2 BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – MÄRZ 2008
BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – MÄRZ 2008 Nachruf Nachruf auf einen verdienten Schlesier Zum Tod des Gründungsmitgliedes Robert Müller-Kox Robert Müller-Kox ist am 31. Januar 2008 im 92. Lebensjahr in Freigericht verstorben. Er war einer der Mitbegründer des Vereins HAUS SCHLE- SIEN im Jahr 1973, der damals auf einen Mitgliederstand von 163 Personen schauen konnte. Robert Müller- Kox ist am 19. 05. 1973 in den Verein eingetreten und wurde unter der Mitgliedsnummer „7“ geführt. Mit vielen Spendengeldern und großem, persönlichem Engagement vieler Mitstreiter konnte das Anwesen als HAUS SCHLESIEN im Jahr 1978, nach <strong>So</strong>ndierung vieler anderer Objekte durch Robert Müller-Kox, als Domizil für die Schlesier ausgewählt und erworben werden. Der historisch wichtige, aber sehr verfallene Fronhof in einer idyllischen Landschaft, die an das Vorland des Riesengebirges erinnert, musste allerdings mit viel Liebe und Geduld und hohem Geldaufwand auf- und ausgebaut werden. Robert Müller-Kox war für fast alles zuständig im HAUS SCHLESIEN. Er begleitete damals sehr engagiert die einzelnen Bauphasen der Renovierung, war über viele Jahrzehnte steter Besucher und Standbetreuer des Vereins HAUS SCHLESIEN bei den Schlesiertreffen, lud zu den kulturellen Seminaren im HAUS SCHLESIEN ein und betreute diese, war über viele Jahre Mitglied der Brückenberger Trachtengruppe und hat sich bis zuletzt als Mitglied der OMCT Tempelherren-Orden Komturei, Köln, engagiert und deren Sitzungen im HAUS SCHLESIEN durchgeführt. Auch seine jahrzehntelange Arbeit (bis 1981) als Geschäftsführer der Landsmannschaft <strong>Schlesien</strong> ist hervorzuheben. Die Organisation und Gestaltung der Bundestreffen lagen über viele Jahre in seiner Hand. Seine Liebe zur alten Heimat <strong>Schlesien</strong> sowie zu seiner Heimatstadt Breslau war ungebrochen und sehr ausgeprägt. Er hat sich stets um das „schlesische Erbe“ verdient gemacht und alle Möglichkeiten seiner Verbundenheit zu <strong>Schlesien</strong> demonstriert. Viele Ehrungen und Auszeichnungen (z.B. Holtei-Medaille sowie das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland) an Ro- bert Müller-Kox geben darüber Zeugnis. Auch seine Verbundenheit und sein Engagement zur Bundesvereinigung der Breslauer, für die er in Köln eine großartige Sammlung aufgebaut hat, waren über viele Jahrzehnte beispielgebend. Wir haben mit ihm einen wahren Freund und einen engagierten und kritischen Mitstreiter verloren und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. (rd) Viele Trauernde am Grab von Robert Müller-Kox Es war eine Selbstverständlichkeit, dass der Verein HAUS SCHLESIEN bei der Trauerfeier mit anschließender Beerdigung gebührend vertreten war. Herr Müller-Kox wurde fern seiner schlesischen Heimat in Freigericht-<strong>So</strong>mborn bei Hanau zur letzen Ruhe gebettet. An den Trauerfeierlichkeiten und der Beerdigung nahmen seitens des Vereins HAUS SCHLESIEN teil: Herr Reinhard Blaschke, Vorstandsmitglied Dr. Tyrell mit Gattin und der Geschäftsführer von HAUS SCHLE- SIEN, Heinz Stirken. Als Mitglieder von HAUS SCHLESIEN waren u.a. anwesend: Herr Damian Spielvogel - Bundesgeschäftsführer der Landsmannschaft <strong>Schlesien</strong> - und Frau Sigrid Seibt, Landesfrauenreferentin der Landsmannschaft <strong>Schlesien</strong> sowie die ehrenamtlich im Museum von HAUS SCHLESIEN tätige Frau Dorothea Fiedel. Viele Trachtengruppen, die sogar aus München anreisten, erwiesen mit im Trauerflor geschmückten Fahnen <strong>uns</strong>erem Landsmann Müller-Kox die letzte Ehre. Aus den Reihen des Tempelherren Ordens nahm auch eine Vielzahl von Rittern in ihrem Habit teil. Aus den landsmannschaftlichen Vereinigungen, die zum Teil auch Mitglieder des Vereins HAUS SCHLE- SIEN sind, waren viele Repräsentanten vertreten. Vertreter der von Herrn Müller-Kox mit gegründeten EUROPEADE waren ebenfalls anwesend. Die Angehörigen des verstorbenen Robert Müller-Kox verlieren in ihm einen guten Vater und Bruder. Frau Harbarth, der langjährigen Weggefährtin von Robert Müller-Kox und Mitglied im HAUS SCHLESIEN, ist für die fürsorgliche Pflege in den letzten Lebensjahren zu danken. Trauerrede des Präsidenten von HAUS SCHLESIEN, Reinhard Blaschke Liebe Trauergemeinde, liebe Angehörige, liebe Frau Harbarth, wir sind hier in der St. Anna-Kirche in <strong>So</strong>mborn zusammen gekommen, um von <strong>uns</strong>erem allseits sehr verehrten und geachteten Herrn Müller-Kox Abschied zu nehmen. Ich stehe hier als Vorsitzender des Vereins HAUS SCHLESIEN in Vertretung von ca. 1.500 Mitgliedern und den Mitarbeitern dieses <strong>Haus</strong>es, denen fast allen <strong>uns</strong>er Landsmann Robert Müller-Kox nicht unbekannt war. Robert Müller-Kox war eines der sieben Gründungsmitglieder, die im Jahr 1973 den Verein HAUS SCHLESIEN in Bremen gegründet haben. HAUS SCHLESIEN ist ein kleines Erbe <strong>uns</strong>erer großen, verlorenen schlesischen Heimat. Herr Müller-Kox war einer der erstrangigen Organisatoren, der aus einer Ruine dieses ehemaligen Fronhofs in Königswinter eine Kultur- und Begegnungsstätte der Schlesier schuf, so wie wir sie heute kennen und schätzen. Herr Müller-Kox besaß die organisatorischen und handwerklichen Fähigkeiten, um immer wieder mit Elan zu versuchen, das Werk zu vollenden. Eine nicht immer leichte Aufgabe! Aber mit Beharrlichkeit und Ausdauer fand er immer wieder Wege, Gegensätzliches zu vereinigen, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Die große schlesische Familie, die sich im HAUS SCHLESIEN zusammen gefunden hat, ist ihm für alle Zeiten zu großem Dank verpflichtet. Herr Müller-Kox soll <strong>uns</strong> auch über den Tod hinaus ein Vorbild sein. Fern seiner schlesischen Heimat findet er hier seine letzte Ruhe! Er möge seinen Frieden <strong>finden</strong> in dem Glauben und dem Vertrauen auf die Auferstehung <strong>uns</strong>eres Herrn Jesus Christus. 3