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Einführung in Linux/UNIX - Abklex

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22 KAPITEL 2. LINUX/<strong>UNIX</strong><br />

und kontrollierende Tätigkeiten zu überlassen. Vorteile e<strong>in</strong>es solchen Mikro-<br />

Kerns s<strong>in</strong>d Übersichtlichkeit und Anpassungsfähigkeit.<br />

Die Grundfunktionen e<strong>in</strong>es Rechners lassen sich nach dem Gesagten<br />

durch folgende Mittel verwirklichen, wobei sich Geschw<strong>in</strong>digkeit und Anpassungsfähigkeit<br />

widersprechen:<br />

• Hardware (schnell, unflexibel)<br />

• Software<br />

– Betriebssystem-Kern<br />

– Systemmodule und Systemaufrufe des Betriebssystems<br />

– Standardfunktionen e<strong>in</strong>er Programmiersprache, Funktionen höherer<br />

Bibliotheken<br />

Wo die Grenzen gezogen werden, steht dem Entwickler <strong>in</strong> Grenzen frei.<br />

Wenn e<strong>in</strong> <strong>UNIX</strong>-Programmierer heute Daten nach stdout schreibt, setzt<br />

er mehrere Megabyte System-Software <strong>in</strong> Bewegung, die andere für ihn erstellt<br />

haben. Als Programmierer dürfte man nur noch im pluralis modestatis<br />

reden.<br />

2.1.2 Verwaltung der Betriebsmittel<br />

E<strong>in</strong> Betriebssystem vermittelt zwischen der Hardware und den Benutzern.<br />

Aus Benutzersicht verdeckt es den mühsamen und schwierigen unmittelbaren<br />

Verkehr mit der Hardware. Der Benutzer braucht sich nicht darum zu<br />

sorgen, daß zu bestimmten Zeiten bestimmte elektrische Impulse auf bestimmten<br />

Leitungen ankommen, er gibt vielmehr nur das Kommando zum<br />

Lesen aus e<strong>in</strong>er Datei namens xyz. Für den Benutzer stellen Hardware plus<br />

Betriebssystem e<strong>in</strong>e virtuelle Masch<strong>in</strong>e mit e<strong>in</strong>em im Handbuch beschriebenen<br />

Verhalten dar. Was auf der Hardware wirklich abläuft, <strong>in</strong>teressiert<br />

nur den Entwicklungs<strong>in</strong>genieur. Daraus folgt, daß dieselbe Hardware mit e<strong>in</strong>em<br />

anderen Betriebssystem e<strong>in</strong>e andere virtuelle Masch<strong>in</strong>e bildet. E<strong>in</strong> PC<br />

mit PC-DOS ist e<strong>in</strong> PC-DOS-Rechner, derselbe PC mit L<strong>in</strong>ux ist e<strong>in</strong> <strong>UNIX</strong>-<br />

Rechner mit deutlich anderen Eigenschaften. Im Schichtenmodell stellt jede<br />

Schicht e<strong>in</strong>e virtuelle Masch<strong>in</strong>e für ihren oberen Nachbarn dar, die oberste<br />

Schicht die virtuelle Masch<strong>in</strong>e für den Benutzer.<br />

Aus der Sicht der Hardware sorgt das Betriebssystem dafür, daß die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Betriebsmittel (Prozessor, Speicher, Ports für E<strong>in</strong>- und Ausgabe) den<br />

Benutzern bzw. deren Programmen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geordneten Weise zur Verfügung<br />

gestellt werden, so daß sie sich nicht stören. Die Programme dürfen also<br />

nicht selbst auf die Hardware zugreifen, sondern haben ihre Wünsche dem<br />

Betriebssystem mitzuteilen, das sie möglichst sicher und zweckmäßig weiterleitet<br />

1<br />

1 E<strong>in</strong> Nachteil von PC-DOS ist, daß e<strong>in</strong> Programmierer direkt die Hardware<br />

ansprechen kann und sich so um das Betriebssystem herummogelt.

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