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KACHEN #25 (Winter 2020) Deutsch Ausgabe

Willkommen bei KACHEN, Luxemburgs Premium Food- und Lifestyle-Magazin. Hier können Sie einen ersten Blick in das Heft werfen. Sollten Sie Interesse am gesamten Inhaltes des Heftes haben, können Sie es entweder digital oder als Papier-Magazin hier bestellen. KACHEN ist auch im Zeitschriftenhandel erhältlich.

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L Ë T Z E B U E R G E S C H<br />

DEUTSCHE<br />

AUSGABE<br />

WINTER<br />

32<br />

SEITEN<br />

WEIHNACHTS<br />

SPECIAL<br />

ZEIT ZUM KUSCHELN<br />

Frohe Festtage<br />

TYPESCH<br />

No. 25<br />

WINTERFREUDEN FEIERN UND GENIESSEN ACHTSAM LEBEN<br />

9,95 €<br />

SAISONAL:<br />

ORANGEN, FENCHEL<br />

DOSSIERS: ZUCKER, CRÉMANT<br />

VEGANE KÖSTLICHKEITEN<br />

WEIHNACHSTMENÜ<br />

LECKERE GESCHENKE<br />

FESTLICHE TISCHE<br />

NACHHALTIGE MODE<br />

KRISEN MEISTERN<br />

FEIERN OHNE STRESS


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FARE CITY BRANCH<br />

1 Rue du Verger<br />

L-2665 Luxembourg<br />

FARE EAST BRANCH<br />

2, Massewee<br />

L-6186 Gonderange<br />

FARE SOUTH BRANCH<br />

1 Rue de l’Alzette<br />

L-4011 Esch-sur-Alzette<br />

(+352) 26 897 897 - www.fare.lu<br />

* Nur gültig bei Unterzeichnung eines Exklusivmandats von 8 Monaten.


EDITORIAL<br />

das Gaststättengewerbe, der Kultursektor, die Mode- und<br />

Kosmetikbranche und viele andere. Und sie brauchen<br />

unsere Unterstützung! Wir schaffen es nur gemeinsam, und<br />

nur, wenn wir jetzt nicht die Flinte ins Korn werfen. Es ist<br />

vergleichsweise ein kleines persönliches Opfer, auf triviale<br />

Freuden zu verzichten, wenn wir dadurch Menschenleben<br />

retten können und – und auch das ist wichtig – die Wirtschaft<br />

am Leben erhalten und damit die vielen Arbeitsplätze<br />

sichern, denn je länger die Situation dauert, desto prekärer<br />

wird sie.<br />

Sei selbst die Veränderung,<br />

die du in dieser Welt sehen willst<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

„Alles auf Anfang“ ist ein klassischer Satz aus der Filmwelt,<br />

wenn ein Take (eine Aufnahme) in die Binsen ging und<br />

wiederholt werden muss. Die Regierungen waren wohl<br />

etwas zu optimistisch, einerseits was das Virus angeht,<br />

andererseits in Sachen „Eigenverantwortung“ ihrer Bürger,<br />

und nun sind wir wieder da, wo wir vor sechs Monaten schon<br />

einmal waren, nur schlimmer. Jetzt heißt es also „zurück<br />

auf Null“, wie im berühmten Würfelspiel, nur dass das hier<br />

bitterer Ernst ist. Zu unserem Schutz und vor allem dem<br />

unserer gefährdeten Mitmenschen muss es sein, auch wenn<br />

einige kein Verständnis dafür aufbringen, nach dem Motto:<br />

„Wir können doch nicht aufhören zu leben.“ Persönliche<br />

Verantwortung war noch nie so wichtig und Verzicht auf<br />

Party und soziales Leben müssen bis auf weiteres sein. Es<br />

herrscht weder Krieg noch Hungersnot – wir müssen nur zu<br />

Hause bleiben.<br />

Stop – Rewind<br />

Vor sechs Monaten hatten wir schon einmal die Chance,<br />

auf die Pausentaste zu drücken und unsere Lebens- und<br />

Handlungsweise zu überdenken. Und was ist passiert? Kaum<br />

„durften“ wir wieder raus, ging das Spiel von vorne los. Was<br />

juckt uns die Pandemie, wir fliegen in den Süden, machen<br />

Urlaub und feiern, als ob nichts gewesen wäre ... Erinnern Sie<br />

sich an mein COVID-Editorial in der Sommerausgabe? Mit<br />

100 an die Wand zu fahren scheint unser Schicksal zu sein.<br />

Es ist definitiv an der Zeit, den Autopiloten abzuschalten<br />

und unser Leben bewusst in die Hand zu nehmen, Dinge,<br />

Sichtweisen und Prioritäten zu ändern. Die Pandemie wird<br />

so oder so ihre Spuren hinterlassen und uns Veränderungen<br />

aufzwingen, von denen einige auch längst überfällig waren.<br />

Große Teile der Industrie sind am Boden und werden sich<br />

neu erfinden müssen, um zu überleben: die Reiseindustrie,<br />

Nicht unterkriegen lassen!<br />

Die Floskel „think positive“ klingt abgedroschen, hat aber<br />

gerade in schwierigen Situationen durchaus etwas für sich.<br />

Anstatt zu jammern, dass der Staat nicht genug für uns<br />

tut, sollten wir uns fragen, was wir selbst tun können. Dazu<br />

empfehle ich unseren Artikel auf Seite 136, in dem uns ein<br />

professioneller Coach einige gute Tipps gibt. Würde ich eine<br />

Liste darüber führen, was an einer Ausgangssperre positiv<br />

ist, käme einiges zusammen. Kein Pendeln mehr zur Arbeit,<br />

kaum Make-up, bequeme Kleidung, keine Terminhektik,<br />

nur noch das tun, was wirklich wichtig ist, keine endlosen<br />

Meetings mehr, kein gezwungenes Zusammentreffen mit<br />

toxischen Menschen, Zeit zum Lesen und Kuscheln, Me-<br />

Time und Family-Time, Online-Yoga, Waldspaziergänge,<br />

lokal einkaufen, selbst kochen und neue Rezepte<br />

ausprobieren, neue Fähigkeiten entwickeln, unerkannte<br />

Talente entdecken und und und. Machen Sie selbst einmal<br />

die Übung und Sie werden erstaunt sein, wie viel auf der<br />

Habenseite zusammenkommt. Dies wird Ihnen vielleicht<br />

helfen, auch diese neue schwierige Phase zu überstehen,<br />

damit wir irgendwann fit sind für den Neuanfang.<br />

Zu Hause ist es am schönsten…<br />

Wir haben es auch dieses Mal geschafft, unter schwierigen<br />

Bedingungen unser extra dickes Weihnachtsheft fertigzustellen,<br />

das hoffentlich pünktlich in Ihrem Briefkasten oder<br />

Zeitungsladen landet! 192 Seiten sind es diesmal geworden,<br />

mit zusätzlichen Themen für die Feiertage und vielen<br />

tollen Anregungen, Tipps und Ideen und lesenswerten<br />

Artikeln, die Ihnen das Zuhausebleiben kurzweiliger und<br />

angenehmer machen werden. Auch Online sind wir aktiv<br />

für Sie und bereiten jetzt schon jede Menge zusätzliche<br />

Inhalte, Rezepte, News, Online-Workshops und Videos für<br />

die kommenden Wochen vor. Bereits während der ersten<br />

Ausgangssperre konnten wir ein Anwachsen und Zusammenrücken<br />

der <strong>KACHEN</strong>-Community feststellen und wir<br />

garantieren Ihnen, dass wir auch weiterhin für Sie da sein<br />

werden!<br />

Machen Sie das Beste daraus, werden Sie kreativ, genießen<br />

Sie die Zeit für sich und vor allem: Bleiben Sie gesund!<br />

Bibi <strong>Winter</strong>sdorf<br />

und das gesamte <strong>KACHEN</strong>-Team<br />

1<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


INHALT<br />

17<br />

31<br />

18<br />

43<br />

92<br />

56<br />

68<br />

34<br />

41<br />

2<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


INHALT<br />

RUBRIKEN<br />

MAGAZIN<br />

LUXEMBURG<br />

RESTAURANT & SHOP NEWS — 6<br />

NEWS — 8<br />

PRODUKTNEWS — 10<br />

BÜCHER — 12<br />

<strong>KACHEN</strong> WORKSHOPS — 80<br />

BLOG AWARD — 104<br />

REZEPTVERZEICHNIS — 158<br />

IMPRESSUM — 159<br />

CHEFPORTRAIT — 90<br />

René Mathieu<br />

CHEF-MASTERCLASS — 92<br />

Rote Bete & Bärenklauwurzel, fermentierte Milch,<br />

Amaranth & Pflaumen<br />

MADE IN LUXEMBOURG — 128<br />

Hootli, chic in Strick<br />

BAUERNREZEPT — 96<br />

Rinderbouillon mit Markklößchen<br />

von Simone Schmit-Krack<br />

TYPISCH LUXEMBURGISCH — 98<br />

Eeër am Jelli (Eier in Aspik)<br />

von Marianne <strong>Winter</strong>sdorf<br />

GROSSMUTTERS REZEPT — 100<br />

Kameltorte von Bettina Jamek-Stemberger<br />

MY LUXEMBOURG — 102<br />

Wäinzoossiss, Geflügeljus mit Trüffeln,<br />

Topinamburen von François Xavier Ferrol<br />

RESTAURANTPORTRAIT — 104<br />

L’Annexe - Ein Projekt mit weiblichem Touch<br />

SAISONALE REZEPTE — 14<br />

Fest der Sinne<br />

SAISONALE REZEPTE — 30<br />

Theresa Baumgärtner;<br />

Wundervolle Weihnachtsbäckerei<br />

SAISONALE REZEPTE — 34<br />

Lebkuchen<br />

SAISONALE REZEPTE — 38<br />

Wie wir Zukunft verstehen<br />

Rezepte von Frank Fol & Michaël Vrijmoed<br />

BAKING BASICS — 44<br />

Linzer Torte<br />

STEP BY STEP — 48<br />

Saftige Brownies<br />

VEGAN<br />

Bakhaus - Schokoladenrolle — 54<br />

Nussiges Brot, Tofu, Braten & Crêpes — 56<br />

VEGETARISCHE REZEPTE — 62<br />

Cremige Suppe mit Pastinaken, Birnen &<br />

Haselnüssen<br />

DOSSIER ZUCKER<br />

Die kalorienbombige Versuchung — 64<br />

Rezepte rund um den Zucker — 68<br />

SAISONOBST — 72<br />

Orangen<br />

SAISONGEMÜSE — 82<br />

Fenchel<br />

DO IT YOURSELF — 88<br />

Heikes Leckerbissen<br />

DOSSIER CRÉMANT — 108<br />

Seit 30 Jahren auf Erfolgskurs<br />

DOSSIER RONMIEL — 112<br />

Gut gegen Fernweh<br />

WINZERFAMILIE — 116<br />

Domaine Sunnen-Hoffmann in Remerschen<br />

EDLE TROPFEN — 118<br />

3<br />

HAPPY HOUR REZEPTE<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


INHALT<br />

ACHTSAM LEBEN<br />

LEIDENSCHAFTLICH — 120<br />

BYOO STORE - So geht nachhaltiges Shopping<br />

INFO-INTOX — 122<br />

Weihnachten in Zahlen<br />

BEWUSST KONSUMIEREN — 124<br />

Nachhaltige Weihnachtsideen<br />

FASHION — 126<br />

Secondhand - eine nicht unwesentliche Option<br />

124<br />

WELLBEING<br />

MOOD — 130<br />

Wie man die Festtage ohne Schuldgefühle begeht<br />

GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG — 132<br />

Vegan, vegetarisch oder flexitarisch<br />

GREEN KITCHEN — 134<br />

Weihnachten ohne Stress in der Küche<br />

ACHSTAM LEBEN — 136<br />

Guter Rat ist wertvoll mit Stefan Schröder<br />

KOLUMNE — 138<br />

Covid-19, ein Virus, viele Meinungen<br />

134<br />

INSPIRATION<br />

<strong>KACHEN</strong> ON TOUR<br />

MUST HAVES — 140<br />

Magie der Weihnacht<br />

MUST HAVES — 142<br />

Ein Lebensraum wie kein anderer<br />

DESIGN IN LUXEMBOURG — 146<br />

Danielle Grosbusch<br />

LUXEMBURG — 148<br />

Die Robbesscheier - Mehr als nur ein Dorfmuseum<br />

ON TOUR MIT CFL — 150<br />

Die Region Guttland - Ruhe & Erholung im Herzen<br />

Luxemburgs<br />

EUROPA — 154<br />

Jens Rittmeyer - Ohne Sauce kein Vergnügen<br />

140<br />

4<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


MITARBEITER<br />

95<br />

Do not<br />

open before<br />

WEIHNACHTSSPECIAL<br />

TRADITIONEN — 2<br />

Festliche Stimmung<br />

WORKSHOP — 8<br />

Die Wichtel basteln!<br />

GESCHENKE — 16<br />

Für Sie, Für Ihn, Rasselbande, Oma & Opa,<br />

Home sweet Home<br />

INSPIRATION — 22<br />

Festliche Tische mit Heike Meyers<br />

DOSSIER — 28<br />

Champagner<br />

LEGENDE<br />

Unsere Rezepte sind mit kleinen<br />

Icons versehen, die auf einen<br />

Blick erkennen lassen, ob sie<br />

vegan, vegetarisch, gluten- oder<br />

zuckerfrei sind; ob sie Nüsse oder<br />

Milchprodukte enthalten.<br />

vegan<br />

vegetarisch<br />

laktosefrei<br />

zuckerfrei<br />

glutenfrei<br />

ohne Nüsse<br />

CHEFS<br />

FRANÇOIS XAVIER FERROL<br />

BERTRAND DUCHAMPS<br />

FRANK FOL<br />

MICHAËL VRIJMOED<br />

RENÉ MATHIEU<br />

JENS RITTMEYER<br />

5<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


RESTAURANT & SHOP NEWS<br />

LA RÔTISSERIE<br />

ARDENNAISE<br />

1, avenue du Dix Septembre – Luxembourg<br />

Tel. +352 / 45 09 74<br />

SEED<br />

5, rue Chimay – Luxembourg<br />

Tel. +352 / 26 20 15 30<br />

www.rotisserie-ardennaise.lu<br />

www.beet.lu<br />

Severin Laface, Schöpfer von Come à la Maison, Dekorateur<br />

und leidenschaftlicher Gastronom, ist mit einem<br />

neuen Projekt zurück: La Rôtisserie Ardennaise.<br />

In der Küche entdecken wir Chefkoch François-Xavier<br />

Ferrol, der insbesondere von Eric Frechon und Yannick<br />

Alléno ausgebildet wurde. Der Chefkoch bietet in einem<br />

authentischen und vollständig renovierten Ambiente<br />

eine erfinderische Küche aus dem Holzkohleofen aus<br />

frischen und biologischen Produkten mit erstaunlichen<br />

Geschmackskombinationen. In der Tat bietet Ihnen die<br />

Rôtisserie Ardennaise das Beste unseres Terroirs mit den<br />

besten Fleischstücken edler Rassen. Die Reifung dauert<br />

mindestens vier Wochen und bis zu mehreren Monaten,<br />

um das Rindfleisch zart zu machen und den Geschmack<br />

noch zu verfeinern. Neben diesen außergewöhnlichen<br />

Fleischsorten finden Sie Geflügel mit Qualitätslabel und<br />

Bio-Freilandhühner, hausgemachte Wurstwaren, aber<br />

auch ausgezeichneten Fisch. Und das hausgemachte Brot<br />

wird zu 100 % aus luxemburgischem Mehl hergestellt.<br />

Nach der Eröffnung zweier erfolgreicher veganer Restaurants<br />

ist das Team hinter BEET mit einem umfassenden<br />

Projekt zurück: SEED, ein veganes Kaffeehaus, das auch<br />

Säfte und Cocktails anbietet.<br />

Die Idee besteht darin, in einer entspannten Atmosphäre<br />

ein Essen anzubieten, das mit überwiegend biologischen,<br />

aus bewusst ausgewählten, lokalen und saisonalen<br />

Zutaten zubereitet wird. Der vegane Coffeeshop unterstützt<br />

lokale Produzenten, recycelt viel und kämpft<br />

täglich gegen unnötigen Abfall. Das Ziel ist es, unseren<br />

Planeten zu erhalten und jeden dazu zu bewegen, mit<br />

einfachen Handlungen einen Beitrag zu leisten.<br />

Der neue Hotspot für Kaffeeliebhaber! Ab sofort können<br />

Sie ebenfalls die hauseigenen Essensboxen bestellen und<br />

so vegane Gerichte in den eigenen vier Wänden genießen!<br />

6<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


RESTAURANT & SHOP NEWS<br />

NESPRESSO<br />

CITY CONCORDE<br />

80, route de Longwy – Bertrange<br />

WINE NOT<br />

Place Joseph Thorn – Merl<br />

www.nespresso.lu<br />

Nespresso hat eine neue und vierte Verkaufsstelle in<br />

Luxemburg eröffnet. Zum ersten Mal installiert das<br />

Unternehmen einen Pop-up-Laden im Einkaufszentrum<br />

City Concorde in Bertrange, wo die Kunden Nespresso-<br />

Kaffee entdecken und kaufen können. Darüber hinaus<br />

können die Kunden ihre gebrauchten Kapseln auch<br />

zum Recycling an den neuen Standort zurückbringen.<br />

Mit diesem Pop-up erhöht sich die Zahl der Sammelstellen<br />

für gebrauchte Kapseln in Luxemburg auf mehr<br />

als zwanzig. Nespresso ist auch im Gespräch mit den<br />

zuständigen Behörden, um das Recycling von Kapseln<br />

über den blauen Valorlux-Beutel zu ermöglichen. Das<br />

Unternehmen beabsichtigt, sein Netzwerk in Luxemburg<br />

in den kommenden Monaten weiter auszubauen und<br />

wird in naher Zukunft weitere Ankündigungen machen.<br />

Cocottes und die Cave des Sommeliers werden bald<br />

in einer neuen Boutique vereint sein! In der Tat haben<br />

die Marke für verzehrfertige Gerichte und der Weinexperte<br />

beschlossen, ihre Kräfte zu bündeln, um ein in<br />

Luxemburg einzigartiges Konzept zu schaffen: Wine Not.<br />

Das gemeinsame Projekt können Sie voraussichtlich ab<br />

Dezember am Platz Joseph Thorn in Merl entdecken. Ziel<br />

ist es, eine andere Art von Laden zu schaffen, bei dem die<br />

Atmosphäre der Cave des Sommeliers mit dem Aussehen<br />

der „gemütlichen Nester“ von Cocottes vermischt<br />

wird. Mit einer Fläche von 250 m 2 , 80 Sitzplätzen im<br />

Inneren und etwa 100 auf der Terrasse, könnte dieser Ort<br />

schnell zur idealen Location für ein Afterwork werden.<br />

Dabei werden Veranstaltungen wie Verkostungsabende<br />

stattfinden, bei denen eine große Auswahl an Weinen<br />

glasweise angeboten wird, die alle mit den von Cocottes<br />

zubereiteten Gerichten (und anderen) kombiniert werden.<br />

Der Sommelier wird den ganzen Abend mit fachkundigen<br />

Ratschlägen zur Verfügung stehen.<br />

7<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


NEWS<br />

NEUES 100 % LUXEMBURGISCHES PASTA-<br />

& MEHL-SORTIMENT<br />

Les Moulins de Kleinbettingen machen einen weiteren<br />

Schritt nach vorn, mit zwei neuen Produktsortimenten<br />

aus den luxemburgischen Weizenfeldern, die unter dem<br />

Markennamen „LE MOULIN“ auf den Markt gebracht<br />

werden.<br />

Ziel ist es, den Verbrauchern qualitative, lokale Produkte<br />

mit vollständiger Transparenz über die Herkunft der Rohstoffe<br />

anzubieten. Aus diesem Grund haben sie ihr erstes<br />

Sortiment von Teigwaren aus 100 % luxemburgischem<br />

Hartweizen zusammen mit einer Produktpalette aus<br />

100 % natürlichem Mehl auf den Markt gebracht, das<br />

darauf abzielt, alle Bedürfnisse zu erfüllen.<br />

Eine Markteinführung, die voll und ganz im Einklang mit<br />

der Philosophie der Mühlen steht: sich als luxemburgischer<br />

Akteur für das lokale Ökosystem zu engagieren<br />

und stets kurze Lebensmittelversorgungsketten zu bevorzugen.<br />

Entdecken Sie die beiden neuen Sortimente in all Ihren<br />

üblichen Geschäften.<br />

lemoulin1704.lu<br />

DIE GEWINNER DES GUIDES GAULT&MILLAU<br />

LUXEMBURG 2021 SIND BEKANNT!<br />

Gault&Millau, der Herausgeber der gastronomischen<br />

Führer, hat am Montag, den 26. Oktober,<br />

die Gewinner seiner brandneuen <strong>Ausgabe</strong> des<br />

Luxemburg-Guide 2021 enthüllt. Trotz der Umstände<br />

war Gault&Millau bestrebt, den Kurs zu<br />

halten und die luxemburgischen Restaurants und<br />

Handwerker zu mit einer zweiten <strong>Ausgabe</strong> seines<br />

100 % luxemburgischen Ratgebers „A Taste of<br />

Luxembourg“ zu ehren.<br />

Besondere Glückwünsche gehen an René Mathieu,<br />

Chefkoch des Restaurants „La Distillerie“ in<br />

Bourglinster, der zum „Koch des Jahres“ ernannt<br />

wurde. Louis Linster, Chefkoch des Restaurants<br />

Léa Linster, wurde zum „Jungkoch des Jahres“<br />

und Renato Favaro, Restaurant Cômo, zum<br />

„Mittelmeerkoch des Jahres“ gekürt. Glückwünsche<br />

auch an die HORESCA für den Titel der<br />

„Persönlichkeit des Jahres“ sowie an alle anderen<br />

Gewinner. Die vollständige Liste finden Sie auf<br />

unserer Website.<br />

gaultmillau.lu<br />

8<br />

© FLAMION X SEPTEMBRE © FLAMION X SEPTEMBRE<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


NEWS<br />

API, DAS ERSTE 100 % PFLANZEN-BASIERTE<br />

GEBÄCK IN LUXEMBURG<br />

© ANNE-PASCALE WILMOTTE<br />

Nachdem sie ganz Frankreich - Paris, Marseille, Aix en<br />

Provence - bereist und von den Pionieren des pflanzlichen<br />

Backens gelernt hatte, startete Anne-Pascale Wilmotte,<br />

diplomierte Feinbäckerin, ihr Konditoreiprojekt in Luxemburg,<br />

wo sie seit zehn Jahren lebt, mit Kreationen, die<br />

ausschließlich aus pflanzlichen Produkten bestehen.<br />

Der Verbraucher ist heute auf der Suche nach Authentizität,<br />

Ethik, Ökologie, neuen Geschmacksrichtungen,<br />

guten und gesunden Produkten ... und nur ein pflanzliches<br />

Gebäck ist in der Lage, dies alles gleichzeitig ernsthaft<br />

zu liefern. Vom Kleingebäck bis zum Saint Honoré, von<br />

saisonalen Torten bis zu Festtagskuchen, das vegetale<br />

Gebäck ist zeitgemäß, raffiniert, köstlich und elegant.<br />

Die Philosophie von API. ist es, als Konditorei natürliche<br />

Produkte gewissenhaft in Köstlichkeiten für jedermann<br />

zu verwandeln und zu sehen, wie sie in Momenten von<br />

API.NESS geteilt und gekostet werden.<br />

Entdecken Sie diese leckeren Backwaren im neuen<br />

SEED-Café, rue Chimay in Luxemburg-Stadt.<br />

apipastry.lu<br />

OFFIZIELLER START DES „CLUB DES<br />

CHOCOLATIERS ENGAGÉS“<br />

Ziel ist es, ein einzigartiges Netzwerk von Akteuren zu schaffen, die sich für<br />

Qualitätsschokolade mit anspruchsvollen und verantwortungsvollen Werten<br />

einsetzen. Der „Club des Chocolatiers Engagés“ ist<br />

eine freiwillige Vereinigung, die von leidenschaftlichen<br />

Handwerkern gegründet wurde, um das Vorgehen der<br />

„Chocolatiers Engagés“ zu unterstützen. „Indem wir den<br />

Produzenten wieder in den Mittelpunkt des Kreationsund<br />

Transformationsprozesses stellen, möchten wir,<br />

als Mitglieder des Clubs, unsere Verantwortung bei der<br />

Entscheidung für die Verwendung von Qualitätskakao<br />

demonstrieren, der unter umweltschonenden Bedingungen<br />

gewonnen wird, sowie die Frauen und Männer<br />

respektiert, die an seiner Herstellung beteiligt sind“,<br />

erklärt Daniel Mercier, Schokoladenhersteller in Baugy<br />

und Präsident des Clubs. Die Mitglieder des Clubs<br />

setzen sich daher für die Förderung von nachhaltigem<br />

Kakao in Frankreich und auf der ganzen Welt ein, indem<br />

sie Rohstoffe aus der Produktion von Partnergenossenschaften<br />

kaufen und verwenden.<br />

In Luxemburg ist Ochocolats mit der Marke Sigoji Mitglied<br />

des „Club des Chocolatiers Engagés“.<br />

chocolatiers-engages.com<br />

1 er Octobre <strong>2020</strong><br />

Lancement Officiel du Club des Chocolatiers Engagés<br />

Un réseau unique d’acteurs engagés<br />

pour un chocolat de qualité<br />

aux valeurs exigeantes et responsables.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20<br />

9


PRODUKTNEWS<br />

JADO<br />

Kreative & personalisierte Geschenkideen<br />

aus Luxemburg<br />

In Zusammenarbeit mit ausgewählten lokalen Partnern<br />

entwickelt Jado moderne und kreative Geschenkideen.<br />

So wurde zum Beispiel der erste Adventskalender mit<br />

24 verschiedenen Spirituosen aus ganz Luxemburg mit<br />

14 lokalen Partnern ausgearbeitet.<br />

Andere Artikel lassen sich sehr individuell gestalten<br />

und u. a. mit persönlichen Sprüchen veredeln. Für jeden<br />

Anlass und jedes Alter ist etwas dabei.<br />

Wenn Sie also noch Geschenkideen für die anstehenden<br />

Feiertage brauchen, schauen Sie vorbei auf<br />

jado.lu<br />

LUXLAIT<br />

Endlich laktosefreie Milch aus<br />

Luxemburg!<br />

Leute mit einer Laktoseintoleranz mussten bis jetzt leider<br />

immer auf ausländische Produkte zurückgreifen, da<br />

es keine Alternative aus Luxemburg gab. Doch damit ist<br />

jetzt Schluss. Die Molkereigenossenschaft Luxlait freut<br />

sich, dass die erste laktosefreie Milch mit 100 % Luxemburger<br />

Milch nun auf dem Markt ist.<br />

Qualitativ, geschmackvoll und obendrein auch noch<br />

lange haltbar.<br />

luxlait.lu<br />

DOMAINE L&R KOX<br />

produziert sein erstes Verjus<br />

Im vergangenen August startete die Domaine L&R Kox<br />

die Produktion des ersten in Luxemburg hergestellten<br />

Verjus. Er wird in der Küche oft als echte Alternative zu<br />

Zitrone, Essig oder saurem Saft verwendet und ist ein<br />

wahrer Leckerbissen für jeden Koch.<br />

Die Herstellung von Verjus ist auch Teil der Devise des<br />

Weingutes, alles zu verwerten, was die Rebe zu bieten<br />

hat. Ganz nach dem Motto: „Im Weinberg ist alles gut!“<br />

domainekox.lu<br />

10<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


Die Erfahrung eines Augenblicks...<br />

WEIHNACHTEN<br />

IN DEN JARDINS…<br />

VERSCHENKEN SIE ODER GÖNNEN SIE<br />

SICH SELBST EINEN ENTSPANNENDEN<br />

GOURMET-MOMENT!<br />

Besuchen Sie unsere Webseite jardinsdanais.lu,<br />

um unsere Geschenkkartons zu entdecken, die<br />

Sie unter den Weihnachtsbaum legen können...<br />

-10%<br />

MIT DEM CODE<br />

<strong>KACHEN</strong>LJA<br />

DIE GESCHENKGUTSCHEINE SIND 1 JAHR GÜLTIG - NUTZEN SIE DEN WERBECODE <strong>KACHEN</strong>LJA BIS ZUM 25. DEZEMBER <strong>2020</strong><br />

Gastronomisches Restaurant, 1 Michelin-Stern: geöffnet von Dienstag bis Freitag zum Mittag- und Abendessen und Samstagabend • Hotel 7 Tage in der Woche geöffnet<br />

Les Jardins d’Anaïs • 2 place Sainte Cunégonde, L-1367 Luxembourg (quartier de Clausen) • (+352) 28 99 80 00 • reservation@jardinsdanais.lu • www.jardinsdanais.lu


BÜCHER<br />

LEGENDÄRE DINNER:<br />

Unvergessliche Rezepte berühmter<br />

Gastgeber<br />

— ANNE PETERSEN —<br />

Menüfolgen und Geschichten zu 20<br />

hochrangigen Abendgesellschaften<br />

von Claude Monet über Coco Chanel,<br />

Thomas Mann, Audrey Hepburn und<br />

Grace Kelly bis Michelle und Barack<br />

Obama. Mit vielen Rezepten.<br />

224 Seiten — Verlag Prestel<br />

ISBN 978-3-7913-8721-5<br />

WIEN BY NENI<br />

Food. People. Stories<br />

— NENI —<br />

Der spannende Blick in die Kochtöpfe<br />

der Insider, Newcomer & Zuwanderer.<br />

Wie man mit Mut & Leidenschaft mit<br />

Mitte 50 eine beeindruckende Karriere<br />

startet. Das Beste aus beiden Welten:<br />

Levante trifft Wiener Küche<br />

272 Seiten — Verlag Brandstätter<br />

ISBN 978-3-7106-0461-4<br />

BANANENBROT<br />

Back dich glücklich<br />

Brot oder Kuchen?<br />

— VON 55 FOODBLOGGERN —<br />

Für den top-aktuellen Titel Bananenbrot<br />

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31.01.2021<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

12<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


FEST<br />

DER SINNE<br />

Weihnachten mag dieses Jahr für viele etwas ruhiger ausfallen, doch damit uns die vorweihnachtliche<br />

Freude trotz unserer neuen Realität erhalten bleibt, haben wir Ihnen dieses Mal einige<br />

besonders farbenfrohe und abwechslungsreiche Rezepte zusammengestellt, die garantiert alle<br />

Weihnachtsherzen höherschlagen lassen. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Nachkochen und<br />

-backen dieser köstlichen und außergewöhnlichen Speisen und Desserts und hoffen, dass wir Sie ein<br />

wenig zum Feiern und Genießen, oder einfach nur zum Träumen verleiten.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONALE REZEPTE<br />

SURIMI-MAIS-SALAT<br />

MIT REIS & WACHTELEIERN IN SALATBLÄTTERN<br />

4 Personen<br />

20 Minuten<br />

4 Minuten<br />

› 4 Wachteleier<br />

› 100 g gekochter Reis, vom Vortag<br />

› 4 EL Maiskörner, aus der Dose<br />

› 250 g Surimi<br />

› 2 EL Olivenöl<br />

› ½ Zitrone, Saft<br />

› Salz<br />

› Pfeffer, aus der Mühle<br />

› 4 große Blätter Eisbergsalat<br />

› 4 EL Schmand<br />

› Petersilie, zum Garnieren<br />

1 Die Wachteleier in kochendem<br />

Wasser in ca. 4 Minuten hart kochen,<br />

abgießen und abschrecken. Etwas<br />

abkühlen lassen, vorsichtig pellen<br />

und halbieren.<br />

2 Den Reis mit dem abgetropften<br />

Mais in eine Schüssel geben.<br />

3 Das Surimi in Stücke schneiden, mit<br />

Öl und Zitronensaft dazugeben. Mit<br />

Salz und Pfeffer würzen und alles gut<br />

vermischen.<br />

4 Die Salatblätter waschen, trocken<br />

schütteln und mit der Surimi-Mischung<br />

füllen. Mit je zwei Eierhälften<br />

belegen und einen Klecks Schmand<br />

daraufgeben. Mit Petersilie garnieren<br />

und servieren.<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


NIZZA-SCHICHTSALAT<br />

4 - 6 Personen 30 Minuten 20 Minuten<br />

› 500 g festkochende Kartoffeln<br />

› Salz<br />

› 2 Handvoll Rucola<br />

› 200 g Thunfisch, in Öl, abgetropft<br />

› 200 g Kirschtomaten<br />

› 4 hartgekochte Eier<br />

› 200 g blanchierte grüne Bohnen<br />

› 100 g schwarze Oliven, ohne Stein<br />

Für das Dressing<br />

› 250 g Naturjoghurt<br />

› 2 EL gehackte Kräuter, z. B.<br />

Petersilie, Estragon, Schnittlauch<br />

› Salz<br />

› Pfeffer, aus der Mühle<br />

› ½ Zitrone, Saft<br />

› 1 Prise Zucker<br />

1 Die Kartoffeln waschen, schälen, würfeln und in kochendem<br />

Salzwasser ca. 20 Minuten garen. Abgießen<br />

und abtropfen lassen.<br />

2 Den Rucola verlesen, waschen und trocken schütteln.<br />

Ein wenig zur Deko auf die Seite legen. Den Thunfisch in<br />

Stücke zupfen. Die Tomaten waschen und halbieren. Die<br />

Eier pellen und in Spalten schneiden. Die Bohnen bei Bedarf<br />

kleiner schneiden. Oliven in Scheiben schneiden.<br />

3 Alles in angegebener Zutatenreihenfolge in ein großes<br />

Glas (ca. 1,5 l) schichten. Mit übrigem Rucola garnieren.<br />

4 Für das Dressing den Joghurt mit den übrigen Zutaten<br />

verrühren. In ein Kännchen füllen und dazureichen.<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONALE REZEPTE<br />

HÄHNCHEN IM SPECKMANTEL<br />

4 Personen 40 Minuten 1 Stunde 30 Minuten<br />

› 1 Brathähnchen, ca. 1,5 kg<br />

› Salz<br />

› Pfeffer, aus der Mühle<br />

› 1 – 2 Brötchen, vom Vortag<br />

› 60 g Walnusskerne<br />

› ½ Handvoll gemischten Kräuter,<br />

z. B. Petersilie, Thymian, Rosmarin<br />

› 1 Zwiebel<br />

› 1 Apfel<br />

› 1 EL Zitronensaft<br />

› 1 – 2 EL Olivenöl<br />

› Zucker<br />

› Muskat, gerieben<br />

› ca. 50 ml warme Milch<br />

› Semmelbrösel, nach Bedarf<br />

› 150 – 200 g Bacon, oder Schinken,<br />

in Streifen<br />

› 50 ml Weißwein<br />

› ca. 350 ml Geflügelbrühe<br />

› Rosmarinzweige, zum Garnieren<br />

1 Das Hähnchen innen und außen waschen und<br />

alles sichtbare Fett entfernen. Das Hähnchen<br />

trocken tupfen und innen salzen und pfeffern.<br />

2 Die Brötchen in Scheiben schneiden und in<br />

lauwarmem Wasser einweichen. Die Walnüsse<br />

in einer beschichteten Pfanne ohne Fett rösten,<br />

beiseitestellen und abkühlen lassen, anschließend<br />

hacken. Die Kräuter abbrausen und trocken schütteln.<br />

Von den gemischten Kräutern und der Hälfte<br />

des Thymians die Blätter und Nadeln abzupfen und<br />

fein hacken.<br />

Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Die Äpfel<br />

waschen, vierteln, vom Kerngehäuse befreien, in<br />

feine Würfel schneiden und mit dem Zitronensaft<br />

vermengen.<br />

3 In einer Pfanne das Öl erhitzen und die Zwiebelwürfel<br />

darin glasig schwitzen. Die Kräuter<br />

und Apfelwürfel zufügen, mit 1 – 2 Prisen Zucker<br />

bestreuen und kurz mit anbraten, dann beiseitestellen<br />

und abkühlen lassen.<br />

4 Den Backofen auf 200 °C Ober- und Unterhitze<br />

vorheizen.<br />

5 Die Brötchen gut ausdrücken und in eine Schüssel<br />

geben. Die gerösteten Nüsse und die Zwiebel-<br />

Apfel-Mischung zufügen. Die Mischung mit Salz,<br />

Pfeffer und Muskat würzen, die Milch angießen und<br />

alles zu einer formbaren Masse vermengen. Bei<br />

Bedarf noch etwas Milch oder Brösel einarbeiten.<br />

6 Das Hähnchen mit der Masse füllen, außen nur<br />

leicht salzen und mit Pfeffer würzen.<br />

Den Bacon auf einem Stück Frischhaltefolie im<br />

Flechtmuster rechteckig auslegen, das Hähnchen<br />

daraufsetzen und mithilfe der Folie darin<br />

einschlagen. Die Folie abziehen und den Speck<br />

nach Belieben mit Küchengarn fixieren.<br />

7 Das Hähnchen in einen Bräter legen, den<br />

Weißwein und ca. 100 ml Brühe angießen und<br />

das Hähnchen im Ofen ca. 1 Stunde 30 Minuten<br />

braten, dabei wiederholt etwas Brühe angießen.<br />

Herausnehmen und mit frischem Rosmarin<br />

garniert servieren.<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONALE REZEPTE<br />

ORANGEN-SCHOKOLADEN-TORTE<br />

MIT SCHOKOGLASUR<br />

1 hohe Springform; ca. 18 cm Ø<br />

2 Stunden<br />

1 Stunde 15 Minuten<br />

Für die Schokoladencreme<br />

› 400 g Sahne<br />

› 150 g Zartbitterkuvertüre, gehackt<br />

› 2 Päckchen Sahnesteif<br />

Für die Lebkuchenhäuschen<br />

› Siehe Rezept Seite 32<br />

Für die Torte<br />

› weiche Butter und Mehl, für die Form<br />

› 150 g weiche Butter<br />

› 150 g brauner Zucker<br />

› 3 Eier<br />

› 240 g Mehl<br />

› 3 EL Kakaopulver<br />

› 2 cl Orangenlikör<br />

› 1 kleine Bio-Orange<br />

› 150 g Zartbitterkuvertüre<br />

› 1 EL Butter<br />

Die Schokoladencreme<br />

Die Sahne aufkochen, vom Herd nehmen, die Kuvertüre zufügen<br />

und alles 3 – 4 Minuten stehen lassen, dann homogen<br />

verrühren. Die Schokosahne abgedeckt über Nacht in<br />

den Kühlschrank stellen.<br />

Die Torte<br />

1 Den Backofen auf 175 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.<br />

Eine hohe Springform (ca. 18 cm Ø) mit Butter fetten<br />

und mit Mehl ausstreuen.<br />

2 Die Butter mit dem Zucker hellcremig rühren. Die Eier<br />

einzeln nacheinander zufügen und jeweils gut unterrühren.<br />

Das Mehl mit dem Kakaopulver vermischen und nach<br />

und nach mit dem Likör unterrühren.<br />

3 Die Orange heiß waschen, trocken tupfen und die Schale<br />

fein abreiben. Die Filets auslösen und klein würfeln, dabei<br />

den Saft auffangen. Die Orangenstückchen mit dem<br />

Saft unterziehen. Den Teig in die Form füllen und im Ofen<br />

50 – 60 Minuten backen (Stäbchenprobe). Herausnehmen,<br />

ca. 15 Minuten abkühlen lassen, den Kuchen aus der Form<br />

lösen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.<br />

4 Die Schokoladensahne mit dem Sahnesteif steif schlagen.<br />

Die Torte 3-mal waagerecht halbieren. 3 der Böden<br />

mit Schokoladensahne bestreichen und auf einer Platte<br />

passgenau aufeinanderstapeln. Den oberen Boden auflegen,<br />

die Torte ringsum mit der übrigen Schokoladensahne<br />

einstreichen und ca. 3 Stunden kühl stellen.<br />

5 Inzwischen die Zartbitterkuvertüre hacken, über einem<br />

heißen Wasserbad schmelzen und wieder etwas abkühlen<br />

lassen. Die noch flüssige Kuvertüre so auf der gekühlten<br />

Torte verteilen, dass sie seitlich etwas herabläuft. Dann<br />

3 – 4 der Lebkuchenhäuschen daraufsetzen und die Kuvertüre<br />

fest werden lassen. Die Torte nach Belieben mit den<br />

übrigen Häuschen dekorieren und servieren.<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONALE REZEPTE<br />

ROT-WEISSE WEIHNACHTSTORTE<br />

MIT ERDBEER-PROFITEROLES & BAISER<br />

1 Torte; ca. 18 cm Ø 2 Stunden<br />

1 Stunde 10 Minuten<br />

Für den Biskuit<br />

› 5 Eier<br />

› 100 g Zucker<br />

› 1 EL Vanillezucker<br />

› 1 Prise Salz<br />

› 100 g Mehl<br />

› 2 EL Speisestärke<br />

› rote Lebensmittelfarbe<br />

Für die Profiteroles<br />

› 1 Prise Salz<br />

› 25 g Butter<br />

› 75 g Mehl<br />

› 1 EL Speisestärke<br />

› ½ TL Backpulver<br />

› 2 Eier<br />

Für die Profiteroles-Füllungen<br />

› 500 g Tiefkühl-Erdbeeren<br />

› 60 g Mascarpone<br />

› 40 g Quark<br />

› 2 EL Sahne<br />

› 5 EL Zucker, oder nach Geschmack<br />

› ½ Bio-Zitrone, Abrieb und Saft<br />

› 1 cl Erdbeerwodka<br />

› 1 EL Speisestärke<br />

Für die Baisers<br />

› 3 Eiweiße<br />

› 1 TL Zitronensaft<br />

› 200 g Puderzucker<br />

Für die Creme<br />

› 2 Blatt Gelatine<br />

› 500 g Crème fraîche<br />

› 100 g Puderzucker, oder nach<br />

Geschmack<br />

› ½ TL Vanilleessenz<br />

› 150 ml Sahne<br />

Der Biskuit<br />

1 Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.<br />

Ein Backblech mit Backpapier belegen.<br />

2 Für den Biskuit die Eier mit Zucker, Vanillezucker und Salz<br />

hellcremig rühren. Das Mehl mit der Speisestärke mischen,<br />

auf die Eimasse sieben und vorsichtig unterheben. Die<br />

Masse halbieren und eine Hälfte mit Lebensmittelfarbe in<br />

der gewünschten Intensität rot einfärben.<br />

3 Die beiden Biskuitmassen jeweils in einen Spritzbeutel<br />

mit großer Lochtülle füllen und nebeneinander farblich<br />

abwechselnd diagonale Linien auf das Blech spritzen.<br />

4 Den Biskuit im Ofen auf der mittleren Schiene 10 – 15<br />

Minuten backen (Stäbchenprobe).<br />

5 Ein Küchentuch mit Zucker bestreuen. Den Teigboden<br />

vorsichtig daraufstürzen, das Backpapier mit kaltem<br />

Wasser dünn einstreichen, vorsichtig abziehen und den<br />

Biskuit auskühlen lassen.<br />

Die Profiteroles<br />

1 125 ml Wasser in einen Topf geben und mit Salz und<br />

Butter kurz aufkochen. Das Mehl mit Stärke und Backpulver<br />

vermischen und auf einmal in den Topf schütten, dabei<br />

ständig rühren. Bei mittlerer Hitze so lange rühren, bis sich<br />

eine Teigkugel bildet und eine weiße Haut den Topfboden<br />

überzieht.<br />

2 Nun den Teig in einer Schüssel ca. 5 Minuten abkühlen<br />

lassen, dann die Eier nacheinander zugeben und mit den<br />

Knethaken des Handrührgeräts jeweils gut unterrühren.<br />

3 Den Backofen auf 200 °C Ober- und Unterhitze vorheizen<br />

und ein Backblech mit Backpapier belegen.<br />

4 Den Teig in einen Spritzbeutel mit großer Lochtülle<br />

geben und ca. 20 Tupfen (ca. 2 cm groß) auf das Backblech<br />

spritzen. Die Profiteroles im Ofen 15 – 20 Minuten backen,<br />

herausnehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen<br />

lassen.<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONALE REZEPTE<br />

Die Baisers<br />

1 Den Backofen auf 110 °C Ober- und Unterhitze vorheizen<br />

und ein Backblech mit Backpapier auslegen.<br />

2 Die Eiweiße mit dem Zitronensaft steif schlagen und den<br />

Puderzucker nach und nach einrieseln lassen. Den Eischnee<br />

weiter schlagen, bis er glänzt und Spitzen zieht. Ca. 2 EL<br />

der Erdbeersauce darunterziehen, so dass die Masse leicht<br />

marmoriert ist.<br />

3 Die Baisermasse in einen Spritzbeutel mit Lochtülle<br />

füllen, kleine Baisers auf das Blech spritzen und mit dem<br />

Löffelrücken wolkig verstreichen. Im Ofen 40–45 Minuten<br />

backen, bis sie knusprig, aber noch hell sind. Herausnehmen<br />

und auskühlen lassen.<br />

Die Profiteroles füllen<br />

1 Das Erdbeerkompott in einen Spritzbeutel mit spitzer<br />

Lochtülle füllen und die Hälfte der Profiteroles damit füllen.<br />

2 Die Mascarponecreme in einen zweiten Spritzbeutel<br />

füllen und die übrigen Profiteroles damit füllen.<br />

Die Profiteroles-Füllung<br />

1 Die aufgetauten Erdbeeren waschen, putzen und klein<br />

schneiden.<br />

2 Den Mascarpone mit Quark, Sahne, 2 EL Zucker und 1<br />

Msp. Zitronenabrieb gut verrühren und 2 – 3 EL der Erdbeerstückchen<br />

unterheben, dann die Creme abschmecken.<br />

3 In einem Topf 2 EL Zucker hell karamellisieren, die Hälfte<br />

der restlichen Erdbeeren zufügen und unter Rühren<br />

kurz aufkochen lassen. Einen EL Zitronensaft, die Hälfte<br />

des übrigen Zitronenabriebs, den Erdbeerlimes und ca.<br />

75 ml Wasser zugießen und alles ca. 5 Minuten bei geringer<br />

Hitze köcheln lassen. Die Stärke mit etwas kaltem<br />

Wasser glattrühren und das Kompott damit binden. Das<br />

Erdbeerkompott beiseitestellen und auskühlen lassen.<br />

4 Die übrigen Erdbeeren mit 1 EL Zitronensaft, 2 EL<br />

Wasser und dem restlichen Zucker in einem Topf aufkochen<br />

und ca. 5 Minuten köcheln lassen. Dann fein pürieren,<br />

mit Zucker abschmecken und die Erdbeersauce auskühlen<br />

lassen.<br />

Die Creme<br />

1 Die Gelatine kalt einweichen.<br />

2 Die Crème fraîche mit dem Puderzucker und der Vanilleessenz<br />

glattrühren. Die leicht ausgedrückte Gelatine in<br />

einem kleinen Topf auflösen, mit 2 – 3 EL der Creme verrühren,<br />

dann unter die übrige Creme rühren.<br />

3 Die Sahne steif schlagen. Sobald die Creme anzuziehen<br />

beginnt, die Schlagsahne unterheben.<br />

Fertigstellung<br />

1 Den Boden einer hohen Form (ca. 18 cm Ø, 10 cm hoch)<br />

auf eine Ecke der gestreiften Biskuitplatte legen und daraus<br />

einen entsprechend großen Kreis ausschneiden. Aus dem<br />

übrigen Biskuit einen langen, 10–12 cm breiten Streifen<br />

abschneiden.<br />

2 Die Form mit dem Teigboden und dem Teigrand auskleiden<br />

(der Rand darf dabei etwas überstehen).<br />

3 Die Sahnecreme ca. 1 cm hoch einfüllen. Darauf eine<br />

Lage verschieden gefüllte Profiteroles locker verteilen und<br />

mit der Creme bedecken. So fortfahren, bis die Profiteroles<br />

und die gesamte Creme verbraucht sind. Die Oberfläche<br />

glattstreichen, mit den Baisers belegen und die Torte vor<br />

dem Servieren 3 – 4 Stunden kühl stellen.<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONALE REZEPTE<br />

BEWAHRT DIE<br />

NATÜRLICHE FRISCHE<br />

R E C I P E<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONALE REZEPTE<br />

MINI-GEWÜRZKUCHEN<br />

MIT WEISSER ZUCKERGLASUR<br />

& KANDIERTEN CRANBERRIES<br />

10 – 12 Stück<br />

40 Minuten<br />

25 Minuten<br />

› Butter und Mehl, für die Formen (bei Bedarf)<br />

› 100 g weiche Butter<br />

› 30 g Marzipanrohmasse<br />

› 100 g Zucker<br />

› 3 Eier<br />

› 1 Prise Salz<br />

› ½ – 1 TL Zimtpulver<br />

› 1 Msp. geriebene Tonkabohne<br />

› 1 Msp. Muskat<br />

› 2 Msp. Currypulver, mild<br />

› ½ unbehandelte Orange, Abrieb<br />

› ½ unbehandelte Zitrone, Abrieb<br />

› 200 g Mehl<br />

› 1 EL Speisestärke<br />

› ½ TL Backpulver<br />

› 50 g gemahlene, gehäutete Mandeln<br />

› 1 – 2 EL Milch<br />

› 120 g Cranberries<br />

› 1 Eiweiß<br />

› Zucker, zum Wälzen<br />

› 150 g Puderzucker<br />

› 1 – 2 EL Zitronensaft<br />

› Rosmarinspitzen, zum Garnieren<br />

1 Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.<br />

Gugelhupfformen (ca. 7 cm Durchmesser) oder ein<br />

Backblech für Minikuchen fetten und mit Mehl bestäuben.<br />

2 Für den Teig die Butter und das Marzipan mit dem<br />

Handrührgerät cremig quirlen. Den Zucker einrühren.<br />

Die Eier einzeln gründlich unterrühren. Salz, Zimt, Tonka,<br />

Muskat, Curry und Zitrusabrieb vermischen und einrühren.<br />

Das Mehl mit der Stärke und dem Backpulver sieben,<br />

mit den Mandeln mischen und abwechselnd mit der<br />

Milch unterrühren. Ggfs. noch etwas Milch hinzugeben.<br />

Den Teig in die Formen füllen und im Ofen ca. 25 Minuten<br />

backen (Stäbchenprobe). Anschließend kurz abkühlen<br />

lassen, aus den Formen auf ein Kuchengitter stürzen und<br />

erkalten lassen.<br />

3 Für die Deko die Cranberries waschen und trocken tupfen.<br />

Das Eiweiß mit der Gabel leicht verquirlen. Die Cranberries<br />

einzeln auf ein Holzstäbchen spießen, durch das Eiweiß<br />

ziehen und anschließend in Zucker wälzen. Auf ein Backpapier<br />

zum Trocknen absetzen.<br />

4 Den Puderzucker mit Zitronensaft und Wasser nach<br />

Bedarf dickflüssig anrühren und die Gugelhupfe damit oben<br />

bestreichen, sodass die Glasur am Rand leicht herunterläuft.<br />

Mit Cranberries und Rosmarinspitzen garnieren und<br />

vor dem Servieren gut trocknen lassen.<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONALE REZEPTE<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONALE REZEPTE<br />

