen<br />

auf Schusters Rappen begibt.<br />

Diese etwa 12 km lange Rundwanderung<br />

führt vom aussichtsreichen Steinernen<br />

Kreuz ins Schwarzenbächletal, wo sich<br />

mit dem Krai-Woog-Gumpen ein echtes geographisches<br />

Highlight befindet. Der kleine<br />

Wasserfall, der auch als Gletschermühle bezeichnet<br />

wird, lädt an besonders warmen Tagen<br />

dazu ein, sich im kühlen dunklen Wasser<br />

zu erfrischen. Märchenhaft! (ag)<br />

WWW.HOTZENWALD-SCHWARZWALD.DE<br />

© Alle Fotos: Hotzenwald Tourismus GmbH<br />

Blick von der<br />

Burgruine Wieladingen<br />

Ein<br />

verwunschenes<br />

Fleckchen im<br />

Hotzenwald<br />

www.wandermagazin.de<br />

17


REGIOPANORAMA RHÖN BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Lass'<br />

die<br />

anderen<br />

segeln, wir<br />

wandern ...<br />

© Ulrike Klumpp<br />

Vulkankegel<br />

in der Bodenseeregion<br />

© Helmut-<br />

Fidler<br />

DER SEE RUFT!<br />

Der Bodensee von oben mit<br />

Blick auf den Hegau<br />

© Achim Mende<br />

BLAUES WASSER UND BERGKETTEN AM VERNEBELTEN<br />

HORIZONT: ALLSEITS BEKANNT IST DER BODENSEE, DER VOR<br />

ALLEM BEI RADFAHRERN UND SEGLERN BELIEBT IST. KEIN<br />

GEHEIMTIPP ALSO? DOCH, FÜR WANDERER ALLEMAL. DENN<br />

VIELE WANDERWEGE FÜHREN AUCH ABSEITS DES UFERS ZU<br />

UNBEKANNTEN ORTEN, DIE ES ZU ENTDECKEN GILT.<br />

18 WANDERMAGAZIN Herbst 2020


Wein,<br />

Wasser, Berge<br />

Bild unten:<br />

Bei dieser<br />

Aussicht sagt<br />

man nicht „Nein“<br />

zu einer Pause<br />

beide Bilder:<br />

© Florian<br />

Trykowski<br />

Der Bodensee ist ein echter Urlaubsmagnet<br />

<strong>–</strong> egal, ob auf deutscher, schweizerischer<br />

oder österreichischer Seite.<br />

Und das zu recht, bietet die Seeregion<br />

im Alpenvorland doch jede Menge Raum<br />

für Naturerlebnisse und Genussmomente.<br />

Ob beim Wandern, Radfahren,<br />

Segeln oder auch einer Tasse Kaffee in<br />

einem der gemütlichen Städtchen <strong>–</strong> der<br />

Blick auf den Bodensee und die angrenzenden<br />

Alpen begeistert zu jeder Zeit.<br />

FÜR WASSERRATTEN …<br />

Ein Wanderweg, der alle Besonderheiten<br />

der Bodenseeregion vereint, ist<br />

der 53 km lange „SeeGang“. Der Premiumwanderweg<br />

verbindet auf vier<br />

Etappen die Städte Konstanz und Überlingen<br />

miteinander und führt dabei zu<br />

zahlreichen Sehenswürdigkeiten und<br />

Aussichtspunkten über das See-Alpen-<br />

Panorama. Es geht entlang des Seeufers,<br />

wo es zuweilen trubelig werden<br />

kann, aber auch stille Waldpassagen<br />

und wildromantische Schluchten sind<br />

Teil des „SeeGangs“. Ein kultureller<br />

Höhepunkt ist die Ruine Altbodman bei<br />

Bodman-Ludwigshafen, die mit ihren<br />

eindrucksvollen Gemäuern in die Zeit<br />

des Mittelalters entführt. Von der exponierten<br />

Lage der Burg genießen Wanderer<br />

weite Blicke über den Bodensee.<br />

Eine Ruheliege sorgt dabei für die nötige<br />

Entspannung.<br />

… UND LANDMÄUSE<br />

Doch in der Bodenseeregion wandert<br />

es sich natürlich nicht nur in Wassernähe<br />

gut. Auch das umliegende Festland<br />

bietet spannende Touren und Raum für<br />

