Leben & Arbeiten Spessart und Alpen - UNUS - Unternehmer ...

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unus IV/2012
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Herr Schweizer, wir erinnern uns noch gut an
den Sprung von Felix Baumgartner fast aus
dem Weltraum…
Schweizer: Ich kenne Felix Baumgartner und gratuliere
ihm zu dieser Leistung! Er hat sich damit
einen großen Traum erfüllt – und vielleicht
wird man auch einmal darauf zurückblicken
und sagen, er ist für uns alle gesprungen.
Für uns alle?
Schweizer: Heute ist fliegen für uns selbstverständlich.
Aber als die ersten Flugpioniere die Schwerkraft überwanden,
konnten viele Menschen jener Zeit den Sinn
dahinter nicht erkennen. Vieles war damals noch nicht
denkbar und lag außerhalb der allgemeinen Vorstellungskraft.
Mit den ersten Flugversuchen wurden daher
nicht nur eigene Grenzen, sondern die der ganzen
Menschheit erweitert. Von diesem Mut kann und sollte
man lernen. Sich selbst zu überwinden und Neues zu
wagen, bedeutet, sich seinen tiefen inneren Ängsten
„Erlebnis
bringt
Ergebnis“
Interview mit Jochen Schweizer
und Wolfgang Langmeier
zu stellen und Freiheit zu gewinnen. Denn Ängste limitieren
und bremsen uns. Wer etwas riskiert, kann verlieren
– wer aber nichts riskiert, verliert garantiert. Das
bedeutet aber nicht, den Respekt vor Gefahren zu verlieren,
sondern mit guter Planung den Ängsten beizukommen
und sich neue Möglichkeiten zu erschließen.
Unter diesem Motto sind Sie ja auch vom Abenteurer
zum Unternehmer geworden.
Schweizer: Ja, das Gleiche gilt für einen Unternehmer.
Auch er muss Risiken eingehen – aber nicht blind, sondern
vorbereitet. Meine Erfahrungen im Sport waren
durchaus eine Grundlage, mein Hobby nicht nur
zum Beruf zu machen, sondern auch in der Herangehensweise
davon zu lernen. Und ob in der Freizeit
oder bei meinem Unternehmen – wenn die
Vorbereitung stimmt und die Entscheidung gefallen
ist , heißt es, entschlossen zu handeln. Schließlich
steckt im Wort Entrepreneur das französische
Verb prendre – das bedeutet anpacken, ergreifen.
Kann man denn Erlebnisse
wirklich vermarkten?
Schweizer: Wir sind Premium-
Dienstleister, und haben
ein vergleichsweise
dankbares Angebot. Unsere
„Produkte“ sind authentisch
und fühlbar – und
sie bleiben in Erinnerung.
Wir lösen ein großes Problem,
indem wir die Frage
„Was schenke ich?“ beantworten.
Diese Frage ist alles
andere als trivial, denn
jedes Schenken ist ein sozialer
Auftritt, eine sozialintegrative Handlung des Verschenkenden.
Denn hinter jedem Geschenk steckt viel
mehr als der reine Nutzwert. Geschenke sind klare Botschaften
und werden – bewusst oder unbewusst – durch
unsere sozialen Beziehungen beeinflusst. Mit unseren
Erlebnisgeschenken liefern wir die passende Botschaft
mit: „Ich habe mir Gedanken über Dich gemacht, du bist
mir wichtig und ich freue mich, wenn du dich freust“.
Wir haben es in den letzten acht Jahren geschafft, daraus
ein neues Geschäftsfeld zu etablieren und es als
Marktführer zu besetzen. Frei nach dem Zitat von Arnold
Weissmann: „Wer ein Problem sichtbar besser löst
als andere, der kann seinen Erfolg nicht verhindern.“
Zukünftig werden wir die zweite wichtige Frage beantworten,
die sich Millionen von Menschen regelmäßig
stellen: Was mache ich morgen? Wir werden
die Möglichkeit anbieten, in Echtzeit passende Erlebnisse
zur individuellen Freizeitgestaltung zu finden
und spontan zu buchen. Wir nennen das die „Demokratisierung
des Erlebnisses“. D.h. wir machen es künftig
jederzeit, an jedem Ort für jedermann verfügbar.
Und wo ist die Schnittstelle von Leben und Arbeiten?
Langmeier: Dass Leben und Arbeiten sehr gut zusammenpassen,
zeigt auch, wie beliebt unsere Freizeitangebote
bei Unternehmen sind. Die Corporate Solutions
ist der mit Abstand am schnellsten wachsende
Bereich bei uns. Viele Unternehmer – gerade
auch Mittelständler – haben die Erfahrung gemacht,
dass sie mit Erlebnissen ihre Mitarbeiter nachhaltiger
an das Unternehmen binden. Damit zeigt man
auch Wertschätzung für seine Mitarbeiter. Und das
Plus an emotionaler Bindung nach innen spüren letztendlich
auch die Kunden des Unternehmens. Kurz gesagt:
Letztendlich bringt Erlebnis handfestes Ergebnis.
Welche Aktivitäten passen für welches Unternehmen?
Langmeier: Zunächst ist es wichtig zu wissen, welches
Ziel das Unternehmen mit dem Incentive verfolgt.
Zitat von Arnold Weissmann:
„Wer ein Problem
sichtbar besser
löst als andere,
der kann seinen
Erfolg nicht
verhindern.“
Geht es um eine Belohnung
für die Mitarbeiter
oder soll der Teamgedanke
gefördert werden? Hier
können wir mit unserer
Expertise den Auswahlprozess
zum passenden
Event begleiten. Wir haben
etwa Cluster gebildet
und können individuelle
„Erlebnislevels“ für Unternehmen
anbieten. So
können die Incentives an
die zumeist heterogene
Gruppe angepasst werden,
um allen ein wirkliches Erlebnis zu ermöglichen.
Wir bieten natürlich auch in allen Regionen Erlebnisse
an, ein Land wie Bayern bietet ja sehr viel.
Und wie sieht das beim Unternehmen
Jochen Schweizer selbst aus?
Schweizer: Wir leben es vor und spüren deutlich,
dass wir unsere Mitarbeiter motivieren können
und sie so auch gute Markenbotschafter sind.
Bei uns gibt es statt Weihnachtsgeld Bonus-Erlebnispunkte,
die jeder Angestellte individuell einlösen
kann. Wir nutzen übrigens die Regelung, dass
Zuwendungen pro Mitarbeiter bis zu 44 Euro monatlich
plus einmal jährlich weitere 40 Euro für
uns und unsere Mitarbeiter steuerfrei bleiben.
Das Interview führte Peter Jordan.
Die Unternehmensgruppe in Zahlen:
Rund 300 Mitarbeiter erwirtschaften einen
Umsatz von ca. 60 Mio. Euro in 2012.
Dieses Jahr werden rund 500.000 Geschenkgutscheine
und Erlebnis-Geschenkboxen
verkauft und ca. 10.000
Veranstaltungen im B2B-Bereich für Unternehmenskunden
durchgeführt.
Jochen Schweizer ist Gründer und
Active Chairman der Jochen Schweizer
Unternehmensgruppe.
Wolfgang Langmeier ist Geschäftsführer
der Jochen Schweizer Events GmbH/ Corporate
Solutions
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