NAPOLEON-TORTE<br />

RUSSISCHE WEIHNACHTSTORTE<br />

1 Torte; ca. 20 cm Ø<br />

1 Stunde 15 Minuten<br />

40 Minuten<br />

Für den Teig<br />

› 500 g Mehl<br />

› Salz<br />

› 1 TL Backpulver<br />

› 250 g Butter<br />

› ½ Bio-Zitrone, Abrieb<br />

› 1 Ei<br />

› Mehl, zum Arbeiten<br />

Für die Creme<br />

› 1 l Milch<br />

› 200 g Zucker, oder nach<br />

Geschmack<br />

› 4 Eier<br />

› 80 g Mehl<br />

› 175 g weiche Butter<br />

› 1 Vanilleschote, Mark<br />

Zum Servieren<br />

› 1 EL Granatapfelkerne<br />

› Puderzucker, zum Bestäuben<br />

› 3 Rosmarinzweige,<br />

gewaschen<br />

1 Das Mehl mit dem Backpulver in eine Schüssel sieben<br />

und mit einer Prise Salz vermischen. Die Butter in kleinen<br />

Stücken und den Zitronenabrieb dazugeben. Das Ei mit<br />

200 ml kaltem Wasser verquirlen, zugießen und alles<br />

rasch zu einem glatten Teig verkneten. Bei Bedarf noch<br />

etwas Mehl oder Wasser einarbeiten.<br />

2 Den Teig in neun gleich große Portionen teilen und zu<br />

Kugeln formen. Mit Folie bedeckt ca. 2 Stunden kühl stellen.<br />

3 Den Backofen auf 210 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.<br />

Die Kugeln auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche sehr<br />

dünn ausrollen. Mit Hilfe eines Tellers o. Ä. jeweils Kreise (ca.<br />

20 cm) ausrollen. Die Teigkreise auf mit Backpapier belegte<br />

Backbleche legen, mit einer Gabel mehrmals einstechen<br />

und nacheinander im Ofen jeweils in 8 – 10 Minuten goldbraun<br />

backen und auskühlen lassen.<br />

4 Alle Teigreste zusammenkneten, ebenfalls dünn<br />

ausrollen und backen, kurz abkühlen lassen und zu Bröseln<br />

zerkleinern.<br />

5 Für die Creme die Milch und den Zucker in einem Topf<br />

unter Rühren aufkochen. Die Eier und das Mehl in einer<br />

Schüssel vermengen. Zwei Schöpfkellen der Milch dazugeben<br />

und mit einem Schneebesen gut unterrühren. Die<br />

übrige Milch erneut aufkochen, dann die Ei-Mehl-Masse<br />

untermischen und weiterrühren, bis die Creme andickt.<br />

Das Vanillemark und die weiche Butter in Stücken unterrühren.<br />

6 Die Böden mit der Vanillecreme bestreichen und aufeinanderschichten.<br />

Die Oberseite und den Rand der Torte mit<br />

der restlichen Creme einstreichen und ringsum mit den<br />

Teigbröseln bestreuen. Die Torte etwa 12 Stunden in einen<br />

kühlen Raum stellen.<br />

7 Vor dem Servieren die Torte mit Granatapfelkernen<br />

bestreuen, leicht mit Puderzucker bestäuben und die<br />

Rosmarinzweige umgekehrt als „Tannenbäumchen“<br />

einstecken.<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONALE REZEPTE<br />

STOLLENKRANZ ZU WEIHNACHTEN<br />

1 Stollenkranz<br />

1 Stunde 40 Minuten<br />

50 Minuten<br />

› 500 g Mehl<br />

› 30 g Hefe<br />

› ca. 170 ml lauwarme Milch<br />

› 80 g Zucker<br />

› 2 Eier<br />

› 90 g weiche Butter<br />

› 1 Prise Salz<br />

› 2 EL Vanillezucker<br />

› 100 g Trockenfrüchte, z. B. Rosinen,<br />

Sultaninen, große Weinbeeren,<br />

Belegkirschen<br />

› 3 cl Rum<br />

› 80 g Pistazienkerne<br />

› 60 g Mandelkerne, geschält<br />

› Mehl, zum Arbeiten<br />

› 4 EL flüssige Butter<br />

› 50 g Puderzucker<br />

› 1 – 2 EL Sahne<br />

› Puderzucker, zum Bestäuben<br />

1 Das Mehl in eine Schüssel sieben und in die Mitte eine<br />

Mulde eindrücken. Die Hefe hineinbröckeln, die lauwarme<br />

Milch zugießen und mit 1 EL Zucker und ein wenig Mehl<br />

verrühren.<br />

2 Den Vorteig abgedeckt ca. 15 Minuten gehen lassen.<br />

Anschließend die Eier mit Butter, Salz, übrigem Zucker und<br />

Vanillezucker zum Vorteig geben. Alles zu einem glatten<br />

Teig verkneten, der sich gut vom Schüsselrand löst. Bei<br />

Bedarf noch etwas Mehl oder Milch einarbeiten. Den Teig<br />

abgedeckt an einem warmen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen.<br />

3 Die Trockenfrüchte hacken und im Rum einweichen. Die<br />

Pistazien und Mandeln grob hacken.<br />

4 Den Backofen auf 170 °C Ober- und Unterhitze vorheizen<br />

und ein Backblech mit Backpapier belegen.<br />

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche nochmals gut<br />

durchkneten und zu einem großen Rechteck ausrollen.<br />

Mit den Trockenfrüchten und Nüssen bestreuen, von der<br />

langen Seite her aufrollen und spiralartig in sich verdrehen.<br />

Die Rolle zu einem Kreis formen, auf das vorbereitete<br />

Blech legen und die Enden gut zusammendrücken. Den<br />

Kranz mit der flüssigen Butter bepinseln, nochmals ca.<br />

15 Minuten gehen lassen und im Ofen in 45 – 55 Minuten<br />

nach Sicht goldbraun backen. Kurz abkühlen lassen, vom<br />

Blech nehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen<br />

lassen.<br />

5 Den Puderzucker mit der Sahne dickflüssig anrühren,<br />

die Glasur in dünnen Linien über den Kranz träufeln und<br />

trocknen lassen. Den Stollenkranz nach Belieben noch mit<br />

einer Schleife und einer Mini-Weihnachtskugel verzieren<br />

und leicht mit Puderzucker bestäubt servieren.<br />

28<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


Nous sommes Artisan-Producteur<br />

de Qualité dans nos restaurants,<br />

ateliers de production et supermarchés<br />

geröstet<br />

In Windhof /<br />

Luxemburg<br />

100% Arabica<br />

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Cactus Supermärkten<br />

Nëmmen dat Bescht<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20<br />

29


SAISONALE REZEPTE<br />

WUNDERVOLLE WEIHNACHTSBÄCKEREI<br />

THERESA BAUMGÄRTNER<br />

Märchenhaft inspiriert durch die Ballettstücke „Nussknacker“<br />

und „Schwanensee“ reist die Fernsehköchin Theresa<br />

Baumgärtner ins vorweihnachtliche Allgäu. Die Landschaft<br />

rund um das Schloss Neuschwanstein präsentiert sich wie<br />

eine schneebestäubte romantische <strong>Winter</strong>bühne.<br />

Theresa besucht eine Allgäuer Zuckerbäckerin und kehrt<br />

voller Inspiration zurück in die heimische Küche nach Luxemburg.<br />

Ihre Weihnachtsbäckerei duftet verführerisch<br />

nach Vanillekipferl und Lebkuchen, nach feinsten Makronen<br />

und knusprigen Nusstalern. Klassiker wie Zimtsterne<br />

und Springerle dürfen nicht fehlen, aber sie überrascht auch<br />

mit vielen neuen, himmlischen Kreationen. Theresa weiß<br />

genau, worauf es dabei ankommt: beste natürliche Zutaten<br />

und wichtige Tipps beim Verarbeiten der Teige. Mit diesem<br />

Buch hat sich Theresa einen Herzenswunsch erfüllt: Sie hat<br />

nicht nur eine kleine, feine Auswahl für den weihnachtlichen<br />

Plätzchenteller zusammengestellt, sondern bezaubert<br />

uns auch mit Geschichten und festlichen Dekorationen.<br />

Theresa Baumgärtner ist übrigens auch Mitglied der<br />

<strong>KACHEN</strong> BLOG AWARD-Jury!<br />

Wundervolle Weihnachtsbäckerei<br />

Nussknacker & Schwan<br />

144 Seiten, 20,00 €<br />

ISBN 978-3-7106-0473-7<br />

Verlag Brandstätter<br />

Theresa Baumgärtner<br />

Melina Kutelas<br />

REZEPTE<br />

FOTOS<br />

30<br />

GEWINNSPIEL<br />

WIR VERLOSEN EIN EXEMPLAR VON<br />

THERESA BAUMGÄRTNERS BUCH.<br />

Senden Sie eine Mail mit dem Stichwort<br />

Nussknacker & Schwan<br />

an gewinnen@luxetastestyle.com<br />

Es entscheidet das Zufallsprinzip.<br />

Einsendeschluss ist der 15. Dezember <strong>2020</strong><br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONALE REZEPTE<br />

FLORENTINER<br />

MIT TONKABOHNE & WEISSER SCHOKOLADE<br />

65 Stück (3 X 3 cm)<br />

› 100 ml Sahne<br />

› 50 g salzige Butter<br />

› 50 g heller Rohrohrzucker<br />

› 1 EL Akazienhonig<br />

› ½ Tonkabohne<br />

› 250 g Mandelblättchen<br />

› 3 EL Dinkelmehl, Type 630<br />

Zum Bestreichen<br />

› 150 g weiße Kuvertüre<br />

› 4 Tropfen ätherisches<br />

Zitronenöl<br />

› Backpapier für das Backblech<br />

1 Den Backofen auf 200 °C (Umluft) vorheizen. Ein<br />

Backblech mit Backpapier auslegen.<br />

2 Die Sahne, die Butter, den Zucker und den Honig in einen<br />

mittelgroßen Topf geben und auf dem Herd langsam<br />

erhitzen. Sobald die Butter geschmolzen ist, die Tonkabohne<br />

auf einer feinen Reibe hineinreiben und alles mit<br />

einem Holzlöffel zu einer gleichmäßigen Masse verrühren.<br />

Die Mandelblättchen mit dem Mehl vermengen und<br />

unter die Honigsahne mischen. Die Masse flach zu einem<br />

ca. 30 x 25 cm großen Rechteck auf dem Backpapier<br />

verteilen und im heißen Ofen auf der untersten Schiene<br />

in 10 Minuten goldbraun backen. Danach auf dem Blech<br />

abkühlen lassen.<br />

3 In der Zwischenzeit die Kuvertüre in einer Metallschüssel<br />

über einem Wasserbad schmelzen. Zum Schluss das<br />

Zitronenöl unterrühren.<br />

4 Ein großes Brett auf die abgekühlte Mandelmasse<br />

legen, das Brett und das Blech zusammen umdrehen und<br />

auf diese Weise die Florentiner auf das Brett stürzen. Das<br />

Backpapier vorsichtig abziehen. Nun mit einem Pinsel<br />

die Kuvertüre gleichmäßig auf die glatte Rückseite der<br />

Florentiner streichen und am besten im Gefrierfach<br />

abkühlen lassen.<br />

5 Danach die Ränder des Rechteckes mit einem scharfen<br />

Messer so fein wie möglich abschneiden, damit eine<br />

gerade Kante entsteht. Nun das Rechteck in ca. 3 cm<br />

große Quadrate schneiden. Die Florentiner umdrehen<br />

und möglichst kühl lagern.<br />

31<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONALE REZEPTE<br />

KÖNIGLICHES SHORTBREAD<br />

Dieses knusprig-buttrige Gebäck setzt jeder Teestunde ein Krönchen auf.<br />

2 runde Shortbreads<br />

› 150 g eiskalte Butter<br />

› 75 g heller<br />

Rohrohrzucker<br />

› 75 g Reismehl<br />

› 150 g Dinkelmehl,<br />

Type 630<br />

› 1 Prise Salz<br />

Zum Bestreuen<br />

› etwas heller<br />

Rohrohrzucker<br />

› etwas Dinkelmehl für<br />

die Arbeitsfläche<br />

› Backpapier für das<br />

Backblech<br />

1 Die Butter in kleine Würfel schneiden und in eine<br />

Rührschüssel geben. Die restlichen Zutaten hinzufügen<br />

und mit der Küchenmaschine oder von Hand fein<br />

krümelig vermengen. Die Krümel rasch zu einem Teig<br />

zusammenfügen und nur sehr kurz kneten.<br />

2 Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche<br />

halbieren. Die erste Teighälfte zu einer Kugel formen und<br />

dann zu einem 1 cm dicken Kreis ausrollen. Eventuell mit<br />

den Händen noch etwas nachmodellieren. Mit einem<br />

großen Küchenmesser acht gleich große Tortenstücke in<br />

dem Kreis markieren. Mit der Rückseite einer Gabel den<br />

Rand des Kreises eindrücken, sodass ein Muster entsteht.<br />

Die Kreismitte mehrmals dekorativ einstechen. Die<br />

zweite Teighälfte genauso formen. Die Teige auf ein mit<br />

Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Das Blech 30<br />

Minuten kühl stellen.<br />

3 Den Backofen auf 150 °C (Umluft) vorheizen. Die<br />

Shortbreads im heißen Ofen 25 – 30 Minuten backen, bis<br />

sie leicht zu bräunen beginnen. Nach dem Backen noch<br />

heiß mit etwas Zucker bestreuen, in Dreiecke aufschneiden<br />

und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Zum<br />

Verschenken sieht es auch als ganzes, großes Shortbread<br />

wunderschön aus.<br />

32<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


THE WORLD<br />

IS GOING DIGITAL,<br />

ARE YOU?<br />

FARGO<br />

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T.: (+352) 42 39 39 840 - digital@houseofentrepreneurship.lu - 14, rue Erasme - L-1468 Luxembourg<br />

Via the House of Entrepreneurship, the Chamber of Commerce supports<br />

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SAISONALE REZEPTE<br />

LEBKUCHEN<br />

1 Backblech 30 Minuten + 2 – 3 Std. 8 – 10 Minuten<br />

› 100 g Rohrohrzucker<br />

› 50 g Kokosblütenzucker<br />

› 100 g Honig<br />

› 1 EL Kakao<br />

› 1 Prise Salz<br />

› 6 EL Orangensaft<br />

› 130 g Butter<br />

› 3 g Hirschhornsalz<br />

› 420 g Mehl 550<br />

› 2 EL Lebkuchengewürz<br />

Für die Glasur<br />

› 1 Eiweiß<br />

› 220 g Puderzucker<br />

› 1 TL Zitronensaft<br />

› evtl. 1 TL Wasser<br />

1 Beide Zuckersorten, Kakao, Salz,<br />

Honig und Orangensaft in einem<br />

Topf verrühren und aufkochen.<br />

2 Butter in Würfel schneiden und in<br />

der Honig-Zucker-Mischung schmelzen<br />

lassen.<br />

3 Dafür den Topf vom Herd ziehen.<br />

Lauwarm abkühlen lassen.<br />

4 Hirschhornsalz mit Mehl und Lebkuchengewürz<br />

vermischen. Honigmischung<br />

mit den Knethaken unter<br />

die Mehlmischung kneten, dann mit<br />

den Händen zu einem glatten Teig<br />

verarbeiten.<br />

5 Teig zu einer Kugel formen und in<br />

Frischhaltefolie mehrere Stunden bei<br />

Zimmertemperatur ruhen lassen.<br />

6 Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze<br />

vorheizen.<br />

7 Teig auf einem Blatt Backpapier<br />

ausrollen, beliebig ausstechen und<br />

auf einem mit Backpapier ausgelegten<br />

Backblech 8 – 10 Minuten backen.<br />

Auskühlen lassen.<br />

Glasur<br />

1 Eiweiß mit dem Zitronensaft und<br />

Puderzucker 2 – 3 Minuten lang zu einem<br />

glatten, zähen Guss verrühren.<br />

Eventuell ein TL Wasser dazugeben.<br />

2 Guss in einen Spritzbeutel mit feiner<br />

Tülle füllen und den ausgekühlten<br />

Lebkuchen beliebig damit verzieren.<br />

Trocknen lassen.<br />

IN EINER BLECHDOSE<br />

HALTEN SICH<br />

LEBKUCHEN<br />

3 – 4 WOCHEN.<br />

34<br />

REZEPT<br />

FOTO<br />

Heike Meyers<br />

Ramunas Astrauskas<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


ADVERTORIAL<br />

WEIHNACHTSBÛCHE<br />

BLACK FOREST<br />

von Jeff Oberweis<br />

„Die Bûche de Noël darf bei keinem Weihnachtsessen fehlen. Um es gleich<br />

vorwegzunehmen: Bei unserer neuen Kreation legen wir noch ein Scheit drauf!“<br />

Wie würden Sie diese<br />

Kreation beschreiben?<br />

In diesem Jahr möchte das<br />

Haus Oberweis zur Natur,<br />

zu den einfachen Dingen<br />

des Lebens zurückkehren<br />

und sich wieder<br />

auf das Wesentliche der<br />

Traditionen besinnen. Ich<br />

hatte Lust, einen Klassiker<br />

der deutschen Konditorei, der<br />

mir besonders am Herzen liegt,<br />

neu zu interpretieren. Ich wollte<br />

Kindheitserinnerungen wieder zum<br />

Leben erwecken, den Geschmack von<br />

damals wiederfinden, beibehalten und dabei<br />

aber das Gleichgewicht der Aromen perfektionieren.<br />

Woraus besteht diese Weihnachtsrolle?<br />

Ursprünglich besteht die Schwarzwälder Kirschtorte aus<br />

einem mit Kirschwasser getränkten Schokoladenbiskuit,<br />

einer Sahnefüllung, mit Sahne bedeckten Kirschen und<br />

Schokoraspeln als Verzierung. Wir haben es geschafft,<br />

die traditionelle Schwarzwälder Kirschtorte noch zu verfeinern!<br />

Zur Sahneschicht kommt eine Schicht Mousse au<br />

Chocolat hinzu, die aus Oberweis-Schokolade mit 68 %<br />

Kakaogehalt besteht, um den Kakaogeschmack unseres<br />

„Holzscheites“ noch zu verstärken. Die Kirschen wurden<br />

in Kirschwasser aus einer luxemburgischen Familienbrennerei<br />

eingelegt. Die Kirschen wiederum werden direkt<br />

bei unserem Lieferanten aus Fougerolles im ostfranzösischen<br />

Departement Haute-Saône geerntet.<br />

Wie sind Sie auf diese<br />

Idee gekommen?<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

(Ressourcenmanagement,<br />

weniger Verschwendung<br />

usw.) ist<br />

mir in unserer Unternehmenspolitik<br />

sehr wichtig.<br />

Ich hatte Lust, dieses Engagement<br />

in der Kreation<br />

dieser „Bûche“ für das diesjährige<br />

Weihnachten zum Ausdruck<br />

kommen zu lassen, das von<br />

Gesundheitskrise und Klimawandel<br />

geprägt ist. Das Konzept dieser Weihnachtsrolle<br />

ist ganz einfach: Der Betrachter<br />

soll sich sofort an einen Wald erinnert fühlen.<br />

Eine Stollenform, ein Dekor vorwiegend aus Schokolade,<br />

die die Erde symbolisiert, und Moos, das sowohl von<br />

der Optik als auch der Textur her täuschend echt wirkt.<br />

Mein Wunsch ist es, durch den Geschmack und die ganz<br />

neue Textur mit nur einem Bissen Emotionen zu wecken.<br />

Die Herausforderung ist groß, aber das Haus Oberweis<br />

wusste Herausforderungen schon immer mit Bravour zu<br />

meistern.<br />

Wo ist diese neue Bûche erhältlich?<br />

Als i-Tüpfelchen für Ihre hübsch gedeckte weihnachtliche<br />

Festtafel erhalten Sie unsere Bûche „Black Forest“ in<br />

limitierter Auflage in allen unseren Verkaufsstellen und<br />

auf oberweis.lu, ab Montag, den 7. Dezember <strong>2020</strong>.<br />

Cloche d'Or : 1, rue Guillaume Kroll L-1882 Luxembourg - Einkaufszentrum Kirchberg: 2, rue Alphonse Weicker L-2721 Luxembourg - City Concorde :<br />

80, route de Longwy L-8060 Bertrange - Bahnhof Luxemburg: Place de la Gare L-1616 Luxembourg - Stadt Luxemburg: 16, Grand-Rue L-1660 Luxembourg


DAS GEHEIMNIS<br />

DER „ROSE“-BUTTER VON LUXLAIT –<br />

SEIT 1932 FEIN BEWAHRT<br />

Das Geheimnis des außergewöhnlichen Geschmacks der „Rose“-Butter<br />

hat eine lange Tradition. Für eine gute Butter braucht es gute Milch, und<br />

die liefern die Kühe unserer Bauern, die auf den Luxemburger Weiden das<br />

Futter vorfinden, das für den außergewöhnlichen Geschmack der Sahne<br />

verantwortlich ist, aus der unsere delikate „Rose“-Butter hergestellt wird.<br />

Im Gegensatz zur Herstellung einer Industriebutter lassen unsere<br />

Buttermeister die Sahne nach der Pasteurisierung reifen und fügen<br />

sorgfältig ausgewählte Milchfermente hinzu. So entsteht der einzigartige<br />

Geschmack unserer Butter. Die Sahne wird dann wie in einem<br />

traditionellen Butterfass fein geschlagen und geglättet:<br />

Die „Rose“-Butter ist fertig!<br />

Für mehr Rezepte von Luxlait,<br />

besuchen Sie uns auf<br />

www.luxlait.lu !<br />

36<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


REZEPT<br />

Überraschen Sie Ihre Gäste mit aromatisierten Buttersorten! Weihnachtsfeiern<br />

sind oft gleichbedeutend mit Austern, Meeresfrüchteplatten, Räucherlachs ... Dazu<br />

wird Brot gereicht und natürlich ... Butter!<br />

Aber auch Nudelgerichte, Fisch- und Hähnchenfilets lassen sich mit einem Hauch<br />

aromatisierter Butter verfeinern, und zum Dessert gibt es einen Pfannkuchen mit<br />

leckerer Schokoladenbutter!<br />

GETROCKNETE<br />

TOMATEN-<br />

BUTTER<br />

ZITRUSFRUCHT-<br />

BUTTER<br />

SCHOKOLADE-<br />

HIMBEER-<br />

BUTTER<br />

1 Butter<br />

15 Minuten<br />

1 Butter<br />

15 Minuten<br />

1 Butter<br />

15 Minuten<br />

Zutaten<br />

› 250 g Luxlait „Rose“-Butter<br />

› 12 Scheiben getrocknete Tomaten<br />

› 1 ½ TL Paprika<br />

› 1 EL Espelette-Paprika, gehobelt<br />

› 1 Prise Guérande-Salz<br />

1 Nehmen Sie die Butter mindestens<br />

eine Stunde zuvor aus dem Kühlschrank,<br />

damit sie Raumtemperatur<br />

annimmt.<br />

2 Schneiden Sie die Tomatenscheiben<br />

in kleine Stücke.<br />

3 Geben Sie die Butter in die Schüssel<br />

eines Mixers und geben Sie die<br />

in Würfel geschnittenen Tomaten,<br />

Paprika, Salz und Espelette-Paprika<br />

hinzu. Verarbeiten Sie alles zu einem<br />

glatten Teig.<br />

4 Geben Sie die Butter in eine Auflaufform<br />

oder formen Sie eine Wurst,<br />

indem Sie sie in Frischhaltefolie legen<br />

und die Enden fest zusammendrücken.<br />

Vor dem Gebrauch 2 Stunden<br />

in den Kühlschrank stellen.<br />

Zutaten<br />

› 250 g Luxlait „Rose“-Butter<br />

› 5 Bio-Zitronen<br />

› 2 Bio-Orangen<br />

› 6 Umdrehungen Sichuan-Pfeffer<br />

› 1 Prise Guérande-Salz<br />

1 Nehmen Sie die Butter mindestens<br />

eine Stunde zuvor aus dem Kühlschrank,<br />

damit sie Raumtemperatur<br />

annimmt. Die Butter mit einer Gabel<br />

auf einem Teller zerdrücken.<br />

2 In der Zwischenzeit die Zitronen<br />

und Orangen dünn schälen und die<br />

Streifen beiseitelegen.<br />

3 Die Butter mit einer Gabel zerdrücken<br />

und die Schale, Salz und Pfeffer<br />

hinzufügen. Gut mischen.<br />

4 Geben Sie die Butter in eine Auflaufform<br />

oder formen Sie daraus eine<br />

Wurst, indem Sie sie in Frischhaltefolie<br />

legen und die Enden fest zusammendrücken.<br />

Vor dem Gebrauch<br />

2 Stunden in den Kühlschrank stellen.<br />

Zutaten<br />

› 250 g Luxlait „Rose“-Butter<br />

› 2 Dutzend kleine Himbeeren<br />

› 100 g Bitter- oder<br />

Milchschokolade<br />

1 Nehmen Sie die Butter mindestens<br />

eine Stunde zuvor aus dem Kühlschrank,<br />

damit sie Raumtemperatur<br />

annimmt. Die Butter mit einer Gabel<br />

auf einem Teller zerdrücken.<br />

2 Reiben Sie die Schokolade mit<br />

einer Großlochreibe. Die geriebene<br />

Schokolade in die Butter geben und<br />

sehr schnell mischen.<br />

3 Bringen Sie die Butter in die<br />

gewünschte Form oder füllen Sie<br />

eine Form Ihrer Wahl mit der Masse.<br />

Die Himbeeren halbieren und in<br />

die Butter drücken, wieder in die<br />

gewünschte Form bringen bzw. glatt<br />

streichen und mindestens 2 Stunden<br />

kalt stellen.<br />

37<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONALE REZEPTE<br />

WIE WIR ZUKUNFT<br />

VERSTEHEN<br />

Ihr Food- und Lifestyle-Magazin<br />

<strong>KACHEN</strong> denkt an die Zukunft und<br />

dabei stehen zwei Schlüsselwörter<br />

ganz oben auf der Liste: Entwicklung<br />

und Nachhaltigkeit. Nachhaltige<br />

Entwicklung – inzwischen ein völlig<br />

abgedroschener Begriff – dient<br />

heute oft als Vorwand, wenn wir<br />

beim ungezügelten Wettlauf zum<br />

Konsum unser Gewissen beruhigen<br />

wollen. <strong>KACHEN</strong> lässt Worten<br />

Taten folgen und schließt sich der<br />

belgischen Initiative „We’re SMART,<br />

think vegetables! Think fruits!“ von<br />

Frank Fol an. Noch besser: Im Herbst<br />

hat <strong>KACHEN</strong> den Titel „Medium des<br />

Jahres“ in der Kategorie „Future<br />

Awards <strong>2020</strong>“ gewonnen.<br />

Patrick Théry<br />

Ramunas Astrauskas<br />

T E X T<br />

FOTOS<br />

Die von dem bekannten belgischen Gemüsekoch Frank<br />

Fol gegründete Organisation „We’re Smart“ hat sich in<br />

der Welt der Gemüseküche als Referenz durchgesetzt.<br />

Ihre Rolle? Die besten Gemüserestaurants und Köche aus<br />

der ganzen Welt auswählen und vorstellen sowie Unternehmen<br />

und Personen, die aktiv zu einer gesunden und<br />

ökologischen Welt beitragen, in den<br />

jährlichen Green Guide „We’re Smart“<br />

aufnehmen und die besten von ihnen<br />

mit den Preisen „We’re SMART Future“<br />

auszeichnen.<br />

WIE GEHT DAS?<br />

Das ganze Jahr über besucht die Jury<br />

von „We’re Smart“ hunderte Restaurants<br />

auf der ganzen Welt. Sie überprüft die grünen<br />

Komponenten, die auf den Tellern serviert werden, und<br />

auch die Umweltbilanz. Das Team bewertet die Restaurants<br />

vor allem in Bezug auf den Obst- und Gemüseanteil<br />

ihrer À-la-carte-Menüs. Die kulinarische Kreativität der<br />

38<br />

Medium des Jahres:<br />

<strong>KACHEN</strong>, Ihr luxemburgisches<br />

Food- und Lifestyle-<br />

Magazin in drei Sprachen:<br />

<strong>Deutsch</strong>, Französisch und<br />

Englisch.<br />

Köche und ihre Fähigkeit, Geschmacksrichtungen und<br />

Farben miteinander zu kombinieren, sind entscheidende<br />

Kriterien für die Endnote. Auch der Einsatz der Teilnehmer<br />

für den Planeten wird unter die Lupe genommen.<br />

Außerdem belohnt die Jury jedes Jahr Unternehmen, die<br />

sich auf besondere Art für eine gesunde und nachhaltige<br />

Ernährung sowie für ökologische<br />

Projekte engagieren.<br />

DAS ANERKANNTE<br />

KONZEPT VON <strong>KACHEN</strong><br />

Mit einem redaktionellen Stil, der auf<br />

pflanzliche Nahrung ausgerichtet ist,<br />

hat Ihr Food- und Lifestyle-Magazin<br />

<strong>KACHEN</strong> dieses Jahr den Preis „Medium<br />

des Jahres“ in der Kategorie „Future Awards“ erhalten.<br />

Eine Auszeichnung für unser Angebot und unser ganzes<br />

Team, das sich bei jeder <strong>Ausgabe</strong> ins Zeug legt, um das<br />

Beste der nachhaltigen Gastronomie in Luxemburg und<br />

den angrenzenden Ländern zusammenzustellen.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONALE REZEPTE<br />

<strong>KACHEN</strong> bietet nicht nur unzählige Rezepte für köstliche<br />

Zubereitungen mit verschiedensten Obst- und<br />

Gemüsesorten in allen Formen, sondern sorgt auch dafür,<br />

dass in jeder neuen <strong>Ausgabe</strong> neue Arten des nachhaltigen<br />

Konsums vorgestellt werden.<br />

Für Bibi <strong>Winter</strong>sdorf, Gründerin und Chefredakteurin<br />

von <strong>KACHEN</strong>, ist das „eine schöne Auszeichnung für die<br />

Arbeit, die das Team von <strong>KACHEN</strong> in den letzten Jahren<br />

geleistet hat“.<br />

KONSUM OHNE VERSCHWENDUNG<br />

Ein Konsum „voller Achtsamkeit“: Das ist das Leitmotiv<br />

unserer Rubriken über nachhaltige Entwicklung.<br />

Eine Entwicklung, die – natürlich – dem Planeten Luft<br />

verschafft, aber auch die körperliche und geistige<br />

Gesundheit unserer Leser verbessert.<br />

In dieser <strong>Winter</strong>ausgabe finden Sie noch mehr Tipps für<br />

nachhaltige Einkäufe vor den Festtagen am Jahresende<br />

und für einen besseren Konsum, bei dem unsere natürlichen<br />

Ressourcen möglichst nicht verschwendet werden.<br />

Zu einer Zeit, in der eine Epidemie unter uns wütet, viele<br />

krank sind, einige ums Überleben kämpfen und die wirtschaftliche<br />

Zukunft mancher auf dem Spiel steht, sollten<br />

wir die Erde umso stärker schützen und uns damit eine<br />

gemeinsame Zukunft sichern.<br />

<strong>KACHEN</strong> IN DEUTSCHLAND & ÖSTERREICH,<br />

BALD IN FRANKREICH & BELGIEN<br />

<strong>KACHEN</strong> ist von der ersten bis zur letzten Seite „Made in<br />

Luxembourg“, schreibt aber auch über kulinarische und<br />

interessante andere Themen seiner Nachbarn. „Wir bieten<br />

mehr als nur ein Magazin. Es ist eine Plattform, auf der wir<br />

unsere typischen Produkte, unsere lokalen Erzeuger und<br />

Köche vorstellen. In Luxemburg natürlich, aber auch in den<br />

angrenzenden Regionen“, erläutert Bibi <strong>Winter</strong>sdorf.<br />

Seit diesem Herbst ist <strong>KACHEN</strong> übrigens auch in<br />

<strong>Deutsch</strong>land und Österreich erhältlich. „Und ich hoffe,<br />

dass unsere Leser uns bald auch in Frankreich und<br />

Belgien kaufen können“, fügt die Gründerin des Magazins<br />

<strong>KACHEN</strong> hinzu.<br />

weresmartworld.com<br />

39<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


FRANK FOL<br />

PIONIER AUS LEIDENSCHAFT<br />

Seit über dreißig Jahren gilt Frank Fol bei seinen<br />

Berufskollegen und beim breiten Publikum als<br />

DER Spezialist für Obst und Gemüse. Seine ganze<br />

berufliche Laufbahn über war er immer bestrebt,<br />

diese schmackhafte Küche weiter auszubauen<br />

und die Branche für die unendlichen kreativen<br />

Möglichkeiten, die diese Produkte bieten, zu<br />

sensibilisieren. Heute erreicht er mit seiner<br />

Botschaft „We’re smart world“ die ganze Welt.<br />

Frank, was zeichnet Sie aus?<br />

Ich bin ein Gemüsekoch, bei meinen Gerichten steht das<br />

Gemüse immer im Vordergrund. Wenn ich mir ein Gericht<br />

ausdenke, wähle ich zuerst das Gemüse aus, dann denke ich<br />

an die Technik, wie ich es kochen werde, und erst zuletzt stelle<br />

ich mir die Frage, ob ich dazu Fleisch oder Fisch servieren<br />

werde. Immer mehr Chefs hissen die pflanzliche Gastronomie<br />

auf höchstes Niveau, ohne dabei unbedingt auch Fleisch<br />

anbieten zu müssen.<br />

FOTO Yan Bellen<br />

Können Sie uns von Ihrer Laufbahn erzählen?<br />

Ich komme aus einer Region, in der es viel Obst und Gemüse<br />

gibt: Chicorée, Erdbeeren, weiße Pfirsiche, Blumenkohl … Ich<br />

habe mich schon sehr früh für diese Produkte interessiert. Ich<br />

habe in der Villa Lorraine in Brüssel gearbeitet, ein Restaurant,<br />

das zuerst zwei, dann drei Sterne trug, und ich bin mit<br />

Chef Freddy Vandecasserie viel ins Ausland gereist, nach<br />

Thailand, Australien ... In Thailand haben meine Augen und<br />

mein Gaumen eine aromatische und fettarme Küche mit viel<br />

Gemüse, Kräutern und Brühen entdeckt. Ich habe mir die<br />

Frage gestellt, warum wir nicht auch nach diesem Prinzip<br />

kochten. Ich wollte, dass Obst und Gemüse der Mittelpunkt<br />

meiner Gerichte sind. 1989 habe ich mein Restaurant in<br />

Louvain eröffnet und ab dem ersten Tag stand auf meiner<br />

Karte „Frank Fol und seine Gemüseküche“. Damals haben die<br />

Leute das nicht verstanden. Sie dachten, wir würden eine rein<br />

vegetarische Küche servieren, wobei die Idee dahinter war,<br />

dass das Gemüse einfach der Star auf dem Teller ist.<br />

Dann habe ich zwei Jahre lang eine Kochsendung geleitet,<br />

wodurch ich große Bekanntheit erlangte und schließlich als<br />

der „Gemüsekoch“ berühmt und anerkannt wurde.<br />

Warum habe Sie diese Preise ins Leben gerufen?<br />

Die Auswahl des Gemüses war eine Frage der Kreativität.<br />

Für mich war es anfangs keine Frage einer gesunden Küche,<br />

Gemüse zu servieren, sondern es bot mir in kreativer Hinsicht<br />

einfach mehr Möglichkeiten. Die Botschaft in der Küche, die<br />

ich verbreitete, war für mich sehr wichtig, aber nur wenige<br />

andere Chefs waren der gleichen Ansicht. Mit diesem Wettbewerb<br />

der besten Gemüse-Restaurants wollte ich die Chefs und<br />

die Öffentlichkeit sensibilisieren und zusätzliche Botschafter<br />

in den Benelux-Ländern gewinnen. Das ist schon elf Jahre her.<br />

Wir hatten ein Netzwerk aus fünfzig Chefs, um das Gemüse<br />

zu bewerben. Ich habe mir also einen Führer ausgedacht,<br />

um den Kunden zu helfen, diese Restaurants zu finden.<br />

Heute sind etwa 120.000 Restaurants aus 43 Ländern in dem<br />

Restaurantführer gelistet und ich erhalte jeden Tag Anfragen<br />

von Restaurants in der ganzen Welt. Das Projekt wird immer<br />

internationaler.<br />

Wie sehen Sie Ihre Zukunft?<br />

Ich habe seit 2005 kein Restaurant mehr, arbeite aber als<br />

Consultant. Ich arbeite an der Entwicklung von Rezepten,<br />

Ausbildungen für Kunden wie Exki oder für die Premium-Klasse<br />

des Thalys, für den wir die Mahlzeiten liefern. Ich denke mir<br />

Menüs aus und heute essen 50 % der Premium-Reisenden im<br />

Thalys Gemüsegerichte. Es ist eine Tatsache, dass sich immer<br />

mehr Menschen eine Ernährung mit viel Gemüse wünschen.<br />

In der Zukunft werde ich weiter in diesem Bereich arbeiten.<br />

Aber das Projekt, das mir am meisten am Herzen liegt, ist es,<br />

das Abenteuer „We’re smart world“ noch weiter auszubauen.<br />

40<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONALE REZEPTE<br />

GEBRATENE SCHALOTTE MIT<br />

KURKUMA, BLUMENKOHL &<br />

CURRY-GURKE<br />

4 Personen<br />

25 Minuten<br />

25 Minuten<br />

Zutaten<br />

› 8 große Schalotten<br />

› 2 Minigurken (auch Tafelgurken<br />

genannt)<br />

› 1 roher Blumenkohl<br />

› Kräuterblumen (Majoran,<br />

Schnittlauch, Bohnenkraut ...)<br />

› vietnamesische Légumaise – Sellerie-Wurzel<br />

mit Curry oder andere<br />

Gemüse-Tapenade mit Curry<br />

› Kurkuma-Pulver<br />

› frischer Schnittlauch<br />

› Olivenöl<br />

› Cayennepfeffer<br />

› grobes Meersalz<br />

Vorbereitung<br />

1 Wasser zum Kochen bringen und mit grobem Meersalz,<br />

Cayennepfeffer und reichlich Kurkumapulver würzen.<br />

2 Die geschälten Schalotten in dieser Brühe mit geschlossenem<br />

Deckel 20 Minuten kochen. Aus dem Wasser<br />

nehmen und auf saugfähigem Papier trocknen.<br />

3 Die Schalotten in Olivenöl beidseitig leicht bräunen<br />

und mit grobem Meersalz abschmecken.<br />

4 Die kleinen Blumenkohlröschen abschneiden.<br />

5 Die Gurke in Scheiben und dann in schöne kleine dreieckige<br />

Stücke schneiden.<br />

Anrichten<br />

1 Einen Kreis mit der Légumaise auf jedem Teller bilden.<br />

2 Den Blumenkohl und die Gurke auf die Sauce legen.<br />

3 2 heiße Schalotten in die Mitte jedes Kreises legen.<br />

4 Einige Blumen und einige Tropfen Olivenöl darauf verteilen.<br />

5 Mit etwas Kurkumapulver und Schnittlauchstängeln<br />

abschließen.<br />

Mehr Rezepte auf<br />

wildcooking.be<br />

Frank Fol<br />

Wim Demessemaekers<br />

REZEPT<br />

FOTO<br />

41<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONALE REZEPTE<br />

MICHAËL VRIJMOED<br />

DIE PHANTASIE DES GESCHMACKS<br />

Michaël Vrijmoed, dessen Stil sich ständig<br />

weiterentwickelt, ist seit 25 Jahren Küchenchef.<br />

In seinem gleichnamigen Restaurant im<br />

belgischen Gent hat er eine außergewöhnliche<br />

Methode bei der Zubereitung von Gerichten<br />

gewählt: Alles beginnt mit einer Hauptzutat, von<br />

der aus er über Empfindungen wie Geschmack<br />

und Textur nachdenkt, die seinen Kreationen eine<br />

unnachahmliche Form geben werden. Kürzlich<br />

haben Michaël, der unter anderem von Guy van<br />

Cauteren und Peter Goossens ausgebildet wurde,<br />

und sein „Vrijmoed“-Team den zweiten Preis für<br />

das beste „Gemüserestaurant <strong>2020</strong>“ gewonnen.<br />

Michaël, was zeichnet Sie besonders aus?<br />

Die Tatsache, dass ich seit 25 Jahren meinen Weg gehe. Heute<br />

bereite ich eine schmackhafte Küche zu, in der Gemüse sehr<br />

wichtig ist, arbeite aber auch mit Fleisch und Fisch. Im Vordergrund<br />

steht für mich die Qualität der Produkte.<br />

Ihr Werdegang in wenigen Worten?<br />

Mit 14 Jahren ging ich zur Hotelfachschule. Ich wusste<br />

schon, dass ich Bäcker werden wollte. Ich interessierte mich<br />

für Konditorei, und meine Eltern schickten mich zur Hotelfachschule,<br />

damit ich alle Berufe der Branche kennenlernte.<br />

So konnte ich durch die Praktika in der Ausbildung meine<br />

wahre Leidenschaft entdecken. Nach der Schule war ich eine<br />

Saison lang im Louis XV bei Alain Ducasse, einige Monate in<br />

England und dann in einem kleinen Restaurant, wo ich viel<br />

über die Organisation beim Kochen lernte. Dann ging ich zu<br />

Guy van Cauteren, dessen Restaurant zwei Michelin-Sterne<br />

hatte. Er war sehr wichtig für meinen Werdegang. Dann war<br />

ich Souschef in Peter Goossens’ Hof van Cleve, der während<br />

meiner Zeit zum einzigen 3-Sterne-Restaurant Belgiens<br />

wurde. Das war eine verrückte Zeit, wir hatten viel Arbeit,<br />

ich blieb acht Jahre lang. Im Jahr 2013 habe ich mein eigenes<br />

Restaurant eröffnet.<br />

Welche Vorstellung haben Sie von Küche?<br />

Das Wichtigste ist der Geschmack. Ich beginne nie mit einer<br />

Zeichnung oder Formen, sondern mit der Auswahl einer Hauptzutat.<br />

Ich suche nach Kontrasten in Textur, Geschmack, Temperatur<br />

oder auch Mundgefühl. Erst dann frage ich mich, wie<br />

wir das Ganze auf dem Teller arrangieren. Wenn ich es dann<br />

geschafft habe, dass bei geschlossenen Augen das perfekte<br />

Mundgefühl entsteht, denke ich mir eine Präsentation aus.<br />

Was bedeutet der Preis des „besten Gemüserestaurants“<br />

für Sie?<br />

Das gibt Selbstvertrauen, mein Team und ich sind sehr stolz,<br />

wir haben alle die gleiche Philosophie und wir sind jeden Tag<br />

mit Leib und Seele dabei. Vor sieben Jahren haben wir angefangen,<br />

unser Gemüsemenü anzubieten, und zwar nicht, weil<br />

es gerade modern war, sondern weil ich das wirklich wichtig<br />

fand. Wenn man früher zum Beispiel ein Gericht mit Zwiebeln<br />

präsentierte, galt das als armseliges Gericht. Ich möchte<br />

Gerichte, die einfache und nicht unbedingt luxuriöse Produkte<br />

enthalten, interessant machen. Ich möchte mit einfachen<br />

Produkten sehr gute Gerichte zubereiten, und zwar so perfekt,<br />

dass sie den Gästen lange im Gedächtnis bleiben.<br />

Sind noch andere Dinge wichtig für Sie?<br />

Die Gäste, die bei uns das vegetarische Menü wählen, sind<br />

nicht unbedingt Vegetarier, sondern einfach neugierig. Und<br />

darauf baue ich. Wir bieten aber auch Gerichte mit Fisch und<br />

Fleisch an; ich möchte, dass alle Gäste genau das bestellen<br />

können, was sie essen wollen.<br />

Eines möchte ich aber hinzufügen: Diesen Preis haben wir<br />

auch unseren lokalen Lieferanten zu verdanken, den Landwirten<br />

aus Flandern. Jeden Monat besuche ich einen von unseren<br />

Lieferanten, was immer eine Inspiration ist. Ich möchte sehen,<br />

wie sich die Produkte entwickeln und was man aus ihnen<br />

machen kann. Jedes Mal lerne ich etwas Neues. Es sind<br />

passionierte Landwirte, denn sie erzeugen fast alle biologisch,<br />

was nicht immer einfach ist, und ich bin sehr froh, mit solchen<br />

Menschen arbeiten zu können.<br />

42<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONALE REZEPTE<br />

CHIOGGIA-ROLLE MIT<br />

KOHLRABI, MISO & KOKOS-<br />

NUSS-SAUCE<br />

8 Personen 45 Minuten 30 Minuten<br />

Für das Gemüse<br />

› 2 Chioggia<br />

› 2 Kohlrabi<br />

› 1 Stück Butter<br />

› 200 ml Gemüsebrühe<br />

› 1 Prise Zucker<br />

› Weißer Pfeffer<br />

› Salz<br />

› 1 Bio-Zitrone<br />

Für die Nussbutter<br />

› 50 g Butter<br />

Für die Sauce<br />

› 2 Chioggia<br />

› 2 Kohlrabi<br />

› 1 Zwiebel<br />

› 2 Knoblauchzehen<br />

› 1 Lorbeerblatt<br />

› 2 l Hühnerbrühe<br />

› 400 ml Kokosmilch<br />

› 1 EL helles Miso<br />

› 2 EL Sojasauce<br />

› 1 TL Nussbutter<br />

› 1 Stück Butter<br />

› Saft einer Zitrone<br />

Das Gemüse<br />

1 Das Gemüse schälen und mit einer Mandoline in dünne<br />

Streifen schneiden.<br />

2 Die Gemüsestreifen mit Salz und Pfeffer würzen und<br />

alternierend auf ein Blatt Backpapier legen. Einen Gemüsestreifen<br />

bilden, wobei sich die Gemüselamellen leicht<br />

überlappen sollten.<br />

3 Das Gemüse aufrollen, dabei vorsichtig die ersten<br />

Scheiben vom Backpapier abziehen (als ob Sie einen Maki<br />

machen würden), um Ihre Gemüserolle herzustellen. Die<br />

Rolle in einen Edelstahlring mit dem gleichen Durchmesser<br />

wie die Rolle legen, um sie zusammenzuhalten. Eine<br />

Rolle pro Person machen.<br />

4 Das Ganze mit der geschmolzenen Butter, dem Zucker<br />

und der Gemüsebrühe 6 bis 7 Minuten in eine Bratpfanne<br />

geben und die Rollen zum Glänzen bringen. Deckel aufsetzen<br />

und bei schwacher Hitze dünsten, bis das Gemüse<br />

etwas weich ist.<br />

5 Danach für 5 Minuten bei 200 °C in den Ofen schieben.<br />

6 Abschließend die Rollen mit Fleur de Sel, Zitronensaft<br />

und Zitronenschale würzen.<br />

Die Nussbutter<br />

1 Ungesalzene Butter in einer Pfanne bei mittlerer Hitze<br />

unter häufigem Rühren schmelzen. Wenn die Butter eine<br />

karamellartige Farbe annimmt und Haselnussaromen<br />

freisetzt, nehmen Sie die Pfanne vom Herd.<br />

2 Die Butter durch ein kleines Sieb in eine kalte Schüssel<br />

abseihen, um das Kochen zu stoppen.<br />

Die Sauce<br />

1 Das Gemüse schälen und in kleine Stücke schneiden. In<br />

Butter anschwitzen.<br />

2 Brühe, Kokosmilch und Lorbeerblatt zugeben, 30<br />

Minuten köcheln lassen, durch ein Sieb passieren und<br />

Butter, Soja, Zitronensaft, Miso und Haselnussbutter<br />

einrühren. Die Sauce in der Mitte eines Suppentellers<br />

anrichten und die Gemüserolle darauflegen.<br />

43<br />

Michaël Vrijmoed<br />

Heikki Verdurme<br />

REZEPT<br />

FOTOS<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


BAKING BASICS<br />

LINZER<br />

TORTE<br />

1 Tarteform, Ø 26 cm<br />

2 Stunden<br />

40 Minuten<br />

Für den Teig<br />

› 250 g Mehl<br />

› 250 g Zucker<br />

› 1 EL Vanillezucker<br />

› 250 g gemahlene Mandeln<br />

› 1 – 2 TL gemahlener Zimt<br />

› 1 Prise gemahlene Nelken<br />

› 1 TL Kakaopulver<br />

› 1 Prise Salz<br />

› 250 g kalte Margarine<br />

› 2 EL Sojamilch<br />

› 2 cl Kirschwasser<br />

› weiche Margarine und Mehl,<br />

für die Form<br />

Für den Belag<br />

› 200 – 250 g rote Marmelade,<br />

z. B. Himbeer, Johannisbeer,<br />

Kirsche etc.<br />

› 2 – 3 EL Sojamilch<br />

› 1 Prise gemahlener Safran<br />

oder Kurkuma<br />

TIPP<br />

Wenn Sie etwas Teig übrig haben,<br />

können Sie auch Sterne aus<br />

dem restlichen Teig ausschneiden<br />

und sie mit Safranmilch bestreichen.<br />

Im Backofen auf Backpapier<br />

10 – 15 Minuten backen und wie<br />

Kekse genießen.<br />

44<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


BAKING BASICS<br />

1Mehl, Zucker, Vanillezucker, Mandeln, Zimt, Nelken, Kakao und Salz mischen<br />

und auf der Arbeitsfläche häufeln. Eine Mulde eindrücken. Die Margarine<br />

in kleine Stücke schneiden und auf dem Mehlrand verteilen. Die Sojamilch<br />

und das Kirschwasser in die Mitte geben und mit einer Teigkarte zerhacken, so<br />

dass kleine Krümel entstehen. Mit den Händen zu einem glatten Teig zusammenkneten<br />

und in Folie gehüllt im Kühlschrank ca. 1 Stunde ruhen lassen.<br />

2Die Backform einfetten und<br />

mit Mehl bestäuben. Den<br />

Backofen auf 180 °C Ober- und<br />

Unterhitze vorheizen. Den Teig halbieren<br />

und zwischen einer Lage Backpapier<br />

und Frischhaltefolie ca. 4 mm<br />

dünn ausrollen.<br />

3<br />

Die<br />

Folien abziehen und den<br />

Teig in die Form drücken.<br />

4Den Rand hochziehen und<br />

den überschüssigen Teig abtrennen,<br />

indem Sie mit dem<br />

Nudelholz drüberrollen.<br />

5Den zweiten Teil des Teigs mit<br />

den Teigresten ausrollen und<br />

Sterne verschiedener Größe<br />

ausstechen.<br />

6Die Marmelade gleichmäßig<br />

auf dem Boden der Torte verteilen.<br />

7Die Torte mit den Teigsternen bedecken. Die Sojamilch mit dem Safran<br />

(oder Kurkuma) vermischen und die Sterne und den Teigrand damit bestreichen.<br />

