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Griaß di´Allgäu: Träume werden wahr

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* Guten Tag Allgäu<br />

<strong>Griaß</strong> di’ *<br />

Allgäu<br />

LAND | LEUTE | BERGE<br />

36 Seiten<br />

SPEZIAL<br />

So bleiben Sie<br />

gesund & fit<br />

Sommer 2019<br />

Nr. 1 | 5,90 €<br />

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UNSERE<br />

Hier ist’s richtig<br />

gemütlich!<br />

BERGBLICK<br />

Imposante Tour zum<br />

letzten Allgäuer Gletscher<br />

FAMILIENSPASS<br />

Aufs Radl steigen<br />

und ab in die Natur<br />

TRACHT<br />

Neue Trends bei<br />

Dirndl und Lederhose<br />

<strong>Träume</strong><br />

<strong>werden</strong><br />

<strong>wahr</strong><br />

Foto<br />

Hütten-<br />

TIPPS<br />

WORK-<br />

SHOP<br />

mitmachen!<br />

URIG Zur Alpe Gschwenderberg wandern | BELIEBT Ludwigs Schloss<br />

ÖKOLOGISCH Auf einem Demeterhof | LECKER Rezepte zum Feierabend<br />

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INDIA, WHISKEY, CHARLIE.<br />

Pilot’s Watch Chronograph Spitfire.<br />

Ref. 3879: Eine Fliegeruhr von IWC ist mehr als<br />

eine Uhr. Sie ist ein Präzisionsinstrument,<br />

ursprünglich entwickelt für die astronomische<br />

Navigation im Cockpit. Das schwarze Zifferblatt<br />

mit beigen Leuchtelementen der Pilot’s Watch<br />

Chronograph Spitfire ist von der ikonischen Navigationsuhr<br />

Mark XI inspiriert, die mehrere Jahrzehnte<br />

lang im Dienst der British Royal Air Force<br />

stand. Es ist unser erster Fliegerchronograph mit<br />

einem reduzierten Durchmesser von 41 Millimetern<br />

und dem Manufakturkaliber 69380. Mit diesem<br />

stilvollen Cockpit-Instrument am Handgelenk<br />

machen Sie garantiert auch am Boden eine gute<br />

Figur.<br />

Mechanisches Chronographenwerk · Automatischer<br />

Aufzug · IWC Manufakturkaliber 69380 · Gangreserve<br />

nach Vollaufzug 46 Stunden · Datums- und Wochentagsanzeige<br />

· Stoppfunktion Stunde, Minute und<br />

Sekunde · Kleine Sekunde mit Stoppvorrichtung ·<br />

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Wasserdicht 6 bar · Durchmesser 41 mm · Bei Druckabfall<br />

sicherer Glassitz


EDITORIAL<br />

Eine<br />

Region<br />

boomt<br />

„Der Deutschen liebstes Reiseziel“, hat ein Mitarbeiter des Deutschen Tourismusverbands<br />

vor Jahren verraten, „ist das eigene Land.“ Daran hat sich nichts<br />

geändert. Und innerhalb des Landes wiederum nehmen Bayern und speziell das<br />

Allgäu eine exponierte Stellung ein. Es ist keine Übertreibung, vom Tourismus-<br />

Boom in dieser Region zu sprechen. Und: Viele wollen im Urlaub aktiv sein,<br />

Natur erleben, wandern, radeln und regionale Küche genießen.<br />

Kommen Sie in unserer neuen Ausgabe mit zur E-Bike-Tour (Seite 26), zur<br />

Einkehr in die schönsten Hütten der Region (Seite 34), zum Aufstieg auf 2400<br />

Meter Höhe, wo unser Autor den letzten kleinen Gletscher gefunden hat (Seite<br />

136), zu Besuch auf einen Demeterhof (Seite 130) oder zum Panorama-Marathon<br />

Sonthofen (Seite 148). Bei diesen Reportagen erleben Sie Aktivität pur.<br />

Natürlich haben wir auch genügend Themen für jene, die es gemütlicher angehen<br />

lassen wollen – Wellness im Hotel-Resort, Spaziergang im Moos oder das<br />

Genießen regionaler Gerichte und cooler Getränke.<br />

Gesundheit ist ein Thema, das uns alle angeht. Weshalb wir dieses Mal einen<br />

Bonus bieten – die Beilage „Gesund & Fit“ mit 8 zusätzlichen Reportagen.<br />

Viel Spaß mit der neuen Ausgabe von <strong>Griaß</strong> di‘ Allgäu<br />

wünscht Ihnen<br />

Gewiss, auch so lässt sich<br />

ein Kräftemessen von<br />

Küchenchefs durchführen.<br />

Simon Schlachter, Junior<br />

des Burghotels Falkenstein,<br />

kontra Kai Schneller, Maestro<br />

aus der Sonnenalp.<br />

Was die beiden alles über<br />

Kochkunst zu sagen haben,<br />

verraten wir auf Seite 68.<br />

Auf der Suche nach dem<br />

Ziel für eine Familienwanderung,<br />

bei der die Kinder<br />

nicht dauernd fragen,<br />

wann man endlich da sei?<br />

Unser Tipp ist die Alpe<br />

Gschwenderberg von Laila<br />

Baldauf. Die Kinder unserer<br />

Autorin jedenfalls waren<br />

begeistert (Seite 20).<br />

Titelfoto: Blick auf König Ludwigs Märchenschloss, den Alpsee und die imposante Bergwelt (Foto: Thomas, stock.adobe.com).<br />

Weitere Fotos: Michael Munkler, Kirill Grekov (stock.adobe.com) und Florian Gehring.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 3


30<br />

34<br />

74<br />

130<br />

46<br />

Allgäu aktiv<br />

~ 20 ~<br />

Langeweile? Fehlanzeige!<br />

Der ultimative Wandervorschlag, der<br />

selbst die Kleinen überzeugt.<br />

~ 26 ~<br />

Die Zeit ist reif<br />

Elektrische Verstärkung: E-Bikes<br />

sind im Tannheimer Tal der Hit.<br />

~ 30 ~<br />

Heldenjagd auf zwei Rädern<br />

Auf der Allgäurunde begegnet man<br />

Robin Hood, Wicki und anderen Stars.<br />

~ 34 ~<br />

Mei Huimat<br />

Nicoles Tipp: Auf geht‘s zu den<br />

schönsten Hütten der Region.<br />

Allgäu tut gut<br />

~ 46 ~<br />

Noch mehr Sonne<br />

Nach einer achtjährigen Renovierung<br />

erscheint die Sonnenalp in neuem Glanz.<br />

~ 52 ~<br />

Geschmack der Berge<br />

Über 900 Metern wachsen Kräuter, die<br />

der Berglimo das gewisse Extra geben.<br />

~ 62 ~<br />

Zeit zum Sein<br />

Im Dorf der Alpzitt Chalets scheinen<br />

die Uhren langsamer zu ticken.<br />

<strong>Griaß</strong> di´ online<br />

Allgäu genießen<br />

~ 68 ~<br />

Kulinarische Revolution<br />

Zwei Maestros am Herd erklären,<br />

wie sie Gourmets glücklich machen.<br />

~ 74 ~<br />

Der Gin des Lebens<br />

In der Genuss-Akademie taucht der Gast<br />

in die Welt des Destillierens ein.<br />

~ 78 ~<br />

Auszeit am See<br />

Hier gibt‘s 6 Tipps, was alles<br />

im Picknick-Korb landen sollte.<br />

~ 82 ~<br />

Harmonisch, kühl & frisch<br />

Allgäuer Brauhaus feiert großes Jubiläum<br />

und lockt mit Geburtstags-Aktionen.<br />

www.griassdi-allgaeu.de<br />

www.facebook.com/<br />

griassdi.allgaeu.magazin<br />

4 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


78 118<br />

94<br />

136<br />

86 92<br />

Allgäu entdecken<br />

Allgäu heimatlich<br />

Allgäu sportlich<br />

~ 86 ~<br />

Eisbrecher für die Seele<br />

Schon mal ein Lama ausgeführt? Es<br />

lohnt sich! Eine spannende Wanderung.<br />

~ 92 ~<br />

Philosophie am Wegesrand<br />

In Argenbühl begegnen Spaziergänger<br />

dem Autor des Kleinen Prinzen.<br />

~ 100 ~<br />

Moderne trifft Tradition<br />

In Kempten gibt‘s einen neuen Treff:<br />

Einkaufen, Essen, Trinken, Ratschen.<br />

~ 104 ~<br />

Mystische Welt<br />

Die Tour durchs Werdensteiner Moos<br />

ähnelt dem Gang über einen Schwamm.<br />

~ 110 ~<br />

Ein Hoch aufs Hochbeet<br />

Holzkästen, gefüllt mit Pflanzen, sind<br />

der Renner. Eine Bauanleitung.<br />

~ 116 ~<br />

Ein Lebensgefühl<br />

Trachten sind im Trend: Was gerade<br />

angesagt ist, wird hier verraten.<br />

~ 118 ~<br />

Retter vom Festspielhaus<br />

Am Forggensee wird die<br />

Geschichte des Königs gespielt<br />

~ 130 ~<br />

Die Weisheit der Natur<br />

Vater und Sohn gehen einen anderen<br />

Weg. Besuch auf einem Demeterhof.<br />

Tr e ff e<br />

deinen<br />

Star<br />

~ 136 ~<br />

Wo die Ewigkeit endet<br />

Spannende Tour zur Schwarzen Milz,<br />

dem letzten Gletscher der Region.<br />

~ 148 ~<br />

Laufen und genießen<br />

Der Panorama Marathon Sonthofen<br />

gehört zu den schönsten Bayerns.<br />

~ 155 ~<br />

Lust auf ein gutes Buch?<br />

Wir stellen Werke von<br />

Allgäuern oder übers Allgäu vor.<br />

~ 161 ~<br />

Unsere Autoren<br />

Wer hinter unseren Geschichten<br />

steckt, erfahren Sie hier.<br />

Allgäu Standards<br />

~ 8 ~ Neue Serie 24 Stunden unterwegs (Landkreis Ostallgäu)<br />

~ 58 ~ Essen Fernsehkoch Christian Henze empfiehlt<br />

~ 146 ~ Basteln Wohin mit dem Handy? Hier ein Vorschlag<br />

Kolumne Nicola Förg – Ikonen, Stars und ich ~ 154 ~<br />

Allgäu-Karte und Gewinnspiel ~ 158 ~<br />

Impressum und Vorschau ~ 162 ~<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 5


6 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Foto: Ralf Lienert<br />

Allgäu<br />

Wussten Sie, dass … der große Rappensee der südlichste See Deutschlands ist? Und dass er dem<br />

Flusssystem der Iller und Donau angehört? Über den Seebach entwässert der große Rappensee auf<br />

Umwegen in die Stillach, einen Quellfluss der Iller. Die Iller wiederum mündet bei Ulm in die Donau<br />

und letztere speist das Schwarze Meer. Wer folglich bei seinem Urlaub im Schwarzen Meer badet,<br />

schwimmt zu einem winzigen Prozentsatz auch im großen Rappensee, sprich in seinem Wasser.<br />

Wer allerdings zu 100 Prozent im südlichsten See Deutschlands schwimmen möchte, sollte robust<br />

sein. Denn der Bergsee besticht auf 2047 Metern Höhe nicht mit mediterraner Wärme. Stattdessen<br />

bietet er eine einmalige Aussicht auf Hochrappenkopf und kleinen Rappenkopf.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 7


ALLGÄU | Dahoim<br />

Neue<br />

Serie<br />

24 Stunden<br />

unterwegs<br />

8 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Dahoim | ALLGÄU<br />

REISE DURCHS OSTALLGÄU<br />

Hier verliert<br />

jeder sein<br />

Herz<br />

Es muss nicht unbedingt das Märchenschloss sein: Der Osten der Region<br />

hat noch viel mehr Beeindruckendes zu bieten. Bauernhöfe und gemütliche<br />

Berghütten zum Beispiel, imposante Berge wie den Aggenstein, Tegelberg oder<br />

Breitenberg, Deutschlands größten Stausee, einen Bienenerlebnispfad oder ein<br />

Flößer- und Lautenmuseum. Kommen Sie mit auf unsere 24-Stunden-Tour.<br />

TEXT Anne-Sophie Schuhwerk<br />

Foto: MNStudio, stock.adobe.com<br />

Wer sein Herz nicht festhält, verliert es im malerischen<br />

Ostallgäu mit Sicherheit. Denn der<br />

Allgäuer Landkreis hat alles zu bieten, was das<br />

idyllische Bild einer Bergregion verspricht: raue<br />

Gipfel, bewirtschaftete Alpen, klare Seen und pittoreske Dörfer.<br />

Nicht umsonst, erzählen die Einheimischen stolz, hat sich König<br />

Ludwig II. diesen Flecken Erde ausgesucht, um das berühmte<br />

Schloss Neuschwanstein zu bauen (siehe auch unser Cover). Imposant<br />

thront es in der kleinen Gemeinde Schwangau am Hang<br />

des Tegelbergs, der zu den Ammergauer Alpen gehört.<br />

Der nahe gelegene Gipfel der Hochplatte ist mit 2082 Metern<br />

als höchster Punkt des Landkreises Teil des Gebirgszugs, der den<br />

Süden des Ostallgäus und die Grenze zu Tirol (Österreich) markiert.<br />

Weidendes Allgäuer Braunvieh und kleine Bauernhöfe prägen<br />

neben der Bergkulisse das Bild der Region, in der Viehtrieb<br />

noch zum Alltag gehört. Stärkstes Standbein ist der Tourismus.<br />

Weiter nördlich bestimmen sanfte Hügel und zahlreiche Seen die<br />

Voralpenlandschaft an der schwäbisch-oberbayerischen Grenze.<br />

Viele Großbauern machen die Milch- und Landwirtschaft dort zu<br />

einem wichtigen Thema.<br />

Eine hohe Wirtschaftskraft verdankt das Ostallgäu zahlreichen<br />

starken Unternehmen. Neben Firmen wie der Molkerei Karwendel-Werke<br />

Huber, dem Maschinenbauer Deckel-Maho und<br />

der Otto Bihler Maschinenfabrik stärken Global Player wie der<br />

Traktorenhersteller AGCO/Fendt und der Lebensmittelhersteller<br />

Nestlé nahe der Stadt Kaufbeuren den Landkreis.<br />

In der historischen Stadt im Norden des Landkreises startet<br />

auch der Streifzug durch das Ostallgäu, auf dem es immer weiter<br />

in Richtung Berge geht. Buron, wie die Stadt Kaufbeuren<br />

im Mittelalter genannt wurde, gilt aufgrund ihrer Lage als Tor<br />

ins Allgäu und zählt über 43 000 Einwohner. Beim Spaziergang<br />

durch die Altstadt kommen Passanten ins Schwärmen. Zahlreiche<br />

kleine Geschäfte sind in den alten Gebäuden rund um die Kaiser-<br />

Max-Straße, die auf das Rathaus zuführt, zu finden. Neben<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 9


ALLGÄU | Dahoim<br />

Fotos: V&P Photo Studio (Bienen), stock.adobe.com; Achim Meurer (Geopfad), Benedikt Siegert (Königswinkel); alexraths (Löwenzahn), panthermedia.net<br />

10 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Dahoim | ALLGÄU<br />

dem Wahrzeichen der Stadt, dem Fünfknopfturm, sind auch<br />

der Hexen-, Blasius- und Gerberturm sehenswerte Überbleibsel<br />

der spätmittelalterlichen Stadtmauer.<br />

Als Geheimtipp gilt der Wehrgang der Stadtmauer zwischen<br />

Fünfknopfturm und Blasiuskirche. Besonderes Flair versprüht<br />

Kaufbeuren während des Tänzelfestes (siehe auch eigene Geschichte<br />

in diesem Magazin).<br />

Wirtschaftlich und kulturell top<br />

Etwas weiter südlich ist Marktoberdorf mit rund 18 000 Einwohnern<br />

der nächste Halt beim Streifzug durch den Landkreis.<br />

Die Stadt hat nicht nur Bedeutung als Verwaltungssitz, sondern<br />

ist als Sitz des Traktorenherstellers AGCO/Fendt weit über die<br />

Grenzen bekannt. Auch kulturell hat sie einiges zu bieten: Mit<br />

Musica Sacra International und dem Internationalen Kammerchor-Wettbewerb<br />

wechseln sich jährlich zwei große musikalische<br />

Begegnungsfestivals ab. Zudem gibt es ein Künstlerhaus und eine<br />

rege Kleinkunstszene.<br />

Ländlicher geht es im südlicher gelegenen Rückholz zu. Die<br />

kleine Gemeinde, die auf dem Weg nach Seeg liegt, kann mit<br />

einer ku(h)riosen Besonderheit aufwarten: Am Ortsrand ist mit<br />

Tobias Guggemos der wohl einzige Allgäuer Kuhfitter zu Hause.<br />

Mit Kamm und Haarföhn frisiert er die Tiere beruflich für Verkaufstermine<br />

oder Tierschauen.<br />

Auch in der Nachbargemeinde Seeg liegt der Fokus auf Tieren:<br />

Der Ort hat sich als Honigdorf einen Namen gemacht und sich<br />

den Bienen verschrieben. Eine Erlebnisimkerei und ein Themenspielplatz<br />

rund um Bienen sind nur der Anfang. Ein Bienenerlebnispfad,<br />

zu dem es eine eigene App gibt, ist ein kurzweiliges Ausflugsziel.<br />

55 Imker tragen in Seeg mit etwa 600 Bienenvölkern<br />

zur Rettung der Insekten bei und lassen Besucher einen Blick in<br />

die Waben werfen.<br />

Nicht ganz so flink wie die Seeger Bienen, aber mindestens genauso<br />

mobil, zeigten sich vor hunderten von Jahren die Bewohner<br />

der Nachbargemeinde Lechbruck. Der Ort hat eine lange Geschichte<br />

als Flößergemeinde. Auf dem Lech transportierten die<br />

Männer früher Waren und gelangten auf dem Wasserweg bis Budapest.<br />

Anschaulich dargestellt wird das Leben der Lechbrucker<br />

bei einer Führung im dorfeigenen Flößermuseum. Thematisch<br />

passend ist dieses nahe des Flusses in einem pittoresken Flößerhaus<br />

aus dem Jahr 1645 untergebracht.<br />

Der Streifzug nach Süden führt als nächstes in die Gemeinde<br />

Pfronten. Hier spielt Wasser nur im Frühling eine Rolle. Zu<br />

dieser Jahreszeit bringt das Schmelzwasser, das von Edelsberg,<br />

Kienberg, Breitenberg, Aggenstein und Falkenstein ins<br />

Links: Die Bienen gehören zur Gemeinde Seeg wie die Kirche<br />

zum Dorf. Unten links: Lehrreich ist der Geopfad von Pfronten<br />

nach Vils. Rechts: Blick aus der Luft auf den Königswinkel.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 11


ALLGÄU | Dahoim<br />

Fotos: Peter Atkins (Kuh), e_polischuk (Schloss), stock.adobe.com; natika (Klee), panthermedia.net<br />

12 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Dahoim | ALLGÄU<br />

Links: Älpler und ihre Schumpen<br />

gehören so selbstverständlich zum Ostallgäu<br />

wie Schloss Neuschwanstein (oben).<br />

Tal braust, die Dorfbäche zu Füßen der Berge zum Tosen.<br />

Im Sommer sind die Bahnen des Skizentrums Pfronten eine<br />

beliebte Aufstiegshilfe für Wanderer. Ein lohnendes Ausflugsziel<br />

ist die Ostler Hütte auf dem Breitenberg. Sie wartet mit einer<br />

Sonnenterrasse, Liegestühlen und traumhaftem Panoramablick<br />

auf. Ein Projekt für erfahrenere Wanderer ist der Geopfad<br />

Pfronten. Von der Bergstation am Breitenberg über den<br />

Aggenstein hinunter nach Vils (Österreich) erwandern sie<br />

verschiedene Stationen und erfahren an Beispielen vor Ort viel<br />

über die Geologie der nördlichen Kalkalpen.<br />

Wiege des Lautenbaus<br />

Ein eindrucksvoller Blick auf deren Gipfel bietet sich auch von<br />

der Füssener Altstadt aus. Deren kulturelle Bedeutung als Wiege<br />

des Lautenbaus erschließt sich mit einem Besuch im Hohen<br />

Schloss, das heute als Museum dient. Die einstige Sommerresidenz<br />

der Fürstbischöfe von Augsburg zählt außerdem zu den bedeutendsten<br />

Profanbauten der deutschen Spätgotik.<br />

Nur einen Steinwurf ist die Lechstadt von Schwangau und ihrem<br />

weltberühmten Schloss Neuschwanstein entfernt. Obwohl<br />

Millionen von Touristen das Märchenschloss von König Ludwig<br />

II. jährlich besuchen, gibt es auch zu Füßen des Tegelbergs und<br />

Säulings viele beschauliche Ecken. Zwischen vier verschiedenen<br />

Badeseen wählen Besucher der Schlössergemeinde. Darunter sind<br />

auch weite Teile des zwölf Kilometer langen und drei Kilometer<br />

breiten Forggensees, dem flächenmäßig größten Stausee Deutschlands.<br />

Vor der Abkühlung bieten sich mit Drehhütte und Bleckenau<br />

zwei Berghütten für kleine Wanderungen an. Zum Tagesabschluss<br />

locken zahlreiche Biergärten mit Berg- und Schlossblick.<br />

Wer den Tag hier bei einem kühlen Hellen aus der dorfeigenen<br />

Brauerei ausklingen lässt und den Sonnenuntergang beobachtet,<br />

hat sein Herz mit Sicherheit verloren.<br />

FESTE<br />

feiern<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 13<br />

www.schaber.com


allgäuerisch<br />

von A bis Z<br />

llbodd<br />

» immer wieder «<br />

rweil hoo<br />

» genügend Zeit haben «<br />

ihf<br />

» gescheit «<br />

bbr<br />

» jemand «<br />

odl<br />

» Gülle, Jauche «<br />

rätzge<br />

» Brezel «


:)<br />

riaß di<br />

» Guten Tag «<br />

uerement noamol<br />

» Schimpfwort «<br />

ugge<br />

» Mücke «<br />

Grafiken: panthermedia.net<br />

ääbrkääs<br />

» Allgäuer Leibspeise «<br />

äässpätzle<br />

» Allgäuer Leibspeise «<br />

umluege<br />

» hinüberschauen «<br />

otznees<br />

» Rotznase «<br />

luigebädschr<br />

» Fliegenpatsche «<br />

chalengge<br />

» Hörnerschlitten «<br />

mool<br />

» plötzlich «<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 15


die Fusssohlen<br />

Mehr als ein<br />

Vorhang Auf!<br />

Feuerkorb<br />

Offenes Feuer kann eine zauberhafte Stimmung<br />

verbreiten. Aber wie wird es sicher und sauber beendet?<br />

Der Feuerkorb Cube von Höfats gibt die passende<br />

Antwort: Er wird einfach umgedreht, die Feuerschale<br />

bleibt dabei schwerkraftbedingt immer im Lot, das Feuer<br />

erstickt und geht aus. Lodert im Cube kein Feuer,<br />

dient er als Hocker oder Beistelltisch.<br />

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Taunasses, weiches Gras, warmes Holz und feiner Sand<br />

– Gefühle, die unseren Füßen im beschuhten Alltag<br />

entgehen und doch so unvergleichlich sind. Der über<br />

anderthalb Kilometer lange Barfußweg im Bad Wörishofer<br />

Kurpark macht sie erfahrbar. Zugegeben: Manche Stationen<br />

sind auch schmerzhaft, gerade wenn es über spitze<br />

Kieselsteinchen geht. Ein besonderes Wohlfühlerlebnis<br />

für Füße und Beine ist hingegen der Schlammgraben.<br />

www.bad-woerishofen.de<br />

Foto: AdobeStock, Robert Kneschke<br />

Lust auf Theater? Dann ist das Landestheater Schwaben<br />

in Memmingen eine gute Adresse. Das Profi -Ensemble<br />

ist nicht nur dort auf der Bühne, sondern geht auch<br />

regelmäßig auf Tour durch die Region. Das Stück<br />

„Supergute Tage“ führt in die Welt eines 15-jährigen<br />

Autisten, ist eine Kooperation mit der Lebenshilfe Ostallgäu<br />

und in einer Inszenierung von Thomas Ladwig zu<br />

sehen. Termine: 26. Mai, 5. und 6. Juni.<br />

www.landestheater-schwaben.de<br />

Erinnere Dich an gestern, denke an morgen aber lebe Heute!<br />

Leben und erleben Sie eine ordentliche<br />

Portion mehr Lebensqualität<br />

bei uns in Bad Hindelang! … vom<br />

Kaffeeduft am Morgen, bis weit<br />

nach Sonnenuntergang, wenn Sie<br />

selig in die frisch gemachten Hotelbetten<br />

sinken. Die Berge unserer<br />

Allgäuer Heimat stehen dazu<br />

Spalier und wir tun, was dafür nötig<br />

ist!<br />

Freuen Sie sich auf Ihren Urlaub!<br />

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Bärengasse 1 - 3 | 87541 Bad Hindelang<br />

+ 49 (0) 83 24 / 9 30 40 | www.baeren-hindelang.de


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Die Erzeugung von Heumilch ist die ursprünglichste Form der<br />

Milchproduktion. Die Heumilch für unseren Bergkäse wurde mit dem<br />

EU-Gütesiegel g.t.S. – garantiert traditionelle Spezialität ausgezeichnet.<br />

Dahinter stehen unsere Landwirte mit ihren Familien, die täglich die frische<br />

Heumilch in unsere Sennerei liefern. Dort entsteht aus den besten Rohstoffen<br />

ein herzhafter Käsegenuss.<br />

UNSERE SENNEREI.<br />

Hier, in einer der letzten traditionellen Sennereien, die es im Allgäu heute<br />

noch gibt, <strong>werden</strong> die hochwertigen Käsespezialitäten von Herz-Käse<br />

gewonnen. Käseliebhaber können direkt in unserem Käselädele oder im<br />

neuen Online-Shop einkaufen. Für Interessierte, die gerne einen Blick hinter<br />

die Kulissen der Käseherstellung werfen möchten, findet jeden Dienstag um<br />

10:30 Uhr eine Käsereiführung statt.<br />

Ofterschwang<br />

Sennerei Schweineberg<br />

Öffnungszeiten:<br />

Schweineberg 18<br />

Mo-Do von 8-11.30 Uhr und von 17.30-19 Uhr<br />

D-87527 Ofterschwang Fr/Sa von 8-11.30 Uhr und von 16-19 Uhr<br />

Tel. (08321) 3363<br />

So/Feiertag von 16-19 Uhr<br />

www.allgaeuer-bergkaese.de<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 17<br />

Albert Herz GmbH • Landstr. 45 • 87452 Altusried, OT Kimratshofen • Tel. +49 (0)8373-987 964 • info@herz-kaese.de • www.herz-kaese.de


18 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Foto: Mathias Wild<br />

Allgäu aktiv<br />

Wussten Sie, dass … das Rauheck, zu dessen Gipfel der einsame Wanderer auf unserem Bild<br />

aufbricht, auf den ersten Blick scheinbar den falschen Namen trägt? Schließlich sehen seine Hänge<br />

grasbewachsen aus und wirken mehr weich als rau. Ein anderes Bild tut sich jedoch jenem auf,<br />

der den Berg vom Eissee im hinteren Oytal betrachtet. Flauschig anmutendes Gras lässt sich aus<br />

dieser Perspektive nicht finden. Stattdessen blickt man auf die felsige Nordflanke des Rauhecks.<br />

Geröllfelder und Schrofen dominieren dort das Antlitz des Berges<br />

und gaben ihm wohl einst seinen Namen.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 19


Lindau<br />

ALLGÄU AKTIV | Familienwandern<br />

Langeweile?<br />

Fehlanzeige!<br />

Grafiken: Adobe Stock © danielabarreto<br />

Es ist nicht immer einfach, den eigenen Nachwuchs für eine Wanderung<br />

zu begeistern. Hier gibt’s einen Vorschlag, bei dem Eltern und Kinder auf<br />

ihre Kosten kommen können. Los geht es am Immenstädter Alpsee.<br />

TEXT & FOTOS Silke Lorenz<br />

Ravensburg<br />

Bodensee<br />

B<br />

20 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />

D


Familienwandern | ALLGÄU AKTIV<br />

Donau<br />

Günzburg<br />

Zusam<br />

Ulm<br />

Augsburg<br />

Senden<br />

Kammel<br />

Königsbrunn<br />

Biberach<br />

regenz<br />

Wangen<br />

Scheidegg<br />

Leutkirch<br />

Illertissen<br />

Isny<br />

Iller<br />

Oberstaufen<br />

Günz<br />

Memmingen<br />

Iller<br />

Immenstadt<br />

Krumbach<br />

Kempten<br />

Sonthofen<br />

Mindel<br />

Mindelheim<br />

Bad Wörishofen<br />

Kaufbeuren<br />

Marktoberdorf<br />

Nesselwang<br />

Tannheim<br />

Schwabmünchen<br />

Wertach<br />

Buchloe<br />

Füssen<br />

Reutte<br />

1Ein sonniger Samstag im Juni – wir wollen<br />

auf den Berg. Um die Kinder bei Laune<br />

zu halten, entscheiden wir uns für eine<br />

Tour mit zwei netten Stationen. Aber erst<br />

mal wandern wir. Startpunkt ist der Parkplatz<br />

Gschwend in Bühl bei Immenstadt. Direkt gegenüber<br />

führt ein Schotterweg steil nach oben.<br />

am Lech Wir biegen rechts auf die Teerstraße ein, und<br />

wieder geht‘s steil hinauf. Wir schnaufen ein bisschen.<br />

Bald kommt rechter Hand ein Kuh-Gatter,<br />

durch das wir gehen. Ein Weg schlängelt sich über<br />

Wurzeln, Stock und Stein durch den Wald, ein<br />

Bach sprudelt ins Tal. Wir überqueren ihn über<br />

eine Holzbrücke. Ein kurzes Stück geht’s bergan,<br />

dann am Waldrand entlang. Ein Schild sagt uns:<br />

Vorsicht, hier weiden Pferde! Uns begegnen aber<br />

leider keine.<br />

Etwas später taucht die Alpe Gschwenderberg<br />

auf. Ein Anblick wie im Bilderbuch. Die Kühe<br />

läuten überall mit ihren Glocken (die Schumpen<br />

mit Schellen) und die Bänke unter den<br />

blauen Sonnenschirmen laden zum Verweilen<br />

ein. Der Brunnen-Kühlschrank ist an:<br />

Wasser plätschert auf die Flaschen im Holztrog.<br />

Die Kinder verspeisen gierig einen leckeren<br />

Dinkel-Schoko-Kuchen und erkunden danach<br />

die Alpe. Sie schaukeln, spielen auf einem alten<br />

Traktor, schauen, was die Hühner machen. Uns<br />

schmeckt der Kaffee aus tönernen Haferln – und<br />

eine deftige Brotzeit mit Käse, Wurst, Zwiebeln,<br />

Gurken, Rettich und frischem Brot.<br />

Landsberg<br />

Schongau<br />

Forggensee<br />

Lech<br />

Lechbruck<br />

ornbirn<br />

Oberstdorf<br />

Ehrwald<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 21


ALLGÄU AKTIV | Familienwandern<br />

Grafiken: Adobe Stock © danielabarreto<br />

2<br />

Gut gestärkt brechen wir auf und laufen<br />

ein paar Meter hinunter, um rechts auf<br />

die Kuhweiden einzubiegen. Ein Trampelpfad<br />

führt steil nach oben, quer durch<br />

eine Kuh-Herde. Aber sie beachten uns nicht. Die<br />

Sonne scheint kräftig, aber es dauert nicht lange,<br />

ehe wir ein Wäldchen erreichen. Im Schatten erklimmen<br />

wir über Steine und Wurzeln hinweg die<br />

Höhe. Durch die Bäume schimmert tief unter uns<br />

der Alpsee. Dann sind wir oben und genießen einen<br />

grandiosen Blick auf den See und die Berge.<br />

Auf der Anhöhe laufen wir einen schmalen<br />

Pfad entlang, Kühe kreuzen unseren Weg. Aber<br />

keine Angst: Sie schauen uns nur an, verscheuchen<br />

mit ihrem Schwanz lästige Fliegen und grasen<br />

weiter. Wir erreichen die Alpe Starkatsgund, die<br />

samstags und sonntags geöffnet hat. Aber wir sind<br />

noch satt von unserer Einkehr und laufen weiter.<br />

Ab hier führt eine Teerstraße wieder bergab,<br />

inklusive eines tollen Blicks weit ins Konstanzer<br />

Tal Richtung Oberstaufen.<br />

Den Kindern wird‘s nicht langweilig: Mal bewundern<br />

sie die Blumen am Wegesrand, mal beobachten<br />

sie Grashüpfer im abgeholzten Baumstamm,<br />

auf den sie klettern, mal schauen sie den<br />

Schumpen beim Fangenspielen zu. Der Wegweiser<br />

zeigt: Zur „Alpsee Bergwelt“ ist es nicht mehr<br />

weit. In einer Kehre plätschert ein Bach. Hände<br />

<strong>werden</strong> gekühlt, Schuhe ausgezogen und Füße hineingetaucht<br />

– eine herrliche Erfrischung. Nach<br />

einem Mini-Anstieg geht es noch ein kleines Stück<br />

auf gerader Höhe entlang.<br />

22 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Familienwandern | ALLGÄU AKTIV<br />

3<br />

Dann empfängt uns der Trubel der Bergwelt:<br />

links der Spielplatz „Abenteuer Alpe“<br />

für die Kleinen, rechts der Kletterwald<br />

„Bärenfalle“ für die Großen. Wer<br />

Hunger hat, kann in der gut besuchten Alphütte<br />

„Bärenfalle“ noch etwas essen – welch Kontrast<br />

zur beschaulichen Alpe Gschwenderberg. Uns ist<br />

hier zu viel los, wir mögen‘s lieber ruhig und gehen<br />

deshalb gleich weiter zum Alpsee-Coaster.<br />

Dort müssen wir anstehen, wie so oft. Doch<br />

weiße Schirme spenden Schatten, ein Eis verkürzt<br />

die Wartezeit. Die Tickets kaufen wir beim Einstieg.<br />

Und schon sausen wir die längste Sommerrodelbahn<br />

Deutschlands hinab: fast drei Kilometer<br />

lang, bis zu 40 Kilometer schnell, bei jedem Wetter<br />

in Betrieb. Bremsen gilt nicht, oder eben nur ein<br />

bisschen.<br />

Viel zu schnell sind wir unten, mit einem<br />

dicken Grinsen im Gesicht. Mit dem an<br />

der Talstation geparkten<br />

Auto shutteln wir retour<br />

nach Gschwend.<br />

Alle sind glücklich<br />

und zufrieden.<br />

Infos zur Wandertour<br />

SO WEIT IST ES<br />

· zu Fuß vom Parkplatz zur Alpe Gschwenderberg:<br />

ca. 50 bis 60 Minuten<br />

· von der Alpe Gschwenderberg zur Alpsee Bergwelt:<br />

ca. 60 Minuten<br />

· von der Alpsee Bergwelt zurück zum Wanderparkplatz<br />

Gschwend: ca. 45 Minuten<br />

INSIDER-TIPP<br />

Mit zwei Autos ist die Tour perfekt: Vor der Wanderung ein Auto<br />

an der Talstation vom Alpsee-Coaster kostenfrei abstellen (das<br />

ist ein Stück weiter Richtung Oberstaufen), das andere Auto am<br />

Parkplatz in Gschwend parken. So kommt man später bequem<br />

nach Gschwend zurück.<br />

Man kann auch den Bus nehmen ab Ratholz, Alpsee Bergwelt<br />

und nach Bühl zum AlpSeeHaus bzw. nach Immenstadt zurückfahren.<br />

Dann muss man aber wieder bis zum Wanderparkplatz<br />

hinauflaufen.<br />

www.alpegschwenderberg.de<br />

www.alpsee-bergwelt.de<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 23


& Uralt urig<br />

Die Alpe Gschwenderberg gibt es<br />

schon über 350 Jahre. Sie zählt zu den<br />

ältesten Sennalpen im Allgäu und ist noch<br />

im Original-Zustand. Im Sommer ist<br />

Laila Baldauf dort die Chefin.<br />

Zum Glück sind es nur Schumpen. So nennt man das<br />

Jungvieh, das noch nicht gemolken <strong>werden</strong> muss.<br />

Deshalb kann Laila Baldauf mit ihrem zweijährigen<br />

Sohn Silas morgens aufstehen, wann sie will. Baldauf<br />

ist die Sommerwirtin auf der Alpe Gschwenderberg, die mit<br />

ihren gut 350 Jahren eine der ältesten Sennalpen im Allgäu ist.<br />

Auch wenn seit dem Tod des alten Sennwirts im Jahr 1998 nicht<br />

mehr gekäst wird.<br />

Da die Alpe nur auf 1075 Metern liegt und relativ<br />

schnell zu erreichen ist, kehren hier<br />

vor allem im Frühling und Herbst<br />

viele Wanderer ein. Dann platzt<br />

die kleine Küche aus allen Nähten.<br />

Zum Glück gibt‘s den Brunnen-<br />

Kühlschrank vor der Alpe, aus dem<br />

sich der Gast das Getränk nimmt.<br />

Zusammen mit einer Freundin verwöhnt<br />

Laila Baldauf die Besucher mit<br />

deftigen Brotzeiten, Wurstsalat und<br />

hausgemachtem Kuchen – jeden Tag,<br />

auch bei schlechtem Wetter. Nur einmal<br />

pro Woche ist Ruhetag. Mit von<br />

der Partie sind eine Katze, sechs Hühner,<br />

zwei Schafe, zwei Schweine, drei<br />

<strong>werden</strong>de Kuh-Mütter und 35 Stück<br />

Jungvieh.<br />

Die Tage haben stets den gleichen<br />

Rhythmus: „Wir schauen, ob die Tiere<br />

genügend zu fressen und zu trinken<br />

haben, ob sie gesund sind, richten den<br />

24 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Familienwandern | ALLGÄU AKTIV<br />

Zaun, holen die frisch gelegten<br />

Eier. Danach backen wir Kuchen,<br />

bei gutem Wetter sind vier Stück<br />

schnell weg“, erzählt die Chefin.<br />

Um die Tiere gut zu versorgen,<br />

leben und schlafen Laila Baldauf<br />

und ihr Sohn sowie die Freundin<br />

während der Sommerzeit oben<br />

auf der Alpe in einer winzigen<br />

Kammer.<br />

Ihre Familie und Freunde unterstützen<br />

sie bei ihrer täglichen<br />

Arbeit. „Wenn mir was fehlt,<br />

bringt mein Mann frische Paprika<br />

mit oder mein Papa die<br />

Wurst aus eigener Herstellung von<br />

unserem Hof. Deshalb muss ich nur ein- bis zweimal pro Woche<br />

einkaufen gehen.“ Die Hütte ist noch im Original-Zustand und<br />

besitzt besonderen historischen Wert. In der ehemaligen Sennküche<br />

befindet sich jetzt die Stube, die urig und mit liebevollen<br />

Details eingerichtet ist: An der Seite reihen sich Kuhglocken aneinander,<br />

im Eck hängt der einstige Käskessel, darüber baumeln<br />

allerlei alte Küchengerätschaften.<br />

Eine Treppe führt hinunter in den ehemaligen Käskeller, den<br />

die Wirte zur Kühlung ihrer Lebensmittel nutzen. Die Alpe steht<br />

auf Holzdielen mehr oder weniger direkt auf dem Dreck, durch<br />

die Ritzen der Holzbretter zieht es, isoliert ist nichts. Sogar im<br />

Sommer kann so manche Nacht recht frisch <strong>werden</strong>.<br />

Mit den Winter-Pächtern der Alpe Gschwenderberg, Markus<br />

Karlinger und Martin Gamper, ist Laila Baldauf schon lange befreundet.<br />

Auf den Alpenvereinshütten ihrer Ziehväter hatte sie<br />

jahrelang in den Semesterferien<br />

gearbeitet. Durch diese<br />

Freundschaft sowie durch ihren<br />

Mann und dessen Familie,<br />

die einen Bauernhof haben,<br />

beschloss sie vor vier Jahren,<br />

die Alpe im Sommer zu bewirtschaften.<br />

„Man lebt nah mit den<br />

Tieren und der Natur zusammen,<br />

das Meiste spielt<br />

sich draußen ab“, sagt sie.<br />

„Deshalb bin ich gerne hier<br />

oben.“ Bei diesen Worten<br />

lächelt die 30-Jährige und<br />

blickt von der Holzbank vor<br />

der Alpe ins sommerlichgrüne<br />

Tal, während die<br />

Kuhglocken läuten.<br />

ANSPANNUNG UND ENTSPANNUNG:<br />

Pfronten ist der Startpunkt in die grandiose<br />

Allgäuer und Tiroler Bergwelt und ruft<br />

zum Abenteuer. Umgeben von hochalpinen<br />

Gipfeln auf der einen sowie dem offenen<br />

Voralpenland auf der anderen Seite, bietet<br />

die Region Outdoor-Spaß vom Feinsten. Die<br />

Menschen hier pflegen und erhalten die<br />

Natur- und Kulturlandschaft und genießen<br />

diese selbst, um nach der Arbeit bei Sport im<br />

Freien den Kopf frei zu bekommen. Deshalb<br />

sind sie die besten Outdoorexperten, die<br />

Ihnen mit ihrer Kompetenz auch mit vielfältigen<br />

Outdoor-Angeboten zur Seite stehen.<br />

Eines dieser Angebote ist das Outdoor Gym.<br />

Im Alltag kommt es heutzutage viel zu selten<br />

vor, dass man sich ausreichend bewegt<br />

und im Anschluss daran richtig abschaltet.<br />

Um diesem Bedürfnis nachzukommen, gibt<br />

es das Outdoor Gym – eine Kombination aus<br />

ganzheitlichem Outdoor-Training und dem<br />

Bedürfnis nach Erholung. Jeden Dienstag um<br />

9.30 Uhr beginnend ab dem 04. Juni 2019,<br />

begleitet ein ausgebildeter Fitnesstrainer<br />

Sportwillige zu einer einstündigen Fitnesseinheit<br />

in der freien Natur des Pfrontener<br />

Tals. Verschiedene Schnelligkeits-, Kraft- und<br />

Ausdauerübungen erwarten die Sportler.<br />

Um die Regeneration optimal zu fördern,<br />

gibt es im Anschluss an das Training im Hotel<br />

Berghof ein sommerliches Getränk und eine<br />

kleine Stärkung. Bei einer 30-minütigen Zirbenholz-Massage<br />

tritt dann spätestens die<br />

pure Entspannung ein. Wer danach weiter<br />

relaxen möchte, hat die Möglichkeit, auch<br />

das Hallenbad sowie den Saunabereich des<br />

Hotels zu nutzen. Das Programm eignet sich<br />

für alle Sportbegeisterten ab 12 Jahren.<br />

Dieses und viele weitere tolle<br />

Erlebnisse finden Sie unter<br />

www.pfronten.de/outdoor<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 25


ALLGÄU AKTIV | Schneeschuhtour & Fotokurs<br />

ELEKTRISCHE<br />

VERSTÄRKUNG<br />

Die<br />

Zeit<br />

ist reif<br />

Man muss ja nicht immer gleich jedem<br />

Trend hinterherlaufen. Deshalb habe ich<br />

einige Zeit gebraucht, um mich auf ein<br />

E-Bike zu setzen. Im Tannheimer Tal<br />

war es dann soweit. Und siehe da:<br />

Mein Fazit fällt positiv aus.<br />

TEXT Freddy Schissler<br />

FOTOS Frederik Schissler & Bastian Hörmann<br />

Ich gestehe, bei manchen neuen, vor allem auf den ersten<br />

Blick abgedrehten Dingen dieser Welt lege ich zunächst<br />

die Stirn in Falten und schüttle wie automatisch den Kopf.<br />

Nicht mit mir, lass doch die anderen machen. Ich will nicht<br />

jedem Trend hinterherhetzen. Als die Fahrradläden die ersten E-<br />

Bikes ins Schaufenster stellten, war’s nicht anders. Sollen die anderen<br />

zugreifen, ich (erst einmal) nicht.<br />

Nun bin ich ohnehin nicht der Extremradler, der täglich im<br />

Sattel sitzt. Ich besitze seit vielen Jahren dasselbe Rad, eine<br />

Mischung aus City-Rad und Mountainbike, mit relativ schmalen<br />

Reifen. Für heutige Verhältnisse hat es durchaus ein ordentliches<br />

Gewicht. Andererseits hänge ich an diesem Fahrrad, das mich<br />

viele Jahre meines Lebens begleitet hat. Inzwischen hat sich das E-<br />

Bike in unserer Gesellschaft allerdings derart etabliert, dass selbst<br />

ich nicht mehr an ihm vorbeikomme. Zumal jener dienstliche<br />

Termin zu besetzen war, im Tannheimer Tal eine Runde Mofa<br />

light zu fahren. Die Zeit war reif für mich.<br />

26 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Iller<br />

Memmingen<br />

Bad Wörishofen<br />

E-Bike + Fotoworkshop | ALLGÄU AKTIV<br />

Kaufbeuren<br />

Ravensburg<br />

Leutkirch<br />

<strong>Griaß</strong> di’<br />

Workshop<br />

Wangen<br />

Isny<br />

JETZT MITMACHEN!<br />

Kempten<br />

Marktoberdorf<br />

Schongau<br />

Lechbruck<br />

Scheidegg<br />

Iller<br />

Nesselwang<br />

Füssen<br />

Forggensee<br />

Lindau<br />

Bodensee<br />

Bregenz<br />

Oberstaufen<br />

Immenstadt<br />

Sonthofen<br />

Tannheim Haldensee<br />

Reutte<br />

Vilsalpsee<br />

Feldkirch<br />

Dornbirn<br />

Oberstdorf<br />

Riezlern<br />

Warth<br />

Ein sonniger Vormittag in Tannheim, Treffpunkt vor dem<br />

Eingang des Hotels Schwarzer Adler. Der Hausmeister hat alles<br />

vorbereitet: Mein E-Bike ist startbereit, der Akku aufgeladen, der<br />

Proviant in einem der neuen Picknickkörbe des Hotels verstaut.<br />

Es kann losgehen. Na ja, eine kurze Einweisung muss schon sein.<br />

Wo schalte ich den Akku an? Wie funktioniert die Gangschaltung,<br />

wie das Einstellen verschiedener Stufen der elektronischen<br />

Strampelhilfe? Gibt es vielleicht sogar ein Gaspedal? Dass man<br />

letzteres nicht findet, macht deutlich: E-Biken sollte man nicht<br />

mit Mofafahren verwechseln.<br />

Lech<br />

Ehrwald<br />

Es kann losgehen und ich trete kräftig in die Pedale. Schließlich<br />

habe ich mit dem vollbepackten Picknickkorb ordentlich Gepäck<br />

an Bord. Das heißt nach wenigen Metern für mich, ohne<br />

ein schlechtes Gewissen zu haben: Ich schalte vom Ecco- in den<br />

Sport-Status. Und weil das ein ganz eigenes Gefühl ist, bei gleicher<br />

Tretgeschwindigkeit plötzlich spürbar schneller Imst zu fahren,<br />

gehe ich kurz danach in die Vollen. Power-Modus. Mal schauen,<br />

was passiert. Gewiss, ich muss weiterhin in die Pedale treten –<br />

aber ich kann die Kraft reduzieren, ohne an Tempo zu verlieren.<br />

Keine fünf Minuten im Sattel schmunzle ich vor mich hin und<br />

denke: „Hat was, dieses E-Bike fahren.“<br />

Das Gefühl des Rasens ist nur ein kurzes. Schließlich erinnere<br />

ich mich an die Tipps des Adler-Hausmeisters und seinen Hinweis,<br />

auch stets die kleinen Klötzchen des Displays am Lenker<br />

im Blick zu haben, die den Akkustand dokumentieren. Meine<br />

Tour soll mich zunächst an den Vilsalpsee führen, danach an den<br />

Haldensee, zurück nach Tannheim und schließlich noch auf einen<br />

Abstecher nach Zöblen. So ein Akku ist in meinen Augen zwar<br />

ein Wunderwerk – aber selbst das hat keine unendliche Lebensdauer.<br />

Deshalb sollte man beim E-Biken nicht prassen und auf<br />

ebener Strecke auf den Power-Modus verzichten (oder komplett<br />

auf eine Antriebshilfe). Wir sind ja schließlich zum Radfahren<br />

ins Tannheimer Tal gekommen. Ein bisschen Anstrengung muss<br />

schon sein.<br />

Was wir nach der ersten Etappe zum Vilsalpsee festhalten: E-<br />

Biken ist nicht Mofa fahren, der Radler muss sehr wohl Beinarbeit<br />

leisten. Aber er kann das Ganze, wenn er will, relaxed<br />

angehen. Es bleibt genügend Luft zum Ratschen mit dem Nebenfahrer.<br />

Es bleibt genügend Muße, die grandiose Landschaft zu genießen.<br />

Ach ja, und das Picknick am Vilsalpsee nehmen wir nicht<br />

mit rasendem Herz- und Pulsschlag zu uns. Sondern entspannt<br />

im Genuss-Modus.<br />

Ein Lob an dieser Stelle an die Mitarbeiter des Schwarzen<br />

Adler. Der Picknickkorb ist nicht überladen, aber dennoch mit<br />

genügend leckeren Sachen befüllt: Brezen, Semmel, Äpfel,<br />

Nassenreith<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 27


Foto: stock.adobe.com / eshma<br />

Banane, Nudelsalat, Käsewürfel, Kuchen, Schokoriegel und,<br />

und, und. Angestoßen wird nicht mit Prosecco, sondern mit<br />

Wasser. Wie gesagt: Wir sind ja zum Sporteln ins Tannheimer<br />

Tal gekommen.<br />

Nach der Stärkung drehen wir eine Runde um den See. Vom<br />

Fischerstüble aus nehmen wir den Weg links am See vorbei und<br />

haben Glück. Auf halber Strecke ist mitunter ein Stopp-Schild<br />

aufgebaut, das vor Steinschlag warnt. An diesem Tag allerdings<br />

ist der Weg nicht gesperrt. Und so erreichen wir schließlich die<br />

Vilsalpe. Diese Strecke haben wir bewusst ohne elektrische Hilfe<br />

hinter uns gebracht, weshalb wir uns mit gutem Gewissen auch<br />

hier, am anderen Ende des Vilsalpsees, ein kühles Getränk gönnen.<br />

Wir sind schließlich auch ins Tannheimer Tal gekommen,<br />

um die Landschaft zu genießen.<br />

Das nächste Ziel ist der Haldensee – wollen wir doch mal die<br />

beiden großen Seen des Tals miteinander vergleichen. Die Fahrt<br />

dorthin ist sehr angenehm, ich genehmige mir schon mal phasenweise<br />

den Ecco- und den Sport-Modus und komme immer mehr<br />

zum Schluss: „Doch, das E-Biken hat was. Vielleicht werde ich<br />

mir auch ein entsprechendes Rad nach dieser dienstlichen<br />

Tour kaufen.“<br />

Mein erster Eindruck: An den Haldensee zieht<br />

es mehr Menschen, vor allem zur Erholung und<br />

Freizeitgestaltung. Das Strandbad, das man am Vilsalpsee<br />

vergeblich sucht, ist großzügig angelegt,<br />

flankiert mit entsprechender Infrastruktur<br />

und Gastronomie. Selbst Angler<br />

sieht man dort.<br />

Wieder Zeit für eine kleine<br />

Pause – und der Blick auf die<br />

Anzeige unseres Akkus. Der<br />

Mund nimmt die Form eines<br />

zufriedenen Lächelns an, denn<br />

erst drei Striche sind aufgebraucht. Bleibt noch genügend Power<br />

für die Heimfahrt und jenen Test, einen sehr steilen, längeren Anstieg<br />

in Angriff zu nehmen.<br />

Vor allem bei diesem Teilabschnitt unserer Tour zeigt sich die<br />

entscheidende Stärke eines E-Bikes: Wir meistern die enormen<br />

Höhenmeter – und <strong>werden</strong> am nächsten Tag mitnichten über<br />

schmerzhaften Muskelkater klagen, sondern erneut die E-Bikes des<br />

Schwarzen Adler ordern. Dann allerdings will ich das sportlichere<br />

E-Mountainbike ausprobieren.<br />

3 Tipps zum E-Biken<br />

1. INFORMATIONEN BEACHTEN<br />

Vor der ersten Fahrt sollte man einen Blick in die Bedienungsanleitung<br />

werfen. Immerhin müssen Fragen beantwortet <strong>werden</strong><br />

wie: Wie genau funktioniert die Anfahrhilfe? Wie gehe ich mit<br />

meinem Akku um? Wie lange reicht er bei einer Fahrt? Wann<br />

benutze ich welche Antriebshilfe?<br />

2. DIE PFLEGE DES RADS<br />

Auch ein E-Bike sollte regelmäßig gewartet <strong>werden</strong>. Zum Beispiel<br />

