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steueranwaltsmagazin 3 /2011 - Wagner-Joos Rechtsanwälte

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� Steuermelder<br />

für die private Nutzung des Kfz keinen Gebrauch gemacht<br />

hat.<br />

2. Die Anwendbarkeit der Regelung „auf jedes betriebliche<br />

Fahrzeug“ und damit auch auf eine Mehrzahl von<br />

privat genutzten Fahrzeugen des Steuerpflichtigen<br />

folgt für den BFH schon aus dem Wortlaut, weil dieser ausdrücklich<br />

auf die Nutzung „eines“ Kfz bzw. auf die für<br />

„das“ Kfz entstehenden Aufwendungen abstellt und die<br />

Regelung damit ersichtlich von einer fahrzeugbezogenen<br />

Bewertung der Nutzungsentnahmen ausgeht<br />

(vgl. BFH-Beschluß vom 26. 11. 2009 VIII B 190/09,<br />

BFHE 226 S. 541). Dementsprechend muß nach der<br />

Rspr. (BFH-Urteil v. 03. 08. 2000 III R 2/00, BStBl II 2001<br />

S. 332) die Wahl der Bewertungsmethode nicht einheitlich<br />

für alle Fahrzeuge eines Steuerpflichtigen ausgeübt werden.<br />

3. Auch der Vereinfachungszweck der Vorschrift spricht<br />

für diese Auslegung, weil eine abweichende Interpretation<br />

unvermeidliche, auch administrative Schwierigkeiten<br />

bei ihrer Anwendung zur Folge hätte (vgl. Urban, FR<br />

1997, 661; Hoffmann, EFG 2008 S.1277, 1278). Dabei<br />

kann nach Auffassung des BFH keine vermeidbare<br />

Härte darin gesehen werden, daß die mehrfache Anwendung<br />

der 1 %-Regelung den zu versteuernden privaten<br />

Nutzungsanteil ohne Rücksicht auf den tatsächlichen<br />

Umfang der Privatnutzung vervielfältige. Dies<br />

sei vielmehr unvermeidliche Folge des Umstandes, daß<br />

die Vorschrift im Rahmen ihrer typisierenden Betrachtung<br />

generell nicht den tatsächlichen Nutzungsumfang<br />

berücksichtige. Abgesehen sei die gesetzliche Typisierung<br />

nach § 6 Abs. 1 Nr. 4 Satz 2 EStG widerlegbar<br />

durch die Möglichkeit, den privaten Nutzungsanteil den<br />

tatsächlichen Verhältnissen entsprechend durch Führung<br />

eines Fahrtenbuchs zu ermitteln (BFH-Urteil vom<br />

01. 03. 2001 IV R 27/00, BStBl II 2001 S. 403).<br />

ARBEITSHILFE.<br />

WEUSTER · SCHEER<br />

Arbeitszeugnisse<br />

in Textbausteinen<br />

Deutsch – Englisch<br />

Rationelle Erstellung, Analyse, Rechtsfragen<br />

2. Aufl age<br />

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III. Praxishinweis<br />

Aus Tz. 9 Satz 2 des BMF-Schreibens vom 21. 01. 2002 IV A 6 –<br />

S 2177 – 1/02, BStBl I 2002 S. 148 kann sich auf der Grundlage<br />

der rechtlichen Würdigung des BFH nichts anderes ergeben.<br />

Nach Verwaltungsauffassung soll der Ermittlung des<br />

privaten Nutzungswerts nur das Fahrzeug mit dem höchsten<br />

Listenpreis zugrunde gelegt werden, wenn der Steuerpflichtige<br />

glaubhaft macht, daß die betrieblichen Fahrzeuge<br />

nicht von Personen genutzt werden, die zu seiner Privatsphäre<br />

gehören (vgl. Meurer in Lademann, EStG, § 6 EStG<br />

Anm. 889). Die in den Streitjahren noch anwendbare Regelung,<br />

die zwischenzeitlich durch das BMF-Schreiben vom<br />

18. 11. 2009 IV C 6–S 2177/07/10004 (BStBl I 2009 S. 1326) –<br />

ohne entsprechende Regelung – ersetzt wurde, kann nämlich<br />

als norminterpretierende Verwaltungsvorschrift nur im<br />

Rahmen des Gesetzes Beachtung verlangen. Denn mangels<br />

Rechtsnormqualität sind solche Verwaltungsvorschriften<br />

für die Gerichte nicht beachtlich (vgl. BFH-Beschluß vom<br />

04. 12. 2008 XI B 250/07, BFH/NV 2009 S. 394).<br />

Ob sie entgegen der Auffassung des FG auch als Bil-<br />

ligkeitsvorschrift angesehen werden kann, hat der BFH offengelassen,<br />

weil Gegenstand des Rechtsstreits nur die<br />

Rechtmäßigkeit der Steuerfestsetzung war und über die<br />

Frage einer abweichenden Steuerfestsetzung aus Billigkeitsgründen<br />

gemäß § 163 Satz 1 AO in einem gesonderten Verfahren<br />

zu entscheiden wäre (ständige Rechtsprechung,<br />

vgl. BFH-Urteil vom 21. 09. 2000 IV R 54/99, BStBl 2001 II<br />

S. 178).<br />

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Rationelle Erstellung, Analyse, Rechtsfragen<br />

von Professor Dr. Arnulf Weuster und<br />

Dipl.-Betriebswirtin (FH) Brigitte Scheer<br />

2010, 2. Auflage, 204 Seiten, € 24,80<br />

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110 <strong>steueranwaltsmagazin</strong> 3 /<strong>2011</strong><br />

SZ0411

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