Geschäftsbericht 2011 - LV 1871
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Risiken der künftigen Entwicklung<br />
Allgemeines<br />
Die Geschäftstätigkeit eines Lebensversicherers besteht in<br />
der Übernahme biometrischer Risiken sowie der Umsetzung<br />
von Beiträgen in garantierte Leistungen und dem Erwirtschaften<br />
von Überschüssen für seine Versicherungsnehmer.<br />
Durch diese Kernaufgabe übernehmen wir verschiedene<br />
Risiken, welche sich erheblich auf die Vermögens-, Finanz-<br />
und Ertragslage des Unternehmens auswirken können.<br />
Risikostrategie und -tragfähigkeit<br />
Ausgehend von unserer Geschäftsstrategie der Unabhängigkeit<br />
und Eigenständigkeit bildet Sicherheit das Fundament<br />
einer nachhaltigen Wertschöpfung für unsere Kunden, Vertriebspartner<br />
und Mitarbeiter. Unsere Risikostrategie zielt<br />
darauf ab, stets über ein sehr gutes Sicherheitsniveau zu<br />
verfügen.<br />
Risikomanagement bedeutet nicht nur die Vermeidung und<br />
Verminderung von Risiken, sondern auch den verantwortungsvollen<br />
Umgang mit Wagnissen in der Zukunft. Die<br />
<strong>LV</strong> <strong>1871</strong> verfügt über ein Risikomanagementsystem, welches<br />
durch die Früherkennung von Risikoentwicklungen<br />
und rechtzeitige Begrenzungs- und Überwachungsmaßnahmen<br />
die Steuerung der Risiken ermöglicht. Dieses System<br />
orientiert sich an unserer Risikostrategie, die einen fundamentalen<br />
Bestandteil der Unternehmensführung bildet<br />
und ein einheitliches Risikomanagement sichert.<br />
Das Risikomodell bildet dabei die Grundlage für die Planung<br />
und Überwachung des Sicherheitsniveaus der <strong>LV</strong> <strong>1871</strong>. Darunter<br />
verstehen wir das Verhältnis von vorhandenem zu<br />
benötigtem Risikokapital, also die Fähigkeit der <strong>LV</strong> <strong>1871</strong>, die<br />
übernommenen beziehungsweise für die Zukunft geplanten<br />
Risiken zu tragen. Das Modell erlaubt eine integrierte Darstellung<br />
der Risikoexposition. Die Berechnung basiert auf einem<br />
Value-at-Risk-Ansatz, der jederzeit eine angemessene<br />
Kapitalausstattung sicherstellen soll. Bei der Berechnung der<br />
Risikotragfähigkeit, planmäßig dreimal pro Jahr, werden auch<br />
Rechnungslegungsaspekte und interne Ziele berücksichtigt.<br />
Risikoorganisation und -prozess<br />
Das Risikomanagement ist in den Prozess der Unternehmensplanung<br />
integriert. Der Stab Risikomanagement als<br />
unabhängige Risiko-Controlling-Funktion gemäß MaRisk VA<br />
führt zusammen mit den Risikoverantwortlichen der Geschäftsbereiche<br />
regelmäßige Risikoerfassungen (Risikoinventur)<br />
für das gesamte Unternehmen durch. Dabei<br />
werden in unserer Organisation versicherungstechnische,<br />
Kapitalanlage-, Vertriebs- und sonstige Risiken mit einem<br />
Modell bewertet. Verändern sich bestehende oder<br />
werden neue Risiken identifi ziert, sind durch defi nierte<br />
Informations wege kurzfristige Reaktionsmöglichkeiten<br />
gewährleistet. Die dezentralen Risikoverantwortlichen der<br />
Geschäftsbereiche melden Veränderungen bestehender<br />
oder neue Risiken an den Stab Risikomanagement.<br />
Auf Basis von Risikoerfassung und Modellberechnung<br />
werden die Risiken und die Gesamtsituation des Unternehmens,<br />
koordiniert durch den Stab Risikomanagement,<br />
analysiert und dem Vorstand berichtet. Auf wesentliche<br />
Risiken, welche die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage<br />
des Unternehmens nachhaltig beeinfl ussen könnten,<br />
wird gesondert hingewiesen. Für neu auftretende oder<br />
stark veränderte wesentliche Risiken besteht ein Ad-hoc-<br />
Meldewesen.<br />
Die kurz- und mittelfristige Überwachung der Risikotragfähigkeit<br />
erfolgt durch den Vorstand und den Stab<br />
Risikomanagement über ein Sicherheitsziel nach dem<br />
Risikomodell. Die Steuerung der einzelnen Risiken erfolgt<br />
in den operativen Geschäftsbereichen durch die Risikoverantwortlichen<br />
anhand von Kennzahlen und Limits. Die<br />
langfristige Erfüllbarkeit der übernommenen Verpfl ichtungen<br />
(Zinsgarantierisiko) und deren Entwicklung wird<br />
zusätzlich durch ein Asset-Liability-Management-System<br />
unter verschiedenen Kapitalmarktszenarien überprüft.<br />
Die interne Revision als prozessunabhängige Instanz überprüft<br />
regelmäßig die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems.<br />
Der Wirtschaftsprüfer hat die ordnungsgemäße<br />
Einrichtung des Risikomanagementsystems und<br />
dessen Eignung zur frühzeitigen Erkennung von Entwicklungen,<br />
welche den Fortbestand des Unternehmens<br />
gefährden könnten, geprüft.<br />
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