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ELMA_Magazin_DezJan_web

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ELTERN<br />

MAGAZIN<br />

FÜR DIE<br />

METROPOL<br />

REGION<br />

# 7<br />

D E Z E<br />

J A N U<br />

2 0 2 0<br />

2 0 2 1<br />

TITELTHEMA<br />

O DU FRÖHLICHER, O DU SELIGER,<br />

GNADENBRINGENDER …<br />

WEIHNACHTSSTREIT<br />

Warum wir Konflikte<br />

haben, brauchen – und<br />

einfach lösen können<br />

RECHT & SOZIALES<br />

ICH WÜNSCH<br />

MIR EINE OMA<br />

Wunschgroßeltern-Projekte<br />

in der Region<br />

LEBENSRAUM<br />

DAS POSITIVE<br />

"<br />

SEHEN"<br />

Christkind Benigna Munsi<br />

im Interview<br />

NIMM MICHT MIT<br />

KOSTENLOS<br />

DEINE NEUE <strong>ELMA</strong><br />

EL-MAGAZIN.DE


wir machen schenken einfach<br />

Vielfalt fürs Fest - damit Weihnachten einfach schön wird<br />

SHOPPEN IN MEHR ALS<br />

Weitere Informationen unter:


EDITORIAL<br />

3<br />

<strong>ELMA</strong>S<br />

EDI<br />

TOR<br />

IAL<br />

informativ . überraschend . familiär<br />

LIEBE <strong>ELMA</strong>S,<br />

mit Regenbögen ist das so eine Sache:<br />

Die einen haben sie im Frühjahr an Fenster, Türen, Wände gemalt im festen Glauben<br />

an ein kurzes Gewitter und das sichere Schatzkistenglück am nahen Ende – und<br />

sehen die bunte Hoffnung jetzt schier endlos durch die Jahreszeiten wehen. Die anderen<br />

möchten das fröhliche Symbol für Friede, Freiheit, Freundschaft auf finsteren<br />

Mauern fest installieren – und sehen dann, wie die hoffnungsvolle Farbenmusik eilig<br />

in den Abfluss rinnen muss.<br />

Es ist vielleicht ein kleines bisschen wie beim Streit: Oft fühlen wir uns dem Schicksal<br />

hilflos ausgeliefert, versuchen den Weg des geringsten Widerstandes und verheddern<br />

und verirren uns heillos auf der Suche nach draußen. Wir können uns aber auf der Suche<br />

durchs Labyrinth der Befindlichkeiten und Gefühle, der großen Erwartungen und<br />

kleinen Nettigkeiten, der Fehlgriffe und Streicheleinheiten zumindest einen Proviantrucksack<br />

schnüren und dort gelegentlich hineinschauen, wenn wir nicht mehr richtig<br />

weiterwissen. Diesen kleinen Rucksack möchten wir euch gerne mitgeben, obendrauf<br />

den Rat vom alten Otto Julius Bierbaum: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“<br />

#supportyourlocals, habt eine herzenswarme frohe Weihnachtszeit und rutscht<br />

