Sintfeld-Bote_November 2020
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24 5. November 2020
Bad Wünnenberg
Die Schülerinnen der Klasse 3a mit ihrer Klassenlehrerin Mona Brockhoff der Bad Wünnenberger Grundschule hatten alle Hände voll zu tun, um
mit den Kartoffeln ihre mitgebrachten Körbchen und Tüten zu füllen, denn immerhin wollten sie zu Hause eine leckere Mahlzeit kochen. Der
Sammel-Ehrgeiz wuchs von Minute zu Minute, den immer wieder standen die Sammelergebnisse besonders bei den Jungen im Vergleich.
Kartoffelernte macht Spaß
Die „Großen Land- und Feldtage der Historischen Landtechnik Bad Wünnenberg“ waren
geplant, die Kartoffeln auf dem naheliegenden Feld ruhten in der Erde und bekamen schon
ihre erste Triebe, als die Corona-Pandemie ausbrach. So waren die Landfrauen und -männer
von der Historischen Landtechnik gezwungen, ihr Fest auf dem Hassel ausfallen zu lassen.
dergarten nahm die Erzähl-Geschichte
vom „Kartoffelkönig“
der Autorin Gabi Scherzer
den Vorlese- und Bastelbereich
mit den Erzieherinnen
Elena Schuhbauer, Sandra Cedro
und Stephanie Beckhoff
breiten Raum ein.
In der Grundschule mit der
Klassenlehrerin Mona Brockhoff
hatte das Thema „Kartoffel
als Nahrungsmittel in der
täglichen Ernährung im Schulunterricht“
pädagogisch Einzug
gehalten, um den kleinen
Erntehelfern genügend Hintergrundwissen
zu vermitteln.
Auch Ulrich Klinke hielt es
als Apotheker a.D., und heutiger
Bio-Landwirt, (selbst Vater
und Großvater) während
des Feldbesuches der kleinen
Gäste für nötig, möglichst viele
Informationen über die robusten
Feldfrüchte an die Kinder
altersgerecht weiterzugeben,
ehe er den sehr betagten
Kartoffelroder hinter dem historischen
FAHR-Traktor aus
dem Jahr 1953 in Gang setzte.
Seine Nachricht, dass gerade
hier der „Kartoffelkönig
zu finden sei“ war ein zusätzlicher
Ansporn für die Kinder,
sich in das Ernteverfahren zu
stürzen. Schnell waren die Ta-
Starthilfe gab Ulrich Klinke den emsigen Kindergartenkindern der Bienchengruppe
des Kindergartens „Rasselbande“. Immerhin wollte der „Kartoffelkönig
2020“ von den Kindergartenkindern gefunden werden. Im Hintergrund die gelungenen
Fahrversuche von Erzieherin Sandra Cedro, den guten alten FAHR-Schlepper
aus dem Jahr 1953 zu steuern.
Nur die Kartoffeln im
Feld ließen sich nicht
beirren, sie fühlten sich
in der ausgeruhten Erde wohl,
trieben über der Erde Blätter
und Blüten und unter der Erde
prächtige Bio-Kartoffeln.
Es kamen die goldenen
Herbsttage, also Zeit für die
Kartoffelernte. So hatte der
Vorstand der Bad Wünnenberger
Historischen Landtechnik,
Ulrich Klinke, unterstützt
von Heinz Hüser und Karl Meschede
die gute Idee, die Kindergartenkinder
der Bienchengruppe
zwischen drei und
sechs Jahren und die Klasse 3
der Bad Wünnenberger Grundschule
zur Kartoffelernte auf
dem Feld mit Historischen
Landmaschinen einzuladen.
Die Landmänner wollten den
Kindern zeigen, dass die Kartoffeln
„nicht im Plastiknetz
in Supermarkt wachsen“ sondern
auf einem Feld mit mineralstoffhaltiger
Erde, Regen
und Sonne! Sie brauchen eine
gute Pflege während der
Wachstumszeit. „Churres
Wasseweer is schon naarig,
damit de Tuffeln was weert,
Reen hoert auck dotou“, so
die gestandenen Landmänner
„up platt“
Die kleinen Erntegäste hatten
sich vorbereitet: Im Kinschen
und Körbe gefüllt mit
kleinen Kinderkartoffeln und
„großen Kartoffelkönigen“!
Das Kartoffel-Taxi der Historischen
Landtechniker sorgte
dafür, das die frisch-geernteten
Kartoffeln, gerecht verteilt,
den Weg in den Kindergarten
und die Grundschule
antreten konnten, um letztendlich
in den Kochtöpfen der
Familien eine nahrhafte Mahlzeit
in Bio-Qualität zu bieten.
Die Kinder waren so begeistert,
dass jedes einen Brief an
Ulrich Klinke schrieb, um sich
für diese einmalige Unterrichtsstunde
zu bedanken.
Die Freude beim Empfänger
war so groß, dass Uli Klinke
gern per Post darauf antworten
wollte, um die nächste
Einladung zur Kartoffelernte
für 2021 auszusprechen.
Erzieherin Sandra Cedro,
wurde bei dieser Gelegenheit
noch ein Sonderwunsch von
der Historischen Landtechnik
erfüllt. Sie steuerte zielsicher
und stolz den betagten FAHR-
Schlepper mit Roder über das
Kartoffelfeld – unter dem Jubel
der Kindergartenkinder
des Kindergartens Rasselbande
und den Kolleginnen Stefanie
Beckhoff und Elena
Schuhbauer.
Brigitta Wieskotten