Leben & Arbeiten Spessart und Alpen - UNUS - Unternehmer ...
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14 bds positionen<br />
unus IV/2012<br />
Auf heftige Kritik des BDS Bayern stoßen Pläne der SPD,<br />
ihres Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück sowie von<br />
Bündnis 90/Grüne <strong>und</strong> der Linkspartei, den Mittelstand<br />
mit Steuererhöhungen zu belasten. Neue oder höhere<br />
Steuern würden die Eigenkapitalquote im Mittelstand<br />
senken.<br />
„Wir beobachten mit Sorge, dass der SPD-Kanzlerkandidat<br />
Peer Steinbrück die Vermögensteuer wieder aus der<br />
Mottenkiste holen möchte“, erklärt Ingolf F. Brauner,<br />
Präsident des BDS Bayern. Damit wendet sich Steinbrück<br />
von seiner früheren Politik als B<strong>und</strong>esfinanzminister ab,<br />
nach der – so Zitat Steinbrück im Jahr 2008 – „die Politik<br />
engagierte mittelständische Unternehmen gezielter fördern<br />
muss <strong>und</strong> sich nicht nur den großen Konzernen zuwenden<br />
darf.“<br />
90 Prozent der Einnahmen aus Betriebsvermögen<br />
Neun Zehntel der Vermögenssteuer entfallen auf das<br />
Betriebsvermögen <strong>und</strong> nicht auf Statussymbole wie die<br />
immer wieder als Beispiel genannten Motorjachten oder<br />
Luxusuhren. Dies bedeutet: Mit der andiskutierten Vermögenssteuer,<br />
zu der die SPD noch zusätzlich den Spitzensteuersatz<br />
von 42 auf 49 Prozent erhöhen möchte,<br />
bedroht Steinbrück vor allem die Eigenkapitaldecke des<br />
Mittelstandes <strong>und</strong> damit auch Arbeitsplätze. Dies zeigt<br />
auch eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft<br />
Pricewaterhouse Coopers<br />
(PcW) im Auftrag des „Handelsblattes“:<br />
Demnach müsste ein <strong>Unternehmer</strong>, dessen<br />
Firma Verluste macht, eine Steuerlast<br />
von über 200 Prozent tragen. In diesem Fall<br />
ginge die Besteuerung an die Substanz.<br />
Zwar wollen die Steuerstrategen von SPD,<br />
Grünen <strong>und</strong> Linkspartei Betriebe möglichst<br />
verschonen, allerdings ist in der Praxis<br />
eine Trennung von „gutem“ Betriebsvermögen<br />
<strong>und</strong> „schlechtem“ Privatvermö-<br />
Vermögenssteuer<br />
bedroht Mittelstand<br />
gen kaum möglich. Dies sagen renommierte Experten<br />
wie Wolfgang Schön vom Max-Plank-Institut für Steuerrecht<br />
in München <strong>und</strong> Johanna Hey vom Kölner Institut<br />
für Steuerrecht. Auch der B<strong>und</strong>esfinanzhof hat in seiner<br />
Vorlage an das B<strong>und</strong>esverfassungsgericht zum Thema<br />
Erbschaftssteuer seine Bedenken zur Trennung von Betriebs-<br />
<strong>und</strong> Privatvermögen deutlich gemacht.<br />
Steuer- <strong>und</strong> Abgabenlast bereits jetzt über EU-Schnitt<br />
Auch von der Wiedereinführung der Erbschaftssteuer<br />
für Betriebe solle die Politik lieber die Finger lassen:<br />
„Wir unterstützen daher den Plan des bayerischen Finanzministers<br />
Söder, die Erbschaftssteuer in die Hände<br />
der Länder zu geben. Dann kann jedes B<strong>und</strong>esland<br />
selbst entscheiden, ob es seine Unternehmen fördern<br />
oder überfordern möchte“, so Brauner. Ein wesentlicher<br />
Gr<strong>und</strong> dafür, dass dem Mittelstand in der Wirtschaftskrise<br />
2008/2009 nicht die Luft ausging, war die kurz<br />
vorher beschlossene Befreiung der Unternehmen von<br />
der Erbschaftssteuer.<br />
Bereits jetzt ist der Mittelstand in Deutschland laut einer<br />
aktuellen Studie von PcW <strong>und</strong> Weltbank stark belastet.<br />
Dabei sind es auch die Sozialabgaben, die „zu Buche<br />
schlagen“. Im Modellfall, der der Studie zugr<strong>und</strong>e liegt,<br />
müssen Firmen hierzulande 46,8 Prozent der Unternehmensgewinne<br />
in Form von Steuern <strong>und</strong> Abgaben an den<br />
Staat abgeben. Das ist mehr als im Durchschnitt der EU-<br />
Länder, der bei 42,6 Prozent liegt. Weltweit zahlen Unternehmen<br />
im Schnitt 44,7 Prozent.<br />
„Wir müssen unbedingt die Kapitaldecke des Mittelstandes<br />
schützen, denn mit der Einführung der neuen<br />
Eigenkapitalvorschriften für Kreditinstitute im Zuge von<br />
Basel III wird es ab dem Jahr 2013 auch maßgebliche Veränderungen<br />
in der Unternehmensfinanzierung geben.<br />
Neue Steuern oder Steuererhöhungen plus Basel III würden<br />
uns doppelt belasten“, so Ingolf F. Brauner.<br />