gesund ins neue Jahr!<br />

Alles bleibt anders – und ihr bitte neugierig!<br />

Eure <strong>ELMA</strong>s<br />

BLEIB IN VERBINDUNG MIT <strong>ELMA</strong><br />

UND FOLGE UNS AUF: #<strong>ELMA</strong>MAG<br />

el-magazin.de<br />

elma.magazin<br />

elma.magazin<br />

Verbinde dich mit anderen Familien<br />

und teile deine Abenteuer mit dem<br />

hashtag #elmamag


4 INHALT<br />

KRIMS & KRAMS<br />

6 <strong>ELMA</strong> GESCHENKTIPPS:<br />

#SUPPORTYOURLOCALS<br />

16<br />

18<br />

26<br />

32<br />

34<br />

38<br />

39<br />

40<br />

LEBENSRAUM<br />

DIE RODELPISTE RUFT – DAS<br />

PERFEKTE SCHNEE-OUTFIT<br />

DER DAHEIM-NACHTS-MARKT –<br />

DUFTEND LECKER KLINGELING<br />

FÜR ZU HAUSE<br />

DAS POSITIVE SEHEN" – CHRISTKIND<br />

"<br />

BENIGNA MUNSI IM INTERVIEW<br />

TITELTHEMA<br />

O DU FRÖHLICHER,<br />

O DU SELIGER,<br />

GNADENBRINGENDER ...<br />

WEIHNACHTSSTREIT<br />

FRIEDE. FREUDE, HEITERSTREIT –<br />

WARUM ES KONFLIKTE GIBT UND<br />

WIR SIE BRAUCHEN<br />

STREITEN LEICHT GEMACHT –<br />

TIPPS & TRICKS VON EXPERTEN<br />

DEBATTEN EINER ALLEINERZIEHEN-<br />

DEN – STREIT KOMMT IN DEN<br />

BESTEN FAMILIEN VOR<br />

PACK SCHLÄGT SICH, PACK VERTRÄGT<br />

SICH – BERÜHMTE STREITPAARE<br />

AUFGELISTET<br />

42 25 DINGE FÜR "<br />

A GSUNDS NEUS!"<br />

44<br />

46<br />

BILDUNG & ERZIEHUNG<br />

IN LIEBE ERZIEHEN, IN FREIHEIT<br />

"<br />

ENTLASSEN" – WALDORFSCHULEN<br />

BLOß EIN KLEINER STREIT? –<br />

BÜNDNIS FÜR FAMILIE<br />

SPIELZEUG<br />

48 DER <strong>ELMA</strong> SPIELEXPERTE<br />

EMPFIEHLT<br />

50<br />

56<br />

GESUNDHEIT & FITNESS<br />

WENN DER BABY-BAUCH BLEIBT –<br />

REKTUSDIASTASE<br />

DANN IST ER EINFACH UMGEFALLEN" –<br />

"<br />

EIN SCHLAGANFALL BRINGT DAS LEBEN<br />

EINER FAMILIE DURCHEINANDER<br />

<strong>ELMA</strong><br />

I N<br />

HA<br />

LT<br />

DEZE<br />

JANU<br />

2 0 2 0<br />

2 0 2 1<br />

#SUPPORTYOURLOCALS<br />

60<br />

66<br />

68<br />

70<br />

72<br />

74<br />

SCHAU INS LAND<br />

LINGERIE, RÜCKENSCHLAG UND<br />

ABGEZÄHLTE WEINTRAUBEN – DER<br />

JAHRESWECHSEL IN ANDEREN<br />

LÄNDERN<br />

BURG POTTENSTEIN – ANBETUNGS-<br />

WÜRDE IN DER FRÄNKISCHEN<br />

SCHWEIZ<br />

MEDIEN<br />

BUCHREZENSIONEN<br />

KINOPROGRAMM<br />

DAS WOLLEN WIR WISSEN<br />

STICHTAG 1. JANUAR 2021 – VON<br />

GUTEN VORSÄTZEN, DEREN<br />

SCHEITERN UND GELINGEN<br />

WER BEIM YOGA DIE KERZE<br />

NICHT SCHAFFT, MACHT EBEN<br />

EIN TEELICHT AN<br />

MAHLZEIT<br />

76 FERMENTIERTER ROTKOHL,<br />

SEMMEL-STOPPELPILZ, LORBEER<br />

VON JONATHAN DÜLL<br />

(EINZIMMERKÜCHEBAR)<br />

UNSERE WELT<br />

78 WE ARE FAMILY –<br />

FAMILIEN STELLEN SICH VOR<br />

RECHT UND SOZIALES<br />

80 ICH WÜNSCH MIR EINE OMA –<br />

WUNSCHGROßELTERN PROJEKTE<br />

IN DER REGION<br />

MACHT MAL<br />

84 INTARSIENBILD IN BILDERRAHMEN –<br />

CLEMENS SÖLLNER ZEIGT WIE'S GEHT<br />

HALTET DIE KLAPPE<br />

88 SIE SCHAUEN HIN, NICHT WEG! –<br />

ZIVILCOURAGE IN DER ÖFFENTLICH-<br />

KEIT ZEIGEN<br />

<strong>ELMA</strong> KUNUS<br />

90 KURZ & KNACKIG – NEUES AUS<br />

DER METROPOLREGION<br />

MEHR AUF EL-MAGAZIN.DE


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INHALT<br />

5<br />

O DU FRÖHLICHER,<br />

O DU SELIGER,<br />

GNADENBRINGENDER ...<br />

WEIHNACHTSSTREIT<br />

Warum wir Konflikte<br />

haben, brauchen – und<br />

einfach lösen können<br />

32<br />

Schulbedarf, Geschenke<br />

und schöne Accessoires<br />

Tue was Gutes<br />

mit 24 Bottles ®<br />

Jede Flasche<br />

ein Highlight<br />

Travel Tumbler<br />

Alle Flaschengrößen<br />

Clima Bottle<br />

Plastikfrei<br />

Edelstahl<br />

Teefilter<br />

" D A S<br />

POSITIVE<br />

SEHEN"<br />

26<br />

Christkind Benigna Munsi<br />

im Interview<br />

Trinkflaschen<br />

Nachhaltig<br />

Nachhaltig und stylisch.<br />

Die Trinkflaschen aus Edelstahl<br />

überzeugen durch formschönes<br />

Design, vielen Verschlussmöglichkeiten<br />

und Größen und vor<br />

vor allem auch als nachhaltige<br />

Alternative zu Plastik.<br />

ICH WÜNSCH<br />

MIR EINE OMA<br />

Wunschgroßeltern-Projekte<br />

in der Region<br />

80<br />

CONCEPT STORE in FÜRTH<br />

Saueracker Concept Store<br />

Waldstr. 99-105, 90763 Fürth<br />

Werktags von 9.30 Uhr – 19.00 Uhr<br />

Telefon: 0911 660 68-430<br />

www.saueracker.de<br />

Sitz: Saueracker GmbH & Co. KG,<br />

Xantener Str. 8, 90411 Nürnberg


6 KRIMS & KRAMS<br />

Text Astrid Schmitt<br />

KULLERBÜ – FREIE SPIELBAHN<br />

K RIMS & KRAMS<br />

Denken beim Schenken – so machen wir’s 2020! Nicht nur bei den Geschenken selbst, die<br />

sorgsam überlegt und ausgesucht werden. Wir leben unseren Weihnachts-Kaufrausch dieses<br />

Jahr bei unseren regionalen Händlern aus: den Spielzeugläden, den Buchhandlungen<br />

und den Einrichtungshäusern. Erstens gibt’s dort sowieso die schönsten Sachen, zweitens<br />

die tollste Beratung, und was sollen wir bitte drittens machen, wenn die im nächsten Jahr<br />

alle nicht mehr da sind? Deswegen findet ihr (fast) all die wunderschönen Dinge, die hier<br />

abgebildet sind, direkt vor eurer Haustür. #supportyourlocals Frohe Weihnachten!<br />

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S<br />

Was macht man mit so einer Bodenmatratze? Die Frage<br />

muss doch vielmehr lauten: Was kann man damit NICHT<br />

machen? Toben, liegen, kuscheln, sich drunter verstecken,<br />

ein Puppen-Krankenbett einrichten, den besten Freund<br />

darauf übernachten lassen … hach. Alles ist möglich, und<br />

die hübschen Quasten machen die coole Matratze zum<br />

Hingucker.<br />

Bodenmatratze mit Pompons (Baumwolle, Füllung<br />

Polyester; 120 x 60cm, Höhe 5cm), 38,98 Euro,<br />

gesehen bei vertbaudet.de, Fürth.<br />

Die mega-tolle Spielbahn von Kullerbü sorgt<br />

für viele schöne Stunden auf der Baustelle:<br />

Der multifunktionelle Verladekran schnappt<br />

jede Kugel! Das Set ist perfekt kombinierbar<br />

mit der Kullerbü-Spielbahn, Auf der Baustelle<br />

(303081) und dem Kullerbü-Ergänzungsset<br />

Kurven & Co. (Alter: 2–8 Jahre)<br />

Kullerbü – freie Spielbahn-Verladebahn,<br />

99,95 Euro (Sonderpreis, solange der Vorrat<br />

reicht), gesehen bei mau-mau, Fürth.


KRIMS & KRAMS<br />

7<br />

AFFE NELSSON<br />

Was für ein niedlicher Fratz, der sich<br />

exzellent unter oder vielleicht auch<br />

im Weihnachtsbaum macht. Der Affe<br />

Nelsson des dänischen Kultlabels<br />

OYOY ist ein kuschliger Schlaf-, Spielund<br />

Reisebegleiter und garantiert<br />

stubenrein.<br />

Affe Nelsson, ca. 55 Euro, gesehen<br />

bei Sein & Haben Concept Store,<br />

Nürnberg.<br />

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FROHES FEST<br />

UND EIN<br />

GESUNDES<br />

JAHR 2021!<br />

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DER EINFACHSTE<br />

WEG ZUM<br />

NEUEN BAD<br />

DIE BADAUSSTELLUNG IN IHRER NÄHE.<br />

ERLANGEN / FÜRTH / WENDELSTEIN / NEUMARKT<br />

ELEMENTS-SHOW.DE<br />

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8 KRIMS & KRAMS<br />

EARLY RIDER<br />

HOLZLAUFRAD BONSAI<br />

It’s all about Nachhaltigkeit – das coole<br />

Holzlaufrad Early Rider von Bonsai trifft<br />

den Nerv der Zeit und den Geschmack der<br />

Kleinen, die ab 90 cm Größe damit die Gehsteige<br />

der Region unsicher machen können.<br />

Trotzdem ist es schön leicht, läuft auf Rädern<br />

mit abgedichteten Lagern und besitzt<br />

einen Aluminium-Lenker. Einmal direkt<br />

rund um den Weihnachtsbaum, bitte.<br />

Early Rider Holzlaufrad, 169,99 Euro,<br />

gesehen bei travel & trek KIDS,<br />

Nürnberg.<br />

ZUKUNFT SCHENKEN<br />

ADVERTORIAL<br />

Sie suchen noch ein sinnvolles Weihnachtsgeschenk für Ihre Liebsten? Eines, mit dem Sie Umwelt und Klima<br />

schützen, nachhaltiges Wirtschaften fördern und etwas gegen die weltweite Ungerechtigkeit tun können?<br />