Im Ofen etwa 40 Minuten backen. Abkühlen lassen und servieren.<br />

45<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


BAKING BASICS<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


BAKING BASICS<br />

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47<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20<br />

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STEP BY STEP<br />

SAFTIGE<br />

BROWNIES<br />

Schlechte Brownies zu machen ist schwer. Richtig<br />

gute ebenso. Denn: Brownie ist nicht gleich Brownie.<br />

Gerade Amerikaner wissen meist genau, welche<br />

Konsistenz sie bevorzugen. Während Brownies für manche<br />

„fudgy“ (dichter, schokoladiger Teig) sein müssen, haben<br />

andere sie lieber „chewy“, also mit zähem Biss. Wieder<br />

andere mögen lieber eine etwas leichtere, in Richtung<br />

Kuchen gehende Variante. Nur trocken darf ein Brownie<br />

niemals sein – das haben alle Varianten gemeinsam.<br />

Das folgende Rezept ergibt Brownies mit zähem Biss und<br />

saftigem, schokoladigem Kern sowie einer knackigen<br />

Kruste. Die Backzeit ist ein wichtiger Faktor, der aber stark<br />

vom Ofen abhängt. Lieber einmal zu oft die Stäbchenprobe<br />

machen, als zu trockene Brownies aus dem Ofen holen.<br />

ca. 16 Stück<br />

20 Minuten<br />

30 Minuten<br />

› 75 g Butter<br />

› 225 g Schokolade<br />

(hier: 55 % Kakaoanteil), grob<br />

gehackt oder Drops<br />

› 3 EL Wasser<br />

› 2 Eier (M)<br />

› 1 TL Vanilleextrakt oder 1 leicht<br />

gehäufter TL Vanillezucker<br />

› ¼ TL feines Salz<br />

› 200 g feiner Kristallzucker<br />

(siehe Tipp)<br />

› 100 g Mehl (Type 45)<br />

48<br />

REZEPT & FOTOS<br />

Ursula Schersch<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


STEP BY STEP<br />

1Eine quadratische Form mit<br />

20 cm Seitenlänge mit Backpapier<br />

auslegen und den Ofen<br />

auf 175 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.<br />

2Die Butter gemeinsam mit dem<br />

Wasser erhitzen, die Schokolade<br />

zugeben, nochmals kurz gemeinsam<br />

erhitzen – entweder in einem<br />

Wasserbad oder bei geringer Hitze in<br />

einem Topf. Die Schokoladen-Butter-<br />

Mischung vom Herd nehmen und mit<br />

einem Schneebesen glatt rühren.<br />

3Die Schokolade etwas abkühlen<br />

lassen – sie soll nicht<br />

wärmer als lauwarm sein –,<br />

anschließend in eine Schüssel geben<br />

und Eier, Vanille und Salz mit einem<br />

Schneebesen einrühren.<br />

4Zucker zugeben und gut vermengen.<br />

5Das Mehl unterrühren.<br />

6Rühren, bis keine Mehlklumpen<br />

mehr sichtbar sind.<br />

7Die Masse in die vorbereitete<br />

Form füllen. Bei 175 °C Oberund<br />

Unterhitze im vorgeheizten<br />

Ofen rund 25–30 Minuten backen.<br />

Zur Probe mit einem Holzstäbchen<br />

rund 1/3 vom Rand entfernt in den Teig<br />

stechen. Es sollen einige feuchte Brösel<br />

daran haften bleiben. Sollte noch<br />

Teig am Stäbchen kleben, noch einige<br />

Minuten backen.<br />

8Die Brownies rund 1 Stunde<br />

in der Form auskühlen lassen,<br />

anschließend mit Hilfe des<br />

Backpapiers aus der Form ziehen<br />

und vollständig (!) auskühlen lassen.<br />

Erst dann in kleine Stücke schneiden.<br />

Sollte der Teig beim Schneiden am<br />

Messer kleben bleiben, das Messer<br />

zwischendurch mit einem in Öl getränkten<br />

Küchenpapier säubern.<br />

TIPP<br />

Die Zuckermenge lässt sich bei<br />

Brownies nur schwer ohne Qualitätsverluste<br />

reduzieren. Die im Rezept<br />

angegebenen 200 g sind im Vergleich<br />

zu ähnlichen Rezepten bereits stark<br />

reduziert und an der Untergrenze,<br />

um eine knackige Kruste und einen<br />

„zähen Biss“ zu erhalten. Beim Testkochen<br />

mit 160 g Zucker und einer 5<br />

Minuten kürzeren Backzeit verlieren<br />

sie die knackige Kruste und statt dem<br />

„zähen Biss“ sind sie kuchenähnlicher.<br />

Auch so schmecken sie aber immer<br />

noch hervorragend.<br />

Die Brownies halten luftdicht verpackt<br />

einige Tage bei Zimmertemperatur<br />

und gut verpackt rund 1 Woche<br />

im Kühlschrank. Vor Verzehr auf<br />

Raumtemperatur bringen. Sie lassen<br />

sich auch gut einfrieren.<br />

Firstname Lastname<br />

Firstname Lastname<br />

R E C I P E<br />

PHOTO<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


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ADVERTORIAL<br />

PIKANTE<br />

KRABBE<br />

3 Personen<br />

500 g Taschenkrebs<br />

50 g Olivenöl<br />

20 g Knoblauch<br />

30 g Ingwer (in Scheiben<br />

geschnitten)<br />

4 rote Chilis<br />

40 g Knoblauch-Chili-Sauce<br />

40 g Ketchup<br />

2 g Zucker<br />

2 g Salz<br />

2 g Pfeffer<br />

30 g Wasser<br />

4 g Stärke<br />

80 g Wasser<br />

3 g Salz<br />

Koriander<br />

1. Öl, Knoblauch und Ingwer in einen<br />

mikrowellengeeigneten, hitzebeständigen<br />

Behälter geben und für 2 - 3 Minuten auf<br />

1000 W einstellen.<br />

2. Rote Chilischoten, Knoblauch-Chili-<br />

Sauce, Ketchup, Salz, Zucker und Pfeffer<br />

hinzufügen und gut vermischen. Für 30<br />

Sekunden auf 1000 W einstellen.<br />

3. Krabben hinzugeben, zudecken und<br />

5 Minuten auf 1000 W einstellen. Den<br />

Behälter zwischendurch herausnehmen<br />

und umrühren.<br />

4. Dann das Stärkewasser hinzufügen, den<br />

Behälter abdecken und für 2 Minuten auf<br />

1000 W einstellen.<br />

Ofeneinstellungen<br />

Programm: Mikrowelle 1000 W<br />

Stufe: Mikrowellengeeigneter, hitzebeständiger Behälter mit Deckel, Stufe 0, 3,5 l<br />

Zeit: 9 Min. 30 Sek. - 10 Min. 30 Sek.<br />

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53<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


VEGANES REZEPT<br />

SCHOKOLADEN-<br />

ROLLE<br />

VON JULIE JAGER<br />

6 Personen<br />

2 Stunden<br />

12 Std. kühlen<br />

Julie Jager<br />

Ramunas Astrauskas<br />

REZEPT<br />

FOTO<br />

54<br />

Für den Biskuit<br />

› 20 g Apfel- und Birnenkompott<br />

› 7,5 g Sonnenblumenöl<br />

› 18 cl reine Sojamilch<br />

› 25 g brauner Rohrzucker<br />

› 18 g Weizenmehl 550<br />

› 6 g Maisstärke<br />

› 18 g Haselnusspulver<br />

› 3,5 g Backpulver<br />

› eine Prise feines Salz<br />

Für die Knuspermischung<br />

› 10 g dunkle Schokolade<br />

› 15 g Praliné<br />

› 15 g Haselnusspüree<br />

› 5 g feine Crêpe Dentelle Kekse<br />

oder Cornflakes<br />

Für die Mousse<br />

› 245 g seidiger Tofu<br />

› 110 g Zartbitterschokolade<br />

› 15 g Kokosnussöl<br />

› 35 g Puderzucker<br />

Für die Birnen<br />

› 100 g Birnen in Sirup, abgetropft<br />

› 10 g Rapadura-Zucker<br />

Material<br />

› Baumstamm-Backform (6 Pers.)<br />

› Rhodoïd<br />

› leistungsstarker Mixer<br />

Der Biskuit<br />

1 Kompott, Öl, Zucker und Sojamilch<br />

mit dem Flachrührer des Mixers verquirlen.<br />

Weizenmehl, Maisstärke und<br />

die Pulver einarbeiten. Auf ein rechteckiges<br />

Backblech streichen und ein<br />

Band in der Größe der Backform herstellen.<br />

15 Minuten bei 180 °C backen.<br />

2 Die fertige Bûche wird die Form<br />

einer Rinne haben, die mit dem Biskuitboden<br />

abgeschlossen wird. Der Biskuitboden<br />

muss also die gleiche Größe<br />

haben wie die Basis der Form. Nach<br />

dem Backen die Ränder des Biskuits<br />

passgenau zurechtschneiden.<br />

Die Knuspermischung<br />

1 Die Schokolade im Wasserbad<br />

schmelzen, das Pralinen- und Haselnusspüree<br />

und dann die Kekse oder<br />

Cornflakes hinzufügen.<br />

2 Auf dem abgekühlten, noch flachen<br />

Biskuit ausbreiten und einige Stunden<br />

im Kühlschrank ruhen lassen.<br />

Die Mousse<br />

1 Zartbitterschokolade und Kokosnussöl<br />

im Wasserbad schmelzen.<br />

2 Alle Zutaten in einem leistungsstarken<br />

Mixer mischen.<br />

Die Birnen<br />

1 Die Birnen im Zucker in der Pfanne<br />

kurz anbraten.<br />

2 Dann in Würfel (etwa 5 mm) schneiden.<br />

3 Nach dem Abkühlen unter die Schokoladenmousse<br />

rühren.<br />

Fertigstellung<br />

1 Abhängig von der Beschaffenheit<br />

Ihrer Form, den Boden mit Rhodoid<br />

auskleiden.<br />

2 Zu einer umgedrehten Montage<br />

übergehen: die Mousse eingießen und<br />

dann den Biskuit (mit der knusprigen<br />

Seite gegen die Mousse) auflegen.<br />

3 Über Nacht im Gefrierschrank erstarren<br />

lassen, um das Ausformen zu<br />

erleichtern und den Geschmack der<br />

Schokolade in der Mousse zu verstärken.<br />

Nach Belieben mit Schokopulver<br />

dekorieren und gekühlt servieren.<br />

bakhaus.lu<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


EIN WARMER PLATZ<br />

ZUM AUFGEHEN KANN<br />

AUF DER OFFENEN<br />

OFENTÜR BEI NIEDRIGER<br />

HITZE SEIN, ODER EIN<br />

SONNIGER, ZUGFREIER<br />

PLATZ IN DER NÄHE<br />

EINER HEIZUNG.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


VEGANE REZEPTE<br />

NUSSIGES BROT<br />

MIT ROTER BETE & BEEREN<br />

1 Laib<br />

10 Minuten + 1 Stunde<br />

30 Minuten (Aufgehzeit)<br />

40 Minuten<br />

› 125 ml Mandelmilch<br />

› 125 ml lauwarmes, gefiltertes Wasser<br />

› 60 ml Olivenöl<br />

› 2 EL Ahornsirup<br />

› 1 ½ TL Instant-Trockenhefe<br />

› 260 g Dinkelvollkornmehl<br />

› 260 g Dinkelweißmehl<br />

› 3 TL Meersalzflocken<br />

› 2 TL gemahlener Piment<br />

› 125 g grob geriebene Rote Bete<br />

› 70 g gehackte Walnüsse<br />

› 70 g getrocknete Inka-Beeren (Physalis)<br />

› 1 EL Olivenöl, extra<br />

› 1 EL Dinkelweißmehl, extra<br />

1 Mandelmilch, Wasser, Öl, Ahornsirup und Hefe in<br />

einem großen Becher verrühren. An einem warmen Ort<br />

5 Minuten, oder bis die Mischung schaumig ist, stehen<br />

lassen.<br />

2 In der Zwischenzeit Mehl, Salz, Piment, Rote Bete,<br />

Walnüsse und Inkabeeren in die Schüssel eines Standmixers<br />

mit einem Knethaken geben. 10 Sekunden lang<br />

mischen. Wenn der Mixer bei mittlerer Geschwindigkeit<br />

läuft, nach und nach die Hefemischung hinzufügen.<br />

4 Minuten oder so lange schlagen, bis der Teig glatt und<br />

elastisch ist.<br />

3 Teig auf der Arbeitsplatte weiterkneten, bis er glatt und<br />

elastisch ist. Den Teig mit zusätzlichem Öl bestreichen und<br />

in die Schüssel zurückgeben; mit Plastikfolie abdecken.<br />

1 Stunde oder bis zur doppelten Größe an einem warmen<br />

Ort gehen lassen. Den Teig schlagen und zu einem<br />

runden Laib formen. Ein Blatt Backpapier mit der Hälfte<br />

des zusätzlichen Mehls bestreuen; Teig darauflegen.<br />

Mit Frischhaltefolie abdecken und 30 Minuten an einem<br />

warmen Ort gehen lassen.<br />

4 In der Zwischenzeit den Backofen auf 180 °C vorheizen;<br />

einen Pizzastein in die Mitte des Ofens legen und gleichzeitig<br />

erhitzen.<br />

5 Mit einem scharfen Messer vier Schnitte auf dem Teig in<br />

quadratischer Form machen, ohne die Ecken zu verbinden;<br />

mit restlichem Mehl bestreuen. Den Teig vom Papier auf<br />

den Pizzastein schieben.<br />

6 30 Minuten backen. Ofentemperatur auf 220 °C<br />

erhöhen; weitere 10 Minuten backen oder bis das Brot<br />

beim Klopfen auf den Boden hohl klingt. Auf einem<br />

Drahtgitter abkühlen lassen.<br />

LAGERUNG<br />

Brot wird am besten am Tag des Verzehrs zubereitet, kann<br />

aber danach getoastet werden. In Scheiben schneiden<br />

und dann bis zu 2 Monate einfrieren.<br />

SERVIERVORSCHLÄGE<br />

Servieren Sie getoasteten Brotaufstrich mit Tofu-’Frischkäse’<br />

mit Matcha und einem Spritzer Ahornsirup.<br />

57<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


VEGANE REZEPTE<br />

TOFU VERSION „FETA“<br />

4 Personen<br />

10 Minuten (+ 1 Nacht)<br />

› 125 ml Sojamilch<br />

› 375 g Tofu<br />

› 80 ml Reisweinessig<br />

› 1 EL Zitronensaft<br />

› 1 TL getrocknete Oregano-Blätter<br />

› 1 zerdrückte Knoblauchzehe<br />

› 2 TL Kochsalz<br />

› 1 TL schwarze Pfefferkörner<br />

› ca. 500 ml Olivenöl<br />

1 Sojamilch, Reisweinessig, Zitronensaft, getrocknete Oregano-Blätter, zerdrückten<br />

Knoblauch und Kochsalz in einer großen, flachen Glas- oder Keramikschale<br />

verquirlen. 375 g extra festen Tofu, in Würfel geschnitten, hinzufügen;<br />

gut mischen.<br />

2 Tofu in einer einzigen Schicht auf einem Teller verteilen, mit Frischhaltefolie<br />

abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.<br />

3 Feta abtropfen lassen und sofort verwenden oder Feta trocken tupfen und<br />

in einen Behälter mit 1 TL schwarzen Pfefferkörnern und etwa 500 ml Olivenöl<br />

oder so viel Öl geben, dass der Feta bedeckt ist; verschließen. Alternativ<br />

kann das Öl mit einer der unten aufgeführten Varianten mit zusätzlichen Aromastoffen<br />

gemischt werden, um den Feta zu aromatisieren.<br />

KONSERVIEREN<br />

Feta kann bis zu einer Woche in einem luftdichten Behälter gekühlt aufbewahrt<br />

werden.<br />

OLIVEN<br />

Olivenöl und Pfefferkörner werden mit 30 g entkernten und zerpflückten Kalamata-Oliven,<br />

2 flachgedrückten Knoblauchzehen und 2 Rosmarinzweigen<br />

vermischt.<br />

CHILI<br />

Pfefferkörner weglassen. Das Olivenöl mit 1 in dünne Scheiben geschnittenen<br />

frischen langen roten Chilischote, 1 in dünne Scheiben geschnittenen<br />

Schalotte und 2 Zweigen Thymian mischen.<br />

ZITRONE<br />

Das Olivenöl und die Pfefferkörner mit 3 frischen oder getrockneten Lorbeerblättern<br />

und drei breiten Streifen Zitronenschale mischen.<br />

SIE MÜSSEN MIT<br />

DIESEM REZEPT EINEN<br />

TAG IM VORAUS<br />

BEGINNEN.<br />

58<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


6 Personen<br />

20 Minuten<br />

2 Stunden 30 Minuten<br />

VEGANE REZEPTE<br />

VEGANER BRATEN<br />

& BRATENSAUCE<br />

› 160 ml Wasser<br />

› 70 g weiße Quinoa<br />

› 1 extragroße Zucchini (350 g), der<br />

Länge nach halbiert<br />

› 1 kleine Lauchstange (200 g), nur<br />

der weiße Teil<br />

› 1,9 kg ganzer Butternusskürbis, der<br />

Länge nach halbiert<br />

› 1 kleine Zwiebel (80 g), gehackt<br />

› 2 Zehen Knoblauch, geschält<br />

› 2 ½ EL Olivenöl<br />

› 2 EL frische Thymianblätter<br />

› 3 EL gemahlener Leinsamen<br />

(Flachsschrot)<br />

› 2 EL Warmwasser, extra<br />

› 35 g getrocknete Preiselbeeren<br />

› 35 g Haselnussmehl<br />

Für die vegane Sauce<br />

› 50 g vegane Margarine als<br />

Brotaufstrich<br />

› 1 kleine Zwiebel (80 g), fein gehackt<br />

› 2 EL reines Allzweck- oder<br />

glutenfreies Mehl<br />

› 500 ml Gemüsebrühe<br />

› 1 EL Tamari<br />

DIES IST EINE VEGANE VARIANTE EINES<br />

TRADITIONELLEN BRATENS. UM DARAUS EIN<br />

RICHTIGES WEIHNACHTSFESTESSEN ZU<br />

MACHEN, SERVIEREN SIE DAZU ERBSEN UND<br />

GERÖSTETE ORANGEN- SÜSSKARTOFFELN.<br />

1 Ofen auf 200 °C vorheizen.<br />

2 Das Wasser in einem kleinen Topf zum Kochen bringen,<br />

Quinoa hinzufügen und die Hitze reduzieren. Zugedeckt<br />

15 Minuten kochen lassen oder bis es weich ist. Abkühlen<br />

lassen.<br />

3 Die Zucchini mit einem Löffel aushöhlen, dabei einen<br />

5 mm breiten Rand stehen lassen. Zucchinifleisch aufbewahren.<br />

Lauch, falls erforderlich, zuschneiden, damit es in<br />

die Zucchini passt.<br />

4 Kerne aus dem Kürbis entfernen und entsorgen. Das<br />

Fruchtfleisch aus dem Kürbis schaben, so dass ein Hohlraum<br />

entsteht, der groß genug ist, damit die Zucchini<br />

hineinpasst, gegebenenfalls Zucchini zuschneiden. Kürbisfleisch<br />

aufbewahren.<br />

5 Mit einer Gabel die Zucchini und den Kürbis von innen<br />

einstechen. Das Fruchtfleisch von Zucchini und Kürbis mit<br />

Zwiebel und Knoblauch zerkleinern, bis es fein gehackt ist.<br />

6 2 EL des Öls in einer großen Pfanne bei mittlerer Hitze<br />

erhitzen. Verarbeitetes Gemüse, Thymian und Quinoa<br />

hinzufügen. Würzen. Unter Rühren 5 Minuten dünsten, bis<br />

es weich ist. Abkühlen lassen.<br />

7 In der Zwischenzeit für die Füllung den gemahlenen<br />

Leinsamen und das extra heiße Wasser in einer mittelgroßen<br />

Schüssel mischen; 10 Minuten stehen lassen.<br />

Leinsaatmischung mit Quinoa-Mischung, Preiselbeeren<br />

und Haselnussschrot mischen. Einen Teil der Füllung in die<br />

Zucchini-Hohlräume geben. Andrücken. Lauch in die eine<br />

Hälfte der Zucchini pressen; mit der anderen Hälfte abdecken.<br />

Die restliche Füllung in den Kürbis geben. Andrücken.<br />

Gefüllte Zucchini in eine Kürbishälfte legen; mit der anderen<br />

Hälfte zudecken. Kürbis mit Küchengarn zusammenbinden.<br />

Mit restlichem Öl bestreichen; würzen. In Alufolie wickeln;<br />

in eine Bräterpfanne legen. 2 Stunden rösten oder bis sie<br />

weich sind. 30 Minuten eingewickelt stehen lassen.<br />

Vegane Sauce<br />

1 Margarine in einem mittelgroßen Kochtopf bei mittlerer<br />

Hitze erhitzen. Zwiebel unter Rühren 5 Minuten dünsten.<br />

2 Mehl zugeben und 5 Minuten unter Rühren kochen, bis<br />

alles leicht gebräunt ist.<br />

3 Nach und nach Brühe und Tamari einrühren. Unter<br />

Rühren 3 Minuten kochen lassen oder bis die Sauce eingedickt<br />

ist. Nach Geschmack würzen.<br />

4 Folie vom Braten entfernen; in dicke Scheiben schneiden.<br />

Mit Bratensauce servieren.<br />

59<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


VEGANE REZEPTE<br />

CHIA-CRÊPES<br />

MIT BANANE & SCHWARZEM<br />

SESAM<br />

4 Personen<br />

15 Minuten +<br />

20 Minuten (Ruhezeit)<br />

15 Minuten<br />

› 110 g glattes Mehl<br />

› 1 EL weiße Chiasamen<br />

› 2 ½ EL Kokosnusszucker<br />

› ½ TL gemahlener Zimt<br />

› 250 ml Mandelmilch<br />

› ca. 125 ml Wasser<br />

› 30 g Kokosnussöl<br />

› 4 Zuckerbananen (520 g)<br />

› 190 g Kokosnuss- oder veganer<br />

Joghurt<br />

› 2 EL Heidelbeeren<br />

› 2 EL schwarzer Sesam<br />

JE HEISSER DIE PFANNE, DESTO BESSER DIE<br />

CRÊPES, ABER NEHMEN SIE DIE PFANNE<br />

ZWISCHEN DEN EINZELNEN CRÊPES FÜR<br />

EINIGE SEKUNDEN VON DER HITZE, DAMIT<br />

SIE NICHT ANBRENNEN.<br />

60<br />

1 Mehl, Chiasamen, 2 TL Kokosnusszucker und Zimt in<br />

einer mittelgroßen Schüssel mischen. In der Mitte eine<br />

Vertiefung machen; nach und nach Mandelmilch und<br />

Wasser verrühren, bis die Masse glatt ist. 20 Minuten<br />

stehen lassen.<br />

2 Eine antihaftbeschichtete Bratpfanne von 26 cm<br />

(oberes Maß) bei starker Hitze erhitzen. Mit einem Teil<br />

des Kokosnussöls leicht einfetten. ½ Tasse des Teigs in die<br />

Mitte der heißen Pfanne gießen, die Pfanne schwenken,<br />

um den Teig gleichmäßig auf dem Boden zu verteilen.<br />

1 Minute backen oder bis der Teig gebräunt ist. Wenden,<br />

auf der anderen Seite goldgelb backen. Auf einen Teller<br />

geben. Zum Warmhalten mit Folie abdecken. Mit dem<br />

restlichen Teig fortfahren und die Pfanne mit Kokosnussöl<br />

einfetten, so dass insgesamt 4 Crêpes entstehen.<br />

3 Herd auf mittlere Hitze reduzieren. Die Bananen der<br />

Länge nach halbieren und den restlichen Zucker auf<br />

die Schnittseite der Bananenhälften streuen. Mit der<br />

Schnittseite nach unten in der Pfanne 1 Minute braten<br />

oder bis die Bananen karamellisiert sind.<br />

4 Crêpes auf die Teller verteilen. Mit karamellisierter<br />

Banane, Joghurt und Heidelbeeren belegen; mit Sesam<br />

bestreuen.<br />

TIPP<br />

Zuckerbananen, auch als Fingerbananen bekannt, sind<br />

kleiner und süßer als normale Bananen. Falls nicht verfügbar,<br />

halbieren Sie normale Bananen in Längs- und<br />

Querrichtung.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


UNSER JAHRESENDE<br />

WIRD EIN KRACHER<br />

Möchten Sie dieses Jahr die Feinschmecker an Ihrem Festtisch verwöhnen?<br />

Mit diesem Châteauneuf-du-Pâpe, der zu Ihrem Fleisch- oder Käsegericht passt,<br />

werden sich Ihre Gäste in einem echten Sternerestaurant fühlen.<br />

Und dies zu einem funkelnden Preis.<br />

Scannen Sie diesen „Weinratgeber-Code“<br />

für köstliche Vorschläge und preiswerte Tipps.<br />

Solange der vorrat reicht.<br />

Mam ALDI ass all Dag extra, ganz einfach


VEGETARISCHES REZEPT<br />

CREMIGE SUPPE<br />

MIT PASTINAKEN, BIRNEN<br />

& HASELNÜSSEN<br />

VON SANDRINE<br />

lespaniersdesandrine.lu<br />

6 Personen 15 Minuten 20 – 30 Minuten<br />

› 1 kg Pastinaken<br />

› 400 g Kartoffeln<br />

› 2 Birnen<br />

› 1 Zwiebel<br />

› 3 Knoblauchzehen<br />

› 2 l Wasser<br />

› 1 Gemüsebrühwürfel<br />

› 2 EL Olivenöl<br />

› ein paar Kardamomkörner<br />

› Salz und Pfeffer<br />

› Haselnüsse<br />

Sandrine Pingeon<br />

Ramunas Astrauskas<br />

REZEPT<br />

FOTOS<br />

62<br />

1 Die Pastinaken schälen, waschen und in grobe<br />

Würfel schneiden.<br />

2 Die Kartoffeln schälen, waschen und in grobe<br />

Würfel schneiden. Die Zwiebel und den Knoblauch<br />

klein hacken.<br />

3 Die Birnen schälen, entkernen und in Würfel<br />

schneiden.<br />

4 Das Wasser mit einem Gemüsebrühwürfel<br />

zum Kochen bringen.<br />

5 Die gehackte Zwiebel mit dem Knoblauch in<br />

einer Schmorpfanne in Olivenöl glasig dünsten.<br />

6 Pastinaken, Kartoffeln und Birnen hinzufügen.<br />

Mit der heißen Brühe bedecken und 20 – 30<br />

Minuten köcheln lassen.<br />

7 Mixen. Bei Bedarf mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Das Velouté mit einer Prise Pfeffer<br />

und ein paar zerdrückten gerösteten Haselnüssen<br />

auf Tellern anrichten.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


KARAMELLISIERTER SEETEUFEL<br />

KAROTTENPÜREE MIT GRÜNEM ANIS & GEMÜSEPICKLES<br />

BY LES ROSES<br />

6 Personen<br />

60 Minuten + 24 Std. marinieren<br />

20 Minuten<br />

Für den Fisch<br />

› 1 Seeteufelschwanz (1,8 – 2 kg)<br />

› 500 g junge Möhren mit Grün<br />

› 10 g grüner Anis<br />

› 200 g Gemüsebrühe<br />

› 300 g Kadaif-Nudeln<br />

(feine türkische Nudeln)<br />

› Sesamöl<br />

› 50 g leicht gesalzene Butter<br />

Für die Pickles<br />

› 1 l Wasser<br />

› 60 g Weißweinessig<br />

› 80 g Zucker<br />

› 2 Sternanis<br />

› 3 g Pfefferkörner<br />

› 3 g Fenchelsamen<br />

› 3 g Senfkörner<br />

› Thymian/Lorbeerblatt<br />

› Gemüse Ihrer Wahl für die Pickles<br />

(Möhren, Zwiebeln, Blumenkohl,<br />

Fenchel ...)<br />

Der Seeteufel<br />

1 Lassen Sie die Seeteufelfilets von Ihrem Fischhändler<br />

säubern und anheben, in 6 Portionen schneiden.<br />

Die Pickles<br />

1 Pickles vorbereiten: Gemüse in dünne Streifen schneiden.<br />

Alle Zutaten für die Pickles zum Kochen bringen, die<br />

kochende Mischung über die dünnen Gemüsescheiben<br />

gießen und mindestens 24 Stunden im Kühlschrank marinieren<br />

lassen.<br />

2 Die Möhren schälen, waschen und in einer Gemüsebrühe<br />

mit dem grünen Anis kochen. Nach dem Kochen<br />

mixen und mit der Butter verrühren.<br />

3 Die Kadaif-Nudeln mit etwas Sesamöl mischen. Mit<br />

Salz und Pfeffer würzen.<br />

Locker in eine Form Ihrer Wahl geben und im Ofen bei<br />

180 °C backen, bis sie Farbe bekommen.<br />

4 Kurz vor dem Servieren die Seeteufelportionen in einer<br />

heißen beschichteten Pfanne karamellisieren und mit<br />

einem Stückchen Butter fertig braten, das Herz sollte noch<br />

perlmuttfarben sein (3 bis 4 Minuten).<br />

5 Auf einem Teller anrichten: erst die Kadaif-Nudeln, ein<br />

wenig Karottenpüree mit grünem Anis daraufgeben, dann<br />

die zuvor abgetropften Gemüsepickles und mit dem Seeteufel<br />

abschließen.<br />

Geöffnet Donnerstag bis Montag<br />

von 18:30 Uhr bis 22:30 Uhr,<br />

und Sonntag von 12:00 Uhr bis 14:00 Uhr<br />

(Einheitsmenü)<br />

Änderungen der Öffnungszeiten sind vorbehalten. Um<br />

informiert zu bleiben, besuchen Sie casino2000.lu<br />

Informationen und Reservierung:<br />

+352 / 23 611-410<br />

+352 / 23 611 -1 — info@casino2000.lu<br />

casino2000.lu<br />

Nur für Erwachsene


DOSSIER<br />

64<br />

TEXT Susanne Jaspers<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


DOSSIER<br />

ZUCKER<br />

DIE KALORIENBOMBIGE<br />

VERSUCHUNG<br />

Auch und vor allem dank Zucker wird Europa immer kugelrunder.<br />

Eine erstaunliche Karriere, die der süße Verführer da hingelegt<br />

hat – wenn man bedenkt, dass ihn in unseren Breiten vor knapp<br />

200 Jahren noch kaum jemand kannte.<br />

TROPISCHES NATURPRODUKT<br />

Eigentlich müsste man ja meinen, Zucker sei total gesund.<br />

Schließlich handelt es sich um ein pflanzliches Produkt,<br />

und was aus der Natur kommt, gilt in der Regel als unverdächtig.<br />

Gewonnen wird Zucker einerseits aus dem<br />

tropischen Zuckerrohr, dessen lateinische Fachbezeichnung<br />

Saccharum officinarum lautet, und das vor allem<br />

in Brasilien, Indien und China sowie in Australien, den<br />

USA und weiteren lateinamerikanischen Ländern angebaut<br />

wird. Hauptsache, es ist schön warm, denn bei Frost<br />

stirbt Zuckerrohr im Handumdrehen den Erfrierungstod.<br />

Süßmäulern, die auf die Idee verfallen sollten, an<br />

ein paar Zuckerrohrblättern zu knabbern, sei an dieser<br />

Stelle empfohlen, sich besser auf die Halme zu verlegen,<br />

denn in deren Mark befindet sich der Zucker. Das nach<br />

ein- oder gar mehrjähriger Kulturdauer geerntete Mark<br />

enthält zwischen elf und 20 Prozent davon, wird gepresst<br />

und dann entweder zu braunem Rohrzucker eingedampft<br />

oder zur Gewinnung von weißem Zucker gereinigt und<br />

konzentriert.<br />

NAPOLEON WAR EIN RÜBEN-FAN<br />

Im Gegensatz zur Zuckerrohrpflanze, deren süßes Geheimnis<br />

bereits 8.000 v. Chr. in Neuguinea gelüftet wurde,<br />

hat die auch in unseren Graden verbreitete Runkelrübe ihren<br />

Siegeszug als Zuckerlieferantin erst vergleichsweise<br />

spät angetreten. Im Jahr 1747 stellte der deutsche Chemiker<br />

Andreas Sigismund Marggraf (1709-1782), dessen Vater<br />

in seiner Berliner Apotheke einen lukrativen Handel<br />

mit dem damals apothekenpflichtigen Luxusgut Rohrzucker<br />

betrieb, auf seiner Suche nach Zucker in heimischen<br />

Gewächsen fest, dass der Zucker der Runkelrübe mit dem<br />

des Rohrzuckers identisch war. Innerhalb weniger Jahr-<br />

zehnte gelang es, den ursprünglich geringen Zuckeranteil<br />

von rund 1,5 Prozent auf fünf und später über zwölf<br />

Prozent zu steigern. Heute liegt er bei durchschnittlich<br />

17 Prozent. Mit der Entdeckung des Rübenzuckers war<br />

das Monopol des importierten Rohrzuckers gebrochen.<br />

Durch Napoleons Kontinentalsperre gegen britische Kolonialwaren<br />

in den Jahren 1806-1813, dem damit einhergehenden<br />

Einbruch des Zuckerrohrhandels und eine rübenfreundliche<br />

Gesetzgebung des Franzosen erlebte die<br />

65<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


DOSSIER<br />

Zuckergewinnung aus Rüben einen regelrechten Boom,<br />

der allerdings nach der Aufhebung der Sperre komplett<br />

einbrach. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts führte die<br />

Konkurrenz zwischen Rüben- und Rohrzucker zu jenem<br />

massiven Preisverfall, der Zucker endgültig von einem<br />

Luxus- zum Konsumgut für die Massen werden ließ.<br />

GEMEIN:<br />

FIES VERSTECKTE KALORIECHEN<br />

Wer aufs Gewicht achten will, hat es in Sachen Zucker leider<br />

nicht leicht. Es reicht nicht, sich die Sahnetorte oder<br />

ein paar Löffel im Kaffee zu verkneifen. Auch der Verzicht<br />

auf den regelmäßigen Genuss von Cola mit ihren<br />

berühmt-berüchtigten 35 Zuckerwürfeln pro Liter rettet<br />

nicht zwingend vor dem Verlust der schlanken Linie. Wobei<br />

alternative Softdrinks keine Lösung sind. Limonaden<br />

und Konsorten hinken dem Kalorienbomben-Klassiker<br />

Cola nur um wenige Würfelchen hinterher. In zahlreichen<br />

Lebensmitteln versteckt sich Zucker, auch wenn man das<br />

auf Anhieb kaum vermuten würde. Besonders gefährlich<br />

sind Saucen. So ist in den meisten Ketchup-Sorten Zucker<br />

neben Tomatenmark Hauptbestandteil, Barbecue-Saucen<br />

kommen gerne mal auf bis zu drei Würfel pro Esslöffel.<br />

Selbst im vermeintlich ach so gesunden Müsli ist Zucker<br />

eine beliebte Zutat. Augen auf vor allem bei Cornflakes &<br />

Co.! Das gilt übrigens gleichfalls für die zum Frühstück<br />

ebenso beliebten Fruchtjoghurts.<br />

ACHTUNG MÄNNER!<br />

Zucker macht leider nicht nur dick und schadet den Zähnen,<br />

er kann sich auch auf die Psyche auswirken. So fanden<br />

Forscher des University College London im Rahmen<br />

einer großangelegten Studie vor einigen Jahren heraus,<br />

dass bei Männern, die am Tag rund 70 Gramm Zucker<br />

konsumierten, fünf Jahre später ein um knapp 25 Prozent<br />

erhöhtes Risiko für Stimmungsschwankungen wie<br />

Depressionen bestand. Erstaunlicherweise hatte der Zuckerkonsum<br />

auf das Gemüt von Frauen der Untersuchung<br />

zufolge keine Auswirkungen. Daher ein Rat an alle Leserinnen,<br />

die einen Mann an ihrer Seite haben, der gern<br />

über Unterzucker klagt (Für diejenigen, die das nicht kennen:<br />

„Ich hab’ Unterzucker“ lautet eine klassische Ausrede<br />

für schlechte Laune.): Diesem Zustand besser nicht mit<br />

zu viel Schokolade abhelfen, sonst wird die Laune irgendwann<br />

noch schlechter.<br />

66<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


DOSSIER<br />

TÖDLICHER TRAUBENSIRUP?<br />

Bereits die alten Römer waren bekanntlich<br />

keine Kostverächter und auch Süßem<br />

durchaus nicht abgeneigt. Der Haken:<br />

Zucker war in Rom eine absolute<br />

Rarität, die aus Indien importiert werden<br />

musste und die sich daher nur die ganz<br />

Reichen leisten konnten. Alle anderen<br />

griffen auf Defrutum zurück, Traubensirup:<br />

Traubensaft wurde hierfür durch<br />

langes Kochen auf in der Regel ein Drittel<br />

seines ursprünglichen Volumens reduziert.<br />

Das Problem bei der Sache war,<br />

dass die allgemeine Empfehlung lautete,<br />

den Sirup in Bleigefäßen zu kochen.<br />

Heute ist bekannt, dass das ziemlich<br />

ungesund ist. Damals wusste man das<br />

nicht. Mit dem Resultat, dass manche<br />

Wissenschaftler mittlerweile vermuten,<br />

das Römische Reich sei nicht aufgrund<br />

von Laster und Dekadenz zugrunde gegangen,<br />

sondern schlicht und einfach<br />

nach und nach einer kollektiven Bleivergiftung<br />

zum Opfer gefallen.<br />

DIE SACHE MIT DEM<br />

SÜSSSTOFF<br />

Als Erfinder – oder vielmehr zufälliger<br />

Entdecker – des ersten künstlichen Süßstoffs<br />

gilt der russischstämmige Chemiker<br />

Constantin Fahlberg (1850-1910), der<br />

Ende des 19. Jahrhunderts an der amerikanischen<br />

Johns-Hopkins-Universität<br />

eigentlich über Steinkohlenteer forschte.<br />

Er selbst erklärte seinen Zufallsfund<br />

später so: „Ich hatte, nachdem ich<br />

den ganzen Tag fleißig gearbeitet hatte,<br />

meine Hände vor dem Nachhausegehen<br />

gründlich gewaschen. Ich war<br />

sehr überrascht, als meine Hände beim<br />

Essen, als ich das Brot zum Munde führte,<br />

süß schmeckten. Ich hatte die Hausfrau<br />

im Verdacht, [doch] nicht das Brot<br />

schmeckte süß, sondern meine gewaschenen<br />

Hände“ – der Süßstoff Saccharin<br />

war geboren.<br />

DIE HORRORMÄR VOM ASPARTAM<br />

Einer der meistverbreiteten Süßstoffe neben Saccharin ist heute das auch<br />

unter dem Namen Nutrasweet bekannte Aspartam, das in zahllosen Light-<br />

Produkten wie z. B. in Coca-Cola Zero enthalten ist. Auch wenn Verschwörungstheoretiker<br />

gern erzählen, mit Aspartam wollten irgendwelche geheimnisvollen<br />

US-Unternehmen die Weltbevölkerung vergiften: Bislang<br />

ist der Unkenruf, der Süßstoff sei krebserregend, in keiner wissenschaftlichen<br />

Studie nachgewiesen worden. Das Problem beim Süßstoff ist lediglich,<br />

dass er zuckrige Gelüste kein bisschen stillt. Das Zeug schmeckt<br />

zwar süß, aber das Gehirn lässt sich nicht austricksen – die Lust auf was<br />

„echt Süßes“ bleibt bestehen. So kann Süßstoff schlimmstenfalls sogar<br />

zum Dickmacher werden, wenn nach dem Verzehr von ersatz-gesüßten<br />

Lebensmitteln dann doch noch zu „richtigen“ gegriffen wird. Tipp: In solchen<br />

Fällen soll ein Stückchen Traubenzucker angeblich Wunder wirken.<br />

DIE MENGE MACHT’S<br />

Natürlich braucht keine Naschkatze ganz und gar auf Zucker zu verzichten.<br />

Doch wer Gewicht und Zähne (be)halten will, für den gilt folgende<br />

Faustregel: Laut WHO sollten es für einen Erwachsenen nicht mehr als 25<br />

bis 50 Gramm reiner Zucker am Tag sein, wobei 50 Gramm ca. 10 Teelöffeln<br />

entsprechen. Wie, Sie meinen, so viel würden Sie niemals zu sich nehmen?<br />

Nun ja, allein eine Dose Limo hat gut und gerne mal 40 Gramm …<br />

67<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


DOSSIER<br />

www.atelier-de-cuisine.com<br />

REZEPTE<br />

RUND UM<br />

DEN ZUCKER<br />

VON BERTRAND DUCHAMPS<br />

68<br />

REZEPTE<br />

FOTOS<br />

Bertrand Duchamps<br />

Dominika Montonen-Koivisto<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


DOSSIER<br />

LACHS<br />

MIT REISNUDELN &<br />

SOJA-KARAMELL<br />

1 Person<br />

15 Minuten<br />

3 x 15 Minuten<br />

› 125 g schottischer Lachs<br />

› 6 getrocknete Shiitake-Pilze<br />

› einige Romanesco-Kohlröschen<br />

› 100 g Reisnudeln<br />

› 2 EL Sojasauce<br />

› 2 EL Ahornsirup<br />

› 2 Bio-Clementinen<br />

› ½ cm Ingwer<br />

› 1 kleine Schalotte<br />

› 1 TL Gewürzsalz von Bertrand<br />

(oder eine andere Mischung<br />

Ihrer Wahl)<br />

› 1 EL Olivenöl<br />

› 1 TL grüner Pfeffer<br />

› Kornblumenblüten<br />

1 Die Schalotte und den Ingwer in feine Streifen schneiden.<br />

2 Den Saft der Clementinen auspressen. Die Zesten einer halben Clementine<br />

hinzufügen.<br />

3 Die grünen Pfefferkörner leicht zerdrücken.<br />

4 Die Pilze zum Rehydrieren für ½ Stunde in siedendes Wasser legen.<br />

5 Das Olivenöl in einen kleinen Topf geben und die Schalotte, den Ingwer,<br />

die Sojasauce, den Ahornsirup, den Pfeffer, den Saft und die Schale der<br />

Clementinen darin anbraten. 10 Minuten aufkochen lassen, um die Sauce zu<br />

karamellisieren.<br />

6 Den Lachs in eine ofenfeste Form legen, die Karamellsauce hinzufügen und<br />

8 – 10 Minuten auf mittlerer Grillstufe garen.<br />

7 Die Champignons in Olivenöl anbraten, mit dem Gewürzsalz würzen und<br />

10 Minuten dünsten.<br />

8 Die Reisnudeln in kochendem Wasser 10 Minuten kochen. Abgießen und mit<br />

kaltem Wasser abspülen. Zum Aufwärmen schnell in einem Sieb unter heißes<br />

Wasser halten.<br />

9 Die Nudeln in einen Suppenteller geben, dann den Lachs mit der Sauce,<br />

die Champignons und die Kohlröschen hinzufügen. Zur Dekoration einige<br />

Kornblumenblüten hinzufügen.<br />

69<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


DOSSIER<br />

GEFLÜGELFILETS<br />

& GRÜNES KOKOSNUSS-CURRY<br />

2 Personen<br />

15 Minuten<br />

15 Minuten<br />

› 4 Geflügelfilets<br />

› 1 TL Kokosblütenzucker<br />

› 100 ml Kokosnussmilch<br />

› 1 EL Fischsauce<br />

› ½ Knoblauchzehe<br />

› 10 cm Zitronengras<br />

› 1 TL grüne Currypaste<br />

› 1 Passionsfrucht<br />

› 1 TL natives Kokosnussöl<br />

› 1 TL Olivenöl<br />

› 2 EL Mischung aus Rosenkohl, geriebener<br />

Möhre, Frühlingszwiebel<br />

und Salatherz, gehackt, als Deko<br />

› 1 rote Paprika<br />

1 Das Kokosnussöl mit der Currypaste in einen kleinen Topf geben. Die Paste<br />

bei hoher Hitze unter ständigem Rühren rösten, sie sollte am Boden haften<br />

bleiben. Wenn sich die Aromen entfalten, die Kokosmilch hinzufügen. Umrühren,<br />

10 Minuten köcheln lassen.<br />

2 Die Fischsauce, den Zucker, den fein gehackten Knoblauch und das Zitronengras<br />

hinzufügen, mischen und 5 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen. Den<br />

Herd ausschalten und 5 Minuten ziehen lassen, durch ein Sieb passieren.<br />

3 Das Olivenöl in eine Gitterpfanne geben und das Huhn 5 bis 7 Minuten auf<br />

jeder Seite braten.<br />

4 Die Sauce auf einen Teller geben und dann die Filets und das Gemüse anrichten.<br />

Mit dünnen Scheiben roter Paprika und Passionsfrucht dekorieren.<br />

70<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


ROTE BETE<br />

CHIOGGIA-PAPILLOTE<br />

DOSSIER<br />

1 Person 10 Minuten 45 Minuten<br />

› 1 Rote Bete „Chioggia“<br />

› Cabécou mit Ziegenrohmilch<br />

› ½ EL Vergeoise (Rübenzucker)<br />

› 1 TL Gewürzsalz von Bertrand (oder<br />

eine andere Mischung Ihrer Wahl)<br />

› 1 EL Olivenöl<br />

› Walnüsse<br />

› Espelette-Pfeffer<br />

› Schnittlauch<br />

1 Die Rote Bete waschen und grob säubern, indem Sie sie mit Alufolie abreiben.<br />

DIe Rote Bete in eine Backpapierhülle wickeln und 2 Stunden bei<br />

180 °C im Backofen garen. Den Ofen ausschalten und die Rote Bete im Ofen<br />

abkühlen lassen.<br />

2 Öl, Zucker und Salz in einer Bratpfanne schmelzen, die Rübe halbieren,<br />

flach in die Pfanne legen und 15 Minuten bei schwacher Hitze karamellisieren.<br />

3 Die Walnusskerne halbieren.<br />

4 Die Rote-Bete-Hälften auf einen Teller legen. Den fein gehackten Schnittlauch<br />

daraufgeben, den mit einem Schuss Espelette-Paprika gewürzten Käse<br />

hinzufügen und mit Walnüssen garnieren.<br />

71<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONOBST<br />

5 FAKTEN ÜBER<br />

ORANGEN<br />

GESUNDHEIT & GUTE<br />

STIMMUNG FÜR<br />

DEN WINTER<br />

Orangen sind eigentlich eine<br />

Kreuzung aus Mandarine und<br />

Pampelmuse und gehören zur<br />

Gattung der Endokarp-Beeren.<br />

Der „Apfel aus China/Sina“<br />

(„Apfelsine“) wurde bereits<br />

von Alexander dem Großen<br />

300 v. Chr. als goldener Apfel<br />

bezeichnet. Es gibt ca. 600<br />

verschiedene Sorten, ein richtig<br />

großer Orangenbaum kann bis<br />

zu 200 kg pro Jahr erbringen.<br />

EINKAUF &<br />

LAGERUNG<br />

Orangen reifen nicht nach, sie<br />

werden bereits reif geerntet.<br />

Am besten lagert man<br />

Orangen bei 4 bis 7 °C. Wie<br />

viele andere Früchte auch<br />

sollte man Orangen nicht mit<br />

Äpfeln gemeinsam lagern,<br />

da diese ein Reifungshormon<br />

abgeben, das die Orangen<br />

schneller schlecht werden<br />

lässt.<br />

SÜSSER<br />

HINGUCKER<br />

Orangen sind voller Vitamin C<br />

(200 g decken den Tagesbedarf),<br />

Carotinoiden<br />

und Flavonoiden, die das<br />

Risiko von Krebs- und<br />

Herzkreislauferkrankungen<br />

senken. Sie passen zu Salaten,<br />

Nüssen, Fisch und Geflügel und<br />

sind auf jeden Fall immer<br />

ein echter Hingucker.<br />

DUNKEL IST NICHT<br />

GLEICH REIFER<br />

Ob die Orangenschale heller<br />

oder dunkler ist, hängt von den<br />

Temperaturschwankungen<br />

zwischen Tag und Nacht ab, nicht<br />

von der Sonneneinstrahlung oder<br />

Wärme, und zeigt daher nicht den<br />

Reifegrad der Frucht. Orangen mit<br />

feinporiger Schale sind saftiger<br />

als grobporige Apfelsinen.<br />

TEXT Martina Schmitt-Jamek<br />

72<br />

GESUNDE SCHALE<br />

Die weiße Haut der Orangen enthält viele gesundheitsfördernde<br />

Pflanzenstoffe, v. a. die vor freien Radikalen schützenden Flavonoide.<br />

Wen es geschmacklich nicht stört, sollte sie also mitessen. Die<br />

Schale – nur von ungespritzten Orangen verwenden! – enthält viele<br />

Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe. Geraspelt auf Salat oder in<br />

Süßspeisen unterstützt sie die Fettverbrennung, hält den Darm fit<br />

und senkt den Cholesterinspiegel. Man kann sie auch wie Kaugummi<br />

gegen Mundgeruch kauen oder als Tee genießen.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