der Antriebsstrang. Und: Das Rad vom Fachmann checken lassen<br />

(zumindest einmal jährlich). Im Winter den Akku niemals bei<br />

Minusgraden in der Garage lassen, sondern ins Warme holen.<br />

3. HILFE IN ANSPRUCH NEHMEN<br />

Wer sich vor der ersten Fahrt nicht ganz sicher ist mit dem<br />

neuen Gefährt, hat die Möglichkeit, ein Fahrpraxistraining zu<br />

absolvieren. Reagiert ein E-Bike anders als mein bisheriges Rad?<br />

Diese und andere Fragen <strong>werden</strong> dabei beantwortet.


<strong>Griaß</strong> di’<br />

Workshop<br />

JETZT MITMACHEN!<br />

...<br />

&<br />

das<br />

Spiel Foto<br />

Mit der Idee eines Foto-Workshop-Wochenendes<br />

haben wir offenbar den Nerv unserer Leser getroffen.<br />

Jeder der bislang vier Kurse war ausgebucht,<br />

was uns natürlich sehr freut und<br />

uns darin bestärkt, dieses Angebot fortzuführen. Im<br />

November wird es ein weiteres Workshop-Wochenende<br />

geben (siehe Infokasten mit Anmeldung).<br />

Ein Rückblick: Beim Kurs im November letzten Jahres im<br />

Viersternehotel Schwarzer Adler in Tannheim legten sich unsere<br />

Fotografen Ralf Lienert und Manfred Felder sowie Thorsten<br />

Schütte (von der Firma Cewe) wieder schwer ins Zeug und<br />

zogen frohgelaunt dieses Fazit: „Es hat mit dieser Gruppe sehr<br />

viel Spaß gemacht. Und die Fotos, die dabei von den Teilnehmern<br />

geschossen wurden, konnten sich wirklich sehen lassen.“<br />

Wie schon bei den Fotokursen zuvor, gab es bereits<br />

am Eröffnungsabend neben einer Einführung und einem<br />

gemeinsamen Abendessen die erste Möglichkeit, zur Kamera<br />

zu greifen. Fotomodel war Fritz Bleier vom Fachhändler<br />

A. Linzgieseder, der die Gruppe in die Geheimnisse von<br />

Hochprozentigem einweihte. Er entpuppte sich abermals als<br />

Meister seines Fachs und hervorragender Erzähler witziger<br />

Anekdoten. Natürlich füllte er auch immer wieder die Gläser der<br />

Gäste, was die Stimmung am ersten Abend steigerte.<br />

Am nächsten Tag war freilich jeder fit genug, um sich an verschiedenen<br />

Orten (Vilsalpsee, Dorfkirche, Aussichtspunkt, Gartenanlage<br />

etc.) mit der Kamera auszutoben<br />

– natürlich unter fachlicher Anleitung –<br />

und sich Tipps und Kniffe zu holen, wie<br />

man am besten ein Cewe-Fotobuch erstellt.<br />

Nicht nur locker und heiter ging’s<br />

am Abend zu, sondern auch spannend<br />

– unter anderem, als die Prämierung<br />

der besten Fotos auf dem Programm<br />

stand. Natürlich gab’s auch da strahlende<br />

Gesichter.<br />

geht weiter<br />

Anmeldung: Foto-Workshop<br />

Zur Teilnahme am Foto-Workshop im Schwarzen Adler in<br />

Tannheim (Tirol) vom 8. bis 10. November 2019 bitte<br />

Anmeldung an: office@schwarzer-adler.at oder telefonisch:<br />

+43 5675 6204.<br />

Der Preis zur Teilnahme am dreitägigen Workshop (mit 2 Übernachtungen,<br />

2 x Abendessen, 2 x Frühstück sowie Verpflegung<br />

während des Kurses) im Viersternehotel Schwarzer Adler beträgt<br />

348 Euro (Preis für eine Begleitperson, die nicht am Workshop<br />

teilnimmt, beträgt 190 als HP).<br />

im schönen Tannheimer Tal<br />

Fotos: panthermedia.net<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 29


ALLGÄU AKTIV | Radrunde Allgäu<br />

Heldenjagd<br />

auf zwei Rädern<br />

30 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Radrunde Allgäu | ALLGÄU AKTIV<br />

Start der Tour ist im 3D-Bogenparcours Nesselwang.<br />

Dort dürfen die Kinder genau zielen, ehe sie im Sattel Platz nehmen.<br />

Pausen gibt es auf dem Spielplatz, an der Kletterwand, im Kinderpark,<br />

auf dem Fußballfeld etc. Und man begegnet Robin Hood,<br />

Tarzan oder Wickie.<br />

TEXT Ingrid Rösner | FOTOS Ch. Gramann & M. Oeder<br />

Der Hase hinter dem Busch ist erlegt. Keine Chance<br />

hatte er gegen die kleinen Schützen, die treffen wie<br />

Robin Hood. Im 3D-Bogenparcours in Nesselwang<br />

im Allgäu wird nicht auf flache Scheiben gezielt,<br />

sondern mit Pfeil und Bogen auf dreidimensionale Kunststofftiere,<br />

die hinter Büschen und Bäumen versteckt sind. Das ist der<br />

perfekte Auftakt für eine erlebnisreiche Radtour zum und um<br />

den Grüntensee, der nach dem markanten Berg Grünten benannt<br />

ist. Dieser wacht quasi über die grünen Wiesen, Seen, Flüsse und<br />

steilen Berge der Region.<br />

Auf der knapp 19 Kilometer langen Familientour auf der Radrunde<br />

Allgäu können Kinder ihre Heldenfantasien ausleben,<br />

denn die Attraktionen reihen sich hier aneinander wie an einer<br />

Perlenkette. Größtenteils geht es auf Radwegen oder wenig<br />

Acht Erlebniswelten<br />

Die Radrunde Allgäu umrundet die Region<br />

auf 450 Kilometern und zeigt die Vielfalt der acht<br />

Erlebniswelten: grandiose Alpenkulisse, sanfte<br />

und grüne Hügelmeere, malerische Flussauen und<br />

Geschichten, die auf dem Weg liegen. Der Radfernweg<br />

ist vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club als<br />

Qualitätsrunde mit vier Sternen ausgezeichnet.<br />

Alle Familienetappen unter:<br />

www.radrunde-allgaeu.de/familienetappen<br />

befahrenen Landstraßen ohne große Steigungen entlang. Von<br />

Nesselwang Richtung Wertach liegt schon nach wenigen<br />

Minuten der erste Zwischenstopp am Weg: Das Feriendorf<br />

Reichenbach punktet mit Fußball- und Spielplatz, bei Regen aber<br />

vor allem mit einem Indoor-Spielhaus, in dem sich Abenteurer an<br />

der Kletterwand, beim Billard und Tischtennis austoben können.<br />

Cool ist auch der Buron-Kinderpark drei Kilometer weiter: In<br />

einem dicken Reifen geht es mit dem Lift nach oben, um danach<br />

schreiend in den Steilkurven die 300 Meter lange Tubing-Bahn<br />

nach unten zu sausen. Kleinere strampeln im Traktorparcours um<br />

die Wette.<br />

Und die Eltern? Die können vom Stadl aus beim Kaffee entspannt<br />

dem Treiben zuschauen. Vermutlich klappt es mit dem<br />

Weiterfahren nur dann, wenn weitere Abenteuer versprochen<br />

<strong>werden</strong>. Also: Ab aufs Rad zum Grüntensee, wo Tarzan wartet.<br />

Im Walddschungel oberhalb des Südufers hängen Lianen<br />

und Wackelbrücken fordern Mutige zu Abenteuern heraus. Der<br />

Flying Fox Parcours mit Riesenleiter und sechs Seilbahnen im<br />

Kletterwald Grüntensee ist ein Adrenalinkick für größere Kinder.<br />

Die ganz Kleinen können auf dem Zwerglweg das Klettern<br />

ausprobieren.<br />

Nach so viel Action ist Zeit für eine Pause. Unterhalb des Kletterwalds<br />

liegt eine schöne Badestelle. Der feine Kies und das flache<br />

Wasser im Uferbereich sind für Familien top. Und wenn die<br />

Kleinen immer noch abenteuerhungrig sind? Dann lockt dieses<br />

Angebot: Nebenan ein trendiges Stand Up-Paddle oder Kanadierboote<br />

ausleihen und vom See aus den Blick über die Allgäuer<br />

Landschaft genießen.<br />

Nach Robin Hood und Tarzan ist jetzt auch noch die Wickie-<br />

Heldenrolle gefragt. Mit dieser Familientour haben sich lange<br />

Gesichter beim Vorschlag einer Radltour ganz sicher erledigt.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 31


Wellness&<br />

Design<br />

MIT WEITSICHT<br />

Hotel am Hopfensee<br />

Wellness- & Designhotel<br />

Uferstraße 10 · 87629 Füssen<br />

Telefon: +49 (0)8362 5057-0<br />

Email: info@hotel-am-hopfensee.de<br />

www.hotel-am-hopfensee.de<br />

Eingebettet in der malerischen Kulisse liegt unser Hotel direkt am Hopfensee<br />

und bietet Ihnen einen atemberaubenden Blick auf die Allgäuer und<br />

Tiroler Alpen. Lassen Sie sich von uns verwöhnen und gönnen Sie sich eine Pause<br />

vom Alltag. Erleben Sie einen Urlaub wie im Bilderbuch ...


Im Wellnessbereich des Erdgeschosses befindet sich ein türkisches Hamam, ein<br />

Sole-Dampfbad, eine Bio-Sauna, ein Eisbecken und eine Paar-Badewanne, die<br />

in einem separaten Raum gelegen ist. Tipp: das Ganze lässt sich auch exklusiv<br />

als „Private Spa“ buchen.<br />

Genießen Sie ein paar Tage Auszeit mit gutem Essen (vom Michelin Guide empfohlen),<br />

wohltuenden Massagen und dem einzigartigen Blick an der Riviera des<br />

Allgäus - im Hotel am Hopfensee.<br />

In der Bar No. 10 lassen Sie den Tag gemütlich ausklingen. Hier finden Sie die<br />

größte Gin-Auswahl im Allgäu. Unsere individuell und liebevoll eingerichteten<br />

Zimmer & Suiten bieten Ihnen einen einzigartigen Flair und besten Komfort<br />

während Ihres Urlaubes.


HUIMAT<br />

TIPP VON NICOLE<br />

auf d‘ Fiderepasshutte<br />

:<br />

1 | Das beeindruckende Wildental 2 | Krumbacher Höhenweg – rechts über den Grat geht es zur Mindelheimer Hütte 3 | Entdeckt: Schottisches Hochlandrind<br />

1 2 3<br />

34 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Huimat<br />

Donau<br />

Günzburg<br />

Ulm<br />

Senden<br />

Illertissen<br />

Günz<br />

Kammel<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Sie verkörpert Internationalität, die Fiderepasshütte.<br />

Denn sie befindet sich auf der<br />

Biberach<br />

Grenze zwischen Deutschland und Österreich,<br />

in den Allgäuer Alpen und dem<br />

Kleinwalsertal – und wunderschön gelegen<br />

auf einer Höhe von 2070 Metern.<br />

Wir haben sie aus gutem Grund ausgewählt:<br />

In den Bergen kennt man keine<br />

Grenzen, und eine Laufzeit von insgesamt<br />

fünf Stunden ist für viele Wanderer die<br />

ideale Tour.<br />

Als Ausgangspunkt haben wir den<br />

Parkplatz Schwendle in Mittelberg<br />

(Kleinwalsertal) gewählt. Von dort<br />

Ravensburg<br />

führt eine Straße ins Wildental, vorbei<br />

am Bergheim Moser. Das erste Stück ist<br />

zunächst asphaltiert, wird aber ab dem<br />

Bergheim zum breiten Schotterfahrweg,<br />

der an der Fluchtalpe endet.<br />

Ohne große Anstrengung geht‘s am<br />

Wildenbach entlang zur unteren Wiesalpe<br />

(1290 m – siehe Hüttentipp auf der<br />

nächsten Seite). Kurz danach passieren wir<br />

die untere Wiesalpe (1298 Lindau m), wo wir uns<br />

rechts halten und das Bodensee Wildental ansteuern,<br />

mit Blick auf Schafalpenköpfe Bregenz und Wasserfall.<br />

An der Fluchtalpe (besuchen wir<br />

auf dem Rückweg) vorbei, machen wir<br />

uns auf den steileren, serpentinenartigen<br />

Weg. Wir bleiben auf dem Hauptweg<br />

Dornbirn<br />

(als<br />

Alternative gibt‘s einen kurzen Umweg<br />

zur nicht bewirtschafteten Vorderen Wildenalpe),<br />

ehe steile Serpentinen zum Fiderepass<br />

hinaufführen.<br />

Auf einem kurzen, erholsamen Stück<br />

holen wir Luft und meistern danach den<br />

Feldkirch<br />

Anstieg zum Fiderepass auf 2033 Metern<br />

Höhe. Es ist nicht mehr weit zur Hütte,<br />

Wangen<br />

Scheidegg<br />

die mit einer großen Sonnenterrasse und<br />

leckeren Brotzeiten die Wanderer lockt.<br />

Der Blick auf die Schafalpenköpfe ist<br />

einmalig. Übrigens können auf der Hütte<br />

120 Wanderer in Matratzenlagern übernachten.<br />

Sie ist ein idealer Startpunkt für<br />

Memmingen<br />

die Mindelheimer-Klettersteig-Tour über<br />

den Schafalpenkopfgrat zur Mindelheimer<br />

Hütte (empfohlen nur für Geübte;<br />

rund 4 bis 5 Stunden).<br />

Als Rückweg wählen wir die gleiche<br />

Route wie beim Aufstieg, um in der<br />

Fluchtalpe einzukehren. Als Alternative<br />

gibt es den Weg über Warmatsgund (rund<br />

300 Höhenmeter runter und danach wieder<br />

nach oben) zur Kanzelwandbahn, Kempten mit<br />

der man talwärts fährt. Unten angekommen,<br />

geht‘s Isnymit dem Bus zurück zum Ausgangspunkt<br />

an den Parkplatz Schwendle<br />

in Mittelberg.<br />

Leutkirch<br />

Iller<br />

Oberstaufen<br />

Immenstadt<br />

Sonthofen<br />

KURZINFO<br />

Höhenmeter: 950 m<br />

Laufzeit: rund 5 Stunden gesamt<br />

Oberstdorf<br />

Riezlern<br />

Schwendle<br />

Warth<br />

Iller<br />

Lech<br />

Mindelheim<br />

Bad W<br />

K<br />

Mark<br />

Nesselwan<br />

Tannheim<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 35


Huttentipps<br />

:<br />

HUIMAT<br />

DREHHÜTTE SCHWANGAU<br />

Ein bisschen Südtirol im Allgäu<br />

© Tourist Information Schwangau<br />

Schwangau, Parkplatz Drehhütte<br />

1 ½ Stunden<br />

1250 m<br />

350 Hm<br />

FLUCHTALPE<br />

400 Jahre alte Hütte mit Zweiländer-Bergpanorama<br />

GUNDHÜTTE<br />

Genialer Indoorspielplatz für die Kleinen<br />

- Legendär ist der Blaubeer-Buttermilchkuchen<br />

(wir haben ihn getestet und waren einfach begeistert)<br />

- Im Volksmund wird die Fluchtalpe kurz und knapp die „Flucht“<br />

genannt. Das geht zurück auf den Begriff Schneeflucht. In dieser<br />

Gegend ist die Fluchtalpe der natürliche Ort, um bei plötzlichem<br />

Schneeeinbruch mit dem Vieh dorthin zu ziehen<br />

- Berge in unmittelbarer Umgebung sind unter anderem die<br />

Hammerspitze, Kuhgehrenspitze, Schafalpköpfe und<br />

Kemptener Köpfl e<br />

- Geöffnet ist die Alpe von Mai bis Oktober<br />

Mittelberg, Parkplatz Schwendle<br />

1390 m<br />

Vilstal bei Pfronten, Vilstalsäge<br />

1180 m<br />

45 Minuten<br />

220 Hm<br />

40 Minuten<br />

280 Hm<br />

UNTERE WIESALPE<br />

Sensationelle Ziegenmilch-Produkte<br />

JÄGERHÜTTE<br />

Mountainbike-Tour (ca. 11 Kilometer)<br />

Mittelberg, Parkplatz Schwendle<br />

1300 m<br />

Schwangau, Parkp. Schlossbrauhaus<br />

1422 m<br />

30 Minuten<br />

130 Hm<br />

2,5 Stunden<br />

620 Hm<br />

36 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Hüttentipps | ALLGÄU AKTIV<br />

ALPE GUND<br />

Hausmannskost vom urigen Holzherd<br />

HÖFLE ALP<br />

Hier backt eine Konditormeisterin<br />

© Robert Jörg<br />

Immenstadt, Friedhof<br />

1502 m<br />

Kranzegg, Grüntenlifte Parkplatz<br />

1200 m<br />

2,5 Stunden<br />

750 Hm<br />

40 Minuten<br />

340 Hm<br />

HOCHBICHLHÜTTE<br />

Einzigartige „Kanapee-Hütte“<br />

SENNALPE ORNACH<br />

Für kleine Gäste: Ziegen, Hasen und mehr<br />

Ofterschwang, Talstation<br />

1209 m<br />

Bolsterlang, Talstation<br />

1390 m<br />

45 Minuten<br />

320 Hm<br />

1 Stunde<br />

450 Hm<br />

FÜSSENER HÜTTE<br />

Kulinarische Schmankerl aus der Region<br />

Musau, Parkplatz Bärenfalle<br />

1550 m<br />

2,5 Stunden<br />

720 Hm<br />

ENZIANHÜTTE<br />

Outdoor-Whirlpool mit Bergpanorama<br />

© Michael Munkler<br />

Oberstdorf, Fellhornbahn<br />

1804 m<br />

3,5 Stunden<br />

877 Hm<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Fotos: Belinda Schier, Nicole Uhlemair<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 37


ALLGÄU AKTIV | Motive fürs Fotoalbum<br />

UNTERWEGS IN LUFTIGER HÖHE<br />

Mit den Augen<br />

eines Adlers


Werta<br />

Kaufbeuren<br />

Biberach<br />

Motive fürs Fotoalbum | ALLGÄU AKTIV<br />

Mindelheim<br />

B<br />

Iller<br />

Memmingen<br />

Bad Wörishofen<br />

Ravensburg<br />

Der König Leutkirchder Lüfte diente schon immer<br />

als Wappen- und Symbolfigur.<br />

Er steht für Kraft, Schnelligkeit und<br />

Kempten<br />

Eleganz. Die Oberstdorf Kleinwalsertal<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Bergbahnen haben dem Adler<br />

ein eigenes Revier gewidmet.<br />

Auf den Spuren von Adler7.<br />

Scheidegg<br />

Marktoberdorf<br />

Nesselwang<br />

Lindau<br />

Oberstaufen Immenstadt<br />

Bodensee<br />

Sonthofen Tannheim<br />

Bregenz<br />

Iller<br />

Füss<br />

Reut<br />

Dornbirn<br />

Oberstdorf<br />

Riezlern<br />

Feldkirch<br />

Warth<br />

Lech<br />

TEXT Freddy Schissler | FOTOS Bastian Morell & Alex Savarino<br />

Wer im Tierreich nach dem Erhabenen sucht,<br />

dem Majestätischen oder noch besser nach dem<br />

Königlichen, der wird fündig, wenn er den<br />

Kopf gen Himmel streckt. Dort zieht ein großer<br />

Vogel seine Kreise, auf den alle drei Attribute zutreffen – der<br />

Adler. Seit jeher gilt dieser große Greifvogel auch als Wappen- und<br />

Symboltier. Gerade in der Antike gab es zahlreiche Abbildungen<br />

des Adlers auf Vasen, Münzen oder anderen Gegenständen, und<br />

selbst die Welt der Architektur wollte auf den König der Lüfte<br />

nicht verzichten.<br />

Weil der Adler auch für Kraft, Schnelligkeit und Eleganz steht,<br />

ist er das Wappentier der Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen.<br />

Die Verantwortlichen dort haben sich etwas Besonderes<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 39


ALLGÄU AKTIV | Motive fürs Fotoalbum<br />

Blühende Alpenrosen am Fellhorn<br />

Auf dem Weg über den Gottesacker<br />

einfallen lassen. Die Bergfreunde, die in den Allgäuer Alpen<br />

unterwegs sind, dürfen auf den Spuren von Adler7 wandeln. Na<br />

ja, und hin und wieder kommen sie dabei fast in den Genuss, quasi<br />

mit den Augen eines Adlers zu sehen. Denn auf der Siebener-Tour<br />

geht es hoch hinaus – auf sieben Gipfel in einer Zweiländer-Region<br />

(Deutschland/Österreich). Und gedacht wird dabei vor allem an<br />

jene, die gerne ihre Fotoapparate zücken oder einfach auf dem<br />

Handy einen beeindruckenden Ausblick festhalten wollen.<br />

Unsere erste Station einer unvergessenen Gipfel-Woche ist das<br />

Nebelhorn. Die gleichnamige Bahn arbeitet stoisch und verlässlich:<br />

Türe auf, Wanderer rein, Türe zu und schon setzt sie sich in<br />

Bewegung Richtung himmelwärts. An der Bergstation Höfatsblick<br />

öffnet sich wieder die Kabinentür und – schwuppdiwupp – befindet<br />

sich der Gast auf einer Höhe von 1932 Metern. Ist die Sicht klar,<br />

gibt es am angrenzenden Panoramaweg die erste Gelegenheit, den<br />

Fotoapparat in Anschlag zu nehmen. Was hier eingefangen wird?<br />

Allgäuer Hauptkamm, die Sicht nach Oberstdorf oder Blick zu den<br />

Wengenköpfen hoch oben am Hindelanger Klettersteig.<br />

Ganz oben auf dem Nebelhorn, auf 2224 Metern, ist vor<br />

geraumer Zeit das neue Gipfelrestaurant entstanden. Es sind nur<br />

wenige Meter von der Bergstation zur Terrasse des Restaurants.<br />

Schon dort wird deutlich, was moderner Architektur wichtig<br />

ist: Die Welt der Natur und Berge mit ihren runden, weichen<br />

Formen wird quasi gespiegelt. Der Gast hat Geschwungenes vor<br />

Augen, das Natürlichkeit und Harmonie ausstrahlt – und auch<br />

ein Maß an Eleganz. Der Architekt, der das neue Restaurant<br />

konzipiert hat, kommt übrigens aus Vorarlberg, wo man in<br />

punkto Architektur schon seit längerer Zeit neue und vor allem<br />

kreativ-spannende Wege geht.<br />

So hat Hermann Kaufmann beim Bau vor allem Holz und viel<br />

Glas verwendet, alles ohne Ecken und Kanten und immer das im<br />

Kopf, den Augen der Gäste dort oben Naturkino zu bieten. Denn<br />

die Berge und die Landschaft spielen schließlich die erste Geige.<br />

Der Mensch hat sich unterzuordnen, er darf allenfalls genießen,<br />

was durchaus ein Privileg ist. Kaufmanns Architektur passt sich<br />

deshalb so gut ein in die Landschaft auf 2224 Metern Höhe ein,<br />

40 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Motive fürs Fotoalbum | ALLGÄU AKTIV<br />

Im Kletterwald am Söllereck<br />

weil man das Gefühl hat, dass es sich nicht (zu) wichtig nimmt.<br />

Gleichwohl demonstriert es Stil, Pfiff und Eleganz. Womit<br />

wir bei letzterem Wort auch schon wieder beim Adler der OK<br />

Bergbahnen wären.<br />

Unsere nächste Station ist das Söllereck, und wenn der Ausdruck<br />

„populär weit über die regionalen Grenzen hinaus“ zutrifft,<br />

dann ist es bei dieser Erhebung. Die Bergbahnen selbst sprechen<br />

schon vom deutschen Familienberg – und man mag ihnen nicht<br />

widersprechen. Weshalb das Söllereck so beliebt ist? Vermutlich<br />

ist ein Grund dafür, weil es der ideale Ort ist, um Groß und<br />

Klein gleichermaßen zu beeindrucken. Die Wanderwege dort<br />

oben sind auch mit Kinderwagen befahrbar und deshalb ideal<br />

für Familien. Welche Aufnahme man hinterher ins Fotoalbum<br />

einsortieren darf? Zum Bei piel den Blick über Oberstdorf bis hin<br />

zum Nebelhorn.<br />

Ach ja, und am Tag unseres Ausflugs haben wir auch Mut<br />

bewiesen, Gurte angelegt und Helme aufgesetzt und uns,<br />

ähnlich wie ein Adler, noch mehr in die Lüfte geschwungen –<br />

im Kletterwald des Söllerecks. Die gute Nachricht: Wir haben<br />

das Kletter-Abenteuer verletzungsfrei überstanden. Die noch<br />

bessere Nachricht: Es hat sehr viel Spaß gemacht und am Ende<br />

ein Gefühl von Stolz vermittelt.<br />

Nach dieser Anstrengung lassen wir es ruhiger angehen und<br />

fordern stattdessen die Augen. Am Fellhorn führt Adler7 zu<br />

einer einmaligen Fotokulisse. Blumen über Blumen, soweit das<br />

Auge reicht. Es sind keine 10 oder 20 verschiedenen Blumenund<br />

Pflanzenarten, die der Wanderer hier findet, keine 30 oder<br />

40. Es sind tatsächlich über 120, und natürlich stellt man sich<br />

die Frage, weshalb es gerade hier diese beeindruckende Vielfalt<br />

gibt. Die Antwort: Die Pflanzen finden auf dem Flysch-Berg<br />

den perfekten Nährboden, um zu wachsen und zu gedeihen.<br />

Das nächste Ziel macht deutlich, dass die Grenzen alleine<br />

der Mensch erfunden hat. Die Natur kennt solche Barrieren<br />

hingegen nicht. Wer auf der Kanzelwand unterwegs ist, darf<br />

sich getrost als Grenzgänger bezeichnen. Wenn man sich den<br />

Übergang von Deutschland nach Österreich gedanklich<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 41


ALLGÄU AKTIV | Motive fürs Fotoalbum<br />

Panoramaaufzug am Walmendinger Horn<br />

bewusst macht, dann ist es durchaus ein ganz eigenes Gefühl,<br />

quasi auf einer Grenze zu balancieren. Dieses grenzenlose Erlebnis<br />

lässt sich natürlich auch bildlich festhalten – nur 400 Meter von<br />

der Bergstation entfernt, an der Adler7-Fotostation. Noch besser<br />

wird’s, wenn der Kanzelwandgipfel in Angriff genommen wird.<br />

Dort oben erwartet die Augen pure Wellness.<br />

Willkommen im Kleinwalsertal, also auf den Dächern Österreichs:<br />

Der Blick geht Richtung Hirschegg und Riezlern – und<br />

von der Heuberg-Bergstation geht es zu Fuß in Richtung Parsenn-Bergstation.<br />

Kurz vor der Ankunft einmal links abzweigen,<br />

dann sieht man nach ein paar Schritten den markanten Tafelberg<br />

Ifen, den man unbedingt im Fotoalbum verewigen sollte.<br />

Die vorletzte Station auf dem Weg zum vollständigen<br />

Fotoalbum ist das Walmendingerhorn. Wandern in Afrika<br />

ist hier nicht nur ein Slogan, sondern ein Versprechen. Nanu?<br />

Mancher dürfte bei solchen Aussagen die Stirn in Runzeln<br />

legen. Gleichwohl ist es so, dass vor tausenden von Jahren<br />

eben Afrika auf den eurasischen Kontinent stieß. Das mächtige<br />

Ergebnis dieser einzigartigen Begegnung: Es wurde ein Gebirge<br />

aufgefaltet und eine markante Erhebung geformt – das heutige<br />

Walmendingerhorn. Deshalb haben die OK Bergbahnen auch<br />

den ausgewiesenen Fotopunkt auf der sogenannten Afrika-Platte<br />

platziert.<br />

Die Berggipfel-Fotoreise endet am Ifen. Dort thront man auf<br />

1586 Metern. Wer an der Mittelstation der Ifenbahn aussteigt und<br />

rund 300 Meter Richtung Panoramaweg weiterläuft, erreicht<br />

jenen Fotopunkt, von dem aus kaum ein visueller Wunsch<br />

offenbleibt: Allgäuer Hauptkamm und die markante Ifenwand, wo<br />

an entsprechenden Tagen die Sonne schroffen Stein und kalten Fels<br />

anstrahlt, sind Naturbilder, die sich aus unserer Erinnerung nicht<br />

so schnell verabschieden <strong>werden</strong>. Zudem können wir ja jederzeit<br />

unser Fotobuch zur Hand nehmen und an Adler7 denken.<br />

www.ok-bergbahnen.com<br />

42 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Ein Urlaub mit Bergblick<br />

Wellness, Kulinarik,Allgäu<br />

Willkommen im Land- & Wellnesshotel Panorama<br />

Unverbauter Blick auf ca. 100 Km Alpenpanorama<br />

Das gemütliche und traumhaft gelegene Land- & Wellnesshotel Panorama, in<br />

Seeleuten bei Rückholz, ist Ihr ganz persönliches Urlaubszuhause im<br />

Allgäu. Lassen Sie sich ein, auf erholsame Tage, aktive Stunden, Augenblicke<br />

des Genusses und ein geselliges Allgäuer Zusammensein.<br />

D<br />

as echte Allgäu kennenlernen:<br />

hierfür bietet das Land- &<br />

Wellnesshotel Panorama die besten Voraussetzungen.<br />

Im Hotel Panorama ist der<br />

Name Programm. Als Gast erwartet Sie<br />

ein traumhafter Blick auf das Allgäuer<br />

Alpenpanorama - von jedem Platz aus.<br />

So bieten alle Zimmer und Suiten, im<br />

neuen Hotelanbau oder im Ende 2017<br />

frisch renovierten Altbau, sowie der neu<br />

gebaute Panorama-Pool eine grandiose<br />

Aussicht auf ca. 100 Kilometer Bergkulisse<br />

des Allgäuer Alpenpanoramas.<br />

Hier wird Ruhe greifbar. Nach<br />

einem erlebnisreichen Urlaubstag<br />

gönnen Sie sich Ihre wohlverdiente<br />

Auszeit im großzügigen Wellnessbereich.<br />

Eine Biosauna, eine finnische Sauna<br />

mit großer Panorama-Verglasung, eine<br />

Infrarotkabine, zwei Ruheräume, eine<br />

urige Snack- & Teebar sowie der ganzjährig<br />

beheizte Panorama Pool. Hier<br />

findet sich für jeden das Richtige.<br />

Im Hotel Panorama entdecken Sie aber<br />

auch die kulinarische Vielfalt der Region.<br />

Panorama<br />

Land- & Wellnesshotel<br />

Seeleuten 62 · 87494 Rückholz<br />

Telefon: +49 (0)8364 248<br />

Email: info@panorama-allgaeu.de<br />

panorama-allgaeu.de<br />

instagram.com/panorama.allgaeu<br />

Florian und Magnus Wanner verwöhnen<br />

Sie, mit Ihrem Küchenchef<br />

Alexander Zettler, im Rahmen der<br />

Genießer Verwöhnpension mit täglich<br />

wechselnden Auswahl-Menüs. Besonderer<br />

Wert wird hierbei auf frische, regionale<br />

und saisonale Produkte gelegt. Den<br />

passenden Wein bekommen Sie natürlich<br />

vom Sommelier empfohlen.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch,<br />

Ihre Familie Wanner<br />

Jetzt attraktive Angebote sichern:<br />

www.panorama-allgaeu.de<br />

und Traumurlaub im Allgäu genießen!


Foto: Fabian Zocher<br />

44 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Allgäu tut gut<br />

Wussten Sie, dass … in der Mulde zwischen Wald und Wiese, einem pechschwarzen Spiegel gleich,<br />

der Attlesee bei Nesselwang schlummert? Ein orangefarbener Hauch Abendstimmung wirft sein<br />

Ebenbild auf das reglose Wasser. Jeden Moment scheint sich ein hölzernes Hüttlein vom Steg zu<br />

lösen und zur Mitte des Sees zu dümpeln. Unter dem Himmelszelt voll blitzender Sterne ruhen<br />

die dunklen Schemen der Berge. Friedvoll. Einziger Zeuge der romantischen Stimmung sind einige<br />

Grillen, die im Gras die letzten Lieder eines verstreichenden Tages zirpen. Ob sie dem Attlesee<br />

wohl ein Schlaflied singen?<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 45


ALLGÄU TUT GUT | Sonnenalp-Jubiläum<br />

WOHNEN MIT LUXUS<br />

Noch<br />

Sonne<br />

mehr<br />

46 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Ravensburg<br />

Kempten<br />

Marktoberdorf<br />

Sonnenalp-Jubiläum | ALLGÄU TUT GUT<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Nach acht Jahren und einer<br />

aufwendigen Renovierung<br />

erstrahlt das Fünfsterne-Resort<br />

Sonnenalp in Ofterschwang<br />

zum 100. Geburtstag in<br />

neuem Glanz. Viele Möbel sind<br />

an ihrem Platz geblieben.<br />

Sie wurden restauriert, und<br />

selbst die Chefin hat bei<br />

dieser diffizilen Arbeit Hand<br />

angelegt.<br />

Bodensee<br />

Feldkirch<br />

Lindau<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

Scheidegg<br />

Oberstaufen<br />

Immenstadt<br />

Sonnenalp<br />

Oberstdorf<br />

Riezlern<br />

Warth<br />

Iller<br />

Sonthofen<br />

Lech<br />

TEXT Freddy Schissler | FOTOS Günter Standl<br />

Nesselwang<br />

Tannheim<br />

Es sind nur ein paar wenige Kilometer hinter Sonthofen<br />

auf der B19, ehe ein Schild den Autofahrer darauf<br />

aufmerksam macht, rechts abzubiegen, sollte er Ofterschwang,<br />

Ortsteil Tiefenberg, anpeilen wollen. Die<br />

Straße ist klein, schlängelt sich mal rechts, mal links, steigt auch<br />

ein bisschen an, und bald schon fällt der Blick des Autofahrers<br />

auf ein imposantes, lang gezogenes Gebäude-Ensemble auf einer<br />

kleinen Anhöhe, zu dem ein noch kleineres Sträßlein führt. Spätestens<br />

hier endet der Alltag.<br />

Gestresste Städtler, Naturfreunde, Gourmets, Wellnessanhänger,<br />

Luxusliebhaber – sie alle trifft man in der Straße Sonnenalp<br />

mit der Hausnummer 1. Diesen Namen trägt auch jenes Resort,<br />

das nicht nur zu den ersten Adressen des Allgäus zählt, sondern<br />

derart tief verwurzelt ist mit der Region wie kaum ein anderes.<br />

Vor 100 Jahren begann die Geschichte dieses Hotels und nun,<br />

im Jubiläumsjahr, präsentiert sich das 5-Sterne-S-Haus in einem<br />

neuen Outfit. Damit sei man auch die nächsten Jahrzehnte zukunftsfit<br />

aufgestellt, sind Dr. Anna-Maria und Michael Fäßler<br />

überzeugt, die seit vielen Jahren das Familienunternehmen führen.<br />

In Zahlen: Knapp 500 Mitarbeiter, 218 Zimmer und vier Alpenchalets,<br />

7 Pools und 6 Whirlpools, zwei natürlich angelegte<br />

Seen, 8 Restaurant-Küchen (vom Sterne- bis zum Auszubildenden-Restaurant),<br />

20 000 Gäste pro Jahr, ein Jahresumsatz von<br />

40 Millionen Euro. Wenn Anna-Maria Fäßler meint, dass der<br />

Begriff Hotel im Grunde genommen in die Irre führt und man<br />

besser von einer kleinen eigenen Welt sprechen sollte, scheint das<br />

nicht übertrieben. Dieses Städtle mit eigenem Ärzteteam (Orthopäde,<br />

Dermatologe und Allgemeinarzt), Friseur, Konditorei,<br />

eigener Weinlinie und Produkten wie Nudeln, Marmeladen oder<br />

Pralinen, ist zuletzt gründlich renoviert worden, in mehreren<br />

Etappen, innen und außen. 2011 erfolgte der Startschuss des Umbaus,<br />

nun ist es geschafft und der strenge Zeitplan tatsächlich eingehalten<br />

worden.<br />

Wir treffen uns an diesem Vormittag mit Anna-Maria und Michael<br />

Fäßler im ersten Stock des Hotels. Die beiden sollen<br />

Füssen<br />

Reutte<br />

F<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 47


ALLGÄU TUT GUT | Sonnenalp-Jubiläum<br />

Traumhaft wird‘s im Luxus-Resort der Sonnenalp in Ofterschwang unter anderem dann, wenn die Sonne untergeht und viele Lichter im Garten<br />

und im Haus leuchten. Hier: Romantik am Badesee. Rechts gibt‘s Einblicke ins Innere der „neuen“ Sonnenalp.<br />

ein bisschen erzählen von der Geschichte des Unternehmens,<br />

von den vergangenen Wochen und Monaten, von der Zukunft,<br />

also von weiteren Wünschen und vielleicht auch von Visionen.<br />

Man spricht gerne von Reporterglück, wenn der Gesprächspartner<br />

ins Plaudern gerät, wenn er auch mal Persönliches erzählt,<br />

ohne gleich diesen Satz hinterherzuschieben, dass man das nun<br />

aber lieber nicht schreiben solle.<br />

Anna-Maria Fäßler verlangt dergleichen<br />

„Ich hatte sofort<br />

im Kopf, wie sie einmal<br />

aussehen soll.“<br />

nicht, sondern blickt sehr ehrlich weit über<br />

zehn Jahre zurück und erinnert sich unter<br />

anderem an diesen Gedanken: „Als ich zum<br />

ersten Mal in die Sonnenalp kam, hatte ich<br />

sofort im Kopf, wie sie einmal aussehen soll.“<br />

Das dürfe aber nun bitteschön nicht falsch verstanden <strong>werden</strong><br />

im Sinne einer Besserwisserei und Kritik am Bisherigen. Sie wolle<br />

vielmehr damit sagen, dass bei ihr im Kopf sehr rasch Bilder<br />

entstehen. Eine wertvolle Gabe für<strong>wahr</strong>, denn somit benötigt<br />

man „nur“ noch jemanden, der das auch auf dem Papier skizzieren<br />

kann. Und alles habe schließlich seine Zeit. Die Sonnenalp<br />

der früheren Jahre war in ihren Augen top, und nicht umsonst<br />

sprach man in den 60er Jahren vom Mythos Sonnenalp, von einem<br />

familiär geführten Luxushotel in den Alpen, das Exklusivität<br />

und Gemütlichkeit ausstrahlte und damit eine Kombination<br />

bot, von der sich viele Fünfsterne-Hotelbesitzer selbst ein Bild<br />

machen wollten und den Weg ins Oberallgäu einschlugen.<br />

Aber nochmals – alles ist im Fluss, und vor der gebürtigen Niederösterreicherin<br />

lag zudem eine Menge an Überzeugungsarbeit,<br />

die sie leisten musste. Denn Michael Fäßler sah die Notwendigkeit<br />

einer grundlegenden Renovierung zunächst<br />

nicht, trotz eines Baustils aus den 70er<br />

Jahren. Vermutlich war es ihrer Hartnäckigkeit<br />

zu verdanken, dass der Ehemann irgendwann<br />

mal nickte.<br />

Heute, nach einer <strong>wahr</strong>en Herkulesaufgabe,<br />

die nach nur acht Jahren (statt sonst üblicher 20 Jahre) erledigt<br />

war, lächelt das Chef-Ehepaar zufrieden, wenn es auf der<br />

Straße zur „neuen“ Sonnenalp unterwegs ist. Der Blick fällt auf<br />

eine helle und freundliche Fassade, quasi auf noch mehr Sonne als<br />

bislang, auf eine großzügige Bade- und Seenlandschaft, auf einen<br />

geschmackvoll angelegten Park. 20 000 uadratmeter Outdoorund<br />

Wohlfühllandschaft – diese Zahl erklärt, weshalb die Fäßlers<br />

eher von einer eigenen Welt als von einem Hotelbetrieb<br />

48 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Sonnenalp-Jubiläum | ALLGÄU TUT GUT<br />

