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EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Saskia Schultheis<br />
Pastorin der Andreas-Gemeinde<br />
Heute lesen Sie ein Vorwort aus dem Büro der Pastorin der Andreas-Gemeinde.<br />
Einige wundern sich vielleicht, weil das ja mit Kirche zu tun hat<br />
und das ist vielleicht gar nicht so Ihrs ... Einige werden sich vielleicht<br />
auch freuen; Kirche, Weihnachten, Gott, da war doch was und manchmal<br />
hat „das“ doch auch gut getan. Ich wage mich mal an den Versuch heran,<br />
für Sie alle zu schreiben. Wenn das, was wir mit den Kindern immer singen,<br />
stimmt, nämlich, dass Gott (welcher Gott auch immer) alle Menschen<br />
„lieb hat“, dann muss es ja wohl möglich sein, allen(!) Menschen<br />
eine schöne Weihnachtszeit (ob und wie Sie das nun feiern, ist ja dann<br />
erstmal egal) zu wünschen. Und das möchte ich hier gerne tun.<br />
Ja, dieses Jahr war etwas ausgefallen und die weihnachtliche Zeit in unserer<br />
Stadt und in unserem Stadtteil wird auch anders sein als sonst. Vieles,<br />
was wir an Gemeinschaft kannten, Familienfeiern und andere<br />
gemeinsame Treffen mussten immer wieder ausfallen oder konnten nur<br />
auf Abstand stattfinden. Bei allen Durchhalteparolen à la „gemeinsam<br />
gegen das Virus“, ging das auch manchmal an die seelische Substanz, dem<br />
einen mehr, dem anderen weniger. Ich wünsche uns allen, dass wir den<br />
Meldungen über die Infektionszahlen und den Sorgen, die damit einhergehen,<br />
mit Verstand und auch mit gesunder(!) Distanz begegnen können.<br />
Ich wünsche uns allen eine gute seelische Spannkraft, damit wir uns nicht<br />
unterkriegen lassen, weder vom Zorn über unliebsame Maßnahmen, noch<br />
vom Frust über die bedrohliche Situation und unsere gesundheitliche Verletzlichkeit.<br />
Vielleicht wird unser Blick dann wieder freier für die vielen<br />
anderen Dinge und Menschen, die unser Leben ausmachen.<br />
Ich wünsche allen einen vielleicht nachdenklich stimmenden (das darf ja<br />
auch mal sein) <strong>November</strong> und einen wunderschönen <strong>Dezember</strong> mit<br />
Weihnachtstagen, an denen Sie vielleicht einfach genießen können, dass<br />
Sie nicht arbeiten gehen müssen oder an denen Familie und Freunde mal<br />
wieder ganz viel Aufmerksamkeit bekommen oder an denen Sie zwar arbeiten,<br />
aber spüren, dass ihre Arbeit so notwendig ist, dass unsere Gesellschaft<br />
auch an den Feiertagen darauf nicht verzichten kann. Bei aller<br />
Verschiedenheit, die zwischen uns Menschen so herrscht, gibt es eins,<br />
das uns alle verbindet: Wir wollen in Frieden leben, in gegenseitigem Respekt<br />
– Weihnachten will unsere Hoffnung, dass das sehr wohl möglich<br />
ist, stärken!