Dann schenken Sie Ihren Kindern, Enkeln oder Patenkindern eine Geldanlage bei der internationalen Entwicklungsgenossenschaft<br />

Oikocredit. Mit Anteilen von Oikocredit eröffnen Sie Perspektiven – und das gleich<br />

doppelt – für Ihre Lieben und für wirtschaftlich benachteiligte Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika.<br />

Mit Ihrem Geschenk ermöglichen Sie diesen, ihre Lebensumstände selbst ein bisschen besser zu machen. Und<br />

die Beschenkten entdecken, was in Menschen investiertes Geld bewirken kann.<br />

Dabei machen Sie aus Ihrem Geld GUTES GELD. Und dafür ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt. Denn gerade<br />

in Zeiten wie diesen brauchen die Menschen im globalen Süden unsere Unterstützung und Solidarität.<br />

SO SCHENKEN SIE MIT OIKOCREDIT!<br />

© Opmeer Reports<br />

Für ein Geldgeschenk von Oikocredit beträgt die Mindestanlage<br />

200 Euro, darüber hinaus können Sie einen<br />

Betrag in beliebiger Höhe wählen. Die Person, die Sie<br />

beschenken möchten, muss Mitglied bei Oikocredit<br />

Bayern werden, Kinder werden durch die Erziehungsberechtigten<br />

vertreten. Bis zum 25. Lebensjahr ist die<br />

Mitgliedschaft kostenlos. Auf Wunsch schicken wir Ihnen<br />

eine Geschenkurkunde für die zu beschenkende<br />

Person sowie Informationsmaterial über Oikocredit zu.<br />

Für Ihr Gutes-Geld-Geschenk wenden Sie sich<br />

einfach an Oikocredit Förderkreis Bayern,<br />

bayern@oikocredit.de, Tel: 0911 37 69 000.<br />

bayern.oikocredit.de<br />

Mitarbeiterinnen von Chajul überprüfen die<br />

Kaffeequalität. Die Genossenschaft in Guatemala<br />

exportiert bio-fairen Kaffee – auch während der<br />

Corona-Pandemie.


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KRIMS & KRAMS<br />

9<br />

KINDERKÜCHE<br />

Eine Kinderküche wird bespielt wie<br />

nichts anderes: Frühstück, Mittagessen,<br />

Kaffeekränzchen. Die Investition<br />

lohnt, denn schon die Kleinsten<br />

haben einen irren Spaß daran,<br />

Eltern, Geschwister und Freunde zu<br />

bekochen. Selten findet man aber<br />

so wunderschöne und auch noch<br />

nachhaltige Küchenzeilen wie dieses<br />

Schmuckstück von tender leaf. Eine<br />

Spitzenanschaffung, denn das Teil<br />

wird lange im Haushalt verweilen<br />

und somit nicht nur das Kind, sondern<br />

auch noch das Auge der Eltern<br />

erfreuen.<br />

Kinderküche von tender leaf,<br />

159,99 Euro, gesehen bei<br />

Lindwurm, Nürnberg.<br />

Öffnungszeiten<br />

Montag (Nov.-Dez.)<br />

10.00 - 18.30<br />

Dienstag bis Freitag<br />

10.00 - 18.30<br />

Samstag<br />

10.00 - 18.00<br />

Ludwigstr. 46<br />

Nürnberg<br />

Onlineshop:<br />

www.pfiffikus-spielzeug.de<br />

Privat shopping:<br />

Pfiffilotta 0151 570 122 02


10 KRIMS & KRAMS<br />

RUTSCHER FÜR<br />

DIE KLEINSTEN<br />

Ciao ragazzi! Buon Natale! Komplett<br />

lautlos und super leichtgängig<br />

sausen eure Kleinsten um die Ecke<br />

... Glücklich leuchtende Kinderaugen<br />

garantiert!! Rutscher made in<br />

Italy exklusiv bei Pfiffikus richtig<br />

gutes Spielzeug, Limited Edition.<br />

Rutscher, ab 89 Euro, gesehen<br />

bei PFIFFIKUS richtig gutes<br />

Spielzeug, Nürnberg.<br />

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Kindertheater<br />

im Kulturforum<br />

Kindertheater ab 4 Jahren<br />

Kleiner Ärger,<br />

Riesen Zorn <br />

16. Jan 21 | 16 Uhr<br />

17. Jan 21 | 15 Uhr<br />

28. Feb 21 | 15Uhr<br />

Kindertheater ab 4 Jahren<br />

Das hässliche Entlein<br />

13. Dez 20 | 15 Uhr<br />

Kindertheater ab 4 Jahren<br />

Geraldino<br />

Tag des Kinderliedes<br />

24. Jan 21 | 15 Uhr<br />

24. Jan 21 | 16.30 Uhr<br />

Würzburger Straße 2 // 90762 Fürth // 0911 / 973 84 0 //<br />

kulturforum@fuerth.de // www.kulturforumfuerth.de<br />

RUCKSACK AUS<br />

RECYCELTEM PET<br />

Die Giraffe. Nein, lieber den Pinguin!<br />

Ach, nein – den Wal will ich! Am liebsten<br />

hätten wir jeden einzelnen der wunderhübschen<br />

PET-Rucksäcke von Goldkind.<br />

Robust, stabil und kunterbunt, sind<br />

sie ein toller Begleiter im Alltag. Eine<br />

schöne Ergänzung sind übrigens die<br />

passenden Turn- oder Schwimmbeutel<br />

dazu. Wer die Wahl hat, hat die Qual:<br />

Im Laden findet ihr viele tolle Motive.<br />

PET-Rucksack, 34,95 Euro,<br />

Turnbeutel, 19,95 Euro, gesehen<br />

bei Goldkind, Nürnberg.