Die Fäßler-Familie: Michael, Viktoria, Anna-Maria und Jakob<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 49


ALLGÄU TUT GUT | Sonnenalp-Jubiläum<br />

Wer den 100. Geburtstag feiert, blickt gerne zurück, wie es früher war. Hand aufs Herz: Die Sonnenalp, wie sie sich heute präsentiert, ist auf den Fotos<br />

doch kaum erkennbar, oder? Gemütlich war‘s freilich auch damals schon. Das Foto rechts unten zeigt, was man früher unter Wellness verstand.<br />

sprechen. Jetzt sind sie in Feierlaune, im Jubiläumsmodus.<br />

Vergessen der Umbaustress, die Besprechungen, Kalkulationen,<br />

Korrespondenzen, Telefonate und Einschränkungen für Mitarbeiter<br />

und Gäste.<br />

Vergangenheit auch, dass Anna-Maria Fäßler sich morgens,<br />

mittags und abends in jedes Zimmer gesetzt hat, um Stimmungen<br />

einzufangen und danach die Farbe für die Wände zu wählen.<br />

Sogar zum Schleifgerät griff sie, um zu sehen, was sich unter der<br />

oberen Holzschicht eines Stuhls oder eines Betts verbarg.<br />

„Dem Zufall“, sagt die Sonnenalp-Chefin, „wurde bei der<br />

Renovierung nichts überlassen.“ Dafür sorgte ein kleines Team:<br />

Michael und Anna-Maria Fäßler sowie zwei Architekten. Das<br />

Besondere an der achtjährigen Arbeit: 90 Prozent aller Möbel<br />

sind in der Sonnenalp geblieben – sie wurden allerdings intensiv<br />

bearbeitet. Damit sei garantiert, dass in den Augen der vielen<br />

Stammgäste die Sonnenalp auch die Sonnenalp geblieben ist.<br />

Ach ja, bleibt noch die Antwort auf unsere Frage nach weiteren<br />

Wünschen für die Zukunft. Da gäbe es momentan keine, sagt<br />

Michael Fäßler und schmunzelt. „Die Wünsche und vielleicht<br />

auch Visionen können wir ja unserem Sohn Jakob überlassen.“<br />

Der schlägt zur Freude der Eltern den gleichen beruflichen Weg<br />

ein wie sie selbst.<br />

Die Sonnenalp in Zahlen<br />

· Ca. 100 JUBILÄUMS-EVENTTAGE finden bis Ende des 100.<br />

Geburtstagsjahres im März 2020 statt.<br />

· 85 BIS 90 PROZENT der Sonnenalp-Gäste kommen seit<br />

Jahren. Und: Viele sind schon als Kinder dort gewesen<br />

und reisen nun mit der eigenen Familie an. 122 000 ÜBER-<br />

NACHTUNGEN verzeichnet das Resort im Jahr.<br />

· 500 MITARBEITER (davon 380 HOTELANGESTELLTE) zählt<br />

das Unternehmen, 50 MITARBEITER sind im Spa-Bereich<br />

beschäftigt. 120 WOHNUNGEN <strong>werden</strong> für die eigenen<br />

Mitarbeiter zur Verfügung gestellt.<br />

· 1956 ist die Sonnenalp das erste Hotel mit Hallenbad in<br />

Deutschland. 31 GRAD warm ist ein Pool mit Sprudelliegen,<br />

Wasserfall und Massagedüsen. 450 LIEGE- UND<br />

SITZFLÄCHEN bietet die Wellness-Welt innen und außen.<br />

· 7000 m 2 groß ist die Fassadenfläche der Sonnenalp.<br />

· Die 40. GOLF-TURNIERWOCHE steht im Juni auf<br />

dem Programm.<br />

50 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Deine<br />

Lieblingsgärtnerei<br />

im Allgäu<br />

Neu eröffnet im Jubiläumsjahr, mit noch mehr Verkaufsfläche in Nesselwang. Bei uns<br />

findest du neben Balkon- & Beetpflangen, Blumen für drinnen und draußen, einem<br />

Bauernmarkt mit ausgewählten Produkten aus der Region, Gemüse zum selber<br />

Pflücken, Dekoration und Accessoires nun auch Floristik direkt in der Gärtnerei.<br />

Gruber<br />

Gärtnerei & Floristik<br />

Maria-Rainer-Straße 25<br />

87484 Nesselwang<br />

+49 (0)8361 635<br />

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www.gruber-blumen.de<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 51


Die Region hat noch Bergwiesen in<br />

über 900 Metern Höhe zu<br />

bieten, die nur zweimal im Jahr<br />

gemäht <strong>werden</strong> – mühsam mit der<br />

Sense. Dort wachsen über 70 Kräuter<br />

und es blühen zahlreiche Blumen.<br />

Der Zötler Berglimo gibt das eine<br />

unvergleichliche Note.<br />

52 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Ulm<br />

Donau<br />

Günzburg<br />

NATUR IN DER FLASCHE<br />

Zötler Berglimo | ALLGÄU TUT GUT<br />

Zusam Zusam<br />

Augsburg<br />

Senden<br />

Der<br />

Königsbrunn<br />

Geschmack<br />

Krumbach<br />

Illertissen<br />

Schwabmünchen<br />

Berge<br />

Biberach<br />

der<br />

Landsberg<br />

Mindelheim<br />

am Lech<br />

Buchloe<br />

Bad Wörishofen<br />

Memmingen<br />

Iller Iller<br />

Günz Günz<br />

Kammel<br />

Mindel Mindel<br />

Wertach Wertach<br />

Lech<br />

Kaufbeuren<br />

Leutkirch<br />

Schongau<br />

Ravensburg<br />

Marktoberdorf<br />

Kempten<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Lechbruck<br />

TEXT Susanne Lorenz-Munkler<br />

Iller Iller<br />

Lech<br />

Nesselwang<br />

Forggensee<br />

Kann man das Beste Scheidegg aus dem Allgäu<br />

Rettenberg<br />

In der 0,33 Füssen Liter Glasflasche aus dem Oberallgäuer<br />

Dorf Rettenberg steckt aber noch mehr.<br />

Oberstaufen<br />

Immenstadt<br />

in eine Lindau Flasche Limonade füllen?<br />

„Man kann“, meinen sie von der<br />

Zum Beispiel ein Extrakt aus besonderen Äpfeln<br />

Bodensee<br />

Allgäuer Traditionsbrauerei Zötler<br />

Sonthofen<br />

Tannheim und Birnen, die 40 Prozent des Getränks ausma-<br />

Bregenz<br />

aus Rettenberg im Oberallgäu und machen es vor.<br />

chen. Äpfel aus Reutte Westallgäuer Streuobstwiesen. In<br />

Mit ihren Berglimos verwandeln sie Allgäuer Naturschätze<br />

in schmackhafte Limonaden: die Zötler Berglimos.<br />

Es ist der Geschmack Dornbirn von natürlichen Allgäuer Bergwiesen,<br />

Oberstdorf<br />

Zeiten der modernen Landwirtschaft kennt man kaum<br />

noch Streuobstwiesen. Und sieht sie selten. Viehweiden mit<br />

knorrigen, verstreut wachsenden Obstbäumen, die dem Vieh im<br />

der sich schon beim ersten Schluck aus der Flasche „Heugäuer“ Sommer einst Schatten spendeten.<br />

Ehrwald<br />

auf der Zunge entfaltet. „Der Geschmack von Heu aus Wiesen, Die heute noch existierenden Streuobstwiesen sind ökologische<br />

Riezlern<br />

die in über 900 Metern Höhe liegen und nur zweimal im Jahr Raritäten. Denn sie zählen zu den artenreichsten Lebensräumen<br />

per Hand gemäht <strong>werden</strong>“, erzählt der Senior-Chef der Brauerei,<br />

Herbert Zötler. Wiesen, in welchen über 70 Kräuter wachsen. In<br />

denen Blumen blühen und die Nahrung und Lebensraum Warth für ungezählte<br />

Feldkirch Tiere und Pflanzen bieten. Getrocknet, fermentiert und<br />

mit purem Wasserdampf destilliert, gibt dieses Bergwiesenheu<br />

dem Erfrischungsgetränk „Heugäuer“ eine unvergleichliche Note.<br />

„Es ist, wie wenn 70 Kräuter auf der Zunge tanzen“ wirbt die<br />

Brauerei Zötler, die älteste Familienbrauerei der Welt.<br />

Mitteleuropas. Hier wachsen Apfelsorten mit Namen, Nassenreith die heute<br />

keiner mehr kennt. 800 Apfelsorten kannte man noch vor 150<br />

Jahren im Allgäu. Der Muschg, Schweigheimer oder Brettacher,<br />

das Maunzen oder die Schöne vom Oberland.<br />

Imst<br />

Ungespritzt und naturbelassen <strong>werden</strong> diese Streuobst-Äpfel<br />

und -Birnen in einer Allgäuer Kelterei auf eine besonders schonende<br />

Art zu frischem Saft verarbeitet. So bleiben nicht nur wertvolle<br />

Inhaltsstoffe, sondern auch das natürliche Fruchtaroma<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 53


ALLGÄU TUT GUT | Zötler Berglimo<br />

erhalten. Sie geben dem „Heugäuer“ und seiner Schwester,<br />

der „Apfel-Birne-Minze“ Berglimo, das fruchtig vollmundige<br />

Aroma. „Ohne Zucker und Geschmacksverstärker oder sonstige<br />

Zusatzstoffe“, betont Herbert Zötler.<br />

Beim Getränk „Apfel-Birne-Minze“ wird der markante Heugeschmack<br />

des „Heugäuers“ durch Minz-Geschmack ersetzt. Die<br />

frische Minze kommt aus der Bio-Gärtnerei Artemisia in Stiefenhofen<br />

im Westallgäu. Die hat sich auf den Anbau von heimischen<br />

Kräutern spezialisiert. Tagfrisch geerntet, liefert sie das aromatische<br />

Heilkraut an die Brauerei.<br />

„Für uns ist es wichtig, dass alle Rohstoffe und auch die Verarbeitungsbetriebe<br />

aus dem Allgäu sind. Wir wollen, dass die<br />

gesamte Wertschöpfung in der Region bleibt. Nur ein Herstellungsprozess<br />

der kurzen Wege ist nachhaltig, nicht eine Limo, die<br />

mit marokkanischer Minze verfeinert wird “, erklärt der Brauerei-Chef.<br />

Natürlich nimmt diese Philosophie im Hause Zötler, einer<br />

Brauerei, die seit sage und schreibe 570 Jahren existiert, eine tragende<br />

Rolle ein. Erhalt der Traditionen, Regionalität und Nachhaltigkeit<br />

<strong>werden</strong> hier groß geschrieben. Ebenso wichtig ist aber<br />

der Geschmack des Getränks, das das Firmengelände am Fuße<br />

des Grünten verlässt. Besonders beim Nischenprodukt Berglimo.<br />

Und das hat so gar nichts mit den übrigen zuckerhaltigen<br />

und aromatisierten Limos zu tun, die für gewöhnlich im Handel<br />

erhältlich sind. Dazu kommt die spürbare Frische des Erfrischungsgetränks.<br />

Die komme vom Wasser, das dem Fruchtsaft<br />

zugesetzt wird, erklärt Herbert Zötler. Grander-Wasser, ein nach<br />

einem speziellen Verfahren belebtes Wasser. Nach der Methode<br />

des Naturforschers und Visionärs Johann Grander. Nur hier wird<br />

Zötler seiner Philosophie untreu. Johann Grander nämlich kam<br />

nicht aus dem Allgäu, sondern aus Tirol.<br />

FÜHRUNGEN Mehrmals in der Woche gibt es Führungen<br />

durch den Betrieb mit anschließender Verkostung.<br />

DÄMMERSCHOPPEN Immer mittwochs findet ein<br />

Dämmerschoppen statt sowie einmal im Monat das Vollmond-Fest.<br />

VERKOSTUNG Bei einer Spezialführung<br />

mit einem Biersommelier verkostet<br />

der Gast ausgesuchte Charakterbiere<br />

mit Käse und Schokolade.<br />

BRAUKURS Wer selbst Hand<br />

anlegen will, kann bei einem<br />

Braukurs mitmachen und<br />

das eigene Bier brauen.<br />

www.zötler.de<br />

54 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Düfte erleben<br />

im PRIMAVERA Duft- & Naturkosmetikshop<br />

Entdecken Sie unser ErlebnisProgramm<br />

mit Workshops, duftenden Veranstaltungen,<br />

Firmen- & Gartenführungen. Weitere<br />

Infos unter www.primaveralife.com<br />

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Öffnungszeiten Mo – Fr 9 – 18 Uhr & Sa 10 – 18 Uhr<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 55


ALLGÄU TUT GUT | Alpenwellness<br />

Magie der<br />

Momente<br />

Es gibt Situationen, die derart überwältigend sind,<br />

dass sie uns schier sprachlos machen – und uns<br />

beeinflussen. Das Allgäu bietet für diese Momente<br />

einen Achtsamkeits-Kompass mit vier<br />

Übungen an.<br />

Der Kompass<br />

Achtsamkeit Allgäu heißt das<br />

Konzept, das dem Urlaub in<br />

einer imposanten Region einen<br />

Mehrwert verleiht. Wer sich<br />

darauf einlässt, soll Kraft finden<br />

für den Alltag. Auf einer Website<br />

findet man jene Hotels und Orte,<br />

die den Achtsamkeits-Kompass<br />

anbieten.<br />

56 | <strong>Griaß</strong> www.achtsamkeit-allgaeu.de<br />

di’ Allgäu<br />

Fotos: Susanne Baade (Achtsamkeits-Kompass), Susanne Baade (Rhythmus), Marc Oder (Elemente), Klaus-Peter Kappest (Nähe), Susanne Baade (Stille)


Alpenwellness | ALLGÄU TUT GUT<br />

TEXT Dirk Lehmann<br />

Schön ist es hier“, sagt sie. Und er: „Ja, sehr schön.“ Beide schweigen. Dann schwärmt sie: „Sooo<br />

schön…“ Mancher kennt diese Situation: Man ist überwältigt von einem Ort – und weiß nicht so<br />

recht, wie man die Gefühle zum Ausdruck bringen soll? Wie den Moment zulassen?<br />

Das Smartphone hat sich zu unserem Taktgeber entwickelt. Es kennt das Wissen der Welt und<br />

unser Schlafverhalten. Manchmal muss man sich aber davon freimachen. Wie man sich auf eine besondere<br />

Situation einlässt, müssen wir neu lernen. Offen sein für den Moment. Als wäre es das erste Mal. Viele<br />

Experten sehen in der Achtsamkeit das wichtigste Rüstzeug für die Herausforderungen der Gegenwart.<br />

Für seine Gäste hat das Allgäu einen Achtsamkeits-Kompass entwickelt, den es kostenlos in Hotels und<br />

Gemeinden gibt. Mit vier Übungen erweist er sich als einfach zu bedienender Schlüssel für die Magie des<br />

Moments – und das „erschte Mal“.<br />

Rhythmus Wir suchen uns einen Lieblingsplatz, zum Beispiel auf dem<br />

Hochgrat in Oberstaufen-Steibis: ein Gipfelkreuz oder eine Bank. Wir<br />

nehmen eine feste Position ein, öffnen die Arme, atmen die Allgäuer Luft –<br />

und senden unseren Achtsamkeitsgruß in die Welt.<br />

Elemente Nicht selten verbirgt sich das Besondere im Vertrauten. Statt<br />

einfach am Bach entlang zu laufen, setzen wir uns ins Gras und lassen das<br />

kühle Nass durch die Finger rinnen, benetzen die Haut und speichern die<br />

Energie des Wassers. Zum Beispiel im Kurpark von Bad Wörishofen.<br />

Nähe Jeder Gipfel der Hörnergruppe trägt das Wörtchen „Horn“ im Namen.<br />

Zwischen den Hörnerdörfern findet das Allgäuer Braunvieh reichlich Weideplatz.<br />

Wir streifen durch die Wiesen und beobachten eines der Tiere. Als<br />

wäre es das erste Mal. Begegnung ist Leben. Respekt. Dankbarkeit.<br />

Stille Eine schmale Straße führt zum Bad Hindelanger Aussichtspunkt<br />

Nusche mit schönem Blick über das Ostrachtal. Wir folgen einem der<br />

Wanderwege und suchen uns einen Baum, um uns darunter zu legen. Zu<br />

beobachten. Den Moment zu genießen. Und wir erfreuen uns daran, wie<br />

schön es dort ist. Schön. Nicht <strong>wahr</strong>? Ja, sehr schön.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 57


NUR<br />

ZUTATEN<br />

WEINIG AUFWAND, VIEL GENUSS<br />

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in Deutschland. Als Trendscout und<br />

Produktentwickler 58 | <strong>Griaß</strong> ist di’ er Allgäu international<br />

bei namhaften Unternehmen tätig.<br />

100 g vollreife Eiertomaten<br />

5 entsteinte schwarze Oliven<br />

1 EL Pistazienkerne<br />

4 küchenfertige frische Forellenfilets<br />

ohne Haut (à ca. 125 g)<br />

Saft von ½ Zitrone<br />

Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle,<br />

3 TL Butter<br />

GLUTENFREI<br />

ZUBEREITUNGSZEIT 15 MINUTEN<br />

PLUS 5 MINUTEN BACKZEIT<br />

Den Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze<br />

vorheizen. Eiertomaten waschen, die Stielansätze<br />

entfernen und das Fruchtfleisch in dünne<br />

Scheiben schneiden. Die Tomatenscheiben eng<br />

nebeneinander auf ein Backblech legen und mit<br />

Salz und Pfeffer bestreuen. Oliven klein würfeln,<br />

Pistazien grob hacken und beides über die Tomaten<br />

streuen. Die Forellenfilets abspülen, trocken<br />

tupfen und auf das Tomatenbett legen. Butter<br />

in einem kleinen Topf auf mittlerer Stufe erhitzen,<br />

bis sie schäumt, goldbraun wird und nussig<br />

duftet (Vorsicht, sie kann schnell verbrennen!).<br />

Die goldbraune Nussbutter über die Forellenfilets<br />

träufeln, das Blech in den vorgeheizten Ofen<br />

schieben und 5 Minuten garen. Herausnehmen,<br />

die Forellenfilets mit dem Tomatenbett<br />

auf zwei Tellern anrichten, mit dem Zitronensaft<br />

beträufeln, mit Salz bestreuen und servieren.


1 Handvoll Babyspinat (ca. 20 g)<br />

¼ reife Mango<br />

2 Eier (kalt aus dem Kühlschrank)<br />

1 EL Mayonnaise<br />

2 EL süße Chilisauce<br />

3 ½ EL weißer Balsamico-Essig, 1 TL Butter,<br />

1 kleine Prise Zucker, Salz, schwarzer Pfeffer<br />

aus der Mühle<br />

VEGETARISCH GLUTENFREI<br />

ZUBEREITUNGSZEIT 15 MINUTEN<br />

1,5 bis 2 l Wasser mit 3 EL Balsamico-Essig in<br />

einem Topf zum Sieden bringen. Inzwischen Babyspinat<br />

waschen und abtropfen lassen. Mango<br />

schälen und würfeln. Eier einzeln in zwei Tassen<br />

aufschlagen, zügig ins kochende Essigwasser<br />

gleiten lassen und 4 Minuten pochieren. Mit<br />

einem Schaumlöffel herausnehmen. Parallel<br />

zum Pochieren die Mangowürfel in einer Pfanne<br />

in Butter anbraten. Mit Zucker bestreuen und<br />

bei mittlerer Hitze unter gelegentlichem Rühren<br />

karamellisieren. Spinat zugeben und vermengen,<br />

bis der Spinat zusammenfällt. Mit Salz<br />

abschmecken. Mayonnaise, Chilisauce und<br />

restlichen Balsamico-Essig mit etwas Salz und<br />

Pfeffer glatt rühren. Mango-Spinat-Mischung<br />

auf zwei Teller verteilen. Mittig je ein pochiertes<br />

Ei daraufsetzen.<br />

DAZU PASST<br />

frisches Baguette<br />

oder Ciabatta.<br />

1 Kohlrabi<br />

75 g gegarte mehligkochende Kartoffel<br />

(abgekühlt oder vom Vortag)<br />

50 g Gouda, gerieben<br />

2 Schweinerückensteaks (à 180 g)<br />

75 g Crème fraîche<br />

1 TL Tomatenmark, Salz, schwarzer Pfeffer<br />

aus der Mühle, 1 TL Pflanzenöl<br />

GLUTENFREI<br />

ZUBEREITUNGSZEIT 25 MINUTEN<br />

Den Backofen bei Grillfunktion auf höchster<br />

Stufe vorheizen. Kohlrabi schälen, fein würfeln<br />

und beiseitestellen. Kartoffel durch die<br />

Kartoffelpresse in eine Schüssel drücken und<br />

gut mit Tomatenmark und Gouda vermengen.<br />

Mit Salz und Pfeffer würzen. Schweinerückensteaks<br />

von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer<br />

würzen und in einer ofenfesten Pfanne im heißen<br />

Pflanzenöl von beiden Seiten kurz und scharf<br />

anbraten. Vom Herd nehmen und die Kartoffelmasse<br />

auf das Fleisch streichen. Die Pfanne<br />

in den vorgeheizten Backofen schieben und<br />

die Rückensteaks 3 bis 4 Minuten gratinieren.<br />

Parallel zum Braten der Steaks etwas Salzwasser<br />

in einem Topf zum Kochen bringen und die<br />

Kohlrabiwürfel darin etwa 5 Minuten gar kochen.<br />

Dann abgießen, Crème fraîche einrühren, einmal<br />

aufkochen und mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

Den Rahmkohlrabi auf zwei Teller verteilen, je<br />

ein gratiniertes Schweinerückensteak daneben<br />

anrichten und servieren.<br />

100 g Milchschokolade<br />

½ TL lösliches Kaffeepulver<br />

125 g Sahne<br />

100 g Himbeeren<br />

1 bis 2 kleinere Baisers (vom Konditor)<br />

1 TL Zucker<br />

VEGETARISCH GLUTENFREI<br />

ZUBEREITUNGSZEIT 15 MINUTEN<br />

PLUS 2 STUNDEN KÜHLZEIT<br />

Die Milchschokolade hacken, in eine hitzebeständige<br />

Schüssel geben, auf einen Topf mit<br />

simmerndem Wasser setzen und behutsam<br />

schmelzen. Kaffeepulver zugeben und unter<br />

Rühren auflösen. Vom Wasserbad nehmen.<br />

Inzwischen die Sahne steif schlagen. Dann die<br />

flüssige Schokolade in dünnem Strahl zugießen<br />

und mit einem Schneebesen zu einer marmorierten<br />

Mousse rühren. Die Schokoladenmousse<br />

in zwei Gläser füllen und 2 Stunden im<br />

Kühlschrank kalt stellen. Himbeeren abbrausen<br />

und abtropfen lassen. 60 g Himbeeren mit<br />

Zucker in einen Mixbecher geben und mit dem<br />

Stabmixer fein pürieren. Die Himbeersauce<br />

vor dem Servieren über die Mousse träufeln. Die<br />

Baisers grob zerbrechen und darauf anrichten.<br />

Mit den restlichen Himbeeren garnieren und<br />

servieren.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 59


Marktoberdorf<br />

Kempten<br />

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Allgäuer Berge und auf den Ort<br />

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Wo wirkt Landschaft majestätischer als in den Bergen? Wo ist<br />

man dem Himmel näher als am Gipfel eines Berges? Vielleicht<br />

ziehen deshalb Gottesdienste in der freien Natur Ehrwald so viele Menschen<br />

an, die sonst den Weg in die Kirche scheuen. Gerade in<br />

so „geselligen“ Ferienorten wie Oberstaufen suchen Urlauber<br />

Nassenreith<br />

auch nach stillen Momenten.<br />

Wohl deshalb feiern jeden zweiten Dienstagabend zwischen<br />

Juni und September zahlreiche Gäste und Einheimische einen<br />

Ökumenischen Berggottesdienst Imst an der Bergstation der<br />

Hochgratbahn. Die untergehende Sonne wirft ihre Strahlen<br />

auf die umliegenden Gipfel, lässt die Wasserfl äche des fernen<br />

Bodensees glitzern und sinkt zum Klang von Alphörnern und<br />

Chören hinter die Alpengipfel.<br />

Einmal im Monat bringt die Hochgratbahn sonntags die Gäste<br />

schon um 4.30 Uhr zum Sonnenaufgang und zum Berggottesdienst<br />

in 1800 Meter Höhe. Wenn die Sonne es nicht durch<br />

die Wolken schaffen sollte, wird der Gottesdienst in der Bergstation<br />

gehalten.<br />

Bei der Bergstation der Imbergbahn feiern Familien im August<br />

eine Bergmesse mit anschließendem Stockbrotbacken und<br />

Kinderprogramm. Jeden Freitag zwischen Anfang Juni bis<br />

Ende September besuchen zahlreiche Urlauber und Einheimische<br />

zur Mittagszeit die Ökumenischen Gottesdienste am<br />

Hündle-Gipfelkreuz.<br />

Alle Gottesdienste auf den Berggipfeln rund um Oberstaufen<br />

sind mit Bergbahnen zu erreichen. Die Termine sind zu fi nden<br />

unter www.oberstaufen.de/atempausen<br />

Lech<br />

Spirituelle Alpenwanderungen: Von Kapelle zu Kapelle<br />

Kapellen und Kirchen in der Landschaft geben mehr Auskunft<br />

über die Kultur einer Region als die meisten Reiseführer. Rund<br />

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Dem Himmel ...<br />

ein Stück näher<br />

um Oberstaufen haben sich viele Hof- und Flurkapellen als Zeugnis des Gottvertrauens<br />

über Jahrhunderte erhalten. Heute sind sie für viele eine Stätte der Besinnung und<br />

Ruhe.<br />

Der Kapellenführer „Du führst mich hinaus ins Weite“ beschreibt die acht Rundwege<br />

in Wort und Karte, erzählt zu jeder Kirche oder Kapelle die jeweilige Entstehungsgeschichte<br />

und stellt ihre Besonderheit vor. Zusätzlich wollen „spirituelle Impulse“ zum<br />

Nachdenken und zum Innehalten anregen.<br />

Bis Ende Oktober laden Kurseelsorger und Pfarrer des Allgäuer Schroth-Heilbades<br />

auch zweimal im Monat mittwochs zu spirituellen Wanderungen auf einem der Kapellenwege<br />

ein. Termine und weitere Infos unter www.oberstaufen.de/atempausen.<br />

Weitere Informationen: Oberstaufen Tourismus Marketing<br />

Hugo-von-Königsegg-Str. 8 | 87534 Oberstaufen<br />

Tel. 0 83 86 / 9 30 00 | info@oberstaufen.de | www.oberstaufen.de<br />

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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 61


ALLGÄU TUT GUT | Alpzitt Chalets<br />

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Iller Iller<br />

Memmingen<br />

Bad Wörishof<br />

Zeit Sein<br />

Ravensburg<br />

zumLeutkirch<br />

Leutkirch<br />

Kaufbeu<br />

Marktoberd<br />

Kempten<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Atemlos ist das Leben in unserer modernen<br />

Lindau<br />

Zeit geworden. Umso wichtiger, sich zumindest<br />

Bodensee<br />

im Urlaub eine Insel der Ruhe zu suchen. Bregenz<br />

Wir haben die Insel gefunden, wo die<br />

Uhren scheinbar langsamer ticken als anderswo:<br />

Dornbirn<br />

das Dorf der Alpzitt Chalets in Burgberg.<br />

Scheidegg<br />

Oberstaufen<br />

Iller Iller<br />

Immenstadt<br />

Oberstdorf<br />

Burgberg<br />

Sonthofen<br />

Nesselwang<br />

Tannheim<br />

F<br />

R<br />

TEXT Isabelle Gassama | FOTOS Ulla Waelder<br />

Feldkirch<br />

Riezlern<br />

Warth<br />

Lech<br />

62 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Alpzitt Chalets | ALLGÄU TUT GUT<br />

Meist tickt für viele Menschen die Uhr des Lebens<br />

zu schnell. Im Chalet-Dorf in Burgberg scheint<br />

das anders zu sein. Dort entdeckt der Besucher<br />

eine eigene, eine beschauliche Welt, gelegen am<br />

Fuße des Burgberger Hörnles, dessen Gipfelkreuz an diesem Tag<br />

ein Sonnenstrahl aufleuchten lässt. Die Gesetze der Zeit scheinen<br />

hier dem strengen Takt des Alltags zu entfliehen. Neun hölzerne<br />

Hütten, die Chalets, versprühen den Charme des urigen Alplebens<br />

hoch oben in den Bergen. Nicht umsonst tauften ihre Begründer<br />

sie auf den Namen Alpzitt Chalets.<br />

Zitt, also Zeit, so viel steht für die Inhaber Albert und Sonja<br />

Gilb fest, wünsche sich jeder. Bleibt die entscheidende Frage:<br />

Wofür? Die Antwort findet sich meist im Alltag. Arbeit von morgens<br />

bis abends, kochen für die Kinder, Hausarbeit, Arztbesuche,<br />

diverse Fahrten als „Eltern-Taxi“ zum Reiten, Musikunterricht<br />

oder Fußballtraining. Abends fällt man geschafft ins Bett, um<br />

am nächsten Tag wieder wie ein Hamster im Rad zu rotieren.<br />

Ein überfüllter Terminkalender in einem getakteten Leben. Was<br />

fehlt, ist Zeit füreinander, miteinander und für sich selbst.<br />

Die Alpzitt Chalets sollen genau diesen Luxus bieten. Aber<br />

weshalb nicht in einem Hotel? „Im eigenen kleinen Haus kommen<br />

die Leute besser zur Ruhe“, ist die Einschätzung der dreifachen<br />

Mutter Sonja Gilb. Das Chalet diene als Rückzugsort, an<br />

dem man sich heimisch fühle, Zeit zum Sein habe. Gerade die<br />

natürlichen Materialien, wie das rustikale Altholz, erden.<br />

Wir fühlen dem Zauber der Chalets auf den Zahn und schauen<br />

uns ungestört im Urlaubsdorf um – erzählen kann man schließlich<br />

viel. Da ist ein Stauweiher, der Mühlweiher. Ein Schwan hält<br />

auf seinem Wasser ein Schläfchen, den Kopf im Gefieder vergraben<br />

und ohne zu bemerken, dass ein Strudel ihn sanft unablässig<br />

im Kreis dreht. Einst trieb jenes Wasser das Rad einer Mühle an.<br />

Später wurde aus der Mühle eine Sägemühle, die bis heute intakt,<br />

aber außer Betrieb ist und unter Denkmalschutz steht. Ein Stück<br />

Geschichte. Als Sägermeister und Schreinerin träumen Albert<br />

und Sonja Gilb davon, die historische Sägemühle zu erhalten und<br />

eine Schausäge daraus zu machen. Irgendwann.<br />

Es riecht nach Holz<br />

Im Innern des Chalets „Weißtanne“ riecht es intensiv nach Holz.<br />

Kein Wunder, denn die Berghütte scheint aus kaum einem anderen<br />

Material zu bestehen. Eine geschwungene Holztreppe führt<br />

in den ersten Stock, direkt ins offene Elternschlafzimmer mit Zirbenbett.<br />

Aufwachen mit Blick ins Dachgebälk. Wie damals auf<br />

der Alpe.<br />

Auch die steinernen Fliesen in Bad und Toilette fügen sich in<br />

das rustikale Bild vom Leben am Berg ein. Zwar entschieden<br />

sich die Gilbs für die Platten in Natursteinoptik primär aus visuellen<br />

Gründen. Aber der Stein erinnert auch an das Erz, das<br />

einst unweit von Burgberg am Grünten abgebaut wurde. Ein<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 63


ALLGÄU TUT GUT | Alpzitt Chalets<br />

Kachelofen, wie er früher in keinem Haus fehlen durfte, soll<br />

an besonders kühlen Sommerabenden für Behaglichkeit sorgen.<br />

Zugegeben: Ein Großteil der Ausstattung hat nicht viel mit einer<br />

klassischen Alpe gemein. Sie ist hochmodern: mehrere Flachbildfernseher,<br />

Regendusche, eine eigene Sauna. Auch gekocht<br />

<strong>werden</strong> muss nicht auf dem Gasherd. Das Zauberwort heißt Komfort.<br />

Komfort allerdings, der nicht ausufert in Verschwendung.<br />

Genuss ohne Überdruss<br />

Alles Mögliche in den Frühstückskorb zu packen, ohne die<br />

Vorlieben des Gastes zu kennen, kommt für Sonja Gilb nicht<br />

infrage. Vielmehr soll der Inhalt genau auf die Bedürfnisse des<br />

Gastes zugeschnitten sein. Neben dieser Individualität steht der<br />

Frühstückskorb aber auch noch für ein anderes Motto: Genuss<br />

ohne Überdruss. Was die Gilbs ihren Urlaubern bieten möchten,<br />

sind wertige Lebensmittel. „Lieber zahle ich mehr für ein Kilo<br />

Schinken und es ist ein Genuss“, ist die Inhaberin überzeugt.<br />

Plastikverpackungen sucht man beim Frühstück vergeblich. Die<br />

würden, abgesehen vom Umweltaspekt, in den Augen der Hausherrin<br />

auch unappetitlich aussehen.<br />

Ein Stück Idealismus steckt schon im Chaletdorf. Der altbewährte<br />

Filterkaffee ersetzt in der Küchenausstattung der Alphütten<br />

den trendigen, aber wenig nachhaltigen Kaffee aus der<br />

Kapsel. Der Müll, den die Kapseln verursachen, passt einfach<br />

nicht zu dem Apfelbaum in der Buind. Nanu? Dem aufmerksamen<br />

Betrachter dürfte der knorrige Apfelbaum, der das Logo der<br />

Alpzitt Chalets schmückt, aufgefallen sein. Ein Baum repräsentiert<br />

ein Chaletdorf? „Der Sägemühle wegen wollten wir zuerst<br />

ein klassisches Brett nehmen“, erläutert Albert Gilb. Das hätte<br />

bildlich allerdings eher für einen Sägebetrieb gestanden. Der alte<br />

Apfelbaum hingegen, wie er auf der Wiese jedes alten Hofes zu<br />

finden ist, passe zum Leben auf der Alpe.<br />

Und die Kaffeekapseln? Gefühlsmäßig passen sie nicht zum<br />

Bild der Buind. Denn der knorrige, alte Apfelbaum steht wirklich<br />

im Garten des Chaletdorfs. Dort können sich Gäste das frische<br />

Obst direkt vom Ast brocken – ganz wie früher.<br />

Im Huigarté, dem großen Herzstück des Urlauberdorfs,<br />

herrscht eine heitere Stimmung. Man erzählt sich von den Erlebnissen<br />

des Tages und lacht zusammen. Dort, im Huigarté, ist<br />

der kulinarische Treffpunkt für Gäste. Mindestens zweimal in<br />

der Woche können sie dort gemeinsam essen. Allerdings nicht à<br />

la carte. Eine große geschmiedete Pfanne wird mitten auf dem<br />

Tisch platziert, gefüllt mit Kässpätzle zum Beispiel. Dann schöpft<br />

sich jeder, so viel er mag. „Uns geht es um das gemeinsame Essen,<br />

wie damals bei Mama am Tisch“, erklärt Sonja Gilb.<br />

Eine Zeit, die vielerorts vergessen scheint. Hier allerdings,<br />

im Huigarté der Alpzitt Chalets, lebt sie wieder auf. Sich Zeit<br />

zu nehmen, gehört dort nämlich zum Urlaubsprogramm. Denn:<br />

Das Leben ist zu kurz für irgendwann.<br />

64 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


ARTUS!<br />

8. Juni – 18. August 2019<br />

Aufstieg und Untergang des sagenhaften<br />

Großkönigs von Britannien mitsamt<br />

den Rittern der Tafelrunde und der<br />

nebelumwobenen Insel von Avalon.<br />

Vorverkaufsstellen<br />

01806/570000<br />

Kartenbüro Altusried<br />

Tel. 08373/92200<br />

www.allgäuer-freilichtbühne.de<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 65


Allgäu genießen<br />

Wussten Sie, dass … der Vilsalpsee im Tannheimer Tal in einem Naturschutzgebiet liegt? Wer leise und<br />

aufmerksam unterwegs ist, hat vielleicht das Glück, bedrohte Arten wie den Alpensalamander oder die<br />

Erdkröte zu entdecken. Doch gerade zum Schutz selten gewordener Tiere sollte man sich nicht auf eigene<br />

Faust fernab des Wegenetzes bewegen. Unweit vom westlichen Ufer des Vilsalpsees entfernt liegt die<br />

Vilsalpe. Sie lädt mit herzhaften Brotzeiten und deftigen Suppen zum genussvollen Verweilen in Seenähe<br />

ein. Wem anschließend der Bauch zu schwer zum Wandern geworden ist, kann entspannt mit dem Bimmelbähnchen<br />

Alpenexpress fahren oder eine Pferdekutsche bestellen.<br />

66 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 67<br />

Foto: Dennis Siebert


68 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Maestros am Herd | ALLGÄU GENIESSEN<br />

GENERATIONEN-TREFF<br />

Kulinarische<br />

Revolution<br />

Es müsse auch noch etwas anderes<br />

geben als Kässpatzen und Krautkrapfen,<br />

meinen Kai Schneller und Simon<br />

Schlachter. Sie sind Maestros am Herd<br />

und wollen Gourmets glücklich machen.<br />

Der eine in Ofterschwang, der andere<br />

am Falkenstein. Der eine ist ein alter<br />

Hase, der andere ein Jungspund.<br />

Die beiden verbindet vor allem die<br />

Leidenschaft am Kochen.<br />

TEXT Christian Schreiber | FOTOS Hermann Ernst<br />

Kässpatzen, Kutteln, Küchle – die traditionelle Allgäuer<br />

Küche ist eher etwas für ausgehungerte Wanderer<br />

als für Genießer und Gourmets. Aber es tut<br />

sich was. Kreative Köche wollen die Lust am feinen<br />

Essen im Allgäu wecken – ohne Gänseleber und Hummer. Basis<br />

bleibt die Heimat. Es geht nicht darum, Zwiebelrostbraten oder<br />

Saibling von der Karte zu streichen, sondern Traditionelles neu<br />

zu interpretieren.<br />

Wer die Geschichte über die kleine Küchen-Revolution zwischen<br />

Bodensee und Schloss Neuschwanstein erzählen will, sollte<br />

auf diese beiden Allgäuer Köche blicken: Kai Schneller, der seit<br />

10 Jahren mit seinem Restaurant „Silberdistel“ einen Michelin-<br />

Stern hält und Simon Schlachter, der auf dem 1250 Meter hohen<br />

Falkenstein für Furore sorgt und ebenfalls nach den Sternen greifen<br />

will.<br />

Es klingt wie in einem kitschigen Disney-Film, denn beide<br />

hatten von Kindesbeinen an nur eines im Sinn: Kochen und die<br />

Menschen mit ihrem Essen glücklich machen. Zwischen Schneller<br />

und Schlachter liegen rund 30 Jahre, sie haben unterschiedliche<br />

Ansichten und Ansätze und doch ein gemeinsames Ziel: Essen<br />

zu einer sinnlichen Erfahrung und zum bleibenden Erlebnis im<br />

Allgäu zu machen.<br />

Sterne-Restaurants (jeweils ein Michelin-Stern)<br />

· Silberdistel (Ofterschwang, Hotel Sonnenalp):<br />

Mittwoch bis Samstag ab 18.30 Uhr.<br />

Küchenchef: Kai Schneller<br />

www.sonnenalp.de<br />

· Kilian Stuba (Riezlern/Kleinwalsertal, Hotel Ifen):<br />

Dienstag bis Samstag ab 18.30 Uhr.<br />

Küchenchef: Sascha Kemmerer www.travelcharme.com<br />

· Das Maximilians (Oberstdorf, Hotel Freiberg):<br />

Dienstag bis Samstag ab 18 Uhr.<br />

Küchenchef: Tobias Eisele www.das-maximilians.de<br />

· Ess Atelier Strauss (Oberstdorf, Hotel Löwen & Strauss):<br />

Donnerstag bis Sonntag ab 18.30 Uhr.<br />

Küchenchef: Peter A. Strauss www.oberstdorf-hotel.org<br />

· Gams und Gloria (Schwangau, Hotel Das Rübezahl):<br />

Freitag bis Dienstag, 18 bis 22 Uhr.<br />

Küchenchef: Michael Bernhard. www.hotelruebezahl.de<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 69


ALLGÄU GENIESSEN | Maestros am Herd<br />

Die Wiesen und Wälder im Allgä u sind treue und wichtige<br />

Lieferanten für die Maestros am Herd.<br />

Kai Schneller stellt ein Körbchen mit Bachminze, Wiesenschaumkraut<br />

und Schafgarbe ab. Das Grünzeug wächst dort, wo<br />

er arbeitet. Die Wiesen und Wälder rund um die „Silberdistel“<br />

in Ofterschwang, die zum Hotel Sonnenalp gehört, sind treue<br />

Lieferanten für den Sternekoch. Im Frühjahr kommen Kräuter<br />

in sein Körbchen, im Herbst Steinpilze. So kurz kann er die Wege<br />

für seine Produkte nicht immer halten. Aber: Das Allermeiste<br />

wächst und lebt auf Feldern und Fluren zwischen<br />

Südtirol und der Schweiz. Fische, die<br />

bei ihm in der Pfanne landen und Fleisch, das<br />

er im Ofen gart, kommen fast ausschließlich<br />

aus dem Alpenraum.<br />

„Aus Saibling oder Huchen etwas Gutes zu<br />

machen, ist eine größere Herausforderung als aus Hummer“, sagt<br />

Schneller, der nur noch wenige klassische Luxusprodukte auf der<br />

Karte hat. „Ohne Kaviar geht es nicht.“ Der stammt aber aus einer<br />

Stör-Zucht in Salzburg. Dazu passt die bayerische Garnele,<br />

die tatsächlich nie in einem Meer, sondern in einem Salzwasser-<br />

Pool bei Landshut geschwommen ist.<br />

Schneller wurde 1964 in Bad Hindelang geboren. Als kleiner<br />

Junge durfte er den Vater ins Gasthaus „Zum letzten Heller“<br />

begleiten. Er starrte fasziniert dorthin, wo das Essen rauskam.<br />

„Hinter der Küchentüre war Lärm und Feuer. Da war das Leben.<br />

„Hinter der Küchentüre<br />

war das Leben.<br />

Und da wollte ich hin.“<br />

Und da wollte ich hin.“ Er startete eine Kochlehre im Hotel<br />

Prinz-Luitpold-Bad in seiner Heimatgemeinde. Es folgten einige<br />

Stationen in Gourmet-Küchen in Bayern und der Schweiz, ehe<br />

er im Jahr 2000 in die Silberdistel wechselte. Obwohl er dort<br />

zum 10. Mal einen Michelin-Stern verteidigte, hat er sich seine<br />

Allgäuer Tugenden be<strong>wahr</strong>t: Schneller strahlt Gelassenheit aus,<br />

und so geht es auch in seiner Küche ruhig zu. Scharfe Ansagen<br />

vom Chef müssen mal sein, sind aber verhältnismäßig<br />

selten. Der Hindelanger hat einen<br />

feinen Humor und pflegt einen freundlichen<br />

Umgang mit Mitmenschen und Mitarbeitern.<br />

Er sieht sich als Dienstleister und nicht<br />

als Küchenstar mit Stern.<br />

Das gehört zu seinem Erfolgsrezept, das ihn zum Aushängeschild<br />

der Allgäuer Hoch-Küche gemacht hat. Aber natürlich<br />

liegt es in erster Linie an der schnörkellosen, äußerst kreativen<br />

Arbeit am Herd, mit der Schneller die Kritiker jedes Jahr aufs<br />

Neue überzeugt. Auf der Suche nach dem saftigsten Rind, dem<br />

zartesten Lamm und dem edelsten Saibling reist er durch die Alpenländer<br />

und kombiniert die Produkte auf überraschende Weise.<br />

Auf den Teller kommt der Jungholzer Ochs mit Hefebuchtel<br />

und Buttermilchbruch. Das Wiggensbacher Lamm veredelt er<br />

mit Züngerlvinaigrette und Holzkohlen-Gnocchi, denn: „Der<br />

70 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Maestros am Herd | ALLGÄU GENIESSEN<br />

Denn zu einem anspruchsvollen und kreativen Menü<br />

gehören auch entsprechende Kräuter.<br />

Gast muss einmal mit der Gabel durch den Teller fahren und beim<br />

Runterschlucken muss es wumm machen.“ Ein viergängiges Menü<br />

kostet am Ende knapp 100 Euro. Schneller weiß, dass das viel<br />

Geld für ein Essen ist. Aber in seinen Augen sollte die Gourmet-<br />

Küche ein Ausrufezeichen setzen, demonstrieren, was mit regionalen<br />

Produkten möglich ist und andere Gasthäuser, Restaurants<br />

und Köche zum Nach- und Umdenken anregen. „Kässpatzen-<br />

Krautkrapfen-Einerlei“, meint er, „muss ein Ende haben.“<br />

Schneller plädiert dafür, dass die etablierten, erfolgreichen Köche<br />

ihr „gastronomisches Kirchturmdenken“ beenden und mit<br />

Freude Rezepte weitergeben. Er wünscht sich faire Arbeitgeber<br />

und Küchenchefs, damit Nachwuchskräfte am Herd nicht verbrannt<br />

<strong>werden</strong>. „Junge, kreative Köpfe tun uns im Allgäu gut.“<br />

Damit gibt er den (Rühr-)Stab direkt an Simon Schlachter<br />

weiter. Der 26-Jährige strebt ebenfalls nach einer Michelin-Auszeichnung<br />

– und zwar auf eine neue, junge, freche Art. Er kocht<br />

im Burghotel Falkenstein, das auf 1250 Metern liegt. Bei ihm<br />

gibt es weder gestärkte Tischdecken noch steife Etikette. Es ist<br />

schlicht und ergreifend die Gourmet-Revolution, die der junge<br />

Koch im Allgäu plant. Er hat zwar in seinen zehn Wanderjahren<br />

in verschiedenen Sterne-Restaurants gelernt, wie man die Teller<br />

mit edelsten Produkten bestückt, und alles millimetergenau anrichtet.<br />

Aber genau das will Schlachter durchbrechen: „Das kann<br />

man anders machen, und es gibt Beispiele, dass es funktioniert.“<br />

Er verzichtet bewusst auf einen Sommelier, wählt die Weine<br />

selbst aus und konzentriert sich auf neue Tendenzen: „Saftreise<br />

statt Weinreise – es muss ohnehin immer einer mit dem Auto fahren.“<br />

Die Menüfolge in Form von Vorspeise, Zwischengericht,<br />

Hauptgang und Nachtisch bleibt, aber Schlachter, der das Burghotel<br />

gerade im großen Stil umgebaut hat, strebt ein „Sharing-<br />

Konzept“ an, bei dem jeder Gang in Häppchen und Gläschenform<br />

daherkommt. Das sorge für Kommunikation, glaubt er. Auf<br />

Allgäuer Hoch-Küche<br />

· Pavo (Pfronten, Burghotel Falkenstein): Seit Mai sind die Türen<br />

nach einem Umbau im PAVO wieder geöffnet – von Donnerstag<br />

bis Sonntag. Ruhetage: Montag bis Mittwoch. Küchenchef:<br />

Simon Schlachter. www.burghotel-falkenstein.de<br />

· Restaurant Schlossanger Alp (Pfronten): täglich von<br />

12 bis 14 und von 18.30 bis 21 Uhr. Küchenchef:<br />

Barbara Schlachter-Ebert. www.schlossanger.de<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 71