Mit überwältigender Mehrheit haben die Delegierten<br />
des BDS Bayern Ingolf F. Brauner wieder zum Präsidenten<br />
von Bayerns größtem Mittelstandsverband gewählt. Alle<br />
vom alten <strong>und</strong> neuen Präsidenten vorgeschlagenen Kandidaten<br />
erhielten klare Dreiviertel-Mehrheiten <strong>und</strong> deutlich<br />
darüber. Brauner<br />
will den Verband stärker<br />
als Heimat für wertegeb<strong>und</strong>ene<strong>Unternehmer</strong><br />
in der Gesellschaft<br />
verankern.<br />
Ingolf F. Brauner<br />
deutlich wiedergewählt<br />
„Ich freue mich unglaublich über das<br />
klare Mandat für unser neues Team<br />
<strong>und</strong> werde alles in meiner Kraft stehende<br />
tun, damit der BDS zukunftsfest<br />
wird <strong>und</strong> als starke Stimme des<br />
Mittelstandes vom Ortsverband bis<br />
hinauf zum Landesverband deutlich<br />
wahrnehmbar ist“, so Ingolf F. Brauner.<br />
So viele Delegierte wie<br />
noch nie in der Geschichte<br />
des B<strong>und</strong>es<br />
der Selbständigen<br />
(BDS) – Gewerbeverband<br />
Bayern e.V. haben<br />
am 27. Oktober in der Stadthalle Germering ein<br />
neues Präsidium für Bayerns größten branchenübergreifenden<br />
Mittelstandsverband gewählt. In seiner<br />
Eröffnungsrede an die über 200 Delegierten aus 121<br />
Ortsverbänden skizzierte Präsident Ingolf F. Brauner<br />
seine Vision für den BDS der Zukunft: „Wir leben in einer<br />
Zeit, in der alte Gewissheiten nicht mehr zählen,<br />
die Welt wandelt sich in einem vor zehn Jahren unvorstellbarem<br />
Ausmaß“, so Brauner. Darauf müsse auch<br />
der BDS reagieren, so der 53-jährige <strong>Unternehmer</strong> aus<br />
dem oberbayerischen Landsberg.<br />
Heimat für das wertegeb<strong>und</strong>ene <strong>Unternehmer</strong>tum<br />
„Daher brauchen wir einen Verband, der Heimat in<br />
diesen unsicheren Zeiten ist <strong>und</strong> gleichzeitig schnell<br />
<strong>und</strong> flexibel auf die sich immer rascher wandelnde<br />
Welt reagieren kann“, appellierte Brauner an die Delegierten<br />
aus ganz Bayern. Als besonders wichtig sah es<br />
Brauner an, die Identität des Verbandes noch offensiver<br />
in der Öffentlichkeit darzustellen: „Wir müssen<br />
noch stärker klar machen, wofür wir stehen, nämlich<br />
für das wertegeb<strong>und</strong>e <strong>Unternehmer</strong>tum.“<br />
Anschließend folgte eine teilweise kritisch geführte<br />
Aussprache zu den Neuwahlen im Präsidium. Auf<br />
verbandstagung<br />
Nachfrage erklärte Brauner, dass er den Landesausschuss,<br />
das zweithöchste Gremium des Verbandes,<br />
um vorgezogene Neuwahlen zum Präsidium gebeten<br />
hatte, weil sich das bisherige Präsidium nicht auf die<br />
zukünftige Ausrichtung des Verbandes einigen konnte.<br />
„Wir stehen vor groß-<br />
en Herausforderungen.<br />
In einer solchen Situation<br />
habe ich als Präsident<br />
die Aufgabe, den Verband<br />
handlungsfähig zu halten.<br />
Daher habe ich den Landesausschuss<br />
einberufen<br />
<strong>und</strong> dieser hat die außerordentlicheGeneralversammlung<br />
verb<strong>und</strong>en mit<br />
Wahlen mit klarer Mehrheit<br />
beschlossen.“<br />
Junge Dynamik <strong>und</strong> Erfahrung<br />
Brauner vereinigte bei der anschließenden Wahl 194<br />
Stimmen auf sich. Wieder im Amt sind als 1. Vizepräsident<br />
Werner Kirchhoff aus Simmelsdorf in Mittelfranken,<br />
Ulrike Wimmer aus Raubling in Oberbayern als<br />
zweite Vize sowie Wolfgang Krebs aus Kolbermoor als<br />
Präsidiumsmitglied. Landesschatzmeister ist ebenfalls<br />
weiterhin Richard Schaurich aus München.<br />
Junge Dynamik ins Präsidium bringen die 35-jährige<br />
Anwältin Beate Dantele aus Augsburg (3. Vize) <strong>und</strong> der<br />
40-jährige Christian Hess aus Ergolding, Inhaber eines<br />
großen Bettenfachgeschäftes mit insgesamt vier Filialen<br />
in Bayern. Das Team komplettiert Joachim Skam-<br />
braks, Marketingfachmann aus München.<br />
„Ich freue mich unglaublich über das klare Mandat für<br />
unser neues Team <strong>und</strong> werde alles in meiner Kraft stehende<br />
tun, damit der BDS zukunftsfest wird <strong>und</strong> als<br />
starke Stimme des Mittelstandes vom Ortsverband bis<br />
hinauf zum Landesverband deutlich wahrnehmbar ist“,<br />
so Brauner abschließend.<br />
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