11<br />

ADVERTORIAL<br />

TEE-SERVICE „FEMINIST“<br />

Das wundervolle 6-teilige Teeservice von<br />

OMM Design sollten alle liebevollen Puppenmuttis<br />

und -papis haben, um köstlichen<br />

Tee zu servieren. Aus bunt bemaltem<br />

Blech mit Emaille, ist es bruchsicher und<br />

leicht. Die schönen Illustrationen großartiger<br />

Frauen wie Frida Kahlo, Amelia<br />

Earhart, Marie Curie oder Walentina Tereschkowa<br />

stammen von Designerin Ingela<br />

P. Arrhenius. Das Service kommt in<br />

einem wunderschönen Köfferchen daher,<br />

in das es immer wieder hübsch verräumt<br />

werden kann.<br />

Tee-Service „Feminist“ von OMM,<br />

26,90 Euro, gesehen bei Goldkind,<br />

Nürnberg.<br />

VITAMINE<br />

FREI HAUS<br />

Lieferdienste stehen zur Zeit hoch im Kurs. So auch die<br />

abokiste aus Hemhofen bei Erlangen, die bereits seit 25<br />

Jahren Bio-Lebensmittel direkt nach Hause liefert. „Wir<br />

freuen uns natürlich vor allem über die gestiegene<br />

Nachfrage nach regionalen und saisonalen Produkten“,<br />

so die Geschäftsführerin des Familienunternehmens.<br />

Ökologisch, gesund und stressfrei für die Familie<br />

kochen wird einem so leicht gemacht, mit frischem<br />

unverpackten Gemüse & Obst vom Landgut Schloß<br />

Hemhofen oder von anderen regionalen, stets biologischen<br />

Anbietern. Im Onlineshop auf abokiste.de<br />

kann man entweder nach Bedarf aus dem reichhaltigen<br />

Vollsortiment bestellen, das u.a. auch Brot,<br />

Milchprodukte, Käse, Wurst & Getränke umfasst,<br />

oder man lässt sich eine gemischte Kiste bequem<br />

regelmäßig liefern. Eine Aboverpflichtung gibt es<br />

nicht. Die Lieferung ist jederzeit kündbar und kann<br />

beliebig angepasst oder pausiert werden. Gesunde<br />

Energie für zu Hause, nicht nur fürs Home Office,<br />

liefert z.B. die „Energiekiste“, die wöchentlich neu<br />

zusammengestellt wird.<br />

Viele Eltern kennen die grüne Kiste bereits von ihren<br />

Kindern, die durch das EU-Schulprogramm kostenfrei<br />

in Kindergärten und Schulen beliefert werden.<br />

Um alle neuen Anfragen zuverlässig ausliefern zu<br />

können, hat die abokiste nicht<br />

nur ihr Personal, sondern<br />

auch ihren Fuhrpark aufgestockt,<br />

ganz nach dem<br />

bewährten Motto der<br />

Biokisten-Pioniere:<br />

„Natürlich beliefern<br />

wir Sie!“<br />

abokiste.de


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12 KRIMS & KRAMS<br />

PUPPEN VON LYSU<br />

Mit den vielen bunten KAPLA-Holzplättchen<br />

kann man eigentlich endlos<br />

bauen, denn sie werden immer wieder<br />

neu gestapelt. Schon mit zwei Jahren<br />

können so Kreativität, Ausdauer und<br />

Erfindergeist geschult werden. Die<br />

Hölzer sind selbstverständlich aus unbehandeltem<br />

Pinienholz und kommen<br />

jetzt in praktischen Bau-Sets daher, wie<br />

beispielsweise die Eule. Traktoren oder<br />

Spinnen haben wir aber auch schon gesehen<br />

…<br />

KAPLA-Bausteine, 45,95 Euro,<br />

gesehen bei Lindwurm, Nürnberg.<br />

Anzeige<br />

Goldschmiede Geburts- und<br />

Taufgeschenke & Spielwaren<br />

in Gostenhof<br />

Mi–Fr 11:00 –18:00 / Sa 11:00 –14:00<br />

Austr.26 / 90429 Nürnberg<br />

www.gold-kinder.de<br />

Seit 35 Jahren schon werden<br />

die geliebten „Nanchen“<br />

in einer Manufaktur<br />

in Deutschland gefertigt.<br />

Jede einzelne Puppe wird<br />

per Hand gestopft und<br />

auch handbemalt. Selbstverständlich<br />

ist die Wolle<br />

von Bioland-glücklichen<br />

Schafen und auch alle anderen<br />

Stoffe biologischdynamisch<br />

und tierleidfrei.<br />

Heraus kommen ganz<br />

wunderbare Unikate, die<br />

die Kleinen begleiten, bis<br />

sie ganz groß sind! Freunde<br />

für immer!<br />

Akrobatin Mascha und Freund Pepe, 136 Euro,<br />

gesehen bei Lysu, Nürnberg.


KRIMS & KRAMS<br />

13<br />

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ONLINE<br />

STÖBERN<br />

LOKAL<br />

EINKAUFEN<br />

SCHAUFENSTER-ERLANGEN.DE<br />

CITY-SHOPPING


14 KRIMS & KRAMS<br />

TONIES, TONIES, TONIES<br />

KINDERKLEIDUNG<br />

Das Nürnberger Label BLOND lieben wir für<br />

seine Pumphosen, die vielen knallebunten Designs<br />

und dafür, dass sie die Nürnberger Kids<br />

jetzt schon seit einigen Jahren mit praktischen<br />

und selbstgenähten Stücken einkleiden. So ein<br />

schickes Outfit darf eigentlich auch unterm<br />

Weihnachtsbaum nicht fehlen, finden wir.<br />

Oberteil, Joules, 24,95 Euro; Pumphose,<br />

BLOND, 19,90 Euro; Boots, EMU Australia,<br />

49,99 Euro; gesehen bei BLOND, Nürnberg.<br />

Die Tonie-Box mit ihren vielen tollen Tonies ist für<br />

uns immer wieder einen Tipp wert, denn die robusten<br />

Lautsprecherboxen können im Prinzip schon<br />

von den Kleinsten intuitiv bedient werden und bieten<br />

stunden- und tagelang Spaß mit Hörspielen,<br />

Hörbüchern, Musik und auch Wissen. Einfach Tonie<br />

obendrauf stellen, am Ohr ziehen und abtanzen.<br />

Einfacher geht’s nicht.<br />

Gerade rechtzeitig zu Weihnachten haben es die<br />

neuen Tonies „Nemo“, „Cinderella“, „Monster AG“<br />

und „Drachenzähmen“ ins Tonieversum geschafft.<br />

Ach so: Wir verlosen alle übrigens auf Instagram<br />

(elma.magazin)!<br />

Verschiedene Tonies, ab 14,59 Euro,<br />

gesehen bei tonies.de<br />

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Jedes Vermögen hat<br />

mal klein angefangen.<br />

Unser Angebot<br />

umfasst alles, was<br />

Ihre Familie für die<br />

Zukunft braucht.<br />

Regionaldirektion<br />

Jürgen Banzhaf<br />

Herrnackerstr. 3<br />

90425 Nürnberg<br />

Telefon 0911 21650082<br />

Juergen.Banzhaf@allfinanz.ag


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KRIMS & KRAMS<br />

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HUST & CLAIRE<br />

BABYKLAMOTTEN<br />

Wir wollen glänzen unterm Weihnachtsbaum;<br />

perfekt für diese Gelegenheit ist die<br />

neue wunder-, wunder-, wunderschöne<br />

Kollektion von Hust & Claire für Babys, die<br />

es ab sofort bei WÖHRL zu ergattern gibt.<br />

Bei den zuckersüßen Teilen dreht sich alles<br />

um Weichheit und komfortables Design.<br />

Die Baby-Styles lassen sich leicht an- und<br />

ausziehen; 80 % der Baby Kollektion sind<br />

GOTS und Oeko-Tex zertifiziert.<br />

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Hust & Claire, gesehen bei WÖHRL,<br />

