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greenup #09 Leseprobe

Das Zukunfts-Magazin für einen nachhaltigen Lebensstil.

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Sicher, saugstark,

schön

Vielen erscheint Periodenunterwäsche

immer noch sonderbar. Dabei

ist sie für die „roten Tage“ perfekt

geeignet und neben Menstruationstassen

die nachhaltige, unkomplizierte

Alternative zu Wegwerf-Binden

und Tampons. Warum, erklärt

Dr. Kati Ernst von ooia

Ihre Periodenunterwäsche gibt es seit

2018 zu kaufen, seit Mitte 2020 aber unter

neuem Namen. Wieso?

Wir haben unseren Namen ooshi als

eingetragene Marke beim Europäischen

Patentamt angemeldet, konnten

ihn aber nicht schützen lassen, weil

ein anderes Unternehmen Einspruch

eingelegt hat. Am Ende hat das Amt

zugunsten der anderen Seite entschieden.

Daraufhin haben wir uns ooia

genannt. Das kommt ooshi nicht nur

optisch sehr nah. Es klingt auch positiv,

denn es beinhaltet – obwohl „uhja“

ausgesprochen – den Ausdruck „oh

ja!“ und steht damit für ein besonders

erfreuliches Erlebnis, das unsere Kundinnen

haben, wenn sie mit unseren

Produkten in Berührung kommen.

Sie und Ihre Mitgründerin, Kristine Zeller,

sind Mütter und haben das Angestelltendasein

hinter sich gelassen, um sich

selbstständig zu machen: Ein mutiger und

auch gewagter Schritt.

Wir haben uns zunächst als potenzielle

Konsumentinnen mit Periodenunterwäsche

beschäftigt. Wie viel female

empowerment in diesen innovativen

Produkten liegt, war uns gar nicht klar.

Dann hat uns der Gedanke gepackt,

etwas zu bewegen. Beruflich waren wir

eher frustriert. Es ist ja so: Teilzeitstellen

ermöglichen Raum für die Familie,

bringen einen aber nicht weiter, oder

man macht Karriere, sieht aber seine

Kinder nicht mehr. Wir konnten mit

der Entscheidung zur Selbstständigkeit

also nur gewinnen – wir hätten unfassbar

viel gelernt, auch ohne erfolgreiche

Firma.

Warum ist es am Ende Periodenunterwäsche

geworden und keine wiederverwendbare

Stoffbinde?

Stoffbinden verrutschen, sind tendenziell

sehr dick, haben aber weniger Fläche.

Uns geht es auch um Mode: Unsere

Kundin soll sich fühlen, als ob sie

sich einfach schöne, sexy Unterwäsche

kauft, die aber ganz unkompliziert

mehr kann als das.

Periodenunterwäsche ist nicht gerade pfl e-

geleicht. Nach Gebrauch wird Handwäsche

mit kaltem Wasser empfohlen.

Unsere Produkte lassen sich in der

Waschmaschine bei 40 Grad reinigen.

Einen zusätzlichen Aufwand wollten

wir nicht. Das hat uns von Anfang an

von ausländischen Marken abgehoben.

War der vergleichsweise hohe Preis je ein

Thema?

Mit unseren Unterhosen lassen sich

Tampons und Binden dauerhaft ersetzen.

ooias halten 30 Milliliter an Flüssigkeit,

also bis zu sechs Tamponstärken,

außer dem String. Und man spart

sich damit normale Unterhosen. Hat

also zwei Produkte in einem. Doch es

geht beim Preis nicht nur um die Qualität

der Stoffe, sondern auch darum,

dass die Produkte in Europa fair genäht

werden. Wir ernten Verständnis

dafür, dass wir uns keine Rabattaktionen

leisten, weil wir auf hohe Gewinnmargen

verzichten.

ooia-Wäsche wird in Portugal hergestellt.

Aber nicht nur ...

In Portugal kam man nicht mehr hinterher,

weswegen wir eine zweite Näherei

hinzugenommen haben – in Litauen.

Beide sind auf dem gleichen Qualitätsniveau,

haben die gleichen ökologischen

© Fotos: ooia

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