POLIZEI aktuell - FSG
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Werte Kolleginnen<br />
und Kollegen!<br />
Die Politik ist immer für<br />
Überraschungen gut.<br />
Zwei Themen wurden praktisch<br />
über Nacht aktualisiert<br />
und beschäftigen jetzt seit<br />
Monaten den Dienstgeber,<br />
die Kollegenschaft, Personalvertreter,<br />
die Gewerkschaft<br />
und die öffentliche Diskussion.<br />
Das SOKO-Ost wurde<br />
eingesetzt und Mitarbeiter<br />
der Post und Telekom (andere<br />
nicht ausgeschlossen) sollen<br />
die Polizei entlasten. Das<br />
alles wurde natürlich von<br />
der Amtshandlung in Krems<br />
überschattet.<br />
Amtshandlung Krems<br />
Eines vorweg: Der Tod des jugendlichen<br />
Einbrechers – ein bitterer,<br />
tragischer Fall. Aber mit aller<br />
Deutlichkeit muss auch folgendes<br />
gesagt werden: Die Kollegen<br />
schritten gegen Einbrecher<br />
ein, die sie auf frischer Tat bei der<br />
Begehung eines Verbrechens erwischt<br />
haben. Es geht hier nicht<br />
um „Polizeiübergriffe“, kein Polizist<br />
wünscht sich eine Situation,<br />
in der er schießen muss! Die<br />
psychische Belastung bei solchen<br />
Einsätzen und danach ist enorm,<br />
in Bruchteilen von Sekunden<br />
müssen die richtigen Entscheidungen<br />
getroffen werden.<br />
Es ist für uns als sozialdemokratische<br />
GewerkschafterInnen<br />
A U S M E I N E R S I C H T . . .<br />
Hermann Greylinger<br />
Tel. 531-26/3772<br />
Ist vor Wahlen<br />
alles erlaubt?<br />
selbstverständlich, dass die Personalvertretung<br />
und die Polizeigewerkschaft<br />
voll und ganz hinter<br />
den Kollegen und der Kollegin<br />
stehen, die in Erfüllung ihres<br />
Dienstes von der Waffe Gebrauch<br />
machen mussten. Dies<br />
wurde den Betroffenen auch<br />
persönlich mitgeteilt und ihnen<br />
jegliche Unterstützung zugesagt.<br />
Umso befremdlicher ist daher die<br />
Aussage eines nö. FCG-Funktionärs<br />
in der Wochenzeitung NÖN<br />
(18.8.2009) für mich. (In dieser<br />
Ausgabe befindet sich übrigens<br />
auch ein Gastkommentar von<br />
mir, siehe Seite 28 dieser Ausgabe!).<br />
Dieser kritisiert das Schweigen<br />
der Personalvertreter der<br />
„Sozialistischen“ Gewerkschafter.<br />
Lieber Kollege: „Loyalität gegenüber<br />
der Kollegenschaft in<br />
solchen Fällen ist für uns „sozialdemokratischen“Gewerkschafter<br />
eine Selbstverständlichkeit,<br />
es bedarf keiner Aufforderung<br />
und es braucht keine politisch<br />
gesteuerten Wortspenden. Bei<br />
einem solchen tragischen Fall ist<br />
fraktionelles Geplänkel unangebracht.<br />
Der Versuch, bei einem<br />
solch ernsten Thema politisches<br />
Kleingeld schlagen zu wollen ist<br />
jämmerlich. Christlich soziales<br />
Handeln schaut anders aus“!<br />
Postler zur Polizei<br />
Seit 1.9.2009 sind die ersten<br />
Post- und Telekombeamten bei<br />
uns, die Fr. BM ist wieder einmal<br />
vorgeprescht. Ursprünglich<br />
war daran gedacht, unter Einbindung<br />
der Personalvertretung alle<br />
offenen Punkte abzuklären und<br />
im Spätherbst das Projekt auf die<br />
Schiene zu stellen. Fragen des<br />
Dienstrechts und der Besoldung,<br />
die Anforderungs- und Aufgabenprofile<br />
und das auch nicht<br />
unwesentliche Thema „Planstellen“<br />
sollten abgeklärt werden.<br />
Alle Fragen stehen immer noch<br />
offen im Raum, die Beamtenministerin<br />
Heinisch-Hosek hat es<br />
mit ihrer Aussage auf den Punkt<br />
gebracht: „Das ist keine seriöse<br />
Gesamtlösung“. Dem stimme<br />
ich bedingungslos bei. Ich begrüße<br />
jede Entlastung für euch, die<br />
Bedingungen müssen aber stimmen.<br />
Ich fordere weiterhin, dass<br />
die Beamten der Post und Telekom<br />
mit der Planstelle kommen<br />
und diese dann auch nach Ausscheiden<br />
dieser Kolleginnen und<br />
Kollegen für den Exekutivbereich<br />
zur Verfügung stehen müssen.<br />
Denn eines ist klar: „Eine wirklich<br />
Entlastung tritt erst dann ein,<br />
wenn wieder ausreichend Polizistinnen<br />
und Polizisten zur Verfügung<br />
stehen“.<br />
Soko - Ost<br />
Das von der Politik überstürzt ins<br />
Leben gerufene Projekt („Erfolge<br />
bei der Kriminalitätsbekämpfung<br />
müssen her“) fahndet nach Erfolgen.<br />
Es gab keine Vorschusslorbeeren,<br />
kritische Anmerkungen<br />
von führenden Landespolitikern<br />
und der Personalvertretung. Nach<br />
den ersten sechs Wochen wurde<br />
eine Bilanz ohne Ergebnisse gezogen.<br />
Das war zu erwarten, die<br />
Verantwortlichen zeigen sich beleidigt.<br />
Inzwischen ist bekannt,<br />
dass das SOKO-Ost nicht verlängert<br />
wird. Abschließend kann es<br />
nur ein Ergebnis geben, hoffentlich<br />
auch von allen so gesehen:<br />
„Es gibt keinen Ort in Österreich,<br />
wo es zuviel Polizei gibt. Im Gegenteil,<br />
es gibt einige Orte, wo es<br />
zuwenig Polizei gibt“!<br />
Geschätzte Kolleginnen<br />
und Kollegen!<br />
In den nächsten Wochen und<br />
Monaten wird die Wahlauseinandersetzung<br />
für die Personalvertretungswahlen<br />
am 25. und 26. November<br />
2009 geführt.<br />
Wahlauseinandersetzungen sind<br />
das Salz in der Suppe einer Demokratie,<br />
sehen wir manche<br />
Dinge mit Gelassenheit (Ausnahmen<br />
siehe oben), auch am Tag<br />
danach muss man sich in die Augen<br />
schauen können. Bleiben<br />
wir auf dem Boden der sachlichen<br />
Realität, ich bin mir sicher,<br />
dass das die Kollegenschaft so<br />
will!<br />
„Glück auf“, euer<br />
Hermann Greylinger<br />
Vorsitzender der<br />
Polizeigewerkschaft<br />
4 www.polizeigewerkschaft-fsg.at<br />
www.fsg4you.at