ALLGÄU GENIESSEN | Maestros am Herd<br />

72 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Maestros am Herd | ALLGÄU GENIESSEN<br />

einen ausgefallenen Tomatensalat kann ein Rindfleisch-<br />

Gang folgen. Der besteht bei Schlachter aus Braten-, Schmorstücken<br />

und Innereien. Die Zwiebeln klatscht er nicht einfach auf<br />

den Rostbraten oben drauf, sondern serviert sie in mehrfacher<br />

Ausführung: geschmort, geröstet, gegrillt, als Creme.<br />

Als Beilagen reicht der Pfrontener zum Beispiel Bratkartoffeln<br />

2.0. Sehen aus wie viereckige Kroketten, schmecken aber wie<br />

Kartoffeln aus der Pfanne. Auch Klassiker<br />

wie Krautkrapfen („Wer kocht heute noch<br />

so was?“) sollen bei ihm die Wiederauferstehung<br />

feiern. Natürlich auch neu interpretiert<br />

und auf überraschende Weise kombiniert.<br />

Seine erfolgsversprechenden Ansätze laufen<br />

unter dem Motto „Allgäu trifft Asien“. Mehr als zehn Wochen<br />

war er in Fernost unterwegs, um neue Inspiration zu bekommen.<br />

Er hat festgestellt, dass wir in Deutschland „geschmacklich hinterherhinken“.<br />

Vor allem in Sachen Gewürze wäre aus seiner Sicht noch viel<br />

möglich. Ihm ist aber klar, dass er dosiert vorgehen muss. Denn<br />

mit seinen erst 26 Jahren hat er nicht nur beachtliche elf Jahre<br />

Küchen-Erfahrung, sondern auch eine ganz feine Menschenkenntnis.<br />

Man darf nicht vergessen, dass er als Jungspund im<br />

heimischen Betrieb zum Küchenchef avancierte, wo er auf ein<br />

eingespieltes Team traf.<br />

„Wir hinken<br />

in Deutschland<br />

geschmacklich hinterher.“<br />

Schlachter besitzt die Fähigkeit, Leute hinter sich zu bringen<br />

und zu motivieren. Mit ihnen einen neuen, ausgefallenen, risikobehafteten<br />

Weg zu gehen. Seine Eltern, die das Haus vor 30 Jahren<br />

gekauft haben, geben ihm dabei alle Freiheiten. Sie wissen,<br />

wie zielstrebig ihr Sohn ist und dass er Kochen als seine Lebensaufgabe<br />

versteht. Schon als kleiner Junge stellte sich Schlachter<br />

auf die geöffnete Ofenklappe, damit er im Topf auf dem Herd<br />

rühren konnte.<br />

Die Küche des Burghotels gilt schon lange<br />

als experimentierfreudig und niveauvoll, die<br />

Krönung will der junge Chefkoch aber ohne<br />

Kaviar, Hummer und Entenstopfleber schaffen.<br />

Der Star eines Gangs kann auch mal rote<br />

Beete sein. Schlachter holt sich leckere Produkte und Zutaten aus<br />

der Heimat und aus den Alpen, will aber keine Kompromisse eingehen.<br />

Vor allem in Sachen Fisch könne er nicht ausschließlich<br />

regional denken: „Ich will auch etwas aus dem Atlantik.“<br />

Mit bayerischen Rindern ist er auch nicht glücklich: „Besser<br />

ein richtiges US-Beef. Für einen normalen Zwiebelrostbraten<br />

kommt keiner zu mir herauf.“ Die Anfahrt zum Burghotel ist tatsächlich<br />

eine kleine Hürde. Eine steile, schmale Straße schlängelt<br />

sich durch den Wald. In Schlachters Restaurant thront der Gast<br />

dann allerdings 400 Meter über Pfronten. Wenn das mal keine<br />

Allgäuer Hoch-Küche ist.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 73


NA DANN, CHEERS!<br />

Der Gin des Lebens<br />

Grafik: AdobeStock, anna42f<br />

74 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Donau<br />

Günzburg<br />

Zusam<br />

Genuss-Akademie | ALLGÄU TUT GUT<br />

Ulm<br />

Augsburg<br />

Senden<br />

Kammel<br />

Königsbrunn<br />

Illertissen<br />

Günz<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Schwabmünchen<br />

Lech<br />

Wertach<br />

Biberach<br />

Mindelheim<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Buchloe<br />

Iller<br />

Memmingen<br />

Bad Wörishofen<br />

Kaufbeuren<br />

Leutkirch<br />

Schongau<br />

Ravensburg<br />

Marktoberdorf<br />

Kempten<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Lechbruck<br />

Bodensee<br />

ldkirch<br />

Lindau<br />

In Vils, gleich an der Deutsch-<br />

Österreichischen Scheidegg Grenze, hat<br />

Braumeister Oberstaufen Andreas Immenstadt Heiß<br />

eine Genuss-Akademie Sonthofen<br />

Tirol eröffnet. Dort können<br />

Interessierte in die Welt<br />

Oberstdorf<br />

von Bier, Whisky, Gin und Rum<br />

eintauchen. Entweder mit einem<br />

Riezlern<br />

fach kundigen Tasting oder wenn sie<br />

selbst zum Braumeister und Schnapsbrenner<br />

<strong>werden</strong> wollen. Unser Autor<br />

Warth<br />

ist eingetaucht in die Welt des<br />

Gin-Destillierens.<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

TEXT & FOTOS Christian Mörken<br />

Iller<br />

Lech<br />

Nesselwang<br />

Tannheim<br />

London im Jahr 1803: Ein Mann mit<br />

fleckigem Rock, ausgetretenen<br />

Füssen<br />

Schuhen und einem verbeulten<br />

Zylinder läuft nachts durch eine<br />

Vils<br />

Straße im Eastend. Nebelschwaden wabern<br />

über dem Kopfsteinpflaster, aus einem Pub<br />

Reutte<br />

klingt Gesang und von irgendwo hört man<br />

das Bellen eines Hundes. Der Mann schaut<br />

sich um. Als er sich sicher ist, dass ihm niemand<br />

folgt, macht er zwei Schritte auf ein Haus zu. Vor<br />

einer niedrigen Holztür<br />

Ehrwald<br />

bleibt er stehen. In der Mitte der<br />

Holztür befindet sich eine Holzfigur – eine schwarze Katze.<br />

Der Mann zieht ein Pennystück aus der Hosentasche und wirft<br />

Nassenreith<br />

es in einen Schlitz unterhalb des Mauls der Katzenfigur. Dann<br />

holt er eine Flasche aus seiner linken Rocktasche und hält diese<br />

unter die linke Pfote der Holzfigur. Kurz darauf hört man eine<br />

Imst<br />

Flüssigkeit in die Flasche gluckern. Sobald die Flasche gefüllt<br />

ist, lässt der Mann sie wieder in seinem Rock verschwinden und<br />

stapft eiligen Schrittes in die Dunkelheit der nächsten Gasse.<br />

„Und deshalb heißt dieser Gin Old Tom Gin“, erklärt Andreas<br />

Heiß, Dipl. Ingenieur für Brauwesen und Sommelier. „Der<br />

schwarze Kater, auf Englisch Tomcat, als Zeichen für Orte,<br />

Forggensee<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 75


ALLGÄU TUT GUT | Genuss-Akademie<br />

an denen illegal Gin verkauft wurde, gab diesem<br />

Gin seinen Namen.“ Vor Andreas Heiß sitzen knapp<br />

20 überwiegend männliche Zuhörer und nicken<br />

interessiert. In der letzten Stunde hat er<br />

sie in die Welt des Gins eintauchen<br />

lassen. Angefangen mit der<br />

Erfindung der klaren Spirituose<br />

„ Der schwarze<br />

Kater als Zeichen<br />

für illegale<br />

Brennereien.“<br />

in den Niederlanden, bis zum<br />

Verbot des Gin-Destillierens<br />

in Großbritannien, weil<br />

die beliebte Spirituose zum<br />

Problem geworden war. In der<br />

Folge entstanden überall im<br />

Königreich illegale Destillen,<br />

die als Erkennungszeichen den<br />

Schwarzen Kater wählten.<br />

Würde Andreas Heiß seine Genussakademie<br />

in Deutschland betreiben,<br />

bräuchte er <strong>wahr</strong>scheinlich auch einen<br />

schwarzen Kater an seiner Tür, denn das<br />

Brennen und Destillieren von Schnäpsen<br />

ist in Deutschland gesetzlich stark reglementiert.<br />

In Österreich hingegen sind die Rahmenbedingungen<br />

etwas großzügiger. Deshalb entschloss sich der Pfrontener vor<br />

einigen Jahren, den Schritt über die Grenze zu wagen und seine<br />

Akademie im Grenzort Vils zu eröffnen. Hier kann er neben<br />

Gin, Whisky- und Rumverköstigungen auch Seminare anbieten,<br />

bei denen die Teilnehmer ihr eigenes Bier brauen, Whisky oder<br />

Schnaps brennen und Gin destillieren können. Die Teilnehmer<br />

erfahren ganz direkt, wie es ist, eine Spirituose herzustellen – und<br />

das in angemessener Umgebung.<br />

Alles an der Einrichtung erinnert an klassische, englische Salons.<br />

Mit dunklem Holz vertäfelte Wände, Ledermöbel, indirektes<br />

Licht und scheinbar endlose Regale voller Gin-, Whisky-, Rumund<br />

Schnapsflaschen aus aller Welt. Auf den Tischen stehen<br />

kupferne Destillen, für jeden Teilnehmer eine eigene.<br />

Keiner im Raum kann es erwarten, endlich selbst Hand anzulegen<br />

und den eigenen Gin zu destillieren. Doch bevor es soweit<br />

ist, bittet Andreas Heiß alle Teilnehmer an die große Bar. Mit<br />

dem gerade Erlernten sollen wir uns nun für einen Gin entscheiden.<br />

Ob London Dry Gin, Dry Gin, Old Tom oder Plymouth<br />

Gin – aus jedem dieser vier Grundtypen mixt uns Heiß einen<br />

Gin Tonic. Dabei hat er nicht nur zahlreiche verschiedene Gin-<br />

Marken zur Verfügung, sondern auch verschiedene Tonics, die<br />

76 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Genuss-Akademie | ALLGÄU TUT GUT<br />

Grafiken: AdobeStock, Maria.Epine<br />

jeweils optimal zu den verschiedenen Gins passen. Dann geht es<br />

endlich los. Die Teilnehmer greifen zu einfachen Papptellern und<br />

schreiten durch den Raum, in dem Andreas Heiß zahlreiche verschiedene<br />

Kräuter, Gewürze und verschiedenes Obst bereitgestellt<br />

hat. Diese „Botanicals“, wie sie in der Fachsprache heißen,<br />

bestimmen den Charakter eines Gins. Grundlage ist immer der<br />

Wacholder.<br />

Dazu können dann nach Belieben Kardamom, Hibiskus,<br />

Koriander, Sternanis, Lavendel, Vanille, Ingwer, Orangen,<br />

Limonen etc. hinzugefügt <strong>werden</strong>. Erlaubt ist, was schmeckt.<br />

Der beliebte Gin „Monkey 47“ verdankt seinen Namen zum<br />

Beispiel den 47 Botanicals, die in ihm stecken.<br />

Kaum haben alle ihre Mischung gefunden, befüllen die Teilnehmer<br />

die kleine Destille mit 20%igem Alkohol. Über diesen<br />

wird anschließend der Aromakorb mit den Botanicals gehängt<br />

und der Deckel mit dem gewundenen Röhrchen aufgesetzt. Zuletzt<br />

zünden alle den Brenner unterhalb der Destille an.<br />

Nun heißt es warten. Kaum ist der Alkohol heiß genug,<br />

verdampft er durch den Aromakorb und gelangt in das<br />

Röhrchen, das außerhalb der Destille spiralförmig nach unten<br />

führt. Dabei kühlt sich der Alkohol ab und tropft langsam in den<br />

bereitgestellten Becher.<br />

Andreas Heiß fordert die Teilnehmer auf, mit einem kleinen<br />

Löffel immer mal wieder einige der Tropfen zu probieren. Erst<br />

jetzt wird manchem bewusst, wie faszinierend das Destillieren<br />

ist. Denn von Minute zu Minute ändert sich das Aroma. Dringen<br />

zunächst die starken Zitrusaromen durch, schmeckt man kurz<br />

darauf die Fichten- oder Vanillearomen oder was man sonst noch<br />

in seinem Aromakorb kombiniert hat.<br />

Am Ende hat jeder einen kleinen Blechbecher voll mit Gin.<br />

Zum Trinken ist dieser aber noch zu stark. Andreas Heiß<br />

zeigt deshalb, wie man die benötigte<br />

Menge Wasser kalkuliert, die man<br />

dem Gin zufügen muss, um auf<br />

die 40 % Alkoholgehalt zu<br />

kommen.<br />

Wer anschließend möchte,<br />

kann seinen Gin mit Zucker<br />

süßen oder auch mit<br />

Lebensmittelfarbe färben<br />

– den Möglichkeiten sind<br />

keine Grenzen gesetzt.<br />

Doch die meisten Teilnehmer<br />

sind schon wieder dabei,<br />

ihre Botanicals für die nächste<br />

Destillation auszusuchen. Denn<br />

eines ist nun jedem Teilnehmer klar:<br />

Die Geschmacksvariationen des Gins sind fast<br />

unendlich. Das macht ihn <strong>wahr</strong>scheinlich bis<br />

heute so beliebt.<br />

„Ihr könnt gerne<br />

mit einem kleinen<br />

Löffel probieren.“<br />

Beste Qualität<br />

ist für uns ganz<br />

natürlich<br />

KÖSTLICHE<br />

VIELFALT<br />

Qualität und Frische des Rohstoffs Milch <strong>werden</strong> in der<br />

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die Produktion und Reifung bis hin zum Verpacken<br />

unterliegen wir strengsten Kontrollen<br />

und erfüllen sämtliche an uns gestellte<br />

Anforderungen – und das schmeckt man!<br />

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Landstraße 41<br />

87452 Kimratshofen<br />

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Telefon +49 (0) 8373 9801 – 0<br />

Fax +49 (0) 8373 9801 – 25<br />

***<br />

<strong>Griaß</strong><br />

info@allmikaes.de<br />

di’ Allgäu | 77<br />

www.allmikaes.de


Foto (See): stock.adobe.com, Jacob Lund Photography | Foto (Carina): Alissa von Schmidsfeld<br />

Carinas Picknick-Tipps<br />

TITEL | Neuschwanstein<br />

NAUS AN<br />

See<br />

Was gibt es Schöneres? Die Sonne lacht,<br />

man genießt ein paar freie Stunden<br />

und fährt bei traumhaftem Sommerwetter<br />

„naus an See“. Fehlt nur eines: was Leckeres<br />

für den kleinen Hunger zwischen Spaß,<br />

Glück-im-Bauch und Faulsein. :)<br />

Hier ein paar einfache Picknick-Rezepte:<br />

PS: Alle Rezepte (bis auf den Sprizzer)<br />

lassen sich wunderbar am Vortag vorbereiten.<br />

Gemüse -<br />

78 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />

OFEN-<br />

• Das Gemüse in grobe Stücke<br />

schneiden und auf einem<br />

Backblech verteilen.<br />

• Feta darüber bröseln,<br />

Rosmarin- und Thymianzweige<br />

darauf legen, dann alles mit<br />

Olivenöl beträufeln und würzen.<br />

• Das Blech bei 220 Grad in den<br />

vorgeheizten Ofen (Heißluft)<br />

schieben und so lange dort<br />

lassen, bis das Gemüse eine<br />

bräunliche Grilloptik bekommt.<br />

• Nun noch das Dressing<br />

zubereiten: Olivenöl, Balsamico,<br />

Zitronensaft, Basilikum, Schnittlauch<br />

und etwas Salz/Pfeffer<br />

mit dem Gemüse vermengen<br />

uuuund<br />

FERTIG!<br />

SALAT<br />

• Zucchini<br />

• Paprika gelb + orange<br />

• 4 Kartoffeln (vorwiegend festkochend)<br />

• 1 Süßkartoffel<br />

• ein paar kleine Tomaten<br />

• frische Gewürze (z.B. Rosmarin,<br />

Thymian, Basilikum, Schnittlauch)<br />

• Olivenöl und Balsamico<br />

• Kreuzkümmel, Paprika,<br />

Salz, Pfeffer<br />

• etwas Zitronensaft<br />

• Feta<br />

ein<br />

DAZU:<br />

grüner<br />

Salat<br />

(Dressing z.B.<br />

im Marmeladenglas<br />

transportieren)<br />

Ich wünsche<br />

euch allen<br />

einen gar<br />

wundervoll tollen<br />

Sommer<br />

Bleibt gesund!<br />

Eure Carina


Ein<br />

Oliven<br />

Glas<br />

Peperoni<br />

und ein paar<br />

oder Ähnliches<br />

Tomate -<br />

MOZZARELLA-<br />

BRÖTCHEN<br />

Einfach<br />

ABKÜHLEN<br />

lassen und<br />

einpacken!<br />

Neuschwanstein | TITEL<br />

• Ciabatta (vom Vortag,<br />

damit es nicht mehr so knusprig<br />

ist; oder die Aufback-Variante)<br />

• Mozzarella (in Scheiben)<br />

• Tomaten (in Scheiben)<br />

• Basilikumpesto<br />

• Kräutersalz + Bruschettagewürz<br />

oder Tomate-<br />

Mozzarella-Gewürz<br />

• Das Ciabatta in ca. 8 cm<br />

breite Stücke schneiden und<br />

jeweils längs halbieren<br />

• Jedes Stück mit Pesto<br />

bestreichen, erst mit Tomaten,<br />

dann mit Mozzarella belegen<br />

und zum Schluss würzen<br />

• Im 200 Grad heißen Ofen<br />

(Heißluft) überbacken,<br />

bis es optisch schön ist :)<br />

Lemon -<br />

SPRIZZER<br />

Prosecco • Limoncello • Mineralwasser<br />

Zitronenscheiben • evtl. ein Zitronenblatt<br />

Prosecco, Likör und Wasser in eine mit<br />

Kühlakkus befüllte Kühltasche und los geht´s!<br />

Gläser nicht vergessen :)<br />

Am See: Prosecco, ein Stamperl Limoncello<br />

und ein Schuss Mineralwasser in ein Glas füllen<br />

und mit Zitronenscheibe und Zitronenblatt<br />

dekorieren.<br />

PROOSCHT!<br />

Zitronen -<br />

WÜRFEL<br />

• 350 g Butter<br />

• 200 g Zucker<br />

• 1 Päckchen Vanillezucker<br />

• 6 Eier<br />

• Schale von 2 Zitronen<br />

• 350 g Mehl<br />

• 3 Teelöffel Backpulver<br />

• Puderzucker<br />

• Zitronensaft<br />

TIPP:<br />

Blech mit<br />

Backpapier auslegen,<br />

um das Einfetten<br />

zu umgehen<br />

DEKO:<br />

Zitronenmelisse-<br />

Blatt<br />

• Butter, Zucker, Vanillezucker<br />

und Eier schaumig schlagen.<br />

• Zitronenschale, Mehl und<br />

Backpulver unterrühren,<br />

bis ein glatter Teig entsteht.<br />

• Den Teig auf ein hohes<br />

Backblech geben und bei<br />

160 bis 180 Grad (Heißluft)<br />

ca. 20 Minuten backen.<br />

• Sobald der Kuchen<br />

abgekühlt ist: Eine Glasur<br />

aus Puderzucker und<br />

Zitronensaft anrühren und<br />

den Kuchen bestreichen.<br />

• Sobald die Glasur fest ist:<br />

Den Kuchen in Würfel<br />

schneiden und fürs<br />

See-Picknick einpacken.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 79


Relaxen oder<br />

Sport treiben<br />

Ein Ort zum Relaxen gefällig – und dazu noch mit einer<br />

beinahe schon südländischen Atmosphäre? Dann ist der<br />

Hopfensee im Ostallgäu das richtige Ausflugsziel. Gleichwohl<br />

kann man dort auch aktiv sein. Segeln, Windsurfen<br />

und Kitesurfen, Ruder- und Tretbootfahren: alles kein<br />

Problem an der „Schwäbischen Riviera“.<br />

Über das<br />

Wasser fegen<br />

Adrenalin pur verspricht der Inselsee Allgäu in Blaichach. Dort<br />

können sich Sportliche und Mutige auf Wasserskiern oder<br />

Wakeboard an drei Anlagen austoben. Gut zu wissen: Helm,<br />

Schwimmweste sowie Wasserski können kostenlos ausgeliehen<br />

<strong>werden</strong>. In Anfängerkursen erlernen Einsteiger die wichtigsten<br />

Grundkenntnisse für mehr Sicherheit auf dem Wasser.<br />

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Pilgerwege und Wiesengänger-Route<br />

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Der Ferienort Ottobeuren ist ein hervorragender<br />

Ausgangspunkt, um die erholsame Natur und<br />

geschichtsträchtige Stätten im Allgäuer Voralpenland<br />

zu entdecken. Geprägt ist der Ort von der<br />

eindrucksvollen, im 8. Jahrhundert gegründeten<br />

Benediktinerabtei und von Pfarrer Sebastian<br />

Kneipp, der nahe Ottobeuren geboren wurde.<br />

70 Jahre Ottobeurer Konzerte<br />

Klassik-Konzerte von Mai bis September<br />

Anton Bruckner: „Symphonie Nr. 7“ E-Dur<br />

So., 30. Juni, 15 Uhr, Basilika<br />

Georg Friedrich Händel: „Der Messias“<br />

„70 Jahre Ottobeurer Basilikakonzerte 1949 – 2019“<br />

So., 21. Juli, 15 Uhr, Basilika<br />

Giacomo Puccini: „Messa di Gloria“<br />

Giuseppe Verdi: Quattro Pezzi Sacri“<br />

So., 22. September, 15 Uhr, Basilika<br />

Kaisersaalkonzerte 2019: 1. Juni bis 21. September<br />

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18. Mai: Markus Lüpertz liest aus seinem szenischen<br />

Traktat „MichaelEngel”.<br />

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„Allgäu“ mit Friedrich Hechelmann & Philipp<br />

Reisacher & Diether Kunerth.<br />

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Tellerrand hinaus. Das Wichtigste: ualität und die Zufriedenheit der Gäste.<br />

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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 81


ALLGÄU GENIESSEN | Allgäuer Brauhaus<br />

Harmonisch<br />

&<br />

KÜHL<br />

frisch<br />

1394<br />

Es gibt den ersten<br />

urkundlichen Nachweis, und<br />

in den Stadtarchiven wird die Stiftsbrauerei<br />

erstmals erwähnt.<br />

1556 Das „Wirtshaus hinterm Berg<br />

naechst beim Stüft“ wird erstmals urkundlich<br />

erwähnt. Noch heute ist der<br />

Brauereiausschank „Zum Stift“<br />

vom Allgäuer Brauhaus erstes<br />

Haus am Platz.<br />

1911<br />

Die Gründung der<br />

Allgäuer Brauhaus AG durch<br />

August Weixler wird am 28. Januar in<br />

das Aktienregister eingetragen.<br />

1950er Die Geburtsstunde des<br />

Allgäuer Büble Biers.<br />

2004 Das Allgäuer Brauhaus feiert Eröffnung<br />

der neuen Braustätte in Marktoberdorf<br />

(Ortsteil Leuterschach). Verwaltung<br />

und Vertrieb bleiben weiterhin in<br />

Kempten.<br />

82 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Allgäuer Brauhaus | ALLGÄU GENIESSEN<br />

2011 In Verpflichtung<br />

einer über 600-jährigen<br />

Brautradition braut das Brauhaus<br />

ein Bier wie zu Gründerzeiten – das<br />

Allgäuer Brauhaus Original.<br />

2019 Gefeiert wird 625 Jahre<br />

Brautradition aus Kempten.<br />

Eine der ältesten Brauereien feiert: Das Allgäuer Brauhaus,<br />

erstmals urkundlich 1394 erwähnt, wird 625 Jahre alt. Was zum<br />

Geburtstag geplant ist, wie wichtig Tradition ist, was ein gutes<br />

Bier ausmacht? Vorstand Heinz Christ gibt die Antworten.<br />

INTERVIEW Freddy Schissler<br />

Sie sind passionierter Biertrinker – richtig?<br />

Heinz Christ: Natürlich verkoste ich unsere Biere<br />

hin und wieder professionell mit unseren Braumeistern.<br />

Das ist aber richtige Arbeit und hat mit<br />

einem Feierabendbier wenig gemein. Das aber genieße<br />

ich dann gerne.<br />

Nennen Sie fünf Adjektive, die ein gutes Bier ausmachen.<br />

Christ: Genussvoll, charakterstark, harmonisch, kühl, frisch.<br />

und Supermärkten beim Kauf eines Kastens aus unserem Sortiment<br />

gratis dazugibt, so lange der Vorrat reicht. Das Besondere:<br />

Der Jubiläumstaler lässt sich bei 100 teilnehmenden Partnern<br />

in der Gastronomie gegen ein 0,5 Liter Allgäuer Brauhaus Bier<br />

einlösen – und das bis Jahresende. Bierkenner können Nostalgieschilder<br />

auf unserer Jubiläumsseite im Internet gewinnen. Ein<br />

Höhepunkt wird zudem unser Jubiläumskonzert im September<br />

sein. Wir haben eine tolle Band engagiert – mehr will ich noch<br />

nicht verraten. Nur so viel: Karten dafür gibt‘s nur zu gewinnen.<br />

Fotos & Repro: Ralf Lienert<br />

Das Allgäuer Brauhaus feiert Jubiläum – welche Stärken sind<br />

notwendig, um sich so lange auf dem Biermarkt zu behaupten?<br />

Christ: Ein Pauschalrezept gibt es nicht. Erfolg ist immer das<br />

Ergebnis vieler Faktoren. Sicher ist: Jede Generation musste mit<br />

ihrer Zeit gehen. Denn die Wünsche der Konsumenten ändern<br />

sich. Früher wurde Bier zum Beispiel in offenen Krügen ausgeschenkt,<br />

Flaschenbiere gab es noch nicht. Verkauft wurde das Bier<br />

auch nur rund um den Schornstein der jeweiligen Brauerei, erst<br />

im Laufe der Zeit entstand die Belieferung. Oder nehmen wir<br />

die Verkaufsstellen: Das Bier holte man direkt bei der Brauerei,<br />

vielleicht noch beim Wirt in der Nachbarschaft. Inzwischen gibt<br />

es Getränkemärkte, Tankstellen oder auch Lieferdienste. Doch<br />

eines bleibt: Die Mitarbeiter sind das Wichtigste. So wie unsere<br />

rund 130 Brauhäusler: Mit Leidenschaft und Herzblut sind sie<br />

tagtäglich bei der Sache.<br />

Welche Jubiläums-Aktionen gibt es?<br />

Christ: Wir haben eine eigene Währung eingeführt: den Allgäuer<br />

Brauhaus Jubiläumstaler, den es in den beteiligten Getränke-<br />

Wie wichtig sind für Sie Begriffe wie Tradition und Jubiläum?<br />

Heinz Christ: Eine große Historie alleine ist noch kein Garant<br />

für eine ebensolche Zukunft. So dürfen wir zwar stolz auf unsere<br />

625-jährige Tradition sein – damit sind wir eine der ältesten<br />

Brauereien in Deutschland. Doch darauf dürfen wir uns keinesfalls<br />

ausruhen. Denn unser Jubiläum können wir nur feiern, weil Generationen<br />

das Allgäuer Brauhaus mit großem Engagement und<br />

vorausschauendem Blick zu dem gemacht haben, was es heute ist.<br />

Verantwortung und Verpflichtung ist es, diesen Weg fortzusetzen.<br />

Wie wichtig ist für Sie der Begriff Heimat?<br />

Heinz Christ: Unser Allgäuer Brauhaus trägt seine Heimat bewusst<br />

nicht nur im Namen. Wir sind auch in der Region vielfältig<br />

engagiert, auf Veranstaltungen, im Brauchtum und im Sport,<br />

genauso wie in der Gastronomie. Und wir bleiben unseren Wurzeln<br />

treu: Unseren Stammsitz haben wir in Kempten, direkt über<br />

der historischen Fasshalle, während wir in unserer hochmodernen<br />

Braustätte in Marktoberdorf brauen, in Fässer und Flaschen<br />

abfüllen sowie von dort ausliefern.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 83


Foto: Alexander Fuchs<br />

84 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Allgäu entdecken<br />

Wussten Sie, dass … auf diesem stimmungsvollen Bild gerade der untere Gaisalpsee am Fuße des<br />

Rubihorns von den letzten Sonnenstrahlen sanft in den Schlaf gewiegt wird? Soeben ist der<br />

leuchtende Planet im Begriff, hinter der Hörnergruppe unterzugehen. Wie ein silberner Strom<br />

schlängelt sich die Iller im Tal durch flache, grüne Landschaft gen Norden Richtung Sonthofen. Ein<br />

letztes Mal glimmt ihr Wasser auf, ehe die Sonne das Licht ausknipst und die Iller bis zum nächsten<br />

anbrechenden Morgen ihres Funkelns beraubt. Der letzte Wanderer kann sich nicht sattsehen<br />

und sollte sich doch längst an den Abstieg machen, ehe die Dunkelheit über ihm hereinbricht.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 85


86 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Lama-Wanderung | ALLGÄU ENTDECKEN<br />

ZOTTELIGE VIERBEINER<br />

Eisbrecher<br />

für die Seele<br />

Donau<br />

Günzburg<br />

Zusam<br />

Ulm<br />

Augsburg<br />

Mit Kühen sind die Allgäuer vertraut, weniger hingegen mit Lamas.<br />

Dabei Senden versprühen die flauschigen Andenbewohner besonderen Charme.<br />

Sie sind gefräßig, gemütlich und gelassen. Obendrein Königsbrunn eignen sie<br />

sich als Begleiter für Krumbach<br />

eine ausgedehnte Wanderung. Wir haben dem Hof<br />

Illertissen „Pichincha Llamas“ bei Kaufbeuren einen Besuch abgestattet.<br />

Günz Günz<br />

Kammel<br />

Mindel<br />

Schwabmünchen<br />

Lech<br />

Wertach<br />

vensburg<br />

densee<br />

Lindau<br />

Biberach<br />

Bregenz<br />

TEXT Isabelle Gassama<br />

FOTOS Matthias Becker<br />

Iller Iller<br />

Memmingen<br />

Mindelheim<br />

Von ganz hinten in unserer 13-köpfigen<br />

Lama-Mensch-Kolonne dringt<br />

ein Kichern nach vorne. Ernesto, ein<br />

fuchsroter Wallach, hat sich wieder<br />

einmal am Wegesrand im dichten Gras festgefressen.<br />

Er lässt Leutkirch<br />

sich auch nicht beeindrucken, wenn jemand am<br />

anderen Ende der Führleine beide Fersen in den Boden stemmt,<br />

um ihn fortzuzerren. Selbst wenn sich der Rest der Mannschaft<br />

schon einige Meter entfernt hat, bleibt Ernesto Kemptengelassen. „Die hol<br />

ich schon wieder ein“, scheint er sich zu denken.<br />

Der schwarze Lamahengst Oreo verfolgt bei dieser Wanderung<br />

Wangen<br />

Isny<br />

eine andere Strategie: Er mimt den treuen Begleiter, schnappt sich<br />

aber im vollen Lauf sämtliche Blätter der umliegenden Büsche.<br />

Besonders wählerisch ist er nicht. Alles, was ihm unter die Nase<br />

kommt, scheint gut genug, um verspeist zu <strong>werden</strong>. Nur bei den<br />

Haselnusssträuchern wird er schwach, wirft schon mal seine Strategie<br />

über den Oberstaufen Haufen und Immenstadt legt einen Halt ein. Sein Name passt<br />

also nicht nur zum schwarzen Fell und dem halb weißen Gesicht,<br />

Sonthofen<br />

Tannheim<br />

das dem Aussehen der gleichnamigen Kekse alle Ehre macht.<br />

Oreo zeigt auch eine Vorliebe für Snacks.<br />

Scheidegg<br />

Iller Iller<br />

Bad Wörishofen<br />

Es ist ein warmer Spätsommernachmittag –<br />

um nicht zu sagen heiß. Ein Grund auch, weswegen<br />

unsere Lamas im kleinen Oberbeuren,<br />

einem Ortsteil von Kaufbeuren, nicht die größte<br />

Wanderlaune haben. Bei hohen Temperaturen verkriechen<br />

Schongau sie sich lieber im Stall, damit ihnen die Sonne<br />

nicht länger auf den Pelz brennt. Herr des Hofes mit dem klangvollen<br />

Namen „Pichincha Llamas“ sind allerdings nicht die rund<br />

70 langhalsigen Andenbewohner – das ist Walter Egen. Ein hoch<br />

gewachsener Mann in dunkelblauen Jeans und weißem Hemd<br />

mit schwarzem Lechbruck Muster, der die meisten seiner Lamas überragt.<br />

Privatpersonen, Schulklassen und Betriebe können bei ihm eine<br />

Lamawanderung von ein bis drei Stunden buchen.<br />

Egen strahlt innere Ruhe aus, scheint auf diesem Hof mit<br />

den Lamas tief verwurzelt zu sein und in seinem Lebenstraum<br />

Füssen<br />

angekommen. Vor 30 Jahren verfiel der heute 60-Jährige dem<br />

Charme der gemütlichen Tiere. Er entschied sich gegen die Landwirtschaft<br />

mit Milchkühen und für die Lamazucht.<br />

Woher die Idee kam? Von Egens damaliger Lieblingsserie „Bil-<br />

Reutte<br />

der aus Amerika“. Darin wurde eines Abends die private<br />

Kaufbeuren<br />

Marktoberdorf<br />

Nesselwang<br />

Buchloe<br />

Forggensee<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Dornbirn<br />

Oberstdorf<br />

Ehrwald<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 87


ALLGÄU ENTDECKEN | Lama-Wanderung<br />

Lamahaltung in den USA vorgestellt. Zufall. Zu dieser Zeit<br />

suchte der Milchwirt nach einem zweiten Standbein. Dass die Lamas<br />

bald sein Ein und Alles sein würden, war nicht absehbar. Mit<br />

Kopfschütteln und Unverständnis reagierten seine Bekannten,<br />

als der Kaufbeurer auf die Lamazucht umstellte. Doch Egen ließ<br />

sich nicht beirren und ließ Zahlen sprechen. Zum Beispiel diese:<br />

3500 Mark, für den Landwirt ein<br />

großer Stapel an Scheinen, bekam<br />

der Lamazüchter für den Verkauf<br />

der ersten beiden Fohlen. Diese<br />

stattliche Summe sollte erst der<br />

Anfang sein.<br />

Szenenwechsel, ein Blick in den<br />

heutigen Stall: Eine blutdürstige Fliege<br />

schwirrt durch die Luft. Sie scheint<br />

sich darüber zu freuen, zwischen all<br />

den Lamas, bei deren dicker Wolle<br />

ihr kurzer Rüssel keine Chance<br />

hat, Menschen anzutreffen und<br />

beißt böswillig zu. Damit ist<br />

sie allerdings die einzig bissige<br />

Stallbewohnerin. Bevor<br />

unsere Wanderung beginnt,<br />

weist Egen uns ein. Dazu<br />

holt er aus dem Offenstall<br />

Der<br />

schüchterne<br />

Licancabur<br />

einen weißen Hengst mit wuscheliger Frisur, die ihm ständig in<br />

die Augen fällt: Licancabur, ein Chilene. Seine hintere Körperhälfte<br />

ist dunkelbraun. Zuerst<br />

legt der Südamerikaner ein<br />

wenig die Ohren an, als er wie<br />

das Schweinchen in der Mitte<br />

zwischen den neugierigen Besuchern<br />

steht. Ein Zeichen dafür,<br />

dass Licancabur angespannt ist und<br />

sagen möchte: „Kommt mir nicht<br />

zu nahe.“<br />

Die Stimmung des Hengstes hebt<br />

sich jedoch binnen Sekunden, als<br />

Walter Egen ihm erlaubt, ein paar<br />

Maul voll Gras zu naschen. Denn:<br />

Fressen geht immer.<br />

Nach der Einweisung wird es<br />

ernst. Jedem wird vom Hofherrn<br />

ein Lama zugewiesen. Es folgt die<br />

Order, sofort zur nahe liegenden<br />

Wiese zu marschieren, wo sich die<br />

Tiere erst einmal den Bauch vollschlagen<br />

können. Ansonsten würden<br />

sie sich weigern, auch nur fünf<br />

Schritte zu wandern. „Es darf bitte<br />

88 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Lama-Wanderung | ALLGÄU ENTDECKEN<br />

Unsere<br />

Autorin<br />

Isabelle<br />

niemand von euch auf den Hügel mit der Rutsche laufen. Dann<br />

fühlt sich das Lama wie das größte und alle anderen wollen hinterher“,<br />

mahnt Egen. Das gäbe Ärger.<br />

Lautes Kreischen und eine handfeste Auseinandersetzung,<br />

das wäre der Gipfel eines Streits unter Lamahengsten. Stuten<br />

sind ruhiger. „Es sei denn, du willst ihnen beim Scheren an die<br />

Wäsche“, weiß der Kaufbeurer aus Erfahrung. Dafür summen<br />

Mütter gelegentlich mit ihren Fohlen, um zu kommunizieren.<br />

Da wir für unsere Wanderung ausschließlich<br />

mit männlichen Artvertretern Vorlieb nehmen,<br />

bekommen wir es leider nicht zu hören<br />

und vermeiden auch sorgsam den Kampf um<br />

den Thron auf dem kleinen Hügel mit der<br />

Rutsche.<br />

Wir versammeln uns lieber alle auf der Wiese. Alle bis auf einen:<br />

Mikey, ein Lama mit langem, braunem Fell sowie weißem<br />

Hals und Kopf, auf dem buschige Ohren sitzen. Er hat Gelüste<br />

nach Busch. Stur biegt er vor dem heiligen Hügel ab und tut sich<br />

an den Blättern gütlich. „Ist das giftig?“, ruft Mikeys Führer panisch<br />

zum Rest der Gruppe hinüber. Doch Egen gibt humorvoll<br />

Entwarnung: „Dann wären hier schon alle Lamas tot.“<br />

Während die übrigen Lamas genüsslich die Zähne ins Gras<br />

schlagen, halten wir respektvoll Abstand zu unseren pelzigen Begleitern.<br />

Die Urangst eines jeden Europäers, der sich auf wenige<br />

Meter einem Lama nähert, spukt durch unsere Köpfe: angespuckt<br />

„Gerade Menschen mit<br />

Behinderung geht bei meinen<br />

Tieren das Herz auf.“<br />

<strong>werden</strong>. Doch diese Angst ist unbegründet. Lamas spucken in<br />

der Regel nur auf Artgenossen, zum Beispiel, wenn sie streiten.<br />

Wächst das Tier artgerecht auf und hat keine Charakterstörung,<br />

sieht es den Menschen nicht als Artgenossen an und spuckt folglich<br />

nicht.<br />

Besonders wenn eine Gruppe von Menschen mit Behinderung<br />

zur Lamawanderung aufbricht, fällt Egen auf, wie friedvoll die<br />

Tiere sind. Kein Wunder, dass Lamas mancherorts für Therapien<br />

eingesetzt <strong>werden</strong>. „Lamas sind Eisbrecher“,<br />

schwärmt Egen. „Gerade Menschen mit Behinderung<br />

geht in Gegenwart meiner Tiere<br />

das Herz auf.“<br />

Mutige trauen sich vor einer Wanderung<br />

auf die Lamawippe. Dabei stehen sich<br />

Mensch und Lama allerdings nicht gegenüber. Denn dann könnte<br />

vermutlich keiner von uns Zweibeinern je wieder einen Fuß auf<br />

den Boden setzen. Vielmehr laufen wir Seite an Seite mit unserem<br />

Lama auf die große Holzwippe. Sie kippt, sobald wir über<br />

die Mitte treten. Bumm! Während Mensch sich darauf gefasst<br />

macht, dass Lama vor Schreck gleich durchbrennt, zuckt letzteres<br />

mit keiner seiner langen, dichten Wimpern. Ernesto hat es eilig.<br />

Er trabt fast schon auf die Wippe zu. Seine Wandergenossin weht<br />

wie ein Fähnchen im Wind hinter ihm her. Bemüht, Schritt zu<br />

halten. Bemüht, nicht allein auf der falschen Seite der Wippe zu<br />

landen und durch die Luft zu fliegen.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 89


ALLGÄU ENTDECKEN | Lama-Wanderung<br />

Laubfetischist<br />

Oreo<br />

Woher die plötzliche Hektik kommt?<br />

Nicht etwa, weil Ernesto das Wippen so viel<br />

Freude bereitet und er es kaum erwarten kann.<br />

Möglichst schnell weiterfressen – danach steht dem<br />

fuchsroten Wallach der Sinn.<br />

Als auch der größte Lamabauch – also Ernestos –<br />

zumindest halbwegs mit Gras befüllt ist, wollen wir<br />

aufbrechen. Nur wie? Der Züchter sagt: „Einfach den<br />

Weg runter links.“ Wir denken: „Und wie erkläre ich<br />

das meinem Lama?“ Denn auch mit leichtem Zug auf<br />

der Leine schafft es keiner von uns, sein Tier von der<br />

saftigen Wiese loszueisen. Zu zaghaft gehen wir vor.<br />

Licancabur sieht zwar aufgrund seiner üppigen Frisur<br />

nicht, dass um ihn herum sämtliche Menschen<br />

in Aufbruchsstimmung an Führleinen zerren.<br />

Doch sein Halfter spannt seit einer Weile unangenehm.<br />

Er beschließt, sich dem Willen seiner<br />

jungen Führerin zu ergeben, hebt stolz<br />

den Kopf und macht einige Schritte. Neugierig<br />

ist er ja durchaus auf die Welt fernab<br />

der Heimat. Dort gibt es eine Menge anderer<br />

Tiere zu entdecken. Dann schaut er irritiert<br />

um sich. „Wieso kommt denn keiner?“,<br />

scheint er sich zu fragen. Schon ist<br />

ihm die Wanderlust wieder vergangen.<br />

Der Junge<br />

Vincent<br />

„Mikey muss anführen“, weist Egen an.<br />

„Der ist hier der Chef.“ Und siehe da – kaum<br />

kommt der langhaarige Hengst mit Vorliebe<br />

für Büsche seiner Rolle als Alphatier nach, ist Licancabur<br />

Feuer und Flamme für unseren Ausflug ins<br />

Kemnater Hinterland.<br />

Großer brauner Kopf beäugt schwarzen kleinen<br />

Kopf. Für die Lamas geht es spannend los: Als wir<br />

gemächlich eine schmale, kaum befahrene Straße<br />

entlanglaufen, streckt ein Pferd wie zur Begrüßung<br />

den Kopf über den Zaun. Vinzent, ein junges graues<br />

Lama, erwidert den tonlosen Gruß und reckt dem<br />

riesigen Huftier neugierig sein schwarzes Maul<br />

entgegen. Seine Ohren richtet Vinzent steil nach<br />

vorne. Nicht, dass ihm noch ein tiefes Brummen<br />

seines neu gewonnenen Freundes entgeht.<br />

Beruhigend ist es ja schon, dass Lamas sich<br />

offenbar auch noch für andere Dinge<br />

begeistern können als nur für Gras und<br />

Sträucher.<br />

Doch so gefräßig unsere wolligen<br />

Begleiter auch sind, so staunen wir<br />

doch, wie selbstverständlich sie zwei<br />

Stunden lang an unserer Seite zum<br />

Römerturm und durchs Kemnater<br />

90 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Lama-Wanderung | ALLGÄU ENTDECKEN<br />

Anführer<br />

Mikey<br />

Hinterland laufen. Und auch wenn wir einmal fester an der Leine<br />

zerren, erwartet uns keine Schelte und schon gar keine Spucke.<br />

Gutmütig trotten die Lamas mit uns weiter.<br />

Wer nun allerdings mit wem spazieren geht, bleibt bis zuletzt<br />

ungeklärt. Zwar reden wir uns inständig ein, dass wir ja die Lamas<br />

an der Leine führen, doch insgeheim ist es wohl eher umgekehrt.<br />

Wenn der Pelz juckt, schlagen wir uns zum Kratzen gemeinsam<br />

mit unserem Wegbegleiter durch die Büsche. Zum Naschen wird<br />

jederzeit ein Zwischenstopp eingelegt – und hetzen geht gleich<br />

gar nicht. Ein jeder Mensch läuft brav im Lamaschritt.<br />

Was wir im Gegenzug bekommen? Zwei Stunden zwanghafte<br />

Entschleunigung und einen Bauch, der beinahe wehtut vom vielen<br />

Lachen. Der ulkigste Moment ist übrigens der gemeinsame<br />

Toilettengang, denn Lamas verrichten ihr Geschäft ausschließlich<br />

in Gesellschaft ihrer Artgenossen. So stehen wir mit unseren<br />

sechs Lamas zwischen den Bäumen und warten, bis sich jedes erleichtert<br />

hat, denn vorher geht es nicht weiter.<br />

Urkomisch, mit einem Lama umherzuwandern. Aber wir würden<br />

es jederzeit wieder tun. Denn das Eis zwischen uns und den<br />

langhalsigen Vierbeinern war schon nach wenigen gemeinsamen<br />

Schritten gebrochen.<br />

www.pichincha-llamas.de<br />

In mehr als 200 Jahren vom kleinen Bauerngasthof zum erfolgreichen<br />

Familienhotel: Tradition verpflichtet und ist nur bei intakten<br />

Gastgeberfamilien über Generationen möglich. Und genau<br />

so sind wir: familiär, ungezwungen und bodenständig. „Grüeß<br />

Gott derhuim“ heißt es bei den Allgäuern und mit dem Duzen<br />

ist man bei uns auch schnell vertraut. Wohlfühlen sollt ihr euch –<br />

das liegt uns ganz besonders am Herzen. Die „Krone“ und unsere<br />

Region Allgäu haben unglaublich viel zu bieten: ob sportlich,<br />

kulturell oder zum Relaxen. Das könnt ihr in nur<br />

einem Urlaub gar nicht<br />

umfänglich nutzen.<br />

Wir freuen<br />

uns auf Euch!<br />

Eure Familien Probst,<br />

Gehring und Kozjak<br />

Sorgschrofenstr. 2<br />

87541 Bad Hindelang/Unterjoch<br />

www.bibi.de<br />

· Ganzjährig familiengerechte Spezialwochen<br />

· Eigene Reitschule mit 24 Pferden und 4 Reitlehrern<br />

· Panorama Erlebnisbad mit drei Planschbecken<br />

und einem Whirlpool, beheizter Aussenpool<br />

· Beauty- und Wellnessoase mit umfangreichen<br />

Anwendungen für Erwachsene und Kinder<br />

· Kleinkindbetreuung bis 50 Std./Woche,<br />

Kinderbetreuung 70 Std./Woche und<br />

Teenebetreuung 25 Std./Woche<br />

· Drei Indoor Spielräume mit insgesamt 680 qm<br />

· Wald- und Abendteuer Spielplatz, Funcourt und<br />

großes Trampolinzelt<br />

· Hoteleigene Ski-, Snowboard- und Kinderskischule<br />

(mit gratis Skipass mit der BadHindealngPlusCard)<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 91