Nürnberg.<br />

HOLZ FLIPPER<br />

SPACE SAFARI<br />

Flinke Fingerchen gesucht: Hier wird eine<br />

Stahlkugel durchs Labyrinth geflippert –<br />

mit Balance, Geduld und Fingerfertigkeit.<br />

Und wenn wir Eltern damit fertig sind,<br />

dürfen die Sprösslinge vielleicht auch<br />

mal. (Alter: ab 6 Jahre)<br />

Holz Flipper Space Safari von Brio,<br />

49,90 Euro, gesehen bei mau-mau,<br />

Fürth.<br />

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leben<br />

THEATER FÜR<br />

[7+]<br />

IN NÜRNBERG<br />

JUNGES PUBLIKUM<br />

2020<br />

DEZEMBER


16 LEBENSRAUM<br />

DIE<br />

RODEL-<br />

PISTE<br />

RUFT<br />

Dein Kind sieht aus wie<br />

ein Michelin-Männchen im<br />

Schnee? Dann gehörst du<br />

vielleicht zu jenen Eltern,<br />

die ihren Nachwuchs bei<br />

Minusgraden zu dick einpacken.<br />

Erwischt? Wir erklären,<br />

was zum perfekten<br />

Schnee-Outfit gehört und<br />

welche schönen Dinge<br />

beim Winterausflug nicht<br />

fehlen dürfen.<br />

Text Kerstin Smirr<br />

DER ZWIEBELLOOK IST<br />

ANGESAGT<br />

Kinder lieben es, im Schnee zu toben.<br />

Atmungsaktive Kleidung ist für<br />

sie wichtig, damit der Schweiß abtransportiert<br />

wird und sie nicht auskühlen.<br />

Mehrere Lagen übereinander<br />

sorgen für eine gute Isolation. Als<br />

erste Schicht verwenden Kinder idealerweise<br />

Funktionsunterwäsche aus<br />

Synthetikfasern oder Wolle. Beide<br />

Materialien regulieren die Feuchtigkeit.<br />

„Darüber kommt entweder ein<br />

Schneeanzug, oder die Kinder tragen<br />

eine Fleecejacke, eine Hose und<br />

darüber ihre Regenbekleidung“, sagt<br />

Bastian Wurm-Trageiser, Inhaber der<br />

Outdoor-Läden „travel & trek“.<br />

Genügt der Schneeanzug vom Discounter<br />

oder soll es die teurere Variante<br />

vom Outdoor-Spezialisten sein?<br />

Unterschiede bestehen in Qualität<br />

und Ausstattung. Unter den günstigen<br />

Modellen finden sich solche, die nur<br />

wasserabweisend sind. Andere arbeiten<br />

mit einer Beschichtung, damit das<br />

Kleidungsstück wasserdicht wird. Mit<br />

der Zeit kann sich dieser Schutz aber<br />

abnutzen. Integrierte Membranen gelten<br />

als langlebiger und atmungsaktiver,<br />

sind meist aber auch teurer. Einen<br />

Hinweis darauf, wie wasserdicht ein<br />

Modell ist, gibt die sogenannte Wassersäule.<br />

„Ab einem Wert von 1.300<br />

Millimetern gilt das Material als wasserdicht“,<br />

erklärt Jörg Schmitz, Leiter<br />

der Globetrotter-Filiale in Nürnberg.<br />

Produzenten von Outdoor-Bekleidung<br />

böten bei ihren markeneigenen Membranen<br />

meist eine Wassersäule von<br />

10.000 Millimetern an. Nach einem<br />

längeren Aufenthalt in Matsch und<br />

Schnee dürfte der Nachwuchs trocken<br />

aus solch einem Anzug steigen. Außerdem<br />

sollte die Imprägnierung PFC-frei<br />

sein. Die Chemikalie gilt als umweltund<br />

gesundheitsschädlich.<br />

© Affenzahn<br />

BESSER BOOTS STATT<br />

GUMMISTIEFEL<br />

Mit dem richtigen Schuhwerk bleiben<br />

die Füße trocken und warm. Dazu<br />

zählen gefütterte Gummistiefel im<br />

Schnee nicht, meint Bastian Wurm-<br />

Trageiser: „Für kalte Herbsttage oder<br />

einen kurzen Spaziergang im Winter<br />

reichen sie aus. Bei einer längeren<br />

Wanderung schwitzen die Füße allerdings<br />

schnell.“ Außerdem schließt<br />

der Schaft oft nicht so eng ab wie bei<br />

weitenregulierbaren Schneestiefeln,<br />

die nicht nur gefüttert, sondern auch<br />

wasserfest und atmungsaktiv sein<br />

sollten. Manche Hersteller bieten Modelle<br />

mit einem herausnehmbaren Innenfutter<br />

an, das gewaschen werden<br />

kann. Selbst Barfußschuhe sind in der<br />

Wintervariante erhältlich.<br />

Mit ihrer flexiblen Sohle bieten Barfußstiefel<br />

von Affenzahn eine Alternative zu<br />

starren Winterboots. Das Modell „Toucan“<br />

liegt bei 99,90 Euro.<br />

© Vaude<br />

Schneejacken vom Outdoor-Hersteller<br />

sind oft ein kleiner Luxus. Das 3-in-1-Modell<br />

„Snow Cup“ von Vaude, das in Rot<br />

und Grün erhältlich ist, kostet 180 Euro. Es<br />

lässt sich dank herausnehmbarer Innenjacke<br />

von Herbst bis Frühling tragen und im<br />

Schnee mit einer passenden Thermo-Latzhose<br />

kombinieren.