KÜRBISSUPPE<br />

MIT CURRY<br />

SAISONOBST<br />

4 ‒ 6 Personen 30 Minuten 30 ‒ 40 Minuten<br />

› 60 ml Olivenöl<br />

› 1 Zwiebel, gehackt<br />

› 4 Stangen Stangensellerie, gehackt<br />

› 2 Knoblauchzehen, zerdrückt<br />

› 2 EL Currypulver<br />

› 750 ml Kürbis, geschält und gewürfelt,<br />

Kerne aufbewahren<br />

1 Den Ofen auf 180 °C vorheizen.<br />

2 3 EL Olivenöl in einem großen Topf erhitzen<br />

und die Zwiebel und den Sellerie anschwitzen,<br />

bis sie weich sind. Knoblauch,<br />

Curry, Kürbis und Möhren hinzufügen und<br />

eine Minute anbraten. Orangensaft und<br />

-schale, sowie Bouillon hinzugeben und kochen<br />

lassen, bis alles gar ist.<br />

› 4 – 5 Karotten, geschält und gewürfelt<br />

› 100 ml Orangensaft und geriebene<br />

Schale einer Orange<br />

› 1 l Gemüsebrühe<br />

› ½ TL getrocknete Chili-Flocken<br />

› 2 TL gehackter Thymian<br />

› 1 Dose (410 g) Kokosnussmilch<br />

3 Die Kürbiskerne waschen, gut abtrocknen<br />

und mit dem restlichen Olivenöl, Chiliflocken<br />

und Thymian mischen, dann 20 Minuten im<br />

Ofen knusprig rösten. Beiseitestellen.<br />

4 Die Kokosmilch in die Suppe geben und<br />

5 Minuten köcheln lassen. Glatt rühren, mit<br />

knusprigen Kürbiskernen garnieren und servieren.<br />

73<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


ORANGEN-<br />

TAMARINDEN-<br />

VINAIGRETTE<br />

ORANGEN-<br />

CREME<br />

4 Personen 10 Minuten<br />

1 Glas 20 Minuten 15 Minuten<br />

› 80 ml Tamarindensauce<br />

› 50 ml Orangensaft<br />

› 1 TL Rizinuszucker<br />

› 5 ml Sesamöl<br />

› 45 ml Olivenöl<br />

› 1 EL geriebene Orangenschale<br />

› 10 ml Fischsauce<br />

› 45 ml Wasser<br />

› ½ gehackte Chilischote<br />

› 2 EL gehackter Koriander<br />

1 Die Tamarindensauce mit dem Orangensaft und dem<br />

Zucker verquirlen, bis sich der Zucker auflöst.<br />

2 Sesamöl, Olivenöl, geriebene Orangenschale, Fischsauce,<br />

Wasser, gehackte Chilischote und gehackten Koriander<br />

hinzufügen.<br />

3 In einem Geflügelsalat servieren oder einen geputzten<br />

Fisch mit Orangen- und Fenchelscheiben füllen, mit Marinade<br />

beträufeln und gar kochen.<br />

› 150 ml Orangensaft<br />

› 1 EL (15 ml) Zitronensaft<br />

› 150 g Butter<br />

› 180 g Zucker<br />

› 3 extragroße Eier + 2 extragroße Eigelb<br />

1 Orangensaft, Zitronensaft, Butter und Zucker bei mittlerer<br />

Hitze in einen Topf geben und rühren, bis die Butter<br />

geschmolzen und der Zucker aufgelöst ist.<br />

2 3 extragroße Eier und 2 extragroße Eigelb miteinander<br />

verquirlen. Nach und nach die Orangenmischung unter<br />

ständigem Rühren hinzufügen. In den Topf zurückgeben<br />

und unter Rühren 7 – 8 Minuten kochen, bis die Mischung<br />

eingedickt ist und sie am Löffelrücken haften bleibt.<br />

3 Vor dem Servieren im Kühlschrank abkühlen lassen.<br />

74<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONOBST<br />

HÜHNCHEN<br />

SÜSS-SAUER<br />

4 Personen<br />

30 Minuten<br />

20 Minuten<br />

› 4 große Hähnchenfilets<br />

› 60 g Maismehl, plus 2 TL zum<br />

Bestäuben<br />

› 30 g Mehl<br />

› 1 TL Backpulver<br />

› Salz und gemahlener Pfeffer<br />

› 250 ml kaltes Wasser<br />

› Pflanzenöl, zum Braten<br />

› 1 Zwiebel, in Stücke geschnitten<br />

› 2 EL geriebener frischer Ingwer<br />

› 150 g Ananasstücke, abgetropft<br />

› 2 Paprikaschoten (1 rote, 1 gelbe),<br />

gehackt<br />

› 45 ml Tomatensauce<br />

› 100 ml Orangensaft und<br />

geriebene Schale einer Orange<br />

› 45 ml Essig<br />

1 Das Huhn in 3 cm große Würfel<br />

schneiden.<br />

2 Maisstärke, Mehl, Backpulver, Gewürze<br />

und 125 ml kaltes Wasser mischen,<br />

um einen glatten Teig zu erhalten.<br />

Beiseitestellen.<br />

3 Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen<br />

und Zwiebel, Ingwer, Ananas und<br />

Paprika leicht anbraten. Tomatensauce,<br />

Orangensaft und -zesten, Essig<br />

und restliches Wasser hinzufügen<br />

und köcheln lassen, bis die Sauce eindickt.<br />

4 5 cm Pflanzenöl in einer Bratpfanne<br />

erhitzen. Das Hühnerfleisch mit<br />

etwas Speisestärke bestreuen und<br />

in den Teig tauchen, um es zu überziehen.<br />

Portionsweise braten, bis das<br />

Hähnchen goldbraun und durchgegart<br />

ist. Auf Papiertüchern abtropfen<br />

lassen.<br />

5 Hähnchen in Sauce schwenken<br />

und mit gedünstetem Reis servieren.<br />

75<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONOBST<br />

BARBECUE-RIBS<br />

4 Personen 35 Minuten 35 Minuten<br />

› 125 ml Pfirsich-Chutney<br />

› 100 ml Tomatensauce<br />

› 100 ml Saft und geriebene Schale<br />

von 1 Orange<br />

› 100 ml Worcestershire-Sauce<br />

› 60 ml Apfelessig<br />

› 1 – 2 EL zerdrückter Knoblauch,<br />

› Ingwer und Chilipaste<br />

› 1 kg Rinderrippchen<br />

› 1 EL Sesamkörner<br />

› 6 – 8 Frühlingszwiebeln, fein<br />

gehackt<br />

› 60 g Koriander<br />

1 Die ersten 6 Zutaten mischen. Sauce<br />

über die Rippchen in einer Bratpfanne gießen.<br />

2 Pfanne schwenken, damit sich alles<br />

gut vermischt, und 30 – 35 Minuten oder<br />

bis zum Durchgaren und Karamellisieren<br />

braten.<br />

3 Mit Sesam, Frühlingszwiebeln und Koriander<br />

bestreut servieren.<br />

TIPPS<br />

› Geriebene Orangenschale mit etwas gehacktem Rosmarin und Meersalz<br />

vermischen und zum Würzen verwenden.<br />

› Einen Spritzer Orangensaft, etwas geriebene Orangenschale, gehackten<br />

Thymian, einen Schuss Olivenöl und etwas Kreuzkümmel zu<br />

gewürfelten Süßkartoffeln und Butternuss hinzufügen. Bei 180 °C<br />

knusprig rösten und durchgaren.<br />

› Einen großzügigen Löffel Marmelade, den Saft einer Orange, einen Löffel<br />

geriebenen Ingwer und einen Schuss Sojasauce miteinander mischen.<br />

Auf mageren Schweinekoteletts verreiben und grillen, bis sie gar sind.<br />

76<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONOBST<br />

POCHIERTE<br />

ORANGEN<br />

4 Personen 20 Min. 30 ‒ 40 Min.<br />

› 250 ml hellbrauner Zucker<br />

› 125 ml Wasser<br />

› 100 ml Orangensaft<br />

› geriebene Schale von 1 Orange<br />

› 1 TL gehackter Rosmarin<br />

› 4 Nelken<br />

› 3 EL (45 ml) Orangenlikör<br />

› 1 gespaltene Vanilleschote<br />

› 4 – 6 Orangen<br />

1 Mischen Sie in einem Topf mit dickem Boden hellbraunen<br />

Zucker, Wasser, Saft und geriebene Orangenschale,<br />

gehackten Rosmarin, Nelken, Orangenlikör und Vanilleschote.<br />

2 Vorsichtig 4 – 6 Orangen schälen, in die Pfanne geben<br />

und köcheln lassen, bis sie gar sind und die Flüssigkeit sirupartig<br />

geworden ist.<br />

3 Abkühlen lassen und mit Eiscreme servieren.<br />

77<br />

Kachen_O lactose_19-10-20.indd 3 21/10/<strong>2020</strong> 15:01<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONOBST<br />

ORANGEN-MOHN-<br />

KUCHEN<br />

8 ‒ 10 Personen<br />

45 Minuten<br />

40 ‒ 60 Minuten<br />

› 125 ml frischer Orangensaft<br />

› 125 ml griechischer Joghurt<br />

› 3 EL Mohn<br />

› 250 g Butter, gewürfelt<br />

› 320 g Streuzucker<br />

› 3 EL fein geriebene Orangenschale<br />

› 4 extragroße Eier<br />

› 340 g Kuchenmehl<br />

› 2 ½ TL Backpulver<br />

› 125 g weiche Butter<br />

› 250 g Frischkäse<br />

› 250 g Puderzucker<br />

› Backspray<br />

TEXT Martina Schmitt-Jamek<br />

1 Ofen auf 160 °C vorheizen. Eine 25 cm<br />

lange Kuchenform mit losem Boden mit<br />

Backspray besprühen.<br />

2 Orangensaft, Joghurt und Mohn in<br />

einer Schüssel mischen. Butter, Streuzucker<br />

und Orangenabrieb in einer großen<br />

Schüssel schaumig rühren. Die Eier einzeln<br />

einrühren, bis alles gut vermischt ist.<br />

3 Gesiebtes Mehl und Backpulver zur Eiermasse<br />

geben.<br />

4 Joghurtmischung hinzugeben und mit<br />

einem großen Metalllöffel vorsichtig<br />

unterheben.<br />

5 Die Mischung mit dem Löffel in die<br />

vorbereitete Kuchenform geben, die<br />

Oberfläche glatt streichen und 45 – 60<br />

Minuten backen oder bis ein in den Kuchen<br />

gesteckter Holzspieß sauber herauskommt.<br />

6 Zum leichten Abkühlen 5 Minuten<br />

beiseitestellen, dann auf ein Drahtgitter<br />

stürzen und vollständig auskühlen<br />

lassen. Butter und Frischkäse schaumig<br />

rühren und nach und nach gesiebten Puderzucker<br />

unterheben. Die Torte mit Zuckerguss<br />

bestreichen und servieren.<br />

78<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


REZEPT<br />

BROWNIE-TIRAMISU-<br />

FESTTAGS-DESSERT<br />

8 Personen<br />

1 Stunde<br />

10 – 15 Minuten<br />

Für den Teig<br />

› 130 g Butter<br />

› 250 g Zartbitterschokolade<br />

› 130 g brauner Zucker<br />

› 3 Eier<br />

› 50 g Mehl<br />

› 50 g Kakao<br />

› 1 TL Backpulver<br />

› 1-2 TL Lebkuchengewürz<br />

Für die Creme<br />

› 350 g Galbani Mascarpone<br />

› 50 g weiße Schokolade<br />

› 150 ml Sahne<br />

› 30 g Zucker<br />

› 1 TL Instant Espresso-Pulver<br />

› 50 ml Mandelsirup (oder<br />

Amaretto)<br />

› 2 El Puderzucker<br />

Außerdem<br />

› Plätzchenausstecher (kreisförmig;<br />

Ø 6, 5, 4 und 3 cm), Spritzbeutel<br />

mit Sterntülle<br />

Für den Teig<br />

1 Butter und Zartbitterschokolade<br />

über einem heißen Wasserbad schmelzen<br />

und abkühlen lassen. Zucker und<br />

Eier unterrühren.<br />

2 Mehl, Kakao, Backpulver und<br />

Gewürz mischen und kurz unter den<br />

Teig rühren.<br />

3 Brownie-Teig auf einem mit Backpapier<br />

ausgelegten Backblech (ca. 38<br />

x 45 cm) gleichmäßig verstreichen,<br />

im vorgeheizten Backofen bei 180 °C<br />

(Umluft: 160 °C) ca. 10 – 15 Minuten<br />

backen und auskühlen lassen.<br />

4 Weiße Schokolade auf einem<br />

heißen Wasserbad schmelzen.<br />

5 Kreise aus dem Brownie-Teig<br />

ausstechen, dabei darauf achten, dass<br />

möglichst wenig Abstand zwischen<br />

den Kreisen entsteht und jede Größe<br />

gleich oft vorhanden ist. Die größten<br />

Kreise auf der Unterseite mit weißer<br />

Schokolade bestreichen und trocknen<br />

lassen.<br />

Für die Creme<br />

1 Sahne mit Zucker steif schlagen.<br />

Espressopulver und Galbani Mascarpone<br />

kurz unterrühren und Creme<br />

in einen Spritzbeutel mit Sterntülle<br />

füllen.<br />

2 Die größten Kreise mit einigen<br />

Tropfen Mandelsirup beträufeln, mit<br />

Mascarpone-Creme garnieren und die<br />

nächstkleineren Kreise auflegen.<br />

3 Vorgang wiederholen, bis alle Kreise<br />

verbraucht sind, dabei mit Mascarpone-Creme<br />

abschließen. Lebkuchen-<br />

Tiramisu-Bäumchen mit Puderzucker<br />

bestäuben und sofort servieren.<br />

Für mehr Rezepte von Galbani,<br />

besuchen Sie uns auf<br />

www.galbani.lu !<br />

79<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


WORKSHOPS<br />

UNSERE WORKSHOPS SIND<br />

WIEDER DA - JETZT ONLINE !<br />

Dank unserer erstaunlichen Gastgeberin Marinola<br />

war dieser erste Online-Workshop ein großer Erfolg.<br />

Im Oktober <strong>2020</strong> haben wir unsere <strong>KACHEN</strong>-Workshops neu gestartet und uns diesmal für eine<br />

virtuelle Version entschieden, um mehr Menschen die Teilnahme zu ermöglichen und das Risiko<br />

von COVID-19 zu begrenzen.<br />

FOTOS Jùlia Pecci<br />

Wir begannen mit einem Menü auf pflanzlicher Basis, bei dem sich alles um den Kürbis drehte.<br />

Gastgeberin war die vegetarische Köchin Marinola, die uns mit authentischen und kreativen Gerichten<br />

verwöhnt hat. Und während der Workshop live und online stattfand, stellten wir fest,<br />

dass die Teilnehmer und die Gastgeberin in der Lage waren, auf authentische und herzliche Weise<br />

miteinander zu interagieren und sich aufeinander einzulassen. Viele der Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer kochten während des Workshops zusammen mit der Moderatorin und genossen dann<br />

ein köstliches Essen in der Gemütlichkeit ihres eigenen Heims. Wir betrachten den Workshop als<br />

vollen Erfolg!<br />

Bleiben Sie dran für weitere Ankündigungen neuer Workshops auf kachen.lu/workshops/ & Social<br />

Media.<br />

80<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


ADVERTORIAL<br />

TOFINO:<br />

KÖSTLICH, SCHÖN, GERECHT<br />

3 STARKE WERTE FÜR EINE AUSSERGEWÖHNLICHE<br />

SCHOKOLADE, DIE ENDLICH NACH LUXEMBURG KOMMT.<br />

2019 führten Pierre Angot und Romain Viaud, ehemalige<br />

Ingenieure der Ecole Centrale, ihre Schokoladenmarke<br />

von der Bohne bis zur Tafel (tree to bar) unter dem Namen<br />

TOFINO ein.<br />

Ihr Ziel: die Referenz für außergewöhnliche Schokolade<br />

zu werden! Sie zögerten nicht, sich mit Kakaoanbauern<br />

in Kamerun und Vietnam zu treffen, um Bohnen wenig<br />

bekannter Herkunft, aber von sehr hoher Qualität aus<br />

einem reichen Boden und vor allem aus Kulturen zu finden<br />

mit dem Label „engagierte Schokoladenhersteller“.<br />

Heute bieten sie Kreationen einer neuen Art in der Welt<br />

der Schokolade an, die für hervorragende Geschmackserlebnisse<br />

und Genussmomente sorgen. So arbeiten<br />

sie beispielsweise daran, exklusive Zutaten wie Timurpfeffer<br />

aus Nepal oder Grand Cru-Kaffee aus Kenia aus<br />

Frankreichs bester Rösterei (Mélanie Badets) direkt in die<br />

Schokolade einzuarbeiten, um unwiderstehliche Schokoladenkreationen<br />

zu schaffen. Neben der außergewöhnlichen<br />

Qualität der Schokolade arbeiten sie auch gemeinsam<br />

mit Künstlern an ihrem ästhetischen Design und<br />

haben sich für eine ökologisch verantwortungsvolle und<br />

wiederverwendbare Verpackung aus goldfarbenem Metall<br />

entschieden, die die Schokolade optimal konserviert.<br />

Ihre Zusammenarbeit mit Künstlern wie Jacques Schneider<br />

und Petites Luxures, prestigeträchtigen Marken wie<br />

Hermès Paris und die Unterstützung großer Namen der<br />

kulinarischen Welt lassen keinen Zweifel an der exklusiven,<br />

kreativen und engagierten Herangehensweise der<br />

jungen Chocolatiers aufkommen. Diesen Sommer zum<br />

ersten Mal mit großem Erfolg bei Thym Citron in Luxemburg<br />

vorgestellt, ist TOFINO nun auch in der Grande<br />

Épicerie du PALL CENTER erhältlich, und wir freuen uns<br />

darauf, sie dort zu entdecken.<br />

Pierre Angot & Romain Viaud<br />

Wenn Sie ein besonderes, köstliches, schönes und<br />

fair gehandeltes Weihnachtsgeschenk brauchen,<br />

suchen Sie nicht weiter!<br />

tofinocreations.fr


SAISONGEMÜSE<br />

5 FAKTEN ÜBER<br />

FENCHEL<br />

TEXT Martina Schmitt-Jamek<br />

DER MARATHONLÄUFER<br />

UNTER DEM GEMÜSE<br />

Nun, ganz einfach, Fenchel heißt<br />

im Griechischen „Marathon“.<br />

Recht passend, denn durch seinen<br />

hohen Gehalt an Ballaststoffen<br />

hält Fenchel lange satt, ohne<br />

ein Völlegefühl zu verursachen.<br />

Für Sportler also ideal. Tee<br />

aus Fenchelsamen ist<br />

außerdem ein sehr effektiver<br />

Durstlöscher und ein<br />

altbekanntes Hausmittel<br />

gegen Bauchkrämpfe,<br />

das bereits für Säuglinge<br />

geeignet ist.<br />

UND NOCH<br />

VIEL MEHR!<br />

Die ätherischen Öle wirken<br />

entzündungshemmend und<br />

stärken Magen, Leber und<br />

Nieren. Kalium, Kalzium und<br />

Eisen, Folsäure,<br />

Vit. B, C und E helfen<br />

gegen Bluthochdruck und<br />

Nierensteine, sorgen für eine<br />

gesunde Knochenmasse<br />

und stärken die Muskeln,<br />

Gefäße, das Herz und<br />

die Nerven.<br />

100% VERWERTBAR<br />

KNACKIG FRISCH…<br />

ist der Fenchel, wenn das<br />

Blattkraut leuchtend grün ist<br />

und die Schnittstelle an der<br />

Knolle nicht angetrocknet<br />

ist. Da er besonders gut in<br />

sandigem Boden gedeiht,<br />

sammelt sich gerne Sand in<br />

den äußeren Blättern an,<br />

daher gut waschen und am<br />

besten vorher längsseits<br />

halbieren.<br />

Nicht nur die Knolle kann man auf viele Arten zubereitet genießen<br />

– gekocht, gebraten, geschmort, gebacken oder roh –, auch das<br />

zart fedrige Grün peppt, in Maßen verwendet, Mayonnaise, Suppen<br />

oder Salate auf. Die Samen sind nicht nur für Tee gut, auch im Brot<br />

oder beim Einmachen sind sie lecker, helfen bei der Verdauung und<br />

erhöhen die Haltbarkeit. Die Blüten, die v. a. Bienen lieben, ergeben<br />

einen herrlichen Sirup.<br />

WER DEN LAKRITZ-<br />

GESCHMACK<br />

NICHT MAG…<br />

kombiniert Fenchel mit<br />

mediterranem Gemüse<br />

wie Tomaten, Paprika oder<br />

Oliven, das schwächt den<br />

anisartigen Geschmack<br />

ab. Fenchel passt zu Fisch<br />

und Meeresfrüchten, Fleisch<br />

und anderem Gemüse, aber<br />

auch zu Risotto, Pasta, mit<br />

Parmesan oder in Obstsalat<br />

und Smoothies, z. B.<br />

mit Ananas, Orangen,<br />

Erdbeeren oder Kiwis.<br />

82<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


SAISONGEMÜSE<br />

HÜHNCHENBURGER MIT<br />

HUMMUS & FENCHELSALAT<br />

4 Personen<br />

45 Minuten<br />

10 Minuten<br />

Für den Hummus<br />

› 240 g Butterbohnen aus der Dose,<br />

abgetropft<br />

› ½ TL zerdrückter Knoblauch<br />

› 1 TL Zitronensaft<br />

› ¼ TL gemahlener Kreuzkümmel<br />

› ¼ TL gemahlener Koriander<br />

› 2 EL Oliven- oder Avocadoöl<br />

› 1 TL frischer Koriander, gehackt<br />

› Salz und frisch gemahlener<br />

schwarzer Pfeffer, nach Geschmack<br />

› 1 Stangensellerie<br />

› Eiswasser<br />

› 1 Fenchelknolle (nur der weiße<br />

Teil), mit einer Mandoline<br />

hauchdünn geschnitten<br />

› 75 g geriebene Karotte<br />

› Saft von 2 Orangen<br />

› 1 Orange, geschält, in Spalten<br />

geteilt und gehackt<br />

› 4 Hühnerbrüste, entbeint und von<br />

der Haut befreit<br />

› Öl, zum Braten<br />

› 4 Burgerbrötchen<br />

› Salatblätter, zum Servieren<br />

› Pommes Frites oder Salat, zum<br />

Servieren<br />

Der Hummus<br />

1 Für den Hummus Butterbohnen, Knoblauch, Zitronensaft,<br />

Kreuzkümmel und gemahlenen Koriander in eine<br />

Küchenmaschine geben. Pürieren, bis eine glatte Masse<br />

entsteht. Das Öl hinzufügen und verrühren. Den frischen<br />

Koriander einrühren und würzen.<br />

2 Mit einem Gemüseschäler Bänder vom Selleriestiel<br />

abschneiden. Die Bänder für 10 Minuten in Eiswasser legen.<br />

Dadurch rollen sie sich zusammen und bilden Staudensellerie-Locken.<br />

3 Für den Krautsalat Sellerielocken, Fenchel, Karotte,<br />

Orangensaft und gehackte Orange miteinander verrühren<br />

und mit etwas schwarzem Pfeffer würzen. Für 10 Minuten<br />

in den Kühlschrank stellen.<br />

4 Eine Grillpfanne erhitzen, bis sie heiß ist. Die Hühnerbrüste<br />

mit Öl bepinseln und leicht würzen. 8 – 10 Minuten<br />

braten, bis sie gar sind.<br />

5 Die Burger zubereiten, indem Sie die Brötchen in Scheiben<br />

schneiden und mit Hummus bestreichen. Salatblätter,<br />

Hühnerbrust und Krautsalat hinzufügen.<br />

6 Mit Pommes Frites oder Salat als Beilage servieren.<br />

TIPP<br />

Die Brötchen in einer trockenen Pfanne auf den aufgeschnittenen<br />

Seiten rösten. Das verändert Textur und<br />

Geschmack. Das Brötchen weicht dadurch auch weniger<br />

auf.<br />

83<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


EINTOPF AUS FENCHEL,<br />

SCHWEINEFLEISCH<br />

& TOMATEN<br />

4 Personen 1 Stunde 70 Minuten<br />

GRATINIERTER<br />

FENCHEL<br />

4 Personen 1 Stunde 50 Minuten<br />

› 4 mittelgroße Fenchelknollen, mit +-10 cm Stiel<br />

› Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, nach<br />

Geschmack<br />

› 2 EL Schnittlauch, gehackt<br />

› 1 ½ Teelöffel zerdrückter Knoblauch<br />

› 600 g Sauerrahm<br />

› 3 EL Semmelbrösel<br />

› 25 g Parmesan, gerieben<br />

› 10 g Butter<br />

› 1 TL Olivenöl<br />

› 4 Schalotten oder Babyzwiebeln, in feine Scheiben<br />

geschnitten<br />

› 8 Schweinswürstchen<br />

› 300 g Fenchelknolle, in dünne Scheiben geschnitten<br />

› ¼ TL Chiliflocken<br />

› 55 g Staudensellerie, in Scheiben geschnitten<br />

› 1 TL zerdrückter Knoblauch<br />

› 220 g Cocktailtomaten<br />

› 200 g Baby-Möhren<br />

› 410 g Tomaten aus der Dose<br />

› 375 ml warme Gemüsebrühe<br />

› 250 g Kichererbsen aus der Dose<br />

› Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />

ZUM ANRICHTEN<br />

› gekochter Reis<br />

› 125 ml Crème fraîche<br />

› 2 EL frische glatte Petersilie, fein gehackt<br />

84<br />

1 Den Ofen auf 180 °C vorheizen.<br />

2 Die Fenchelknollen je nach Größe halbieren oder vierteln.<br />

Leicht würzen und in einem 20 x 25 cm großen Bräter<br />

anrichten. Es ist gut, wenn sie sich überlappen.<br />

3 Schnittlauch und Knoblauch leicht unter die Sahne<br />

rühren und über den Fenchel gießen.<br />

4 Im vorgeheizten Ofen 40 – 50 Minuten weich garen.<br />

5 Semmelbrösel und Käse vermengen und über den Fenchel<br />

streuen. Den Grill einschalten. Grillen, bis der Käse und<br />

die Brösel goldgelb und geschmolzen sind, 3 – 5 Minuten.<br />

6 Sofort servieren.<br />

TIPP<br />

Perfekt als Beilage zu gebratenem Huhn, Lamm oder<br />

Fisch. Gut ist, wenn Sie knuspriges Brot dazu servieren,<br />

zum Auftunken übrig gebliebener Sauce!<br />

1 Butter und Öl in einem Topf bei mittlerer Hitze erhitzen.<br />

Die Schalotten oder Babyzwiebeln zugeben und die<br />

Hitze leicht zurückdrehen, so dass die Zwiebeln in etwa<br />

5 Minuten goldbraun werden.<br />

2 Die Würste dazugeben und ca. 5 Minuten braten, bis<br />

sie braun werden. Die Würstchen aus dem Topf nehmen<br />

und die Hitze wieder erhöhen.<br />

3 Fenchel- und Chiliflocken hinzufügen und 5 Minuten<br />

anbraten. Sellerie, Knoblauch, Tomaten und Möhren einrühren<br />

und einige Minuten schmoren lassen.<br />

4 Die Tomaten und die Gemüsebrühe aus der Dose dazugeben<br />

und unterrühren. Die Würste in den Topf geben<br />

und mit einem Deckel zudecken. 40 – 50 Minuten köcheln<br />

lassen, bis das Gemüse zart ist und die Würste vollständig<br />

gekocht sind.<br />

5 5 Minuten, bevor der Eintopf vom Herd genommen<br />

wird, die Kichererbsen einrühren und würzen.<br />

6 Auf Reis mit einem TL Crème fraîche und frischer Petersilie<br />

servieren.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


GEGRILLTER LACHS<br />

IN CREMIGER FENCHELBRÜHE<br />

2 Personen 40 Minuten 30 + 10 Minuten<br />

SAISONGEMÜSE<br />

› 1 TL Olivenöl + extra, zum Begießen<br />

› 6 Schalotten, geschält und halbiert<br />

› 120 g ganzer Babyfenchel, längs in dünne<br />

Scheiben geschnitten<br />

› 6 Mini-Kartoffeln, geschält und geviertelt<br />

› 1 Knoblauchzehe, fein gehackt<br />

› 1 Sternanis<br />

› 1 Lorbeerblatt<br />

1 Eine Pfanne bei mittlerer Hitze erhitzen und das Öl,<br />

die Schalotten und den Fenchel hinzufügen. Die Hitze<br />

etwas reduzieren, um zu braten, ohne zu stark zu<br />

bräunen. Garen, bis Fenchel und Schalotten bissfest<br />

sind, 8 – 10 Minuten.<br />

2 Kartoffeln, Knoblauch, Sternanis und Lorbeerblatt<br />

einrühren und 1 – 2 Minuten anbraten. Den Wein hinzufügen<br />

und 5 Minuten sprudeln lassen, damit der Alkohol<br />

weitgehend verdampft.<br />

3 Die heiße Brühe einrühren und 15 – 20 Minuten<br />

leicht köcheln lassen.<br />

4 Die Champignons und die Sahne hinzufügen und<br />

weitere 5 Minuten kochen lassen.<br />

5 Den Ofengrill vorheizen. Den Lachs auf ein mit<br />

› 125 ml Weißwein<br />

› 250 ml heiße Gemüsebrühe<br />

› 100 g exotische Pilze<br />

› 125 ml frische Sahne<br />

› 2 Portionen Lachs<br />

› Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer,<br />

nach Geschmack<br />

› Fenchelblätter, zum Garnieren<br />

Backpapier ausgelegtes Backblech legen, mit Olivenöl<br />

beträufeln und leicht würzen. 6 – 8 Minuten garen,<br />

bis er gar und zart ist. Den Fisch im Auge behalten, damit<br />

er nicht verkocht oder anbrennt.<br />

6 Den gegarten Lachs auf einer Platte anrichten, die<br />

cremige Brühe und das Gemüse darübergeben und<br />

kurz vor dem Servieren einige Fenchelblätter hinzufügen.<br />

TIPP<br />

Wenn Sie keine Schalotten finden können, ersetzen<br />

Sie sie einfach durch Babyzwiebeln. Dasselbe gilt für<br />

exotische Pilze: Ersetzen Sie sie durch in Scheiben geschnittene<br />

Champignons.<br />

85<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


LECKERER FRENCH TOAST<br />

MIT FENCHEL & SPECK<br />

4 Personen 40 Minuten 35 Minuten<br />

› 5 g Butter<br />

› 1 TL zerdrückter Knoblauch<br />

› 125 g durchwachsener Speck, gehackt<br />

› 80 g rote Zwiebel, gewürfelt<br />

› 180 g Fenchelknolle, mit +-10 cm Stiel, in dünne<br />

Scheiben geschnitten<br />

› 1 TL frische Thymianblätter<br />

› 2 TL frischer Schnittlauch, fein gehackt<br />

› 190 g Ciabatta-Brot<br />

1 Den Ofen auf 180 °C vorheizen.<br />

2 Eine Pfanne bei mittlerer Hitze erhitzen. Butter,<br />

Knoblauch, Speck und Zwiebel hinzufügen und ca. 5<br />

Minuten knusprig und goldgelb braten.<br />

3 Den Fenchel zusammen mit dem Thymian hinzugeben<br />

und die Hitze leicht aufdrehen, damit der Fenchel<br />

karamellisiert und goldgelb wird. 10 – 15 Minuten<br />

braten, bis der Fenchel weich ist. Die Mischung vom Herd<br />

nehmen und den Schnittlauch einrühren.<br />

4 Das Ciabatta in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden.<br />

Jede Scheibe mit Butter bestreichen und das Brot<br />

in mundgerechte Stücke schneiden. Das Brot in die<br />

Fenchelmischung geben und alles in eine 25 x 30 cm<br />

große, ofenfeste Form füllen.<br />

› 115 g Butter, bei Raumtemperatur<br />

› 6 Eier<br />

› 250 ml frische Sahne<br />

› 375 ml Milch<br />

› Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, nach<br />

Geschmack<br />

› 70 g Gruyère, fein gerieben<br />

› Mikrokräuter oder frisches Basilikum, zum Servieren<br />

5 Eier, Sahne und Milch zusammen verquirlen und<br />

würzen. Die Eiermasse über die Brot- und Fenchelmasse<br />

gießen und in den Ofen schieben.<br />

6 20 Minuten backen und mit dem Käse bestreuen.<br />

Wieder in den Ofen schieben, bis der Käse geschmolzen<br />

ist und die Eier fest geworden sind.<br />

7 Mikrokräuter oder Basilikum darüberstreuen und<br />

sofort servieren.<br />

TIPP<br />

Für eine vegetarische Alternative den Speck weglassen<br />

und durch gebratene Champignons oder gerösteten Butternut<br />

ersetzen.<br />

86<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


NATIERLECH ENTDECKEN<br />

EIS KÉIS-THÉIK:<br />

ENG GROUSS SELEKTIOUN U SPEZIALITÉITEN<br />

A PERSÉINLECH BERODUNG FIR ALL GOÛT


DO IT YOURSELF<br />

HEIKES<br />

LECKERBISSEN<br />

Die Erinnerung an die wundervollen Momente, als sie<br />

bei ihrer Mutter und Großmutter gelernt hat zu kochen,<br />

sind wohl der Grund für ihre Leidenschaft für die Küche.<br />

Kochen für die Menschen, die sie liebt, den Tisch hübsch zu<br />

decken, handgeschriebene Menükarten bereitzulegen, die zur Tischdeko passenden<br />

Blumen auszusuchen und die besten, wenn möglich regionalen Zutaten für ihr Menü<br />

zu verwenden … für sie pures Glück.<br />

Um dieses Glück mit noch mehr Menschen teilen zu können, hat Heike Meyers<br />

„Pfeffer macht glücklich“ geschaffen. Hier bei „<strong>KACHEN</strong>“, auf ihrem Blog, auf<br />

Instagram oder bei einem ihrer Foodcamps lädt Heike Sie ein, dieses Glück mit ihr zu<br />

teilen. Nach dem Motto „Pfeffer macht glücklich“ - versprochen!<br />

@pfeffermachtglücklich<br />

88<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


DO IT YOURSELF<br />

FEIGEN-<br />

CANTUCCINI<br />

ungefähr 45 Stück<br />

25 Minuten<br />

25 Minuten<br />

ZIEGENKÄSE<br />

IN ZIMTÖL<br />

1 Glas<br />

10 Minuten<br />

ZWIEBEL-<br />

CONFIT<br />

2 Gläser<br />

15 Minuten<br />

30 Minuten<br />

› 140 g Dinkelmehl 630<br />

› ½ TL Weinstein-Backpulver<br />

› 2 TL Lebkuchengewürz<br />

› etwas Salz<br />

› 1 Ei<br />

› 100 g Rohrohrzucker<br />

› 30 g Butter<br />

› 80 g ganze Mandeln<br />

› 100 g getrocknete Softfeigen,<br />

klein gewürfelt<br />

1 Alle Zutaten, bis auf die Mandeln<br />

und Feigen, in eine Schüssel geben<br />

und verkneten.<br />

2 Mandeln und Feigen ebenfalls dazugeben<br />

und kurz unterkneten.<br />

3 Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze<br />

vorheizen.<br />

4 Teig in drei Stücke teilen und daraus<br />

jeweils eine Rolle formen. Etwas<br />

plattdrücken und auf ein mit Backpapier<br />

ausgelegtes Backblech legen.<br />

Auf der mittleren Schiene ca. 15 Minuten<br />

goldgelb backen.<br />

5 Herausnehmen, etwa abkühlen<br />

lassen und in 1 cm dicke Scheibchen<br />

schneiden.<br />

6 Scheibchen mit der Schnittseite<br />

wieder auf das Backblech legen und<br />

weitere 10 Minuten backen.<br />

TIPP<br />

In einer Blechdose halten sich die<br />

Cantuccini ca. 3 Wochen. Als Geschenk<br />

oder Mitbringsel in eine hübsche,<br />

mit Seidenpapier ausgelegte<br />

Schachtel legen. Mit einer Schleife<br />

und einem handgeschriebenen Etikett<br />

oder einem persönlichen Weihnachtsgruß<br />

verzieren.<br />

› 150 ml feinstes Olivenöl<br />

› 2 Zimtstangen<br />

› 1 Sternanis<br />

› 4 runde Ziegenfrischkäse, z. B.<br />

Berdorfer Ziegenfrischkäse<br />

› Zesten einer Biozitrone<br />

› 1 TL rosa Pfefferbeeren<br />

› ein paar Zweige frischer Thymian<br />

› 1 kleine grüne Chilischote<br />

› 3 kleine, vorzugsweise frische<br />

Lorbeerblätter<br />

1 Das Olivenöl leicht erwärmen, die<br />

Zimtstangen dazugeben und wieder<br />

abkühlen lassen.<br />

2 Ein Drittel der Gewürze und Kräuter<br />

in ein hübsches Glas geben, Ziegenkäse<br />

darauflegen, dann die Gewürze<br />

und Kräuter und das Ganze<br />

noch einmal wiederholen.<br />

3 Den Sternanis so positionieren,<br />

dass man ihn von außen sieht, das<br />

sieht sehr hübsch aus.<br />

4 Mit dem Zimtöl begießen – der<br />

Käse sollte vollständig mit dem Öl<br />

bedeckt sein.<br />

5 Das Glas gut verschließen und in<br />

den Kühlschrank stellen. Dort hält<br />

der Käse sich 1 – 2 Wochen.<br />

TIPP<br />

Zum Verschenken mit einer Schleife<br />

versehen und mit einem handgeschriebenen<br />

Etikett oder ein paar<br />

ausgeschnittenen Papiersternen<br />

verzieren.<br />

› 2 EL Olivenöl<br />

› 3 Knoblauchzehen, fein gehackt<br />

› 1 EL frische Thymianblättchen<br />

› 1 rote, entkernte, fein gewürfelte<br />

Chilischote<br />

› 6 Zwiebeln, fein gewürfelt<br />

› 3 EL Rohrohrzucker<br />

› 1 Prise Kurkuma<br />

› 3 EL Rotweinessig<br />

› 200 g Wasser<br />

› ½ TL Schwarzkümmel<br />

› Salz, frischer Pfeffer aus der<br />

Mühle<br />

1 Das Öl erhitzen. Knoblauch, Thymian<br />

und Chili zufügen und 2 Minuten<br />

anbraten.<br />

2 Die Zwiebeln fein hacken und in<br />

die Pfanne geben, 2 Minuten dünsten<br />

und mit Zucker, Kurkuma, Salz<br />

und Pfeffer würzen. 10 Minuten leicht<br />

köcheln lassen. Mit Essig und Wasser<br />

ablöschen.<br />

3 Schwarzkümmel zufügen und alles<br />

so lange schmoren lassen, bis die<br />

Flüssigkeit fast verdampft ist. Die<br />

Zwiebeln sollten jetzt weich sein.<br />

4 Die Konfitüre in hübsche Gläser<br />

füllen, luftdicht verschließen und abgekühlt<br />

im Kühlschrank aufbewahren.<br />

Dort hält sie sich 4 – 6 Wochen.<br />

TIPP<br />

Die Konfitüre passt sehr gut zu Käse,<br />

einfach auf frischem Brot oder zu<br />

einem saftigen Steak.<br />

Zum Verschenken mit einer Schleife<br />

und einem selbstgeschriebenen Etikett<br />

dekorieren.<br />

89<br />

Heike Meyers<br />

Ramunas Astrauskas<br />

REZEPTE<br />

FOTOS<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


90<br />

REZEPT<br />

FOTOS<br />

René Mathieu<br />

Xxx<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


CHEFPORTRAIT<br />

RENÉ MATHIEU<br />

MIT PFLANZEN AN DER WELTSPITZE<br />

„Wir essen zu viel“, sagt René Mathieu. Und die Menschen<br />

gingen auch zu oft in Restaurants, fügt er hinzu: „Es ist<br />

besser, einmal im Monat in ein Restaurant zu gehen, statt<br />

jeden Tag.“ Das mögen ungewöhnliche Worte sein für einen<br />

vom Guide Michelin mit einem Stern ausgezeichneten<br />

Koch. Aber der 59 Jahre alte Belgier ist gerne ungewöhnlich<br />

– und er ist damit auch sehr erfolgreich. Sein Restaurant<br />

„Distillerie“ in Burglinster ist vom „Guide Vert“ der<br />

Organisation „We’re Smart“ gerade als bestes Pflanzenrestaurant<br />

der Welt für das Jahr <strong>2020</strong> ausgezeichnet worden.<br />

„Es wird hoffentlich noch ganz viele andere geben, die auf<br />

diesem Weg erfolgreich sind“, sagt René Mathieu.<br />

Seit 2005 ist er Chef der „Distillerie“ und der dazugehörigen,<br />

etwas einfacheren Brasserie. Zuvor war René Mathieu<br />

drei Jahre lang Koch im großherzoglichen Palais. Dass er<br />

seit einigen Jahren zu einem der ganz großen Namen in<br />

der Welt der Pflanzen und vor allem in Sachen pflanzliche<br />

Küche geworden ist, hat auch damit zu tun, dass er seine Art<br />

des Kochens als eine moralische Verpflichtung gegenüber<br />

der nächsten Generation sieht. „Wir sind zu einer Generation<br />

des Fleisches geworden“, sagt er. Das Gleichgewicht<br />

zwischen Tieren und Pflanzen sei gestört. Intensive Landwirtschaft,<br />

zerstörte Böden, genmanipulierte<br />

Pflanzen, Klimawandel: „Das ist verrückt,<br />

was da alles passiert.“ Es sei jetzt Zeit, anders<br />

über die eigene Ernährung nachzudenken:<br />

„Man wird sich darüber klar, dass wir direkt<br />

gegen die Wand fahren.“<br />

René Mathieu ist kein Vegetarier („Ich esse<br />

gelegentlich Fleisch“) und er kann auch mit<br />

dem Begriff eines vegetarischen Restaurants nicht viel anfangen.<br />

„Wir gehen den Weg der pflanzlichen Küche ganz zu<br />

Ende“, sagt er. Das soll bedeuten: „Wir machen keine Küche,<br />

die nur Fleisch vermeidet. Das Problem mit der vegetarischen<br />

oder veganen Küche ist oft, dass sie versucht, Dinge<br />

zu ersetzen.“ Für ihn hat das nichts mit einer pflanzlichen<br />

Küche zu tun. Den Weg ganz zu Ende gehen, das heißt bei<br />

René Mathieu: Strikt lokal und saisonal kochen.<br />

Also geht er fast jeden Morgen zwei Stunden lang in Burglinster<br />

durch den Wald und über Felder, um Pflanzen zu suchen.<br />

„Ich gehe nicht weit. Malven beispielsweise wachsen<br />

hier überall. Die kommen auf den Teller.“ Wenn er gelegentlich<br />

Besuchern zeigt, was alles vor dem Schloss wächst, beispielsweise<br />

wilde Sellerie, hört er oft: „Das habe ich daheim<br />

auch im Garten. Das werfe ich immer als Unkraut weg.“<br />

René Mathieu hat die Geheimnisse der Natur von seinem<br />

Großvater, einem Jagdaufseher in den Ardennen, gelernt:<br />

„Ich hatte das lange Zeit vergessen, aber dann habe ich mich<br />

wieder daran erinnert.“<br />

„Wir wollen ein<br />

Restaurant der<br />

Muße und Erholung<br />

sein und keines, wo<br />

die Leute jeden Tag<br />

hingehen sollen.“<br />

Natürlich sammelt er nicht alles selbst, was bei ihm auf den<br />

Tisch kommt: René Mathieu kauft vieles bei den „Paniers de<br />

Sandrine“ und manches bei LetzGrow in Gonderange: „Wir<br />

wollen nicht alles kontrollieren, nicht alles selbst machen.<br />

Wir wollen die Gemüseproduzenten ermutigen, weiterzumachen.“<br />

Jedes Jahr lädt er die Lieferanten zum Essen ein,<br />

um zu zeigen, was aus ihren Produkten wird: „Meistens sind<br />

sie sehr überrascht.“<br />

Die Kunst bestehe darin, Pflanzen und Gemüse so zusammenzubringen,<br />

dass sie richtig gut schmecken. „Pflanzen<br />

sind eine Leckerei“, sagt er – und fühlt sich durch die Gäste<br />

bestätigt. Eine Karotte, eingewickelt in einem Lindenblatt<br />

– das schmecke stark. Und das funktioniere ganz ohne Gewürze<br />

aus Indien. Oder auch das Blatt der Malve, tempuraartig<br />

im Teig frittiert und die Blüte dann mit einer Crème aus<br />

fermentierten Nüssen gefüllt. „Wir wollen ein Restaurant der<br />

Muße und Erholung sein und keines, wo die Leute jeden Tag<br />

hingehen sollen“, sagt René Mathieu.<br />

Die „Distillerie“ bietet eine vollständig pflanzliche Küche<br />

an. In der Brasserie kann man allerdings, wenn man dem<br />

Geschmack von Gemüse (noch) nicht traut, auch Fisch<br />

essen. Ansonsten sind – mit Ausnahme von Kaffee, Schokolade<br />

und Zitrusfrüchten – die Regeln klar:<br />

Es wird serviert, was zu Ort und Zeit passt.<br />

„Man muss nicht das ganze Jahr über Tomaten,<br />

Erdbeeren und Spargel essen“, sagt René<br />

Mathieu.<br />

Die Corona-Pandemie habe manchen gezeigt,<br />

dass man problemlos daheim essen<br />

oder sich etwas Essen zur Arbeit mitnehmen<br />

könne. „Viele Leute essen heute zu wenig daheim, weil es<br />

zu viele Angebote gibt. Aber es ist gar nicht so kompliziert,<br />

selbst etwas zu kochen.“ Er habe den Eindruck, dass die<br />

Pandemie auch dazu geführt habe, dass seine Gäste jetzt<br />

durchschnittlich jünger seien: „Die jungen Leute kommen<br />

für das Zeichen, das wir setzen. Sie achten mehr auf den<br />

eigenen Körper.“ Aber nicht nur sie seien begeistert, sagt<br />

René Mathieu: Vor kurzem habe ihm eine sehr alte Dame<br />

mit Tränen in den Augen gesagt, sie sei sehr gerührt – sie<br />

habe sich gerade an den Geschmack eines Essens vor sehr<br />

langer Zeit erinnert. Bei ihrer Großmutter.<br />

LA DISTILLERIE<br />

8, rue du Château — L-6162 Burglinster<br />

Tel. +352 / 78 78 78 1<br />

bourglinster.lu<br />

91<br />

Dieter Ebeling<br />

Ramunas Astrauskas<br />

TEXT<br />

FOTO<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


CHEF-MASTERCLASS<br />

ROTE BETE & BÄRENKLAUWURZEL<br />

Fermentierte Milch, Amaranth & Pflaumen<br />

DIE EINGELEGTEN PFLAUMEN<br />

SOLLTEN 3 TAGE IM VORAUS<br />

VORBEREITET WERDEN UND<br />

DAS ROTE-BETE-ÖL 21 TAGE<br />

IM VORAUS!<br />

8 Personen<br />

3 Stunden + Marinieren<br />

2 Stunden 30 Minuten<br />

Für die Rote Bete<br />

› 2 schöne Rote Bete<br />

(etwa 2 x 250 g)<br />

› 2 kg grobes graues Salz<br />

Für den Sushi-Reis<br />

› 150 g Sushi-Reis<br />

› 4 EL Reisessig<br />

› 1 EL Ingwer, sehr fein gehackte<br />

oder fermentierte Bärenklauwurzel<br />

› 3 EL Tamari<br />

› 1 EL Meerrettichcreme<br />

› 1 TL Salz<br />

Für die eingelegten Pflaumen<br />

› 4 – 5 Pflaumen<br />

› 3 cm Ingwer<br />

› ½ rote Zwiebel<br />

› 200 ml Rotweinessig<br />

› 200 ml Apfelessig<br />

› 100 g brauner Zucker<br />

› 1 TL Salz<br />

› 3 Lorbeerblätter<br />

› 1 EL jamaikanische Pfefferkörner<br />

› 1 EL Wacholderbeeren<br />

Für die Amaranth-Samen<br />

› 50 g Amaranth-Samenkörner<br />

› 2 cl Zitronen-Olivenöl<br />

› 1 EL Rübensaft<br />

Für die fermentierte Milch<br />

› 250 ml Buttermilch<br />

› 2 Limetten<br />

92<br />

René Mathieu<br />

Xxx<br />

REZEPT<br />

FOTOS<br />

Für das Rote-Bete-Öl<br />

› ½ l Zitronen-Olivenöl<br />

› 150 g geriebene Rote Bete<br />

› 1 Bund Currykraut<br />

Für das Anrichten<br />

› 1 Malvenblüte<br />

› Trockene Amaranth-Blätter<br />

› Bärenklauwurzel oder Ingwer<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


