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Einführung in Linux/UNIX - Abklex

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16 KAPITEL 1. ÜBER DEN UMGANG MIT COMPUTERN<br />

E<strong>in</strong>ige Arbeiten gehen mit Rechnerhilfe schneller von der Hand, dafür verursacht<br />

der Rechner selbst Arbeit. Auf Dauer sollte e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>n herauskommen,<br />

aber die Erwartungen s<strong>in</strong>d oft überzogen.<br />

Nach drei bis zehn Jahren Betrieb ist e<strong>in</strong> Rechner veraltet. Die weitere<br />

Benutzung ist unwirtschaftlich, das heißt man könnte mit dem bisherigen<br />

Aufwand an Zeit und Geld e<strong>in</strong>e leistungsfähigere Anlage betreiben oder mit<br />

e<strong>in</strong>er neuen Anlage den Aufwand verr<strong>in</strong>gern. Dann stellt sich die Frage, wie<br />

die alten Daten weiterh<strong>in</strong> verfügbar gehalten werden können. Denken Sie<br />

an die Lochkartenstapel oder Disketten verflossener Jahrzehnte, die heute<br />

nicht mehr lesbar s<strong>in</strong>d, weil es die Masch<strong>in</strong>en nicht länger gibt. Oft muss<br />

man auch mit der Anlage die Programme wechseln. Der Übergang zu e<strong>in</strong>em<br />

neuen System ist von Zeit zu Zeit unausweichlich, wird aber von Technikern<br />

und Kaufleuten gleichermaßen gefürchtet. Auch dieser Aufwand ist zu berücksichtigen.<br />

Mit Papier und T<strong>in</strong>te war das e<strong>in</strong>facher; e<strong>in</strong>en Brief unserer<br />

Urgroßeltern können wir heute noch lesen.<br />

Deutlicher als der Zeitgew<strong>in</strong>n ist der Qualitätsgew<strong>in</strong>n der Arbeitsergebnisse.<br />

In e<strong>in</strong>er Buchhaltung s<strong>in</strong>d dank der Unterstützung durch Rechner die<br />

Auswertungen aktueller und differenzierter als früher. Informationen – zum<br />

Beispiel aus E<strong>in</strong>kauf und Verkauf – lassen sich schneller, sicherer und e<strong>in</strong>facher<br />

mite<strong>in</strong>ander verknüpfen als auf dem Papierweg. Manuskripte lassen<br />

sich bequemer ändern und besser formatieren als zu Zeiten der mechanischen<br />

Schreibmasch<strong>in</strong>e. Von technischen Zeichnungen lassen sich mit m<strong>in</strong>imalem<br />

Aufwand Varianten herstellen. Mit Simulationsprogrammen können Entwürfe<br />

getestet werden, ehe man an echte und kostspielige Versuche geht. Literaturrecherchen<br />

decken heute e<strong>in</strong>e weit größere Menge von Veröffentlichungen<br />

ab als vor vierzig Jahren. Gro’se Datenmengen waren früher gar nicht oder<br />

nur mit E<strong>in</strong>schränkungen zu bewältigen. Solche Aufgaben kommen beim Suchen<br />

oder Sortieren sowie bei der numerischen Behandlung von Problemen<br />

aus der Wettervorhersage, der Strömungslehre, der Berechnung von Flugbahnen<br />

oder Verbrennungsvorgängen vor. Das Durchsuchen umfangreicher<br />

Datensammlungen ist e<strong>in</strong>e Liebl<strong>in</strong>gsbeschäftigung der Rechner.<br />

Noch e<strong>in</strong>e Warnung. Die Arbeit wird durch Rechner nur selten e<strong>in</strong>facher.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Bleistift können die meisten umgehen. Die Benutzung e<strong>in</strong>es Texteditors<br />

erfordert e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>arbeitung, die Ausnutzung aller Möglichkeiten e<strong>in</strong>es<br />

leistungsfähigen Textsystems e<strong>in</strong>e lange Vorbereitung und ständige Weiterbildung.<br />

E<strong>in</strong> Schriftstück wie das vorliegende wäre vor fünfzig Jahren<br />

nicht am Schreibtisch herzustellen gewesen; heute ist das mit Rechnerhilfe<br />

ke<strong>in</strong> Hexenwerk, setzt aber e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gehende Beschäftigung mit mehreren<br />

Programmen (Editor, LaTeX, RCS, make, dvips, xdvi, xfig und e<strong>in</strong>e<br />

Handvoll kle<strong>in</strong>erer L<strong>in</strong>ux/<strong>UNIX</strong>-Werkzeuge) und Fragen zur Gestaltung von<br />

Schriftwerken voraus.<br />

Man darf nicht vergessen, dass der Rechner e<strong>in</strong> Werkzeug ist. Er bereitet<br />

Daten auf, <strong>in</strong>terpretiert sie aber nicht. Er übernimmt ke<strong>in</strong>e Verantwortung<br />

und handelt nicht nach ethischen Grundsätzen. Er rechnet, aber wertet nicht.<br />

Das ist ke<strong>in</strong>e technische Unvollkommenheit, sondern e<strong>in</strong>e grundsätzliche Eigenschaft.<br />

Die Fähigkeit zur Verantwortung setzt die Willensfreiheit voraus

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