ALLGÄU ENTDECKEN | Zitatenweg<br />

Donau<br />

Günzburg<br />

Auf den Spuren<br />

von Saint-Exupéry<br />

Ulm<br />

Senden<br />

Kammel<br />

Philosophie<br />

Illertissen<br />

Günz<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Biberach<br />

am Wegesrand<br />

Iller<br />

Memmingen<br />

Mindelheim<br />

Bad W<br />

Leutkirch<br />

Ravensburg<br />

Mar<br />

Kempten<br />

Eisenharz<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Scheidegg<br />

Iller<br />

Nesselwa<br />

Bodensee<br />

Lindau<br />

Bregenz<br />

Oberstaufen<br />

Immenstadt<br />

Sonthofen<br />

Dornbirn<br />

Oberstdorf<br />

Riezlern<br />

Feldkirch<br />

Warth<br />

Lech<br />

92 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Zitatenweg | ALLGÄU ENTDECKEN<br />

In Argenbühl führt ein abwechslungsreicher Spazierweg durch Moorlandschaft,<br />

Wälder und Wiesen. Stille Begleiter und Impulsgeber sind dabei Zitate des<br />

berühmten französischen Autors, der das Buch „Der kleine Prinz“ geschrieben hat.<br />

Eine Flucht aus der Hektik des Alltags.<br />

TEXT & FOTOS Anja Worschech<br />

Bild © natalia_maroz - stock.adobe.com<br />

„ Hier mein Geheimnis. Es ist ganz einfach:<br />

Man sieht nur mit dem Herzen gut.<br />

Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“<br />

(Der kleine Prinz)<br />

Er gehört wohl zu den berühmtesten Zitaten des kleinen Prinzen<br />

und darf natürlich nicht fehlen auf dem Aphorismen- und Zitate-<br />

Wanderweg in Argenbühl. Dieser besondere „Lehrpfad für die<br />

Seele“ hat seinen Ausgangspunkt in Eisenharz, ein Ortsteil der<br />

Gemeinde Argenbühl im württembergischen Allgäu. Die Strecke<br />

führt auf sieben Kilometern durch die Moor- und Hügellandschaft<br />

des Allgäuer Luftkurorts, vorbei an idyllischen Höfen und<br />

Dörfern mit wunderschönem Alpenpanorama. Auf 25 illustrierten<br />

Tafeln finden sich ausgewählte Zitate und Aphorismen, die<br />

den Blick aufs Wesentliche im Leben lenken sollen. Aphorismen<br />

sind eine Art Prosa und faszinieren durch ihren in sich ruhenden<br />

Gegensatz: sprachliche Kürze und gedankliche Weite.<br />

„ Die Menschen haben keine Zeit mehr,<br />

irgendetwas kennen zu lernen.<br />

Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.<br />

Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt,<br />

haben die Leute keine Freunde mehr.“<br />

(Der kleine Prinz)<br />

Dabei wird aus fünf Werken des berühmten französischen Autors<br />

Antoine de Saint-Exupéry zitiert: „Der kleine Prinz“, „Die<br />

Stadt in der Wü ste“, „Bekenntnis einer Freundschaft“, „Flug nach<br />

Arras“ und „Wind, Sand und Sterne“. Der Kleine Prinz (1943) ist<br />

Saint-Exupérys erfolgreichstes Buch gewesen. Es gehört mit über<br />

140 Millionen Exemplaren zu den meist verkauften Werken der<br />

Welt und wurde in fast alle Sprachen übersetzt. Ein Meisterwerk,<br />

das auf den ersten Blick als Kinderbuch daherkommt und doch<br />

so vielschichtig ist, dass es in jeder Lebensphase zur Entdeckung<br />

wird.<br />

Die Geschichte des kleinen Prinzen, der in der Wüste auf einen<br />

Piloten trifft, übt eine besondere Faszination aus. Das strohblonde<br />

Kerlchen von diesem fremden Planeten philosophiert so herrlich<br />

klar über das Leben der Menschen auf der Erde, dass man<br />

P<br />

H i<br />

Weißenhof<br />

P<br />

P<br />

Wagner<br />

Eisenharz<br />

Vogelherd<br />

Im Christle<br />

Mockenhof<br />

P<br />

Klaus<br />

Annaweiher<br />

Eisenhammermoos<br />

Isnyberger Moos<br />

„Eine Wahrheit erkennen,<br />

heißt vielleicht nur, sie<br />

im Schweigen zu sehen.“<br />

(Die Stadt in der Wüste)<br />

Untervorholz<br />

H<br />

Isnyberg<br />

H<br />

H<br />

Obervorholz<br />

P<br />

Oberisnyberg<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 93


ALLGÄU ENTDECKEN | Zitatenweg<br />

„Denn um klar zu sehen,<br />

genügt ein Wechsel der<br />

Blickrichtung“<br />

(Die Stadt der Wüste)<br />

oft schmunzeln muss. Er hält besonders Erwachsenen<br />

mit simplen Fragen den Spiegel vor.<br />

Das Leben genießen, erkennen, was wirklich<br />

wichtig ist, Freundschaft, Kreativität, einfach<br />

mal wieder Kind sein – das alles hätten<br />

die „großen Leute“ verlernt, lautet die Kritik<br />

des kleinen Prinzen. Antoine de Saint-Exupéry<br />

schafft in seinen Büchern großartige Gedankenanstöße.<br />

Nicht anklagend, sondern eben auf diese ganz<br />

subtile Art und Weise.<br />

„ Die schönste Freude erlebt man immer da,<br />

wo man sie am wenigsten erwartet.“<br />

(Der kleine Prinz)<br />

Antoine de Saint-Exupéry ist in Lyon geboren, war Pilot und<br />

nebenbei Schriftsteller. Sein Beruf wurde ihm letztlich zum Verhängnis.<br />

Er brach 1944 zum militärischen Aufklärungsflug auf<br />

und galt seither als vermisst. Ob sein Flugzeug abgeschossen wurde,<br />

einen technischen Defekt hatte oder ob Saint-Excupéry am<br />

Ende Selbstmord begangen hatte, konnte nie geklärt <strong>werden</strong>.<br />

In seinen Werken setzt er sich mit dem Werteverfall in der modernen<br />

Konsumgesellschaft auseinander. Sein Markenzeichen:<br />

diese klare, einfache und zeitlos schöne Sprache. Seine<br />

Vision scheint eine Welt zu sein, in der sich die Menschen liebevoll<br />

begegnen, einander zuhören und bei ihrem Handeln auf<br />

ihr Herz hören.<br />

In seinen Werken verarbeitet er auch immer wieder seine Biographie.<br />

Ähnlich wie der Ich-Erzähler im Buch „Der Kleine<br />

Prinz“ ist auch Saint-Excupéry 1935 in der Wüste abgestürzt. Er<br />

und sein Mechaniker überlebten unverletzt. Sie kämpften ums<br />

Überleben, da das Trinkwasser knapp war. Die beiden wanderten<br />

bei größter Hitze und Sonne fünf Tage durch die Wüste, bevor sie<br />

auf eine Karawane trafen.<br />

„ Es ist wundersam, wie man sich jeder Lage anpasst“<br />

(Wind, Sand und Sterne)<br />

94 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Zitatenweg | ALLGÄU ENTDECKEN<br />

Grafiken © lineartestpilot - stock.adobe.com<br />

Der Zitate- und Aphorismen-Weg ist einfach zu begehen und<br />

führt durch das hügelige Hinterland mit leichten Anstiegen, über<br />

Wiesen und Felder, vorbei an Wäldern und Bächen. Er bietet Erholung<br />

in einer schnelllebigen Zeit, die einen manchmal schier<br />

erdrückt. Auf der Strecke folgt der Spaziergänger immer jenen<br />

Schildern, die mit dem Fuchs und der Rose gekennzeichnet sind.<br />

Beides Figuren, die auch in der Geschichte des Kleinen Prinzen<br />

vorkommen.<br />

Ein geniales Suchspiel für Kinder, die Spaß daran haben, immer<br />

die nächste gekennzeichnete Wegtafel zu finden. Die asphaltierten<br />

und gekiesten Wege sind sogar mit Kinderwagen bequem<br />

zu befahren. Eine Möglichkeit für eine Rast ist der Biergarten<br />

„Ochs am Berg“, der auf dem Weg liegt. Während die Erwachsenen<br />

einkehren, können die Kinder einen großen Spielplatz erkunden<br />

und die Ziegen streicheln. Der Wanderweg ist vor allem<br />

eines: Ruhepol und Flucht aus der Hektik des Alltags.<br />

Das schönste Panorama gibt es vom Aussichtspunkt am<br />

Isnyberg. Dort streift der Blick die Nagelfluhkette-Gipfel, und<br />

auch der 2500 Meter hohe Säntis ist zu sehen.<br />

„ Wenn wir nur für das Geld und den Gewinn arbeiten, bauen<br />

wir uns ein Gefängnis und schließen uns wie Klausner ein.<br />

Geld ist nur Schlacke und kann nichts schaffen, was das<br />

Leben lebenswert macht.“<br />

(Wind, Sand und Sterne)<br />

... wirst Sterne haben, die lachen<br />

können! Und wenn du dich<br />

getröstet hast, wirst du<br />

froh sein, mich gekannt zu<br />

haben.“ (Der kleine Prinz)<br />

„Wenn du bei Nacht den<br />

Himmel anschaust, wird es dir<br />

sein, als lachten alle Sterne,<br />

weil ich auf einem von ihnen<br />

wohne, weil ich auf einem von<br />

ihnen lache. Du allein ...<br />

…unsere Kleinen<br />

Brauerei Schäffler · Hanspeter Graßl KG · Hauptstr. 17 · 87547 Missen · Tel. 08320 920-0 · www.schaeffler-braeu.de · facebook.com/schaefflerbraeu<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 95


ALLGÄU ENTDECKEN | Wandertrilogie<br />

96 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Wandertrilogie | ALLGÄU ENTDECKEN<br />

GESCHICHTE ERLEBEN<br />

Bitte<br />

Platz<br />

nehmen!<br />

Auf den Wegen der<br />

Wandertrilogie Allgäu<br />

gibt es eine Menge<br />

zu entdecken.<br />

Und der Wanderer<br />

kommt ins Staunen.<br />

Denn er begegnet Bänken,<br />

die kleine Geschichten<br />

zu erzählen haben –<br />

und das ist nicht geflunkert.<br />

TEXT Ingrid Rösner<br />

FOTOS Klaus-Peter Kappest<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 97


ALLGÄU ENTDECKEN | Wandertrilogie<br />

Bänke, die sprechen können? Gibt’s das wirklich? Auf<br />

dem stillen Trilogieplatz auf der Wiesengänger Route<br />

vor den Toren Leutkirchs ist zumindest nichts zu hören.<br />

Dafür steht hier eine Bank, die in ihrer Form besonders<br />

auffällt: Sie gleicht einem großen Stein, in den aufwändig<br />

eine Sitzfläche aus Holz eingearbeitet ist. Die so genannte Stadtbank<br />

lädt Wanderer ein, die großen Bäume ringsherum zu betrachten<br />

und dem Singen der Vögel zu lauschen. Und sie erzählt<br />

mit ihrer Form gleichzeitig ein bisschen was über Leutkirch. An<br />

der Struktur der Häuser, Gassen, Mauern und Plätzen ist noch<br />

heute die Geschichte einer mittelalterlichen Stadt abzulesen, in<br />

denen mutige Bürger für ihre Freiheit kämpften. Die Bank steht<br />

symbolisch für die Stadtmauern der ehemals freien Reichsstädte<br />

im Allgäu.<br />

Die Partner vor Ort haben für die Sitzbänke die passenden<br />

Steine ausgesucht, die dann von einem Steinmetz bearbeitet und<br />

sozusagen in das Mauerwerk aus Holz eingefügt wurden. Leutkirch<br />

gehört zum Trilogieraum „Heimatstätten“ und ist einer<br />

von 15 Etappenorten. Diese beleuchten immer eine Facette der<br />

neun Erlebnisräume und sind damit Teil des großen Erzählkonzepts<br />

der Wandertrilogie Allgäu.<br />

Um das charakteristische Bild der Region mit weiten und grünen<br />

Wiesen, vielen Seen, wilden Flüssen und steinernen Bergriesen<br />

erlebbar zu machen, wurden die Landschaftsbilder und<br />

Höhenlagen in dem 876 Kilometer Weitwanderwegenetz miteinander<br />

verwoben. In den Trilogieräumen kann das Allgäu mit<br />

seinen Helden, Mythen, Sagen und Naturerscheinungen erzählen,<br />

was es so einzigartig macht in Deutschland.<br />

So durchqueren die drei Routen – Wiesengänger, Wasserläufer<br />

und Himmelsstürmer – auch die Partnerorte. Helden sind nicht<br />

nur Personen oder geschichtliche Hintergründe, die den Raum<br />

geprägt haben, sondern auch besondere Naturerscheinungen. Für<br />

all die Helden wurde eine Art Requisite geschaffen: An ausgewählten<br />

Plätzen stehen nicht nur Schau- und Informationstafeln<br />

und das Steinmännchen als Wahrzeichen der Wandertrilogie Allgäu,<br />

sondern man findet auch spezielles Mobiliar.<br />

Wenn beispielsweise in Weiler-Simmerberg die Wanderer an<br />

einer Bank vorbeikommen, deren Sitzfläche wie ein großer Wasserkiesel<br />

und die Rückenlehne wie ein Wasserfall aussieht, dann<br />

sind sie im Trilogieraum „Wasserreiche“. Deren Held sind die<br />

Flüsse, die hier imposante Schluchten wie die Hausbachklamm<br />

gegraben haben. Jedes Mal, wenn das Mobiliar wechselt, ist man<br />

also in einem anderen Trilogieraum mit einer neuen Geschichte.<br />

Beim Wandern können Groß und Klein somit wie in einem<br />

großen Buch lesen und dabei gleichzeitig die Landschaft als großes<br />

Sinneskino erleben.<br />

www.wandertrilogie-allgaeu.de<br />

98 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


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Malerisch eingebettet in die Bergwelt und die Seen des<br />

Voralpenlandes, überzeugt der anerkannte Luftkurort mit<br />

Erlebnissen und vielseitigen Sportmöglichkeiten.<br />

Beliebt sind Wanderungen ins Landschaftsschutzgebiet<br />

Attlesee, wo mehrere Badeplätze mit Ausblicken bis zur<br />

Zugspitze locken. Nebenan ist der Kögelweiher nicht<br />

weniger schön. Dort ist außerdem den Sommer lang der<br />

Schellenklang der Alpe Kögelhof zu hören. Die Wanderwege<br />

sind barrierefrei und ideal für Familien geeignet.<br />

Zum Nesselwanger Hausberg Alpspitze, neben der Pfarrkirche<br />

St. Andreas das Wahrzeichen der Marktgemeinde,<br />

ist der Kreuzweg nach Maria Trost sehr schön. Man läuft<br />

über 14 Stationen mitten im Bergwald zur Wallfahrtskirche.<br />

Nach kurzer Rast führt ein Pfad weiter zum Bergrestaurant<br />

Sportheim Böck. Dort können Sie den einzigartigen<br />

Ausblick genießen oder in 30 weiteren Minuten den<br />

Alpspitzgipfel erreichen. Bergab geht es am schnellsten<br />

mit der Alpspitzbahn. Die Zipline AlpspitzKICK und die<br />

Sommerrodelbahn sorgen<br />

für Spaß und Spannung. Zu<br />

empfehlen: die Einkehr in einer<br />

Hütte oder einem Gasthof,<br />

zum Beispiel in den Brauerei-Gasthof Post.<br />

Radfahrer finden attraktive Strecken. Die Tourenvorschläge<br />

sind oft wenig befahren und die Routen fast alle für<br />

E-Bikes geeignet. Nach einem sportlichen Tag bietet sich<br />

der Besuch im Alpspitz-Bade-Center geradezu an.<br />

Eindrücklich sind auch die Nesselwanger und ihre Traditionen.<br />

In jedem Monat locken interessante Veranstaltungen,<br />

bei denen Sie einen Einblick in deren Leben erhalten:<br />

Sommerkonzerte der Vereine, das Marktfest, Waldfestabende,<br />

der Viehscheid mit Herbstfest oder Jodelkurse.<br />

Nesselwang Marketing GmbH l Hauptstraße 20 l<br />

87484 Nesselwang l Telefon +49 (0) 8361 / 92 30 40 l<br />

info@nesselwang.de l www.nesselwang.de<br />

FERIENDORF REICHENBACH<br />

Im Herzen des Allgäus<br />

liegt ca. 2 km außer halb<br />

vom Ortskern der Marktgemeinde<br />

Nesselwang<br />

das Feriendorf Reichenbach.<br />

Knapp 120 Ferienhäuser<br />

und 10 Ferienappartements<br />

mit einer<br />

Wohnfläche von 50 m²<br />

bis 175 m² <strong>werden</strong> hier<br />

vermietet. Im Feriendorf<br />

Reichenbach gibt es<br />

auch Doppelhaushälften,<br />

die bei befreundeten Familien<br />

sehr beliebt sind.<br />

Sonnenhäuser Verwaltungs GmbH |<br />

Bürgermeister-Martin-Str. 8 | 87484 Nesselwang | Telefon 0 83 61 / 6 16<br />

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Telefon 0 83 61 / 3 09 10 | hotel-post-nesselwang.de<br />

ErlebnisReich<br />

Die ALPSPITZBAHN NESSELWANG bietet erholsame<br />

wie actiongeladene Stunden für Groß und<br />

Klein. Gemütliche Wanderwege, Gipfelerlebnisse,<br />

Hüttenzauber, Rodelspaß, den AlpspitzKICK oder<br />

einfach Entspannung pur mit einem atemberaubenden<br />

Blick in die sanfte Hügellandschaft<br />

des Allgäus.<br />

BERGSOMMER IM ALLGÄU<br />

Das PANORAMARESTAURANT SPORTHEIM BÖCK<br />

liegt nahe der Bergstation der Alpspitzbahn<br />

Nesselwang und ist ein beliebter Treffpunkt<br />

für alle Wanderer und Genießer. Ein Stück<br />

Kuchen mit einer Tasse Kaffee auf der sonnigen<br />

Panoramaterrasse oder eine deftige Brotzeit<br />

nach einer Wanderung in der behaglichen<br />

Zirbenholzstube. Genuss für alle Sinne!<br />

Alpspitzbahn Nesselwang GmbH & Co. KG<br />

Telefon: 0 83 61 / 12 70 | E-Mail: info@alpspitzbahn.de | Internet: www.alpspitzbahn.de<br />

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Ulm<br />

Senden<br />

Kammel<br />

Roland Reischmann (links) und Christian Henze<br />

stellten ein besonderes Projekt auf die Beine.<br />

Illertissen<br />

Günz<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Schw<br />

Moderne<br />

triff t Tradition<br />

Biberach<br />

Iller<br />

Memmingen<br />

Wertach<br />

Mindelheim<br />

Buc<br />

Bad Wörishofen<br />

Kaufbeuren<br />

Einkaufen, Essen, Trinken, Reden: Ravensburg<br />

In Kemptens Innenstadt ist in doppelter Hinsicht<br />

eine außergewöhnliche Kombination entstanden.<br />

Wangen<br />

In einem historischen Gebäude öffnete ein neues Lokal<br />

die Türen, mit direktem Zugang zum Modehaus.<br />

TEXT Freddy Schissler | FOTOS Ralf Lienert<br />

Bodensee<br />

Lindau<br />

Bregenz<br />

Scheidegg<br />

Leutkirch<br />

Isny<br />

Oberstaufen<br />

Kempten<br />

Immenstadt<br />

Sonthofen<br />

Iller<br />

Marktoberdorf<br />

Nesselwang<br />

Füssen<br />

Tannheim<br />

Reutte<br />

100 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />

Dornbirn<br />

Oberstdorf


Goldenes Fässle | ALLGÄU ENTDECKEN<br />

Herzlich Willkommen<br />

Die Geschichte begann bereits vor zehn Jahren. Damals<br />

steckten Roland Reischmann und Christian Henze<br />

erstmals die Köpfe zusammen und überlegten, ein<br />

für die Region ungewöhnliches Projekt auf den<br />

Weg zu bringen: die Kombination Einkaufen, Essen, Trinken,<br />

Reden. Gewiss, die Pläne dafür lagen nach ersten Gesprächen<br />

zunächst auf Eis. Doch ein Hirngespinst war die Idee mitnichten,<br />

das Modehaus Reischmann und das danebenliegende Gasthaus<br />

mit langer Tradition, aber maroder Fassade, zu vereinen.<br />

Seit einigen Monaten hat das Goldene Fässle mit rund 250 Sitzplätzen<br />

die Türen geöffnet, ein „kulinarisches Kleinod“, wie es<br />

Henze nennt. Was ihm wichtig ist: „Den Gast erwarten qualitativ<br />

hochwertige und vor allem regionale Produkte. Aber es gibt<br />

kein Schnickschnack-Essen.“ Er meint damit eine bodenständige<br />

Küche, die gut passt zum denkmalgeschützten Haus.<br />

Wenn die Macher zurückblicken, dann sprechen sie von einer<br />

sehr arbeitsintensiven Zeit. Denn es wurde aufwändig und mit<br />

Blick fürs Detail renoviert und restauriert. „Jeder Haken“, sagt<br />

Henze, „hängt noch am ursprünglichen Ort.“<br />

Nun können sich Moderne und Tradition quasi die Hände reichen<br />

– im Rahmen einer Kombination, die laut Henze und Reischmann<br />

Reize setzt. Zum Beispiel der Weinkeller, eingerichtet von<br />

Pia Henze und in einem historischen Gewölbe untergebracht,<br />

wo es Verkostungen und Weinproben gibt. Zum Beispiel das<br />

Café und die Patisserie. Und natürlich der direkte Zugang zum<br />

Modehaus – ganz nach dem Motto: Einkaufen, Essen, Trinken,<br />

Reden, alles unter einem Dach.<br />

im „Hotel Hochpaßhaus am Iseler“ in Oberjoch/Allgäu auf<br />

1 200 m. Unser Hotel liegt mien im Wandergebiet in ruhiger<br />

Hanglage und ist idealer Ausgangspunkt für Wanderungen,<br />

Berg- , Mountainbike- und Motorradtouren. Im Winter können<br />

die Skifahrer vom Be auf’s Bre . Der neue 8-er Sesselli, die<br />

Schwandenbahn, auch für Kinder geeignet, ist nur 150m vom<br />

Hotel enernt.<br />

Starten Sie den Tag sowohl im Sommer, als auch im<br />

Winter direkt vor dem Hotel mit einem atemberaubenden<br />

Blick in die Allgäuer Bergwelt.<br />

In Oberjoch bewegen Sie sich in Lugütegrad I:<br />

hausstaubmilbenfrei und schimmelpilzsporenarm.<br />

Unser Hotel verfügt über ein großes Restaurant mit<br />

Panorama-Sonnenterrasse. Hier <strong>werden</strong> Sie mit regionalen<br />

Spezialitäten verwöhnt. Für Entspannung<br />

sorgt unser Hallenbad und unsere Sauna.<br />

Es erwarten Sie große, renovierte<br />

Doppelzimmer Panorama mit Bad/Dusche,<br />

WC, Leihbademantel, Flachbild-TV,<br />

Safe, Sitzecke, W-LAN und Balkon mit<br />

Panorama-Bergblick.<br />

Wir freuen uns über einen Anruf oder eine Email!<br />

Mit sonnigen Grüßen aus Oberjoch/Allgäu 1 200 m<br />

Manuela Kroll mit Team<br />

Wanderhit in<br />

Oberjoch<br />

Mai / Juni / Juli / Okt.<br />

5 Tage Ü/F € 355<br />

5 Tage Ü/HP € 455<br />

p. P. im DZ inkl.<br />

Gästekarte Bad<br />

Hindelang PLUS<br />

EZ auf Anfrage<br />

Weihnachts-<br />

Special<br />

21. bis 26.12.2019<br />

5 Tage Ü/HP € 590<br />

p. P. im DZ inkl.<br />

Gästekarte Bad<br />

Hindelang PLUS<br />

Schnuppertage<br />

im Sommer<br />

Mai / Juni / Juli / Okt.<br />

3 Tage Ü/F € 219<br />

3 Tage Ü/HP € 279<br />

p. P. im DZ inkl.<br />

Gästekarte Bad<br />

Hindelang PLUS<br />

EZ auf Anfrage<br />

Iselerstraße 8 · 87541 Oberjoch<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 101<br />

Tel. +49 (0) 83 24 / 93 37 60 · Fax +49 (0) 83 24 / 93 37 650<br />

info@hochpasshaus.de · www.hochpasshaus.de


TITEL | Neuschwanstein<br />

&<br />

Genuss<br />

Verzicht<br />

Zwei Allgäuer Studenten verfolgen eine Vision:<br />

eine Natur ohne Plastikmüll. Dazu entwickelten sie eine multifunktionale<br />

Brotzeitbox. Die kann der Wanderer prima mitnehmen in die Berge.<br />

INTERVIEW Stephanie Karrasch<br />

Patron – hinter diesem Namen stehen die Allgäuer Studenten<br />

Martin Säckl und Raphael Vogler mit jener Vision, dass<br />

die Natur frei sein sollte von Plastikmüll. Ihr Startup, also<br />

ihre Gründerfirma, steht für bewussten Genuss und bewussten<br />

Verzicht. Den Genuss von unberührten Landschaften<br />

und den Verzicht auf kurzlebige Einweglösungen. Für die<br />

beiden war es daher nur konsequent, eine multifunktionale<br />

Brotzeitbox mit integriertem Schneidebrett und flexiblem<br />

Befestigungssystem zu entwickeln. Sie besteht aus zertifizierten<br />

Materialien und könnte mehrere Generationen<br />

überdauern. Die Idee überzeugte die Jury: Patron ging als<br />

einer von drei Siegern hervor.<br />

Frage: Was steckt hinter der Vision?<br />

Martin Säckl & Raphel Vogler: Die Marke Patron soll nicht<br />

nur das Produkt darstellen, sondern auch eine Lebensweise. Das<br />

Ziel ist es, unsere #plasticfreepeaks Vision durch die Marke Patron<br />

wiederzugeben, um so ein Bewusstsein für plastikfreie Ware<br />

zu entwickeln. Das Produkt soll eine von vielen Möglichkeiten<br />

sein, die Natur ohne Plastik genießen zu können.<br />

Wie seid Ihr auf die Idee mit der Brotzeitbox gekommen?<br />

Säckl & Vogler: Die Brotzeitbox ist perfekt für uns, um in unserer<br />

Heimat den ersten Schritt zu machen. Wir sind viel in den<br />

Bergen unterwegs. Wandern und Wintersport <strong>werden</strong> immer beliebter.<br />

Was leider zur Folge hat, dass deutlich mehr Plastikmüll<br />

in der Natur liegen bleibt. Dem wollen wir entgegenwirken.<br />

Denn durch die Brotzeitbox können wir zeigen, dass man mit<br />

unseren Produkten auf Plastikmüll verzichten kann.<br />

Wann wurde mit dem Projekt begonnen?<br />

Säckl & Vogler: Im Sommer 2018, doch der Findungsprozess<br />

war deutlich früher. Wir haben uns regelmäßig getroffen und in<br />

dieser Zeit sehr viel gelernt.<br />

Was darf man sich unter zertifizierten Ressourcen vorstellen?<br />

Säckl & Vogler: Wir wollen ausschließlich zertifizierte Ressourcen<br />

verwenden. Das bedeutet, dass die Hersteller nur nachhaltig<br />

abgebaute Ressourcen verwenden. Das heißt, dass Herkunft sowie<br />

Herstellungsart genau deklariert sind. Wir versuchen, den<br />

Patron weitgehend in Deutschland herzustellen – der benötigte<br />

Stahl ist allerdings aus Europa.<br />

Ab wann gibt es den Patron zu kaufen?<br />

Säckl & Vogler: Er kann ab Sommer diesen Jahres auf unserer<br />

Homepage vorbestellt <strong>werden</strong>. Zudem wird es eine Crowdfunding-Kampagne<br />

geben. Weitere Infos: www.plasticfreepeaks.com<br />

Wie geht es weiter?<br />

Säckl & Vogler: Die Gründerbühne 2018 hat uns sehr geholfen.<br />

Wir konnten viele Kontakte knüpfen und sie hat Türen geöffnet<br />

zu regionalen Herstellern und Investoren. Wir bieten auch<br />

Workshops zum Thema „Plastikfreie Natur“ und „Nachhaltigkeit“<br />

an Schulen und planen zusammen mit AllgäuDigital in diesem<br />

Sommer einen CleanUp-Run.<br />

Foto: Philip Herzhoff<br />

102 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Aus unserer Erlebnisküche: bestes Allgäuer Fleisch auf dem 300° warmen Hot-Stone serviert.<br />

Frisch renovierte Landhauszimmer<br />

Besuchen Sie uns, in unserem familiengeführten<br />

Allgäuer Landgasthof & Hotel.<br />

Egal ob Sie in unseren frisch renovierten<br />

Landhauszimmern übernachten,<br />

nach einer Fahrradtour in Biergarten das<br />

Allgäu oder in unserem Restaurant die<br />

Küche von Markus Lipp und seinem Team<br />

genießen möchten.<br />

Beim Lipp finden Sie den idealen Ausgangspunkt<br />

für Ihren erholsamen Urlaub<br />

im schönen Allgäu. In ein paar Minuten<br />

sind Sie am Forggensee oder in Füssen.<br />

Besuchen Sie die Königsschlösser oder<br />

nutzen Sie das hervorragend ausgebaute<br />

Rad- und Wanderwege-Netz.<br />

Direkte Nähe<br />

in ein paar Minuten in Füssen<br />

Ihre Familie Lipp<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Rosshaupten<br />

am Forggensee & Lech<br />

beim Lipp<br />

Landgasthof & Hotel<br />

Hauptstraße 15 · 87672 Rosshaupten<br />

www.beim-lipp.de<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 103


ALLGÄU ENTDECKEN | Werdensteiner Moos<br />

Mystische<br />

Welt<br />

Schätze<br />

der Natur<br />

Rund ums Moor<br />

· Der vier Kilometer lange Rundweg um das Werdensteiner Moos<br />

ist mit gutem Schuhwerk bei fast jedem Wetter zu begehen<br />

und bietet auch Familien mit Kindern eine Menge.<br />

· Ein Kinderwagen lässt sich über die Hackschnitzel schieben.<br />

Für Rollstuhlfahrer ist der Weg aber nicht geeignet.<br />

· Hunde müssen angeleint <strong>werden</strong> – im Moos drohen Gefahren.<br />

Beispielsweise leben hier giftige Kreuzottern.<br />

Deswegen sollten Mensch und Tier auf den Wegen bleiben.<br />

· Radfahren und Reiten sind auf den Wegen nicht gestattet.<br />

· Geführte Wanderungen rund um das Werdensteiner Moos<br />

bieten die BN-Kreisgruppe und das Naturerlebniszentrum<br />

Allgäu an.<br />

www.nez-allgaeu.de<br />

104 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Augsburg<br />

Senden<br />

Kammel<br />

Werdensteiner Moos | ALLGÄU ENTDECKEN<br />

Königsbrunn<br />

Illertissen<br />

Günz Günz<br />

Krumbach<br />

Mindel Mindel<br />

Schwabmünchen<br />

Lech<br />

Die Biberach<br />

Tour im Werdensteiner Moos fühlt sich an wie der<br />

Spaziergang über einen Schwamm. Damit sich dieser Naturschatz entwickeln<br />

Landsberg<br />

Mindelheim<br />

am Lech<br />

und entfalten konnte, waren zunächst schwere Maschinen im Buchloe Einsatz.<br />

Diese Geschichte zeigt, dass Naturschützer und Behörden Bad Wörishofen in der Lage sind,<br />

Memmingen<br />

erfolgreich zusammenzuarbeiten.<br />

Iller Iller<br />

Wertach<br />

Kaufbeuren<br />

Leutkirch<br />

Schongau<br />

Ravensburg<br />

Marktoberdorf<br />

Bild (Libellen): AdobeStock / vnlit<br />

TEXT & FOTOS Bettina Buhl<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Wenn man daran denkt, befällt<br />

einen automatisch ein mulmiges<br />

Gefühl. Der Schritt wird Werdensteiner<br />

langsamer. Die Ferse setzt Moos<br />

Scheidegg<br />

zaghafter auf, der Ballen rollt vorsichtiger ab, die<br />

Knie <strong>werden</strong> weich. Lindau Der Weg führt über einen Oberstaufen riesigen<br />

Schwamm, Bodensee übers Moor.<br />

Hier, etwa sieben Kilometer Bregenz nördlich von Immenstadt,<br />

gibt es ein <strong>wahr</strong>es Naturparadies. Im Frühjahr quaken<br />

die Frösche, im Sommer jagen Libellen über die Wassertümpel<br />

und im Herbst leuchten Unmengen an Beeren zwischen Gräsern,<br />

Moosen und Unterholz. Dornbirn Das Werdensteiner Moos zählt mit seinen<br />

85 Hektar zu den größten Hochmooren im Oberallgäu und ist<br />

Teil des europäischen Schutzgebiets 2000: Gefährdete Tier- Riezlern und<br />

Pflanzenarten sollen dort weiterhin einen Lebensraum erhalten.<br />

Die Bezeichnung Hochmoor hat aber nichts mit der Lage im<br />

Voralpenraum auf 710 Metern zu tun. Diese Bezeichnung sagt<br />

einfach, dass der „riesige Schwamm“ vollgesogen mit Wasser Warth auf<br />

Feldkirch<br />

der Landschaft liegt. Tatsächlich spürt man das bei jedem Schritt<br />

auf dem weichen Hackschnitzelweg. Der Gang federt auf dem<br />

etwa vier Kilometer langen Rundweg, bei dem es so einiges zu<br />

entdecken gibt.<br />

Ein riesiger Schwamm unter den Füßen: Das trifft es ganz gut,<br />

meint Julia Wehnert, Geschäftsführerin der Bund-Naturschutz-<br />

Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu und erklärt: „Moore sind große<br />

Speicher.“ Sie binden Kohlenstoffdioxid, sind Lebensraum für<br />

eine Vielzahl von Arten und sie wirken als Wasserrückhalt, etwa<br />

bei starken Regenfällen. Damit seien sie auch nachgewiesenermaßen<br />

ein natürlicher Hochwasserschutz.<br />

Die Diplom-Biologin ist mindestens einmal im Monat im<br />

Moor unterwegs, kontrolliert Wege, und selbst wenn sie die Umgebung<br />

inzwischen mindestens so gut wie ihr eigenes Wohnzimmer<br />

kennen sollte, stößt sie immer wieder auf Neues. „Das ein-<br />

Iller Iller<br />

Immenstadt<br />

Oberstdorf<br />

Kempten<br />

Sonthofen<br />

Lech<br />

Tannheim<br />

Lechbruck<br />

Forggensee<br />

zig Sichere im Moor ist die Überraschung“,<br />

sagt auch Hubert Heinl, Revierförster vom<br />

Nesselwang<br />

Forstbetrieb Sonthofen der Bayerischen<br />

Staatsforsten. Genau wie Wehnert dreht er<br />

Füssen<br />

hier oft seine Runden, manchmal gemeinsam<br />

mit ihr. Denn das Werdensteiner Moos ist eines<br />

der großen Vorzeigeprojekte der Zusammenarbeit<br />

zwischen Bund Naturschutz (BN), den Baye-<br />

Reutte<br />

rischen Staatsforsten, den Naturschutzbehörden und der<br />

Stadt Immenstadt.<br />

Seit über 25 Jahren renaturieren BN und die Bayerischen<br />

Staatsforsten das Werdensteiner Moos und verwandeln es wieder<br />

Imst<br />

Ehrwald<br />

Nassenreith<br />

in seinen natürlichen Zustand – grob gesagt in einen Schwamm.<br />

Denn für ein intaktes Moor braucht es vor allem eines: genügend<br />

Wasser. So mussten vor mehr als 20 Jahren erst einmal Umweltsünden<br />

wettgemacht <strong>werden</strong> – Wunden, gerissen durch Torfabbau<br />

und Aufforstung.<br />

Wenig belüftete Bodenoberfläche<br />

„Das Hochmoor lebt allein von Regenwasser. Aufgebaut ist es<br />

aus Torfmoosen“, erklärt Julia Wehnert. Diese Pflanzen können<br />

sehr viel Wasser speichern, sorgen aber auch mit ihren Absonderungen<br />

für ein saures Milieu, das für andere Pflanzenarten<br />

feindlich ist. Durch den hohen Wasserstand ist die Bodenoberfläche<br />

wenig belüftet, Pflanzenreste <strong>werden</strong> kaum zersetzt und<br />

es entsteht Torf. Im Jahr wächst das Moor so weiter, allerdings<br />

nur einen Millimeter. Wehnert: „Es dauert 1000 Jahre, bis eine<br />

meterhohe Torfschicht entsteht.“<br />

Im 19. Jahrhundert war hier die Torfschicht über einen Meter<br />

hoch und die Menschen entdeckten das Naturmaterial als Brennstoff.<br />

Mehrere Jahrzehnte lang wurde Torf abgestochen, getrocknet<br />

und verheizt. Zum großen gedanklichen Umschwung<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 105


ALLGÄU ENTDECKEN | Werdensteiner Moos<br />

kam es erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als<br />

populär wurde, dass Moore <strong>wahr</strong>e Kohlenstoffspeicher waren.<br />

„Unser Glück, dass das Gebiet den Bayerischen Staatsforsten gehört<br />

– also dem Freistaat“, sagt Hubert Heinl. Hand in Hand mit<br />

dem BN entstand eine beispielhafte Aktion.<br />

All das erzählen Wehnert und Heinl bei einer Führung im<br />

Moos. Interessierte Wanderer <strong>werden</strong> auf dem Rundweg aber<br />

auch auf Tafeln mit Infos versorgt. Die zehn Stationen klären<br />

über Flora und Fauna auf und über jene Schätze, die am Wegesrand<br />

liegen. Für Kinder gibt‘s spannende uizfragen, bei denen<br />

sich selbst Erwachsene mitunter verkopfen müssen. Zum Innehalten<br />

und Gedanken schweifen lassen laden Bänke, Picknickstationen<br />

oder Aussichtsplattformen ein.<br />

Grundlage für den Wegebelag<br />

Ehe all das entstanden ist, war es ein langer Weg – und schweres<br />

Gerät nötig. Naturschützer mussten zahlreiche Fichten und<br />

Nadelhölzer fällen und aus dem Gebiet ziehen. Manche Teile<br />

wurden vor Ort gehäckselt und lieferten die Grundlage für den<br />

Wegebelag, andere wurden weiterverarbeitet. Bagger schaufelten<br />

Gräben, dicke Rohre wurden verlegt, Stege gebaut.<br />

„Es war schwierig, Außenstehenden zu erklären, dass das, was<br />

die Maschinen hier anrichten, dem Naturschutz dient“, erinnert<br />

sich Heinl. Abholzen und grobe Forstarbeiten scheinen zunächst<br />

im Widerspruch zum Erhalt der Natur zu stehen. Aber um einem<br />

Moor wieder seine Funktion zu geben, musste eben alles<br />

Bild (Biber): AdobeStock / MyImages - Micha Klootwijk<br />

106 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Werdensteiner Moos | ALLGÄU ENTDECKEN<br />

raus, was dem riesigen Schwamm das Wasser entziehen kann. So<br />

zeugen noch heute abgestorbene Holzstämme in den Tümpeln<br />

davon, dass hier einst ein Wald stand. Ohne die hohen Bäume<br />

konnten sich die Moose entwickeln und hatten genügend Licht<br />

und Fläche, um sich auszubreiten.<br />

Heute ahnt der Besucher von den Arbeiten wenig. Der Weg<br />

führt über alte Dämme, zwischendurch gluckert das Wasser aus<br />

einem versteckten Rohr. Weite Teile der Wasseroberfläche sind<br />

bereits zugewuchert, auf anderen schwimmen große Flecken<br />

Moose und leuchten in vielen Grüntönen. „Irgendwann“, prophezeit<br />

Wehnert, „<strong>werden</strong> die meisten Tümpel zugewachsen<br />

sein.“ Der Mensch überlässt es inzwischen der Natur, sich wieder<br />

auszubreiten.<br />

Großer Appetit auf Pappeln<br />

Wer mit offenen Augen unterwegs ist, entdeckt mit etwas Glück<br />

andere Baumeister, deren Spuren überall zu sehen sind: Biber. Die<br />

Nagetiere sorgen mit ihrem großen Appetit auf Pappeln nicht nur<br />

dafür, dass störenden Hölzern Einhalt geboten wird. Sie stauen<br />

mit ihren Burgen auch das Wasser auf und erhalten so das feuchte<br />

Milieu. Daneben finden Naturkundige viele weitere Schätze der<br />

Flora und Fauna. Beispielsweise leben in diesem Moor laut BN<br />

alle Libellenarten, die in Deutschland heimisch sind. Dabei ist das<br />

Biotop für jeden frei zugänglich.<br />

„Wer die Natur kennt, weiß sie zu schätzen und zu schützen“,<br />

erklärt Wehnert. Deswegen haben BN und Staatsforsten vor wenigen<br />

Jahren den Rundweg erneuert und neue Stationen installiert.<br />

Er führt um das gesamte Moor. So kann jede Ecke erkundet<br />

<strong>werden</strong>. „Probleme mit Besuchern haben wir nicht“, sagt Heinl.<br />

Schließlich verleite die sumpfige Umgebung kaum dazu, vom<br />

Weg abzuweichen.<br />

Gleichwohl hat das Moor seit jeher etwas Anziehendes, Mystisches,<br />

sogar etwas Gefährliches. Julia Wehnert kennt dieses Gefühl,<br />

sie fühlt sich je nach Stimmung und Wetterlage bei ihren<br />

Rundgängen zwischenzeitlich erinnert an düstere Sherlock-Holmes-Romane<br />

oder Gedichte der Schauerromantik. Weshalb sie<br />

sich nicht mehr wundert über die bei Führungen am häufigsten<br />

gestellte Frage: „Wurde hier auch schon mal eine Moorleiche gefunden?“<br />

Zur Beruhigung: Die habe es noch nicht gegeben, versichert<br />

die Expertin. Zumindest nicht jene klassische Version, die einem<br />

vielleicht als erstes in den Sinn kommt.<br />

„Moore sind Speicher und können uns viel verraten“, erklärt<br />

Julia Wehnert. So sind im Torf durchaus „Leichen“ konserviert.<br />

Pflanzenpollen zum Beispiel, die Aufschluss geben können, welche<br />

Bedingungen hier vor hunderten von Jahren herrschten. Und<br />

gefährlich ist das Moos allemal. Ja, man könnte durchaus stecken<br />

bleiben in diesem Schwamm, sind sich Wehnert und Heinl einig.<br />

Ein Mahnmal erinnert an einen schlimmen Unfall. Während der<br />

Renaturierungs-Maßnahmen verlor ein Mitglied vom Bund Naturschutz<br />

sein Leben. Das mulmige Gefühl und die mitunter zaghaften<br />

Schritte über den riesigen Schwamm sind also nicht ganz<br />

unbegründet.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 107


Foto: Ralf Lienert<br />

108 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Allgäu heimatlich<br />

Wussten Sie, dass … nicht nur die Rinder beim Viehscheid mächtig stolz auf ihre großen Schellen<br />

sind? Im Allgäu sind die goldenen Schmiedewerke besonders mit individuellen Gravuren und Verzierungen<br />

ein beliebtes Geschenk zur Hochzeit oder zum runden Geburtstag. Ein teures Geschenk<br />

übrigens, denn eine handgeschmiedete Schelle kann rasch einen Wert von 1000 Euro übersteigen.<br />

Weil sich nicht jeder Bauer den traditionellen Schmuck für alle seine Rinder leisten kann, <strong>werden</strong><br />

die Schellen zum Viehscheid häufig geliehen. Ein Leichtes, denn je nach Region treiben die Hirten<br />

das Vieh an unterschiedlichen Tagen vom Berg ins Tal.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 109


ALLGÄU HEIMATLICH | Bau eines Hochbeets<br />

TIPP FÜR DEN HOBBY-GÄRTLER<br />

Hoch<br />

Ein<br />

aufs Hochbeet<br />

110 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Bau eines Hochbeets | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

Die Holzkästen, gefüllt mit Pflanzen oder Gemüse, sind der Renner.<br />

Weil sie viele Vorteile bieten und zudem den Garten verschönern können.<br />

Ein Hochbeet selbst zu bauen, ist kein Hexenwerk.<br />

Hier wird verraten, wie das geht.<br />

TEXT Freddy Schissler | FOTOS Tobias Brandner<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 111


ALLGÄU HEIMATLICH | Bau eines Hochbeets<br />

112 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Bau eines Hochbeets | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