Entdeckungen <strong>–</strong> und das fernab des touristischen<br />

Treibens am Seeufer. Einen<br />

Rundumblick in die Umgebung erhalten<br />

Wanderer auf den drei LandGängen „Gehrenberg Guck ins Land“,<br />

„Bermatinger Waldwiesen“ und der „Bergtour Höchsten“. So führt<br />

z. B. die knapp 15 km lange Rundwanderung „Guck ins Land“ zu wunderschönen<br />

Aussichtspunkten rund um den Ort Gehrenberg. Natürlich<br />

immer mit dabei ist der Ausblick ins Land bis hin zu den Alpen.<br />

Bizarre Felsformationen, stattliche Ritterburgen und bezaubernde<br />

Flusslandschaften: Auch die insgesamt neun Premiumwanderwege<br />

des „Hegauer Kegelspiel“ faszinieren mit einer beeindruckenden<br />

Landschaft. Das Zusammenspiel aus burggekrönten Vulkankegeln,<br />

romantischen Schluchten und atemberaubenden Panoramablicken<br />

über die Vulkanlandschaft sowie die Bodenseeregion ist einzigartig<br />

und inspiriert. (ag)<br />

WWW.ECHT-BODENSEE.DE/WANDERN<br />

WWW.BODENSEEWEST.EU/WANDERN<br />

TIPPS<br />

Ob Premium- oder Spazierwanderweg: In den Wanderbroschüren<br />

finden sich zahlreiche Wege und Touren<br />

durch die Region. Zu erhalten per Download unter<br />

www.echt-bodensee.de und auf www.bodenseewest.eu<br />

oder vor Ort in den Tourist-Informationen der Gemeinden.<br />

Empfehlenswert ist außerdem die ECHT BODENSEE CARD<br />

bzw. die BODENSEECARD WEST. Damit fahren Urlauber kostenfrei<br />

im ÖPNV und genießen Vorteile bei Ausflugszielen rund<br />

um Freizeit, Kultur und Genuss.<br />

www.wandermagazin.de<br />

19


REGIOPANORAMA RHÖN BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

GESCHICHTEN-<br />

ERZÄHLER<br />

AM DOPPELTEN<br />

ALBTRAUF<br />

IM LANDKREIS GÖPPINGEN<br />

LÄSST SICH SAGENHAFTES<br />

ENTDECKEN. UND DAMIT IST<br />

NICHT NUR DER BLICK AUF DIE<br />

GRÜNE LANDSCHAFT UND<br />

DEN ALBTRAUF GEMEINT. AUCH<br />

WANDERT MAN HIER AUF DEN<br />

SPUREN DES MAGISCHEN<br />

LÖWENMENSCHEN, DER ALS<br />

SYMBOLFIGUR DIE GESCHICHTE<br />

DER REGION GEPRÄGT HAT.<br />

Nördlich am Rande der Schwäbischen Alb<br />

gelegen, befindet sich der Landkreis Göppingen.<br />

Nur etwa 50 km von der baden-württembergischen<br />

Hauptstadt Stuttgart entfernt,<br />

wartet die Region mit einer in dieser Form<br />

einzigartigen Naturkulisse auf: dem doppelten<br />

Albtrauf. Als Albtrauf, auch bekannt als<br />

„blaue Wand“, wird die 200 km lange Felskante<br />

der Schwäbischen Alb bezeichnet, die<br />

das Hochplateau vom Albvorland trennt. Im<br />

oberen Filstal scheint der Albtrauf gedoppelt<br />

zu sein, denn die steilen Felsen erheben sich<br />

links und rechts vom Tal. Die beeindruckende<br />

und einmalige Kulisse macht den Landkreis<br />

zu einem wahren Wandertraum. Über 1.200<br />

Kilometer Wanderwege führen durch die<br />

Region. Von Bergen wie dem 684 m hohen<br />

Hohenstaufen, einem der „Drei Kaiserberge“,<br />

genießen Wanderer zudem wunderbare Aussichten<br />

über Tal und Albtrauf.<br />

Einzigartig: Der „doppelte“ Albtrauf<br />

© Tobias Fröhner Photography<br />

DER ALBTRAUFGÄNGER<br />

Besonders auf dem Qualitätsweg „Albtraufgänger“ warten weite Ausblicke<br />

von den Bergketten. Auf 113 km, eingeteilt in sechs Tagesetappen, führt der<br />

