wein.kaltern Magazin 2020
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»Aufgrund dernahezu tropischanmutenden<br />
Witterungsbedingungen, […]kann<strong>2020</strong>von einem<br />
frühen Erntebeginnausgegangen werden.«<br />
[Kaltern<br />
<strong>2020</strong><br />
TEXT<br />
Andrea Moser<br />
Nach einem überaus nassen November 2019<br />
mit zahlreichen Genuatiefen und insgesamt über<br />
250mm Niederschlag, folgte einrelativ milder<br />
Winter mit überdurchschnittlichvielenSonnenstunden.<br />
Lediglichkurzvor Weihnachten kam<br />
es nocheinmal zu ergiebigen Niederschlägen<br />
vonfast 60 mm, während die Monate Jänner und<br />
Februar des neuen Jahres nahezu niederschlagsfrei<br />
blieben. Während sichder Jänner beinahe in<br />
der Norm hielt, zeichneten den Februar bereits<br />
überdurchschnittlichwarme Temperaturen aus.<br />
Der Märzzeigte sichvon seiner niederschlagsreichen<br />
Seite, während der April mit lediglichvier<br />
Regentagen seinem Rufnicht gerechtwerden<br />
konnte. Die Temperaturen im April warenüberdurchschnittlichhoch,<br />
die Böden warendurch<br />
die zahlreichen Sonnenstunden gut aufgewärmt<br />
worden. Der Austrieb der Reben fiel in die<br />
letzten Tage des März, während die frühlingshaft<br />
warmen Temperaturen zu einer zügigen Rebentwicklung<br />
führten. VonKälteeinbrüchen und<br />
Spätfrösten blieben die Reben heuer verschont.<br />
Durch dieseidealen Voraussetzungen konnten in<br />
den frühesten Lagen bereits um Mitte Mai erste<br />
aufblühende Gescheine ausgemacht werden.<br />
Die heurige Ausnahmesituation durch Covid-19<br />
betraf die Arbeiten im Weinbergnur peripher,<br />
da gerade in Kalternviele kleinstrukturierte<br />
Betriebe ansässig sind, welche vorwiegend mit<br />
Familienmitgliederndie Pflege der Rebanlagen<br />
tätigen. Dadurch konnte selbst diese schwierige<br />
Zeit gut genutzt werden, um die Ausbrech- und<br />
Laubarbeiten zeit- und fachgerecht durchzuführen.<br />
Die Niederschlagsmengen und deren<br />
Häufigkeit nahmen im Mai zu, wodurch es in den<br />
frühen Lagen zu einer raschen Entwicklung der<br />
Vegetation kam. Diesenassen Bedingungen führten<br />
zu einem Rückgang derTemperaturen. Die<br />
Reben in den höheren Lagen reagierten darauf<br />
mit geringeren Zuwachsraten und blühten deutlichspäterauf.<br />
Der Witterungsverlauf der letzten<br />
Wochen hielt die Weinbauernauf Trab,dadie<br />
Abstände derPflanzenschutzbehandlungen reduziertwerden<br />
mussten, damit die Reben in dieser<br />
heiklen Phase um die Blüte, vorPilzkrankheiten<br />
gutgeschützt werden und bleiben. Aufgrund der<br />
beinahe tropischanmutenden Witterungsbedingungen,<br />
reagierten die Reben nahezu ungebremst<br />
in ihrer Entwicklung. Sollte sichdieser<br />
Umstandauchweiterhin fortführen, kann <strong>2020</strong><br />
voneinem frühen Erntebeginn ausgegangen<br />
werden. ]<br />
Andrea Moser<br />
Kellermeisterder Kellerei<br />
Kaltern<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2020</strong>/21— p.21