CHEF-MASTERCLASS<br />

DIE ROTE BETE<br />

1Die Rote Bete schonend unter<br />

klarem Wasser abspülen und<br />

mit einer weichen Bürste sanft<br />

reinigen.<br />

2In einer Tropfschale einen sehr<br />

dicken Boden aus grauem Salz<br />

schaffen, um den Rüben einen<br />

guten Untergrund zu geben. Die Rüben<br />

vollkommen mit grobem grauen Salz<br />

bedecken. Sie müssen vollständig<br />

abgedeckt sein, zögern Sie nicht, großzügig<br />

mit der Salzdecke zu sein.<br />

DER SUSHI-REIS<br />

3Die Rote Bete in einem auf<br />

160 °C (th. 5) vorgeheizten<br />

Ofen 2 Stunden lang garen.<br />

Wenn sie aus dem Ofen kommen, 2<br />

Stunden lang in ihrer Salzkruste abkühlen<br />

lassen.<br />

4Die Rote Bete der Länge nach<br />

in dünne Scheiben schneiden,<br />

die Scheiben mit Zitronenöl<br />

bestreichen und kühl lagern.<br />

1Den Reis gründlich in einem<br />

Sieb abspülen.<br />

2Bei schwacher Hitze 18 Minuten<br />

lang kochen (eine Teetasse<br />

Reis auf eine Teetasse Wasser).<br />

Der Reis sollte milchartig riechen.<br />

DIE EINGELEGTEN PLAUMEN<br />

3Mit Tamari, Meerrettich und<br />

Reisessig sowie fermentiertem<br />

Bärenklau oder Ingwer würzen.<br />

1Alle Zutaten klein schneiden und<br />

in einen Kochtopf geben. Zum<br />

Kochen bringen. Rühren, bis sich<br />

der Zucker auflöst.<br />

2In das Glas mit den Pflaumen<br />

gießen. Abkühlen lassen. Den<br />

Behälter schließen und kaltstellen.<br />

Warten Sie 2 – 3 Tage vor dem<br />

Servieren.<br />

René Mathieu<br />

Ramunas Astrauskas<br />

REZEPT<br />

FOTOS<br />

93<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


CHEF-MASTERCLASS<br />

DIE AMARANTH-SAMEN<br />

DIE FERMENTIERTE MILCH<br />

110 Minuten in Salzwasser kochen,<br />

dann abtropfen lassen.<br />

2Das Öl und den Rübensaft hinzufügen<br />

und beiseitestellen.<br />

1Die Milch, die Zitrone, das<br />

Salz und den Pfeffer in einer<br />

Schüssel vermischen.<br />

DAS ROTE-BETE-ÖL<br />

DAS ANRICHTEN<br />

1Die geriebene Rote Bete und<br />

das Currykraut-Bouquet 21<br />

Tage lang in der Sonne oder 3<br />

Tage auf der Heizung in ½ Liter Olivenöl<br />

mit Zitrone ziehen lassen.<br />

2Filtern und beiseitestellen.<br />

TIPP<br />

Statt der geriebenen Rote Bete<br />

können Sie die Schalen verwenden.<br />

1Auf einen großen Teller eine<br />

schöne Reisnocke legen, darauf<br />

die Pflaumen und 3 schöne<br />

Rote-Bete-Scheiben drapieren.<br />

2Einen Spritzer Zitronenöl mit<br />

einem getrockneten Amaranthblatt<br />

und einem Löffel<br />

Amaranthsamen hinzufügen.<br />

3Mit einer schönen Malvenblüte<br />

abschließen, dann zwei Löffel<br />

fermentierte Milch und ein<br />

paar Spritzer Rübenöl auf den Teller<br />

geben.<br />

4Sofort servieren und vor Ihren<br />

Gästen etwas Bärenklauwurzel<br />

über den Teller raspeln.<br />

94<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


Do not<br />

open before<br />

WEIHNACHTSSPECIAL


DOSSIER<br />

TEXTE Susanne Jaspers<br />

2<br />

2<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | HIVER 20


WEIHNACHTSSPECIAL<br />

FESTLICHE<br />

STIMMUNG<br />

Jingle bells, jingle bells … Auch in Luxemburg kennen wir das fröhliche Lied,<br />

das uns gleich nach Halloween auf die glanzvolle Weihnachtszeit einstimmt,<br />

was für einige allerdings in einen Marathon der Vorbereitungen ausartet.<br />

Da Weihnachten – so wie wir es begehen – ein religiöses oder besser gesagt<br />

christliches Fest ist, wird es auch nicht überall auf der Welt gefeiert, und auch<br />

nicht im gleichen Stil.<br />

Da uns das verrückte Jahr <strong>2020</strong> zu einer gewissen Selbstreflexion<br />

zwingt, wäre es vielleicht eine gute Idee, sich die<br />

anderen Länder mit ihren jeweiligen Traditionen anzusehen.<br />

Zumal Köstlichkeiten in Hülle und Fülle dabei sind.<br />

AM ANFANG WAR WEIHNACHTEN ...<br />

...ein heidnisches Fest! Man sollte es nicht meinen, doch<br />

vor langer Zeit wurde jedes Jahr am 25. Dezember mit<br />

einem großen Fest zu Ehren der Natur und der Sonne<br />

die <strong>Winter</strong>sonnenwende begangen. Im 2. Jahrhundert<br />

entschied die katholische Kirche im Rahmen der aufstrebenden<br />

christlichen Religion, die Geburt Christi zu feiern<br />

und das kleine heidnische Fest abzuschaffen. Keine <strong>Winter</strong>sonnenwende<br />

mehr, willkommen sei das Kind Jesus!<br />

Erst im Jahr 330 legte Kaiser Konstantin das Datum der<br />

Geburt Christi auf den 25. Dezember. Wie von Zauberhand<br />

war Weihnachten erschaffen.<br />

WEIHNACHTEN AUF DER GANZEN WELT<br />

In vielen Teilen der Welt wird Weihnachten am 25. Dezember<br />

gefeiert, allerdings nicht in allen. Wenn wir nur einen<br />

Blick auf unsere europäischen – und etwas weiter entfernteren<br />

– Nachbarn werfen, sehen wir, dass zu Christi Geburt<br />

nicht überall dicke, rote, bärtige Männer unterwegs sind.<br />

➊ In Irland wird Weihnachten zum Beispiel in zwei Etappen<br />

gefeiert. Es beginnt am 12. Dezember mit „The Little<br />

Christmas“, einer Zeit für die diversen Vorbereitungen.<br />

Der zweite Teil findet am 25. Dezember statt: Vor der<br />

Messe vergessen die braven Kinder nicht, dem großen<br />

roten Burschen, der ihnen später die Geschenke bringen<br />

wird, ein Glas Whisky hinzustellen. Unser Nikolaus,<br />

dem dies zu Ohren gekommen ist, ist dagegen mit einem<br />

Glas Milch, Plätzchen und einer Karotte für seinen Esel<br />

eher schlecht bedient! Auf dem Tisch keine Bûche mit<br />

3<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


TRADITIONEN<br />

4<br />

reichlich Buttercreme, sondern der legendäre, für unsere<br />

Gaumen ungewohnte Plumpudding, der mit Rosinen,<br />

Zucker, Orange und Zitrone zubereitet wird. Außerdem<br />

sind oft noch einige Löffel irischer Whisky oder Cognac<br />

enthalten: In Irland weiß man zu feiern.<br />

➋ In Mexiko dauern die Feierlichkeiten neun Tage:<br />

Jetzt sollte man bei der angeheirateten Familie gut<br />

angeschrieben sein, damit alles perfekt abläuft. Bei den<br />

Festlichkeiten vom 16. bis 24. Dezember wird Maria und<br />

Josefs Reise von ihrem Aufbruch in Nazareth bis nach<br />

Bethlehem nachempfunden. An diesen neun Tagen, den<br />

sogenannten Posadas, trifft man sich jeden Abend mit<br />

der Familie oder auch engen Freunden, wie es Maria und<br />

Josef damals gemacht haben, als sie während ihrer Reise<br />

in Posadas, Herbergen, einkehrten. Bei dieser Gelegenheit<br />

lässt man sich Buñuelos – köstliche süße Beignets –<br />

schmecken.<br />

In Guatemala, wo die kulinarischen Traditionen wie in<br />

Mexiko sind, beginnen die Feiern am 7. Dezember mit<br />

der „Quema Del Diablo“, der Verbrennung des Teufels.<br />

Durch das Verbrennen des Teufels vor Weihnachten sollen<br />

schlechte Schwingungen beseitigt werden …<br />

➌ In den Vereinigten Staaten ist Weihnachten zwar weniger<br />

wichtig als Thanksgiving, wird aber dennoch gefeiert, wie es<br />

sich gehört (man denke nur an die vielen weihnachtlichen<br />

Fernsehfilme aus Amerika!). Es beginnt mit einer unglaublichen<br />

Menge an leuchtenden Dekorationen in den Klein- und<br />

Großstädten. Gegessen wird oft Truthahn, dazu Green Bean<br />

WARUM WIRD ZU WEIHNACHTEN<br />

TRUTHAHN GEGESSEN?<br />

Die Geschichte besagt, Christoph Kolumbus habe ihn<br />

1492 aus Amerika mitgebracht. Da er glaubte, Indien<br />

entdeckt zu haben, nannte man den Vogel „Hahn Indiens“,<br />

was in Französisch schnell zu „Dinde“ wurde.<br />

Auch wenn man damals eher Gans aß (ein „Vogel der<br />

Sonne“, der denen, die ihn aßen, Schutz und Wohlstand<br />

garantierte), hat sich Truthahn an den großen<br />

Tischen schnell durchgesetzt, da er günstiger war als<br />

die Festtagsgans. Wegen seiner als exotisch empfundenen<br />

Herkunft galt er außerdem als seltene Speise.<br />

Casserole (grüne Bohnen, Pilzcreme und gebratene Zwiebeln),<br />

Süßkartoffelpüree und Moosbeerensauce.<br />

➍ In Schweden sind Traditionen außerordentlich wichtig.<br />

Die Festlichkeiten beginnen Anfang Dezember bei Einbruch<br />

der Nacht (am frühen Nachmittag!). An allen Fenstern<br />

leuchten sternförmige Lampen oder Kerzen in Haltern<br />

mit der Form eines umgedrehten V. Das Weihnachtsmenü<br />

hat sogar einen eigenen Namen: Julbord. Man isst Sill<br />

(marinierte Heringsfilets), Sillsallad (Salat mit Rote Bete,<br />

Kartoffeln, Eiern und Heringen), Gravad Lax (roher marinierter<br />

Lachs), Janssons Frestelse (Auflauf mit Kartoffeln,<br />

Zwiebeln und Anchovis), verschiedene schwedische<br />

Brot- und Käsesorten, aber auch Schweinerippchen (Revbensspjäll),<br />

andere Fleischarten und den Star des Dinners:<br />

Julkinka (Weihnachtsschinken). Jede Familie hat dafür<br />

ihr Geheimrezept!<br />

WARUM ZU WEIHNACHTEN WEIH-<br />

NACHTSSTERNE VERSCHENKEN?<br />

Die <strong>Winter</strong>pflanze stammt aus<br />

Südmexiko. Die Legende besagt,<br />

eine junge, sehr arme Mexikanerin<br />

habe zur Mitternachtsmesse<br />

kein anderes Geschenk<br />

für das Kind Jesus gehabt als<br />

einen Strauß Unkraut. Als sie sich<br />

hinkniete, um ihn an der Krippe<br />

niederzulegen, wurde er zu einem Strauß leuchtend<br />

roter Blumen. Seitdem werden Weihnachtssterne,<br />

deren Blätter dem Stern von Bethlehem ähneln, zu<br />

Weihnachten verschenkt.<br />

➎ Die Äthiopier feiern Weihnachten als Letzte. Die Feiern,<br />

die Ganna genannt werden, finden am 7. Januar statt. Denn<br />

die Weihnachtsgeschichte sagt uns, dass drei Weise, auch<br />

Heilige Drei Könige genannt, vom Orient nach Bethlehem<br />

reisten, um dem Kind Jesus zu huldigen, und dabei<br />

einem wundersamen Stern folgten. Es wird oft angenommen,<br />

dass die Heiligen Drei Könige aus Asien, Europa und<br />

Äthiopien kamen, doch für viele Äthiopier waren die drei<br />

(manche denken sogar, es seien zwölf gewesen) äthiopisch.<br />

Bei dieser Gelegenheit kleiden sich die Äthiopier in Weiß<br />

und ziehen das traditionelle Netela an – ein sehr feiner Stoff<br />

aus weißer Baumwolle mit leuchtenden Farbstreifen an den<br />

Rändern.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


WEIHNACHTSSPECIAL<br />

➊<br />

➋<br />

➊<br />

➌<br />

➍<br />

➎<br />

5<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


TRADITIONEN<br />

UND WENN MAN KEIN<br />

WEIHNACHTEN FEIERT?<br />

Katholiken, Protestanten und Orthodoxe<br />

erachten Weihnachten als<br />

wichtiges Fest, was auf die anderen<br />

Religionen allerdings nicht zutrifft.<br />

Im Koran, dem heiligen Buch der<br />

Muslime, wird Jesus als Prophet<br />

bezeichnet. Dennoch kommt es für<br />

sie nicht in Frage, seine Geburt zu<br />

feiern.<br />

Auch die Juden feiern kein Weihnachten,<br />

stattdessen aber das Lichterfest Chanukka.<br />

Jeden Abend zünden die Kinder an einem siebenarmigen<br />

Leuchter, der Menora, eine Kerze an. Während des<br />

Chanukka-Festes werden außerdem Geschenke und Geld<br />

(Münzen aus Schokolade) ausgetauscht. Am Tisch ist Überfluss<br />

angesagt. Alle Speisen sind in Öl gebacken, um an das<br />

Wunder des kleinen Ölkrugs zu erinnern: Latkes, in Olivenöl<br />

gebratene Kartoffelpuffer, Sufganiyot, mit Marmelade gefüllte<br />

und (natürlich) in Öl gebackene Beignets, Kugel, eine<br />

perfekte Kombination aus Nudeln mit Eiern, Frischkäse,<br />

SCHON<br />

GEWUSST?<br />

Paternatalophobiker<br />

haben große Angst<br />

vor dem<br />

Weihnachtsmann!<br />

Zimt, Rosinen und Zucker. Und natürlich<br />

auch Challot, das Schabbat-Brot.<br />

In Indien feiert man Divali. Das<br />

Lichterfest, das dieses Jahr am 14.<br />

November stattfindet, dauert fünf<br />

Tage. Zu dieser Gelegenheit werden<br />

Häuser und Straßen prächtig<br />

geschmückt – in den Fenstern<br />

werden kleine Terrakottalampen<br />

angezündet –, während Hindus<br />

für die Teilnahme an den religiösen<br />

Zeremonien neue Kleidung anziehen.<br />

Höhepunkt ist der dritte Tag „Bari<br />

Divali“, der der Göttin Lakshmi gilt, der<br />

Gemahlin von Vishnu. Zu dieser Gelegenheit<br />

isst man Kachori, mit Soja gefüllte vegetarische Beignets<br />

(Vegetarismus ist in der hinduistischen Religion sehr<br />

wichtig) und Gulab Jamun, in Öl frittierte Teigbällchen, zu<br />

denen dicker, mit Rosenwasser aromatisierter Sirup serviert<br />

wird. Der Teig selbst ist mit Kardamom aromatisiert. Gulab<br />

Jamun wird manchmal mit Joghurt serviert.<br />

Vielleicht haben Sie jetzt Lust, dieses Jahr anders zu<br />

feiern?<br />

DIE VERSCHIEDENEN NAMEN DES WEIH-<br />

NACHTSMANNS IN DER WELT UND IN EUROPA<br />

Je nach Land, in dem man lebt, hat er einen anderen Namen!<br />

In England und den Vereinigten Staaten heißt er Father<br />

Christmas oder Santa Claus, in der Mongolei Großvater<br />

<strong>Winter</strong> (Uvlin Uvgun). Im Libanon bringt Baba Noël die<br />

Geschenke. In Indien ist es Thatha (Herr Weihnachten). In<br />

Brasilien heißt er Bom Velhinho (guter alter Mann), in Russland<br />

Ded Moroz (Großvater Frost)! In Schweden gibt es keinen<br />

Weihnachtsmann: Ein Wichtel, der in den schwedischen<br />

Wäldern leben soll, bringt den braven Kindern die Geschenke.<br />

6<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


WEIHNACHTSSPECIAL<br />

NATIERLECH DESIGN<br />

FASHION - DECO - SPILLSAACHEN - RESTAURATIOUN - EPICERIE<br />

7<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


DOSSIER<br />

WORKSHOP<br />

DIE WICHTEL<br />

BASTELN!<br />

Als Einstimmung zur Weihnachtszeit hatten wir das Vergnügen, bei „Pfeffer macht<br />

glücklich“ von Heike Meyers zu einem Workshop für Kinder vorbeizuschauen. Alle<br />

hatten großen Spaß bei dem hervorragend organisierten Back- und Bastelnachmittag.<br />

Es wurde viel gelacht, und zwischendurch auch genascht. Die Ideen sind alle<br />

leicht umzusetzen und sicherlich eine Bereicherung für die Festtafel. Entdecken Sie<br />

in diesem Heft auch Heikes tolle DIY-Gourmet-Geschenkideen und ihre festlich geschmückten<br />

Tische!<br />

TEXTE Susanne Jaspers<br />

8<br />

8<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | HIVER 20


WEIHNACHTSSPECIAL<br />

9<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


WORKSHOP<br />

BOXEMÄNNCHEN<br />

8 Kuchen<br />

30 Minuten + 1 Stunde<br />

15 Minuten<br />

› 525 g Mehl<br />

› 125 g Zucker<br />

› ½ Würfel Hefe<br />

› 210 ml lauwarme Milch<br />

› 1 Ei<br />

› 1 Päckchen Vanillezucker<br />

› eine Prise Salz<br />

› 75 g weiche Butter<br />

› 1 Eigelb<br />

› 3 EL Milch<br />

› ein paar Korinthen<br />

1 Mehl in eine große Rührschüssel sieben. Eine Mulde<br />

eindrücken.<br />

2 Hefe in etwas von der lauwarmen Milch auflösen, zwei<br />

EL des Zuckers zugeben, diese Mischung in die Mulde geben<br />

und mit etwas Mehl vom Rand bestäuben.<br />

Zudeckt 15 Minuten gehen lassen.<br />

3 Restlichen Zucker, restliche lauwarme Milch, Ei, Vanillezucker,<br />

Salz und Butter zugeben und alles, am besten in<br />

der Küchenmaschine, so lange kneten, bis ein glänzender,<br />

geschmeidiger Teig entsteht. Das dauert 6 – 8 Minuten.<br />

4 Abgedeckt, mit einem Leinentuch, an einem warmen<br />

Ort eine gute Stunde gehen lassen. Das Volumen sollte<br />

sich dann verdoppelt haben. Je nachdem wie groß die<br />

Boxe-Männercher und Boxe-Meedercher werden sollen,<br />

Teig in 6 – 8 Portionen teilen. Nun geht’s ans Formen.<br />

Es ist herrlich, zusehen zu können, wie die Kinder ihrer<br />

Kreativität freien Lauf lassen! Das Ergebnis ist immer<br />

eine fröhliche Boxemännercher-Familie!<br />

REZEPTE<br />

FOTOS<br />

Heike Meyers<br />

Dominika Montonen-Koivisto<br />

10<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


WEIHNACHTSSPECIAL<br />

TANNENBAUM AM STECKEN<br />

8 - 12 Tannenbäume<br />

35 Minuten<br />

35 Minuten<br />

› 4 Eier<br />

› 200 g Zucker<br />

› 1 Päckchen Vanillezucker<br />

› 200 g Mehl<br />

› ½ Päckchen Backpulver<br />

› 1 Päckchen Vanillepuddingpulver<br />

› einige Tropfen grüne Lebensmittelfarbe<br />

Für den Zuckerguss<br />

› 1 Eiweiß<br />

› 250 g Puderzucker<br />

› evtl. 1 TL Wasser<br />

› ein wenig flüssige grüne Lebensmittelfarbe<br />

› bunte Zuckerperlen und Zuckersterne<br />

Zuckerguss<br />

1 Eiweiß leicht verquirlen.<br />

2 Puderzucker & Lebensmittelfarbe mischen und dazugeben,<br />

dann drei Minuten weiterrühren. Wenn der Guss<br />

zu fest ist, ganz wenig Wasser zufügen.<br />

Kuchen<br />

1 Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eier<br />

ca. 5 Minuten schaumig aufschlagen. Zucker und Vanillezucker<br />

hinzufügen und kräftig weiterrühren, bis der Zucker<br />

sich aufgelöst hat. Lebensmittelfarbe unterrühren.<br />

2 Mehl, Vanillepuddingpulver & Backpulver vermischen<br />

und über die Eiercreme sieben.<br />

3 In eine mit Backpapier ausgelegte Springform füllen<br />

(Rand nicht einfetten, sonst kann der fluffige Biskuitteig<br />

nicht am Rand „hochklettern“) und 20 – 25 Minuten backen.<br />

Die Stäbchenprobe machen.<br />

4 Den Kuchen mit einem Messer vorsichtig vom Rand lösen,<br />

auf ein Kuchengitter stürzen und abkühlen lassen. In<br />

8 – 12 Dreiecke schneiden.<br />

5 Einen Holzstiel als Stamm vorsichtig einführen. Die<br />

Teigbäumchen dünn mit grünem Zuckerguss einstreichen<br />

und mit Perlen und Sternen beliebig verzieren.<br />

Der Tannenbaum am Stecken ist auch ein hübscher Willkommensgruß<br />

für die Gäste zu Weihnachten auf dem<br />

Teller des schön gedeckten Tisches.<br />

11<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


WORKSHOP<br />

WINTER-WUNDERLAND<br />

1 Kuchen<br />

1 Stunde 30 Minuten<br />

30 Minuten<br />

Für den Rührteig<br />

› 250g Butter + ein wenig für die Form<br />

› 150 g Zucker<br />

› 4 Eier<br />

› 500 g Mehl<br />

› 1 Päckchen Backpulver<br />

› 125 ml Milch<br />

› etwas Sprudelwasser<br />

Für den Zuckerguss<br />

› 1 Eiweiß<br />

› 250 g Puderzucker<br />

Für die Butterkekse<br />

› 200 g Butter<br />

› 100 g Puderzucker<br />

› Vanille einer Vanilleschote<br />

› eine Prise Salz<br />

› 1 Ei<br />

› 300 g Mehl<br />

Für den Zuckerguss<br />

› 1 Eiweiß<br />

› 250 g Puderzucker<br />

› jeweils einen Tropfen verschiedener flüssiger<br />

Lebensmittelfarben<br />

› evtl. einen TL Wasser<br />

Rührteig<br />

(Hintergrund der <strong>Winter</strong>-Wunderland-Landschaft)<br />

1 Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.<br />

Butter mit Zucker schaumig aufschlagen, das dauert ungefähr<br />

5 Minuten. Die Eier einzeln jeweils 30 Sekunden<br />

unterrühren. Mehl mit dem Backpulver mischen und<br />

abwechselnd mit der Milch unterrühren. Zum Schluss<br />

Sprudelwasser sachte hinzugeben.<br />

2 Den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech<br />

streichen und ca. 30 Minuten backen.<br />

Kuchen auskühlen lassen.<br />

3 Eiweiß etwas verquirlen, mit Puderzucker 3 Minuten<br />

glattrühren, evtl. Wasser dazugeben & Kuchen damit<br />

einpinseln. Trocknen lassen.<br />

Butterkekse<br />

1 Alle Zutaten zu einem Teig verkneten, zur Kugel geformt<br />

in Frischhaltefolie einwickeln und eine Stunde kaltstellen.<br />

2 Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.<br />

Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen<br />

und mit verschiedenen Ausstechern wie Tieren,<br />

Bäumen, Sternen etc. ausstechen, um nachher eine hübsche<br />

<strong>Winter</strong>-Wunderland-Landschaft gestalten zu können.<br />

3 Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und<br />

ca. 8 Minuten hellbraun backen. Kekse abkühlen lassen.<br />

4 Eiweiß etwas verquirlen, mit Puderzucker 3 Minuten<br />

lang glattrühren, evtl. Wasser dazugeben und in kleine<br />

Schälchen aufteilen. Jedes Schälchen mit jeweils einem<br />

Tropfen Lebensmittelfarbe einfärben. Kekse damit „anmalen“.<br />

Mit übrigem Zuckerguss auf die Kuchenplatte zu<br />

einer <strong>Winter</strong>-Wunderland-Landschaft aufkleben.<br />

12<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


WEIHNACHTSSPECIAL<br />

13<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


WORKSHOP<br />

Durchführung 1 Windlicht<br />

20 Minuten<br />

WINDLICHT MIT<br />

AUSGESTANZTEN STERNEN<br />

Material<br />

› Marmeladen- oder Einmachgläser<br />

› Metallfolie bzw. Prägefolie<br />

› Schere, Picknadel, 1 Stück Filz<br />

› 1 cm hübsches schmales Band<br />

› 1 Teelicht pro Glas<br />

› evtl. etwas Sand<br />

1 Aus der Metallfolie Sterne, passend zur Glasgröße, ausschneiden<br />

oder auf dem Filz auspicken. 3 – 5 Sterne pro Glas.<br />

2 Mittig mehrere Löcher picken, damit das Licht schön durch die Sterne<br />

leuchtet. An zwei gegenüberliegenden Zacken jeweils ein etwas<br />

größeres Loch, evtl. mit dem Löcher stanzen.<br />

3 Kordel bzw. Band durch die größeren Löcher ziehen. Sternenband<br />

um das Glas legen, festknoten und mit einer Schleife zubinden.<br />

4 Etwas Sand in das Glas geben und das Teelicht daraufsetzen.<br />

6 Dieses Windlicht ist ein hübsches Weihnachtsgeschenk für die<br />

Großmutter, ein schönes Mitbringsel zum Adventskaffee oder eine<br />

tolle Tischdekoration für zu Hause.<br />

SCHLEIFEN-BAUM<br />

Durchführung 1 Tannenbaum - 15 Minuten<br />

Material<br />

› dünne Aststücke (maximal fingerdick), aus dem Wald oder<br />

Garten<br />

› verschiedene dicke Geschenkbänder oder Stoffreste in<br />

vielen Grüntönen<br />

› Tonpapierrest in Gold<br />

› dünne Schnur zum Aufhängen<br />

14<br />

Bastelvorgang<br />

1 Äste auf 14 – 16 cm zurechtschneiden.<br />

2 Geschenkbänder in 14 – 19 cm lange Stücke schneiden.<br />

3 Die Stücke mit einfachem Knoten von oben bis unten an dem<br />

Aststück anknoten. Oben die kürzeren Stücke, unten die längeren.<br />

Knoten immer nach vorne legen.<br />

4 Wenn alle Bänder angebracht sind, nochmals zurechtschneiden,<br />

so dass eine Tannenbaumform entsteht.<br />

5 Aus dem Tonpapier zwei Sterne schneiden und von vorne und<br />

hinten an die Spitze des Tannenbaums kleben.<br />

Eine dünne Kordel oder Schnur anbringen, um den Tannenbaum<br />

aufhängen zu können.<br />

Diese Tannenbäumchen sehen unheimlich schön aus, wenn man<br />

mehrere zusammen z. B. ins Fenster hängt.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


WEIHNACHTSSPECIAL<br />

WEIHNACHTSSTERN<br />

AUS BUTTERBROTTÜTEN<br />

Durchführung 1 Stern - 30 Minuten<br />

Material<br />

› 8 – 9 Butterbrottüten mit Bodenfalte, in<br />

Weiß oder Natur<br />

› Klebestift<br />

› Schere<br />

› dünne Kordel zum Aufhängen<br />

< FALTE<br />

Diese Sterne sind kinderleicht, deshalb ein Riesen-Erfolgserlebnis<br />

für Kinder, auch für die, die nicht die größte<br />

Ausdauer beim Basteln haben.<br />

1 Alle Tüten mit der Falte nach oben übereinanderlegen.<br />

2 Die erste Tüte auf der oberen Seite komplett mit dem<br />

Klebestift bestreichen, die zweite Tüte auflegen und<br />

überall fest andrücken. Die zweite Tüte wieder auf der<br />

Oberseite mit dem Klebestift bestreichen, die nächste<br />

Tüte auflegen und fest andrücken. Diesen Vorgang wiederholen,<br />

bis alle Tüten aufgebraucht sind. 10 Minuten<br />

trocknen lassen.<br />

3 An den Längsseiten mit der Schere rechts und links<br />

Dreiecke aus dem ganzen Stapel gleichzeitig ausschneiden.<br />

Den oberen Rand zum Dreieck schneiden.<br />

4 Auch die Oberseite der letzten Tüte mit dem Klebestift<br />

bestreichen, Stapel aufklappen und die letzte Tüte<br />

fest an die erste Tüte kleben, sodass ein Stern entsteht.<br />

An einer Stelle ein Loch ausstanzen und dort die Kordel<br />

zum Aufhängen durchziehen.<br />

15<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


GESCHENKE<br />

FÜR SIE<br />

2<br />

1<br />

3<br />

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Vergnügen. Bogner unter www.zalando.de<br />

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www.ikks.com<br />

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Welt in Rosa tauchen. www.chloe.com<br />

6<br />

4<br />

5<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


WEIHNACHTSSPECIAL<br />

2 3<br />

1<br />

FÜR<br />

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Whisky-Liebhaber. www.monsterzeug.de<br />

IHN<br />

4<br />

6<br />

5<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


GESCHENKE<br />

RASSELBANDE<br />

2<br />

1<br />

3<br />

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des Essens sein Vokabukar auffrischen kann! www.curatedpieces.com<br />

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kleinen Menschen. www.thats-mine.co.uk<br />

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selbst mit dazugehörigen Buntstiften ausmalen kann! Eine heiße Wäsche<br />

und die Farbe verschwindet und man darf der Kreativität erneut ihren Lauf<br />

lassen. www.eatsleepdoodle.com<br />

5 Für angehende kleine Köche und Köchinnen: pastellfarbenes Holzspielzeug,<br />

das echter nicht aussehen könnte. www.takatomo.de<br />

6 Mit diesem Bett in Form eines Minibusses wird das Schlafengehen zum<br />

echten Abenteuer! www.circu.net<br />

6<br />

4<br />

5<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


WEIHNACHTSSPECIAL<br />

1<br />

2<br />

OMA & OPA<br />

3<br />

1 Tradition und Genuss. 21 Cuberdons, um an den historischen 21. Juli 1831<br />

zu erinnern, den Tag, an dem König Leopold den Eid als erster belgischer<br />

König ablegte. www.cuberdonsleopold.com<br />

2 Die ganze Familie auf dem Wohnzimmertisch. Lustige kleine Dosen, die<br />

an die russischen Matrjoschka-Puppen erinnern. www.arket.com<br />

3 Da kommt Nostalgie auf, denn die limitierte <strong>Ausgabe</strong> des Beogram<br />

4000c entstand aus restaurierten und technisch verbesserten Beogram<br />

4000-Geräten. www.bang-olufsen.com<br />

4 Zum Teilen, für Sie und Ihn, und zum Ausleihen für den Rest der Familie …<br />

ein eleganter kamelfarbener Stetson. www.zalando.be<br />

5 Ihre Majes-Tee-t! Kitsch as Kitsch can, eine total abgefahrene Tasse für<br />

den Gute-Laune-Tee beim Kamin. www.redcandy.co.uk<br />

6 Ein Luftbefeuchter aus Porzellan, der gleichzeitig die Luft reinigt und den<br />

Duft Ihrer bevorzugten essenziellen Öle verströmt. www.limelace.co.uk<br />

4<br />

5<br />

6<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


GESCHENKE<br />

HOME<br />

SWEET HOME 1<br />

2 3<br />

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4<br />

6<br />

5<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


ADVERTORIAL<br />

FAMILYMATIC.LU<br />

CLEVERES DESIGN,<br />

DAS SPASS MACHT!<br />

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schaffen, damit mehr Zeit bleibt für die schönen Momente<br />

mit den Menschen, die wir lieben.<br />

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zeichnen sich durch hochwertige Materialien, top Qualität,<br />

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Handgriffen zusammengebaut und wieder verstaut, für<br />

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Edelstahl produziert mit nur zwei Keramikfilterkerzen<br />

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den Kauf von Wasser in Flaschen innerhalb<br />

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der Umwelt hunderte Plastikflaschen jedes<br />

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Geschenken für die ganze Familie sind,<br />

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21<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


INSPIRATION<br />

FESTLICHE TISCHE<br />

In wenigen Tagen beginnt die Vorweihnachtszeit. Ein schön gedeckter Tisch<br />

gehört zu den Feierlichkeiten zum Jahresende einfach dazu. Hier möchten wir drei<br />

hübsche Varianten von Heike Meyers von „Pfeffer macht glücklich“ vorstellen.<br />

Inspirieren Sie sich, zusammen mit Heike wünschen wir viel Freude dabei.<br />

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WEIHNACHTSSPECIAL<br />

Tradition verpflichtet. Das klassische Rot und Grün wird hier durch weiße Tischwäsche und feines weißes<br />

Porzellan elegant hervorgehoben. Investieren Sie in granatapfelrote Servietten, verzieren Sie weiße Kerzen<br />

mit rotem Samtband und kreieren Sie handgeschriebene Platz- und Menükarten. Die kleinen Salbeikränze,<br />

die liebevoll von Hand aufgerollt und auf Draht aufgesteckt werden, sind das i-Tüpfelchen auf diesem<br />

Tisch. Dazu ein paar Zieräpfel und Tannengrün und schon ist der Tisch festlich gedeckt.<br />

Heike Meyers<br />

Ramunas Astrauskas<br />

S T Y L I N G<br />

FOTOS<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


INSPIRATION<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


WEIHNACHTSSPECIAL<br />

Eine gelungene Verbindung von modern-kühler und rustikaler Dekoration.<br />

Dieser Tisch bietet eine überraschende Kombination aus Holzelementen, getönten Gläsern und blaugrauem<br />

Leinen. Im Kontrast zu den einfachen Holzplatztellern bringt das weiße Porzellan auch hier wieder<br />

eine angenehme Frische auf den Tisch. Die Erdnüsse werden ebenso wie der Salbei auf dem rot-weißen<br />

Tisch auf Draht aufgefädelt und zu einem Kranz zusammengebunden. Ein Hauch Blattgold auf den Feigen<br />

und ein paar goldene Sterne verleihen dem Tisch ein festliches Flair.<br />

25<br />

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INSPIRATION<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


WEIHNACHTSSPECIAL<br />

Angesagter, kühler, nordischer Schick auf dem Tisch. Die Auswahl der Teller ist hier wesentlich: Es sollte<br />

ein elegantes Porzellan in Weiß sein. Dazu sind einige farblich passend angemalte Tannenzapfen sehr<br />

hübsch. Sie stehen in kleinen Väschen und werden auch als Namensschildhalter verwendet, die in einem<br />

Schneebett aus Salz gebettet sind. Die Gläser im warmen Braunton greifen die Farbe der Zapfen wieder<br />

auf, genauso wie die Lebkuchen, die aus der Keksdose stibitzt wurden, um die Gäste besonders herzlich<br />

willkommen zu heißen.<br />

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DOSSIER<br />

TEXT Juliette Passerpoix<br />

28<br />

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WEIHNACHTSSPECIAL<br />

CHAMPAGNER!<br />

„Ohne Champagner könnte ich nicht leben. Bei Siegen habe ich ihn mir verdient.<br />

Bei Niederlagen hab ich ihn nötig.“ Schon dieses Zitat von Winston Churchill zeigt die<br />

ganze Symbolik des heiligen Weins, den wir mit dem Feiern besonderer Ereignissen<br />

verknüpfen. Von der Taufe des Jüngsten über den Stapellauf eines Schiffs bis hin zum<br />

Sieg beim Autorennen: Wäre es übertrieben, Champagner als idealen Begleiter für<br />

die schönen Momente des Lebens zu bezeichnen?<br />

DER URSPRUNG EINES HEILIGEN WEINS<br />

Champagner entstand aus der Symbiose von Geschichte<br />

und Geografie, was sein außergewöhnliches Schicksal<br />

besiegelt hat. In den christlichen Ländern war die Pflege<br />

der Weinstöcke bis zum Mittelalter Aufgabe der Mönche.<br />

In der Stadt Reims fanden die Krönungszeremonien der<br />

Könige Frankreichs statt, und zu allen Festmahlen gab es<br />

die einzigartigen, für ihren feinen Geschmack bekannten<br />

Champagner. Bald kannte man sie über die Grenzen des<br />

Königreichs hinaus, sie wurden immer angesehener<br />

und kamen bei allen großen Ereignissen auf den Tisch,<br />

sei es zur Unterzeichnung wichtiger Abkommen, bei<br />

königlichen Hochzeiten oder bei der Eröffnung von<br />

Weltausstellungen. Champagner wurde endgültig<br />

zum Begleiter von Feierlichkeiten, und sein Status hat<br />

sich bis heute nicht geändert: Er ist immer noch ein<br />

„Symbol wichtiger Momente“, und das besonders an den<br />

Festtagen zum Jahresende. Das Produktionsgebiet der<br />

Champagnerweine liegt in einem abgegrenzten Gebiet<br />

der Region, und die verwendeten Trauben haben sehr<br />

spezifische Eigenschaften, die mit der Beschaffenheit des<br />

Bodens und des Klimas zusammenhängen. Das 34 000<br />

Hektar große Gebiet umfasst etwa 281 000 Parzellen<br />

mit einer durchschnittlichen Fläche von 12 Ar. Die 319<br />

Anbaugebiete (Gemeinden) liegen auf einer Höhe von<br />

90 bis 300 Meter in vier Regionen: Montagne de Reims,<br />

Vallée de la Marne, Côte des Blancs und Côte des Bar.<br />

Um die Appellation führen zu dürfen, muss Champagner<br />

nach einem Verfahren mit natürlicher Flaschengärung<br />

produziert werden und ein strenges Lastenheft einhalten.<br />

Als Rebsorten sind nur Chardonnay, Pinot noir und Pinot<br />

meunier erlaubt. Die Hektarerträge sind begrenzt, jedes<br />

Jahr wird ein Mindestalkoholgehalt festgelegt, und es gilt<br />

ein natürliches, als „Champagner-Methode“ bekanntes<br />

Verfahren. Hinzu kommt, dass Champagner in Räumen<br />

getrennt von anderen Weinen gelagert werden muss.<br />

Jahrgangslose Champagner müssen mindestens 15<br />

Monate im Keller des Herstellers reifen.<br />

DIE ZAUBERHAFTEN BLASEN<br />

Was Spezialisten als Perlen bezeichnen, ist ein völlig<br />

natürliches Phänomen, das durch die Hefen entsteht. Diese<br />

lebenden Organismen wandeln den Zucker während der<br />

Gärung in Alkohol und Kohlendioxid um. Früher wurden<br />

die Moste in Fässern gelagert, doch das bei der Gärung<br />

entstehende Gas entwich, was das Perlen der Weine<br />

stark von den Wetterbedingungen oder Lagermethoden<br />

abhängig machte. Ende des 17. Jahrhunderts füllten die<br />

29<br />

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DOSSIER<br />

30<br />

Produzenten den Wein lieber direkt in Flaschen,<br />

was auch Transport und Lagerung vereinfachte.<br />

Die ganze Schwierigkeit besteht darin, dass der<br />

Wein in den stabilen Flaschen auf perfekte Art<br />

perlt. Auch heute wird noch an der Verbesserung<br />

des so wunderbar perlenden Charakters gearbeitet.<br />

Wer liebt nicht den „Plopp“ des Korkens, bevor die<br />

Blasen leise zischend in das Glas fließen? Können Sie<br />

es hören? Auf den auditiven folgt der olfaktorische<br />

Genuss der Aromen reifer Früchte mit ihren<br />

fruchtigen, holzigen oder blumigen Noten. Höchste<br />

Zeit, den richtigen Champagner für Ihre Festessen<br />

am Jahresende auszuwählen!<br />

EINEN PASSENDEN CHAMPAGNER<br />

AUSWÄHLEN<br />

Schwiegermutter hat das Weihnachtsmenü zusammengestellt,<br />

doch Sie sollen den Champagner<br />

auswählen. Um sich nicht in den Regalen der<br />

Weinhändler zu verlaufen, lernen Sie zunächst,<br />

die Etiketten zu lesen. Hier finden Sie wichtige<br />

Informationen wie etwa Appellation und Marke.<br />

Sie müssen nicht Önologie studiert haben, um die<br />

richtige Flasche auszuwählen, die Kenntnis der<br />

Begriffe „brut“, „halbtrocken“ und „Rebsorte“ reicht<br />

im Allgemeinen. Ein Jahrgangschampagner wird<br />

mit Weinen aus einem einzigen, als außergewöhnlich<br />

DER SCHUTZ EINER APPELLATION<br />

Ohne den Einsatz der großen Champagnerhäuser<br />

ab dem 19. Jahrhundert wäre das Wort ein Oberbegriff<br />

wie Savon de Marseille geworden! Heute ist<br />

es geschützt und könnte keinesfalls als allgemeine<br />

Bezeichnung für Schaumweine verwendet werden.<br />

Auch für andere Produkte ist es verboten, man denke<br />

nur an Yves Saint Laurents Parfüm „Champagne“, das<br />

nach einem Urteil des Pariser Berufungsgerichts 1993<br />

umbenannt werden musste. Ein weiteres Beispiel war<br />

der Werbeslogan der Marke Perrier in <strong>Deutsch</strong>land:<br />

„Der Champagner der Mineralwässer“. Die Rechtsabteilung<br />

der Comités Champagne wacht darüber, dass<br />

die Bezeichnung im Alltag geschützt wird.<br />

CHAMPAGNER, EIN FREUND<br />

DER GROSSEN DIESER WELT<br />

Marlene Dietrich liebte Champagner und sagte:<br />

„Champagner gibt dir das Gefühl, dass jeder Tag<br />

ein Sonntag ist und die besten Tage kurz bevorstehen.“<br />

Amélie Nothomb widmet dem Champagner<br />

in ihren Romanen viele Seiten – wie vor ihr schon<br />

Ernest Hemingway, Honoré de Balzac und Françoise<br />

Sagan. Und George Sand meint einst: „Champagner<br />

verhilft zum Entzücken.“ Auch die Malerei hat ihn<br />

zum Thema, etwa in Édouard Manets „Bar in den Folies-Bergère“<br />

mit den Flaschen im Vordergrund auf<br />

dem Tisch.<br />

geltenden Jahr erzeugt und mindestens drei<br />

Jahre lang gelagert. Der Begriff „Cuvée spéciale“<br />

umfasst subtile Weine, die ideal für den Beginn der<br />

Mahlzeit sind. Ein Champagner brut ist perfekt für<br />

raffinierte Gerichte oder zum Aperitif. Sein niedriger<br />

Zuckergehalt sorgt für einen intensiven Geschmack.<br />

Anders als der Name sagt, ist der halbtrockene<br />

der süßeste der Champagner. Manche lieben ihn<br />

zusammen mit Foie gras, andere trinken ihn gerne<br />

zum Nachtisch. Rosé-Champagner schmeckt stärker<br />

nach Wein, was derzeit großen Anklang findet,<br />

wobei man bedenken sollte, dass es dennoch ein<br />

Champagner brut ist. Er schmeckt hervorragend<br />

zum Käse! Ein Blanc de Blancs wird ausschließlich<br />

aus Chardonnay-Rebsorten hergestellt. Er passt<br />

wunderbar zu Kaviar, Meeresfrüchten und<br />

Süßwasserfischen. Was bedeuten die Angaben RC,<br />

CM, RM oder NM auf der Flasche? RC bedeutet<br />

„Récoltant Coopérateur“ oder in anderen Worten:<br />

Die Trauben wurden von einem Erzeuger gelesen,<br />

aber von einer Genossenschaft verarbeitet. Die<br />

Coopérative de Manipulation (CM) produziert ihren<br />

Champagner und verkauft ihn im eigenen Namen,<br />

aber auch im Namen ihrer Erzeuger. Der Récoltant<br />

Manipulateur (RM) produziert ihn und füllt ihn<br />

zum Verkauf in Flaschen. Kenner bevorzugen<br />

diese Angabe auf dem Etikett. Und die Buchstaben<br />

NM für Négociant-Manipulant bedeuten, dass das<br />

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WEIHNACHTSSPECIAL<br />

31<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


DOSSIER<br />

als „eine Flöte“ an, obwohl letztere den Vorteil hat,<br />

dass der Champagner länger perlt, allerdings auch<br />

zum Trinken in kleinen Schlucken zwingt. Schalen<br />

gehören der Vergangenheit an und haben einen<br />

gewissen altmodischen Charme, doch sollten Sie sie<br />

nur zu Süßspeisen oder Obstsalaten anbieten und<br />

lieber Flöten wählen, wenn Sie den Champagner<br />

wirklich genießen wollen. Ein Weinglas für<br />

Weinproben (tulpenförmig) sorgt für perfekte Perlen,<br />

sodass sie ihre Rolle als Aromaverstärker spielen<br />

können und das Trinken zu einem Genuss machen.<br />

Letztlich ist ein (moderater) Rausch allerdings<br />

wichtiger als die Verpackung.<br />

Haus produziert, aber auch Trauben von Erzeugern<br />

kauft. Nach getroffener Wahl sollten die Flaschen<br />

vor Licht geschützt bei hoher Luftfeuchtigkeit in<br />

einem Keller gelagert werden, der idealerweise eine<br />

Temperatur von 10 °C hat (auf Temperaturschwankungen<br />

achten). Der Korken muss immer mit der<br />

Flüssigkeit in Berührung sein, und die Flaschen<br />

sollten liegend gelagert werden.<br />

CHAMPAGNER STILVOLL SERVIEREN<br />

Vor dem Eingießen in Flöten oder Schalen nehmen<br />

Sie den Champagner aus dem Kühlschrank – nicht<br />

aus dem Gefrierschrank, denn der Temperaturschock<br />

würde das Perlen beeinträchtigen – und stellen<br />

ihn in einen Eiskübel. Halten Sie die Flasche leicht<br />

schräg, um die Schleife des Drahtkorbs und den<br />

Metalldeckel zu entfernen. Aus Sicherheitsgründen<br />

wird dieser Vorgang natürlich mit Abstand zu den<br />

Gästen durchgeführt. Drehen Sie den Korken leicht,<br />

um den Druck zu kontrollieren, bevor Sie die Gläser<br />

vorsichtig zu ⅔ füllen – nicht mehr! Ob Sie nun<br />

Flöten oder Schalen bevorzugen, ist wortwörtlich<br />

Geschmackssache. Man bietet lieber „eine Schale“<br />

FÜNF (GUTE) GRÜNDE FÜR DAS TRINKEN VON CHAMPAGNER<br />

Ihre Augen glänzen? Sie beben beim Gedanken daran, eine Flasche aufzumachen? Seriöse Studien haben gezeigt,<br />

dass Champagner wegen der Pinots noir und Pinots meunier, die bei der Produktion verwendet werden, Demenz<br />

vorbeugen kann. Und da ist noch mehr: Da er zu den kalorienärmsten alkoholischen Getränken zählt, führt das<br />

Trinken in Maßen nicht zur Gewichtszunahme. Er schützt das Herz vor Erkrankungen und senkt schlechtes Cholesterin.<br />

Außerdem soll er unsere Laune und Libido beeinflussen … Also, wie wäre es mit einem Gläschen?<br />

32<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


BAUERNREZEPT<br />

RINDERBOUILLON<br />

MIT MARKKLÖSSCHEN<br />

4-6 Portionen<br />

40 Minuten<br />

1 Stunde 10 Minuten<br />

Für die Rinderbrühe<br />

› 2 Zwiebeln, mittelgroß<br />

› 1 Porree<br />

› 1 Stück Staudensellerie<br />

› 2 Karotten<br />

› 3 Knochen, Rindfleisch<br />

› 750 g Suppenfleisch, eventuell<br />

eine Scheibe Rindfleisch<br />

› 2 Lorbeerblätter<br />

› 15 – 20 Pfefferkörner<br />

› 2 Nelken<br />

› 1 – 1,5 EL Salz<br />

› 2,5 – 3 l Wasser<br />

› Petersilie<br />

Simone Schmit-Krack<br />

Ramunas Astrauskas<br />

Für die Markklößchen<br />

› 90 g Knochenmark (etwa<br />

3 – 4 Markknochen)<br />

› 400 g Paniermehl<br />

› 6 – 7 Eier<br />

› 1 – 2 Schalotten, sehr fein gehackt<br />

› Petersilie, sehr fein gehackt<br />

› Salz, Pfeffer, Muskatnuss<br />

› 200 g Fadennudeln<br />

96<br />

REZEPT<br />

FOTOS<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


BAUERNREZEPT<br />

Simone Schmit-Krack ist seit 30 Jahren verheiratet<br />

und arbeitet zusammen mit ihrem Mann auf<br />

dem Bauernhof. Sie kümmert sich vorwiegend<br />

um den administrativen Bereich. Das hier produzierte<br />

Schweinefleisch entspricht den Anforderungen der Marque<br />

Nationale. Immer auf der Suche nach innovativen Ideen<br />

haben Simone und ihr Mann den Bauernhof mit einer<br />

Biogasanlage ausgestattet, die ihnen die Energie für Strom<br />

und Wärme liefert. Was die Schweinezucht betrifft, so haben sie 2019 mit der<br />

Vermarktung von Babyferkeln begonnen, die direkt ab Hof verkauft werden.<br />

Für die dynamische Mutter von vier Kindern und jetzt glückliche Großmutter<br />

gehörte Kochen schon immer zum täglichen Leben. Simone teilt jetzt mit uns<br />

die Geheimnisse eines Familienrezepts, das sie von ihrer Mutter geerbt hat, eine<br />

schmackhafte Brühe, die sonntags und an Festtagen serviert wurde.<br />

Die Brühe<br />

1 Die Zwiebeln schälen und halbieren. Die Zwiebelhälften<br />

mit den Schnittflächen nach unten in einen großen Topf<br />

geben und bei mittlerer Hitze ohne Fett rösten, bis die<br />

Schnittflächen goldbraun sind. Dann mit Wasser aufgießen.<br />

Das Fleisch und die Knochen hineinlegen. Langsam<br />

zum Kochen bringen und den Schaum mehrmals abschöpfen,<br />

damit die Brühe klar bleibt. Nach der Hälfte der Garzeit<br />

bei geschlossenem Deckel ca. 1 Stunde bei schwacher<br />

Hitze sehr sanft garen.<br />

2 In der Zwischenzeit das Gemüse waschen, putzen und in<br />

große Stücke schneiden. Gemüse, Lorbeerblätter, Gewürze<br />

und Kräuter zum Fleisch geben und eine weitere Stunde<br />

sanft kochen lassen.<br />

3 Das Fleisch herausnehmen und die Brühe durch ein feines<br />

Sieb in eine zweite Pfanne gießen. Bei Bedarf die Brühe<br />

würzen.<br />

4 Je nach weiterer Verwendung das Fleisch in kleine Stücke<br />

schneiden und in die Brühe geben, oder mit Tomatensauce<br />

servieren oder „Feierstengszalot“ damit zubereiten!<br />

Die Markklößchen<br />

1 Das Mark aus den Knochen lösen und in einer Pfanne bei<br />

schwacher Hitze schmelzen lassen, dann das Fett durch ein<br />

Sieb passieren und etwas abkühlen lassen.<br />

2 Die Schalotten und die Petersilie hinzufügen und mit<br />

Pfeffer, Salz und Muskatnuss würzen.<br />

3 Dann die Eier und Semmelbrösel abwechselnd mit einer<br />

Gabel unterrühren, bis eine feste Mischung entsteht.<br />

4 Knödel formen und in etwas Brühe oder Salzwasser kurz<br />

kochen, um Geschmack und Konsistenz zu prüfen.<br />

5 Die sehr kleinen Kugeln in der nicht mehr kochenden<br />

Brühe ziehen lassen. Sie dürfen nicht in der Suppe kochen.<br />

Die Fertigstellung<br />

1 Etwa 1,5 bis 2 Liter Brühe zum Kochen bringen und die<br />

Fadennudeln oder andere kleine Suppennudeln darin<br />

kochen.<br />

2 Die vorbereiteten Markklößchen (ca. 2 Handvoll, je nach<br />

Wunsch) hinzugeben und auf kleiner Flamme köcheln<br />

lassen. Die Suppe soll nicht mehr kochen! Dann mit Petersilie<br />

garnieren und heiß genießen.<br />

3 Wenn die Suppe noch herzhafter sein soll, kann man fein<br />

gehacktes Suppenfleisch, ein aufgeschlagenes oder hart<br />

gekochtes Ei hinzufügen. Allerdings sollte darauf geachtet<br />

werden, dass das besondere Aroma der Markklößchen<br />

nicht überdeckt wird.<br />

TIPP<br />

Markklößchen können einzeln eingefroren und später verwendet werden. Das Einfrieren ist sehr bequem,<br />

weil die Vorbereitung Zeit braucht, besonders wenn man sehr feine Kugeln herstellt. Die Markklößchen-Zutaten<br />

für dieses Rezept reichen für 2 – 3 gute Suppen.<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


TYPISCH LUXEMBURGISCH<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


TYPISCH LUXEMBURGISCH<br />

EEËR AM JELLI<br />

EIER IN ASPIK<br />

VON MARIANNE WINTERSDORF<br />

Dieses traditionelle Gericht kennen viele Luxemburger sicher noch aus ihrer<br />