Keine Frage, Hochbeete sind seit geraumer Zeit der<br />

Renner. Wer mit offenen Augen durch eine Wohnsiedlung<br />

geht, bemerkt: Kaum ein Garten, in dem<br />

nicht ein hoher Holzkasten steht. Na ja, was heißt<br />

hier Holzkasten? Manchmal sind sie ganz einfach nur viereckig,<br />

ja. Aber es gibt das Hochbeet in allen nur denkbaren Varianten.<br />

Rund, stufenförmig, terrassenartig.<br />

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, und nicht wenige<br />

nutzen das Hochbeet in ihrem Garten als Gestaltungselement,<br />

als Auflockerung, sogar als architektonischen Farbtupfer in einer<br />

Welt der Blumen und Pflanzen.<br />

Gewiss, wer ein Gartencenter ansteuert und Ausschau hält nach<br />

einem Hochbeet wird schnell fündig – zerlegt in die entsprechenden<br />

Einzelteile. Wir wollten aber wissen, wie der Heimwerker<br />

sein ganz individuelles Bauwerk erstellen kann. Sprich: Wir haben<br />

einen Vater und dessen beiden Söhne gebeten, alle Einzelteile<br />

auf eigene Faust zu kaufen und für unsere Leser zum Nachahmen<br />

zu einem <strong>Griaß</strong>-di‘-Allgäu-Hochbeet zusammenzubauen.<br />

Andreas, Magnus und Pius Rimmel aus Kleinweiler-Hofen<br />

sind keine Neulinge auf diesem Gebiet, aber auch keine ausgebufften<br />

Profis, die im Monat mehrere dieser Kästen zusammenschrauben.<br />

Sie haben sich vor ihrem Einkauf im Bauhaus kurz<br />

beraten, ein paar Sachen durchgerechnet, ein wenig diskutiert<br />

und dann einen Einkaufsplan erstellt (siehe eigener Infokasten).<br />

An einem sonnigen Tag in einem Kemptener Garten ging es<br />

dann Hand in Hand und ruckzuck. Nach fünf Stunden – inklusive<br />

Mittagspause und Leberkäsessen – war das Wunderwerk und<br />

der Beweis vollbracht: ein Hochbeet selbst zu bauen, ist kein Hexenwerk.<br />

Die Foto-Reportage soll Sie, liebe Leserinnen und Leser,<br />

mitnehmen zu den einzelnen Arbeitsschritten. Wir haben uns<br />

für eine einfache, wenig verspielte Variante entschieden – aber<br />

eine, die sich in jedem Garten sehen lassen kann.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 113


ALLGÄU HEIMATLICH | Bau eines Hochbeets<br />

114 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Bau eines Hochbeets | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

Was haben wir gebraucht?<br />

∙ 10 Bretter, jeweils 3 Meter lang –<br />

6 davon wurden auf 1,50 Meter gesägt, 4 auf 1 Meter<br />

∙ Folie zum Auskleiden der Wände<br />

∙ 8 Säcke mit Erde, jeweils 60 Liter<br />

∙ 2 Wannen mit Kompost sowie Gehölz,<br />

Baumrückschnitte, Laub, Grasschnitt<br />

∙ 1 Päckchen voller Schrauben<br />

∙ Nach dem Zusägen der Bretter die Seitenwände bauen, dann die<br />

Stirnseiten sowie die Folie anbringen, ehe das Beet befüllt wird.<br />

∙ Das Hochbeet-Innenleben ist ein ausgeklügeltes kleines Ökosystem.<br />

Auf kleinem Raum <strong>werden</strong> ideale Bedingungen fürs Gedeihen<br />

der Pflanzen geschaffen. Das Beet besteht aus dem Rahmen,<br />

sickerfähigem Boden, mehreren Erdschichten wie Baumschnitt,<br />

Humus oder Torf und einer Folie, die das Innere auskleidet.<br />

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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 115


TITEL | Neuschwanstein<br />

Foto: Sportalm<br />

Ein<br />

Lebensgefühl<br />

Tracht zu tragen, ist angesagt bei vielen<br />

Menschen. Von wegen altmodisch oder antiquiert:<br />

Selbst junge Leute finden Dirndl und Lederhose<br />

modern und schön. Für Tobias Schaber hat<br />

die Tracht sogar eine tiefere Bedeutung.<br />

TEXT Isabell Schmid<br />

116 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Trachtenmode | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

Fotos (4): Florian Gehring<br />

In den vergangenen Jahren bekam das Dirndl<br />

immer wieder ein neues Aussehen. Es gab Varianten<br />

mit Stehkragen, Ärmeln, Lochausschnitt und, und, und.<br />

Was darf man in dieser Saison erwarten?<br />

Tobias Schaber: Der Trend bleibt beim hochgeschlossenen<br />

Dirndl. Im Frühjahr kommen verschiedene Blautöne und viel<br />

Pastell. Ruhige Farben, die sich gut kombinieren lassen. Auch<br />

mit Mustern in allen Variationen: egal, ob als Jacquard (gewebtes<br />

Muster) oder als Print. Im Trend liegen vor allem Blumenmuster,<br />

Nadel- und Zündholzstreifen. Bei den Blusen gibt es viel Spitze<br />

und Hochgeschlossenes.<br />

Ist die Vielfalt bei Lederhosen auch<br />

so groß wie bei Dirndln?<br />

Schaber: Ja, es gibt verschiedene Lederarten wie Wildbock, Reh<br />

und Hirsch mit den unterschiedlichsten Gerbungsarten, die das<br />

Leder aufwerten und kostbar machen. Daraus und aus der Verarbeitung<br />

setzt sich der Preis zusammen.<br />

Was ist der größte Fauxpas<br />

beim Trachtenkauf?<br />

Schaber: Das Produkt nicht zu leben. Die Tracht ist keine Verkleidung,<br />

sondern ein Lebensgefühl. Sie drückt Heimatverbundenheit<br />

aus. Deshalb verkaufen wir die Allgäuer Tracht auch nur<br />

an echte Allgäuer. Wenn ein Hamburger nach grünen Hosenträgern<br />

mit weißen Blumen fragt, erklären wir ihm, dass Edelweißhosenträger<br />

den Einheimischen vorbehalten sind. Das versteht er<br />

auch. Wir bieten ihm dafür etwas an, das zu ihm passt. Das kann<br />

eine Lederhose sein oder etwas aus unserem Sortiment alpiner<br />

Lifestylemode.<br />

Die meisten Ihrer Trachten <strong>werden</strong> in der hauseigenen<br />

Schneiderei nach Maß angepasst. Klappt das auch,<br />

wenn sich der Kunde kurzfristig entscheidet?<br />

Schaber: Wir hatten einmal einen Brautvater, der erst am Tag<br />

vor der Hochzeit seiner Tochter vorbeikam. Wir haben noch<br />

etwas Schönes für ihn gefunden, dass wir angepasst haben. Unser<br />

Sortiment ist so vielfältig, dass wir immer und für jeden das<br />

Richtige finden. Trotzdem empfehle ich, ein bisschen Vorlaufzeit<br />

mitzubringen.<br />

40 Jahre Trachten Schaber<br />

1979 Anselm Schaber gründet ein Reisegewerbe und vermarktet<br />

Trachtenhüte und Zubehör. Er geht damit auf Märkte,<br />

Volksläufe und Viehscheide. Zu dieser Zeit stößt die Tracht<br />

in der Gesellschaft auf wenig Interesse.<br />

1988 Trachten Schaber öffnet seine Türen in Immenstadt mit<br />

klassischen Trachten, Gamsbärten und Vereinskleidung.<br />

1992 Luzia Schaber kommt ins Unternehmen.<br />

1997 Trachten Schaber zieht mit erweitertem Sortiment auf den<br />

Bräuhausplatz. Neben der klassischen Trachtenmode für<br />

den Einzelhandel entwickelt sich Trachten Schaber zum<br />

Spezialist für Gastrokleidung und Vereinsausstattung.<br />

2007 Es wird wieder eng zwischen den Regalen und deshalb das<br />

Geschäft erweitert.<br />

2017 Tobias Schaber tritt in die Fußstapfen seines Vaters.<br />

2019 Trachten Schaber feiert 40. Geburtstag.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 117


118 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />

Retter<br />

Festspielhaus<br />

vom<br />

Kaufbeuren<br />

Marktoberdorf<br />

Füssen<br />

Nesselwang<br />

Bad Wörishofen<br />

Buchloe<br />

Schongau<br />

Lechbruck<br />

Reutte<br />

Ehrwald<br />

Nassenreith<br />

Imst<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

Feldkirch<br />

Ravensburg<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Leutkirch<br />

Biberach<br />

Illertissen<br />

Schwabmünchen<br />

Mindelheim<br />

Kempten<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Lindau<br />

Immenstadt<br />

Oberstaufen<br />

Tannheim<br />

Sonthofen<br />

Oberstdorf<br />

Riezlern<br />

Warth<br />

Memmingen<br />

Bodensee<br />

Forggensee<br />

Iller<br />

Iller<br />

Lech<br />

Lech<br />

Wertach<br />

Günz<br />

M<br />

Scheidegg<br />

Füssen<br />

Kaufbeuren<br />

Marktoberdorf<br />

Füssen<br />

Nesselwang<br />

Bad Wörishofen<br />

Buchloe<br />

Schongau<br />

Lechbruck<br />

Reutte<br />

Ehrwald<br />

Nassenreith<br />

Imst<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

Feldkirch<br />

Ravensburg<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Leutkirch<br />

Biberach<br />

Illertissen<br />

Schwabmünchen<br />

Mindelheim<br />

Kempten<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Lindau<br />

Immenstadt<br />

Oberstaufen<br />

Tannheim<br />

Sonthofen<br />

Oberstdorf<br />

Riezlern<br />

Warth<br />

Memmingen<br />

Bodensee<br />

Forggensee<br />

Iller<br />

Iller<br />

Lech<br />

Lech<br />

Wertach<br />

Günz<br />

M<br />

Scheidegg<br />

Kaufbeuren<br />

Marktoberdorf<br />

Füssen<br />

Nesselwang<br />

Bad Wörishofen<br />

Buchloe<br />

Schongau<br />

Lechbruck<br />

Reutte<br />

Ehrwald<br />

Nassenreith<br />

Imst<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

Feldkirch<br />

Ravensburg<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Leutkirch<br />

Biberach<br />

Illertissen<br />

Schwabmünchen<br />

Mindelheim<br />

Kempten<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Lindau<br />

Immenstadt<br />

Oberstaufen<br />

Tannheim<br />

Sonthofen<br />

Oberstdorf<br />

Riezlern<br />

Warth<br />

Memmingen<br />

Bodensee<br />

Forggensee<br />

Iller<br />

Iller<br />

Lech<br />

Lech<br />

Wertach<br />

Günz<br />

M<br />

Scheidegg


Festspielhaus Füssen | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

Wo König Ludwig II. einst<br />

Visionen Taten folgen ließ<br />

und zwei Märchenschlösser<br />

genügend Raum für <strong>Träume</strong><br />

bieten, hat sich Manfred Rietzler<br />

einer Herkulesaufgabe<br />

verschrieben: Er will ein zuletzt<br />

immer wieder in finanzielle<br />

Schieflage geratenes<br />

Festspielhaus auf Kurs bringen.<br />

Dazu hat er einen klaren<br />

Business-Plan und ein<br />

vielfältiges Kulturprogramm.<br />

TEXT Freddy Schissler<br />

FOTOS Ralf Lienert & Peter Samer<br />

Was für ein Traum, einerseits: Ein imposantes<br />

Festspielhaus, in dem die Geschichte König<br />

Ludwigs II. gespielt wird, zudem mit Sichtkontakt<br />

zum Märchenschloss Neuschwanstein.<br />

Was für ein Dilemma andererseits: Das Theaterhaus hat mehrere<br />

finanzielle Pleiten hinter sich und stand vor geraumer Zeit wieder<br />

vor dem Aus. Nun aber ist Manfred Rietzler da. Er soll den Kulturtempel<br />

wieder auf Kurs bringen. Wird er zum Retter?<br />

Was für ihn der Begriff Heimat bedeute? Manfred Rietzler<br />

hat Platz genommen im Foyer der Königsloge, und wer dort aus<br />

dem Fenster schaut, traut seinen Augen kaum. Direkter Blick auf<br />

die Berge, in die beide Königsschlösser wie winzige Häuser einer<br />

Modelleisenbahnanlage eingepasst sind, davor der Forggensee<br />

und die Gartenanlage des Festspielhauses. Wer hier den Blick<br />

schweifen lässt, kommt nicht am Begriff Heimatgefühl vorbei.<br />

Nun ist Rietzler, 56, allerdings keiner mit übertriebenem Sinn<br />

für Sentimentalitäten. Ja, er ist im Ostallgäu geboren, weshalb<br />

das hier zeitlebens seine Heimat sein werde. Die Berge, die Seen,<br />

die Wiesen, die weitgehend intakte Natur – all das mag er, und<br />

er besuche auch gerne die Heimat. Doch daheim sei er seit vielen<br />

Jahren in Thailand, in Bangkok. Dort ist sein Lebensmittelpunkt.<br />

Und doch ist der umtriebige Geschäftsmann mit starkem Hang<br />

zu Innovationen, der unter anderem die Idee zum elektronischen<br />

Reisepass hatte, geschäftlich zurückgekehrt in die Heimat, in<br />

Ludwigs Festspielhaus. Das hat er nach finanzieller Schieflage vor<br />

dem Verfall gerettet. Er hat nicht gleich zugesagt, als man ihn<br />

anrief und in höchster Not um Hilfe bat. Aber irgendwann hat er<br />

sich überreden lassen.<br />

Jetzt ist er im zweiten Jahr Eigentümer eines bemerkenswerten<br />

Theaterhaus-Komplexes an einem bemerkenswerten Ort.<br />

Er ist nun öfter von zu Hause weg und in seiner Heimat, und<br />

es ist vor allem sein Drang, Neues anzupacken, das ihn an den<br />

Forggensee getrieben hat. Alle Vorbesitzer haben das Festspielhaus<br />

irgendwann an die Wand gefahren. Obwohl das Ludwig-<br />

Musical, der künstlerische Eckpfeiler des Hauses, stets gute Resonanz<br />

und ebenso gute Kritiken bekam. Manfred Rietzler glaubt<br />

gleichwohl an eine Überlebenschance des Festspielhauses.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 119


ALLGÄU HEIMATLICH | Festspielhaus Füssen<br />

Vor über 20 Jahren begann die Erfolgsgeschichte von<br />

Basoni. Unsere langjährige Erfahrung, unser freundliches<br />

Team und die Leidenschaft zum Kaffee zeichnen uns aus.<br />

Überzeugen Sie sich selbst und kommen Sie in den puren<br />

Genuss, in unserer Manufaktur in Waltenhofen, bei<br />

Schulungen oder bei einem Besuch in einer der Basoni<br />

Partnerbars in Kempten, Marktoberdorf oder Füssen.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Sein Business-Plan: Zunächst den Theaterbetrieb inhaltlich<br />

auf die Beine stellen. Dann die ökonomische Grundlage für ein<br />

Überleben schaffen – mit dem Bau eines Fünfsterne-Hotels.<br />

Das Programm für 2019 steht und ist vielfältig: Geboten <strong>werden</strong><br />

drei Musical-Eigenproduktionen – Ludwig 2 , die Päpstin und<br />

Der Ring, das Musical. Dazu 40 Veranstaltungen anderer Anbieter<br />

– vom Auftritt der Kelly Family bis hin zu Open-Air-Konzerten<br />

namhafter Künstler (siehe auch meet-and-greet-Aktion).<br />

Rietzler und Theaterdirektor Benjamin Sahler wollen vor allem<br />

eines nicht: Langeweile aufkommen lassen. Weshalb immer wieder<br />

aufs Neue an den Eigenproduktionen getüftelt wird.<br />

Also alles in Butter? Nicht ganz, denn nur mit einem Hotel<br />

in unmittelbarer Nachbarschaft hält Rietzler ein Überleben des<br />

Theaterbetriebs für möglich. Damit würde er drei Probleme<br />

in den Griff bekommen: einen Übernachtungs-Engpass in den<br />

Sommermonaten; einen bescheidenen öffentlichen Verkehr, insbesondere<br />

nach Vorstellungen; eine zusätzliche finanzielle Einnahmequelle,<br />

um ein Minus im Kulturbetrieb auszugleichen.<br />

Doch noch sind die Hotelpläne nicht in trockenen Tüchern, weil<br />

der Bund Naturschutz Bedenken äußert. Die will Rietzler, als<br />

gebürtiger Allgäuer und der Natur verbundener Mensch, gar<br />

nicht in Frage stellen. Weshalb er das Angebot unterbreitet, für<br />

den Bau des Hotels entsprechende Ausgleichsflächen zu schaffen.<br />

Ob Manfred Rietzler letztlich zum Retter und Helden des<br />

Festspielhauses avanciert? Er kann mit solchen Formulierungen<br />

wenig anfangen. Da ist er zu sehr bodenständiger Allgäuer und<br />

zu wenig <strong>Träume</strong>r. In seiner Heimat ein kolossales Theaterhaus<br />

zu erhalten – das allerdings ist sehr wohl sein Ziel.<br />

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Spezial: Stars hautnah erleben !!!<br />

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Hier winken 2 tolle Gewinne: Zusammen mit dem Festspielhaus<br />

bieten wir eine „Meet-and-greet-Aktion“ sowie eine Karten-<br />

Verlosung an: Treffen Sie beim Musical den bayerischen König<br />

Ludwig II. – oder genießen Sie kostenlos den Auftritt des<br />

irischen Sängers Rea Garvey.<br />

Wer mitmachen will bei den Aktionen, schickt eine Mail an (mit<br />

dem Vermerk der Wunschaktion): redaktion@griassdi-allgaeu.de<br />

AUSZUG AUS DEM FESTSPIELHAUS-PROGRAMM<br />

Ab 16. Mai Musical Ludwig² (ca. 80 Vorstellungen), 12. bis 20.<br />

Oktober Der Ring – das Musical, 20. Juni Ludwig meets Michael<br />

Jackson, 17. Juli Open-Air: Toto, 18. Juli Open-Air: Joan Baez,<br />

9. August Open-Air: Rea Garvey, 24. August Königsgala<br />

Karten: 0831/206-55 55, www.allgaeuticket.de<br />

oder Telefon: 0 83 62 / 560 77 777.<br />

Infos und weitere Veranstaltungen: www.das-festpielhaus.de<br />

C a ff èbars<br />

120 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />

Basoni • Ottostraße 4 • 87448 Waltenhofen<br />

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Bei der gemütlichen Auffahrt entschleunigen<br />

und immer neue Ausblicke auf die grünen<br />

Hügel im Westallgäu und den Bodensee entdecken,<br />

so fängt er Tag gut an. Oben angekommen<br />

beeindruckt ein grandioses Alpenpanorama<br />

auf mehr als 300 Gipfel. Der Hochgrat<br />

ist mit 1834m der höchste Gipfel der Nagelfl<br />

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wieder zurück zur Bergstation. Wer ca. 4<br />

Stunden Gehzeit bewältigen möchte, wandert<br />

über den „Luftigen Grat“ zur Falkenhütte und<br />

über den Weg der alten Bäume hinab zur<br />

Talstation. Die Nagelfluh-Überschreitung in<br />

Richtung Osten zum Mittag in Immenstadt<br />

erfordert eine gute Kondition (Gehzeit 6 Std) ,<br />

alpine Ausrüstung und (wichtig!) Verpflegung.<br />

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Direkt in der Bergstation befindet sich das<br />

Bergrestaurant mit großer Sonnenterrasse.<br />

Hier genießt man regionale Speisen, hausgemachte<br />

Kuchen und leckere Getränke mit Blick<br />

auf das fantastische Panorama.<br />

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Für die Kleinen gibt es ab dem Sommer 2019<br />

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die Kleinen im Indoor-Spielplatz mit Hüpfburg.<br />

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Monat stattfindenden Sonnenaufgangsfahrten<br />

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Wenn die Sonne im Bodensee versinkt und das<br />

Abendrot die Gipfel färbt, das ist ein atemberaubendes<br />

Naturschauspiel. Oftmals finden<br />

auch zum Sonnenuntergang Berggottesdienste<br />

statt, die von einheimischen Musikkapellen,<br />

Alphornbläsern oder Jodlern begleitet <strong>werden</strong>.<br />

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Abend: Erst bezaubert der Sonnenuntergang<br />

und wenn dann noch der Vollmond sein mystisches<br />

Licht auf die Alpen wirft, kann man nur<br />

noch die Schönheit der Natur bestaunen.<br />

Termine findet man unter www.hochgrat.de<br />

Fotos: neunBLICKWINKEL<br />

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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 121


TITEL | Neuschwanstein<br />

122 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Tänzelfest | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

BAYERNS ÄLTESTES KINDERFEST<br />

Heißer Tag,<br />

cooles Abenteuer<br />

Günzburg<br />

Donau<br />

Zusam<br />

Ulm<br />

Augsburg<br />

Senden<br />

Das Tänzelfest in Kaufbeuren hat eine über 450-jährige Tradition.<br />

Königsbrunn<br />

Beim Festumzug sorgen Krumbach 1700 kostümierte Kinder für einen der Höhepunkte.<br />

Illertissen<br />

Schwabmünchen<br />

Jahr 1905 mit dabei. Hier erzählt er, wie es war und wie es sich anfühlte.<br />

Günz<br />

Kammel<br />

Mindel<br />

Der siebenjährige Moritz Pramann war als kleiner Feuerwehrmann aus dem<br />

Wertach<br />

Lech<br />

Biberach<br />

Mindelheim<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Buchloe<br />

Iller<br />

Memmingen<br />

Bad Wörishofen<br />

nsburg<br />

nsee<br />

Lindau<br />

Bregenz<br />

Kaufbeuren<br />

Puh, war das heiß, so ein mega Hochsommertag.<br />

Und alle paar Minuten durften wir von einer Leiterseite<br />

Schongau<br />

Für mich fühlte es sich wie nur ein voller Eimer an.<br />

Leutkirch<br />

als eine Stunde unterwegs. Wir steckten in<br />

auch auf die andere wechseln, damit uns die Arme nicht einschliefen.<br />

Oh ja, wir haben alle ganz schön geschwitzt und er-<br />

Marktoberdorf<br />

Uniformen aus schwerem, schwarzen Stoff und hatten<br />

einen Helm auf dem Kopf. Nicht so einen aus Plastik, wie ihn schöpft war ich hinterher auch, und nicht nur ein bisschen.<br />

Kempten<br />

zum Beispiel Bob, der Baumeister trägt. Nein, unserer war aus Denn: Am Straßenrand standen viele, so richtig viele Menschen<br />

und sahen dem großen Festumzug beim traditionellen<br />

echtem Metall, und er glänzte in der Sonne. Gut, dass der Helm<br />

innen wenigstens Isny<br />

Lechbruck<br />

gepolstert war, so wackelte er nicht auf dem Tänzelfest zu. Und ich durfte mittendrin sein. Meine Mama hat<br />

Kopf hin und her.<br />

Wir trugen nicht nur Uniformen, sondern auch noch eine Leiter.<br />

Die war ziemlich lang, es war ja auch eine Feuerwehrleiter.<br />

Nesselwang<br />

Und die Leiter war ungefähr so schwer wie vier volle Putzeimer.<br />

mir erzählt, dass das Tänzelfest in Kaufbeuren das älteste Kinderfest<br />

Bayerns ist. Kaiser Maximilian I., der von 1459 bis 1519<br />

lebte, soll das Tänzelfest gestiftet haben. Es gibt ein Dokument<br />

Füssen von 1567 über einen Lehrer, der in Haft kam, weil er während<br />

Aber weil wir ja acht Buben an der Leiter waren – der Valentin, des Kinderfests zu ausgiebig feierte. Die vielen Besuche von Kai-<br />

Oberstaufen<br />

Immenstadt<br />

Matti, Luis und dazu vier, die ich noch nicht kannte – ging es ser Maximilian in seiner „viellieben Stadt“ <strong>werden</strong> alljährlich am<br />

doch ganz gut.<br />

Sonthofen<br />

Tannheim vorletzten Wochenende vor den Sommerferien für die Kin-<br />

Wangen<br />

Scheidegg<br />

Iller<br />

Reutte<br />

Forggensee<br />

Dornbirn<br />

Oberstdorf<br />

Ehrwald<br />

Nassenreith<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 123<br />

Riezlern


ALLGÄU HEIMATLICH | Tänzelfest<br />

Fotos: Ulrich Pramann (2), Matthias Wild (2)<br />

der aus Kaufbeuren zum Anlass, die Geschichte ihrer Stadt<br />

vom ausgehenden Mittelalter bis zur Biedermeierzeit spielerisch<br />

nachzuempfinden.<br />

Das Tänzelfest dauert 12 Tage. Höhepunkte sind das mittelalterliche<br />

Lagerleben mit seiner besonderen Atmosphäre in Kaufbeurens<br />

Altstadt und vor allem natürlich der Festumzug, an dem<br />

sich jedes Jahr etwa 1700 Kinder, 170 Pferde, 35 Kutschen und<br />

Festwagen mit rassigen Gespannen und 24 Musikgruppen beteiligen.<br />

Alle, die beim Kaufbeurer Tänzelfest mitmachen, haben historische<br />

Kostüme an. Genau solche, wie sie<br />

ganz früher auch die Bäcker und Weber, Gerber,<br />

Schuster oder Bierbrauer trugen. Immer<br />

gehen aber auch Ritter in Kettenhemden<br />

mit, eine große Gruppe Nonnen, sogar Fürsten<br />

und hohe Herrschaften auf Pferden, Lanzenträger<br />

als Begleiter, eine Falknerin mit einem echten Falken<br />

auf dem Arm und zwei Jäger, die schleppten die ganze Zeit ein<br />

Wildschwein auf den Schultern, aber das war bestimmt ausgestopft.<br />

Und wir waren von der Feuerwehr, mit einem ziemlich<br />

alten Feuerwehrwagen vorneweg.<br />

„Der ist aus dem Jahr 1905“, erklärte uns der Chef, bevor es<br />

losging. Wir staunten über das komische Gefährt. Das war eine<br />

Art Kutsche, die von zwei Pferden gezogen wird, die hat Platz<br />

für zwei Feuerwehrmänner, ein paar Schläuche und so eine<br />

Pumpe, aber mit keinem Motor, nein, mit Handbetrieb. Und<br />

damit wollten die damals einen Hausbrand löschen?<br />

„Wir staunten über das<br />

komische Gefährt. Das<br />

war eine Art Kutsche.“<br />

Zehntausende Besucher aus nah und fern standen an diesem<br />

heißen Julitag am Straßenrand und klatschten allen, die beim<br />

Festumzug mitmachten, begeistert Beifall. Auch uns.<br />

Vor uns im Festzug waren ein paar Mädchen, die als feine Damen<br />

mit einer Kutsche fahren durften. Die hatten es echt gut.<br />

Jedenfalls besser als wir. Hinter dem alten Feuerwehrteil, das vor<br />

uns zuckelte, schleppten wir die Leiter. Ob die Zuschauer uns<br />

deswegen applaudiert haben? Jedenfalls amüsierten die sich, besonders,<br />

wenn wir Buben zwischendurch immer wieder mal ein<br />

Kommando riefen, wie es früher wohl auch die Feuerwehrmänner<br />

machten: „Wasser marsch!“.<br />

Einmal passierte etwas echt Blödes. Da<br />

standen ein paar Teenager und die haben sich<br />

über uns lustig gemacht. Als wir nämlich<br />

wieder „Wasser marsch!“ riefen, riefen die<br />

zurück: „Wasser am Arsch“. Hahaha.<br />

Als ich noch kleiner war, haben mich meine Eltern schon mal<br />

auf das Tänzelfest mitgenommen. Wir haben das Lagerleben besucht.<br />

Da war unheimlich viel los. Kein Wunder, es ist ja auch<br />

etwas Besonderes. So viele Erwachsene und Kinder, die sich wie<br />

früher verkleidet hatten. Und so viele Stände mit Ritterschmaus<br />

und solchen Sachen.<br />

Boahhh, wisst ihr, was ich da zum ersten Mal zu essen bekommen<br />

habe? Nonnenfürzle! Erst wollte ich nicht, aber die haben<br />

dann doch ganz gut geschmeckt, die Nonnenfürzle, so ein bisschen<br />

wie kleine Krapfen. Es war letztes Jahr im Frühling, als<br />

mich meine Mama fragte, ob ich jetzt selbst mal beim Tänzelfest<br />

124 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Tänzelfest | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

mitmachen möchte. In der Schule zeigte unsere Lehrerin grüne<br />

Anmeldungskarten.<br />

Mmmhh. Ich wusste nicht so recht. Ich wusste nur, dass man<br />

beim Tänzelfest verkleidet rumläuft, aber ich wusste nicht,<br />

welche Verkleidung ich am liebsten hätte. Als mein bester Freund<br />

Valentin sagte, er würde da gerne mit mir mitmachen, wollte ich<br />

auch.<br />

Aber als was? Wir fuhren mit unseren grünen Karten zur<br />

Einkleidung nach Kaufbeuren. Es kamen für uns zwei Sachen<br />

in Frage: Feuerwehr oder Bürgerwehr. War für mich ziemlich<br />

leicht, zu entscheiden. Mit der 2. Klasse haben wir mal das<br />

Bauernhofmuseum in Illerbeuren besucht, da wurde uns auch<br />

viel rund um das Thema Feuer erzählt. Das war spannend. Und<br />

eine Zeitlang habe ich auch gerne mit Siku-Autos gespielt, da<br />

waren auch zwei Feuerwehrautos dabei, das waren schöne rote<br />

Technikteile. Also: Feuerwehr.<br />

Als uns dann die Frauen bei der Einkleidung die flotte Uniform,<br />

den Gürtel und den glänzenden Helm gaben, oh ja, da war ich<br />

ziemlich stolz. Und aufgeregt war ich natürlich auch, als endlich<br />

das Tänzelfest vor der Tür stand. Wir gingen ja zweimal beim<br />

Festumzug mit, erst am Sonntagnachmittag, dann noch einmal<br />

am Montagmittag.<br />

Das zweite Mal war es besonders gut. Warum? Weil Valentin<br />

und ich die letzten beiden Schulstunden frei bekamen, weil<br />

wir ja zum Tänzelfest mussten. Da waren die anderen Buben<br />

in unserer Klasse, glaube ich, ein bisschen neidisch. Fabian und<br />

Tim jedenfalls wollen deswegen dieses Jahr auch gerne beim<br />

Tänzelfest mitmachen (vom 11. bis 22. Juli).<br />

Ich auch. Gerne wieder als Feuerwehrmann. Das hat eigentlich<br />

viel Spaß gemacht, auch wenn es unterm Helm ziemlich heiß<br />

und die Leiter ganz schön schwer war. Aber dieses Jahr bin ich<br />

ja schon fast neun – und bestimmt ein ganzes Stück stärker.<br />

www.taenzelfest.de<br />

Der Junge<br />

Moritz<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Moritz Pramann wurde 2010 in Kaufbeuren geboren<br />

und lebt mit seinen Eltern in Aitrang im Ostallgäu.<br />

Bei seinem Tänzelfest-Text hat ihm sein Papa ein<br />

bisschen geholfen: Ulrich Pramann, früherer<br />

„stern“-Redakteur sowie Chefredakteur von<br />

„fit for fun“ und heute freier Journalist und Buchautor.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 125


TITEL | Neuschwanstein<br />

Ritter<br />

& starke Frauen<br />

Alle drei Jahre wird auf der Freilichtbühne Altusried ein großes Spiel präsentiert.<br />

Dieses Jahr fiel die Wahl auf „Artus!“. Premiere ist am 8. Juni.<br />

INTERVIEW Michelle Aus dem Bruch<br />

Es geht um Liebe, Eifersucht, Krieg und zwei gegensätzliche<br />

Welten: Auf der Freilichtbühne Altusried wird der<br />

sagenumwobene König Artus wieder zum Leben erweckt.<br />

An der Inszenierung beteiligen sich knapp 500 Altusrieder<br />

– die jüngsten Schauspieler sind ein Jahr alt, die ältesten<br />

80 Jahre. Alle menschlichen und tierischen Mitwirkenden<br />

unter einen Hut zu bringen, ist Jana Vettens Aufgabe. Die<br />

30-jährige Bambergerin führt Regie und ist die erste Frau<br />

beim Freilichtspiel in Altusried, die diesen Job übernimmt.<br />

Wie kommt es, dass Sie als Nicht-Altusriederin Regie führen?<br />

Jana Vetten: Die Freilichtbühne holt seit Jahren Regisseure von<br />

außen. Sie wollen den traditionellen Kern mit Mitwirkenden<br />

aus dem Ort beibehalten, sich aber trotzdem professionalisieren.<br />

Dieses Jahr wollten sie eine weibliche, junge Regiesprache. Die<br />

Spielerinnen und Spieler entscheiden demokratisch über die<br />

Auswahl der Stücke. Dieses Jahr fiel die Wahl auf Artus. Ich<br />

habe mich mit dem Autor des Stücks, Christian Schönfelder,<br />

zusammengesetzt und wir haben gemeinsam eine Fassung<br />

ausgearbeitet. Im Stück geht es nicht nur um Könige und Ritter<br />

auf Pferden, sondern um den Kampf zweier unterschiedlicher<br />

Welten - mit starken Frauenfiguren und Konflikten.<br />

Was macht die große Begeisterung im Ort aus?<br />

Jana Vetten: Ich denke, da gibt es unterschiedliche Gründe.<br />

Einmal die integrative Wirkung. Jeder der mitmacht, wird<br />

sofort integriert und findet Freunde. Die Leute, die mitmachen,<br />

bekommen das Gefühl, etwas für die Gemeinschaft zu tun und<br />

gebraucht zu <strong>werden</strong>. Sie können zusammen etwas erschaffen<br />

und definieren sich darüber. Und natürlich macht es auch Spaß.<br />

Wie bringen Sie alles unter einen Hut?<br />

Jana Vetten: Mit viel Arbeit, langer Vorbereitung und<br />

Kommunikation. Zwischendurch gibt es auch mal Chaos. Ich<br />

muss einen Plan A, Plan B und Plan C in der Hinterhand haben,<br />

falls etwas nicht klappen sollte. Und ich habe ein Team mit<br />

Leuten, denen ich extrem vertrauen kann, hinter mir. Das nimmt<br />

mir viel Arbeit von den Schultern.<br />

Den erwachsenen Artus spielt mit Volker Klüpfel einer jener<br />

Autoren, die die Krimis mit dem Allgäuer Kommissar Kluftinger<br />

schreiben. Weshalb ist die Wahl auf ihn gefallen?<br />

Jana Vetten: Er ist einfach ein guter Schauspieler und hat eine<br />

tolle Bühnenpräsenz. Ich habe erst nach dem Casting das erste<br />

Buch von ihm gelesen. Und der ganze „Klüpfel-Clan“ ist dabei.<br />

Sein Vater spielt einen der Merlins, seine Nichte besetzt eine<br />

Kinder-Hauptrolle. Außerdem ist die Rolle des Artus zweigeteilt,<br />

immerhin liegen zwischen dem ersten und dem zweiten<br />

Teil knapp 20 Jahre. Der Schauspieler des jüngeren Artus, Julian<br />

Wartenberg, und Volker Klüpfel passen sehr gut zusammen.<br />

INFOS Gespielt wird von 8. Juni bis 18. August, immer<br />

donnerstags bis sonntags (27 Spieltermine). Tickets unter<br />

Telefon 08 31 / 206 - 55 55 und www.allgaeuticket.de<br />

Foto: Matthias Becker<br />

126 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


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ERHOLUNG IM ALLGÄU<br />

Eine Familie, zwei Hotels<br />

Die Lingenfelders leiten bereits in zweiter Generation zwei Hotels in Schwangau:<br />

Das Hotel König Ludwig und das Hotel Maximilian bieten Wellness der Extraklasse.<br />

DIE SEHNSUCHT LEBEN<br />

Von Allgäuer Alpen und Königsschlössern<br />

umgeben, liegt das König Ludwig<br />

Wellness & Spa Resort. Dort sorgen gemütliche<br />

Zimmer, Zirben-Chalets und<br />

Luxus-Suiten mit Whirlpool, Panorama-<br />

Sauna oder Panorama-Infrarotkabine für<br />

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Gäste können bei 15 Bade-, Schwitz- und<br />

Relaxattraktionen im 4 500 uadratmeter<br />

großen Ludwig SPA abschalten. Neu sind<br />

das Ruhehaus mit 120 000 Kristallen und<br />

die Yoga-Lounge. Körpertreatments, Gesichtsbehandlungen,<br />

Basenanwendungen<br />

und heimische Naturkosmetik bietet das<br />

Ludwig Refugium. Geschulte Therapeuten<br />

behandeln Schwangere. Zeit zu zweit<br />

erleben Paare im Private SPA mit Dampf-<br />

DAS KÖNIG LUDWIG WELLNESS & SPA RESORT ALLGÄU****S<br />

Kreuzweg 15 | 87645 Schwangau | Tel. 0 83 62 / 8 89-0<br />

info@koenig-ludwig-hotel.de | www.koenig-ludwig-hotel.de<br />

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Sportlichen bietet die Fit & Fun Lodge ein<br />

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Abends erwartet die Gäste ein 5-Gänge-<br />

Wahlmenü mit heimischen Produkten<br />

und korrespondierenden Weinen.<br />

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Das Verwöhnhotel Maximilian – Wellness<br />

Garni - ein elegantes und gemütliches<br />

Hotel mit eigenen Idealen. Gäste genießen<br />

eine familiäre und herzliche Atmosphäre<br />

der besonderen Art.<br />

Der Blick auf die Schlösser sowie die<br />

Berg- und Seenlandschaft machen den<br />

Aufenthalt zu einem außergewöhnlichen<br />

Erlebnis. Individuelle Betreuung und<br />

Herzlichkeit sind gelebte Werte und fangen<br />

bereits beim Frühstück an: Den Gast<br />

erwartet eine Vielfalt an regionalen und<br />

saisonalen Köstlichkeiten. Und wer am<br />

Abend möchte, kann ein „Schwangauer<br />

Brotzeitbrettl“ genießen.<br />

Der Wellnessbereich rundet Maximilians<br />

Wohlfühlambiente ab. In der finnischen<br />

Sauna, dem Aroma-Dampfbad, der Infrarotkabine<br />

mit angeschlossenem Ruhe-<br />

HOTEL MAXIMILIAN<br />

raum und im Hallenbad lässt es sich nach<br />

einem erlebnisreichen Tag entspannen.<br />

Wohltuende Behandlungen bietet das<br />

Massage- und Kosmetikstudio.<br />

Traumhafte Lage, individueller Service<br />

und <strong>wahr</strong>e Gastfreundschaft, die von Herzen<br />

kommt - willkommen im Hotel Maximilian!<br />

Marienstraße 16 | 87645 Schwangau-Waltenhofen | Tel. +49 (0) 8362 988-0<br />

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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 127


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Sommer<br />

IN DEN HÖRNERDÖRFERN<br />

MOMENTE<br />

ZUM<br />

GENIESSEN<br />

Fischen, Ofterschwang, Obermaiselstein, Bolsterlang und Balderschwang<br />

sind die Sommerdörfer Ihrer <strong>Träume</strong>. Denn wenn man an<br />

Sommerfreuden im Allgäu denkt, sind es die kleinen Genüsse, auf<br />

die man sich freut. Blütenduft, Sonnenschein, Bergpanorama. Dazu<br />

ein frisches Lüftchen, ein schattiges Rastplätzchen am Wasser und<br />

vielleicht ein kühles Glas Buttermilch auf der Alpe. Für die <strong>wahr</strong>en<br />

Allgäu-Momente braucht man nicht viel. Aber das Richtige: Ruhe,<br />

die bis zur Seele reicht, Natur, die für Groß und Klein erlebbar ist,<br />

Gesundheit, die einfach in der Luft liegt und auf dem Teller zum<br />

Genuss wird.<br />

ENTSPANNUNG AUF DIE EINFACHE ART<br />

Einfach entspannen? Gar nicht so einfach. Aber in den Hörnerdörfern<br />

weiß man, dass Entspannung keine „Challenge“ ist, sondern<br />

ein wohliger Zustand, der sich einstellt, wenn man mit angenehmen<br />

Erlebnissen beschäftigt ist. Das kann eine geführte meditative<br />

Wanderung sein, ein Tagtraum am stillromantischen Auwaldsee<br />

oder ein Sonnenaufgang inmitten von Alpengipfeln. Das kann<br />

ebenso gut eine Partie Disc-Golf am Ofterschwanger Horn sein, ein<br />

Tag im Erlebnis- und Familienbad in Fischen oder eine sagenhafte<br />

Höhlenexpedition in Obermaiselstein. Spannend entspannend ist<br />

auch Bogenschießen in Bolsterlang oder eine Regenbogen-Jagd<br />

am Scheuenwasserfall in Balderschwang. Schöner Nebeneffekt<br />

dieser und vieler weiterer Sommererlebnisse: Sie fördern die Gesundheit!<br />

Denn man ist draußen. In der Natur der Hörnerdörfer profitiert<br />

man automatisch vom Reizklima auf drei Höhenlagen, von<br />

der exzellenten Luftgüte, von den schlaffördernden dunkelstillen<br />

Nächten. Etwa beim Waldbaden. Durch das Heilklima ist die positive<br />

Wirkung des Waldbadens in Fischen besonders intensiv und


heißt deshalb Wald.Luft.Baden. Und kleine Besucher überzeugt<br />

man im Fischinger Weidach mit zwei Worten für ein Waldbad: Zutrauliche<br />

Eichhörnchen.<br />

DAS ALLGÄU HAT EINEN GUTEN GESCHMACK<br />

„Hochgenuss“ darf man in den Hörnerdörfern wörtlich nehmen:<br />

Denn in Berggasthäusern mit ihren Sonnenterrassen und auf den<br />

Alpen und Hütten <strong>werden</strong> deftige Brotzeiten oder süße Kuchen<br />

auch ganz weit oben aufgetischt. Bei geführten Touren auf die<br />

Sennalpen, durch die Käse- und Schinkenkeller oder durch den<br />

kräuterreichen Naturpark kann man selbst erleben, wie im Allgäu<br />

aus Natur, Handwerk und Geduld köstliche Delikatessen entstehen.<br />

Oder man erschmeckt es gleich in einer großen Portion Kässpatzen<br />

und einem sahnigen Eis aus frischer Bergblumen-Milch.<br />

Viele kleine Allgäu-Momente machen den Sommer zu einer großen<br />

Zeit. Einfach, natürlich, entspannt – in Ihren Hörnerdörfern.<br />

TOURISMUS HÖRNERDÖRFER GMBH | Am Anger 15 | 87538 Fischen i. Allgäu<br />

Telefon 0 83 26 / 36 46-0 | info@hoernerdoerfer.de | www.hoernerdoerfer.de<br />

HOTELS<br />

der<br />

Hörnerdörfer<br />

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Oberallgäu<br />

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Maderhalmer Weg 10<br />

87538 Fischen<br />

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dem typischen Stil der Alpen<br />

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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 129


We<br />

ALLGÄU HEIMATLICH | Demeter-Hof<br />

ZWEI MÄNNER, EIN WEG<br />

Donau<br />

Günzburg<br />

Zusam<br />

Die Weisheit<br />

Ulm<br />

Senden<br />

der Natur<br />

Illertissen<br />

Günz<br />

Kammel<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

S<br />

Biberach<br />

Josef Schneid traf vor über 30 Jahren eine damals abenteuerliche<br />

Entscheidung: Er krempelte seinen Landwirtschaftsbetrieb um<br />

und richtete sich ausschließlich nach Demeter-Vorgaben.<br />

In seinem Sohn Andreas hat er einen Verbündeten gefunden. Memmingen<br />

Zu Besuch auf dem Wannenhof in Haldenwang.<br />

TEXT Freddy Schissler | FOTOS Ralf Lienert<br />

Leutkirch<br />

Iller<br />

Mindelheim<br />

Bad Wörishofen<br />

Kaufbeure<br />

Ravensburg<br />

Kempten<br />

Haldenwang<br />

Marktoberdor<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Scheidegg<br />

Iller<br />

Nesselwang<br />

Fü<br />

Lindau<br />

Bodensee<br />

Bregenz<br />

Oberstaufen<br />

Immenstadt<br />

Sonthofen<br />

Tannheim<br />

Reu<br />

Dornbirn<br />

Oberstdorf<br />

Riezlern<br />

Feldkirch<br />

Warth<br />

Lech<br />

130 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Demeter-Hof | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

Am Anfang waren mitunter verwunderte Blicke und<br />

die Frage: „Hosch scho ghört, was der Schneid Josef<br />

macht?“ Man schreibt das Jahr 1988, und der Schneid<br />

Josef ist Landwirt im Oberallgäuer Haldenwang. Er<br />

bewirtschaftet den Wannenhof, gelegen auf 860 Meter Höhe. Ein<br />

Ort mit Tradition, denn seit vielen Jahren wird der Hof<br />

innerhalb der Familie Schneid von Generation zu<br />

Generation weitergegeben. Man kennt sich im<br />

Dorf und unter Landwirten sowieso.<br />

Na ja, und plötzlich geht dieser Schneid<br />

Josef einen etwas anderen Weg als all<br />

die Jahre zuvor – und einen anderen<br />

Weg als die Landwirtskollegen im<br />

Umkreis. Es ist vermutlich dieser<br />

Satz von Walter Heim, einem Bio-<br />

Pionier aus dem Westallgäu, der<br />

Schneid den letzten, den entscheidenden<br />

Anstoß zur<br />

Veränderung gibt:<br />

„In der Natur<br />

ist alles sinnvoll und<br />

begründet, denn sie ist<br />

weisheitsvolle Schöpfung, ist<br />

vollkommen und hat immer<br />

Recht. Alles ist wesentlich und<br />

bedeutungsvoll. Gegen die<br />

Weisheit der Natur zu<br />

handeln ist Irrsinn.“<br />

Jedenfalls entscheidet sich der Haldenwanger Landwirt, seinen<br />

Hof mit 30 Hektar Grünland künftig nach den Richtlinien<br />

des Demeter-Verbandes zu bewirtschaften. Er ist überzeugt von<br />

dieser Art der Landwirtschaft, weil er Walter Heim beim einen<br />

oder anderen Vortrag zugehört hat. Und weil er dessen Hof im<br />

Westallgäu mehrere Besuche abstattet und sich alles ganz<br />

genau angeschaut. Noch heute erinnert er sich:<br />

„Der besaß eine große Blumenweise, die er mit<br />

der Sense bearbeitete.“ So etwas imponierte<br />

Josef Schneid schon damals, und es bestärkte<br />

ihn, seinen Weg zu gehen.<br />

Man kennt das ja aus anderen Bereichen:<br />

Pioniere sind Leute, die eine<br />

Menge an Mut benötigen. Denn<br />

ein neuer Weg ist schon mal mit<br />

unvorhersehbaren Hindernissen<br />

gepflastert. Lassen wir an dieser<br />

Stelle Josef Schneids Sohn Andreas<br />

zu Wort kommen, der gesteht:<br />

„Wenn man nach Demeter-Richtlinien<br />

handelt, ist vieles erst einmal<br />

Mehrarbeit. Und man muss bei einigem<br />

mehr Geld investieren. Das ist nicht immer<br />

einfach.“<br />

Mehr Aufwand, mehr Ausgaben, und der<br />

Landwirt bekommt von einer Kuh weniger Milch, weil<br />

er auf das sonst übliche Kraftfutter verzichtet. Klingt<br />

zunächst alles nach einem ökonomischen No-<br />

Go, weshalb die Frage nach dem Warum auf der<br />

Hand liegt. Die Antwort haben Vater und Sohn<br />

im Zitat vom anfangs erwähnten Walter Heim<br />

gefunden. Den Schneids geht es vor allem<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 131