LEBENSRAUM<br />

17<br />

WIR FAHREN WEG<br />

UND PACKEN EIN …<br />

Ob Ersatzkleidung oder die Vesper für<br />

unterwegs: Für einen Tag an der frischen<br />

Winterluft sammelt sich einiges<br />

an Gepäck. Wie gut, wenn größere<br />

Kinder ihre Utensilien selbst tragen.<br />

In der Regel seien Outdoor-Kinderrucksäcke<br />

wasserabweisend und somit<br />

gut geeignet für einen Ausflug in den<br />

Schnee, erklärt Bastian Wurm-Trageiser.<br />

Manche Modelle verfügen zusätzlich<br />

über Regenhüllen, die mehr<br />

Schutz bieten. Wer mag, packt seinem<br />

Kind ein warmes Getränk ein. Für die<br />

Kleinen sind Thermosflaschen mit<br />

kindlichem Design erhältlich.<br />

Der Rucksack „Waldfuchs 14“ von Deuter<br />

verfügt über ein Extrafach für nasse<br />

Kleidung, was ihn für Ausflüge in die<br />

Natur besonders geeignet macht. Preis:<br />

49,95 Euro.<br />

Tee bleibt in der Isolierflasche von Sigikid,<br />

in die 420 ml passen, schön warm. Preis:<br />

27,99 Euro.<br />

© loud+proud<br />

NICHTS GEHT OHNE<br />

„ACCESSOIRES“<br />

Im Schnee sorgen wasserdichte und<br />

atmungsaktive Handschuhe für trockene<br />

und warme Finger. Ein langer<br />

Schaft verhindert, dass Schnee<br />

eindringt. Fäustlinge lassen sich<br />

leichter anziehen als Fingerhandschuhe,<br />

erlauben aber nicht so viel<br />

Bewegungsfreiheit. Schlauchschals<br />

sind praktisch: Sie müssen nicht verknotet<br />

werden und bleiben nah am<br />

Hals. „Außerdem lassen sie sich als<br />

Mundschutz verwenden“, sagt Bastian<br />

Wurm-Trageiser. Er rät zu einer eher<br />

dünnen Mütze, damit die Kinder bei<br />

Bewegung nicht am Kopf schwitzen.<br />

DAS RICHTIGE GEFÄHRT<br />

ZUM LOSSAUSEN<br />

Lieber ein Holzschlitten oder ein Bob<br />

aus Kunststoff? Das ist nicht nur eine<br />

Frage des Geschmacks. „Ein Holzschlitten<br />

mit seinen Kufen ist schwerer<br />

und für jüngere Kinder weniger<br />

empfehlenswert“, sagt Jörg Schmitz.<br />

Außer Mama oder Papa nehmen selbst<br />

mit Platz und ziehen den Nachwuchs<br />

nach der Rodelfahrt wieder den Berg<br />

hinauf. Mit montierter Rückenlehne<br />

haben Kleinkinder den nötigen Halt,<br />

wenn der Schlitten zum Transportmittel<br />

wird. In einem passenden Fußsack<br />

bleibt es ihnen mollig warm. Holzschlitten<br />

sind sehr stabil, langlebig<br />

und halten ein hohes Körpergewicht<br />

aus. Plastikschlitten eignen sich aufgrund<br />

ihres geringeren Gewichts besser<br />

für Kinder, die die Rodelpiste allein<br />

bezwingen.<br />

Der „BIG-Bobby-Bob Wild Spider“<br />

kombiniert Metallkufen und Kunststoff.<br />

Empfohlen wird er für Kinder zwischen 4<br />

und 10 Jahren. Preis: 61,99 Euro.<br />

Die Wendemützen und -schals des Hersbrucker<br />

Bio-Kinderlabels loud+proud<br />

kommen mit süßen Tiermotiven daher.<br />

Preis: je 19,90 Euro.<br />

© Deuter<br />

© Simba Dickie<br />

© Sigikid


18 LEBENSRAUM<br />

DER<br />

DAHEIM-<br />

NACHTS-<br />

MARKT<br />

Kuschlig warm durch<br />

duftende Budenreihen<br />

schlendern, Ausschau<br />

halten nach der tollsten<br />

Christbaumkugel und<br />

schnuppernd die kalten<br />

Nasen in Richtung Würstelstand<br />

halten werden<br />

wir alle dieses Jahr … zu<br />

Hause! Wie? Ganz einfach:<br />

Unsere Zwetschgenweibla<br />

verraten ihre<br />

Lieblingsschmankerl.<br />

Astrid Schmitt<br />

© privat<br />

3 IM ECHTEN WEGGLA<br />

Am Christkindlesmarkt wird geschlemmt<br />

– woher sonst sollen die<br />

lästigen Weihnachtspfunde denn bitte<br />

kommen? Drei im Weckla sind obligatorisch<br />

und auch daheim schnell<br />

nachgemacht:<br />

Einfach ein paar Bratwürste kaufen<br />

(natürlich Bio oder Veggie) und am<br />

besten die Brötchen selbst machen!<br />

Die besten Brötchen der Welt<br />

1 Würfel Hefe,1 EL Honig, 600 ml Wasser,<br />

1 EL Salz, 1 kg Mehl Rezept auf Chefkoch.de<br />

Die Hefe mit dem Honig „vermatschen“,<br />

dadurch wird die Hefe flüssig. Wasser<br />

zugießen und das Salz einstreuen. Unter<br />

ständigem Rühren das Mehl nach und<br />

nach zugeben. Jetzt werden kleine<br />

Brötchen daraus geformt. Auf ein mit<br />

Backpapier ausgelegtes Blech legen, in<br />

den kalten Ofen geben bei ca. 200 °C<br />

backen. Die Backzeit beträgt ca. 25–30<br />

Min. Die angegebenen Zutaten reichen<br />

für ein Blech Brötchen.<br />

HER MIT DER KNETE<br />

Was gehört zu einem Weihnachtsmarkt<br />

dazu? Natürlich Handwerkskunst. An<br />

mir selbst ist der Do-it-yourself-Trend<br />

nicht spurlos vorbeigerauscht, und<br />

so liebe ich es, mir auf den Märkten<br />

anzuschauen, was auch andere mit<br />

ihren Händen erschaffen. Natürlich<br />

geht es im Advent nicht ohne einen<br />

Bastelnachmittag mit meinen Söhnen,<br />

die das Selbermacher-Gen glücklicherweise<br />

geerbt haben. Nun, zu großen<br />

Töpfermeistern oder Glasbläsern haben<br />

wir es zwar noch nicht gebracht,<br />

aber große Bastler sind wir allemal.<br />

Ein Kilogramm lufttrocknende, weiße<br />

Modelliermasse, und schon beginnt<br />

für uns der Spaß. Die Masse wird<br />

erst geknetet, um sie etwas weicher<br />

zu machen. Dann rollen wir sie mit<br />

einem Nudelholz etwa drei Millimeter<br />

dick aus und stechen mit Plätzchenformen<br />

Weihnachtsbäume, Sterne<br />

und Schneeflocken aus. Mithilfe eines<br />

Zahnstochers fügen wir oben ein Loch<br />

hinein. Zum Härten müssen die Motive<br />

etwa einen Tag lang trocknen.<br />

Dann bemalen wir sie mit Glitzer- und<br />

Acrylstiften. Mit einer dünnen Kordel<br />

hängen wir sie an unseren Christbaum<br />

und verschönern damit die Geschenke<br />

für Oma und Opa. Sie werden in<br />

diesem Jahr sicherlich stolz auf ihre<br />

großen Bastelkünstler sein.<br />

© living4media / Löscher Sabine<br />

Kerstin Smirr


Anzeige<br />

LEBENSRAUM<br />

19<br />

Astrid Schmitt<br />

© privat<br />

(K)EINEN AN DER WAFFEL<br />

Mini-Weihnachtsmarkt mit den Kindern spielen<br />

statt „Einkaufsladen“: Im Voraus überlegt sich<br />

jedes Familienmitglied, was es an einem Stand<br />

anbieten oder vorführen möchte, dann am besten<br />

eine Schallplatte für die Hintergrundmusik<br />

auflegen (oder Spotify mit Retro-Weihnachtslieder-Playlist<br />

aktivieren), in der Küche einen<br />

Kinderpunsch-Stand eröffnen, ganz viele Kerzen<br />

anzünden, Lichterketten aufhängen, Fenster<br />

öffnen, dicke Jacken anziehen und gemeinsam<br />

durch die verzauberte Wohnung schlendern, und<br />

ganz wichtig: kalte Hände am Punschglas wärmen.<br />

Oder ein bisschen Kohle verdienen und mit<br />

den Kids einen eigenen Waffelverkauf machen.<br />

Dabei bereiten wir den Teig gemeinsam zu; größere<br />

Kinder backen die Waffeln selbst aus, bei<br />

kleineren helfen wir mit. Verkauft wird an Familie,<br />

Freunde und Nachbarn gegen einen kleinen<br />

Obolus, der in die Weihnachtsgeschenkekasse<br />

fließt und am Ende für einen guten Zweck gespendet<br />

wird. Denn das gehört für uns auch immer<br />

dazu: Beim Stand der Sternstunden etwas für<br />

einen guten Zweck spenden.<br />

Die weltbesten Waffeln<br />

(das sind sie wirklich!)<br />

500 g Zucker, 500 g Margarine (zimmerwarm), 10 Eier,<br />

2 Pck. Vanillezucker,<br />

1 Schuss Rum, 1000 g Mehl, 1 Liter Milch,<br />

1 Pck. Backpulver<br />

Die verquirlten Eier mit dem Zucker und der Margarine<br />

glatt verrühren, bis ein schaumiger Teig entsteht. Vanillezucker<br />

und einen guten Schuss echten Rum hinzufügen.<br />

1000 g Mehl und das Backpulver dazugeben und verrühren,<br />

dadurch wird der Teig etwas klebrig. Zuletzt nach<br />

und nach die Milch unterrühren und so lange rühren, bis<br />

der Teig eine glatte und weiche Konsistenz hat. In einem<br />

heißen Waffeleisen die Waffeln portionsweise backen<br />

und heiß servieren. Variante: Im Winter Zimt unter den<br />

Teig rühren.<br />

Für 8-10 sehr hungrige Personen<br />

Herzliche Einladung<br />

zum Informationstag an der<br />

Rudolf Steiner-Schule Nürnberg<br />

Samstag, 23. Januar 2021<br />

Offener Tag Waldorfschule<br />

9:00 – 13:oo Uhr<br />

Offener Tag Waldorf-Kindergarten<br />

10:00 – 13:00 Uhr<br />

(Beides nur mit Anmeldung)<br />

Für nähere (tagesaktuelle) Informationen<br />

besuchen Sie unsere Webseite.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Steinplattenweg 25<br />