Kindheit. Es war früher eine beliebte Vorspeise an Festtagen und ist sehr einfach<br />

zuzubereiten. Unsere Variante des Rezeptes stammt von Marianne <strong>Winter</strong>sdorf<br />

aus Mondercange, Mutter<br />

von <strong>KACHEN</strong>-Gründerin Bibi<br />

<strong>Winter</strong>sdorf.<br />

4 Personen<br />

20 Minuten<br />

5 Minuten<br />

› 2 Beutel Knorr-Sülze (oder eine<br />

andere Marke Ihrer Wahl)<br />

› 500 ml Elbling von der Luxemburger<br />

Mosel<br />

› 4 Eier<br />

› 4 Scheiben gekochter Schinken,<br />

quadratisch zugeschnitten<br />

› 4 Gewürzgurken (und mehr zum<br />

Servieren)<br />

1 Die Sülze nach Anleitung aufkochen. Dabei anstelle von Wasser für einen intensiveren Geschmack<br />

luxemburgischen Elbling nehmen.<br />

2 Die aufgekochte Sülze zum Abkühlen beiseitestellen und in der Zwischenzeit die Eier hart kochen<br />

oder pochieren, je nachdem, was Sie bevorzugen. In diesem Fall sind es pochierte Eier, die<br />

in reichlich Salzwasser mit einem Schuss Essig 2 – 4 Minuten gegart werden. Das Wasser sollte<br />

nicht kochen, sondern kurz vorm Simmern sein, da die Eier sonst zu schnell stocken. Die Eier nacheinander<br />

in eine Tasse aufschlagen und mit einem Löffel im Wasser einen Strudel bilden, bevor<br />

das Ei hineingegeben wird. Der Wasserstrudel hält das Eiweiß zusammen. Nach 2 – 4 Minuten<br />

ist das Ei fertig und kann aus dem Wasser gefischt und auf einem Küchenpapier zum Abtropfen<br />

abgelegt werden.<br />

3 Nun 4 kleine Schüsseln mit dem Schinken auslegen (am besten hinein „drapieren“), dann je ein<br />

Ei darauf geben, mit einem fächerartig aufgeschnittenen Gürkchen belegen und mit der leicht<br />

abgekühlten Sülzflüssigkeit bedecken. Zum Festwerden in den Kühlschrank stellen. Mit Gürkchen<br />

und Luxemburger Senf servieren.<br />

Marianne <strong>Winter</strong>sdorf<br />

Ramunas Astrauskas<br />

REZEPT<br />

FOTOS<br />

99<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


GROSSMUTTERS REZEPT<br />

KAMELTORTE<br />

VON BETTINA JAMEK-STEMBERGER<br />

100<br />

REZEPT<br />

FOTO<br />

Bettina Jamek-Stemberger<br />

Ramunas Astrauskas<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


GROSSMUTTERS REZEPT<br />

Dieses Rezept hat eine lange Geschichte.<br />

Meine Großmutter Margarete<br />

Stemberger hat diese Torte immer<br />

zum Geburtstag von Familienmitgliedern<br />

gemacht. Meine Mutter hat immer erfolglos<br />

versucht, ihr das Rezept zu entlocken. „Solange ich lebe, mache ich die Torte und<br />

danach bekommst du das Rezept“, pflegte die Großmama zu sagen. Doch nur<br />

durch einen Zufall, Jahre nach ihrem Tod, tauchte das Rezept zwischen alten<br />

Briefen und Dokumenten wieder auf. Anlässlich der Hochzeit meiner Cousine,<br />

die in Luxemburg lebt, wurde es Teil eines Buches, zu dem alle Verwandten und<br />

Freunde etwas beigetragen haben. So kann das Andenken an meine Großmutter als<br />

Familientradition aufrechterhalten werden. Der Name der Torte mag etwas exotisch<br />

klingen, doch er ist sehr einfach und „urwienerisch“ zu erklären: Es ist ka Mehl darin!<br />

1 Torte<br />

30 Minuten<br />

45 Minuten<br />

› 250 g Butter<br />

› 200 g Kristallzucker<br />

› 250 g geschmolzene Schokolade<br />

› 8 Eier<br />

Dekoration<br />

› Streusel von weißer und dunkler Schokolade<br />

1 Butter schaumig rühren, nach und nach 8 Eigelb und die Hälfte des Zuckers,<br />

dann die Schokolade einrühren.<br />

2 Die andere Hälfte des Zuckers mit dem Eiweiß zu Schnee schlagen und<br />

unterheben.<br />

3 Die Hälfte der Masse in einer gefetteten und bemehlten (oder mit Backpapier<br />

ausgelegten) runden Springform 45 Minuten bei 180 °C backen.<br />

4 Auskühlen lassen und danach mit der zweiten Hälfte der Schokoladenmasse<br />

bestreichen.<br />

5 Nach Wunsch dekorieren, z. B. wie hier mit weißen und dunklen Schokoladenraspeln.<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


MY LUXEMBOURG<br />

WÄINZOOSSISS,<br />

GEFLÜGELJUS MIT TRÜFFELN,<br />

TOPINAMBUREN<br />

NEU INTERPRETIERT VON FRANÇOIS XAVIER FERROL<br />

Für den Milchaufguss<br />

› 300 ml Vollmilch<br />

› 40 g Zwiebel<br />

› 3 Zweige Thymian<br />

› 20 g Champignons<br />

› 20 g Lauch (weißer Teil)<br />

› 25 g Karotte<br />

› 3 Knoblauchzehen<br />

› 3 Petersilienstängel<br />

› 1 Lorbeerblatt<br />

› 2 Gewürznelken<br />

› 5 Wacholderbeeren<br />

› 1 groẞe Prise schwarzer Pfeffer<br />

› 1/3 TL Muskatnuss<br />

Für die Wäinzoossiss<br />

› 320 g Schweinelende<br />

› 80 g Schweinenacken<br />

› 40 g Zwiebel<br />

› 5 g Salz<br />

› 1 Msp frisch gemahlener<br />

schwarzer Pfeffer<br />

› ¼ Bund glatte Petersilie, gehackt<br />

› 2 frische Bio-Eier<br />

› 20 g Kartoffelstärke<br />

Für die Kruste<br />

› 150 g weiche Butter<br />

› 50 g Semmelbrösel<br />

› 40 g Bayonne-Schinken<br />

› 40 g gebratene Zwiebel<br />

› 20 g geriebener Parmesan<br />

François Xavier Ferrol<br />

Dominika Montonen-Koivisto<br />

REZEPT<br />

FOTOS<br />

102<br />

Für die Topinamburen<br />

› 160 g Topinamburen<br />

Für den Trüffel-Jus<br />

› 200 ml Geflügeljus<br />

› 40 g schwarze Trüffel, gehobelt<br />

› 10 g schwarzes Trüffelöl<br />

› 1 TL Ristretto-Kaffee<br />

› Sprossen<br />

› Radieschen<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


MY LUXEMBOURG<br />

Der gebürtige Normanne kam im vergangenen<br />

Sommer nach Luxemburg, nachdem er 7 Jahre<br />

lang im Bristol (3 Makronen im Michelin-Führer),<br />

im Lazare an der Seite des berühmten Küchenchefs Eric<br />

Frechon, dann im Pavillon Ledoyen (3 Makronen im Michelin-<br />

Führer) an der Seite des Küchenchefs Yannick Alléno<br />

gearbeitet hatte. Um seiner Familie ein ruhigeres Leben zu<br />

bieten, beteiligt er sich nun an der Wiederauferstehung eines emblematischen<br />

Restaurants in Luxemburg: der Rôtisserie Ardennaise. Ihm geht es darum, die<br />

lokale Küche in einer Pariser Bistro-Rotisserie-Atmosphäre aufleben zu lassen. Als<br />

Rezeptbeitrag für unsere aktuelle <strong>Ausgabe</strong> wählte er eine elegante Neuauflage des<br />

traditionellen Luxemburger Wurstgerichts mit Püree, eine Kreation seines Vaters<br />

und seines Großvaters, einem Metzger.<br />

4 Personen 30 Minuten + 1 Std. Vortag 30 Minuten<br />

Die Wurst<br />

1 Lende, Nacken und Zwiebel sehr, sehr fein hacken.<br />

Salz, Pfeffer, Eier und Stärke hinzufügen.<br />

Gut mischen.<br />

2 Für den Milchaufguss die Milch mit allen<br />

grob gehackten Zutaten aufgießen, zunächst<br />

15 Minuten kochen, dann köcheln lassen,<br />

anschlieẞend durch ein Käsetuch abseihen.<br />

3 Beides etwa 10 Minuten lang mischen (Achtung,<br />

die Milch darf nicht mehr zu heiß sein!).<br />

Über Nacht im Kühlschrank auskühlen lassen.<br />

4 Am nächsten Tag die Würste zu Wülsten mit<br />

einem Durchmesser von etwa 3,5 cm in Frischhaltefolie<br />

aufrollen. Anschlieẞend im sprudelnd<br />

kochendem Wasser 20 Minuten lang garen. Die<br />

Würste in 3,5 cm große Stücke schneiden. Beiseitelegen.<br />

Die Kruste<br />

1 Am Vortag den Ofen auf 200 °C vorheizen,<br />

den Schinken in den Ofen geben und diesen dann<br />

ausschalten. Dem Schinken wird so über Nacht<br />

die Flüssigkeit entzogen. Am nächsten Tag den<br />

Schinken zerkleinern, bis eine Pulverkonsistenz<br />

erreicht ist.<br />

2 Die Zwiebeln bei 170 °C braten und 2 Stunden<br />

bei 120 °C im Ofen trocknen lassen. Danach<br />

zerkleinern, bis eine Pulverkonsistenz erreicht ist.<br />

3 Für die Kruste die Butter schaumig rühren und<br />

anschließend alles miteinander vermischen.<br />

3,5 mm dick ausbreiten und kaltstellen. Wenn<br />

sie abgekühlt ist, mit einer Ausstechform (Ø 3<br />

cm) ausstechen. Beiseitestellen.<br />

Topinamburen<br />

Topinamburen schälen, dann in kleine Würfel<br />

schneiden. Bei 180 °C frittieren, anschlieẞend<br />

beiseitelegen (um den Geflügeljus aufnehmen<br />

zu können, müssen die Topinamburen knusprig<br />

frittiert sein).<br />

Der Jus<br />

1 Den Geflügeljus mit den Trüffelscheiben und<br />

dem Trüffelöl 10 Minuten erhitzen, um eine<br />

streichfähige Konsistenz zu erhalten, ein Stückchen<br />

Butter und den Kaffee hinzufügen, mischen.<br />

Die Topinamburen im Jus glasieren.<br />

Anrichten<br />

1 Sprossen zum Dekorieren waschen. Radieschen<br />

mit einer Mandoline in Scheiben schneiden<br />

und mithilfe einer Stanze in Kirschblütenform<br />

(Ø 2 cm) ausstechen.<br />

2 Die Topinamburwürfel in einem Kreis von<br />

7,5 cm Durchmesser auslegen.<br />

3 Die Wurstscheiben mit je einem Krustentaler<br />

belegen, im Ofen erwärmen und anschlieẞend<br />

auf den Topinamburen platzieren.<br />

4 Mit Sprossen und Radieschen garnieren.<br />

103<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


RESTAURANTPORTRAIT<br />

L’ANNEXE<br />

EIN PROJEKT MIT WEIBLICHEM TOUCH<br />

Dieter Ebeling<br />

Ramunas Astrauskas<br />

104<br />

T E X T<br />

FOTOS<br />

Alles lief bestens. Anfang 2019 hatte Kim Mathekowitsch<br />

das Restaurant „L’Annexe“ mitten in<br />

der luxemburgischen Hauptstadt übernommen.<br />

Sie hatte die Speisekarte anspruchsvoller und gastronomischer<br />

gemacht, den Service noch aufmerksamer,<br />

die Équipe in der Küche verstärkt und reichlich neue<br />

Kundschaft gewonnen. Doch der Höhenflug des kulinarischen<br />

Startups fand vorläufig ein jähes Ende: „Dann kam<br />

Corona“, sagt Kim Mathekowitsch. Sie schaut auf die gut<br />

besetzte Terrasse, die gerne als eine der schönsten in der<br />

Stadt bezeichnet wird. „Wir waren gerade am Fliegen, da<br />

wurden wir wie ein Vogel abgeschossen“, sagt sie.<br />

Die 35-Jährige hat schon zu viel unternommen, um in<br />

Selbstmitleid zu zerfließen. Begonnen hat sie mit einem<br />

Master für Finance, Accounting and Controlling. „Steuerstrukturierungen“<br />

waren ihr Thema, eine „steile Karriere“<br />

machte sie nach der Universität. Dann, vor<br />

sieben Jahren, stieg sie aus. Mit einem<br />

Partner gründete sie auf Mallorca eine<br />

Firma für hochpreisige Yachtvermietungen,<br />

entwarf den Businessplan dafür. Sie<br />

designte das Innere der fünf Yachten, auch<br />

„schwimmende Boutiquehotels“ genannt,<br />

und die dort aufgetischten Speisen. 2018 machte sie dann<br />

im Institut Paul Bocuse den Bachelor in Art de Table – in<br />

Rekordzeit: „Ich musste denen ja nicht mehr zeigen, dass<br />

ich rechnen kann.“<br />

Nicht nur die Yachten in Mallorca haben das Corona-Jahr<br />

<strong>2020</strong> („Ich habe ziemlich viel Geld verloren.“) schlecht<br />

überstanden, auch im „L’Annexe“ geht es um die Existenz:<br />

„Wir kämpfen auch hier. Aber ich denke, dass wir es schaffen.“<br />

Jeder in der luxemburgischen Gastronomie kämpfe<br />

ums Überleben. Allerdings ist ihr Restaurant noch ganz<br />

neu auf dem Markt („Hinter uns steht keine große Bank“),<br />

die hohe Miete muss bezahlt werden und auch das Personal<br />

in den Monaten, in denen es praktisch keinen Umsatz gab:<br />

„Wann die staatlichen Hilfen ankommen, wissen wir noch<br />

nicht.“ Die Herausforderung ist groß: „Das ist ganz meins.<br />

Hier bin ich alleine verantwortlich.“<br />

Im Juni 2007 hatte Arnaud Magnier das Restaurant als<br />

„Annexe“ seines edlen „Clairefontaine“ eröffnet: Mit<br />

Tagesgerichten für 11,50 (später 13 Euro) ging er auf den<br />

Markt – darunter die Klassiker Bouchée à la reine, Cordon<br />

bleu oder Tartare de bœuf. Ein paar Jahre später trennte er<br />

sich vom „Annexe“. Aber bis zur Übernahme durch Kim<br />

Mathekowitsch gab es diese Tagesgerichte noch für 13<br />

Euro. Abgesehen vom Tartare („Das kann man hier einfach<br />

nicht streichen“) gibt es das alles jetzt nur noch während<br />

„Ich wollte, dass<br />

das ein Restaurant<br />

wird, wo man sich<br />

selbst eine Freude<br />

bereitet.“<br />

der „klassischen Wochen“, die alle drei Monate auf dem<br />

Programm stehen. „Die Rechnung, für 13 oder 15 Euro ein<br />

Tagesgericht anzubieten, kann hier nicht aufgehen“, sagt<br />

sie. „Bistros, wo man schnell etwas essen kann, gibt es<br />

genug in der Umgebung.“<br />

Das „L’Annexe“ auf dem Plateau Saint Esprit sei „eine<br />

besondere Adresse“, findet Kim Mathekowitsch. Deswegen<br />

müsse auch die Küche besonders sein. „Ich wollte, dass<br />

das ein Restaurant wird, wo man sich selbst eine Freude<br />

bereitet.“ Das zweigängige Mittagsmenü kostet jetzt 27<br />

Euro – aber zur Überraschung der Eigentümerin steht das<br />

auch mittags gar nicht mehr im Mittelpunkt. Die Gäste<br />

wollen mittlerweile auch mittags – wie zuvor nur abends<br />

möglich – à la carte essen. „Das ist verrückt, aber schön“,<br />

sagt Kim Mathekowitsch. Küchenchef Cristi Badea, zuvor<br />

die Nummer zwei in der Küche Léa Linsters, zeichnet für<br />

anspruchsvolle Hauptgerichte zwischen 29<br />

und 42 Euro sowie für ein Menu Découverte<br />

für 65 Euro verantwortlich.<br />

Die Eigentümerin bringt gerne Tomaten,<br />

Kürbisse, Quetschen und Mirabellen aus<br />

dem väterlichen Garten auf dem Kirchberg<br />

mit in die Küche. Äpfel wachsen in ihrem<br />

Garten, Kirschen bei Freunden: „Wir probieren wirklich,<br />

das auszuschöpfen, was wir auch selbst anbauen.“ „Wenn<br />

Corona nicht gewesen wäre, dann würde meine Rechnung,<br />

mein Businessplan, brillant aufgehen“, sagt Kim Mathekowitsch.<br />

„Vor Corona hat es hier vibriert, da saßen hier<br />

Gäste aus verschiedenen Ländern.“ Im Januar gab es 5.000<br />

Buchungsanfragen eines Reiseveranstalters aus Südkorea<br />

für das Jahr <strong>2020</strong>: „Die finanziellen Folgen sind offensichtlich.“<br />

„Aus einer Krise ergeben sich immer neue Chancen und<br />

Möglichkeiten“, spricht sie sich Mut zu. „Ich bin froh,<br />

wieder in meiner Heimat zu sein und Luxemburgisch zu<br />

reden. Man muss den Markt auch fühlen.“ Von Resignation<br />

keine Spur: Kim Mathekowitsch würde gerne mit einem<br />

Partner ein neues Restaurantprojekt beginnen. Nicht<br />

gerade mitten in der Stadt: „Ich bin Unternehmerin. Und<br />

ich habe Lust auf mehr.“<br />

L‘ANNEXE<br />

7, rue du St Esprit — L-1475 Luxemburg<br />

Tel. +352 / 26 26 25 07<br />

lannexe.lu<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


RESTAURANTPORTRAIT<br />

105<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

LOGO PARIS 8 BLANC 1 06/01/<strong>2020</strong> 09:27<br />

BLOG AWARD<br />

BLOG AWARD <strong>2020</strong><br />

<strong>2020</strong><br />

Es ist soweit! Der neue Termin für die Blog-Award-Verleihung steht fest!<br />

Am 17. März 2021 werden wir die Gewinner des Blog-Awards im Hotel Le Royal offiziell bekannt geben<br />

und natürlich gebührend feiern. Da wir die Preisverleihung aufgrund von Covid-19 um fast ein Jahr verschieben<br />

mussten, ist unsere Aufregung und Vorfreude auf dieses Ereignis nun umso größer. Wir werden<br />

alle Sicherheitsmaßnahmen und Vorkehrungen treffen, um eine Veranstaltung zu garantieren, die Spaß<br />

macht, aber auch sicher ist. Weitere Informationen werden in Kürze folgen.<br />

Um über alles rundum den Blog Award auf dem Laufenden zu bleiben,<br />

besuchen Sie unbedingt unsere neu gestaltete Website<br />

www.blogaward.lu.<br />

MAIN PARTNERS<br />

PARTNERS<br />

106<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


DOSSIER<br />

SEIT 30 JAHREN<br />

AUF ERFOLGSKURS<br />

1991 KAMEN DIE ERSTEN LUXEMBURGER<br />

CRÉMANT-CUVÉES AUF DEN MARKT<br />

Der „Crémant de Luxembourg“ ist eine echte Success Story<br />

und ein vitales Produkt für die Luxemburger Weinszene.<br />

108<br />

TEXT Claude François<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


DOSSIER<br />

Der Erfolg kam so überraschend,<br />

dass zu Silvester 1991 kaum noch eine<br />

Flasche im Handel erhältlich war.<br />

Und dabei war er erst sechs Wochen<br />

zuvor, am 15. November, auf den<br />

Markt gekommen: Der „Crémant de<br />

Luxembourg“, der neue Schaumwein<br />

von der Luxemburger Mosel, fand<br />

sofort reißenden Absatz.<br />

Noch vor der Veröffentlichung der<br />

großherzoglichen Verordnung am<br />

4. Januar 1991, die die Einführung des<br />

Crémants amtlich besiegelte, hatten<br />

fünf Produzenten beschlossen, Cuvées<br />

aus dem Jahrgang 1990 zusammenzustellen.<br />

Denn schon damals war eine<br />

Flaschengärung und ein Hefelager von<br />

mindestens neun Monaten Pflicht, und<br />

man wollte im November ausliefern<br />

können. Die sechs Pioniere waren<br />

Domaines Vinsmoselle, Caves Desom,<br />

Caves Krier, Caves Mathes, Kohll-Reuland<br />

(heute Keyser-Kohll) und Caves<br />

Kox-Risch (heute Domaine L. & R. Kox).<br />

Die Herstellung von Crémant ist an<br />

strenge Auflagen gebunden, die in<br />

einem Lastenheft festgehalten sind. So<br />

dürfen nur Trauben von der Luxemburger<br />

Mosel gekeltert werden, die Lese<br />

muss per Hand erfolgen, und aus 150<br />

Kilo Trauben dürfen maximal 100 Liter<br />

Most gewonnen werden.<br />

Alternative zur „Méthode<br />

champenoise“<br />

Der Crémant war eine Notwendigkeit.<br />

Denn die Hersteller von Champagner<br />

hatten ein paar Jahre zuvor<br />

in Brüssel erwirkt, dass die Bezeichnung<br />

„Méthode champenoise“ nur<br />

noch in der Region um Reims, Aÿ<br />

und Epernay benutzt werden durfte<br />

und nicht mehr von Produzenten aus<br />

anderen Regionen. Deshalb hatten<br />

sich verschiedene französische<br />

Weinbaugebiete für die „Crémant“-Zulassung eingesetzt: Alsace, Bordeaux,<br />

Bourgogne, Die, Jura, Limoux und Loire. Luxemburg sprang dann 1991 auf<br />

den Zug auf. Mittlerweile produzieren auch die Savoie und andere europäische<br />

Weinbauregionen Crémants, zuletzt Wallonien.<br />

Im Geburtsjahr des „Crémant de Luxembourg“ stellten die fünf Pionierbetriebe<br />

exakt 227.850 Flaschen her. Man hatte angenommen, dass diese Menge<br />

locker für die Feiertage reichen würde. Doch weit gefehlt: Nicht zuletzt dank<br />

der exzellenten, cool-modernen Marketingkampagne, in die die Domaines<br />

Vinsmoselle erhebliche Mittel investiert hatten, stürzten sich die Kunden auf<br />

das neue Produkt. Die Genossenschaftswinzer hatten gleich sechs verschiedene<br />

Cuvées im Angebot, eine Strategie, die aufging. Selbst den damaligen<br />

Vinsmoselle-Direktor Constant Infalt, der entscheidend an der Einführung<br />

des Crémants beteiligt war, hatte die positive Resonanz überrascht.<br />

Der Crémant hatte voll eingeschlagen und dementsprechend konsequent<br />

wurde die Produktion Jahr für Jahr gesteigert. Die Entscheidung der Winzerschaft,<br />

auf den Crémant zu setzen, war logisch und der eigentliche Startschuss<br />

109<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


DOSSIER<br />

für die generelle Qualitätssteigerung der Luxemburger<br />

Schaumweine und Stillweine: der Crémant sollte zum<br />

Aushängeschild und zum Motor der Luxemburger<br />

Weinwirtschaft werden.<br />

Es dauerte nicht lange, bis sich immer mehr Winzerbetriebe<br />

dem neuen Trend anschlossen und mindestens<br />

eine Crémant-Cuvée herstellten. Kein Betrieb kann es<br />

sich heute mehr leisten, auf Crémant zu verzichten, denn<br />

das Produkt ist der wohl wichtigste Cashflow-Garant.<br />

Mittlerweile hat sich die jährliche Gesamtproduktion auf<br />

etwa drei Millionen Flaschen eingependelt.<br />

Zahlreiche Spezial-Cuvées<br />

Klassische Crémant-Cuvées bestehen in der Hauptsache<br />

aus den Sorten Auxerrois und Pinot blanc. Sie eignen sich<br />

hervorragend für Schaumwein und nach der Flurbereinigung<br />

war Anfang der 1990er reichlich davon vorhanden.<br />

Mit der Zeit wurden die Assemblagen komplexer, oft wird<br />

Riesling zugesetzt, zuweilen auch Chardonnay, Pinot noir<br />

und auch Pinot gris. Das Angebot ist sehr breit aufgestellt.<br />

Viele Winzer stellen nicht nur eine Cuvée her, sondern<br />

auch Verschnitte aus beispielsweise Pinot noir und Chardonnay<br />

oder auch sogenannte „Monocépage“-Crémants<br />

aus nur einer einzigen Sorte. Beliebt sind auch Rosé-Crémants,<br />

die nicht selten komplett aus Pinot noir hergestellt<br />

werden.<br />

Ein neuer Trend sind sehr trockene, champagnerähnliche<br />

Crémants, die jahrelang auf der Hefe liegen, ehe sie degorgiert<br />

werden. Diesen tiefgründigen, konzentrierten<br />

Schaumweinen fügen die Winzer wesentlich weniger<br />

Likör zu als normalen Brut-Cuvées, und zuweilen verzichten<br />

sie komplett auf eine Dosierung: „Brut nature“<br />

(oder „dosage zéro“) bedeutet, dass nach der zweiten<br />

Gärung überhaupt kein Likör zugesetzt wurde, „extra<br />

brut“ bezeichnet Crémants mit einem Zuckerzusatz von<br />

maximal sechs Gramm pro Liter. Der Likörgehalt einer<br />

normalen „Cuvée brut“ liegt übrigens zwischen sechs<br />

und zwölf Gramm, und ein „demi-sec“ ist mit 32 bis 50<br />

Gramm pro Liter recht süß. Die Kategorien „extra dry“ (12<br />

bis 17 Gramm pro Liter) und „sec“ (17 bis 32 g/l) werden in<br />

Luxemburg kaum angeboten.<br />

Besonders rassig und komplex sind Jahrgangscuvées. 85<br />

Prozent der Grundweine – Verschnitte oder aus nur einer<br />

Sorte – müssen aus einem einzigen Jahrgang stammen,<br />

der auf dem Etikett vermerkt wird. Seit dem Jahrgang<br />

2016 müssen Luxemburger „Crémants millésimés“ auch<br />

mindestens 24 Monate auf der Hefe liegen, um den Regularien<br />

der „Appellation d’origine protégée“ (AOP) zu<br />

entsprechen.<br />

110<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


Fir ze<br />

moskito.lu<br />

kucken,<br />

fir ze<br />

schmaachen,<br />

aus deem<br />

schéine<br />

Miselerland.<br />

Genéisst de Wäin a loosst Iech Zäit. Iwwerdreift net.


DOSSIER<br />

112<br />

TEXT Susanne Jaspers<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


DOSSIER<br />

RONMIEL<br />

GUT GEGEN<br />

FERNWEH<br />

Von den Kanaren kommt ein köstliches Likörchen, das noch<br />

die trübsten <strong>Winter</strong>abende zu versüßen vermag: Ronmiel<br />

Das mit dem Reisen ist ja derzeit so<br />

eine Sache. Wenn man es überhaupt<br />

in den sonnigen Süden schafft bzw.<br />

sich hin traut, dann vielerorts mit der<br />

Maske vor Mund und Nase, was das<br />

gierige Einsaugen der lang vermissten<br />

lauen Meeresbrise ganz schön<br />

vermiesen kann. Auch die Urlaubsbräune<br />

dürfte leicht fleckig werden,<br />

wenn die untere Gesichtshälfte nur<br />

am Strand in die Sonne gehalten<br />

werden darf. Kein Wunder also, dass<br />

derzeit viele lieber zuhause bleiben.<br />

Doch für all diejenigen, die im fiesen<br />

trüben <strong>Winter</strong>wetter Sand und Hitze<br />

vermissen, gibt es einen wärmenden<br />

Seelentröster aus jenen Gefilden, in<br />

die der gemeine Europäer während<br />

einer „normalen“ kalten Jahreszeit<br />

gerne flüchtet: Ronmiel oder Rum mit<br />

Honig von den Kanarischen Inseln.<br />

Süßer Tropfen<br />

Bei dem Süßen aus dem Süden handelt<br />

es sich um einen waschechten<br />

Halbstarken, denn mit zwanzig bis<br />

dreißig Umdrehungen zählt er zu<br />

denjenigen Spirituosen, die auch weniger<br />

geübte Spritnasen nicht direkt<br />

vom Hocker kippen lassen. Statt den<br />

richtig harten Sachen wird Ronmiel<br />

daher auch eher den Likören zugeordnet.<br />

Die typische Süße hat er übrigens weniger der Tatsache zu verdanken,<br />

dass er aus Zuckerrohr destilliert wird, sondern jener Zutat, die dem Rum nach<br />

einer im Schnitt sieben Jahre währenden Reifezeit im Eichenfass zugesetzt<br />

wird: miel, so der spanische Name für Honig und daher auch die Bezeichnung<br />

des „kanarischen Nationalgetränks“. Ronmiel heißt nichts anderes als Rum<br />

mit Honig.<br />

113<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


DOSSIER<br />

Von wegen Karibik!<br />

„Fünfzehn Mann auf des toten Manns Kiste, jo ho ho – und ’ne Buddel voll<br />

Rum!“ Wenn man an Rum denkt, kommt einem entweder sofort dieser legendäre<br />

Piraten-Gassenhauer aus dem Roman „Die Schatzinsel“ von Robert<br />

Louis Stevenson in den Sinn. Oder vielleicht Johnny Depp in seiner jenem<br />

Getränk ebenfalls nicht abgeneigten Paraderolle als Captain Jack Sparrow in<br />

„Fluch der Karibik“. Bei friedliebenderen Gemütern mag sich statt Freibeuter-<br />

Romantik das nicht minder berühmte „Bacardi Feeling“ einstellen. Wie auch<br />

immer, Fakt ist, mit Rum verbindet man in der Regel ferne Länder, Tropen und<br />

eben die Karibik. Nun gibt es aber Stimmen, die behaupten, Rum sei überhaupt<br />

keine karibische oder lateinamerikanische Erfindung, sondern stamme<br />

in Wirklichkeit … jawoll, von den Kanaren.<br />

Die Sache mit Kolumbus<br />

Angeblich wurde in der Umgebung der Stadt Arucas im Norden von Gran Canaria<br />

nämlich bereits im Jahr 1489 Zuckerrohr angebaut und zur Rumerzeugung<br />

verwendet. Niemand anderes als Christoph Kolumbus soll es gewesen<br />

sein, der dann Zuckerrohrstecklinge von den Kanarischen Inseln in die Karibik<br />

exportierte. Und bekanntlich landete der ja nicht früher als 1492 in der<br />

sogenannten Neuen Welt. Dort kam man dem Vernehmen nach indes erst im<br />

17. Jahrhundert auf die Idee, aus den Abfallprodukten der Zuckergewinnung<br />

ein sprithaltiges Stöffchen zu produzieren. Wie üblich im Reich der Legenden,<br />

ist auch diese nicht eindeutig zu belegen.<br />

Ein paar Prozente aufs Dessert<br />

Heute wird Ronmiel außer auf den<br />

Kanaren auch auf Mallorca und in<br />

der Provinz Córdoba hergestellt.<br />

Aber der älteste und bekannteste<br />

– sowie der soeben geschilderten<br />

Legende nach die Mutter aller Rumsorten<br />

– kommt nach wie vor aus der<br />

Gegend von Arucas, aus der Destillerie<br />

Aruhecas. Die kann man während<br />

des Urlaubs auf Gran Canaria<br />

übrigens besichtigen … wenn denn<br />

ein entspannter Kanaren-Urlaub irgendwann<br />

demnächst wieder möglich<br />

sein sollte. Während der Wartezeit<br />

auf diesen hoffentlich nicht allzu<br />

fernen Tag gönnen Sie sich einfach<br />

zuhause ein Gläschen – pur, auf Eis<br />

oder auch zur Verfeinerung des Obstsalats<br />

– und träumen Sie sich, wenn<br />

draußen Sauwetter herrscht, beim<br />

wohligen Genuss des wärmenden Süßen<br />

in den sonnigen Süden.<br />

114<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


NEWS<br />

GUIDE VINSLUX<br />

<strong>2020</strong>/2021<br />

NEUES NACHSCHLAGEWERK<br />

ÜBER WEINE, WINZER UND<br />

WEINBAU AN DER<br />

LUXEMBURGER MOSEL<br />

Auf 260 Seiten beleuchtet der<br />

Guide VinsLux <strong>2020</strong>/2021, ein<br />

Ratgeber im Taschenbuchformat,<br />

die Kellereien und Weingüter<br />

der luxemburgischen Mosel<br />

und stellt eine Auswahl von<br />

Weinen und Crémants vor.<br />

Das Buch ist eine sehr reichhaltige Informationsquelle über den Weinbau<br />

zwischen Schengen und Wasserbillig (und im Sauertal), die großartigen<br />

Terroirs und schmucken Ortschaften des Gebiets sowie seine zahlreichen<br />

Rebsorten. Das Taschenbuch ist mit herrlichen Fotos von Guy Krier,<br />

dem Gewinner zahlreicher internationaler Auszeichnungen, illustriert.<br />

Herausgegeben von Claude François, ehemaliger Journalist (Chefredakteur<br />

von Télécran), Weinexperte und Mitarbeiter von <strong>KACHEN</strong>, geht das<br />

Nachschlagewerk Hand in Hand mit der Smartphone-App VinsLux, die in<br />

den App-Stores von Apple (iPhone) und Google Play (Android) kostenlos<br />

heruntergeladen werden kann. Die App ist für die Teilnahme an dem<br />

großen Wettbewerb, der im Guide VinsLux <strong>2020</strong>/2021 vorgestellt wird,<br />

unverzichtbar. Im Rahmen des Preisausschreibens werden von Dezember<br />

<strong>2020</strong> bis Juni 2021 in monatlichen Runden zahlreiche Preise verlost.<br />

Der Hauptpreis, ein Liebherr-Weinklimaschrank, wird im Juni 2021 unter<br />

allen Teilnehmern, die sich an einer oder mehreren monatlichen Runden<br />

beteiligt haben, verlost.<br />

Der Guide VinsLux <strong>2020</strong>/2021 wurde in einer ersten Phase in den<br />

Cactus-Supermärkten verteilt und ist jetzt auch im Webshop von<br />

VinsLux/prima.lu erhältlich. Der Buchpreis von 19,50 Euro beinhaltet<br />

die Mehrwertsteuer und die kostenlose Lieferung per Post an eine<br />

Adresse in Luxemburg. Lieferungen sind auch möglich an Adressen in<br />

verschiedenen Ländern, mit einem Aufpreis von zwei Euro pro Exemplar.<br />

GEWINNSPIEL<br />

<strong>KACHEN</strong> VERLOST 10 EXEMPLARE<br />

DES GUIDE VINSLUX <strong>2020</strong>/2021<br />

Schicken Sie eine E-Mail mit Ihrem<br />

Namen, Ihrer Adresse und dem Betreff<br />

GUIDE an gewinnen@luxetastestyle.com<br />

Es entscheidet das Zufallsprinzip.<br />

Teilnahmeschluss ist der<br />

30.01.2021<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Bestellung über den Online<br />

Shop von VinsLux/prima.lu<br />

www.prima.lu<br />

Download der Smartphone-<br />

App VinsLux in den App<br />

Stores von Apple (iOS) und<br />

Google (Android).<br />

115<br />

TEXT Claude François<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


WINZERFAMILIE<br />

PIONIER DES BIO-WEINBAUS<br />

DOMAINE SUNNEN-HOFFMANN IN REMERSCHEN<br />

Vor 20 Jahren entschied sich Yves Sunnen zur Umstellung seines Betriebes auf<br />

ökologischen Weinbau. Der Erfolg gab dem Luxemburger Bio-Pionier Recht.<br />

Claude François<br />

Ramunas Astrauskas<br />

T E X T<br />

FOTOS<br />

„Eigentlich war ich schon recht früh entschlossen, Weinbau<br />

zu studieren“, bestätigt Yves Sunnen. Damals war<br />

Geisenheim für angehende Winzer die erste Adresse, und<br />

nach einem Praktikum bei den Bischöflichen Weingütern<br />

in Trier und im Domaine Klipfel im Elsass, stieg Yves Sunnen<br />

in den 1872 gegründeten Familienbetrieb ein.<br />

Biologischer Weinbau war noch kein Thema, jedenfalls<br />

kein konkretes Projekt. Dennoch hatte die Instandsetzung<br />

der terrassierten Weinberge in Canach durch ein paar Naturfreunde<br />

und die „Stëftung Hëllef fir d’Natur“ sowie die<br />

Produktion des ersten Luxemburger Bio-Weins Sunnens<br />

Interesse geweckt. Nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1999<br />

und der familieninternen Aufteilung der Parzellen suchten<br />

Yves Sunnen und seine Schwester Corinne Kox-Sunnen gezielt<br />

nach Wingerten, die leicht auf Bio umgestellt werden<br />

konnten. Viel Unterstützung bekamen sie damals nicht:<br />

„Viele meinten, dass die Umstellung nicht gelingen würde“,<br />

schmunzelt Sunnen.<br />

Die beiden ersten Weine, die er biologisch<br />

ausbaute, waren der Pinot noir<br />

aus der Lage Op Fuussen und der Auxerrois<br />

aus dem Schengener Fels, im<br />

Jahrgang 2003: „Nach und nach boten<br />

Winzer uns an, verschiedene Parzellen<br />

zu übernehmen oder sie gegen andere<br />

zu tauschen – auch Kollegen, die einige<br />

Jahre zuvor prophezeit hatten, dass wir<br />

scheitern würden.“ Mit der Zeit wuchs die Rebfläche auf<br />

heute 9,3 Hektar heran. Die Parzellen stehen in besten Lagen<br />

in Schengen (Markusberg, Fels), Remerschen (Jongeberg,<br />

Hiischeberg), Wintringen (Felsberg, Hommelsberg)<br />

und in Schwebsingen (Kolteschberg).<br />

Yves Sunnens Pionierarbeit wurde im November 2009<br />

vom Landwirtschaftsministerium im Rahmen des „Bio-Agrar-Präis“<br />

mit einer besonderen Erwähnung ausgezeichnet.<br />

Im gleichen Jahr wurde das Weingut einer von acht Luxemburger<br />

„Demonstrationsbetrieben Biologischer Landbau“.<br />

Und seit 2005 bereits ist das Gut als pädagogischer<br />

Landwirtschaftsbetrieb anerkannt.<br />

Der biologische Weinbau ist streng geregelt und wird laufend<br />

kontrolliert. Es kommt lediglich organischer Dünger<br />

zum Einsatz, gegen Schädlinge wird präventiv vorgegangen.<br />

Der Kritik, Bio-Weinbau belaste die Böden wegen der<br />

Verwendung von Kupfer, entgegnet der erfahrene Biowinzer,<br />

dass die Mengen sehr gering seien und es mittlerweile<br />

„alternative Produkte gibt wie solche aus Steinmehl, die<br />

noch naturnaher sind“.<br />

„Der Markt ist<br />

interessant, denn die<br />

Kunden sind sensibilisiert<br />

und interessieren sich<br />

jetzt in Corona-Zeiten<br />

noch mehr für Bio-<br />

Weine.“<br />

Trotz aller Erfahrung sorgen manche Jahrgänge für viel<br />

Kopfzerbrechen; so war 2016 „ein sehr kritisches Jahr nicht<br />

nur für den Bio-Weinbau“. Ganz anders der Jahrgang 2018,<br />

ein Jahrhundert-Jahrgang mit gutem Ertrag und kerngesunden,<br />

extrem reichhaltigen Trauben. In diesem Jahrgang<br />

hat Sunnen zum ersten Mal eine Sonderserie produziert:<br />

„Insolite“. Die 2018er Serie umfasst einen extrem<br />

reichhaltigen, leicht getönten Pinot gris, sowie einen rot<br />

schillernden Pinot gris, während der Muscat-Ottonel und<br />

der Cabernet Blanc mittlerweile ausverkauft sind.<br />

Bio-Weine sind en vogue, gerade jetzt: „Der Markt ist interessant,<br />

denn die Kunden sind sensibilisiert und interessieren<br />

sich jetzt in Corona-Zeiten noch mehr für Bio-Weine:<br />

Die Leute kaufen noch häufiger regionale und biologische<br />

Produkte“, betont Yves Sunnen.<br />

Gute Voraussetzungen für seine Nichte Marie Kox, die im<br />

März zum Betrieb gestoßen ist. „Ich liebe Wissenschaften,<br />

ich bin gerne in der Natur und wir haben<br />

einen gut gehenden Betrieb – warum also<br />

sollte ich nicht Winzerin werden?“ Marie<br />

studierte Weinbau, Kellerwirtschaft und<br />

Önologie in Wien und arbeitete eine Zeit<br />

lang im Familienbetrieb, ehe sie ihren<br />

Master in Montpellier machte.<br />

<strong>2020</strong> wird ihr erster Jahrgang sein, den<br />

sie zusammen mit ihrem Onkel verantwortet.<br />

Marie wird selbstverständlich<br />

den Bio-Weg weiter beschreiten: „Ich finde, dass wir mit<br />

unseren Weißweinen ein sehr hohes Niveau erreicht haben,<br />

aber wir werden möglicherweise mit dem einen oder<br />

anderen größeren Holzfass experimentieren. Und aus dem<br />

Pinot noir wollen wir noch mehr herausholen”, kündigt die<br />

junge Winzerin an. In enger Zusammenarbeit mit einigen<br />

Studienkollegen aus Wien, die mittlerweile einen kleinen<br />

Betrieb aufgebaut haben, stellt Marie aktuell einen besonderen<br />

Crémant her – ausschließlich aus <strong>2020</strong>er Pinot-Noir-<br />

Trauben von der Domaine Sunnen-Hoffmann!<br />

116<br />

DOMAINE SUNNEN-HOFFMANN<br />

6, Wisswee — L-5441 Remerschen<br />

Tel. +352 / 23 66 40 07<br />

www.caves-sunnen.lu<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


WINZERFAMILIE<br />

117<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


EDLE TROPFEN<br />

KOX<br />

Cuvée Privilège Extra Brut<br />

Crémant de Luxembourg<br />

Médaille d’Or, Concours des Crémants<br />

de France et de Luxembourg <strong>2020</strong><br />

Die Cuvée Privilège ist der große Gewinner der Kategorie<br />

„Cuvées spéciales“ der diesjährigen <strong>Ausgabe</strong> des Concours<br />

des Crémants.<br />

Ein ausdrucksstarker Crémant, der durch seine Noten von<br />

weißen Früchten, Brioche und Röstaromen besticht. Am<br />

Gaumen eine vollmundige, frische und gleichzeitig reife<br />

Struktur mit Aromen von kandierten Früchten und weißen<br />

Blumen. Ein edler Crémant, der sich als hervorragender<br />

Begleiter diverser Gerichte hervortut !<br />

Erhältlich im Weingut und im E-Shop<br />

25 € / 0,75 l<br />

www.domainekox.lu<br />

GEWINNSPIEL<br />

WIR VERLOSEN 1 PAKET MIT ALLEN<br />

ABGEBILDETEN FLASCHEN<br />

Beantworten Sie folgende Frage:<br />

Wie viele Flaschen verlosen wir auf dieser Seite?<br />

Senden Sie eine E-Mail mit Ihrem Namen, Adresse und dem Stichwort<br />

EDLE TROPFEN an gewinnen@luxetastestyle.com<br />

Einsendeschluss ist der 30.01.2021<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

OPYOS<br />

Pastis de Luxembourg<br />

Opyos Pastis de Luxembourg ist ein<br />

handgefertigter Anisaperitif, von der<br />

französischen Tradition inspiriert und<br />

durch experimentelles, handwerkliches<br />

Destillieren verfeinert. Für diesen Pastis<br />

wurden 11 verschiedene aromatische<br />

Pflanzen, Kräuter und Gewürze, die aus<br />

lokalen, aber auch weiter entfernten<br />

Gegenden stammen, sorgfältig<br />

ausgewählt, um eine erfrischend milde<br />

und dennoch komplexe Spirituose zu<br />

schaffen.<br />

DOMAINES<br />

VINSMOSELLE<br />

VIGNUM Riesling<br />

Wormeldange<br />

Koeppchen Grand<br />

Premier Cru 2019<br />

Passend zum Fest haben<br />

Domaines Vinsmoselle Ihre<br />

Premium-Linie VIGNUM mit<br />

exklusiven Lagenweinen<br />

erweitert.<br />

Dieser klassische Riesling<br />

schmeckt nach reifer<br />

Zitrus, Limette und einem<br />

Hauch Organgenschale. Er<br />

ist anregend, elegant und<br />

rassig. Im Mund überzeugt<br />

er mit einem ausgewogenen<br />

Spiel von Säure & Süße und<br />

bleibt dabei nachhaltig auf<br />

der Zunge. Der perfekte<br />

Begleiter zu jedem<br />

Festessen.<br />

Dieser und andere Weine<br />

der Linie finden Sie auf<br />

shop.vinsmoselle.lu<br />

29,90 € / 0,75 l / 45% VOL.<br />

opyosbeverages.lu<br />

12,82 € / 0,75 l<br />

shop.vinsmoselle.lu<br />

118<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


LEIDENSCHAFTLICH<br />

SO GEHT<br />

NACHHALTIGES SHOPPING<br />

Es ist die Jahreszeit des Schenkens. Und auch<br />

wenn wir uns vor allem darauf konzentrieren,<br />

was wir unseren Lieben zu Weihnachten<br />

schenken können, wird die Frage der<br />

Nachhaltigkeit immer wichtiger. Denn mit<br />

jedem Euro, den wir ausgeben, stimmen wir<br />

über die Welt von morgen ab. Wie soll diese<br />

also sein? Wenn wir die Nutzung von nicht<br />

nachhaltigen Materialien einschränken<br />

und lokale, faire und transparente Marken<br />

wählen, tragen wir zu einer neuen Art des<br />

Konsums und seiner zukünftigen Entwicklung<br />

bei. Myriam von BYOO STORE erklärt uns,<br />

warum nachhaltige Produkte so wichtig<br />

sind und auf welche Faktoren wir vor der<br />

nächsten Entscheidung zum Kauf eines<br />

Artikels achten sollten.<br />

TEXT Vesela Savova Drews<br />

120<br />

Myriam, erzählen Sie uns<br />

etwas über sich. Wie sind<br />

Sie auf die Idee für den Store<br />

gekommen?<br />

Ich heiße Myriam und bin 28 Jahre<br />

alt. Im Dezember 2018 haben mein<br />

Bruder und ich Byoo Store gegründet.<br />

Mode hat mich schon immer<br />

begeistert. Als ich erfuhr, dass diese<br />

Branche zu den umweltschädlichsten<br />

und sozial unfairsten der Welt gehört,<br />

begannen mein Bruder und ich, ein<br />

neues unternehmerisches Abenteuer<br />

zu planen.<br />

Mir kam die Idee zur Gründung von<br />

Byoo Store: Ich begann – zuerst für<br />

mich selbst –, ethische Modemarken<br />

zu suchen, die mir gefielen und einen<br />

verantwortlicheren Konsum ermöglichten.<br />

Schnell fand ich dutzende<br />

und hunderte ethische Marken, und<br />

mir wurde klar, dass es sehr viele<br />

schöne, verantwortliche Marken gibt, die trendige, stilvolle<br />

Teile anbieten und bei ihrer Produktion Mensch<br />

und Umwelt achten. Dann fand ich heraus, dass es keinen<br />

Online-Store der besten ethischen Marken gab und<br />

entschied mich, einen zu gründen. Unsere Vision war<br />

klar: ein Benchmarking der besten engagierten Designer<br />

der zeitgenössischen Szene zu erstellen und damit auch<br />

besonders stil- und modebewusste Personen anzusprechen.<br />

Byoo Store war geboren.<br />

Wo steht Luxemburg Ihrer Meinung nach<br />

in Bezug auf das Angebot nachhaltigerer<br />

Produkte und die Aufklärung der Kunden<br />

über ihre Bedeutung?<br />

Man findet in Luxemburg heute nur sehr schwer ökologische<br />

und verantwortliche Alternativen für die „Luxusprodukte“<br />

unseres Alltags: Mode, Schönheit, Heim. Wenn<br />

man durch die Läden zieht, sieht man entweder große<br />

Fast-Fashion-Marken oder Luxusmarken, die sich nicht<br />

jeder leisten kann, was eine Schande ist. Ich halte es heute<br />

für wichtiger denn je, das kommerzielle Angebot eines<br />

Gebiets wie Luxemburg mit Designern zu entwickeln,<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


