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22 n Service<br />
Drei Viertel der befragten<br />
jungen Menschen möchten<br />
gerne in ihrer Ausbildung<br />
digital unterstützt lernen.<br />
Foto: freepik.com<br />
Was junge Menschen wollen<br />
Duale Ausbildung: Wer seine Zielgruppe verstehen will, der muss sie fragen. Wie Ausbildungsbetriebe<br />
ihre Ausbildungsarbeit optimieren können, darauf gibt eine Studie Antworten<br />
Wie zufrieden sind Jugendliche von<br />
ihrer Ausbildung oder nach welchen<br />
Kriterien wählen sie ihren Ausbildungsbetrieb<br />
aus? Auf diese und andere<br />
Fragen gibt die aktuelle Studie »Azubi-Recruiting<br />
Trends 2020« Antworten. Veröffentlicht wurde<br />
die Studie von u-form Testsysteme zusammen mit<br />
AUBI-plus. Die Studienergebnisse zeigen unter anderem,<br />
dass es beim Ausbildungsmarketing noch<br />
Luft nach oben gibt.<br />
Untersucht werden zwölf verschiedene Aspekte<br />
der dualen Ausbildung, von der Bedeutung von<br />
Praktika über das Ausbildungsmarketing bis hin<br />
zur Gestaltung der betrieblichen Ausbildung im<br />
Unternehmen. AUBI-plus ist seit 2019 Studienpartner;<br />
in der 2020er-Studie begleitet und analysiert<br />
das Unternehmen das Thema »Digital unterstütztes<br />
Lernen«.<br />
Berufsorientierung<br />
Praktika werden eher zur Berufswahl genutzt, weniger<br />
zum Kennenlernen des Betriebes: 86 Prozent<br />
der befragten Schüler und Azubis haben bereits ein<br />
Schulpraktikum gemacht oder haben dies noch<br />
vor. Rund 73 Prozent wollen durch das Praktikum<br />
den Beruf, für den sie sich interessieren, kennenlernen.<br />
Und nur 30 Prozent interessieren sich für den<br />
Ausbildungsbetrieb.<br />
Andere Praktikumsarten wie freiwillige Ferienpraktika<br />
werden von den Ausbildungsbetrieben<br />
zwar angeboten (62 Prozent), von den jungen Menschen<br />
aber wenig genutzt (28 Prozent). Gründe dafür<br />
können sein, dass die Werbung für Praktika zu<br />
wenig von der Zielgruppe wahrgenommen wird und<br />
die angebotenen Zeiträume nicht zu den Vorstellungen<br />
der Schüler passen.<br />
Ausbildungsmarketing<br />
Mit ansprechenden Stellenanzeigen und Online-<br />
Werbung können Bewerber gewonnen werden. Vier<br />
Punkte dürfen in Stellenanzeigen nicht fehlen: die<br />
Beschreibung des Ausbildungsberufes, die Anforderungen<br />
an die Bewerber, die Perspektiven nach<br />
der Ausbildung und die Beschreibung des Ausbildungsbetriebes.<br />
Unternehmen sollten ihre Ausbildungsangebote<br />
also dahingehend prüfen, ob Schüler<br />
darüber gut informiert werden, und der jeweilige<br />
Ausbildungsberuf klar beschrieben wird.<br />
Bei der Wahl des Ausbildungsbetriebes sind der<br />
gute Ruf als Ausbildungsbetrieb, die Übernahmequote,<br />
die Wohnortnähe und eine überdurchschnittlich<br />
hohe Ausbildungsvergütung die ausschlaggebenden<br />
Kriterien. Deshalb sollten auch<br />
diese Punkte in Stellenanzeigen kommuniziert<br />
werden.<br />
Aber wo informieren sich junge Menschen? Es<br />
sind drei Kanäle, die bei den Jugendlichen die Nase<br />
vorne haben: Internet-Werbung, Werbung in Social-Media-Kanälen<br />
sowie Messen und Veranstaltungen.<br />
Über Anzeigen in Printmedien wird nur noch<br />
rund jeder fünfte Jugendliche erreicht.<br />
Gestaltung der Ausbildung<br />
Erst jeder zweite Ausbildungsbetrieb setzt digitale<br />
Lernformen in der Ausbildung ein: »Die Studienergebnisse<br />
haben uns überrascht«, so AUBI-plus-<br />
Geschäftsführer Dieter Sicking. Drei Viertel der befragten<br />
jungen Menschen möchten gerne in ihrer<br />
Ausbildung digital unterstützt lernen. Doch erst jeder<br />
zweite Ausbildungsbetrieb setzt digitale Lernformen<br />
in der Ausbildung ein.<br />
Eine große Diskrepanz zeigt sich dabei zwischen<br />
den Lernpräferenzen der jungen Menschen und<br />
den E-Learning-Angeboten der Betriebe: Mehr als<br />
jeder zweite Jugendliche wünscht sich mobile<br />
Apps, mit denen er unterwegs und zwischendurch<br />
lernen kann, doch nur jeder fünfte Betrieb bietet<br />
diese an.