Weg von Wiesensteig bis Bad Ditzenbach durch den Landkreis Göppingen.<br />

Wacholderheiden und Orchideenwiesen, raue Felswände und Quellen wie der<br />

Filsursprung liegen am Weg. Ebenso kleine Ortschaften, in denen Wanderer<br />

die schwäbische Mentalität und Gastwirtschaft erleben können. Bereits in<br />

der Kleinstadt Wiesensteig, dem Ausgangspunkt der ersten Etappe, werden<br />

Wanderer begeistert sein von den historischen Fachwerkhäusern und sofort<br />

erkennen, wie schön das Leben am Albtrauf ist. Die Burgruine Reußenstein,<br />

auch als „Juwel der Schwäbischen Alb“ bezeichnet, ist ein weiteres Highlight<br />

auf der knapp 19 km langen Anfangsetappe. Hoch gelegen auf einem Felsenriff<br />

ist sie einer der zahlreichen Aussichtspunkte, von denen sich das Felspanorama<br />

bewundern lässt.<br />

20 WANDERMAGAZIN Herbst 2020


AUF LÖWENPFADEN<br />

Das Symbol der Schwäbischen Alb ist der<br />

Löwenmensch; er steht für Würde, Stolz<br />

und Kraft und findet sich sogar im Wappen<br />

des Landes <strong>Baden</strong>-Württembergs wieder.<br />

Um seine Figur ranken sich viele Mythen,<br />

auf deren Spuren man sich im Landkreis<br />

Göppingen auf den Löwenpfaden begeben<br />

kann. Die aktuell 15 Rundwanderwege<br />

zwischen 3 und 17 km Länge führen zu<br />

geheimnisvollen Orten, erzählen spannende<br />

Geschichten und begeistern mit<br />

abwechslungsreichen Naturlandschaften.<br />

So führt beispielsweise die etwa 13<br />

km lange „Felsenrunde“ in Bad Überkingen<br />

zum imposanten Jungfrauenfels. Der<br />

Sage nach stürzte sich einst eine junge<br />

Frau aus Furcht vor einem Jäger von der<br />

steilen Felskante. Doch auf wundersame<br />

Weise überlebte sie den Sturz. Der Sage<br />

nach war es ein Alblöwe, der sie auffing<br />

und ihr so das Leben rettete. Heute brauchen<br />

Wanderer keine Angst vor Jägern<br />

auf dem Felsen zu haben, sondern können<br />

unbesorgt die traumhafte Sicht auf das<br />

Filstal genießen. (ag)<br />

TIPPS<br />

Im mehr als 1.200 km umfassenden Wanderwegenetz<br />

die richtige Tour zu finden <strong>–</strong> dabei hilft der Tourenplaner<br />