ALLGÄU HEIMATLICH | Demeter-Hof<br />

um den respektvollen Umgang mit der Erde, den Pflanzen<br />

und den Tieren. „Für mich klingt die Demeter-Philosophie<br />

logisch“, sagt Andreas Schneid, „und ich finde es äußerst<br />

spannend, den Hof so zu bewirtschaften, wie ich das mit meinem<br />

Vater mache.“<br />

Die Kühe auf dem Schneid-Hof tragen Hörner und grasen von<br />

Frühjahr bis Herbst auf umliegenden Weiden, man sieht Kälber,<br />

die muttergebunden aufgezogen <strong>werden</strong>, einen Kunstdünger<br />

sucht man dort vergeblich, auf Silage wird als Heumilchbetrieb<br />

ebenso verzichtet wie auf Zukauf von Kraftfutter, die Tiere<br />

bekommen ausschließlich Futter des eigenen<br />

Hofes. Vater und Sohn Schneid sind sich<br />

sicher, dass das Bodenleben auf dem Hof seit<br />

der Umstellung besser geworden und die<br />

Vielfalt der Pflanzenwelt gewachsen ist.<br />

Am Tag unseres Besuchs scheint kräftig<br />

die Sonne. Das Thermometer zeigt deutlich über 25 Grad an,<br />

die Kühe auf der Weide ganz in der Nähe des Hofes suchen und<br />

finden schattige Plätze. Das Gefühl von Entschleunigung macht<br />

sich breit. Als wir uns dem Hof nähern, ist es allerdings vorbei<br />

mit der Entschleunigung. Vater und Sohn Schneid sowie Daniel<br />

Beck, ein Nachbar, der regelmäßig mitanpackt und die Liebe zu<br />

diesem Demeter-Betrieb entdeckt hat, haben alle Hände voll zu<br />

tun. Unter anderem packen sie kräftig an beim Neubau eines<br />

Laufstalls. Damit soll es komfortabler <strong>werden</strong> für die Tiere. Denn<br />

vor allem das Tierwohl haben Vater und Sohn im Auge.<br />

Da gibt es zum Beispiel das Thema mit den Hörnern der Kühe.<br />

Ein heißes Eisen in dieser Region, denn die Meinungen darüber,<br />

„Nur eine Kuh<br />

mit Horn behält ihre<br />

Lebensenergie.“<br />

ob eine Kuh enthornt <strong>werden</strong> sollte oder nicht, gehen auseinander.<br />

In den Augen der Schneids unterstreicht das Horn die Einzigartigkeit<br />

einer Kuh, ähnlich dem Fingerabdruck eines Menschen.<br />

So lässt sich die Anzahl geborener Kälber an den Hörnern<br />

einer Kuh ablesen.<br />

Eine Kollegin von Josef Schneid, die sich vehement für den<br />

Erhalt der Hörner einsetzt und öffentliche Vorträge zu diesem<br />

Thema hält, ist Susanne Schwärzer. Zusammen mit ihrem Mann<br />

Walter bewirtschaftet sie einen Demeter-Hof am Rande von<br />

Kempten. Auch die Schwärzlers sind bekennende Biobauern und<br />

kommen ohne chemische oder gentechnische<br />

Mittel aus. Sie nehmen von ihren Tieren<br />

ausschließlich das, was diese auf natürlichem<br />

Weg abgeben und behandeln Boden oder<br />

Pflanzen unter anderem mit Spritzpräparaten<br />

(Hornmist und -kiesel) in homöopathischer<br />

Dosis. Biologisch-dynamischer Landbau nennt sich das.<br />

„Nur eine Kuh mit Horn behält ihre Lebensenergie“, ist sich<br />

Susanne Schwärzler sicher. Die Entfernung dieses Verdauungs-<br />

Organs habe sogar schädliche Auswirkungen, glaubt die Bäuerin.<br />

Zum Beispiel auf die ualität der Milch. Ihre Erklärung dafür:<br />

Das Horn werde durchblutet und sei somit nichts anderes als ein<br />

Organ. Wenn eine Kuh mit Horn zudem kräuterreiches, silagefreies<br />

Futter der hofeigenen Wiesen bekomme, wirke sich das<br />

positiv auf die Verdauung aus und folglich auch auf die ualität<br />

der Milch.<br />

Milch von Kühen mit Horn gibt es deshalb auch im Direktverkauf<br />

auf dem Wannenhof und darüber hinaus auch zu bestimm-<br />

132 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Demeter-Hof | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

Die Drei vom Wannenhof: Andreas und<br />

Josef Schneid sowie Daniel Beck (von rechts).<br />

ten Terminen den Verkauf von Rind und Kalbfleisch aus frischer,<br />

eigener Schlachtung. Bestellt <strong>werden</strong> kann telefonisch, per Mail<br />

oder per WhatsApp. Zudem versucht Andreas Schneid zusammen<br />

mit Martin Bayrhof, ein Online-Verkaufsportal auf die Beine<br />

zu stellen (www.biostern.de).<br />

Selbst bei der Schlachtung gehen Josef und Andreas Schneid<br />

einen anderen Weg. Sie haben einen Schlachtanhänger bauen<br />

lassen, der die (mitunter weite) Fahrt zum Schlachthof erspart.<br />

Die sei für die Tiere Stress pur, was letztlich schlecht sei für die<br />

Fleischqualität. Und zudem wisse er nicht, wo die Kühe landen.<br />

„Ich habe eine Verantwortung“, sagt Josef Schneid, „und so begleite<br />

ich sie bis zum Schluss.“<br />

Andreas Schneid führt uns an diesem Nachmittag über den<br />

Wannenhof, und schon bald wird man das Gefühl nicht los, dass<br />

da einer seinen Traumjob gefunden hat. Täuscht der Eindruck?<br />

„Nein“, sagt der 32-Jährige, „ich bin hier rundum zufrieden.“<br />

Vor allem das selbstständige Arbeiten ist es, das er zu schätzen<br />

weiß. „Ich kann selbst planen und ich sehe am Ende des Tages<br />

oder am Ende einer Woche, was ich gemacht habe.“ Ein großer<br />

Vorteil gegenüber einem Angestelltenverhältnis. Auf dem<br />

Wannenhof habe er, der naturverbundene Allgäuer, eben seinen<br />

Traumberuf gefunden.<br />

www.wannenhof-schneid.de<br />

Rauf ins Grüne!<br />

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Kindheitstraum und <strong>werden</strong><br />

Sie selbst Baumhausbewohner<br />

im Baumhaushotel Allgäu<br />

www.baumhaushotel-allgaeu.de<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 133


Allgäu sportlich<br />

Wussten Sie, dass … die Leinen eines Gleitschirms verschiedene Funktionen haben? Grundlegend<br />

dienen sie dazu, die Gleitschirmkappe mit den Tragegurten zu verbinden. Dazu sind die Leinen in<br />

den Ebenen A bis D angeordnet. Dahinter kommen Bremsleinen, die an der Hinterkante der Kappe<br />

befestigt sind. Mit ihnen lässt sich nicht nur Geschwindigkeit reduzieren, sie beeinflussen auch die<br />

Flugrichtung. Eine komplexe Konstruktion, so ein Gleitschirm. Und doch zahlt es sich aus, zu lernen,<br />

ihn zu beherrschen. Ab jenem Moment nämlich, wenn man über die atemberaubende Allgäuer<br />

Landschaft schwebt, mit den Vögeln in der Thermik kreist und sich wie der König der Lüfte<br />

fühlt – so wie hier Tobias Böck vom Team Vogelfrei in Oberstdorf. www.vogelfrei.de<br />

Foto: Ralf Lienert<br />

134 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 135


ALLGÄU SPORTLICH | Der letzte Gletscher<br />

Wandel der Natur<br />

Wo<br />

Ewigkeit<br />

die<br />

endet<br />

136 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Scheidegg<br />

Der letzte Gletscher | ALLGÄU SPORTLICH<br />

Nesselwang<br />

Lindau<br />

Oberstaufen Immenstadt<br />

Bodensee<br />

Sonthofen Tannheim<br />

Bregenz<br />

Iller<br />

F<br />

R<br />

Eine Wanderung zum letzten kleinen Gletscher<br />

Dornbirn<br />

in den Allgäuer Hochalpen. Er heißt Schwarze Milz.<br />

Experten sagen, dass er in den nächsten Jahren<br />

vollständig verschwindet. Von wegen, ewiges Eis.<br />

Feldkirch<br />

Oberstdorf<br />

Riezlern<br />

Schwarze Milz<br />

Warth<br />

Lech<br />

TEXT & FOTOS Michael Munkler<br />

Es ist einer der abwechslungsreichsten und alpinsten Hüttenzustiege<br />

in den Allgäuer Alpen: Wir sind unterwegs<br />

zum Waltenberger Haus in den Oberstdorfer Bergen.<br />

Von Einödsbach südlich von Oberstdorf geht es auf den<br />

Weg oberhalb des Bacherlochs, in dem sich bis weit in den Sommer<br />

hinein Lawinenschnee-Reste halten. Weiter oben wird eine<br />

steile Stelle mittels einer Leiter überwunden.<br />

Nein, klettern muss man hier nicht können und schwer ist das<br />

auch nicht. Aber immerhin ist der Wanderer drei Stunden zum<br />

neu erbauten Waltenberger Haus auf 2084 Metern Höhe unterwegs.<br />

Dort begrüßt uns Hüttenwirt Markus Karlinger und freut<br />

sich über die zunehmende Zahl der Gäste seit der Eröffnung vor<br />

drei Jahren. Es ist ein architektonisch gelungener Holzbau mit<br />

großen Panoramafenstern, durch die man einen atemberaubenden<br />

Blick in den wildesten Teil der Allgäuer Hochalpen hat.<br />

Nach einem Kaffee geht es weiter. Denn wir wollen zur<br />

Schwarzen Milz, wie der letzte verbliebene kleine Gletscher in<br />

den Allgäuer Alpen heißt. Und so steigen wir hinter der Hütte<br />

noch einige hundert Meter steil im Bockkar hinauf, das seinem<br />

Namen auch an diesem Spätsommertag alle Ehre macht: Mehrere<br />

Steinböcke liegen auf dem Boden und stützen ihr Gehörn so<br />

ab, dass sie den Kopf entlasten. Einige Jungtiere springen über die<br />

Felsen. Und das alles gar nicht weit entfernt vom viel begangenen<br />

Heilbronner Weg, den wir in der Bockscharte erreichen.<br />

Einige ausgesetzte Stellen im Bockkar sind mit Stahlseilen gesichert.<br />

Gut vier Stunden sind wir nun unterwegs und schlagen<br />

den Weg nach Norden, Richtung Kemptner Hütte ein. Unterhalb<br />

grauer Felsen der Hochfrottspitze führt der Weg nun leicht<br />

bergab. Vor uns baut sich die Mädelegabel auf, ein 2645 Meter<br />

hoher Felskoloss. Ein markierter Weg führt vom Heilbronner<br />

Weg in 45 Minuten auf den Gipfel. Eine leichte Kletterei, die aber<br />

Schwindelfreiheit und etwas Übung voraussetzt.<br />

1 | Waltenberger Haus im neuen Outlook<br />

2 | Auf dem Weg zur Schwarzen Milz<br />

1 2<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 137


ALLGÄU SPORTLICH | Der letzte Gletscher<br />

3<br />

4<br />

„Ja gibt‘s den auch noch?“, sagt kurze Zeit später ein Wanderer<br />

beim Betreten des kleinen Gletschers. Ja, die Schwarze Milz<br />

gibt es noch. Aber wohl nicht mehr lange.<br />

Unaufhörlich rinnt das Schmelzwasser über die Eisreste in 2400<br />

Metern Höhe. Die vielen kleinen Bächlein sammeln sich und plätschern<br />

in einen kleinen See. Tauwetter, seit Monaten. Obwohl es<br />

schon Spätsommer ist, wärmt die Sonne so gut, dass einige Wanderer<br />

im T-Shirt auf den Felsen am Rande der Schwarzem Milz<br />

sitzen und Brotzeit machen.<br />

6<br />

Die Schwarze Milz, in der Literatur bisweilen als Schwarzmilzferner<br />

oder Mädeleferner bezeichnet, ist in gewisser Weise<br />

das letzte Überbleibsel der Eiszeit in den Allgäuer Alpen. Obwohl<br />

es in den letzten beiden Wintern im Allgäu viel geschneit hatte,<br />

war der Eisverlust enorm. Dazu hat einmal mehr der Hitzesommer<br />

2018 beigetragen – und natürlich die allgemeine Klimaerwärmung.<br />

Zwar gab es in den vergangenen Jahrzehnten immer<br />

wieder kurze Phasen, in denen die Eismasse leicht zugenommen<br />

hat, doch der Trend geht eindeutig in Richtung Schwund.<br />

Während die Schwarze Milz heute unschwer überquert <strong>werden</strong><br />

kann und an schönen Sommertagen dort Hunderte im Rahmen<br />

ihrer Heilbronner-Weg-Tour unterwegs sind, war der Gletscher<br />

früher weitaus größer und gefährlicher. Nachdem die Eismassen<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts einen Höchststand erreicht hatten, gab<br />

es dort sogar gefährliche Spalten. So wird vom tödlichen Spaltensturz<br />

im Jahr 1854 berichtet, und der große Alpenerschließer<br />

Hermann von Barth beschreibt die Eismassen in den Allgäuer Alpen<br />

im September 1869. Selbst auf Fotografien von 1936 ist der<br />

Gletscher noch von beachtlichen Spalten durchzogen.<br />

Jetzt, im Spätsommer, liegt kein Altschnee mehr auf den Eisresten.<br />

Sogar mit Laufschuhen können wir den Kleingletscher<br />

überqueren. Meteorologe Joachim Schug aus Sonthofen hat 1987<br />

über die Schwarze Milz eine Diplomarbeit geschrieben. Was ihn<br />

besonders interessierte: Warum konnte sich hier, auf nur 2400<br />

Metern Höhe an der Südostseite der beiden Berge, ein Gletscher<br />

so lange halten? Normalerweise haben sich Gletscher an den<br />

Nordseiten der Berge gebildet. Schug fand heraus: Der im Bereich<br />

Mädelegabel und Hochfrottspitze mit Nordwestwinden<br />

fallende Schnee lagert sich häufig genau in jener Südostmulde<br />

ab, in der sich der Kleingletscher befindet. Zudem donnern<br />

aus den Wänden oft große Lawinen auf den Ferner und sorgen<br />

in der kalten Jahreszeit stets für Schnee-Nachschub.<br />

Doch gegen die Erwärmung ist kein Kraut gewachsen. „Am<br />

schlimmsten leiden die Gletscher bei Spätsommerwärme“, sagt<br />

138 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Der letzte Gletscher | ALLGÄU SPORTLICH<br />

3 | Auf dem Heilbronner Weg<br />

4 | Bockkarkopf, Hochfrottspitze, Mädelegabel<br />

und Trettach (von links)<br />

5 | Wo sich der Gletscher zurückzieht,<br />

entstehen Lebensräume für Tiere und Pflanzen<br />

6 | Nahaufnahmen vom Gletscher<br />

5<br />

Meteorologe Schug. Vor allem dann, wenn keine Schneeauflage<br />

mehr auf dem Eis ist und dort Geröll und Gestein liegen. Fast genauso<br />

schlecht wie heiße Sommer sind trockene Winter, in denen<br />

nur vergleichsweise wenig Neuschnee auf das Eis fällt. Denn so<br />

lange im Frühsommer noch Schnee auf dem vermeintlich ewigen<br />

Eis liegt, wird das Sonnenlicht reflektiert. Demgegenüber begünstigt<br />

das grau-schwarze Geröll auf dem Gletscher die Absorption<br />

(Aufnahme) der Sonnenstrahlen und der Wärme.<br />

Auch der im Oberallgäu lebende Gletscherforscher Dr. Christoph<br />

Mayer von der bayerischen Akademie der Wissenschaften<br />

beschäftigt sich seit Jahren mit dem letzten kleinen Gletscher in<br />

den Allgäuer Alpen. Regelmäßig wird die Schwarze Milz vermessen.<br />

Mayer meint, dass der kleine Ferner wohl in drei bis fünf<br />

Jahren verschwunden sein wird. Das heißt, dass es dann keine<br />

Eissubstanz mehr geben wird. Nach Ansicht von Wissenschaftlern<br />

befindet sich die Schwarze Milz in bester Gesellschaft mit<br />

anderen bayerischen Gletschern. Die heißen Sommer haben allen<br />

stark zugesetzt – den kleinen Fernern an der Zugspitze, dem<br />

Watzmann oder dem Blaueis in den Berchtesgadener Alpen. Die<br />

längste Überlebenschance geben Forscher dem Höllentalferner<br />

an der Zugspitze, vielleicht bis Mitte unseres Jahrhunderts.<br />

Wir sitzen an diesem Tag auf einem Felsen am Gletscherrand<br />

und schauen dem Wasser zu, das über die Eisreste rinnt. Tropfen<br />

für Tropfen schmilzt das grau-grün schimmernde Eis dahin.<br />

Früher war vom ewigen Eis der Gletscher die Rede. Doch diese<br />

Ewigkeit endet nun.<br />

TOURISTIKAMT KUR &<br />

KULTUR OTTOBEUREN<br />

Erleben Sie die größte barocke Klosteranlage Deutschlands und die imposante<br />

Basilika mit ihren weltberühmten Konzerten. Ob Golfen, Radeln oder<br />

Nordic-Walking – es erwartet Sie ein umfangreiches Erholungsangebot!<br />

Tel. +49 (0) 83 32 / 92 19 50<br />

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KUR- UND TOURISMUSBETRIEB<br />

BAD WÖRISHOFEN<br />

In Bad Wörishofen findet man sich auf den Spuren Sebastian Kneipps<br />

wieder. Wandern auf den Glückswegen oder Radeln mit Blick auf die<br />

Alpen, gemütliche Einkehr, Museum, Freizeitpark und Südsee Therme.<br />

Tel. +49 (0) 82 47 / 99 33 55<br />

info@bad-woerishofen.de | www.bad-woerishofen.de<br />

KUR- UND GÄSTEINFORMATION<br />

BAD GRÖNENBACH<br />

Premium Class Kneippkurort an der schwäbischen Bäderstraße zwischen<br />

Memmingen & Kempten! Durchatmen und Kraft tanken bei freundlichen<br />

Gastgebern, die etwas von Wellness verstehen! Wander- & Radparadies!<br />

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TOURISTINFORMATION<br />

MINDELHEIM<br />

Wehrhafte Türme, reich geschmückte Kirchen und die weitgehend erhaltene<br />

Stadtmauer zeugen von der 1000-jährigen Stadtgeschichte. Wandern<br />

Sie zur Mindelburg oder erforschen Sie die Mindelheimer Museen.<br />

Tel. +49 (0) 82 61 / 99 15 20<br />

touristinfo@mindelheim.de | www.mindelheim.de<br />

Wo Gesundheit zum Erlebnis wird..<br />

... kommen Sie mit uns auf eine spannende Entdeckungsreise ins Kneippland®<br />

Unterallgäu und erleben Sie körperliche und seelische Entspannung<br />

mit Bewegung, Natur und Kultur in Ihrer abwechslungsreichen Urlaubsund<br />

Freizeitregion.<br />

KNEIPPLAND® UNTERALLGÄU<br />

Tel. +49 (0) 82 61 / 99 53 75<br />

tourismus@lra.unterallgaeu.de<br />

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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 139


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ZUM ALTEN SENN<br />

Gemütlich und urig<br />

Das Erlebnis-Wirtshaus bietet gemütliche Gasträume mit zahlreichen musealen<br />

Ausstellungsstücken aus dem Alltag der Menschen im Allgäu um die Jahrhundertwende.<br />

Herzlich willkommen beim „Alten Senn“!<br />

In einer ruhigen Seitengasse im Ortskern<br />

von Oberjoch, mit einem wunderschönen<br />

Ausblick hinunter nach Bad Hindelang,<br />

liegt das Hotel Zum Alten Senn. Der<br />

Winter strahlt hier seine eigene Faszination<br />

aus. Kalte, klare Winterluft, blauer<br />

Himmel am Tag und schneebedeckte Berge,<br />

die am Abend in rosa Licht getaucht<br />

<strong>werden</strong> – ein Wintermärchen pur!<br />

Herrliche Abfahrten aller Schwierigkeitsgrade,<br />

grenzenloses Langlaufvergnügen<br />

und geräumte Winterwanderwege<br />

beginnen direkt am Haus. Ein Skilift ist<br />

20 Meter vom Hotel entfernt.<br />

Genießen Sie Allgäuer Brauchtum und<br />

herzliche Gastlichkeit im Erlebnisrestaurant.<br />

Gediegene Speisen in angenehmer<br />

Atmosphäre genießen, plaudern und nette<br />

Menschen kennen lernen – das beginnt im<br />

Alten Senn schon bei einem reichhaltigen<br />

Frühstücksbuffet am Morgen. Die raffinierte<br />

Käseküche bietet vom einfachen Käsebrot<br />

über Käsefondue und Raclette allerlei<br />

Leckereien in gemütlichem Ambiente.<br />

Lassen Sie es sich im ersten deutschen<br />

Museumswirtshaus schmecken. Hier gibt<br />

es jeden Tag etwas Neues und Gschmackiges<br />

zum Sattessen. Feste feiern beim Alten<br />

Senn, egal ob Geburtstag, Jubiläum oder,<br />

oder ... Lassen Sie sich überraschen von<br />

den Ideen für eine gelungene Feier!<br />

Erst einmal beim „Alten Senn“ angekommen,<br />

lassen Sie den Alltag ganz leicht<br />

hinter sich. Es erwarten Sie gemütliche,<br />

stilvoll eingerichtete Gästezimmer mit<br />

Bad oder Dusche/WC, Süd-Balkon, TV<br />

und Telefon oder auch Appartements für<br />

2 bis 5 Personen in unserem Appartement-<br />

Haus „Jagdhof“. Zudem gibt es das „Hotel<br />

Schönblick“. Das Besondere dabei: Es liegt<br />

direkt an der Piste und ist mit Frühstück<br />

oder Halbpension buchbar. Das Hotel zum<br />

Senn und der Jagdhof sind ECARF zertifiziert<br />

und geeignet für Allergiker (allergenarm<br />

bis allergenfrei, Luftgüte grad 1).<br />

Im Hotel Zum Alten Senn ist eine Physio-Therm-Infrarotkabine<br />

und in den beiden<br />

anderen Häusern ist jeweils eine kleine<br />

Sauna vorhanden.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Anita Stark mit Senn-Team<br />

HOTEL ZUM SENN | JAGDHOF | SCHÖNBLICK<br />

Salzgasse 2 l Paßstraße 4 l Iselerstraße 2<br />

87541 Bad Hindelang-Oberjoch<br />

Telefon 0 83 24 / 77 15<br />

Fax 0 83 24 / 75 71<br />

www.zumsenn.de<br />

140 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


• Kneippheilbad seit 1996<br />

• Hochqualifizierte Gesundheitseinrichtungen und<br />

hochwertige medizinische Anwendungen<br />

• Individuelle Gesundheits- und Wohlfühlangebote<br />

• Ausgedehntes Wander-, Nordic Walking- und<br />

Radwegenetz mit herrlichem Alpenpanorama<br />

• Freizeitangebote mit Schloss-Aktiv-Park,<br />

„Bad Grönenbach blüht auf ...“<br />

• Vielfältiges Veranstaltungs- und Kulturangebot<br />

• Kultur für alle Sinne mit Bad Grönenbacher<br />

Sommerfrische<br />

• Gepflegte Gastronomie mit allgäu-schwäbischen<br />

Spezialitäten<br />

Kur- und Gästeinformation Bad Grönenbach<br />

Telefon: 0 83 34 / 6 05 31 | www.bad-groenenbach.de<br />

Ihr Resort im Allgäu<br />

• Wohnen Sie in einem unserer stilvollen Zimmer<br />

• Entspannen Sie in unserem Wellnessbereich mit Saunalandschaft und Indoorpool<br />

• Lassen Sie sich bei einer unserer Massagen oder einem Wellnessbad verwöhnen<br />

• Bringen Sie Ihren Körper in unserem 200qm großen Fitnessstudio mit Panoramablick in Schwung<br />

• Freuen Sie sich auf kulinarische Highlights in unserem Restaurant „Weitblick“ mit<br />

Fleischreifeschrank und einer Auswahl erlesener Weine<br />

• Verbringen Sie gemütliche Stunden in unserem Biergarten oder im Kaminzimmer<br />

• Lassen Sie Ihren Tag bei einem Cocktail in unserer Bar ausklingen<br />

• Atmen Sie durch und tanken Sie Kraft beim Wandern, Radfahren oder Golfen<br />

in der wunderschönen Allgäuer Landschaft<br />

allgäu resort GmbH<br />

Sebastian-Kneipp-Allee 7<br />

87730 Bad Grönenbach<br />

Telefon 0 83 34 / 5 34 65 00<br />

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EIN HOCHTAL WIE GEMACHT FÜR<br />

WANDERER, SPORTLER & GENIESSER<br />

Das Tannheimer Tal glänzt mit vielseitigen Freizeitangeboten<br />

Fotos: TVB Tannheimer Tal/Achim Meurer, Dominik Berchtold<br />

Nicht umsonst zählt das Tannheimer Tal zu<br />

den beliebtesten Wanderlandschaften Österreichs.<br />

Neben einem atemberaubenden<br />

Panorama und idyllischen Bergseen warten<br />

zahlreiche Wanderwege auf drei Ebenen sowie<br />

die unverwechselbare Tiroler Natur darauf,<br />

erkundet zu <strong>werden</strong>. Von genüsslichen<br />

Spaziergängen im Tal über kräftezehrende<br />

Aufstiege bis hin zu alpinen Gipfeltouren –<br />

die drei Wanderebenen des Tannheimer Tals<br />

stecken voller Abwechslung und Abenteuer.<br />

Jede Ebene hat ihre eigenen Reize und stellt<br />

Wanderfreunde vor neue Herausforderungen.<br />

Ein entspannter Spaziergang in der Sonne<br />

wirkt oft <strong>wahr</strong>e Wunder und lässt Besucher<br />

den Alltagsstress im Nu vergessen. Im<br />

Tannheimer Tal wartet eine Vielzahl solcher<br />

Wanderungen. Ob Hand in Hand oder mit<br />

dem Kinderwagen – entspannt geht es auf<br />

malerischen Wegen von Dorf zu Dorf. Nach<br />

einem ausgedehnten Spaziergang rufen zahlreiche<br />

Gasthöfe zur wohlverdienten Einkehr.<br />

Mit typischen Tiroler Schmankerln direkt aus<br />

der Region kehren die Lebensgeister schnell<br />

zurück und die gemütliche Talwanderung<br />

kann weitergehen.<br />

Wie abwechslungsreich das Tannheimer Tal<br />

ist, zeigen die vielen Themenwanderwege.<br />

Für jedes Alter, jeden Anspruch und jeden Geschmack<br />

findet sich im Hochtal die passende<br />

Route. Dabei reicht das Angebot von den informationsreichen<br />

Strecken 9erlebnisweg und<br />

GEOpfad zu atemberaubend schönen, wie am<br />

Gamskopf mit Panorama-Informator. Spirituell<br />

wird es auf den verschiedenen Etappen<br />

des Jakobswegs und des Vater unser Wegs,<br />

kulturell und künstlerisch auf dem Buchstabenweg<br />

in Jungholz oder unterhaltsam beim<br />

Rollenspiel auf dem Schmugglersteig.<br />

ERSTKLASSIGE SPORTANGEBOTE<br />

Genau diese Kombination ist es auch, die das<br />

Hochtal für Spitzen- und Hobbysportler so<br />

einzigartig macht. Vom Läufer und Trailrunner<br />

bis hin zum Rennradfahrer findet jeder<br />

sein Terrain zum Trainieren und die passende<br />

Veranstaltung dazu.<br />

142 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


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Tourismusverband Tannheimer Tal | Vilsalpseestr. 1 | 6675 Tannheim | Österreich<br />

Tel. +43 (56 75) 62 20 - 0 | Fax +43 (56 75) 62 20 - 60 | info@tannheimertal.com<br />

Bei den TRAIL-DAYS mit LEKI-Experte Peter<br />

Schlickenrieder vom 22. bis 25. Mai 2019 warten<br />

auf Trailrunning-Anfänger sowie Profis ein<br />

bunter Mix aus geführten Läufen und Workshops.<br />

Den krönenden Abschluss bildet beim<br />

SEEN-LAUF am 25. Mai der TRAIL-RUN mit 30<br />

Kilometern und 1.500 Höhenmetern.<br />

Erstklassige Voraussetzungen warten auch<br />

auf Radsportler. Ex-Profi Marcel Wüst ist ein<br />

weiterer Spitzensportler, der das Tannheimer<br />

Tal wie seine Westentasche kennt. Das ist<br />

kein Zufall, denn das Hochtal ist eine der Topdestinationen<br />

in den Alpen für Radsportler.<br />

Richtung Allgäuer Alpen, Lechtal und Arlberg<br />

eröffnen sich 22 Rennradtouren auf insgesamt<br />

2.500 Kilometern. Die Rennradwochen<br />

von 8. bis 15. Juni (Pfingsten) und 1. bis 6.<br />

Juli (Rad-Marathon) sind die ideale Gelegenheit,<br />

um sich ein paar wertvolle Tipps vom<br />

Experten zu holen. Bei den gemeinsamen<br />

Ausfahrten in vier verschiedenen<br />

Leistungsgruppen gibt Wüst neben<br />

dem mehrfachen Österreich-Rundfahrt-<br />

Gewinner Gerrit Glomser sein Wissen<br />

weiter. Höhepunkt der Rennrad-Saison<br />

ist der RAD-MARATHON, der am 7. Juli<br />

2019 stattfindet. Beim 10-Jahre-Jubiläum<br />

im vergangenen Jahr waren erstmals<br />

über 2.000 Teilnehmer am Start. Zusammen<br />

mit den bewährten Strecken<br />

über 131 Km und 930 Hm,<br />

der Variante mit 92 Km und 690<br />

Hm und der neuen 58 Km und<br />

400 Hm sowie der Königsdisziplin<br />

mit 220 Km und 3.500 Hm<br />

sorgen die Organisatoren für ein<br />

noch breiteres Angebot und noch<br />

mehr Glücksgefühle im Ziel.<br />

PERFEKTER SOMMERURLAUB<br />

Der Sonnenhof liegt im Tannheimer Tal<br />

ruhig und sonnig zwischen Vilsalpsee und<br />

Haldensee und ist perfekt für Gourmets,<br />

Aktive und Familien.<br />

AKTIV & WELLNESS<br />

Im Sonnenhof lassen sich Aktivität und<br />

Wellness perfekt kombinieren. Nach<br />

einer schönen Wanderung, Radtour oder<br />

Almenwanderung entspannen Sie im<br />

neuen und großzügigen Wellnessbereich<br />

mit mehreren Saunen, Ruheräumen und<br />

Schwimmbad.<br />

HOTEL SONNENHOF FAMILIE MÜLLER<br />

Füssner-Jöchle-Straße 5 | 6673 Grän<br />

Telefon: + 43 (0) 56 75 / 63 75<br />

Mail: post@sonnenhof-tirol.com<br />

facebook.com/sonnenhof.tirol<br />

www.sonnenhof-tirol.com<br />

DAY SPA<br />

Wellness für 1 Tag<br />

(auch als Nicht-Hotelgast)<br />

Inkl. Leihbadekorb, Bademantel<br />

und -handtücher.<br />

9 bis 17 Uhr ab € 45.-<br />

Reservierung erbeten.<br />

GRATIS<br />

BERGBAHNFAHREN<br />

Als Sonnenhofgast nutzen<br />

Sie alle 4 Sommerbergbahnen im<br />

Tannheimer Tal gratis.<br />

BESTE WEINKARTE<br />

Im Wirtshaus und in der Gourmetstube<br />

können auch Gäste von außerhalb<br />

höchste kulinarische Genüsse erleben<br />

und aus einer der 100 besten<br />

Weinkarten mit 950 Positionen<br />

wählen.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 143


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Fotos: TVB Tannheimer Tal/Achim Meurer, Wolfgang Ehn<br />

Kristallklare Seen und schroffe<br />

Berglandschaften – ein Bild, das Sehnsucht<br />

in uns weckt. Diese eindrucksvolle<br />

Kombination findet sich an vielen Orten<br />

des Tannheimer Tals.<br />

HALDENSEE<br />

Ein beliebtes Ziel für Urlauber im Tannheimer<br />

Tal ist der 72 Hektar große Haldensee. Der Badesee<br />

bietet mit seiner erstklassigen Wasserqualität<br />

optimale Voraussetzungen für einen<br />

entspannten Tag voller Badevergnügen.<br />

sommerliche<br />

SEENSUCHT<br />

VILSALPSEE<br />

Eingebettet in die eindrucksvolle Bergwelt<br />

liegt der Vilsalpsee. Kristallklares Wasser und<br />

frische Bergluft laden nach einer Wanderung<br />

durch das gleichnamige Naturschutzgebiet<br />

zur Abkühlung und Erholung ein. Dank des<br />

leicht begehbaren Weges ist die Tour selbst für<br />

Familien mit Kinderwagen geeignet.<br />

Wanderwochen<br />

[ 14. Juli - 27. Oktober 2019 ]<br />

5 oder mehr Tage mit ¾-Verwöhnpension und<br />

allen “Tyrol-Inklusive-Leistungen“ sowie:<br />

© TVB Tannheimer Tal/Wolfgang Ehn<br />

AM HALDENSEE<br />

■ Tyrol Fleece-Wanderweste als Geschenk<br />

■ 1 Wanderkarte als Geschenk<br />

■ 1 Waden- und Fußmassage 20 Minuten<br />

■ 4 geführte Alm- und Gipfelwanderungen<br />

■ kostenlose Benutzung der<br />

Bergbahnen im Tannheimer Tal<br />

Hotel Tyrol am Haldensee<br />

Familie Barbist & Schädle<br />

Seestraße 24<br />

A-6673 Haldensee/Tannheimer Tal<br />

Tel. 0043 5675 6245<br />

info@tyrol-haldensee.com<br />

www.tyrol-haldensee.com<br />

www.facebook.com/tyrolhaldensee<br />

#tyrolhaldensee<br />

5 Tage<br />

ab €<br />

560<br />

pro Person<br />

144 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


HÖFERSEE<br />

Der Höfersee ist ein kleines Gewässer zwischen<br />

Tannheim und Zöblen. Der Rundweg<br />

zum See führt vom Parkplatz der Rohnenlifte<br />

über einen Forstweg und wieder zurück.<br />

FLOSCHEN<br />

Der Floschen ist ein kleiner Moorweiher in<br />

der Nähe des Ortes Schattwald und bietet<br />

nach einer anstrengenden Wanderung Erholung<br />

für die Füße. Dem Moorwasser <strong>werden</strong><br />

vielfältige positive Effekte für die Gesundheit<br />

nachgesagt, so auch eine wohltuende<br />

Wirkung für die Haut. Auch für Familien ist<br />

der kleine Weiher das perfekte Ausflugsziel.<br />

Während die Erwachsenen die Umgebung<br />

und die Aussicht genießen, laden die Floße<br />

die Kleinen auf dem Wasser zu spielerischen<br />

Abenteuern ein.<br />

LACHE<br />

Dieser kleine See, der auf Hochdeutsch übersetzt<br />

„Pfütze“ bedeutet, liegt in den Allgäuer<br />

Alpen in der Nähe der Landsberger<br />

Hütte. Er ist Namensgeber für<br />

den unmittelbar benachbarten<br />

Berg, die Lachenspitze, deren massive<br />

Felswand an das Ufer des Sees<br />

grenzt. Eine Vielzahl an Wanderrouten<br />

führt an dem beschaulichen<br />

See vorbei, zu den Bekanntesten<br />

gehört dabei die Drei-Seen-Runde,<br />

die an den drei bekanntesten Seen des<br />

Tales vorbeiführt.<br />

TRAUALPSEE<br />

Der Natursee auf rund 1.600 Metern ist in<br />

eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt eingebettet.<br />

Vom Ufer aus bietet sich ein atemberaubender<br />

Blick auf das darunter liegende<br />

Naturschutzgebiet. Der rund fünf Kilometer<br />

lange Aufstieg ist nicht allzu anstrengend<br />

und eignet sich deshalb auch für Familien<br />

mit größeren Kindern. Zur Einkehr lädt die<br />

Traualpe mit leckeren Brotzeiten und erfrischenden<br />

Getränken ein.<br />

Ankommen. Eintreten.<br />

Wohlfühlen<br />

BERGBLICK GRÄN<br />

5 = 4<br />

Fragen Sie nach der<br />

BERGBLICK AUSZEIT<br />

5 Nächte buchen nur 4 bezahlen.<br />

Inklusive Bergblick - Genießer - Halbpension<br />

und Bergblick - SPA mit<br />

einzigartigem Panoramablick.<br />

Ticket für die Tannheimer Taler<br />

Bergbahnen im Sommer.<br />

Weitere Bergblick-Inklusiv-<br />

Leistungen.<br />

ab 460,– € im DZ pro Person<br />

Abschalten. Erholen. Zur Ruhe<br />

kommen. Sie verbringen Tage der Entspannung<br />

bei uns. Wellness, Wandern,<br />

Wohlfühlen. Sie entkommen dem Stress<br />

und fi nden Urlaub für die Sinne. Wir<br />

bieten Ihnen den Raum. In wundervoller<br />

Landschaft, mit Herzlichkeit,<br />

Authentizität und Wärme. Zeit ist<br />

Luxus, kostbar und rar. Wir schenken<br />

Ihnen Momente der Erholung und<br />

freuen uns auf Sie.<br />

HOTEL BERGBLICK **** S<br />

Am Lumberg 20<br />

6673 Grän/Tirol, Österreich<br />

<strong>Griaß</strong> T +43 di’ 5675 Allgäu 6396-0 | 145<br />

info@hotelbergblick.at<br />

www.hotelbergblick.at


hübsch<br />

angebandelt<br />

Fotos: AdobeStock / Gpoint Studio (Hände + Mädels), PantherMedia / kokoroyuki (Hintergrund); Grafiken: AdobeStock / color885, AdobeStock / cienpiesnf<br />

ANGELIKA<br />

KÖHLER-SCHIESSLER<br />

Handy, Kleingeld oder Haustürschlüssel stets<br />

griffbereit und körpernah: Crossbody-Taschen<br />

sind derzeit der Hit. Kein langes Kramen mehr in den<br />

Tiefen großer Beutel oder Einkaufstaschen.<br />

Und selbst in Clubs gehen sie mit auf die Tanzfläche.<br />

Diese ständigen Begleiter sind aus festerem Wildleder<br />

schnell genäht. Wer möchte, kann auch Kunstleder<br />

oder Filz dafür verwenden.<br />

Die Redakteurin hat ihre journalistischen<br />

Wurzeln bei der Allgäuer<br />

Zeitung. Danach war sie über drei<br />

Jahrzehnte für den Kreativ-Bereich der<br />

Zeitschrift „freundin“ verantwortlich.<br />

Heute arbeitet sie freiberuflich<br />

für Handarbeits- und<br />

Fachzeitschriften.<br />

146 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Alles,<br />

was man braucht:<br />

ca. 2 Quadratfuß festes Wildleder<br />

2 Karabiner<br />

2 Metallösen, 5 mm groß<br />

1 Trachtenknopf<br />

1,20 m gestreiftes Ripsband, 4 cm breit<br />

oder festes Baumwollband, 2 cm breit<br />

Ledernadel für die Nähmaschine<br />

Schere oder Rollschneider<br />

Schneiderkreide und<br />

einen großen Teller<br />

Schritt1<br />

Schritt2<br />

Zuerst die Oberkanten von<br />

Vorderseite und Einstecktasche<br />

absteppen. Dann die<br />

Einstecktasche mit 3 cm Abstand<br />

zu Unter-und Seitenkanten auf<br />

das Vorderteil nähen.<br />

Anschließend Vorder- und<br />

Rückenteil zusammensteppen,<br />

dabei die Kante der Klappe<br />

ebenfalls absteppen. Ripsband<br />

zur Hälfte falten und beidseitig<br />

absteppen.<br />

Für die Rückseite ein<br />

Rechteck mit 22 x 24 cm<br />

anzeichnen und mit Hilfe<br />

des Tellers einen Bogen mit<br />

6 cm Höhe ansetzen. Für<br />

die Vorderseite ein Rechteck<br />

mit 22 x 23 cm anzeichnen,<br />

für die Einstecktasche<br />

ein Rechteck mit 14 x 17<br />

cm. Die unteren Ecken<br />

jeweils abrunden. Alle Teile<br />

zuschneiden.<br />

Schritt<br />

4<br />

Schritt<br />

3<br />

In die Klappe mittig mit ca.<br />

2 -2,5 cm einen Schlitz als Knopfloch<br />

schneiden. Knopf mittig, 2,5 cm<br />

von der Oberkante entfernt,<br />

mit festem Faden annähen.<br />

Beidseitig knapp<br />

über dem Ansatz des<br />

Vorderteils die Ösen montieren.<br />

Ripsband an den Karabinern<br />

festnähen.


ALLGÄU SPORTLICH | Lauferlebnis<br />

BELIEBTESTER<br />

MARATHON<br />

&<br />

BAYERNS<br />

Laufen<br />

genießen<br />

148 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Lauferlebnis | ALLGÄU SPORTLICH<br />

Kaufbeuren<br />

Leutkirch<br />

Scho<br />

Ravensburg<br />

Marktoberdorf<br />

Kempten<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Le<br />

Scheidegg<br />

Iller<br />

Nesselwang<br />

Füssen<br />

Forggen<br />

Lindau<br />

Bodensee<br />

Bregenz<br />

Oberstaufen<br />

Immenstadt<br />

Sonthofen<br />

Tannheim<br />

Reutte<br />

Feldkirch<br />

Dornbirn<br />

Oberstdorf<br />

Der Allgäu Panorama Marathon lockt<br />

zahlreiche Riezlern Teilnehmer nach Sonthofen.<br />

Zum Beispiel Sven Winkelmann aus<br />

Nordrhein-Westfalen. Weshalb? Weil die<br />

Warth<br />

Strecke ein Kracher sei und die Aussicht<br />

grandios.<br />

Lech<br />

Imst<br />

TEXT Tobias Schuhwerk | FOTOS Dominik Berchtold<br />

Wer ein Abenteuer bestehen will, sollte sich an die<br />

vorherrschenden Bedingungen anpassen. Das<br />

leuchtet ein. Doch was tun, wenn man hunderte<br />

Kilometer vom Ort des Geschehens entfernt<br />

lebt? Wenn man zum Beispiel keine Alpen vor der Tür hat und<br />

trotzdem die Teilnahme am längsten Lauf durch die Allgäuer<br />

Berge plant? Sven Winkelmann, 46, aus Königswinter bei Bonn<br />

entschied sich, in seiner Heimat einen Hügel nach dem anderen<br />

zu erstürmen. Monatelang trainierte der Rheinländer im Siebengebirge,<br />

dessen höchste Erhebung 460 Meter hoch ist. Bei jedem<br />

Schritt dachte er an die extreme Herausforderung, der er sich<br />

im tiefsten Süden der Republik stellen würde: Der Panorama-<br />

Ultra-Lauf über 69 Kilometer, gespickt mit 3272 Höhenmetern,<br />

der höchste Gipfel auf 1687 Metern. Mit anderen Worten: Eine<br />

Distanz, für die ein Wanderer gut und gerne drei Tage Zeit veranschlagen<br />

würde. Und das alles in ein paar Stunden? Verrückt?<br />

Mag sein.<br />

Doch Winkelmann hielt durch. Der Lauf brachte ihn an seine<br />

Grenzen, belohnte ihn jedoch auch mit grandiosen Ausblicken:<br />

„Die Strecke ist ein Kracher.“ Davon ist er überzeugt. Seit seinem<br />

Debüt vor genau zehn Jahren hat Sven Winkelmann an jedem<br />

Ultra-Lauf mit Start und Ziel in Sonthofen teilgenommen. Dafür<br />

nimmt der IT-Experte jedes Mal Urlaub und reist in eine Pension<br />

in Altstädten.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 149


ALLGÄU SPORTLICH | Lauferlebnis<br />

„Die Inhaber sind mittlerweile wie eine Ersatzfamilie für<br />

mich“, sagt der Extremläufer schmunzelnd. Auch die 350 Helfer<br />

sind ihm ans Herz gewachsen: „Die Leute sind super nett und alles<br />

ist sehr gut organisiert.“ Er will anderen Läufern Mut machen,<br />

den Ultra in Angriff zu nehmen und meint: „Rein technisch gibt<br />

es keine schwierigen Passagen, da die Wege immer breit sind. Das<br />

schafft man – im Unterschied zu vielen Trail-Runs – auch als<br />

normaler Langstreckenläufer.“ Klar: Das Durchhalten sei Kopfsache.<br />

Aber es lohne sich.<br />

Zum „Finisher-Glück“ trägt auch Veranstalter Axel Reusch<br />

(51) bei, der jeden Teilnehmer persönlich im Ziel beglückwünscht.<br />

Der erfahrene Triathlet, der acht Mal die legendäre Ironman-<br />

WM auf Hawaii finishte, zieht den Hut vor allen Athleten. Ganz<br />

egal, ob sie den Ultra meistern oder die kürzeren, aber keinesfalls<br />

kurzen Strecken: Marathon (42,2 Kilometer/1425 Höhenmeter),<br />

Halbmarathon (21,1 km/190 hm) oder den neu ins Programm genommenen<br />

Hörnerlauf (18 km, 1110 hm).<br />

Knackige Anstiege nach Grasgehren<br />

Letzterer führt von Sonthofen über knackige Anstiege nach<br />

Grasgehren. Von dort bringt sie ein Shuttle zurück nach Sonthofen.<br />

Der Vorteil bei dieser Tour: Den Teilnehmern bleibt das<br />

Bergab-Laufen erspart. „Das ist speziell beim Ultra eine enorme<br />

Herausforderung, die man nicht unterschätzen sollte“, sagt Axel<br />

Reusch. Die letzten zehn Kilometer ab dem Sonnenköpfle führen<br />

nach unten – und lassen Neulinge Muskeln spüren, von deren<br />

Existenz sie bis dato nichts wussten. „Nach meinem ersten Ultra<br />

konnte ich Treppen nur noch rückwärts laufen“, erinnert sich<br />

Sven Winkelmann. Immerhin wird die Regeneration erleichtert:<br />

Alle Teilnehmer erhalten kostenlosen Eintritt ins „Wonnemar“-<br />

Schwimmbad in Sonthofen.<br />

Durch die verschiedenen Distanzen, die beeindruckenden<br />

Strecken und Helfer hat sich die Veranstaltung „Allgäu Panorama<br />

Marathon“ (APM) fest in der Ausdauerszene verankert. Auf<br />

dem Portal „marathon4you“ wurde er drei Mal zum beliebtesten<br />

Marathon in Bayern gekürt. Mit einem Rekord von 1500 Läuferinnen<br />

und Läufern endete die 13. Auflage im vergangenen<br />

Jahr. Sie kamen aus 38 Nationen. Selbst 40 Läufer aus den flachen<br />

Niederlanden stürmten durch die Allgäuer Berge – und kamen<br />

wohlbehalten ins Ziel.<br />

„Schlimmere Verletzungen hatten wir zum Glück noch<br />

nie“, sagt Axel Reusch. Das trifft auch auf den Ultra zu, der<br />

als Königsklasse beim APM gilt. Damit geht die Idee auf, die<br />

Reusch und Marc Wenz, Geschäftsführer von Allgäu Outlet, bei<br />

der Einführung der XXL-Distanz vor zehn Jahren hatten. Sie<br />

wollten eine Strecke anbieten, auf der man von Anfang bis Ende<br />

sicher unterwegs ist und trotzdem das Panorama genießen kann.<br />

150 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


Lauferlebnis | ALLGÄU SPORTLICH<br />

Zwei, die den Allgäu<br />

Panorama Marathon<br />

in Sonthofen lieben:<br />

Veranstalter Axel<br />

Reusch (links) und<br />

Teilnehmer Sven<br />

Winkelmann.<br />

Die Veranstalter rechneten bei der Premiere mit 50 „Verrückten“.<br />

Jeder „Finisher“ sollte eine Steinmann-Skulptur als Anerkennung<br />

bekommen. Doch dann kam alles ganz anders. 260 Teilnehmer<br />

meldeten sich an.<br />

In der Behindertenwerkstätte Herzogsägmühle bei Schongau,<br />

wo die Steinmännle entstehen, wurden Hochleistungen vollbracht<br />

wie später von den Läufern auf der Strecke eben auch. Die<br />

Figuren sind heute bei vielen Läufern Kult. Manche haben sogar<br />

eine kleine Familie zu Hause stehen. So wie Heidrun Besler<br />

aus Altstädten. Die 63-Jährige ist in ihrer Altersklasse deutsche<br />

Rekord-Halterin im Marathon und hat zum APM eine besondere<br />

Beziehung. Erst lief sie dort den Halbmarathon, später gewann sie<br />

bei ihrer Premiere 2012 gleich mal den Ultra (8:09 Stunden) und<br />

setzte sich 2017 auch noch im Marathon (3:52 Stunden) durch.<br />

Ihr Fazit klingt wie jenes von Serienteilnehmer Sven Winkelmann:<br />

„Wer einmal mitgemacht hat, kommt von der Veranstaltung<br />

nicht wieder los.“ Klar, dass sich die beiden für das diesjährige<br />

Rennen am 11. August bereits angemeldet haben.<br />

Neu!


