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Dieser malerische Zugang wird von Dumas nicht selten dazu benutzt, das Modell in einer bestimmten Gefühlsregung darzustellen. Es gilt dann primär, einen emotionalisierten Gesichtsausdruck wie Wut und weniger die Persönlichkeit des Modells zu porträtieren. Dieser Ansatz, den Dumas besonders in den Bildnissen ihrer Tochter Helena verfolgt, führte dazu, dass ein Teil ihrer Porträts mit der Bildgattung der sogenannten Tronie, die ihren Höhepunkt in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts erfuhr, in Verbindung gebracht wird. Bei den Tronies handelt es sich um Gesichtstypen mit einprägsamer Physiognomie zur Verdeutlichung eines bestimmten Charakters beziehungsweise Temperaments. Die Persönlichkeit des Modells wird dabei bewusst anonym gehalten. An diesem Punkt trifft sich Dumas insofern mit Beckmann, als dieser von den Quappi-Porträts ausgehend Charakterköpfe abstrahierte, die er in seine modernen Historienbilder einfügte. Ein solches Übertragungsverfahren wendet auch Dumas an, wenn sie ihre Tochter als unbekleidetes Kleinkind in den Gemälden Father and Daughter und Protection in Erscheinung treten lässt und zugleich durch die bedeutungsreichen Titel entpersonalisiert. Dumas, Katz und Beckmann – drei Künstler verschiedener Nationalität und Jahrgänge – loteten und loten in ihrem Individualstil das vielschichtige Menschenbild der modernen Gesellschaft aus. Bei der visuellen Umsetzung dieser anspruchsvollen Aufgabe ist ihnen eine klassische, zutiefst humanistische Herangehensweise gemeinsam. Sie versuchen, einerseits den Porträtierten in seiner jetzigen, momentanen Erscheinung festzuhalten und andererseits durch Abstraktionsprozesse die zeitlosen Wesensmerkmale der Physiognomie, die die Grundlage zur Identifizierung des Dargestellten bilden, herauszuarbeiten. So hielt Beckmann seine beiden Ehefrauen über längere Zeiträume in mehreren Bildnissen fest. Die Rolle des Künstlers als Chronisten nehmen auch Katz, der hierfür ebenfalls seine Ehefrau Ada als Modell heranzieht, und Dumas ein, die als Langzeitprojekt das Heranwachsen ihrer Tochter zu einer jungen Frau eindrucksvoll dokumentiert.“ leicht gekürzter Auszug aus dem Katalogbeitrag von Marcus Andrew Hurttig MARLENE DUMAS 1953 geboren in Kapstadt, Südafrika | 1972-1975 Studium der Bildenden Kunst an der Universität Kapstadt | 1976-1978 Postgraduales Studium an der Kunstschule Ateliers ’63 in Haarlem, Niederlande | 1979 Studium am Psychologischen Institut der Universität Amsterdam. Marlene Dumas lebt und arbeitet in Amsterdam und ist international in Ausstellungen präsent. www.marlenedumas.nl ALEX KATZ 1927 geboren in New York | 1946-49 Studium der Werbegrafik, Typografie, Design und Malerei an der Cooper Union Art School, New York | 1949-50 Studium an der Skowhegan School of Painting and Sculpture, Skowhegan, Maine | 1994 Einrichtung des „Alex Katz Visiting Chair in Painting” an der Cooper Union Art School.Alex Katz ist in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen international präsent. Er lebt und arbeitet in New York und Maine. www.alexkatz.com
P QUAPPI, UGI, BUTSHY Unter der Federführung der beiden Volontärinnen Judith Mayer und Yvonne Wirth hat die museumspädagogische Abteilung des Museums der bildenden Künste ein vielgestaltiges Begleitprogramm zur Ausstellung für Kinder und Jugendliche entwickelt. Zu „Quappi, Ugi, Butshy“ gehören, neben Angeboten für Kindergärten und Schulen, erstmalig ein umfangreicher Kinderführer durch die Ausstellung und die für alle zugängliche Beckmann-Werkstatt. Hier werden auch die in der in der Beschäftigung mit Max Beckmann entstandenen Werke der Kinder ausgestellt. Beckmann-Werkstatt Sonntags, 10 bis 15 Uhr (außer 25. Dezember) Raum für kreatives Arbeiten rund um Max Beckmann und das Thema Porträt für alle ab 10 Jahren. Eintritt bis 16 Jahre frei. Kunstfenster Samstags, 10 und 13 Uhr (außer 24. und 31. Dezember) Kunstbetrachtung und Kreativwerkstatt für Kinder von 6 bis 12 Jahre Unkostenbeitrag: 2 Euro Ich zeig’s Euch – Kinder führen Kinder Sonntag, 13. November., 18. Dezember, 22. Januar, jeweils 11 Uhr Die jungen Guides des Projektes „Ich zeig’s Euch“ erarbeiten sich die Ausstellung und stellen sie in drei Führungen Kindern und Erwachsenen vor. Eintritt bis 16 Jahre frei. Quappi, Ugi, Butshy Der Begleiter für Kinder ab 6 Jahren lädt ein, spielerisch und kreativ die Ausstellung auf eigene Faust zu erkunden. „Quappi, Ugi, Butshy“ erhalten die Kinder an der Museumskasse gegen eine Schutzgebühr. Angebote für Schulen Für alle Schularten – Grundschulen, Mittelschulen, Gymnasien – gibt es eigens entwickelte, auf den jeweiligen Lehrplan abgestimmte Veranstaltungen zu Ausstellung. Für Lehrer, die mit ihren Klassen allein die Ausstellung erkunden wollen, werden in den ersten Ausstellungswochen Lehrerfortbildungen in Kooperation mit dem Klett-Verlag angeboten. PRESSE Workshop Porträt-Zeichnen In Kooperation mit dem Klett-Verlag besteht an drei Terminen für Gymnasialschüler die Möglichkeit, von den Künstlern Kathrin Landa und Johannes Eckhardt einen Einblick in das künstlerische Porträt-Zeichnen zu erhalten
Seite 1 und 2: P Max Beckmann. Von Angesicht zu An
Seite 3 und 4: P MAX BECKMANN 1884 Max Carl Friedr
Seite 5: P BECKMANN-DIALOG: MARLENE DUMAS UN
Seite 9 und 10: Mittwoch, 30. November, 18 Uhr Beck
Seite 11 und 12: Selbstbildnis als Clown 1921 Öl au

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