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SVG/SSG Geotechnik und Geothermie im Dialog ... - Geothermie.ch

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GEOTHERMIE.CH<br />

12<br />

> Prof. Dr. Larryn W. Diamond<br />

Institut für Geologie<br />

Universität Bern<br />

CH-3012 Bern<br />

diamond@geo.unibe.<strong>ch</strong><br />

www.geo.unibe.<strong>ch</strong><br />

> Gunter Siddiqi<br />

B<strong>und</strong>esamt für Energie (BFE)<br />

CH-3003 Bern<br />

gunter.siddiqi@bfe.admin.<strong>ch</strong><br />

www.bfe.admin.<strong>ch</strong><br />

Carbon Capture and Storage (CCS)<br />

Potenziale <strong>im</strong> S<strong>ch</strong>weizer Untergr<strong>und</strong><br />

Die Spei<strong>ch</strong>erung von CO 2 <strong>im</strong> Untergr<strong>und</strong> wird heute als mögli<strong>ch</strong>e Option<br />

zur Verminderung des CO 2 ­Ausstosses diskutiert. Eine neue Studie zeigt<br />

anhand von geologis<strong>ch</strong>en Kriterien auf, wo <strong>im</strong> S<strong>ch</strong>weizer Untergr<strong>und</strong> die<br />

Rahmenbedingungen für diese Te<strong>ch</strong>nologie günstig wären.<br />

Das Einfangen <strong>und</strong> die Spei<strong>ch</strong>erung von CO 2<br />

(Carbon Capture and Storage CCS) werden von<br />

der Internationalen Energie-Agentur (IEA) als<br />

S<strong>ch</strong>lüsselte<strong>ch</strong>nologien für die Reduktion der anthropogenen<br />

CO 2 -Emissionen in die Atmosphäre<br />

verstanden. Für eine sol<strong>ch</strong>e Spei<strong>ch</strong>erung werden<br />

vers<strong>ch</strong>iedene geologis<strong>ch</strong>e Lager geprüft. Die Idee<br />

beruht auf der Erkenntnis, dass CO 2 bereits in<br />

unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en natürli<strong>ch</strong>en Formen <strong>im</strong> Untergr<strong>und</strong><br />

vorhanden ist. Neben der grossen Zahl an<br />

CO 2 -haltigen Mineralien (z.B. Calcit, Dolomit)<br />

sind au<strong>ch</strong> CO 2 -haltige Formationswässer (herkömmli<strong>ch</strong>es<br />

Mineralwasser) <strong>und</strong> sogar Lagerstätten<br />

von gasförmigem CO 2 bekannt. Die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

der Erde zeigt, dass eine unterirdis<strong>ch</strong>e<br />

Spei<strong>ch</strong>erung von Kohlendioxid in diesen Formen<br />

über Jahrmillionen mögli<strong>ch</strong> ist.<br />

Potenzial in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

Um das Potenzial für eine geologis<strong>ch</strong>e CO 2 -Spei<strong>ch</strong>erung<br />

in der S<strong>ch</strong>weiz abzus<strong>ch</strong>ätzen, hat Dr.<br />

Larryn Diamond, Professor am Institut für Geologie<br />

der Universität Bern, zusammen mit dem<br />

B<strong>und</strong>esamt für Energie (BFE) eine entspre<strong>ch</strong>ende<br />

Studie geleitet. Dabei wurde, mit Unterstützung<br />

der Berufsgeologen Dr. Werner Leu <strong>und</strong> Gabriel<br />

Chevalier, der S<strong>ch</strong>weizer Untergr<strong>und</strong> anhand<br />

geologis<strong>ch</strong>er Kriterien bewertet. An der Datenerfassung<br />

waren au<strong>ch</strong> Dr. Roland Wyss <strong>und</strong> Dr.<br />

Henry Naef beteiligt.<br />

Gunter Siddiqi, Berei<strong>ch</strong>sleiter für <strong>Geothermie</strong>-<br />

<strong>und</strong> CCS-Fors<strong>ch</strong>ung be<strong>im</strong> BFE, sagt: «Mit dieser<br />

Studie wollten wir das Potenzial mit Hilfe international<br />

anerkannten Evaluierungskriterien<br />

prüfen, bis vor kurzem unbekannte geologis<strong>ch</strong>e<br />

Daten verarbeiten <strong>und</strong> früher gebildete Meinungen<br />

zum Spei<strong>ch</strong>erpotenzial in der S<strong>ch</strong>weiz korrigieren.<br />

Es sollte ein wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Beitrag<br />

zur Diskussion realisiert werden.» Bei den diskutierten<br />

Te<strong>ch</strong>nologien zur CO 2 -Spei<strong>ch</strong>erung geht es<br />

darum, die natürli<strong>ch</strong>en Vorkommen zu verstehen<br />

<strong>und</strong> zu kopieren. Erste Erkenntnisse zeigen, dass<br />

>> Evaluation des CO 2 -Spei<strong>ch</strong>erpotenzials <strong>im</strong> S<strong>ch</strong>weizer Mittelland.<br />

>> Evaluation du potentiel de stockage du CO 2 dans le plateau Suisse.<br />

>> Grafik: L. Diamond, W. Leu, G. Chevalier<br />

die ni<strong>ch</strong>t porösen Gesteine der Alpenregion vollständig<br />

ausges<strong>ch</strong>lossen werden müssen, während<br />

vor allem die Sed<strong>im</strong>entgesteine nördli<strong>ch</strong> der<br />

Alpen dur<strong>ch</strong>aus Potenzial für die Spei<strong>ch</strong>erung<br />

zeigen.<br />

Drei international diskutierte<br />

Optionen fallen weg<br />

Weltweit werden mehrere Ansätze zur CO 2 -Spei<strong>ch</strong>erung<br />

verfolgt. Als wi<strong>ch</strong>tigste zukunftsweisende<br />

Option werden ers<strong>ch</strong>öpfte Erdgasvorkommen<br />

angesehen. Wo vorher Methan über Jahrmillionen<br />

einges<strong>ch</strong>lossen war, könnte in Zukunft CO 2<br />

si<strong>ch</strong>er <strong>und</strong> langfristig gespei<strong>ch</strong>ert werden. Erste<br />

Anlagen sind in der Industrie für fossile Brennstoffe<br />

<strong>im</strong> Einsatz. Leider ist die Situation in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz ungünstig. Larryn Diamond: «Obs<strong>ch</strong>on<br />

seit den 1950er-Jahren in der S<strong>ch</strong>weiz na<strong>ch</strong> Öl<br />

<strong>und</strong> Erdgas gesu<strong>ch</strong>t wird – heute ist die Su<strong>ch</strong>e <strong>im</strong><br />

gesamten Mittelland <strong>und</strong> <strong>im</strong> Jurabogen <strong>im</strong> Gange<br />

– kann bis jetzt kein Potenzial für CCS erkannt<br />

werden. Die alte Erdgas-Förderstation bei Entlebu<strong>ch</strong><br />

ist mit einer Tiefe von 5000 Meter wenig<br />

geeignet».

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