LEIDENSCHAFTLICH<br />

die es verdienen, für ihre Arbeit und ihr aufrichtiges<br />

und authentisches Konzept bekannt und anerkannt zu<br />

sein. Die Veränderung der Welt ist Teamarbeit, die Zeit<br />

braucht. Aber wir alle können daran mitwirken und auf<br />

unserer Ebene etwas verändern, und auch die Regierungen<br />

spielen dabei eine Rolle.<br />

Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie?<br />

Nachhaltige Marken stellen Umwelt und Menschen ins<br />

Zentrum ihrer Strategie und Produktion, um die Gesellschaft<br />

positiv zu beeinflussen. Aber es gibt verschiedene<br />

Definitionen von Umweltverantwortung und Nachhaltigkeit.<br />

Ich denke, jeder hat eine Definition, die den eigenen<br />

Werten entspricht. Es ist sehr persönlich. Man sollte<br />

wissen, dass man als Kunde viel Macht hat, die Welt zu<br />

ändern, indem man einfach bewusst einkauft. Mit jedem<br />

ausgegebenen Euro wählt man die Welt, die man haben<br />

möchte.<br />

Welche Kriterien wenden Sie bei der Produktauswahl<br />

an?<br />

Die Auswahl der Marken, die wir im Byoo Store anbieten,<br />

unterliegt einer sorgfältigen Recherche, damit wirklich<br />

alle unsere Kriterien erfüllt sind. Jede ausgewählte Marke<br />

entspricht unserer Ethikcharta mit besonderen Anforderungen<br />

an soziale und ökologische Werte. Diese Kriterien<br />

müssen erfüllt sein: Achtung vor der Umwelt, Achtung vor<br />

den Menschen, Transparenz.<br />

Kurz: Alle Marken, die wir für Byoo Store auswählen,<br />

garantieren Produkte mit ökologischen Komponenten, eine<br />

verantwortliche, faire Produktion und eine völlig transparente<br />

Produktionskette. Und noch mehr! Unsere Ethikcharta<br />

umfasst Kriterien für soziale und ökologische Engagements,<br />

die sich auf reale Elemente stützen. Für die Zusammenarbeit<br />

müssen Marken mindestens zwei dieser Kriterien erfüllen:<br />

natürliche Komponenten, biologische Komponenten,<br />

Recycling-/Upcycling-Komponenten, veganes Produkt,<br />

lokale Produktion, europäische Produktion, handwerkliche<br />

Produktion, umweltverantwortliche Initiativen und soziales<br />

Engagement.<br />

Worauf sollten wir achten, wenn wir nach<br />

Kleidung, Haushaltsprodukten etc. suchen?<br />

Die erste Regel für kluge Entscheidungen ist meiner<br />

Meinung nach, sich einige grundlegende Fragen zu den<br />

gekauften Produkten zu stellen: Welche Komponenten<br />

hat das Produkt? Wo wurde es produziert? Waren die<br />

Arbeitsbedingungen gut? Sind die Menschen, die an<br />

Fertigung und Produktion beteiligt waren, angemessen<br />

entlohnt worden? Mit diesen Fragen überprüfen Sie die<br />

Produkte der jeweiligen Marken. Wenn Marken transparent<br />

über ihr Konzept informieren, ist das oft ein gutes<br />

Zeichen – wobei es auch Greenwashing gibt!<br />

Man muss dabei bedenken, dass es keine perfekten<br />

Marken gibt, sondern nur solche, die ihr Bestes geben. Sie<br />

können nicht alle Schlachten schlagen und völlig makellos<br />

sein.<br />

Können Sie uns einige nachhaltige Beispiele für<br />

Weihnachten nennen?<br />

Auf unserer Plattform gibt es ausschließlich nachhaltige<br />

und ökologische Produkte. Mit dem Kauf auf unserer<br />

E-Plattform Byoo Store haben Kunden die Garantie,<br />

eine sinnvolle Anschaffung zu tätigen, die Umwelt und<br />

Menschen achtet. Wir haben ein umfassendes Produktangebot<br />

für Männer und Frauen: Konfektionskleidung,<br />

Lederwaren, Unterwäsche, Schuhe, Schmuck, Schönheit<br />

und sogar Dekor und Lifestyle. Außerdem bieten wir Sets<br />

und Produkte für Bad und Küche ohne Müll – diese eignen<br />

sich gut als schöne und originelle Weihnachtsgeschenke.<br />

Ganz allgemein bedeutet ein Kauf im Byoo Store, gute<br />

Qualität und nachhaltige Produkte zu erwerben, die ein<br />

Leben lang halten können.<br />

BYOO STORE freut sich, unseren Lesern für die<br />

Weihnachtszeit 10 % Nachlass zu bieten:<br />

Der Code „<strong>KACHEN</strong>“ ist auf der ganzen Webseite<br />

bis zum 30.01.2021 gültig.<br />

www.byoostore.com<br />

121<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


INFO-INTOX<br />

WEIHNACHTEN<br />

IN ZAHLEN<br />

Wie viel gibt der<br />

Durchschnittsbürger für<br />

Weihnachtsgeschenke aus?<br />

Wann haben bestimmte<br />

Weihnachtstraditionen<br />

begonnen? Hier sind<br />

einige lustige Fakten über<br />

die schönste Zeit des<br />

Jahres. Beeindrucken Sie<br />

Freunde und Familie mit<br />

interessanten Fakten zu<br />

Ihrem Lieblingsfest.<br />

122<br />

TEXT Vesela Savova Drews<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


INFO-INTOX<br />

193€<br />

DURCHSCHNITTLICHES<br />

BUDGET FÜR WEIHNACHTS-<br />

GESCHENKE IN EUROPA 2019:<br />

DIE DEUTSCHEN GABEN MIT 470 € AM MEISTEN AUS,<br />

IN GROSSBRITANNIEN WAREN ES 336 € UND<br />

IN HOLLAND 122 €.<br />

ANZAHL DER<br />

JÄHRLICH GEKAUFTEN<br />

WEIHNACHTSKARTEN:<br />

1.6<br />

MILLIARDEN<br />

1Milliarde<br />

WEIHNACHTSKARTEN<br />

ENDEN JÄHRLICH<br />

IM MÜLL.<br />

ERSTER ERWÄHNTER<br />

WEIHNACHTSBAUM:<br />

1576<br />

IN TURCKHEIM, ELSASS<br />

ZAHL DER JÄHRLICH IN<br />

EUROPA VERKAUFTEN<br />

WEIHNACHTSBÄUME:<br />

50 Millionen<br />

DIE CHANCE, IN LUXEM-<br />

BURG WEISSE WEIH-<br />

NACHTEN ZU ERLEBEN:<br />

24 %<br />

DURCHSCHNITTLICHE<br />

WACHSTUMSDAUER EINES<br />

WEIHNACHTSBAUMS BIS<br />

ZUM VERKAUF:<br />

4 - 15<br />

JAHRE<br />

TONNEN LEBENSMITTEL,<br />

DIE AN WEIHNACHTEN<br />

WEGGEWORFEN WERDEN:<br />

230,000<br />

DURCHSCHNITTLICHE<br />

ANZAHL DER KALORIEN<br />

IM WEIHNACHTSMENÜ:<br />

3000 -<br />

5000<br />

JÄHRLICH TRINKEN DIE<br />

DEUTSCHEN ETWA<br />

350.000<br />

BADEWANNEN<br />

GLÜHWEIN.<br />

MIT DEM<br />

JEDES JAHR GIBT ES<br />

GESCHENKPAPIER<br />

KÖNNTE DIE ERDE<br />

9 MAL<br />

UMHÜLLT WERDEN.<br />

81 Millionen<br />

UNGEWOLLTE<br />

GESCHENKE.<br />

US-WISSENSCHAFTLER<br />

HABEN ERRECHNET:<br />

DER WEIHNACHTSMANN<br />

MÜSSTE PRO SEKUNDE<br />

822<br />

HÄUSER BESUCHEN &<br />

1046<br />

KM REISEN, UM<br />

AN HEILIGABEND<br />

DER GANZEN WELT<br />

GESCHENKE ZU LIEFERN.<br />

Quellenangabe: www.asustainablelife.co.uk - www.augsburger-allgemeine.de - www.merkur.de<br />

123<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


BEWUSST KONSUMIEREN<br />

NACH H A LT IGE<br />

WEIHNACHTS-<br />

IDEEN<br />

Es ist die schönste, aber auch<br />

die müllreichste Zeit des Jahres.<br />

Man schätzt, dass während der<br />

Feiertage zusätzliche 20 bis 30 %<br />

Müll im Vergleich zum restlichen<br />

Jahr produziert und weggeworfen<br />

werden. Verpackungen und Co.<br />

landen auf den Deponien und<br />

tragen zur Umweltverschmutzung<br />

bei. Die Kehrseite des Lichterfestes!<br />

Hier sind einige Ideen, wie wir<br />

Weihnachten auch ohne Müllberge<br />

festlich feiern können.<br />

TEXT Vesela Savova Drews<br />

124<br />

DER WEIHNACHTSBAUM<br />

Ganz ehrlich: Ohne einen Weihnachtsbaum wäre Weihnachten<br />

nicht das Gleiche. Leider sind sowohl künstliche<br />

als auch natürliche Weihnachtsbäume umweltschädlich.<br />

Künstliche Bäume sind oft billiger und können mehrere<br />

Jahre verwendet werden. Leider bestehen sie aus Materialien<br />

wie Plastik (am häufigsten aus PVC-Folie), die weder<br />

nachhaltig noch ökologisch sind; ihre CO2-Bilanz ist sehr<br />

schlecht. PVC wird aus fossilen Brennstoffen hergestellt,<br />

was große Mengen an Treibhausgasen freisetzt. Die<br />

Tatsache, dass die meisten künstlichen Bäume aus China<br />

importiert werden, verschlechtert die CO2-Bilanz zusätzlich.<br />

Und auch wenn es sinnvoll erscheinen mag, alte<br />

Plastikbäume möglichst lange zu verwenden, kann dies<br />

ungesund sein. Denn da PVC zerfällt, kann es nach etwa<br />

neun Jahren zu einer gefährlich hohen Bleibelastung<br />

kommen.<br />

Die meisten Leute kaufen einen natürlichen Tannenbaum.<br />

Im Vergleich zu einem künstlichen hat dieser eine<br />

bessere CO2-Bilanz und ist nachhaltiger. Wählen Sie<br />

möglichst einen lokal geschlagenen Baum, wobei auch<br />

diese Option Nachteile hat. Anders als natürliche Wälder<br />

sind Weihnachtsbaumkulturen keine umweltbewusste<br />

Landnutzung. Da sie Monokulturen sind, werden oft<br />

Herbizide und Pestizide (wie Glyphosat) benötigt.<br />

Die beste Wahl? Einen „lebendigen“ Weihnachtsbaum!<br />

Sie können einen Weihnachtsbaum im Topf kaufen<br />

oder sogar mieten. Wenn Sie keinen Garten haben, um<br />

ihn später einzupflanzen, prüfen Sie die Möglichkeiten<br />

in Ihrer Gegend und schenken ihn Ihrer Gemeinde. In<br />

Luxemburg können Sie beispielsweise bei Bamschoul<br />

Becker (beckered.lu) einen Baum im Topf auswählen und<br />

dann jedes Jahr mieten.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


BEWUSST KONSUMIEREN<br />

GESCHENKVERPACKUNGEN<br />

Ganz ehrlich: Geschenkpapier ist meistens nicht recycelbar<br />

und endet auf Deponien. Hier sind einige tolle<br />

Geschenkpapierideen, die Ihre Weihnachtsfeier nachhaltiger<br />

und grüner machen:<br />

› japanische Furoshiki-Geschenkverpackung aus quadratischen<br />

Tüchern<br />

› Schals, Handtücher und andere Accessoires nutzen<br />

› natürliche Geschenkdekorationen (Weihnachtsbaumzweige,<br />

Blumen etc.) verwenden<br />

› Zeitungen und alte Geschenktüten wiederverwenden<br />

› ökologische Basics aus dem Bastelladen (Papier und<br />

Stoff einfarbig, Bänder) verwenden<br />

› Kunstwerke Ihrer Kinder nutzen<br />

› Behälter, Gläser und Flaschen neu verwenden<br />

GESCHENKE<br />

Sie möchten dieses Jahr einiges ändern und Ihren Lieben<br />

nachhaltigere und ökologischere Geschenke machen?<br />

Diese Ideen können als Anregung dienen:<br />

› DIY (Kerze, Konfitüre, Tee, Bodylotion etc. hausgemacht)<br />

› Kleidung oder Schals aus natürlichen Materialien wie<br />

Baumwolle, Hanf, Leinen, Seide etc.<br />

› Bei der Verpackung nicht zu viel Plastik verwenden.<br />

› Geschenke in lokalen, nachhaltigen Läden kaufen.<br />

› Den Lieben einen Konzert- oder Theaterbesuch oder<br />

einen Urlaub schenken. Sie werden sich freuen.<br />

› Zeit statt Zeug schenken. Dieses Geschenk kann kreativ<br />

und lustig verpackt werden. Ideen für die Eltern kleiner<br />

Kinder wären Babysitting-Gutscheine oder Tauschpartys<br />

für Kleidung organisieren.<br />

DEKORATION<br />

Kaufen Sie keine neuen Dekorationen wie Plastikbaumschmuck,<br />

sondern basteln Sie selber. Die ganze Familie<br />

macht begeistert mit und verwendet die Dekorationen<br />

dann viele Jahre lang. Einige Ideen:<br />

› verzierte bemalte Nüsse<br />

› verzierte getrocknete Zitrusfrüchte<br />

› Zuckerplätzchen oder Schmuck aus Salzteig<br />

› bemaltes Glas, Holzdekorationen etc.<br />

125<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


FASHION<br />

SECONDHAND<br />

EINE NICHT UNWESENTLICHE OPTION<br />

Einige Statistiken: Mit Fast Fashion gelingt es großen Firmen,<br />

neueste Trends schnellstmöglich und billig in Massen zu produzieren.<br />

Die Modeindustrie ist nach der Ölindustrie der zweitgrößte Verschmutzer<br />

der Welt und erzeugt außerdem 5 % der weltweiten Treibhausgasemissionen.<br />

Ist unser Wunsch nach neuen, trendigen und<br />

preiswerten Artikeln zu weit gegangen?<br />

TEXT Hannah Charlton<br />

126<br />

Wo und was wir einkaufen, entscheiden<br />

wir anhand von Auswahl, Preis<br />

und Qualität. Aber wie oft geht es um<br />

Nachhaltigkeit und Ethik eines Unternehmens?<br />

Online-Suchen nach „nachhaltiger<br />

Mode“ haben sich von 2016 bis<br />

2019 verdreifacht – ein Zeichen für eine<br />

neue Generation informierter Kunden,<br />

die mehr über die Ethik einer Marke<br />

wissen wollen, als glänzende Logos<br />

und Schaufensterreklamen mitteilen<br />

können.<br />

Der Einfluss von Social Media<br />

Der Aufschwung der Social Media mit ihren Influencern<br />

hat ein gefährliches Muster erzeugt: kaufen, posten,<br />

entsorgen. Das ständige Bedürfnis nach neuen Trends<br />

und neuer Garderobe für jede Saison wird von Großkonzernen,<br />

aufwändigen Kampagnen und auch Social-<br />

Media-Feeds geschürt. Aber Mode ist ein Zyklus, der sich<br />

wiederholt. Die Stile von vor zehn oder fünfzehn Jahren<br />

sind plötzlich wieder da. Statt trendige neue Artikel zu<br />

kaufen, sollte man sich eine Grundgarderobe zulegen:<br />

eine Auswahl von wesentlichen, zeitlosen Einzelteilen,<br />

die zu jeder Jahreszeit miteinander kombiniert werden<br />

können.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


FASHION<br />

Umweltbelastung<br />

Als Fast Fashion entstand, wurden bezahlbare Textilien für<br />

viele Einzelhändler verfügbar. Wenn Sie sich die Etiketts<br />

Ihrer Kleidungsstücke ansehen, werden Sie sicherlich<br />

feststellen, dass sie zu etwa 85 % aus Polyester, Nylon<br />

oder Baumwolle bestehen. Das mag billig sein, schädigt<br />

aber auch die Umwelt. Polyester braucht etwa 200 Jahre,<br />

um komplett zu zerfallen, während Nylon beim Zerfallen<br />

Mikroplastik an den Boden abgibt und so die Umwelt<br />

verschmutzt. Um die Nachfrage nach verschiedensten<br />

Stilen und Farben bedienen zu können, sind bei der<br />

Herstellung große Wassermengen nötig. Die Herstellung<br />

eines einfachen Baumwoll-T-Shirts erfordert zum Beispiel<br />

2700 Liter Wasser!<br />

Da viele Firmen überproduzieren und eine Menge Kunden<br />

nicht (mehr) getragene Kleidung in den Müll werfen, enden<br />

immer mehr Textilien auf der Deponie. Zum Glück gibt es<br />

Methoden, um diesen massiven Schaden zu begrenzen –<br />

und es ist leichter, als man denkt!<br />

„Global werden 20 % der Textilien recycelt – 80 % enden<br />

also auf Deponien oder werden verbrannt.“ – Alden Wicker,<br />

Fashion Revolution.<br />

Warum Secondhand?<br />

Die Festtage rücken immer näher, die Suche nach neuen<br />

Outfits und Geschenken beginnt. Luxemburg hat wundervolle<br />

Secondhandshops mit tollen Angeboten, inklusive<br />

Deko-Artikel und Ausstattungsgegenstände, die sich<br />

auch perfekt als Geschenk eignen. Und falls Sie während<br />

der Shopping-Tour eine Stärkung brauchen sollten: In der<br />

Nähe der schönen und einladenden Läden befinden sich<br />

oft auch gemütliche Cafés.<br />

Ansonsten kann man Kleider und Roben auch leihen – eine<br />

immer beliebtere Möglichkeit, die nicht nur Geld, sondern<br />

auch Platz im Kleiderschrank spart. Beim Kleiderverleih<br />

kann man mehrere Teile auswählen und dann das tragen,<br />

das am besten gefällt! Oft übernimmt der Verleih auch die<br />

Reinigung nach der Rückgabe, sodass man wirklich nur<br />

dafür sorgen muss, umwerfend auszusehen.<br />

Wiederverwertung ist eine Möglichkeit, Outfits und Stile zu<br />

kreieren, die zu Ihnen passen, anstatt einfach zu kopieren,<br />

was auf Social Media angepriesen wird. Es muss kein neuer<br />

Artikel hergestellt und in Umlauf gebracht werden, wenn<br />

man etwas kauft, das bereits produziert und genutzt wurde.<br />

Diese Umstellung mag unwesentlich erscheinen, kann aber<br />

viel bewirken, wofür wir später dankbar sein werden.<br />

127<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


MADE IN LUXEMBOURG<br />

HOOTLI<br />

CHIC IN STRICK<br />

Der Herbst ist da und mit ihm die kürzeren und kühleren<br />

Tage. Modebewusste freuen sich darüber, jetzt zu wärmeren<br />

Kleidungsstücken und Accessoires greifen zu können.<br />

Denn vor allem eins macht die gesamte kalte Saison über<br />

Spaß: Strick! Und was gibt es Schöneres als von Hand gestrickte<br />

Pullis respektive Mützen und Schals? Die „Made<br />

in Luxembourg“-Varianten davon mit Potential zum Lieblingsstück<br />

kommen von Hootli – und zwar für die ganze Familie!<br />

Ebenfalls im Programm: Stoff-Masken in der klassischen<br />

und in der Schal-Variante sowie z. B. Dreiecksschals<br />

aus Satin oder Seide.<br />

Das Modelabel von Gründerin und Eigentümerin Nicole<br />

Pauline Hansen, die zugleich Kreativdirektorin ihrer Marke<br />

ist, ist seit nunmehr acht Jahren auf dem Markt. Doch nicht<br />

nur hierzulande, auch in Berlin kennt man die ethische<br />

Slowfashion-Marke, die sowohl qualitativ hochwertig als<br />

auch fair und nachhaltig ist. Denn in der deutschen Hauptstadt<br />

hat die gebürtige Luxemburgerin im vergangenen<br />

Jahr mit einem Pop-Up-Store in der Mall „Bikini Berlin“ im<br />

Westen der Metropole auf sich aufmerksam gemacht.<br />

„Ich bin vor allem zufrieden, weil unsere Kunden die Hootli-Produkte<br />

schätzen und weiterempfehlen. Das zeigt mir,<br />

dass wir auf dem richtigen Weg sind mit unserer Philosophie.<br />

Ich bin dafür unendlich dankbar und stolz“, sagt<br />

Nicole Hansen. Sie hat Innenarchitektur am Lycée technique<br />

des Arts et Métiers in Luxemburg studiert, war immer<br />

schon kreativ und dank ihrer Familie mit dem Unternehmertum<br />

vertraut. Als im Juli 2000 ihre erste Tochter zur<br />

Welt kam, entwarf sie Kinderbekleidung und -accessoires<br />

selbst. Ein paar Jahre später gründete sie Hootli.<br />

TEXT Jessika Maria Rauch<br />

128<br />

WEITERE INFORMATIONEN & VERKAUF<br />

Atelier Verraille<br />

51, Avenue de la Gare<br />

L-4130 Esch-Alzette<br />

Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 2<br />

D-10969 Berlin<br />

www.hootli.lu<br />

Da Nachhaltigkeit und Wohlbefinden bereits beim Material<br />

und nicht erst im Produktionsprozess beginnen, suchen<br />

Nicky und ihr Team bei kleinen europäischen Manufakturen<br />

die besten Garne aus. Ihnen ist zudem die Sicherheit<br />

der Arbeiter wichtig und Umweltbewusstsein bleibt nicht<br />

nur ein Marketing-Schlagwort. „Unsere Webpelzbommel<br />

sind 100 % tierfrei und offiziell von PETA ‚vegan approved‘.<br />

Zu ihrer Herstellung verwenden wir Polyester-Stoffe, die<br />

wir in Handarbeit zuschneiden und zu Pompons verarbeiten“,<br />

sagt die Unternehmerin. Doch wer so erfolgreich ist,<br />

der ruht sich nicht lange aus. „Wir haben jüngst in Berlin-<br />

Kreuzberg den Concept Store ‚IUNIK Luxembourg‘ eröffnet,<br />

in dem viele Mode- und Lifestyle-Labels aus Luxemburg<br />

vertreten sind“. Hoot(li) ab!<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


WIE MAN DIE FESTTAGE OHNE<br />

SCHULDGEFÜHLE BEGEHT<br />

Schon bald nach Halloween sind die Läden voller Weihnachtsartikel,<br />

man spürt den Druck, Geschenke für alle zu kaufen, der Kalender füllt sich schnell<br />

mit Events und Festen und die To-do-Liste wird immer länger. Kein Wunder, dass<br />

viele Menschen Angst- und Schuldgefühle haben, wenn die Weihnachtszeit naht.<br />

Möchten Sie dieses Jahr alles anders machen? Der erste Schritt zu schöneren<br />

Festtagen ist der Umgang mit Schuldgefühlen.<br />

TEXT Vesela Savova Drews<br />

130<br />

Woran erkennt man Schuldgefühle zu<br />

Weihnachten?<br />

Oft fühlt man sich unter Druck gesetzt, mehr zu kaufen, zu<br />

dekorieren und zu tun, um in „Weihnachtsstimmung“ zu<br />

kommen. Es kann auch sein, dass man sich zur Teilnahme<br />

an bestimmten Events, Partys oder Familienaktivitäten<br />

gedrängt fühlt oder sich plötzlich mit anderen vergleicht.<br />

Hier sind einige der häufigsten Gründe für Schuldgefühle<br />

zu dieser Zeit des Jahres und außerdem einige Vorschläge,<br />

wie Sie der negativen Gefühle Herr werden können. Denn<br />

schließlich sollte an Weihnachten niemand unglücklich<br />

sein!<br />

Druck in Bezug auf die „Weihnachtsstimmung“<br />

Wenn Sie sich sorgen, ob Sie „genug“ für Weihnachten<br />

getan, genug Geschenke gekauft, das Haus ausreichend<br />

dekoriert haben und der Weihnachtsbaum groß genug ist,<br />

könnte die Ursache des Schuldgefühls einfach der Druck<br />

sein, in „Weihnachtsstimmung“ zu kommen. Manchmal<br />

werden wir von Oberflächlichem erfasst – wie unser Haus<br />

aussieht oder wie viele Plätzchen wir gebacken haben.<br />

Doch eigentlich geht es bei richtiger Weihnachtsstimmung<br />

um unsere Haltung anderen gegenüber. Wenn wir<br />

Sorge und Schuld fühlen, bleibt weniger Raum für Liebe,<br />

wahre Verbundenheit und Gemeinsamkeit. Um Schuldgefühle<br />

zu vermeiden, entscheiden Sie frühzeitig, was Sie an<br />

den Festtagen tun möchten. Falls Sie sich für nachhaltige,<br />

handgemachte Geschenke und Dekorationen entscheiden,<br />

erklären Sie Ihrer Familie, warum Sie dies wichtig finden,<br />

damit sie mit Ihnen an einem Strang zieht. Für eine<br />

wunderbar festliche Atmosphäre voller Lachen und Liebe<br />

beschäftigen Sie Ihre Familie mit Weihnachtsbasteln.<br />

Falls Sie an Ihrer Entscheidung zweifeln, erinnern Sie sich<br />

liebevoll daran, warum Sie dieses Jahr diesen Weg gewählt<br />

haben, und bleiben Sie dabei.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


MOOD<br />

Druck durch den Vergleich mit<br />

anderen<br />

Vielleicht kommen Ihnen Zweifel, wenn Sie<br />

sehen, wie andere feiern. Meiden Sie Vergleiche<br />

und lassen Sie sich nicht von subtilen<br />

Marketingstrategien beirren. Kennen Sie<br />

immer Ihr „Warum“, den Grund für bestimmte<br />

Entscheidungen und die – positiven und<br />

negativen – Folgen, die sich durch sie ergeben.<br />

Besprechen Sie sie offen mit Ihrer Familie<br />

und Ihren Kindern, sodass Sie möglichst alle<br />

im selben Boot sitzen. Es gibt keine genauen<br />

Vorschriften. Finden Sie alternative Optionen<br />

zum Dekorieren, Schenken und Feiern, die<br />

besser zu Ihrer Einstellung oder aktuellen<br />

Situation passen. Sie können auch Traditionen<br />

speziell nur für Ihre Familie erschaffen.<br />

Druck durch die Familie<br />

Mit den Festtagen kommen die Erwartungen.<br />

Bei den meisten löst Zeit mit den Verwandten<br />

Gefühle von Freude, Zugehörigkeit und<br />

Wärme aus, doch bei anderen entstehen Angst,<br />

Schuldgefühle und Druck. Wenn Sie sich unter<br />

Druck gesetzt fühlen, ungeliebte Dinge zu tun<br />

oder Angst vor einem Zurückgleiten in alte<br />

Familiendynamiken haben, ist es wichtig, feste<br />

Grenzen setzen zu können. Manchmal müssen<br />

Sie nur „Danke, aber dieses Jahr nicht“ sagen<br />

und erklären, was Sie stattdessen planen. Sie<br />

müssen nicht immer einen Grund für Ihre<br />

Entscheidung angeben. Schuld kann übrigens<br />

auch manipulativ eingesetzt werden. Wenn<br />

Familienmitglieder versuchen, Ihnen für Ihre<br />

Entscheidungen Schuldgefühle einzureden,<br />

hören Sie zu, steigen aber nicht weiter in die<br />

Diskussion ein.<br />

Erkennen Sie, dass Sie nicht alles für alle tun<br />

können. Wenn Sie merken, dass Sie zu viel tun,<br />

was Ihnen keinen Spaß macht, hören Sie auf<br />

damit und fragen Sie sich, warum Sie es tun.<br />

Erstaunlicherweise kann auch „Neinsagen“<br />

helfen, Ihre Beziehung mit anderen zu verbessern.<br />

Völlerei & die Ernährung während<br />

der Feiertage<br />

Wenn die Feiertage ständig Ihre Willensstärke<br />

und Ihr Wohlbefinden auf die Probe stellen,<br />

weil Sie wie besessen überlegen, was Sie essen<br />

„dürfen“ und was nicht, sollten Sie Ihre Beziehung<br />

zur Nahrung überdenken.<br />

Fette, süße und reichhaltige Nahrungsmittel sollten nicht verboten<br />

sein. Genießen Sie sie lieber in vollen Zügen. Und auch ein achtsames<br />

Essverhalten kann sehr sinnvoll sein, um mit den vielen Versuchungen<br />

während der Festtage umzugehen.<br />

Bedenken Sie, dass dieses Fest einmal im Jahr stattfindet. Es wird mit<br />

den Menschen gefeiert, die Sie am meisten lieben, und dazu gehört<br />

immer gutes Essen!<br />

Stattdessen achten Sie an jedem anderen Tag des Jahres auf eine<br />

ausgewogene und gesunde Ernährung. Wenn Sie während der Feiertage<br />

ohne Schuldgefühle oder körperliches Unwohlsein sündigen wollen,<br />

helfen Achtsamkeit und Mäßigung. Essen Sie lieber kleine Mengen<br />

statt zu schlemmen.<br />

Servieren Sie zusätzlich zu den klassischen oder traditionellen Speisen,<br />

die alle erwarten, auch Gesundes.<br />

Vergessen Sie den Spaß nicht. Genießen Sie ohne Schuldgefühle, denn<br />

Sie wissen, dass Sie am nächsten Tag wieder gesund essen können.<br />

Schuldgefühle zu Weihnachten lassen sich nicht völlig verhindern,<br />

doch denken Sie an die Gründe für Ihre Handlungen. Halten Sie sich<br />

an Dinge, die für Sie und Ihre Familie authentisch sind, statt gesellschaftlichem<br />

Druck und Erwartungen nachzugeben.<br />

131<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


VEGAN, VEGETARISCH<br />

ODER FLEXITARISCH?<br />

HIER ERFAHREN SIE ALLES!<br />

Vegetarisch, vegan, flexitarisch – worin unterscheiden sich die Ernährungsarten, die den<br />

Fleischverzehr einschränken? Und brauchen wir sie alle? Während sich der Trend, weniger<br />

Fleisch zu essen, dank Initiativen wie „fleischfreier Montag“ immer weiter ausbreitet und<br />

alternative Ernährungsarten an Beliebtheit gewinnen, ist der Pro-Kopf-Fleischverzehr in<br />

Westeuropa in den letzten Jahren angestiegen. Die Landwirtschaft Europas bewegt sich auf<br />

ein Desaster zu, da – laut Greenpeace – mehr als 70 % des EU-Ackerlands zur Erzeugung von<br />

Viehfutter genutzt wird. Ein niedrigerer Fleischverzehr ist nicht nur für den Planeten, sondern<br />

auch für Gesundheit und Wohlbefinden empfehlenswert.<br />

TEXT Vesela Savova Drews<br />

132<br />

Wenn Sie saftige Cheeseburger lieben, fragen Sie sich<br />

vielleicht, warum manche Menschen fleischfrei leben<br />

wollen. Hier sind einige der Gründe:<br />

› pflanzliche Ernährung ist sehr gesund (Fettleibigkeit,<br />

Herzkrankheiten und einige Krebsarten treten seltener<br />

auf)<br />

› Massentierhaltung ist umweltschädlich<br />

› Tierrechte respektieren<br />

› fleischbasierte Ernährung ist teuer<br />

Erfahren Sie mehr über die Unterschiede zwischen den<br />

diversen pflanzlichen Ernährungsarten, um nicht aus<br />

Unkenntnis Veganern statt Steak Buttergebäck mit Käse<br />

anzubieten, weil sie „kein Fleisch essen“.<br />

VEGETARISMUS<br />

Vegetarier verzichten auf den Verzehr jeder Fleischart, sei<br />

es Geflügel, rotes Fleisch oder Fisch. Oft meiden sie auch<br />

verarbeitete Nahrungsmittel mit tierischen Nebenerzeugnissen.<br />

Es gibt verschiedene Unterarten von Vegetariern:<br />

› Ovo-Lakto-Vegetarier: meiden Fleisch, Fisch und Geflügel,<br />

essen aber Eier und Milchprodukte.<br />

› Lakto-Vegetarier: meiden Fleisch, Fisch, Geflügel und<br />

Eier, essen aber Milchprodukte.<br />

› Ovo-Vegetarier: meiden Fleisch, Fisch, Geflügel und<br />

Milchprodukte, essen aber Eier.<br />

Vegetarismus ist die gängigste Ernährungsart ohne<br />

Fleischprodukte.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />

VEGANISMUS<br />

Veganer verzichten auf Fleisch, Geflügel, Fisch, Eier,<br />

Milchprodukte und andere Produkte tierischer Herkunft,<br />

etwa Honig (wobei dieser etwas umstritten ist). Veganer<br />

meiden auch Produkte, die Lab, Gelatine, Kollagen und<br />

andere Arten von tierischen Proteinen oder Fonds und<br />

Fette tierischer Herkunft.<br />

Veganismus ist aber mehr als nur eine Ernährungsart.<br />

Strikte Veganer meiden die Nutzung von Tieren und<br />

tierischen Produkten. Dazu gehören Lederwaren, Wolle,<br />

Seide, Bienenwachs, an Tieren getestete Kosmetik,<br />

Latexprodukte mit Kasein (einem Milchprotein) sowie<br />

bestimmte Seifen und Kerzen aus Tierfetten.<br />

FLEXITARISMUS<br />

Flexitarismus wird wohl am besten als Teilzeitvegetarismus<br />

definiert. Flexitarier essen größtenteils vegetarisch,<br />

aber zeitweise auch tierische Proteine, was Fisch, Geflügel<br />

und rotes Fleisch umfassen kann. Wenn sie Fleisch essen,<br />

wählen sie oft solches aus Freilandhaltung, biologischer<br />

Haltung oder Grasfütterung. Die Definition flexitarischer<br />

Ernährung ist etwas heikel, da „gelegentlicher“ Verzehr<br />

von tierischer Nahrung einmal monatlich, wöchentlich<br />

oder mehr bedeuten könnte, auch wenn das Hauptmerkmal<br />

in der Reduzierung dieser Produkte besteht. Flexitarismus<br />

ist (wie der Name schon sagt) die flexibelste<br />

Ernährungsart, und wer sich nicht voll auf eine Ernährungsart<br />

festlegen will, erhält so das Beste aus beiden<br />

Welten. Es gibt auch keine festen Regeln zu erlaubten und<br />

verbotenen Speisen, womit sich manche besser fühlen, da<br />

sie nicht in eine Schublade gesteckt werden.<br />

Der Weg weg vom Fleisch<br />

Es muss erwähnt werden, dass vegane oder vegetarische<br />

Ernährung nicht automatisch eine „gesunde“<br />

Ernährung ist. Denn einer der wichtigsten Aspekte<br />

jeder Ernährung ist die Ausgewogenheit. Fleisch<br />

einfach durch kohlenhydrat- oder zuckerreiche<br />

Produkte zu ersetzen, hat nicht die gesundheitlichen<br />

Vorteile eines fleischfreien Lebensstils. Wenn<br />

Sie beginnen möchten, weniger Fleisch zu essen,<br />

sind hier einige einfache Ideen:<br />

› Frisches und buntes Obst und Gemüse bevorzugen.<br />

Essen Sie zum Frühstück Obst oder Gemüse<br />

und planen Sie beim Mittag- und Abendessen<br />

viel Gemüse ein. Obst und Gemüse sind auch<br />

tolle Snacks, die Sie schnell zubereiten und leicht<br />

mitnehmen können.<br />

› An erlaubte statt an verbotene Nahrungsmittel<br />

denken. Mit einer neuen Einstellung sehen<br />

wir neue Optionen eher als Bereicherung statt als<br />

Einschränkung an. Denken Sie an alle Nahrungsmittel,<br />

von denen Sie vermutlich nicht genug essen,<br />

etwa Bohnen, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. Es<br />

sind tolle, sättigende Proteinquellen. Probieren Sie<br />

Chili sin carne oder hausgemachten Hummus statt<br />

Fleisch oder Schinken.<br />

› Die Körner nicht vergessen. Vollkorngetreide wie<br />

Quinoa, Naturreis und Amarant ist nährstoffreich<br />

und hilft, den Blutzucker auszugleichen.<br />

› Fleisch als Beilage und weniger als Hauptteil des<br />

Mahls erachten. Servieren Sie kleine Portionen und<br />

machen Sie pflanzliche Nahrung zur Hauptsache.<br />

Weniger Fleisch zu essen hat viele Vorteile, und<br />

es muss auch nicht unbedingt die Alles-oder-<br />

Nichts-Lösung sein. Langsame Gewöhnung an eine<br />

Ernährung mit höherem pflanzlichem Anteil ist oft<br />

besser als ein abrupter Wechsel, den man vielleicht<br />

nicht durchhält. Definieren Sie Ihre Ernährung als<br />

vorwiegend pflanzlich und handeln Sie entsprechend.<br />

133<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


GREEN KITCHEN<br />

WEIHNACHTEN<br />

OHNE STRESS IN<br />

DER KÜCHE<br />

Sie fühlen sich schon jetzt von Ihrer immer<br />

längeren To-do-Liste für Weihnachten erdrückt?<br />

Ein perfektes Essen für viele Gäste zuzubereiten,<br />

eine festliche Tafel herzurichten und dafür zu<br />

sorgen, dass nichts fehlt, kann zuweilen zu<br />

erheblichem Stress führen. Dabei wünschen wir<br />

uns doch eine schöne Zeit mit unseren Lieben und<br />

keinen Nervenzusammenbruch in der Küche!<br />

TEXT Vesela Savova Drews<br />

Die gute Nachricht: Es ist möglich, ein perfektes Mahl zuzubereiten, ohne den ganzen Tag am<br />

Herd zu stehen. Eine gute Planung und Vorbereitung ist alles. Wenn Sie schon Wochen vor Weihnachten<br />

zu planen beginnen, vermeiden Sie viel Stress<br />

und Zusatzarbeit in letzter Minute. Hier sind einige Ideen<br />

für ein entspanntes Fest in diesem Jahr.<br />

1VORAUSPLANEN<br />

Überlegen Sie Wochen vorher, was Sie servieren<br />

möchten. Bestellen Sie eventuelle Spezialzutaten frühzeitig,<br />

um hektische Einkäufe in letzter Minute zu vermeiden.<br />

Planen Sie Ihr Menü und markieren Sie die Komponenten,<br />

die Sie vorher zubereiten können. Die zwei Tage<br />

vor Weihnachten sehen Sie für die Highlights vor, die<br />

besondere Sorgfalt erfordern.<br />

134<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


GREEN KITCHEN<br />

2REALISTISCH SEIN<br />

Sie würden gerne einen großen Truthahn braten,<br />

aber Ihr Ofen ist zu klein? Bleiben Sie realistisch, wenn<br />

es um Ihre Küchengeräte, die verfügbare Zeit und Ihre<br />

Fähigkeiten geht. Es ist meistens nicht sinnvoll, neue<br />

Rezepte auszuprobieren, wenn Sie viele Gäste haben.<br />

Wählen Sie lieber Gerichte, die Sie gut kennen. Wenn Sie<br />

sich für ein besonderes Rezept entschieden haben, testen<br />

Sie es unbedingt vorher, um das Ergebnis beurteilen zu<br />

können.<br />

3VORBEREITEN<br />

Machen Sie eine Liste der Teile, die gut vorher zubereitet<br />

werden können. Bereiten Sie die Zutaten vor, die<br />

Sie für das große Kochen am Vortag brauchen. Schälen<br />

und schneiden Sie das Gemüse und lagern Sie es in<br />

luftdichten Behältern im Kühlschrank. Eine möglichst<br />

umfangreiche Vorbereitung spart viel Zeit und macht<br />

das Kochen auch angenehmer.<br />

4KEINE ANGST VOR EINFACHEN<br />

LÖSUNGEN<br />

Manchmal ist es nicht möglich, alle Gerichte selbst zuzubereiten.<br />

Überlegen Sie, was Sie eventuell vereinfachen<br />

möchten und welche Punkte nicht zu den Stars Ihres Mahls<br />

gehören – diese können Sie fertig kaufen. Wenn Sie keine<br />

Zeit zur Zubereitung der Preiselbeermarmelade haben,<br />

reicht die gekaufte, und auch für zusätzliche Vorspeisen<br />

gibt es einige gute gebrauchsfertige Optionen.<br />

5SICH HELFEN LASSEN<br />

Bitten Sie Familienmitglieder um Hilfe bei der<br />

Zubereitung der Speisen oder der Tischdekoration. Die<br />

gemeinsame Arbeit ist dabei nicht unbedingt nur eine<br />

Pflicht, sondern auch ein verbindendes Erlebnis. Und wenn<br />

Sie sich mit Ihren Verwandten gut verstehen, bitten Sie<br />

sie, etwas zum Essen mitzubringen. So tragen Sie bei der<br />

Zubereitung des perfekten Weihnachtsessens nicht die<br />

alleinige Verantwortung.<br />

135<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


ACHTSAM LEBEN<br />

GUTER R AT<br />

IST WERTVOLL!<br />

EIN INTERVIEW ZUM<br />

THEMA COVID-19 MIT<br />

STEFAN SCHRÖDER,<br />

COACH & INHABER<br />

VON SELFENERGY<br />

Es sind beunruhigende Zeiten. Hatten wir im Sommer<br />

noch gedacht, wir hätten das Schlimmste in Sachen<br />

Covid-19 überstanden, kommt nun eine zweite Welle<br />

auf uns zu, von der viele voraussagen, sie werde<br />

schlimmer sein als die erste. Eine Impfung gibt es noch<br />

nicht und die ohnehin angeschlagene Wirtschaft wird<br />

einen weiteren herben Schlag hinnehmen müssen,<br />

denn die empfohlenen (und über kurz oder lang wohl<br />

verordneten) Vorsichtsmaßnahmen werden erneut für einige Zeit viele Berufsstände lahmlegen.<br />

Stefan Schröder ist Gesundheitscoach und arbeitet seit mehr als 20 Jahren mit Menschen, die ihre Gesundheit<br />

selbst gestalten wollen. Sein Schwerpunkt liegt in der Vermittlung persönlicher Gesundheitskompetenz und der<br />

Entwicklung der dafür notwendigen Eigenverantwortung seiner Klienten. Mehr denn je bewegen diese Themen<br />

derzeit die Menschen, und so hatten sein Team und er laut eigener Aussage „noch nie so viel zu tun wie jetzt“. Die<br />

Zeiten, als der persönliche Coach oder der Psychiater als typisch amerikanisches Phänomen belächelt wurde,<br />

sind längst vorbei. Auch bei uns haben die Menschen verstanden, dass es durchaus Sinn macht, in Zeiten großer<br />

Unsicherheit Rat und Hilfe bei Profis zu suchen. Ganz besonders gilt das wohl in dieser Zeit, in der gesundheitliche<br />

Themen in immenser Bandbreite unsere Aufmerksamkeit fordern.<br />

INTERVIEW Bibi <strong>Winter</strong>sdorf<br />

136<br />

Worüber machen die Menschen sich am<br />

meisten Sorgen?<br />

In unserer Arbeit erleben wir seit vielen Jahren ein<br />

enormes Spektrum an Fragestellungen unserer Klienten.<br />

Stressbedingte Beschwerden, chronische Krankheitsverläufe,<br />

das Bedürfnis nach einer ganzheitlichen<br />

Herangehensweise an ein persönliches Thema, negative<br />

Erfahrungen innerhalb des medizinischen Systems, die<br />

Suche nach nachhaltigen Strategien zur Prävention oder<br />

der Wunsch nach einer langfristigen, individuellen und<br />

persönlichen Begleitung führen Menschen zu uns.<br />

In den letzten Monaten hat das Thema Stress extrem an<br />

Bedeutung gewonnen. Zum einen ist da die Sorge um die<br />

Planbarkeit der eigenen Zukunft, die bei vielen zu großer<br />

innerer Unsicherheit und Daueranspannung führt.<br />

Das Gefühl von Abhängigkeit und Fremdbestimmung<br />

ist in dieser Qualität für viele Menschen auch ganz neu<br />

und es fehlen persönliche Strategien im Umgang damit.<br />

Die Angst zu erkranken spielt auch eine große Rolle, und<br />

nicht zuletzt hat sich bei vielen eine Art innerer Katastrophenfokus<br />

entwickelt, der allmählich ihre gesamte Wahrnehmung<br />

beeinflusst.<br />

Was sind die „Kollateralschäden“ des Virus?<br />

Aus gesundheitlicher Sicht befürchte ich, dass wir das<br />

erst in einiger Zeit erkennen werden. Für den Moment<br />

sollten wir uns alle mehr darauf konzentrieren, was wir<br />

für uns selbst tun können, um gut und ohne gesundheit-<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


ACHTSAM LEBEN<br />

liche Folgeschäden durch diese Zeit zu kommen. Aktuell<br />

deutet für mich vieles darauf hin, dass wir lernen müssen,<br />

mit dem Virus zu leben. Der beste persönliche Schutz dabei<br />

ist ein gesundes und leistungsfähiges Immunsystem.<br />

Leider erleben wir gerade, dass besonders die Zunahme<br />

des persönlichen Stresserlebens dazu führt, dass die Immunkompetenz<br />

sinkt und somit die Tür zu einem Teufelskreis<br />

geöffnet wird.<br />

Wer sind Ihre Kunden und wie arbeiten Sie mit<br />

ihnen?<br />

Das Spektrum unserer Klienten ist sehr groß, denn gesundheitliche<br />

Fragestellungen sind sehr individuell. Wir<br />

arbeiten mit Menschen, die sich entschieden haben, ihre<br />

Gesundheit in eigener Verantwortung zu gestalten und<br />

dies als einen Lern- und Erfahrungsprozess begreifen,<br />

der am Ende zu mehr persönlicher Gesundheitskompetenz<br />

führt. Uns geht es dabei auch um die Vernetzung verschiedener<br />

Fachgebiete mit und im Sinne unserer Klienten.<br />

Innerhalb unserer Arbeit führen wir alle relevanten<br />

Informationen zusammen und schaffen so Transparenz<br />

und damit eine belastbare Grundlage für persönliche Entscheidungen.<br />

Was macht für mich in meiner gesundheitlichen Situation<br />

Sinn und warum? Das ist die zentrale Frage, und sie sollte<br />

am Ende von jedem selbst beantwortet werden (können).<br />

Diesen Prozess zu strukturieren und ihn zu begleiten, ist<br />

der Kern unserer Arbeit.<br />

Was kann jeder Einzelne tun, um diese<br />

Situation sowohl physisch wie mental gut zu<br />

überstehen und eventuell sogar gestärkt<br />

daraus hervorzugehen?<br />

Ich halte ein starkes Immunsystem für einen ganz entscheidenden<br />

Punkt. Für jeden gibt es eine eigene Strategie<br />

dafür, die sich natürlich an der persönlichen Situation<br />

orientieren muss. Aus unserer Erfahrung haben sich einige<br />

Punkte aber schon häufig bewährt und sind übrigens<br />

auch leichter umsetzbar, als man vielleicht zunächst<br />

meint:<br />

• Bewegen Sie sich viel an der frischen Luft, wenn möglich<br />

in der Natur.<br />

• Lassen Sie öfter mal eine Mahlzeit ausfallen. Dadurch<br />

kann der Verdauungstrakt besser regenerieren. Davon<br />

profitiert das Immunsystem enorm, denn 80 % unserer<br />

Immunzellen befinden sich im Darm. Lernen Sie so auch,<br />

Hunger eine Weile auszuhalten und ihn vor allem von Appetit<br />

zu unterscheiden. So fördern Sie regenerative Prozesse<br />

auf allen Ebenen.<br />

• Experimentieren Sie mit kaltem Wasser beim Duschen.<br />

• Lernen Sie, Ihr Anspannungsniveau wahrzunehmen<br />

und zu regulieren, zum Beispiel über Ihren Atem. Werden<br />

Sie zum Beobachter Ihrer selbst!<br />

• Hinterfragen und regulieren Sie Ihren Medien- und<br />

Nachrichtenkonsum. Mentale Hygiene war nie wichtiger<br />

als jetzt, denn Ihre Wahrnehmung und damit Ihre persönliche<br />

Realität werden maßgeblich davon beeinflusst.<br />

• Verlassen Sie sich auf Ihr Urteilsvermögen. Erlauben<br />

Sie sich eine eigene Meinung und bleiben Sie dabei trotzdem<br />

neugierig.<br />

• Pflegen Sie die sozialen Kontakte, auf die es Ihnen wirklich<br />

ankommt.<br />

Schlussendlich sollten wir uns bewusst machen,<br />

dass alles im Leben vorbeigeht. Das gilt auch für die<br />

Covid-Pandemie, mit der wir uns als Einzelne und als<br />

Gesellschaft auseinandersetzen müssen. Wir können das<br />

aus einer Opferperspektive von Unsicherheit, Sorge und<br />

Angst tun oder uns als Gestalter unserer Möglichkeiten<br />

begreifen. Die Wahl trifft jeder von uns selbst, und sie<br />

entscheidet, wie wir diese Zeit erleben.<br />

Was raten Sie jemandem, der vor Angst und<br />

Unsicherheit nicht mehr weiterweiß?<br />

Suchen Sie nach Unterstützung! Je eher Sie den Kreislauf<br />

von Angst und Sorge unterbrechen, um so eher gewinnen<br />

Sie Handlungsfähigkeit zurück. Sie sind nicht allein,<br />

viele Menschen fühlen sich im Moment mit der Situation<br />

überfordert. Gehen Sie offensiv mit Ihren Gedanken und<br />

Emotionen um und versuchen Sie, neue Perspektiven zu<br />

entdecken. Pflegen Sie einen nachsichtigen, mitfühlenden<br />

und liebevollen Umgang mit sich selbst. Eine professionelle<br />

und individuelle Begleitung, die Ihnen die Zeit einräumt,<br />

die Sie brauchen, kann eine wertvolle Hilfe sein.<br />

selfenergy.lu<br />

137<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


KOLUMNE<br />

COVID-19<br />

EIN VIRUS, VIELE MEINUNGEN<br />

„Knowledge keeps no better than fish“ (Alfred N. Whitehead, 1861-1947)<br />

Laut diesem britischen Mathematiker sind wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