des Landkreises Göppingen. Unter www.<br />

tourenplaner.lk-gp.de finden sich neben Tourentipps<br />

auch Ausflugsziele und Hinweise zu Gastronomie<br />

und Unterkünften.<br />

Rad- und Wanderbus: An Sonn- und Feiertagen<br />

bringt er Wanderer von Göppingen zum<br />

Reußenstein. Gut für Radler: Das Fahrrad fährt kostenlos<br />

mit. www.landkreis-goeppingen.de/start/<br />

Tourismus/radwanderbus.html<br />

Großes Bild:<br />

Der Landkreis<br />

Göppingen<br />

zeigt sich<br />

hügelig und grün<br />

© Patrick Zanker<br />

Geschafft,<br />

der Hügel ist<br />

bezwungen!<br />

© Tobias Fröhner<br />

Photography<br />

WWW.LANDKREIS-GOEPPINGEN.DE/TOURISMUS<br />

WWW.LÖWENPFADE.DE<br />

Bei so viel gelaufenen Kilometern<br />

muss auch eine Picknickpause sein<br />

© Tobias Fröhner Photography<br />

www.wandermagazin.de<br />

21


REGIOPANORAMA RHÖN BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

EHINGEN<br />

TOTAL ENTSPANNT!<br />

AUF DEM BESINNUNGSWEG ÜBER DAS LEBEN<br />

PHILOSOPHIEREN ODER AUF DEM BIERWAN-<br />

DERWEG DEN SPUREN DES TRADITIONS-<br />

REICHEN GETRÄNKS FOLGEN: EIN AUSFLUG<br />

NACH EHINGEN VERSPRICHT ENTSPANNENDE<br />

UND UNTERHALTSAME WANDERTAGE.<br />

Erfrischende Pause<br />

t Bild oben:<br />

Auf dem Besinnungsweg<br />

bei Mundingen“<br />

© Fotos: Stadt Ehingen,<br />

Thomas Rathay<br />

Wer Erholung für Körper und Geist<br />

sucht, liegt in Ehingen in der<br />

Schwäbischen Alb genau<br />

richtig. Allein der Anblick<br />

der grünen Hügellandschaft,<br />

die sich rund<br />

um die Stadt erstreckt,<br />

wirkt beruhigend. Bei<br />

Wanderungen durch<br />

Wälder, entlang der<br />

Donau oder über blühende<br />

Wacholderheiden<br />

fällt das Abschalten<br />

leicht. Doch auch die Stadt<br />

Ehingen selbst, die auf eine<br />

1.050-jährige Geschichte zurückblickt,<br />

ist einen Wanderausflug<br />

wert.<br />

„BSEN DE AU!“<br />

Fernab des alltäglichen Trubels verläuft<br />

der 51 km lange Besinnungsweg auf der<br />

Ehinger Alb. Frei nach dem Motto „Bsen de<br />

au!“, was auf schwäbisch so viel bedeutet<br />

wie „Besinne dich“, bietet der Weg einen<br />

Perspektivwechsel und eine wohltuende<br />

Pause vom Alltag. Die philosophische Oase lädt<br />

in mehreren Tagesetappen zum bewussten Wandern<br />

und Rückbesinnen auf das Ich ein. Liebevoll<br />

gestaltete Tafeln und Stationen am Wegesrand<br />

regen an zum Reflektieren über das Leben,<br />

persönliche Gewohnheiten, aber auch Ziele und<br />

Träume. Mit jedem Schritt lassen Wanderer Alltag<br />

und Sorgen hinter sich. Einen festen Startpunkt<br />

gibt es dabei nicht: Jeder kann sich seinen<br />

Weg individuell zusammenstellen und den Besinnungsweg<br />

auf seine Art erleben.<br />

ZÜNFTIGES WANDERN<br />

Weniger philosophisch, dafür umso unterhaltsamer<br />

<strong>–</strong> und nicht minder entspannend <strong>–</strong> geht es<br />

auf dem Bierwanderweg zu. Wie der Name schon<br />

verrät, steht bei dieser Wanderung das Bier im<br />

Mittelpunkt. Auf 14 km führt der Weg durch und<br />

um die Bierkulturstadt Ehingen herum und entführt<br />

Wanderer dabei in die jahrhundertealte<br />

Tradition der Bierbrauer. Die Anzahl der traditionellen<br />

Braustätten Ehingens ist in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

einzigartig; alleine auf den ersten drei<br />

Kilometern liegen vier Brauereien. Auf dem Weg<br />

haben Wanderer demnach viele Gelegenheiten,<br />

sich durch das reichhaltige Biersortiment der<br />

Gaststätten zu probieren. Doch wer sein Bier lieber<br />

in Ruhe und außerhalb der zuweilen trubeligen<br />

Brauereien genießt, schnappt sich einfach<br />

einen Bierrucksack der Brauhäuser. Damit ausgestattet,<br />

spricht nichts gegen den Genuss des<br />

zünftigen Getränks in der Abgeschiedenheit der<br />

Natur, z. B. bei einem entspannenden Picknick an<br />

der Donau. (ag)<br />

WWW.EHINGEN.DE/WANDERN<br />

22 WANDERMAGAZIN Herbst 2020

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