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Einführung in Linux/UNIX - Abklex

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24 KAPITEL 2. LINUX/<strong>UNIX</strong><br />

kann man verfe<strong>in</strong>ern. So gibt es Prozesse, die wenig Zeit beanspruchen, diese<br />

aber sofort haben möchten (Term<strong>in</strong>aldialog), andere brauchen mehr Zeit,<br />

aber nicht sofort (H<strong>in</strong>tergrundprozesse). E<strong>in</strong> Prozess, das auf andere Aktionen<br />

warten muß, zum Beispiel auf die E<strong>in</strong>gabe von Daten, sollte vorübergehend<br />

aus der Verteilung ausscheiden. Man muß sich vor Augen halten, daß<br />

die Prozessoren heute mit hundert Millionen Takten und mehr pro Sekunde<br />

arbeiten. Mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnen Bildschirmdialog langweilt sich schon e<strong>in</strong><br />

Prozessor für zwo fuffzich.<br />

Das Programm, das der Prozessor gerade abarbeitet, muß sich im Arbeitsspeicher<br />

bef<strong>in</strong>den. Wenn der Prozessor mehrere Programme gleichzeitig <strong>in</strong><br />

Arbeit hat, sollten sie auch gleichzeitig im Arbeitsspeicher liegen, denn e<strong>in</strong><br />

ständiges E<strong>in</strong>- und Auslagern vom bzw. zum Massenspeicher kostet Zeit. Nun<br />

s<strong>in</strong>d die Arbeitsspeicher selten so groß, daß sie bei starkem Andrang alle Programme<br />

fassen, also kommt man um das Auslagern doch nicht ganz herum.<br />

Das Auslagern des momentan am wenigsten dr<strong>in</strong>gend benötigten Programms<br />

als Ganzes wird als Swapp<strong>in</strong>g oder Speicheraustauschverfahren bezeichnet.<br />

Programm samt momentanen Daten kommen auf die Swapp<strong>in</strong>g Area<br />

(Swap-Datei) des Massenspeichers (Platte). Dieser sollte möglichst schnell<br />

se<strong>in</strong>, Swappen auf Band ist der allerletzte Ausweg. Bei Bedarf werden Programm<br />

und Daten <strong>in</strong> den Arbeitsspeicher zurückgeholt. E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes Programm<br />

mit se<strong>in</strong>en Daten darf nicht größer se<strong>in</strong> als der verfügbare Arbeitsspeicher.<br />

Bei e<strong>in</strong>er anderen Technik werden Programme und Daten <strong>in</strong> Seiten (pages)<br />

unterteilt und nur die augenblicklich benötigten Seiten im Arbeitsspeicher<br />

gehalten. Die übrigen Seiten liegen auf dem Massenspeicher auf Abruf.<br />

Hier darf e<strong>in</strong>e Seite nicht größer se<strong>in</strong> als der verfügbare Arbeitsspeicher. Da<br />

e<strong>in</strong> Programm aus vielen Seiten bestehen kann, darf se<strong>in</strong>e Größe die des Arbeitsspeichers<br />

erheblich übersteigen. Dieses Pag<strong>in</strong>g oder Seitensteuerungsverfahren<br />

hat also Vorteile gegenüber dem Swapp<strong>in</strong>g.<br />

Bei starkem Andrang kommt es vor, daß der Prozessor mehr mit Aus- und<br />

E<strong>in</strong>lagern beschäftigt ist als mit nutzbr<strong>in</strong>gender Arbeit. Dieses sogenannte<br />

Seitenflattern (trash<strong>in</strong>g) muß durch e<strong>in</strong>e zweckmäßige Konfiguration (Verlängerung<br />

der e<strong>in</strong>em Prozess m<strong>in</strong>imal zur Verfügung stehenden Zeit) oder e<strong>in</strong>e<br />

Vergrößerung des Arbeitsspeichers verh<strong>in</strong>dert werden. Auch e<strong>in</strong> Swapp<strong>in</strong>g<br />

oder Pag<strong>in</strong>g übers Netz ist durch ausreichend Arbeitsspeicher oder lokalen<br />

Massenspeicher zu vermeiden, da es viel Zeit kostet und das Netz belastet.<br />

2.1.3 Verwaltung der Daten<br />

Die Verwaltung der Daten des Systems und der Benutzer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Datei-<br />

System ist die zweite Aufgabe des Betriebssystems. Auch hier schirmt das<br />

Betriebssystem den Benutzer vor dem unmittelbaren Verkehr mit der Hardware<br />

ab. Wie die Daten physikalisch auf den Massenspeichern abgelegt s<strong>in</strong>d,<br />

<strong>in</strong>teressiert ihn nicht, sondern nur die logische Organisation, beispielsweise<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Baum von Verzeichnissen. Für den Benutzer ist e<strong>in</strong>e Datei e<strong>in</strong>e zusammengehörige<br />

Menge von Daten, die er über den Date<strong>in</strong>amen anspricht.<br />

Daß die Daten e<strong>in</strong>er Datei physikalisch über mehrere, nicht zusammenhän-

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