ungefähr so lange haltbar wie frischer Fisch.<br />

DR. MARC KEIPES<br />

Direktor<br />

ZithaGesondheetsZentrum<br />

gesondheetszentrum.lu/blog/<br />

TEXT Marc Keipes<br />

138<br />

Sie fragen sich bestimmt, warum<br />

die einzelnen Wissenschaftler oft so<br />

unterschiedliche Meinungen haben.<br />

Oder warum sich die Meinungen im<br />

Laufe der Zeit ändern, sogar, wenn sie<br />

von so renommierten Stellen wie dem<br />

Robert-Koch-Institut stammen. Im<br />

Januar handelte es sich bei Covid-19<br />

nur um eine neue Form der Grippe,<br />

die nicht weiter besorgniserregend<br />

war, zwei Monate später war die Welt<br />

mit einer Pandemie konfrontiert, die<br />

unsere Gesundheitssysteme völlig<br />

lahmlegte. Ich möchte nicht mit den<br />

italienischen Ärzten tauschen, die<br />

entscheiden mussten, wer von den<br />

vielen wartenden Kranken an das<br />

letzte verfügbare Beatmungsgerät<br />

angeschlossen würde ...<br />

Ein wichtiger Grund war, dass niemand so wirklich etwas<br />

über dieses Virus wusste, die Studien (und damit die ersten<br />

sachlichen Daten) basierten auf einer kleinen Anzahl<br />

Patienten und wurden ohne „Peer-Review“ veröffentlicht<br />

(d. h. ohne Begutachtung durch andere Experten in dem<br />

Fachbereich). Außerdem wurden diese Studien schnell veröffentlicht,<br />

da dringend vertrauenswürdige Informationen<br />

benötigt wurden! Experten und Politiker wurden quasi von<br />

den Geschehnissen überrannt. Hätte man das vorhersehen<br />

und sich vorbereiten können? Ja. Aber wie viele schlagen<br />

Alarm, ohne dass es jemand hört? Nach den vorherigen<br />

Viruserkrankungen SARS und MERS, die zu keiner Pandemie<br />

geführt haben, wurden Warner nicht ernst genommen.<br />

Die Botschaften kamen unterschiedlich bei den Menschen<br />

an, denn in einer gegebenen Situation ist nie alles weiß<br />

oder schwarz. Positivdenker beharrten darauf, dass 80 %<br />

der Erkrankten eine mild verlaufende Form wie schlimmstenfalls<br />

eine Erkältung haben würden, wer besorgter war,<br />

pochte auf die 20 % Schwererkrankten und 2 % Todesfälle.<br />

Wie diese Fakten betrachtet werden, hängt also von der<br />

Sichtweise desjenigen ab, der diese Fakten weitergibt.<br />

Die gleichen Daten können bei verschiedenen Teams zu<br />

unterschiedlichen Situationsanalysen führen. Und sogar<br />

die Fakten können von noch unbekannten Faktoren beeinflusst<br />

werden.<br />

Die unterschiedlichen Bevölkerungen mit ihren unterschiedlichen<br />

Gesundheitssystemen haben die Ergebnisse<br />

beeinflusst, was sich wiederum auf die (inter)nationalen<br />

Empfehlungen auswirkte. Auch ohne einigen Autoren eine<br />

Böswilligkeit unterstellen zu wollen, absichtlich Ergebnisse<br />

verfälscht zu haben, um einen Artikel veröffentlichen<br />

zu können, ist ein gewisses Maß an Fehlern menschlich,<br />

besonders in solch einer Notsituation. Die Experten, die<br />

nicht nur ihren Kollegen/Konkurrenten widersprachen,<br />

sondern auch ihre eigene Meinung angesichts neuer<br />

Erkenntnisse änderten, haben meinen höchsten Respekt<br />

verdient, denn es ist immer schwierig, seine eigenen Überzeugungen<br />

in Frage zu stellen.<br />

Alle diese Informationen, die dann noch von den Medien<br />

für das breite Publikum „verarbeitet“ (wenn nicht gar<br />

„angepasst“) wurden, haben diese Abweichungen zwischen<br />

den Expertenmeinungen noch verstärkt. Das ist das<br />

perfekte Nest, um Verschwörungstheorien auszubrüten<br />

und das Vertrauen in die Behörden zu schwächen.<br />

Die Diskussionen über den Sicherheitsgurt vor über vierzig<br />

Jahren und später den Airbag sind ebenfalls Beispiele<br />

für gegensätzliche Studien und Expertenmeinungen,<br />

genau wie heute das Tragen von Masken. Aber mal ehrlich:<br />

Würden Sie heute noch ein Auto ohne diese Sicherheitsvorkehrungen<br />

kaufen?<br />

Nach der ersten Welle und dem Rückgang neuer Fälle/<br />

Sterbefälle ging auch die Angst und damit die Disziplin<br />

zurück. Aber wie Ranga Yogeshwar sagte, werden wir<br />

nicht die Feuerwehr abschaffen, nur weil es eine Zeit lang<br />

nicht gebrannt hat. Die Pandemie ist nicht vorbei, nur weil<br />

wir keine Lust mehr auf sie haben. Sie ist vorbei, wenn sie<br />

vorüber ist.<br />

Wir sollten ab sofort die Informationsangebote lesen, hören<br />

und analysieren, als wäre es der 1. April. Das ist nämlich der<br />

einzige Tag im Jahr, an dem wir die Richtigkeit der Informationen,<br />

die wir erhalten, überprüfen bzw. in Frage stellen.<br />

Ich bin dafür, dass es in 2021 nur „erste Aprils“ geben sollte!<br />

Und je stärker die Experten sich um Einigkeit bemühen und<br />

einen Konsens, umso mehr Vertrauen können wir haben.<br />

ÜBRIGENS<br />

Das gilt nicht nur für die Medizin, sondern auch für andere<br />

Problematiken wie Klimaerwärmung, künstliche Intelligenz,<br />

Energiepolitik usw.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


MUST HAVES<br />

MAGIE<br />

DER WEIHNACHT<br />

140<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20<br />

www.lights4fun.co.uk


MUST HAVES<br />

www.beaumonde.co.uk<br />

Bald ist Dezember und Sie<br />

fragen sich, wie Sie Ihr<br />

Wohnzimmer aufpeppen,<br />

etwas Magie verbreiten und<br />

einen Hauch von Weihnachten<br />

in jeden Winkel des Hauses<br />

bringen können? Dann<br />

entscheiden Sie sich für Blau!<br />

www.sophieallport.com<br />

www.ellajames.co.uk<br />

shop.westminster-abbey.org/<br />

www.penelopehope.com<br />

www.ellajames.co.uk<br />

www.jardiland.com<br />

141<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


MUST HAVES<br />

142<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


MUST HAVES<br />

EIN LEBENSRAUM<br />

WIE KEIN ANDERER ...<br />

Jetzt, da die Feiertage näher rücken, laden<br />

wir Sie ein, ein traumhaftes Interieur<br />

voller Magie und Kreativität zu entdecken.<br />

Das Projekt wurde vom Designstudio des<br />

Innenarchitekten Yuriy Zimenko für eine<br />

junge Familie realisiert.<br />

Marmor, Onyx, Holz – eine Auswahl an<br />

Materialien, die die Umwelt respektieren<br />

und dem Raum gleichzeitig ein luxuriöses<br />

Gütesiegel verleihen. Eine elegante<br />

Kombination aus goldenen und weißen<br />

Details im Wohnzimmer und die<br />

Verwendung handgefertigter moderner<br />

Elemente verleihen dem Ganzen einen noch<br />

originelleren Stil. Das edle Wohnzimmer<br />

bleibt ein sehr warmer Ort, an dem das<br />

natürliche Licht die Eleganz der Details<br />

noch verstärkt.<br />

Wenn ein Einrichtungsprojekt auch ein<br />

Kinderzimmer umfasst, ist es immer<br />

schwierig, sowohl die Eltern als auch den<br />

Nachwuchs zufriedenzustellen, denn die<br />

Vorstellungen beider Parteien decken<br />

sich meist nicht. Kinder können sich nicht<br />

vorstellen, dass ihre Wünsche für ein<br />

eigenes Reich unmöglich umzusetzen sind.<br />

Um dennoch den Traum des kleinen Jungen<br />

wahr werden zu lassen, hat der Designer<br />

den Sessel Rocky Rocket gewählt, der<br />

für sich allein bereits den Raum in einen<br />

wahrhaft magischen Ort verwandelt.<br />

© circu.net<br />

143<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


MUST HAVES<br />

144<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


Kochen in<br />

Perfektion!<br />

MUST HAVES<br />

R E C I P E<br />

PHOTO<br />

Firstname Lastname<br />

Firstname Lastname<br />

www.kitchenaid.lu<br />

145<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


DESIGN IN LUXEMBOURG<br />

DANIELLE<br />

GROSBUSCH<br />

ODER DIE NATUR IM BLUT<br />

Danielle Grosbusch ist Mitglied des CAL (Cercle Artistique<br />

du Luxembourg) und des Atelier Empreinte. Sie ist eine<br />

zutiefst menschliche und mitfühlende Malerin, Graveurin<br />

und Illustratorin. Sie öffnete uns die Türen ihres Universums,<br />

um uns hinter die Kulissen ihrer Arbeit blicken<br />

zu lassen.<br />

Theodora Mutel<br />

Danielle Grosbusch<br />

TEXT<br />

GEMÄLDE<br />

146<br />

Wie entstand bei Ihnen der Drang, Künstlerin<br />

zu werden? Und warum haben Sie sich für die<br />

Radierung entschieden?<br />

Schon mein Vater war Künstler. Unser Wohnzimmer diente<br />

ihm als Atelier, zum großen Leidwesen meiner Mutter<br />

(lacht)! Er war meine erste Inspiration. Nach ihm war mir<br />

mein Professor Roger Bertemes ein Mentor. Ihm verdanke<br />

ich mein Selbstvertrauen, er hat mich diesen alten Beruf<br />

lieben gelernt. Es ist aber vor allem der Unterstützung<br />

meines Mannes Claude zu verdanken, dass ich dieser<br />

Leidenschaft folgen konnte. Wir lebten von seinem Gehalt,<br />

während ich unsere drei Kinder großzog, bevor ich schließlich<br />

begann, meine Werke auszustellen.<br />

War es nicht schwierig, wieder in die Kunst<br />

einzusteigen? Und hat Ihnen das in diesen<br />

zwanzig Jahren nicht gefehlt?<br />

Das ist wie Rad fahren, das vergisst man nicht (lacht)! Ich<br />

bereue nichts ... Es war für mich eine Selbstverständlichkeit,<br />

Mutter zu sein, und alles ist zur rechten<br />

Zeit gekommen. Aber, ja, die Medaille<br />

hat immer zwei Seiten und ein Teil von<br />

mir stand unter Druck, ich fühlte mich<br />

oft „zerrissen“.<br />

Was genau inspiriert Sie an der<br />

Natur? Wie schaffen Sie es, sich<br />

immer wieder neu zu erfinden?<br />

Ich wuchs mit meinen beiden Schwestern,<br />

die auch Künstlerinnen sind,<br />

mitten in der Natur auf. Unser Haus<br />

stand etwas außerhalb auf einem Hügel.<br />

Schon lange beobachtete ich, was<br />

mich umgibt, jede Jahreszeit hat ihre<br />

Schätze, ihr Licht ... Eine Freundin hat<br />

mir mal gesagt, ich könne besser Schnecken und Pilze<br />

zeichnen als Porträts (lacht). Und das stimmt. Ich liebe<br />

die Präzision des botanischen Motivs. Außerdem ist das<br />

die Botschaft, die ich vermitteln möchte: einfache Dinge<br />

betrachten, unsere Lebensgrundlage, die Biodiversität,<br />

bewahren. Und die Radierung eignet sich so gut für diese<br />

Übung, sie vermittelt einen Eindruck von Tiefe, sie ermöglicht<br />

es, Effekte zu verändern. Darüber hinaus entwickelt<br />

sich meine Arbeit weiter: Während in den 70er Jahren<br />

das Abstrakte im Vordergrund stand, hatte ich eine klare<br />

Neigung zum Figurativen. Dieser Bereich der Kunst ist jetzt<br />

wieder im Kommen und ich selbst wende mich immer mehr<br />

dem Minimalismus zu. Irgendwie arbeite ich wohl immer<br />

gegen den Strom (lacht).<br />

Ist das Jahr <strong>2020</strong> mit seinem außergewöhnlichen<br />

Kontext eine neue Inspiration für Sie oder<br />

hemmt es bei der Arbeit?<br />

Mein Mann und ich haben wirklich zwei Monate völlig<br />

zurückgezogen gelebt. Normalerweise passe ich auf meine<br />

Enkelkinder auf, gebe Kurse. Diese aufgezwungene Ruhephase<br />

war für uns eine schöne Zeit. In unserem hektischen<br />

Alltag vergisst man, auf die kleinen Dinge zu achten. Die<br />

Welt ist sehr kompliziert geworden, wir alle haben uns<br />

etwas verloren. Wir haben Brot gebacken, wir sind spazieren<br />

gegangen, haben im Garten gearbeitet, uns einfach<br />

Zeit genommen. Ich war ehrlich gesagt<br />

ziemlich faul in dieser Zeit (lacht)! Und<br />

glücklich! Ich weiß, dass ich mich in<br />

einer privilegierten Situation befinde<br />

und ich hatte sehr viel Glück, die<br />

Ausgangsbeschränkungen so erleben<br />

zu dürfen. Diese Zeit der Ausgangssperre<br />

war für mich eine Auszeit, die<br />

ich brauchte, um wieder meine Mitte zu<br />

finden.<br />

Was sind Ihre Projekte?<br />

Davon habe ich viel zu viele! Ich würde<br />

gerne andere Techniken ausprobieren,<br />

um diese mit der Radierung zu kombinieren.<br />

Ich denke dabei vor allem an<br />

Bucheinbände. Schon seit zehn Jahren lässt mich die Idee<br />

nicht mehr los, ein etwas anderes Rezeptbuch zu kreieren.<br />

Ich habe eine schöne Handschrift, die man darin wiederfinden<br />

soll. Und in erster Linie würde ich mir wünschen,<br />

dass dieses Buch etwas Gemeinsames vermittelt: Die Leser<br />

sollen Platz für ihre eigenen Rezepte darin haben. Dieses<br />

Buch soll persönlich und lebendig sein.<br />

daniellegrosbusch.com<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


LUXEMBURG<br />

DIE ROBBESSCHEIER<br />

MEHR ALS NUR EIN DORFMUSEUM<br />

Geschichte und Vielfalt der ländlichen Kultur<br />

im Norden Luxemburgs stehen im Fokus des<br />

Naturerlebniszentrums Robbesscheier in<br />

Munshausen. Dabei ist die Robbesscheier<br />

mehr als nur ein Dorfmuseum über die<br />

Arbeits- und Lebensgewohnheiten in<br />

den Luxemburger Ardennen. Sie leistet<br />

Pionierarbeit für nachhaltigen Tourismus<br />

mit zahlreichen Workshops für Jung und<br />

Alt, regionaler Küche, Naturschutz und<br />

nachhaltigen Zukunftsprojekten.<br />

148<br />

Barbara Fischer-Fürwentsches<br />

Alena Dex<br />

T E X T<br />

FOTOS<br />

Vor rund 30 Jahren hat die lokale Jugend auf einem<br />

nicht mehr bewirtschafteten Hof die alte Tradition des<br />

Hubertusmarkts wiederbelebt. Ein eigens gegründeter<br />

Tourismusverein hat die Entwicklung weitergetragen<br />

und sukzessive ausgebaut. Daraus ist heute ein sechs<br />

Hektar großes touristisches Zentrum geworden mit fünfzig Mitarbeitern. Zum Gelände des<br />

Naturerlebniszentrums Robbesscheier gehören ein Freizeitpark mit Tiergehege, Spielplätzen,<br />

Parkanlagen und Gärten für den Anbau von heimischen Gemüse- und Obstsorten, die im<br />

hofeigenen Restaurant verwertet werden. Imker stellen die Bienenzucht und Honigherstellung<br />

vor. Historische Geräte und Maschinen zeugen vom ehemaligen bäuerlichen Leben. Ein<br />

Schmied zeigt sein Können – und bei allen Projekten können Kinder und Erwachsene kräftig<br />

mit anpacken.<br />

HORSE POWER – VIERBEINIGE KRAFTPAKETE<br />

Im Fokus stand von Anfang an die Arbeit mit dem Ardenner Pferd. Diese mit der Region<br />

verbundene Rasse lieferte der Landbevölkerung jahrhundertelang die Arbeitstiere und erlebt<br />

heute ein Comeback in der nachhaltigen Forst- und Landwirtschaft. Anders als schwere<br />

Maschinen zerstören die gutmütigen und starken Tiere den Boden nicht, sie ernähren sich<br />

von nachwachsenden Pflanzen und ihr Kot ist wertvoller Dünger. Die Robbesscheier mit ihren<br />

elf Ardenner-Zugpferden versteht sich als Kompetenzzentrum für diese Arbeitspferde. Sie<br />

sollen wieder ihre ursprüngliche Aufgabe zurückerhalten: die Unterstützung der Menschen<br />

bei der nachhaltigen Arbeit im Wald und auf dem Acker. Selbstverständlich stehen sie auch<br />

für Kutschfahrten und spielerische Teambildungsmaßnahmen zur Verfügung.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


LUXEMBURG<br />

EINE FLEISSIGE KÖNIGIN & IHR HOFSTAAT<br />

In der hofeigenen Imkerei lernen Sie die faszinierende<br />

Welt der Bienen kennen. Bienenvölker sind hochkomplex<br />

organisierte Gemeinschaften, in dem jede Biene eine<br />

ihr genau zugewiesene Aufgabe hat. Hier erfahren Sie,<br />

wie viele Bienen in einem Bienenstock leben, warum die<br />

Männchen im Herbst vor die Tür gesetzt werden und wie<br />

man an den Honig kommt. Im Imkeratelier können Sie<br />

auch Ihre eigenen Bienenwachskerzen drehen.<br />

EIN ODER MEHRERE TAGE IN<br />

DER ROBBESSCHEIER<br />

Wer die Wahl hat, hat die Qual – die Auswahl an Aktivitäten<br />

und Workshops für Groß und Klein in der Robbessscheier<br />

ist riesig: Apfeltaschen backen wie früher, Kerzen<br />

drehen, Keramikfiguren herstellen, ein Insektenhotel<br />

bauen, Schmiedearbeiten anfertigen oder Baumstämme<br />

sägen - spielerisch und lehrreich werden Sie an alte<br />

Handwerkskunst herangeführt. Ihrer Kreativität sind<br />

dabei keine Grenzen gesetzt. Halbtags, ganztags oder<br />

mit Übernachtung, als Familie, Gruppe oder Team, für<br />

jeden wird das passende Programm zusammengestellt.<br />

Kindergeburtstage und Familienfeiern werden genauso<br />

spannend gestaltet wie Teambildungsmaßnahmen für<br />

Unternehmen. Sie können aber auch einfach nur vorbeikommen<br />

und die Tiere der Minifarm besuchen, durch<br />

die Gärten spazieren und sich an lokalen Köstlichkeiten<br />

laben. Sie werden erstaunt sein, wie schnell ein Tag auf der<br />

Robbesscheier vorbeigeht bei all den vielen Eindrücken.<br />

Auch in den <strong>Winter</strong>monaten ist die Robbesscheier einen<br />

Besuch wert. Schließlich haben unsere Vorfahren sich<br />

gerade in der <strong>Winter</strong>zeit den handwerklichen Arbeiten<br />

in Haus und Hof gewidmet. So können Sie zum Beispiel<br />

ab Februar in die Haut eines Holzfällers schlüpfen<br />

oder einen Tag mit den Ardenner Pferden arbeiten. Ein<br />

Geheimtipp ist sicherlich auch das Spielzeugmuseum<br />

unter den Dächern der ehemaligen Scheune, ein echter<br />

Sprung in die Vergangenheit, der Kinder verzaubert und<br />

bei den Großen manchmal wehmütige Erinnerungen<br />

weckt. Mit seiner Lage im Herzen des Naturpark Our<br />

bietet sich die Robbesscheier auch als Ausgangspunkt<br />

für eine winterliche Wanderung an, eine Kutschfahrt oder<br />

einen Ausritt auf dem Rücken eines Esels. Den krönenden<br />

Abschluss bildet dann ein gutes Essen oder Kaffee und<br />

Kuchen mit typischer „Éislek“-Gastronomie, großzügig<br />

und mit lokalen Produkten zubereitet.<br />

GUT ZU WISSEN<br />

Alle Informationen zum Angebot und den Workshops<br />

des Naturerlebniszentrums Robbesscheier finden<br />

Sie unter www.robbesscheier.lu. Die Animateure<br />

sprechen alle Landessprachen und sind an sieben<br />

Tagen die Woche ganzjährig für Sie da.<br />

149<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


ON TOUR MIT CFL<br />

DIE REGION GUTTLAND<br />

RUHE & ERHOLUNG IM HERZEN<br />

LUXEMBURGS<br />

27 Gemeinden, 6 Flüsse, 10 Bahnhöfe, 10 Schlösser, rund 1.000 km<br />

Wanderwege, über 130 km Radwege und viel unberührte Natur – für all<br />

das steht die Region Guttland.<br />

Geografisch bildet sie das Zentrum<br />

des Landes und grenzt an die Ferienregionen<br />

des Miselerlands und<br />

des Müllerthals im Osten, das Land<br />

der Roten Erde im Süden und die Ardennen<br />

im Norden. In unmittelbarer<br />

Nähe der Hauptstadt ist das Guttland<br />

das perfekte Naherholungsgebiet<br />

mit einer überraschenden<br />

Vielfalt an Attraktionen und Traditionen.<br />

Das historische Erbe ist omnipräsent.<br />

Kelten, Römer und Franken<br />

haben ihre Spuren hinterlassen, genauso<br />

wie die früheren Feudalherren.<br />

Nirgendwo sonst in Luxemburg<br />

ist die Dichte der mittelalterlichen<br />

Bauten so hoch wie im Guttland.<br />

Heute werden die alten Gemäuer der<br />

Region regelmäßig bei Festen und<br />

Märkten wieder mit Leben gefüllt.<br />

T E X T Barbara Fischer-Fürwentsches<br />

150<br />

Auf Entdeckungstour mit der<br />

CFL ins Guttland<br />

Die CFL bietet Ihnen auch in den<br />

<strong>Winter</strong>monaten die Möglichkeit,<br />

die Highlights des Guttland zu<br />

erkunden. CFL Evasion hat für<br />

Sie – ausgehend von den 10 Bahnhöfen<br />

quer durchs Guttland – einige<br />

Pakete gestrickt für eine Auszeit<br />

von der Hektik des Alltags, ohne<br />

weite Anreise, perfekt organisiert,<br />

sportlich oder entspannt, zu zweit,<br />

mit Freunden oder als Familienausflug,<br />

für jeden Geschmack ist das<br />

passende Angebot dabei.<br />

Eine Oase der Ruhe und Gelassenheit<br />

finden Sie direkt vor den Toren<br />

der Stadt in Munsbach, wo Sie im<br />

Hotel Legère zu Abend essen und<br />

übernachten. Für die Wanderung<br />

am nächsten Tag bekommen Sie<br />

ein Lunch-Paket mit auf den Weg.<br />

In unmittelbarer Nähe des Bahnhofs können Sie im Naturschutzgebiet<br />

Schlammwiss die Vogelberingungsstation und die erstaunliche Biodiversität<br />

im größten zusammenhängenden Schilfgebiet Luxemburgs entdecken.<br />

Das weite Flusstal der Syre bietet mehrere Wanderrouten von Bahnhof zu<br />

Bahnhof durch grüne Auen und Wälder, je nach Kondition als einfache<br />

Familientour oder anspruchsvolle Wanderung.<br />

Für sportlich ambitionierte Wanderer und/oder Radfahrer stehen rund um<br />

Mersch mehrere Angebote für einen kurzen Aktivurlaub zur Verfügung.<br />

Wenn Sie an einem Standort bleiben möchten, versorgt Sie das familiengeführte<br />

Hotel Martha mit Lunch-Paketen und verwöhnt Sie abends mit<br />

kulinarischen Genüssen. Alternativ können Sie auch eine dreitätige Radtour<br />

von Kleinbettingen nach Mersch machen, Gepäcktransport und Wellness<br />

inklusive. Dies sind nur einige Vorschläge – lassen Sie sich inspirieren und<br />

entdecken Sie das Guttland.<br />

Gut zu wissen:<br />

Alle Angebote gelten je nach Verfügbarkeit der Hotelzimmer. Die Pauschalen<br />

sind nicht änderbar und Reservierungsanfragen müssen mindestens drei<br />

Werktage vor dem gewünschten Reisetermin bei der Reiseagentur der CFL<br />

eingehen. Ihren Unterkunftsgutschein in Höhe von 50 € können Sie selbstverständlich<br />

bei allen Angeboten von CFL Evasion einlösen. Das Auto kann<br />

getrost zu Hause bleiben – alle Ziele sind bequem mit dem Zug zu erreichen.<br />

www.cflevasion.lu<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


erleben<br />

ON TOUR<br />

sie<br />

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Nutzen Sie<br />

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Reise-Pakete von<br />

Mehr Infos:<br />

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oder<br />

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T E X T<br />

FOTOS<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20<br />

151<br />

www.cfl.lu<br />

Call Center +352 2489 2489


ADVERTORIAL<br />

Entdecken Sie die<br />

Panoramazüge der Schweiz<br />

Die Schweizer Panoramazüge sind einzigartig im alpinen Raum und führen durch<br />

atemberaubende Bergkulissen, vorbei an Gletschern und gefrorenen Seen, durch<br />

traditionsreiche Dörfer und idyllische Täler. Reisende geniessen im verglasten<br />

Panoramawagen die beeindruckende Kombination von Technik und Natur.<br />

Chur Tirano (IT)<br />

Bernina Express<br />

Spektakuläre Alpenüberquerung<br />

A Reibungslos meistert der feuerrote Zug jeden Anstieg: Auf<br />

seiner Reise legt der Bernina Express zwischen Chur und<br />

Tirano mindestens 1500 Meter Höhenunterschied zurück.<br />

Eine technische Meisterleistung, die seit 2008 ein UNESCO-<br />

Welterbe is.<br />

A<br />

Zweisimmen Montreux<br />

GoldenPass Panoramic<br />

Panoramen wie gemalt<br />

Wo das Zugfenster die Leinwand ist: Gemächlich schlängelt<br />

sich der GoldenPass Panoramic durch die verschneite<br />

Hügellandschaft in Richtung Genfersee. Dabei passiert er die<br />

deutsch-franzözische Sprachgrenze, die Verbindung zweier<br />

Welten.<br />

Luzern Interlaken<br />

Luzern -<br />

Interlaken Express<br />

Von Stadt zu Stadt<br />

B Der Weg ist das Ziel. Die Zugfahrt auf dem Luzern-Interlaken<br />

Express verbindet zwei weltbekannte Destinationen und geht<br />

schneller vorbei, als einem lieb ist - dank beeindruckendem<br />

Bergpanorama und glitzernder <strong>Winter</strong>landschaft im Herzen der<br />

Schweiz.<br />

Xxxx<br />

Xxxx<br />

Grand Train Tour of Switzerland<br />

T E X T<br />

FOTOS<br />

Alle Panoramastrecken auf einer Route - auch im <strong>Winter</strong>.<br />

Entdecken Sie die Highlight der kalten Jahreszeit auf der<br />

“<strong>Winter</strong> Magic” Tour.<br />

152<br />

GrandTrainTour.com/wintermagic<br />

B<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


ADVERTORIAL<br />

Mit einem Klick zum <strong>Winter</strong><br />

Besuchen Sie die Schweiz. In dem Land, wo 1864 der <strong>Winter</strong>sport<br />

erfunden wurde, sind die Berge höher und der Spass auf den<br />

Pisten grösser. Erleben Sie den Schweizer <strong>Winter</strong> in all seinen<br />

Facetten.<br />

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Swiss Snow App<br />

Mit der kostenlosen mobilen App haben Sie jederzeit wertvolle<br />

Informationen und Dienstleistungen zu den schönsten Schweizer<br />

Skigebieten zur Hand. Jetzt erhältlich in iTunes, Google Play und im<br />

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Social media<br />

Sehen Sie die tollsten Bilder, Videos und<br />

Geschichten von Gästen in der Schweiz und<br />

werden Sie mit Ihren eigenen Erlebnissen selbst<br />

Teil dieser Community:<br />

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Beratung und Buchung<br />

Mit unseren ausgezeichneten Kenntnissen der Schweiz helfen wir<br />

Ihnen, Ihren Urlaub optimal zu planen.<br />

Persönliche Beratung unter der kostenlosen*<br />

Telefonnummer 00800 100 200 29. (*lokale Gebühren können anfallen)<br />

<strong>Winter</strong>nachrichten<br />

Die aktuellsten Informationen für<br />

unvergessliche <strong>Winter</strong>ferien in der Schweiz<br />

finden Sie in unserem Newsletter. Abonnieren<br />

Sie sich jetzt unter<br />

MySwitzerland.com/newsletter<br />

Etwas Neues<br />

Wann haben Sie das letzte Mal etwas Neues<br />

ausprobiert? Entspannen Sie sich im<br />

Whirlpool des Iglu-Hotels in Gstaad, tauchen<br />

Sie unter der Eisfläche im Lac Lioson in Les<br />

Mosses oder geniessen Sie eine Grotraclette<br />

im Muotatal. Der <strong>Winter</strong> steht vor der Tür.<br />

MySwitzerland.com<br />

153<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


EUROPA<br />

JENS RITTMEYER<br />

OHNE SAUCE KEIN VERGNÜGEN<br />

Es ist eine Bilderbuchkarriere: Mit<br />

26 Jahren wird Jens Rittmeyer<br />

Küchenchef und erkocht sich kurz<br />

darauf in Portugal seinen ersten<br />

Michelin-Stern. Ein Titel, den er<br />

bis heute verteidigt. Seine große<br />

Leidenschaft sind exzellente Saucen,<br />

die ihm den Namen „Saucengott“<br />

einbrachten. Weil immer mehr<br />

Gäste danach fragten, produzierte<br />

er nebenbei verschiedene Saucen in<br />

Gläschen, die reißenden Absatz finden.<br />

Warum er heute kulinarisch nur noch<br />

auf seine Gäste hört und am liebsten<br />

im John-Wayne-Stil kocht, verriet er<br />

uns in seinem Restaurant No.4<br />

in Buxtehude bei Hamburg<br />

Ann-Christin Baßin<br />

Götz Wrage<br />

T E X T<br />

FOTOS<br />

154<br />

Für andere mag es nichts Besonderes sein, für Jens Rittmeyer<br />

war es als Kind der Himmel auf Erden – wenn seine<br />

Mutter gebackenen Camembert mit pikanter Tomatensauce<br />

machte. „Für mich und meine Schwester gab’s<br />

nichts Besseres!“, schwärmt der Sternekoch noch heute.<br />

Von Mutter und Großmutter erbte er die Liebe zum Kochen.<br />

Schon damals hatte er ein Faible für Saucen. Und<br />

so war es das Größte, wenn er die Tomatensauce selbst<br />

zubereiten durfte.<br />

Dass er nach der zehnten Klasse eine Kochlehre machen<br />

würde, war also sonnenklar. Jens Rittmeyer ist dem<br />

Schicksal dankbar für viele glückliche Umstände: Dank<br />

dem Mauerfall hatte er die Chance, von Halle an der Saale<br />

im 750 km entfernten Baden-Baden zu lernen. „Für mich<br />

taten sich damit ganz neue Möglichkeiten auf“, erinnert<br />

sich der 45-Jährige.<br />

Nach verschiedenen Stationen zog es ihn im Jahr 2000<br />

in die Sterneküche nach Xanten (Nordrhein-Westfalen)<br />

ins Landhaus Köpp, wo er lernte, wie man eine Sauce aromatisiert,<br />

und ein Jahr später als Saucier nach Bergisch<br />

Gladbach ins Schlosshotel Lerbach, in das Restaurant<br />

von Dieter Müller. Neben Eckart Witzigmann hat Dieter<br />

Müller die Entwicklung der deutschen Hochgastronomie<br />

maßgeblich vorangetrieben. Er erkochte 1997 seinen dritten<br />

Michelin-Stern. Schon früh konzentrierte er sich auf<br />

die Kunst der klassischen Saucen. Also genau die richtige<br />

Adresse für Jens Rittmeyer! Der junge Koch war ehrgeizig<br />

und ließ sich weder von harter Arbeit noch von langen<br />

Tagen schrecken.<br />

„Dieter Müller sah wahrscheinlich das Händchen beim<br />

Saucenkochen“ sagt Rittmeyer. „Er hat mir sehr viel Vertrauen<br />

gegeben. Das war wie ein Ritterschlag. Zum Abschied<br />

bekam der Saucier von Dieter Müller ein sehr<br />

gutes Zeugnis und eine Schürze, auf der stand: „Danke<br />

für die fantastischen Saucen auch im Namen vieler glücklicher<br />

Gäste.“<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


EUROPA<br />

2002 ging Jens Rittmeyer nach Albufeira an die<br />

portugiesische Atlantikküste, kochte als Souschef in<br />

der „Vila Joya“ und bekam ein Jahr später das Angebot,<br />

im „Sao Gabriel“ – nur vierzig Kilometer entfernt –<br />

Küchenchef zu werden. Eckart Witzigmann riet dem<br />

damals 27-Jährigen: „Junge, kochen kannst du. Wenn du<br />

denkst, du kannst Gäste damit glücklich machen und ein<br />

Team führen, dann mach das!“ Jens Rittmeyer machte es<br />

– und holte sich seinen ersten Michelin-Stern.<br />

Fast acht Jahre verbrachte Jens Rittmeyer an der Algarve.<br />

„The time of my life” nennt der begeisterte Hobbytaucher<br />

diese Zeit. „Wenn man nur eine Minute vom Meer entfernt<br />

ist, bedeutet das schon eine große Lebensqualität. Mit<br />

dem Wissen aus Portugal kam noch einmal eine ganz<br />

andere Stilistik in meine Küche.“<br />

Davon profitierte das Restaurant Kai3<br />

(Hotel Budersand) auf Sylt, seine nächste<br />

Station 2010. Dort erkochte er sich mit<br />

seinem Team erneut einen Michelin-Stern.<br />

Vor vier Jahren betrat Jens Rittmeyer<br />

wieder einmal Neuland: als Küchenchef<br />

und gastronomischer Leiter des<br />

Restaurants No.4 des Navigare NSBhotels<br />

in Buxtehude bei Hamburg. – Buxtehude?<br />

Das stieß anfangs auf Unverständnis. Ein so renommierter<br />

Sternekoch in der Provinz? Doch Rittmeyer war begeistert<br />

von der Umgebung. Das Alte Land mit seinem tollen Obst<br />

und Gemüse hatte es ihm sofort angetan. Vor allem auch,<br />

weil sein neuer Arbeitgeber ihm völlig freie Hand ließ. 2017<br />

gab es dann auch hier einen Michelin-Stern. Mit seiner<br />

raffinierten, aber schnörkellosen und gemüsebetonten<br />

Küche sowie erstklassigen Saucen konnte er schnell viele<br />

Feinschmecker-Herzen erobern.<br />

Außerdem überrascht er seine Gäste mit immer neuen<br />

Ideen: Seit drei Jahren findet z. B. das Farm-to-Table-<br />

Dinner direkt am Feldrand statt. Die Idee: An einigen<br />

Sommertagen dort ein Menü zu kochen und zu servieren,<br />

wo die Zutaten wachsen. Mit der Landwirtin Kerstin<br />

Hintz vom Biohof Ottilie hat Jens Rittmeyer die perfekte<br />

Erzeugerin gefunden. Vom Gemüsebeet direkt auf den<br />

Teller – frischer geht es nicht.<br />

Jens Rittmeyer hat sich in Buxtehude verstärkt auf<br />

besondere Gemüsezubereitungen – auch mit alten Sorten<br />

wie Haferwurzel – spezialisiert, kocht regional und<br />

saisonal. Die Gäste danken es ihm. Auf vielfachen Wunsch<br />

gibt es extra einen Zwischengang nur mit Brot und Sauce.<br />

Nicht umsonst wird er hier auch der Saucengott genannt.<br />

Wie oft hatte Jens Rittmeyer den Satz „Schade, dass man<br />

ihre Saucen nicht kaufen kann“ gehört! Auf Sylt konnten<br />

seine Gäste die Saucen schon provisorisch abgefüllt in<br />

„Junge, kochen<br />

kannst du. Wenn<br />

du denkst, du<br />

kannst Gäste damit<br />

glücklich machen<br />

und ein Team führen,<br />

dann mach das!“<br />

Gläsern ohne Etikett mitnehmen. In Buxtehude hatte<br />

er nun endlich die Gelegenheit, seine Köstlichkeiten<br />

im großen Stil herzustellen. Mittlerweile kann man<br />

mehr als ein Dutzend seiner verschiedenen Saucen im<br />

Internet bestellen. „In den letzten drei Wochen habe<br />

ich 1200 Gläser à 200 ml befüllt“, erklärt er. Auch seine<br />

Saucenkochkurse erfreuen sich großer Beliebtheit und<br />

sind im Nu ausgebucht.<br />

Der Mann ist ein Workaholic und arbeitet fast rund um die<br />

Uhr. Doch davon merkt man nichts, wenn man ihn trifft.<br />

Im Gegenteil: Er ist entspannt, locker und humorvoll.<br />

„Ich bin froh, dass unsere Stammgäste uns auch in<br />

diesen schwierigen Zeiten die Treue halten“, sagt er.<br />

Krisenbedingt wurde das Restaurant-Konzept geändert.<br />

„Wir haben nur noch an wenigen Tagen<br />

geöffnet und versuchen, den Abend für<br />

die Gäste noch persönlicher zu gestalten.<br />

Dazu gehören auch Informationen über<br />

die Produkte oder ihre Zubereitung. Und<br />

die Leute sind dankbar.“<br />

Anfang 2019 hat Jens Rittmeyer mit<br />

seinem Team entschieden, dass es<br />

keine vorgefertigte Karte im Netz gibt<br />

und sie vorab keine Menüfolge mehr<br />

an die Gäste verschicken. Die Stammgäste fanden das<br />

Farm-to-Table-Konzept mit dem Überraschungsmenü<br />

so gut, dass sie darum baten, es auch im Restaurant<br />

anzubieten. „Im Moment servieren wir nur noch<br />

Überraschungsmenüs“, erklärt der Sternekoch. „Dass<br />

diese Idee so gut angenommen wird, hätten wir nie<br />

gedacht. Die Erwartungshaltung der Gäste ist dadurch<br />

eine ganz andere. So lernen sie unvoreingenommen ganz<br />

neue Produkte und Gerichte kennen.“<br />

Ein weiterer Pluspunkt: Die Küche kann sehr flexibel sein<br />

und zum Beispiel verschiedene Gemüse gegeneinander<br />

austauschen. Das hat Rittmeyer in Portugal gelernt. „Ich<br />

koche gern im John-Wayne-Stil, was manchem Mitarbeiter<br />

den Schweiß auf die Stirn treibt. Ich improvisiere gern<br />

und sage dann: „Entspannt euch, wir werden schon etwas<br />

Leckeres hinbekommen.‘“<br />

Wie sehen seine nächsten Pläne aus? „Ich hätte<br />

irgendwann gern einen eigenen Laden“, gesteht er. „Eine<br />

Art Shop in Shop mit Delikatessen im Vordergrund,<br />

vielleicht auch mit einem Snack to go, dann einen<br />

hinteren Raum vor einer gläsernen Küche mit zwei, drei<br />

Tischen, wo man Rittmeyers Küche genießen kann. Doch<br />

im Augenblick bin ich sehr zufrieden.“<br />

www.jens-rittmeyer.de<br />

155<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


MARONENRAVIOLI<br />

MIT HOLUNDERBEEREN &<br />

ROSENKOHLBLÄTTERN<br />

4 Portionen<br />

45–60 Minuten<br />

3 Stunden<br />

Ann-Christin Baßin<br />

Götz Wrage<br />

T E X T<br />

FOTOS<br />

156<br />

Für den Ravioliteig<br />

› 225 g glutenfreies Mehl › 75 g Maronenmehl<br />

› 8 g Salz › 3 TL veganes „Eiweißpulver“<br />

› 15 EL Wasser lauwarm › 3 EL Rapskernöl<br />

› 1,5 g Xanthan<br />

Für die Schwarzwurzelfüllung<br />

› 300 g Schwarzwurzeln › 100 ml Weißwein<br />

› 200 ml Haferdrink („Hafermilch“)<br />

› 50 ml Traubenkernöl › Salz, Muskat<br />

Für das Maronenpüree<br />

› 400 g Maronen, geschält und gekocht › 1 Schalotte<br />

› 300 ml Madeira › 250 ml roter Portwein<br />

› ¼ Stück Fenchel › 80 ml Traubenkernöl<br />

› Salz, weißer Pfeffer<br />

Für die Rosenkohlblätter<br />

› 150 g Rosenkohl › 15 ml Rapsöl › Salz, Pfeffer, Muskat<br />

Für die eingekochten Holunderbeeren<br />

› 200 g Holunderbeeren › 1 Lorbeerblatt<br />

› 60 ml roter Portwein › 45 g Gelierzucker (3:1)<br />

Für die Holunderessigsauce<br />

› 3 Zwiebeln › 3 Stangen Staudensellerie<br />

› 2 Stangen Lauch › ½ Kopf Knollensellerie<br />

› 1 El Piment › 3 Lorbeerblätter<br />

› 70 ml Traubenkernöl › 100 ml Haselnussöl<br />

› 300 ml trockener Weißwein › 150 ml Rotwein<br />

› 15 ml roter Portwein › 100 ml Noilly Prat<br />

› 4 l Wurzelgemüsefond › 2 l frisch gepresster Selleriesaft<br />

› 100 ml Himbeeressig › 30 ml Rotweinessig<br />

› 1 kg Holunderbeeren › Salz, Pfeffer, Rohrohrzucker<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


EUROPA<br />

Der Ravioliteig<br />

1 Die beiden Mehle gut vermengen. Das lauwarme<br />

Wasser, Salz, Rapskernöl, Xanthan und das vegane<br />

Eiweißpulver mit einem Schneebesen verrühren oder<br />

mit dem Zauberstab vermixen. Mehl und Flüssigkeit<br />

kneten, bis ein glatter Teig entsteht. In Frischhaltefolie<br />

einschlagen. Der Teig muss sofort verarbeitet werden, da<br />

er sehr schnell austrocknet.<br />

2 Wenn die Füllungen fertiggestellt wurden, dann den<br />

Teig zügig dünn ausrollen; dabei empfiehlt es sich, eine<br />

Nudelmaschine zu verwenden. Die Teigbahnen dann<br />

mit etwas veganem „Eiweiß“ bepinseln, danach mittels<br />

der Rückseite eines Ringausstechers für die Ravioli entsprechende<br />

Kreise „vordrücken“, dabei den Teig aber noch<br />

nicht ausstechen!<br />

3 Nun mit der Schwarzwurzelfüllung und einem kleinen<br />

Teil der Maronenfüllung Kleckse aufspritzen. Erst jetzt<br />

mit dem Ringausstecher die Raviolikreise ausstechen<br />

und die Kreise zu einem Halbmond zusammendrücken.<br />

Die Halbmonde dann direkt auf Backpapier „stellen“ und<br />

später kurz vor dem Anrichten für ca. 4 Minuten ganz<br />

sanft in gesalzenem Wasser abkochen. Alternativ könnte<br />

man auch einen regulären Ravioliteig zubereiten und diesen<br />

dann mit den beiden Pürees füllen.<br />

Die Schwarzwurzelfüllung<br />

Die Schwarzwurzeln schälen und klein schneiden. Den<br />

Hafer-Drink aufkochen und die Schwarzwurzel darin für<br />

20 Minuten leicht köcheln lassen. Nebenher den Weißwein<br />

um die Hälfte reduzieren lassen. Wenn die Schwarzwurzeln<br />

weich sind, zusammen mit dem reduzierten<br />

Weißwein, Salz, Muskat und dem Traubenkernöl im Mixer<br />

fein pürieren. Anschließend durch ein Sieb streichen und<br />

kaltstellen. Alternativ kann auch Kuhmilch verwendet<br />

werden.<br />

Die Rosenkohlblätter<br />

Die 2 – 3 äußeren, dunklen und verfärbten Blätter des<br />

Rosenkohls entfernen. Dann vom Kohl die schönsten<br />

weiteren grünen Blätter vorsichtig abpellen und in etwas<br />

Rapsöl kurz anschwitzen und mit Salz, Pfeffer und Muskat<br />

abschmecken. Die Blätter dürfen gern ein wenig Biss<br />

beim Anrichten haben.<br />

Die eingekochte Holunderbeeren<br />

1 Die Holunderbeeren waschen und nebenher den<br />

Portwein mit dem Lorbeerblatt (gern frischen Lorbeer<br />

verwenden!) einmal aufkochen.<br />

2 Danach die Holunderbeeren und den Gelierzucker<br />

dazugeben und nochmals aufkochen. Danach in ein<br />

Glas geben, fest mit dem Deckel verschließen und<br />

beiseitestellen. Alternativ schwarze Johannisbeeren<br />

verwenden; dabei dann aber 1 EL braunen Zucker<br />

zusätzlich beim Kochen dazugeben.<br />

Die Holunderessigsauce<br />

1 Das Gemüse (Zwiebeln, Staudensellerie, Lauch, Knollensellerie)<br />

waschen, schälen und in ca 1x1 cm große<br />

Würfel schneiden. Diese in Traubenkernöl farblos anschwitzen.<br />

Nun Piment und Lorbeerblätter zugeben und<br />

mit dem Weißwein, roten Portwein, Rotwein, Noilly Prat,<br />

Himbeeressig und Rotweinessig ablöschen. Dies dann<br />

um die Hälfte reduzieren. Mit dem Wurzelgemüsefond<br />

auffüllen und um ca. 70 % reduzieren.<br />

2 Nun die Holunderbeeren und den Selleriesaft zugeben<br />

und den Fond dann für ca. 3 Stunden am Herdrand reifen<br />

lassen. Anschließend durch ein sehr feines Sieb passieren<br />

und mit Salz, weißem Pfeffer aus der Mühle und evtl.<br />

einer Prise Rohrohrzucker (alternativ Agavendicksaft)<br />

abschmecken und ganz zum Schluss mit dem Haselnussöl<br />

leicht montieren.<br />

Das Maronenpüree<br />

Den Fenchel und die Schalotte sehr fein schneiden und in<br />

etwas Traubenkernöl leicht anschwitzen. Die geschälten<br />

und gekochten Maronen zugeben und nach und nach<br />

mit Madeira und Portwein ablöschen. Den Bodensatz<br />

immer wieder lösen und unterrühren. Wenn der<br />

komplette Alkohol verkocht ist, gibt man die Masse mit<br />

dem restlichen Traubenkernöl in einen Mixer und mixt<br />

es zu einem feinen Püree. Anschließend durch ein Sieb<br />

streichen, mit Frischhaltefolie abdecken und kaltstellen.<br />

Anrichten<br />

1 Während die Ravioli im gesalzenen Wasser kochen,<br />

das übrig gebliebene Maronenpüree warm rühren und<br />

mittels eines Dessertkamms auf den Teller ziehen, danach<br />

die Holunderbeeren zugeben.<br />

2 Nun die Rosenkohlblätter knackig anschwitzen und<br />

dann mit den Ravioli abwechselnd aufsetzen.<br />

3 Die Holunderessigsauce separat servieren.<br />

4 Wer mag, ergänzt das ganze entweder mit feinem<br />

schwarzem Trüffel oder auch fein gehobelten schwarzen<br />

Walnüssen.<br />

157<br />

Jens Rittmeyer<br />

Klaus Einwanger<br />

REZEPT<br />

FOTO<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


VEGETARISCH<br />

36 41 43 56 58<br />

Rose-Butter (Getrocknete<br />

Tomaten, Zitrusfrucht,<br />

Schokolade, Himbeer)<br />

Gebratene Schalotte<br />

mit Kurkuma<br />

Chioggia-Rolle<br />

Nussiges Brot<br />

mit Roter Bete &<br />

Beeren<br />

Tofu Version „Feta“<br />

88 88 92 156<br />

Ziegenkäse in Zimtöl<br />

Zwiebel-Confit<br />

Rote Bete & Bärenklauwurzel<br />

Maronenravioli mit<br />

Holunderbeeren und<br />

Rosenkohlblättern<br />

FLEISCH<br />

17<br />

Hähnchen im<br />

Speckmantel<br />

96 98 102 15 16<br />

Rinderbouillon mit<br />

Markklößchen<br />

Eeër am Jelli (Eier in<br />

Aspik)<br />

Wäinzoossiss<br />

FISCH &<br />

Surimi-Mais-Salat<br />

Nizza-Schichtsalat<br />

85<br />

Gegrillter Lachs in<br />

cremiger Fenchel-<br />

Brühe<br />

Orangen-<br />

Schokoladen-Torte<br />

Rot-Weiße<br />

Weihnachtstorte<br />

Mini-Gewürzkuchen<br />

Napoleon-Torte<br />

Lebkuchen<br />

Linzer Torte<br />

Saftige Brownies<br />

Schokoladenrolle<br />

Chia-Crêpes mit<br />

Banane &<br />

schwarzem Sesam<br />

Orangen-Creme<br />

Feigen-Cantuccini<br />

Boxemännchen<br />

Tannebaum am<br />

Stecken<br />

<strong>Winter</strong>-Wunderland<br />

Kameltorte<br />

158<br />

MEERES-<br />

FRÜCHTE<br />

SÜSSES<br />

18 20<br />

24 26<br />

34 44 48 54 60 74<br />

88 10 11<br />

12 100<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


REZEPTVERZEICHNIS & IMPRESSUM<br />

59 62 71 73 74 84<br />

Veganer Braten<br />

& Bratensauce<br />

Cremige Suppe mit<br />

Pastinaken, Birnen &<br />

Haselnüssen<br />

Rote Bete<br />

Chioggia-Papillote<br />

Kürbissuppe mit<br />

Curry<br />

Gratinierter Fenchel<br />

70 75 76 83 84 86<br />

Geflügelfilets<br />

& grünes<br />

Kokosnuss-Curry<br />

Barbecue-Ribs<br />

Hühnchen-Burger<br />

mit Hummus und<br />

Fenchel-Salat<br />

Eintopf aus Fenchel,<br />

Schweinefleisch und<br />

Tomaten<br />

Leckerer French<br />

Toast mit Fenchel &<br />

Speck<br />

52 63 68<br />

Pikante Krabbe<br />

Karamellisierter<br />

Seeteufel<br />

Lachs mit<br />

Reisnudeln &<br />

Soja-Karamell<br />

WP<br />

ERRATUM: Hiermit entschuldigen wir uns für die<br />

irrtümliche Benutzung des Logos MyClimate in<br />

der letzten <strong>Ausgabe</strong>.<br />

28 31 32<br />

Stollenkranz zu<br />

Weihnachten<br />

Pochierte Orangen<br />

Florentiner<br />

mit Tonkabohne &<br />

Weißer Schokolade<br />

Hühnchen süsssauer<br />

Orangen-Tamarinden-Vinaigrette<br />

Orangen-Mohn-<br />

Kuchen<br />

Königliches<br />

Shortbread<br />

77 78 79<br />

Brownie-Tiramisu-<br />

Festtags-Dessert<br />

Verlag Luxe Taste & Style Publishing Sàrl,<br />

4a, rue de Consdorf L-6230 Bech<br />

<br />

Herausgeberin Bibi <strong>Winter</strong>sdorf<br />

Chefredaktion Bibi <strong>Winter</strong>sdorf<br />

Redaktionsleitung Patricia Sciotti<br />

Redaktion <br />

Vesela Savova Drews<br />

Lektorat Myriam Welschbillig (DE),<br />

Cara Bland (EN),<br />

Fabrice Barbian (FR)<br />

Art Direktor<br />

Philippe Saliba<br />

Grafik <br />

Enia Haeck<br />

Social Media Manager Yannick Burrows<br />

Offiice Manager Vanessa Schmit<br />

Sales Manager Sandrine Kupiec<br />

Druck<br />

WePrint<br />

Redaktion<br />

Anzeigen<br />

Gewinnspiele<br />

redaktion@luxetastestyle.com<br />

sales@luxetastestyle.com<br />

gewinnen@luxetastestyle.com<br />

Vertrieb <strong>Deutsch</strong>land<br />

stella distribution GmbH<br />

Überseering 10a - 22297 Hamburg - Tel. 040-8080530 0<br />

Mail: Kontakt@stella-distribution.de<br />

419-08867-0995-4<br />

© Luxe Taste & Style Publishing<br />

ISSN EAN 977-2418-3871-25<br />

Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Artikel, Fotos und Zeichnungen.<br />

Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet und Vervielfältigung<br />

auf Datenträger wie CD-Rom etc. nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung<br />

des Verlags. Alle Rechte vorbehalten. Alle Angaben wurden sorgfältig geprüft. Für<br />

die Richtigkeit der Angaben wird keine Haftung übernommen.<br />

159<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


DIE FRÜHLINGSAUSGABE VON<br />

ERSCHEINT AM<br />

3. MÄRZ 2021<br />

160<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20


CMCM, DAS REZEPT FÜR EINEN<br />

PERFEKTEN GESUNDHEITSSCHUTZ.<br />

DER BESTE GESUNDHEITSSCHUTZ<br />

Personenanzahl: die ganze Familie<br />

Zutaten:<br />

1/3 VORSORGE<br />

1/3 Solidarität<br />

1/3 Inklusion<br />

1 Prise VORAUSSCHAU<br />

Kombinieren Sie alle Zutaten<br />

in einer großen Schüssel von<br />

Gelassenheit.<br />

Decken Sie die Schüssel mit einer<br />

Schutzfolie ab und genießen Sie<br />

den Inhalt bei bedarf.<br />

Das Rezept kann das ganze Jahr<br />

über aufbewahrt werden.<br />

Folgen Sie uns:<br />

Mehr Informationen auf: www.cmcm.lu<br />

App


www.vinsmoselle.lu

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