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Genussvolle Wanderung<br />

aufs Wertacher Hörnle<br />

Sie suchen eine schöne, entspannende Wanderung für die gesamte Familie?<br />

Die den einen nicht zu schwer und den anderen nicht zu langweilig<br />

ist? Unser Tipp: Die Familienwanderung auf das Wertacher Hörnle mit<br />

einer Höhe von 1695 Metern. Das bedeutet, dass am Ende, wenn alle<br />

ganz oben stehen, die Wanderer eine tolle Aussicht genießen können mit<br />

Ausblick auf das Ober- und Ostallgäuer Alpenvorland und die Allgäuer<br />

Berge.<br />

Andererseits ist der Aufstieg zum Wertacher Hörnle für alle zu schaffen,<br />

es handelt es sich um eine leichte Bergwanderung. Es gibt mehrere Routen<br />

hinauf zum Gipfel – unser Ausgangspunkt ist der Parkplatz Großer<br />

Wald an der Straße zwischen Wertach und Kranzegg. Von dort benötigt<br />

man etwa zwei Stunden bis zum Gipfel, wobei es zunächst über das Königssträßchen<br />

und andere gut ausgebaute Alpwege bis zur Alpe Schnitzlertal<br />

in 1440 Metern Höhe geht. Eine überschaubare Tourenlänge und<br />

deshalb auch bestens geeignet für kleinere Kinder.<br />

Übrigens: Fürs Auge ist vor allem im Juni und Juli eine Menge geboten.<br />

Das ist die Blütezeit der Alpenrosen.<br />

URLAUB IM<br />

Familiendorf<br />

DER ORT liegt 915 m über dem Meeresspiegel<br />

und ist somit die höchstgelegene Marktgemeinde<br />

Deutschlands. Unser Luftkurort im Oberallgäu<br />

hat ca. 2.900 Einwohner. Neben den ca.<br />

1.600 Gästebetten laden zwei Campingplätze<br />

zur Erholung ein.<br />

Der Wichtel „Virdo“ begleitet die FAMILIEN IM<br />

URLAUB. Auf der kostenlosen Kinderkarte fi nden<br />

sich zahlreiche Einrichtungen für Familien. Das<br />

wöchentliche Kinderferienprogramm ist für die<br />

Wertacher Gastfamilien kostenlos. Dazu gehören,<br />

Zaubervorstellungen, Kasperltheater und Naturerlebniswanderungen<br />

auf den Spuren von Ötzi.<br />

Touristinfo · Rathausstr. 3 · 87497 Wertach<br />

Telefon + 49 (0) 83 65 / 70 21 99<br />

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87497 Wertach<br />

Telefon +49 (0) 83 65 / 790 - 0<br />

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Alpenstr. 20 | 87497 Wertach<br />

Tel. 0 83 65/10 27 | info@allgaeulino.de<br />

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täglich von 14 bis 19 Uhr,<br />

Samstag, Sonntag, feiertags und<br />

in den Ferien von 10 bis 19 Uhr.<br />

DER HALLENSPIELPLATZ<br />

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Wie entsteht ein<br />

Spiel und warum passt bei<br />

Puzzles immer genau ein Teil zum<br />

anderen? Im Museum Ravensburger<br />

geht die ganze Familie auf interaktive Entdeckungsreise<br />

rund ums blaue Dreieck. Kinder<br />

und Jugendliche erkunden das Museum mit der<br />

tiptoi® Rallye, Erwachsenen liefert der Audioguide<br />

an 25 Stationen Infos und lustige Anekdoten. Bei<br />

schönem Wetter lockt der idyllische Spielehof<br />

zum Spielen, Puzzeln und Schmökern<br />

Entdeckung<br />

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Beim Alpin-Rafting in die Tiefe rauschen und sich in der neuen Activity<br />

World so richtig austoben – in Deutschlands familienfreundlichstem<br />

Themenpark heißt es mitmachen und dabei spielerisch dazulernen.<br />

Ein Tag reicht kaum aus, um die über 70 Attraktionen zu entdecken.<br />

Im Ravensburger Spieleland Feriendorf kann man deshalb direkt bei<br />

Maus & Co. übernachten. www.spieleland.de<br />

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Der König kommt zurück!<br />

* je nach Spieltag kann es zu abweichenden Rollenbesetzungen kommen.<br />

Mit den Musicalstars<br />

Jan Ammann,<br />

Anna Hofbauer,<br />

Uwe Kröger<br />

DAS MUSICAL<br />

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LUDWIGS FESTSPIELHAUS<br />

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Hotline: +49 (0) 8362 5077-777<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 153


Kolumne<br />

Ikonen, Stars und<br />

Foto: Adobe Stock, Sergey Kolesov<br />

Kennen Sie das auch? Sie treffen Menschen,<br />

von denen Sie denken, dass die<br />

viel, viel älter sind als Sie selbst. Ich<br />

kann mich gut erinnern, dass ich als<br />

Schülerin in einem Jeans-Laden im Kempten gejobbt<br />

hatte, die Inhaberin war 30. Ich weiß noch<br />

genau, dass wir 16-jährigen Gören es unmöglich<br />

fanden, dass sie in ihrem hohen Alter weiße Outsider<br />

Jeans – damals eine In-Marke – trägt. Und<br />

sie hatte definitiv eine wahnsinnsgute Figur! Später<br />

waren es Kollegen, die uralt waren. In Wirklichkeit<br />

sind die heute gerade mal vier Jahre älter<br />

als ich…. Sind die stehen geblieben und nur ich<br />

werd‘ alt?<br />

Mich macht da einiges nachdenklich: Die Frau,<br />

deren Namen man nicht ausschreibt, sondern<br />

mit AKK abkürzt, ist inzwischen CDU-Chefin.<br />

Eine kleine, etwas biedere Saarländerin. Und die<br />

soll mein Jahrgang sein?! Tina Hassel hat sie mal<br />

interviewt. Die wiederum kommt mir in letzter<br />

Zeit etwas alt vor, ist aber 1964 geboren, also<br />

sogar jünger als ich.<br />

Und Stefanie Tücking ist Ende letzten Jahres<br />

gestorben. Mensch, Steffi! Das hat mich tief<br />

getroffen. Sie war eine Ikone unserer Jugend, sie<br />

gehörte zu uns. Natürlich war sie auch beneidet,<br />

manchmal verhasst, wenn sie Bowie interviewen<br />

durfte und schlimmer noch: Morten Harket von<br />

Aha (1959 und mit ewiger Jugend gesegnet).<br />

Eigentlich hätte ich ihren Job bei Formel Eins<br />

auch gut machen können. Und natürlich war sie<br />

älter als ich. Was letztlich stimmt. Acht Monate,<br />

mein Jahrgang. Und nun ist sie tot?<br />

Sandra ist auch 1962 geboren, die haben wir<br />

ebenfalls gehasst. Weil alle Jungs, die nicht auf<br />

Susanna Hoffs von den Bangles standen, auf<br />

Sandra standen. Wir haben auch Susanna Hoffs<br />

von den Bangles wirklich abgrundtief verachtet.<br />

Die allerdings 1959 geboren ist. Und dann war<br />

da Jennifer Beals in Flashdance. So hätten wir<br />

alle aussehen wollen und schienen Lichtjahre<br />

entfernt. Und hatten damals nicht geahnt, dass<br />

die Beals gar nicht so perfekt gewesen war. Es<br />

hatte ein Tanzdouble gegeben… Beals ist 1963<br />

geboren, Jodie Forster wieder 1962 - wie auch<br />

Bon Jovi.<br />

Uns alle eint etwas – egal ob wir jünger<br />

aussehen oder älter, egal wie unser individuelles<br />

Altersgefühl ist: Wir sind das Böse! Und wenn<br />

wir in Deutschland geboren sind: Wir sind<br />

eine Bürde für die Republik. Wir sind die<br />

„Babyboomer“, ein Wort, das Politiker mit<br />

Ekel aussprechen. Wir, geboren von 1960 bis 67<br />

bedrohen den Fortbestand unseres Staats – weil<br />

wir Renten wollen!<br />

Jene Menschen, die momentan diesen Staat<br />

tragen, die Steuern bis zur Ausblutung zahlen<br />

und Rentenbeiträge, die stehen plötzlich vor der<br />

Rententür. Passt auf – ich hab es satt, dass auf<br />

die Babyboomer eingehackt wird. Ich hab mir<br />

das schließlich nicht ausgesucht, eine Folge des<br />

Wirtschaftswunders zu sein. Und wir <strong>werden</strong><br />

es dem Staat nicht so leicht machen wie Stefanie<br />

Tücking, der ich im Himmel wünsche, dass sie<br />

dort Bowie wiedertrifft.<br />

Alles Gute Steffi, du warst ein toller Jahrgang!<br />

NICOLA FÖRG. Die Autorin und<br />

Journalistin ist ist aufgewachsen in<br />

Oberstaufen und Kemp- Kempten. Ir-<br />

Irgendwann kam sie auf die Idee,<br />

Idee, einen einen Allgäu-Krimi zu schreiben. zu<br />

schreiben. Aktuelles Aus Werk: der Wütende Idee wur- Wölfe<br />

und<br />

das (Pendo). Buch „Schussfahrt“ –<br />

und daraus ein großer Erfolg. Weshalb<br />

nach 14 Jahren und über 1,7 Millionen<br />

sie<br />

in<br />

verkaufter<br />

Bücher noch immer Bergkrimis schreibt. Aktuelles Werk: Rabenschwarze<br />

Beute (Pendo).<br />

ten.<br />

die<br />

de<br />

Foto: panthermedia.net<br />

154 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


BÜCHER<br />

VON ALLGÄUERN<br />

& AUS DEM ALLGÄU<br />

FRITTENMAFIA<br />

KRIMI<br />

EIN BELGIENKRIMI<br />

BERNHARD WUCHERER<br />

Wenn der schrullige Commissaire de criminelle<br />

Frederic Le Maire ermittelt, bleibt kein Auge<br />

trocken. Der belgische Starermittler hat es mit<br />

»Frittenmorden« zu tun, die ihn nach Aachen<br />

und ins Allgäu führen. Weil die holländische<br />

»Frittenmafia« ausgerechnet im Frittenland<br />

Belgien minderwertiges Frittenfett einführen<br />

möchte, geschehen gleich mehrere Morde.<br />

WÜTENDE WÖLFE<br />

KRIMI<br />

EIN ALPEN-KRIMI | NICOLA FÖRG<br />

Eigentlich sollte Kommissarin Irmi Mangold<br />

abgehärtet sein gegen Tod und Verdammnis,<br />

aber drei bizarre Fälle – darunter ein toter<br />

Mann gefangen in den Schlageisen einer sogenannten<br />

»Wolfsgrube« – erschüttern sie tief.<br />

Ihr Sabbatical als Almhirtin hin oder her: Sie<br />

muss nun doch Tatorte erfühlen, unbequeme<br />

Fragen stellen, denn schließlich geht es hier<br />

um »ihre« Kühe und »ihre« Alm.<br />

FORELLE SCHWARZ...<br />

ESSEN<br />

KOCHEN UND GENIESSEN<br />

KARL FORSTER<br />

Ein Buch ü bers Kochen? Eher ein Erlebnisbuch<br />

– „ü ber den Weg zur Lust und Freude<br />

am Beschaffen, Zubereiten, Schmecken – am<br />

Genießen, Erfahren, Probieren, Kombinieren.“<br />

Eine Einladung, hemmungslos zu experimentieren<br />

mit den Kostbarkeiten, die man nicht<br />

zu Unrecht Lebensmittel nennt, und über den<br />

eigenen Tellerrand zu schauen.<br />

TWYNS – DIE<br />

MAGISCHEN ZWILLINGE<br />

FANTASY<br />

FÜR LESER AB 10 JAHREN<br />

MICHAEL PEINKOFER<br />

Wynn lebt in der sagenhaften Anderwelt, wo<br />

sie als Prinzessin aufwächst und tagein, tagaus<br />

von Bediensteten umsorgt wird. Wie langweilig!<br />

Doch dann katapultiert ein magischer<br />

Elfenstein sie in die Menschenwelt – mitten<br />

hinein in das Leben der zwölfjährigen Anny.<br />

Kräuterhof und Café, Seminare<br />

Genießen Sie handgepflückte Kräutertees<br />

und feine Kaffeespezialitäten auf unserer<br />

Sonnenterrasse zu einzigartigen<br />

hausgemachten Torten.<br />

In unserem Kräuterladen finden Sie<br />

Köstlichkeiten wie Kräutertränke,<br />

Räucherwerk und eine große Palette<br />

weiterer Kräuterprodukte aus eigener<br />

Produktion.<br />

Kraftvoll im Leben stehen und<br />

zurück zur ureigenen Kraft finden!<br />

Unter diesen Motto bieten wir<br />

Kräuterwanderungen und verschiedenste<br />

Wochenend-, Abend- und Tagesseminare<br />

rund um die Themen:<br />

Natur, Kräuter,<br />

Yoga und<br />

Entspannung an.<br />

Akademie Rückenwind, Kräuterhof und Café Bertlies Adler | Kirchweg 8, D-87666 Pforzen-Ingenried<br />

Telefon Akademie Rückenwind: +49 (0)83 46/982 18 68 | Telefon Kräuterhof und Café: +49 (0)83 46/982 40 86<br />

Öffnungszeiten Cafe: Do - So, 13:30 – 17:00 Uhr | info@akademie-rueckenwind.de | www.akademie-rueckenwind.de<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 155


Internetanschluss<br />

Familienfreundlich<br />

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UA Unterallgäu<br />

P Parkplatz am Haus<br />

Hartenthal 2a<br />

86825 Bad Wörishofen<br />

Tel. +49 (0) 82 47 / 99 88 910<br />

info@landhotel-hartenthal.de<br />

· mitten im Grünen, Panoramablick auf<br />

die Alpen<br />

· 4,5 km bis Zentrum Bad Wörishofen<br />

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& E-Auto Tankstelle Fahrradgarage,<br />

direkt an den Rad- und Wanderwegen<br />

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87629 Füssen - Hopfen am See<br />

Tel. +49 (0) 83 62 / 91 03 - 0<br />

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· sonntags Bio-Brunch-Buffet<br />

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· Hallenbad & Saunalandschaft<br />

· Gesundheitswochen & Kneipp<br />

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OAL Ostallgäu<br />

TV TV im Zimmer<br />

HOTEL HELMERHOF S<br />

Frauenbergstrasse 9<br />

87645 Schwangau<br />

Tel. +49 (0) 83 62/98 35-0<br />

Tel. +49 (0) 83 62/84 37<br />

info@helmerhof.de<br />

Willkommen im Hof mit Herz!<br />

· Hotel in ruhiger Lage und<br />

traumhafter Landschaft<br />

· Regionale Küche<br />

Produkte aus eigener Hand<br />

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GASTHOF ZUR KRONE<br />

Traditionsgasthof & Gästehaus<br />

Sonnenstraße 1<br />

87448 Niedersonthofen<br />

Tel. + 49 (0) 83 79/2 12<br />

info@krone-niedersonthofen.de<br />

· unmittelbare Lage am Niedersonthofener<br />

See (mitten im Oberallgäu)<br />

· urigen Stuben, großen Biergarten,<br />

regionale Küche<br />

· Gästehaus mit modernen Zimmer<br />

www.helmerhof.de<br />

www.krone-niedersonthofen.de<br />

2009 – 2019<br />

und historisches Museum<br />

Obergünzburg<br />

„des muasch aluaga“<br />

Ein unvergessliches Erlebnis<br />

für Groß und Klein.<br />

Führungen für Gruppen jeder Größe,<br />

Familien, Schulen und Betriebe...<br />

Hier <strong>werden</strong> Sie fündig:<br />

www.tagungsregion-allgaeu.de<br />

Südsee-Sammlung und<br />

Historisches Museum Obergünzburg<br />

Unterer Markt 2 · Tel: (08372) 8239<br />

Mittwoch: 10.00 - 12.00 Uhr<br />

Sa + So: 14.00 - 17.00 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

www.suedseesammlung.de<br />

barrierefrei!<br />

156 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu


NEU<br />

ÖffentlicheFührung<br />

jedenDonnerstag<br />

14.00Uhr<br />

Faszination Skifliegen<br />

Exklusive Einblicke & atemberaubende Ausblicke<br />

Barrierefreier Schrägaufzug|Turmaufzug|<br />

VirtualReality-Erlebnis|Erlebnisweg|<br />

Schanzen-Bistro & Terrasse|Picknick-Bereiche<br />

Öffnungszeiten täglich<br />

09:30 bis 17:30 Uhr (April bis Oktober)<br />

09:30 bis 16:30 Uhr (November bis März)<br />

Ein spannendes Erlebnis bei jeder Witterung!<br />

Skiflugschanze Oberstdorf<br />

Zimmeroy 1<br />

D - 87561 Oberstdorf<br />

Tel. +49 (0) 8322 / 700 - 5201<br />

info@skiflugschanze-oberstdorf.de<br />

www.skiflugschanze-oberstdorf.de<br />

Betreiber: Sportstätten Oberstdorf|Roßbichlstraße 2 - 6|87561 Oberstdorf<br />

Heini-Klopfer-Skiflugschanze<br />

Foto: Alexander Fuchs<br />

ZÄMED DUSS<br />

Outdoorfestival Oberstdorf<br />

12h-Wanderung<br />

Kletterturm<br />

Pump-Track Contest<br />

Outdoorfestival<br />

Oberstdorf<br />

03. - 06. Oktober 2019<br />

Vorträge<br />

Workshops<br />

Konzerte<br />

Gemeinsam draußen sein<br />

Aktivprogramm<br />

Outdoor-Produkte<br />

Testmaterial<br />

www.zämed-duss.de<br />

Tourismus Oberstdorf I Festivalteam Zämed duss<br />

Prinzregenten-Platz 1 I 87561 Oberstdorf I outdoorfestival@oberstdorf.de<br />

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DER TALISMAN<br />

FREILICHTTHEATER<br />

AN DER GRIMMELSCHANZE<br />

POSSE MIT GESANG VON JOHANN NESTROY<br />

PREMIERE AM 21. JUNI 2019 19:30 UHR<br />

WEITERE VORSTELLUNGEN: 23. JUNI 25. JUNI<br />

03. JULI 04. JULI 05. JULI 06. JULI 07. JULI<br />

A<br />

E<br />

nkommen Erholen ntspannen<br />

Bei schlechtem Wetter im Landestheater Schwaben, Großes Haus<br />

Den jeweiligen Spielort erfahren Sie am Veranstaltungstag ab 16 Uhr<br />

unter der Tel. 08331 94 59 31 oder über die Homepage.<br />

Adresse Freilichttheater Grimmelweg in 87700 Memmingen<br />

Adresse Landestheater Schwaben Theaterplatz 2 in 87700 Memmingen<br />

Theaterkasse Mo-Fr: 11-18 Uhr Sa: 10-14 Uhr<br />

Karten im Vorverkauf unter Tel. 08331 94 59 16 oder vorverkauf@landestheater-schwaben.de<br />

Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.<br />

LANDESTHEATER-SCHWABEN.DE<br />

Kneipp-Kurhotel Steinle • Gärtnerweg 17 • 86825 Bad Wörishofen<br />

Telefon: 08247 3003 0 • reservation@steinle-hotel.de<br />

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<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 157


Lauph<br />

Gewinnspiel<br />

Sie sind aus der idyllischen Allgäuer Berglandschaft nicht wegzudenken:<br />

die Sennalpen. Manch Wanderer kehrt nach kräftezehrendem<br />

Gipfelanstieg zu einer deftigen Brotzeit ein. Wir suchen<br />

diesmal nach einer Alpe bei Immenstadt, die über 350 Jahre alt ist.<br />

Gekäst wird dort seit gut 20 Jahren nicht mehr. Dafür lädt der von<br />

uellwasser gespeiste Brunnen-Kühlschrank vor der Alpe auf ein<br />

Getränk ein. Den Namen welcher urigen Sennalpe suchen wir?<br />

Riedlingen<br />

Donau<br />

Wie heißt ...<br />

Biberach<br />

eine der ältesten Sennalpen Bad Buchau im Allgäu?<br />

a) Alpe Gschwenderberg<br />

b)<br />

Bad<br />

Alpe<br />

Saulgau<br />

Gschwendergrat<br />

c) Alpe Gschwendersattel<br />

Bad<br />

Schussenried<br />

Unten stehenden Coupon ausfüllen und an<br />

folgende Adresse schicken: <strong>Griaß</strong> di‘ Allgäu, Erlebnismagazin,<br />

Stichwort: Gewinnspiel, 87430 Kempten<br />

Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2019.<br />

Das Gewinnspiel finden Sie auch im Internet<br />

unter www.griassdi-allgaeu.de<br />

Aulendorf<br />

Bad Waldsee<br />

Wurzache<br />

Ried<br />

Bad Wurzach<br />

Bergatreute<br />

Weingarten<br />

Wolfegg<br />

~ 1. PREIS ~<br />

Zwei Übernachtungen für 2 Personen inklusive Halbpension<br />

im Panoramahotel Oberjoch in Bad Hindelang (4 Sterne S)<br />

www.panoramahotel-oberjoch.com<br />

~ 2. PREIS ~<br />

Zwei Übernachtungen für zwei Personen, inklusive Frühstück,<br />

Hallenbad und Sauna im Hotel Maximilian Schwangau (3 Sterne S)<br />

www.hotel-maximilian-schwangau.de<br />

~ 3. PREIS ~<br />

Gutscheine für Ravensburger Spieleland: 3 x 2 Eintrittskarten<br />

Museum Ravensburger: 3 x Familien-Multimedia-Ticket<br />

www.spieleland.de / www.museum-ravensburger.de<br />

Die Gewinner <strong>werden</strong> schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich.<br />

<br />

Lösung<br />

Name/Vorname * Alter *<br />

Straße *<br />

PLZ/Ort *<br />

Email *<br />

Telefon<br />

Bitte beachten Sie die Hinweise zum Datenschutz und die Informationspflichten nach Art. 13 DSGVO unter<br />

ihre-az.de/datenschutz oder Telefon 08 31 / 93 06 31 11.<br />

Ich bin damit einverstanden, dass meine Daten (Vor-, Nachname, Straße, Hausnummer, PLZ, Ort,<br />

Telefonnummer, Email-Adresse, Alter) von der Allgäuer Zeitung (Allgäuer Zeitungsverlag GmbH) gespeichert<br />

<strong>werden</strong>, um über Neuigkeiten zu Verlagsangeboten per Email und Telefon informiert zu <strong>werden</strong>. Diese<br />

Einwilligung kann jederzeit durch Nachricht an den Verlag (Heisinger Str. 14, 87437 Kempten) widerrufen<br />

<strong>werden</strong>.<br />

* Pflichtfelder: Bitte beachten Sie, dass für die mit * gekennzeichneten Felder alle Angaben erforderlich sind.<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift<br />

Markdorf<br />

Mitarbeiter des Allgäuer Zeitungsverlags und deren Angehörige sind von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen.<br />

Arbon<br />

Sankt Gallen<br />

Appenzell<br />

Friedrichshafen<br />

Rorschach<br />

Meckenbeuren<br />

Bodensee<br />

SCHWEIZ<br />

Altstätten<br />

Langenargen<br />

Kressbronn<br />

Nonnenhorn<br />

Feldkirch<br />

Ravensburg<br />

Ravensburg<br />

SEITE 153<br />

Tettnang<br />

Wasserburg<br />

Rhein<br />

Lustenau<br />

Hohenems<br />

Rankweil<br />

Lindau<br />

Waldburg<br />

Achberg<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

Vogt<br />

Amtzell<br />

Weißensberg<br />

Sigmarszell<br />

Bodolz<br />

Opfenbach<br />

Hergensweiler<br />

Pfänder<br />

ÖSTERREICH<br />

Furkajoch<br />

Wangen<br />

Hergatz<br />

Scheidegg<br />

Damüls<br />

Kißlegg<br />

Lindenberg<br />

Faschinajoch<br />

Heimenkir<br />

W<br />

Oberre Simm<br />

SE<br />

Hitt


eim<br />

Illertissen<br />

Kettershausen<br />

Kirchheim<br />

Schwabmünchen<br />

Allgäu Karte<br />

r<br />

Ochsenhausen<br />

Argenbühl<br />

SEITE 92<br />

Erolzheim<br />

Rot an der Rot<br />

Leutkirch<br />

Leutkirch SEITE 96<br />

Isny<br />

Aitrach<br />

Iller<br />

Berkheim<br />

Tannheim<br />

Aichstetten<br />

Winterstetten<br />

Dettingen<br />

Kirchdorf<br />

Lautrach<br />

Legau<br />

Buxheim<br />

Kronburg<br />

Pleß<br />

Fellheim<br />

Boos<br />

Niederrieden<br />

Heimertingen<br />

Trunkelsberg<br />

Woringen<br />

Buchenberg<br />

Babenhausen<br />

Winterrieden<br />

Memmingerberg<br />

Memmingen Memmingen<br />

Hawangen<br />

SEITE 16<br />

Benningen<br />

Schwarzer Grat<br />

Bad Grönenbach<br />

Lachen<br />

Iller<br />

Wiggensbach<br />

Kempten<br />

Kempten<br />

SEITE 82, 100, 110<br />

Iller<br />

Holzgünz<br />

Egg<br />

Lauben<br />

Ungerhausen<br />

Ottobeuren<br />

Dietmannsried<br />

Lauben<br />

Kirchhaslach<br />

Oberschönegg<br />

Westerheim<br />

Wolfertschwenden<br />

Böhen<br />

Erkheim<br />

Durach<br />

Breitenbrunn<br />

Salgen<br />

Pfaffenhausen<br />

Sontheim<br />

Oberrieden<br />

Kammlach<br />

Markt Rettenbach<br />

Untrasried<br />

Wildpoldsried<br />

Betzigau<br />

Stetten<br />

Ronsberg<br />

Günzach<br />

Dirlewang<br />

Unteregg<br />

Obergünzburg<br />

Kraftisried<br />

Görisried<br />

Eppishausen<br />

Mindelheim<br />

Wertach<br />

Lech<br />

Apfeltrach<br />

Eggenthal<br />

Baisweil<br />

Friesenried<br />

Markt Wald<br />

Tussenhausen<br />

Rammingen<br />

Irsee<br />

Wertach<br />

Bad Wörishofen<br />

Bad Wörishofen<br />

SEITE 16, 56<br />

Aitrang<br />

Unterthingau<br />

Biessenhofen<br />

Ruderatshofen<br />

Leuterschach<br />

Wald<br />

Lengenwang<br />

Pforzen<br />

Ettringen<br />

Türkheim<br />

Wiedergeltingen<br />

Rieden<br />

Amberg<br />

Lamerdingen<br />

Jengen<br />

Oberostendorf<br />

Westendorf<br />

Germaringen Kaltental<br />

Mauerstetten<br />

Stötten<br />

Buchloe<br />

Stöttwang<br />

Bidingen<br />

Osterzell<br />

Forggensee<br />

Waal<br />

Burggen<br />

Rettenbach<br />

Lechbruck Lechbruck<br />

SEITE 8<br />

Lech<br />

Bernbeuren<br />

Plansee<br />

Lech<br />

Kaufering<br />

Landsberg<br />

Schongau<br />

Kleinweiler-Hofen<br />

Seeg<br />

Waltenhofen<br />

Gestratz<br />

Maierhöfen<br />

SEITE Seeg 8<br />

Niedersonthofner<br />

See<br />

Roßhaupten<br />

Sulzberg<br />

Rückholz<br />

ch<br />

Grünenbach<br />

Weitnau<br />

Oy-Mittelberg<br />

Trauchgau<br />

Rottachsee<br />

Nesselwang<br />

Röthenbach<br />

Werdensteiner Moos<br />

Nesselwang<br />

Halblech<br />

SEITE 30, 44<br />

Rieden<br />

SEITE 104<br />

Stiefenhofen<br />

Grüntensee<br />

Eisenberg<br />

Hopfen<br />

Buching<br />

Wertach<br />

Hopferau<br />

Missen Großer<br />

Rettenberg<br />

Alpsee<br />

Rettenberg SEITE 52<br />

Hopfensee<br />

eilererberg<br />

Oberstaufen SEITE 56<br />

Schwangau<br />

Oberstaufen<br />

Jungholz<br />

Pfronten Pfronten<br />

ute<br />

SEITE 8, 68<br />

ITE 96<br />

Immenstadt<br />

Grünten<br />

Immenstadt<br />

Tegelberg<br />

SEITE 116, 20 Blaichach<br />

Breitenberg<br />

Füssen<br />

SEITE 8, 118 Neuschwanstein<br />

Burgberg Burgberg<br />

Mittagberg<br />

SEITE 62<br />

Oberjochpass<br />

Vils<br />

Gunzesried<br />

Aggenstein<br />

Oberjoch<br />

SEITE 74<br />

Säuling<br />

Sonthofen<br />

Schattwald<br />

Ofterschwang<br />

SEITE 148<br />

Hochgrat<br />

SEITE Ofterschwang 46, 68<br />

Bad Hindelang<br />

Zöblen<br />

Tannheim Reutte<br />

Tennenmooskopf<br />

SEITE 26<br />

Nesselwängle<br />

SEITE 56 Hinterstein Tannheim Haldensee<br />

Balderschwang<br />

isau<br />

Bolsterlang Fischen<br />

Sonnenkopf<br />

Riedberger<br />

Gaichtpass<br />

Grainau<br />

Horn<br />

Langenwang Rubihorn<br />

Vilsalpsee<br />

Heiterwang<br />

Obermaiselstein<br />

SEITE 84<br />

SEITE 66<br />

Weißenbach<br />

Riedbergpass<br />

Nebelhorn<br />

Thaneller<br />

Oberstdorf<br />

Oberstdorf<br />

DES RÄTSELS LÖSUNG<br />

Zugspitze<br />

SEITE 6, 18, 134<br />

Lermoos<br />

Ehrwald<br />

Rückkehr mit zwei „Goldenen“<br />

Hochvogel<br />

Fernpass<br />

Diedamskopf<br />

Riezlern Fellhorn<br />

Hoher<br />

Trettachtal<br />

Das Allgäu hatte schon zahlreiche Olympische Sieger vorzuweisen.<br />

Hirschegg<br />

Ifen<br />

In welcher Disziplin Johannes Rydzek bei den Olympischen Spielen 2018<br />

Mittelberg Mittelberg<br />

Schwarze Milz<br />

in Pyeongchang Gold gewann, wollten wir in unserem letzten<br />

SEITE 34<br />

SEITE 136<br />

Gewinnspiel wissen. Keine große Herausforderung Nassereith für jenen, der den<br />

Krottenkopf<br />

N<br />

Kapitelstart unserer Rubrik „Allgäu sportlich“ aufmerksam gelesen hat,<br />

W O<br />

Hahntennjoch<br />

denn dort steht die Antwort: Nordische Kombination.<br />

Widderstein<br />

S<br />

5 km<br />

Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern.<br />

Hochtannbergpass<br />

Warth Biberkopf<br />

Kleinwalsertal<br />

Altusried<br />

SEITE 126<br />

Haldenwang<br />

SEITE 130<br />

Tannheimer Tal<br />

Kaufbeuren<br />

SEITE 8, 86, 122<br />

Marktoberdorf<br />

SEITE Marktoberdorf 8<br />

Auerberg<br />

Steingaden<br />

Peiting<br />

Infografik: Stefan Beckmann


familiäre<br />

Atmosphäre<br />

Südsee<br />

im Allgäu<br />

Das klingt nach Idylle: Das 4-Sterne-Hotel Tyrol im<br />

Tannheimer Tal liegt nur 300 Meter vom malerischen<br />

Haldensee entfernt und verfügt über viele Extras, die den<br />

Ferienaufenthalt verschönern. Tannheimer Tal und<br />

Tiroler Berge sind die Heimat der Betreiberfamilie Barbist<br />

& Schädle. Walter und Olga Barbist kümmern sich<br />

gemeinsam mit der nächsten Generation,<br />

Martina und Peter Schädle, um das Wohl ihrer Gäste.<br />

www.tyrol-haldensee.com<br />

Seit 10 Jahren lädt die Südsee-<br />

Sammlung Obergünzburg große<br />

und kleine Besucher dazu ein,<br />

faszinierende Kulturen Melanesiens<br />

zu erkunden. Das Jubiläumsjahr<br />

bietet besondere Begegnungen mit<br />

ozeanischen Traditionen, es gibt viel<br />

zu entdecken – von Geschichten aus<br />

der Seemannkiste bis zu pazifi schallgäuerischer<br />

Cross-Cuisine.<br />

www.suedseesammlung.de<br />

36 Seiten<br />

EXTRA<br />

So bleiben Sie<br />

gesund & fit<br />

NEU<br />

IM ABO<br />

FÜR ALLE, DIE DAS ALLGÄU LIEBEN!<br />

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160 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />

★ innerhalb Deutschland


Unsere Autoren<br />

BETTINA BUHL | SEITE 104<br />

Als Allgäuerin weiß sie, wo es besonders<br />

schön ist. Zum Beispiel in einem Moos.<br />

ISABELLE GASSAMA | SEITE 86<br />

Mit diesen Vierbeinern ist man nicht oft<br />

unterwegs: auf Lama-Tour in Kaufbeuren.<br />

CARINA JUNGCHEN-WENZLICK | SPEZIAL<br />

In Oberstaufen soll‘s mitunter heiß hergehen.<br />

Unsere Autorin wollte es genau wissen.<br />

SILKE LORENZ | SEITE 20<br />

Nicht immer leicht, Kinder fürs Wandern zu<br />

begeistern. Es kommt wohl aufs Ziel an.<br />

SUSANNE LORENZ-MUNKLER | SEITE 52<br />

Das Allgäu hat Erfrischendes zu bieten.<br />

Unsere Autorin durfte testen.<br />

CHRISTIAN MÖRKEN | SEITE 74<br />

Wenn das nicht nach Herausforderung<br />

klingt: Unser Autor braut Hochprozentiges.<br />

MICHAEL MUNKLER | SEITE 136<br />

Den letzten kleinen Gletscher der Region –<br />

es gibt ihn. Aber wie lange noch?<br />

ULRICH PRAMANN | SEITE 122<br />

Der einstige „stern“-Redakteur liebt das<br />

Ostallgäu – inklusive des Brauchtums.<br />

ISABELL SCHMID | SEITE 116<br />

Sie liebt Allgäuer Brauchtum und Mode und<br />

führte ein Interview über Trachten-Trends.<br />

MICHAELA SCHNEIDER | SPEZIAL<br />

Ohne Kräuter geht im Allgäu gar nichts. Wie<br />

gut, eine interessante Kräuterfee zu treffen.<br />

CHRISTIAN SCHREIBER | SEITE 68<br />

Gibt es Schöneres, als sich mit zwei Koch-<br />

Maestros zu verabreden? Antwort: Nein!<br />

ANNE-SOPHIE SCHUHWERK | SEITE 8<br />

Eine gebürtige Ostallgäuerin schreibt übers<br />

Ostallgäu. Ideale Voraussetzung, meinen wir.<br />

TOBIAS SCHUHWERK | SEITE 148<br />

Er textet gern und läuft gern. Die Schnittmenge<br />

ergibt eine spannende Reportage.<br />

BERGWELT BRENNEREI<br />

Allgäuer Whisky Destillerie<br />

Ein neues Highlight im Allgäu ist sicherlich ein Besuch der Bergwelt<br />

Brennerei. Emotionen genießen mit allen Sinnen.<br />

Mit viel Liebe zum Detail entstand 2017 mit der Bergwelt Brennerei nicht<br />

nur eine der modernsten Whisky-Destillen im Allgäu sondern auch eine<br />

neue Attraktion, die nicht nur für Whisky Liebhaber sehenswert ist. Da<br />

Familie von Bergwelt mit der Allgäuer Holundermanufaktur und einer<br />

eigenen Bio-Plantage schon seit Jahren andere exklusive Spezialitäten<br />

herstellt, wie zum Beispiel Holunderbalsamico, Holunderlikör, Bergwelt<br />

Gin und Nusslikör können Sie sich auf einen sensorischen Hochgenuss der<br />

besonderen Art freuen. Auch feinste Edelbrände wie Williams-Christ oder<br />

Marillen können in der Brennerei verkostet <strong>werden</strong>.<br />

Ein besonderes Event für Firmen, Vereine und Einzelpersonen sind die<br />

Bergwelt und Whisky-Tastings in einem einzigartigen Ambiente direkt vor<br />

der Brennblase. Erleben Sie hautnah die Kunst der bayrischen Whisky-Destillation<br />

und schauen Sie dem Brennmeister über die Schulter.<br />

Ein Besuch lohnt sich. Ein Destiller mit Leidenschaft, erstklassige Edeldestillate<br />

aus Meisterhand, der stilvolle Verkostungsraum und der Geruch des<br />

„Angel‘s Share“ machen einen Besuch in Pfaffenhausen in jeder Beziehung<br />

zu einem ganz besonderen Genuss.<br />

ANJA WORSCHECH | SEITE 92<br />

Der „Kleine Prinz“ hat Millionen von Menschen<br />

in den Bann gezogen. Im Westallgäu<br />

kann man auf seinen Spuren wandeln.<br />

Do. und Fr. 9 bis 12 und 14 bis 18 Uhr und Samstag 9 bis 12.30 Uhr<br />

Mo. bis Mi. nach telefonischer Vereinbarung Tel 01 70 / 5 90 05 91<br />

Gewerbepark 100 | 87775 Pfaffenhausen-Salgen<br />

Telefon 08265 / 730500 | info@bergwelt-brennerei.de<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 161<br />

WWW.BERGWELT-BRENNEREI.DE


<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />

Vorschau<br />

AUFWÄRTS Rund<br />

um den Imberg gibt's<br />

eine Menge an<br />

Freizeitspaß und<br />

Herausforderungen –<br />

für die gesamte Familie.<br />

COOLE GESCHICHTE Lust auf Abenteuer,<br />

auf eine Übernachtung der etwas anderen Art?<br />

Dann Koffer packen und ab in eine Iglu Lodge.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />

Winter<br />

2019<br />

AB 20. NOVEMBER<br />

ERHÄLTLICH<br />

Foto: Oberstaufen Tourismus<br />

WEITERE THEMEN:<br />

Foto: Ralf Lienert<br />

HUNDESTÄRKEN Huskys sind das<br />

Gegenteil von Weicheiern. Und auch<br />

der Musher sollte<br />

aus hartem<br />

Holz<br />

geschnitzt<br />

sein.<br />

❭❭ Unterwegs zur Schwarzwasserhütte<br />

❭❭ Homestory: So wohnt ein Weltmeister<br />

❭❭ Alpenwellness im Winter<br />

❭❭ Christbaumloben – ein alter Brauch<br />

❭❭ Schnee ist nicht gleich Schnee<br />

❭❭ Geschenke-Tipps zu Weihnachten<br />

Foto: Bettina Buhl<br />

NIKOLAUSI Anfang<br />

Dezember schwärmen<br />

die Männer mit rotem<br />

Umhang aus. Wir haben eine<br />

Nikolaus-Börse besucht.<br />

Foto: Martina Diemand Foto: Ralf Lienert<br />

SKI-MAESTROS Die Geschwister Holzmann sind Maestros<br />

auf Skiern und verraten,<br />

wo es tolle Pisten gibt.<br />

Foto: Ralf Lienert<br />

FOTOKUNST<br />

Bilder sagen mehr<br />

als Tausend<br />

Worte – das Motto<br />

bei unserem<br />

Fotoworkshop.<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER UND VERLAG<br />

Allgäuer Zeitungsverlag GmbH,<br />

Heisinger Straße 14,<br />

87437 Kempten<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Markus Brehm,<br />

brehm@griassdi-allgaeu.de<br />

VERLAGSLEITUNG<br />

Reiner Elsinger<br />

KOORDINATION<br />

Marina Trölitzsch,<br />

koordination@griassdi-allgaeu.de<br />

REDAKTION<br />

Freddy Schissler (verantwortlich),<br />

Isabelle Gassama,<br />

Anne-Sophie Schuhwerk,<br />

Michelle Aus dem Bruch (online),<br />

redaktion@griassdi-allgaeu.de<br />

LAYOUT / GRAFIK<br />

Nicole Uhlemair, Carina Hösle<br />

und Lisa Scherm<br />

ANZEIGEN<br />

Christoph Fackler (verantwortlich),<br />

Telefon: 08 31 / 206 - 54 76<br />

Heike Ewinger,<br />

Telefon: 08 31 / 206 - 54 65<br />

anzeigen@griassdi-allgaeu.de<br />

AUTOREN DIESER AUSGABE<br />

Bettina Buhl, Nicola Förg, Carina Jungchen-Wenzlick,<br />

Angelika Köhler-Schiessler, Stephanie Karrasch, Dirk Lehmann,<br />

Silke Lorenz, Susanne Lorenz-Munkler, Christian Mörken,<br />

Michael Munkler, Ulrich Pramann, Isabelle Gassama, Ingrid<br />

Rösner, Isabell Schmid, Michaela Schneider, Freddy Schissler,<br />

Christian Schreiber, Anne-Sophie Schuhwerk, Tobias Schuhwerk,<br />

Nicole Uhlemair, Anja Worschech<br />

FOTOGRAFEN DIESER AUSGABE<br />

Susanne Baade, Matthias Becker, Dominik Berchtold, Tobias<br />

Brandner, Martina Diemand, Hermann Ernst, Manfred Felder,<br />

Alexander Fuchs, Florian Gehring, Christoph Gramann,<br />

Philipp Herzhoff, Klaus-Peter Kappest, Ralf Lienert, Marc Oeder,<br />

Frederik Schissler, Jens Schwarz, Günter Standl, Dennis Siebert,<br />

Ulla Waelder, Mathias Wild, Fabian Zocher<br />

VERTRIEB<br />

MZV GmbH & Co. KG,<br />

Ohmstr. 1,<br />

85716 Unterschleißheim,<br />

Telefon: 0 89 / 3 19 06 - 0,<br />

info@mzv.de, www.mzv.de<br />

BESTELLSERVICE<br />

Telefon: 08 31 / 206 - 190<br />

bestellung@griassdi-allgaeu.de<br />

INFOSERVICE<br />

info@griassdi-allgaeu.de<br />

DRUCK<br />

Vogel Druck und<br />

Medienservice GmbH, Würzburg<br />

162 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu<br />

© 2019 für Text und von uns gestaltete Anzeigen beim Verlag. Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung nur mit schriftlicher Genehmigung.


MIT MEHR POWER<br />

IN DEN FEIERABEND.<br />

DERABT T6<br />

Von der Rennstrecke auf die Straße.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 163


164 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu

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