90491 Nürnberg<br />

Tel.: 0911 / 5986-0<br />

www.waldorfschulenuernberg.de<br />

Rudolf Steiner-Schule<br />

Nürnberg<br />

Mitglied des Netzwerks der<br />

UNESCO-Projektschulen


20 LEBENSRAUM<br />

PIKANTES DETAIL<br />

DER<br />

DAHEIM-<br />

NACHTS-<br />

MARKT<br />

Lebkuchen, Kokosmakronen, Dominosteine,<br />

Punsch und Marzipankartoffeln<br />

– nicht nur lauert die süße Versuchung<br />

hinter jeder Kurve, sondern<br />

springt sie einem nachgerade ins Gesicht<br />

bzw. pfeilgrad in den Mund. Was<br />

wir tun gegen die Hirnverklebung?<br />

Saure Gürkchen snacken, zum Standarddreiimweggla<br />

greifen – oder uns,<br />

irgendwie freakig, aber nicht minder<br />

traditionell – den zuckerwunden Gaumen<br />

mit triefend-leckerem Schaschlik<br />

balsamieren. Geht nicht? Gibt’s nicht!<br />

Dafür hier den großfamilienerprobten<br />

Klassiker:<br />

Simone Blaß<br />

© PxHere<br />

SCHMUCKER SCHMUCK<br />

In der Weihnachtszeit stürze ich mich in Nicht-Corona-Zeiten<br />

zumindest einmal ins Getümmel, um für<br />

unseren Christbaum auf dem Christkindlesmarkt ein<br />

neues Schmuckstück zu erwerben. Das mach ich, seit<br />

meine Kinder auf der Welt sind, und inzwischen haben<br />

wir 19 wunderschöne Glasanhänger – Kugeln, mundgeblasene<br />

und eisähnliche Gebilde. Da es aber keinen<br />

Spaß macht, so etwas Besonderes einfach irgendwo zu<br />

kaufen und weil ich weiß, dass andere Familien diesen<br />

Brauch auch verfolgen, wäre ich für einen kleinen<br />

Vorgarten-Christbaumschmuck-Tauschflohmarkt unter<br />

AHA-Regeln. Vielleicht auch einfach nur, um mal ein<br />

Christbaumschmuckstück zu erwerben, das auf den<br />

ersten Blick gar nicht zum Rest des sonst in der Familie<br />

üblichen Weihnachtsschmuckes passt. Ein ganz<br />

besonderes Teil, das uns alle an eine Weihnachtszeit<br />

erinnern wird, die irgendwie auch nicht zu den anderen<br />

gepasst hat.<br />

Schaschlik (8 Portionen)<br />

1 Gemüsezwiebel, 2 Zehen Knoblauch,<br />

1 Chilischote, 3-4 EL Öl, 1 gr. Dose<br />

Tomaten, ca. 300 ml Ketchup, 1 EL Zucker,<br />

1 EL Curry, 1 EL Paprika edelsüß, 1 EL Oregano;<br />

1,2 kg Rinder- und Schweinesteak,<br />

400 g kl. Zwiebeln, 120 g durchwachsener<br />

Speck (Scheiben), 3 gr. Paprika, Tabascound<br />

Worcestersauce<br />

Zwiebel-, Knoblauch- und Chiliwürfel in<br />

Öl andünsten, Tomaten mit Saft, Ketchup,<br />

Salz, Zucker, Curry, Paprika und Oregano<br />

zugeben und 30 Minuten bei kleiner<br />

Hitze kochen. Fleisch würfeln. Zwiebeln<br />

abziehen, halbieren oder vierteln.<br />

Speck und Paprika in Stücke schneiden.<br />

Fleischwürfel, Zwiebeln, Speck und Paprika<br />

abwechselnd auf Schaschlikspieße<br />

stecken. Portionsweise von allen Seiten im<br />

restlichen Öl anbraten, salzen. Tomatensoße<br />

mit Tabasco- und Worcestersauce<br />

abschmecken, in große Kasserolle geben,<br />

Spieße in Sauce legen. Im vorgeheizten<br />

Backofen (200 °C Umluft) ca. 1 Stunde<br />

garen.<br />

Katharina Wasmeier


ADVERTORIAL<br />

21<br />

PLATZ IST IN DER<br />

KLEINSTEN HÜTTE<br />

Es muss ja nicht immer eine ganze<br />

Stadt aus Holz und Tuch sein. Nehmen<br />

wir doch mal nur das Tuch. Oder<br />

Decken, Bettlaken, Handtücher …<br />

und bauen uns daraus ein kuscheliges<br />

Winterhüttchen unterm Esstisch.<br />

Und da feiern wir dann eine Punsch-<br />

Party! Die Kleinen dürfen Gastgeber<br />

sein und natürlich auch Teddy, Barbie<br />

oder sonstige Spielzeugkameraden<br />

einladen – Platz ist bekanntlich in der<br />

kleinsten Hütte, und in dieser trauten<br />

Runde können wir zum Glück auf<br />

Mindestabstände pfeifen. Also rückt<br />

zusammen und wärmt euch an warmen<br />

Tassen und an der Vorfreude aufs<br />

Christkind.<br />

© PxHere<br />

KLEINE MEISTER<br />

IM KUNSTPALAIS<br />

Manuela Prill<br />

Heute, Kinder, wird’s DAS geben – Punschrezept:<br />

Einen Liter roten Früchtetee mit<br />

etwa einem halben Liter Orangensaft<br />

mischen, frische Orangenscheiben, etwas<br />

braunen Zucker und eine Zimtstange<br />

dazugeben, aufköcheln und gut durchziehen<br />

lassen.<br />

Es war einmal ... Vivian Greven und Mike<br />

Bourscheid lieben Geschichten! Am Samstagvormittag<br />

tauchen die Kleinen Meister<br />

im Kunstpalais in überraschende Welten<br />

ein. Bei Vivian Greven begegnen uns geheimnisvolle<br />

Figuren. Wenn wir genau<br />

hinsehen, erkennen wir, dass ihre Gemälde<br />

voller literarischer Hinweise stecken!<br />

Ganz besondere Geschichten erzählt<br />

auch Mike Bourscheid. Dort treffen wir<br />

auf lustige Charaktere, die spektakuläre<br />

Kostüme tragen! Davon inspiriert lasst ihr<br />

eigene Meisterwerke entstehen! Wann?<br />

04.12., 12.12., 19.12., 09.01., 16.01.,<br />

23.01., 29.01.<br />

Ob die kleinen Meister ab<br />

Dezember wie geplant stattfinden<br />

können, erfahrt ihr unter:<br />

kunstpalais.de


22 LEBENSRAUM<br />

… der Durchschnittsdeutsche, auch wenn<br />

DER<br />

DAHEIM-<br />

NACHTS-<br />

MARKT<br />

WUSSTET<br />

IHR, DASS ...<br />

es ihm wie mehrere Kilo vorkommt, gerade<br />

mal 370 Gramm über Weihnachten<br />

zunimmt?<br />

… die Nordmanntanne in deutschen<br />

Wohnzimmern im Schnitt 1,64 Meter hoch<br />

ist und rund 180.000 Nadeln hat bzw. in<br />

unserem Wohnzimmer verliert?<br />

Katharina Wasmeier<br />

KLEINE WEIHNACHTS-<br />

SCHWALBE<br />

Weihnachtslieder in allen Facetten? Obligatorisch!<br />

Nicht die kaugummiklebrigen aus dem Radio, die<br />

einem ab November die Laune verleiden, sondern:<br />

Volkslieder. Traditionell erhaben oder eine-Muh-eine-<br />

Mäh-eine-Täterätätä-vergnügt begleiten die nicht nur<br />

mit (Schiffer-)Klavier und herzhaft falschem Gesang<br />

den familiären Weihnachtsabend, sondern den Advent<br />

hindurch als verzaubernde Chordarbietungen, die oft<br />

als Quasi-Pop-up auch am Weihnachtsmarkt erklingen,<br />

wenn sich vermeintliche Besucher urplötzlich in<br />

Formation begeben und Notenblätter und Stimmen<br />

zücken. Besonders in Erinnerung geblieben: Der Chor<br />

britischer Besucher, der mitten im wirklich alles andere<br />

als beschaulichen Getümmel mit „Carol of the Bells“<br />

die zwar neuinterpretierte, doch nicht weniger kraftvolle<br />

und tiefberührende Version von „Schtschedryk“<br />

(Schwalbe), einem über 100 Jahre alten ukrainischen<br />

Volkslied, anstimmte. Aus verschiedenen Gründen<br />

werde ich dieses Jahr auf solch ein Weihnachtswunder<br />

wohl verzichten müssen. Eine kleine Lösung gibt es:<br />

Mit gespitzten Ohren „Kevin allein zu Haus“ anschauen<br />

– oder Klavierfinger und Vierstimmigkeit dehnen<br />

und gemeinsam die letzten Restchen Notenlesefähigkeit<br />

aktivieren. Eine besonders ausufernd dramatische<br />

Version präsentiert übrigens der „Mormon Tabernacle<br />

Choir“ auf YouTube.<br />

… das rot-weiße Outfit des Weihnachtsmannes<br />

auf eine Coca-Cola-Kampagne<br />

zurückgeht?<br />

… sich in der Weihnachtszeit die Zugriffszahlen<br />

auf Websites über Scheidungsrecht<br />

verdoppeln?<br />

… es daher besser ist, den Weihnachtsbaum<br />

gemeinsam zu schmücken, da dies<br />

partnerschaftsfördernd sein soll?<br />

… jeder zehnte Deutsche nicht weiß, warum<br />

wir überhaupt Weihnachten feiern,<br />

und trotzdem im Durchschnitt pro Kopf<br />

475 Euro in Geschenke investiert?<br />

… die Rentiere vor dem weihnachtlichen<br />

Schlitten neben dem berühmten Rudolph<br />

Dasher, Dancer, Prancer, Vixes, Comet,<br />

Cupid, Donner und Blitz heißen?<br />

… ebendiese Rentiere alle weiblich sein<br />

müssen, weil männliche Rentiere um die<br />

Weihnachtszeit nämlich ihr Geweih verlieren?<br />

… der Weihnachtsbaum rund um 1800 so<br />

manches Mal von der Decke hing, weil das<br />

Platz sparte und böse Geister vertrieb?<br />

Simone Blaß


ADVERTORIAL<br />

23<br />

GENAU DAS RICHTIGE LERNEN<br />

kapiert.de, das Lernportal der Schulbuchverlage Westermann<br />

Prozent-, Bruchrechnung oder Formeln-Lernen<br />

will einfach nicht klappen? Der fehlende Präsenzunterricht<br />

in einigen Schulen macht es gerade<br />

nicht leichter. Mit kapiert.de kann der Schulstoff<br />

einfach Zuhause wiederholt werden. Ihr Kind<br />

kann am Computer, Tablet oder sogar unterwegs<br />

am Handy lernen! kapiert.de ist ein innovatives<br />

und interaktives Lernsystem mit dem digitalen<br />

Schulbuch inklusive. Jede Seite verfügt über zusätzliche<br />

Erklärungen und Übungsaufgaben. Mit<br />

dem Klassenarbeitstrainer und Lernmanager ist<br />

Ihr Kind optimal vorbereitet: denn der von kapiert.de<br />

erstellte Lernplan ist genau auf die Stärken<br />

und Lernschwächen abgestimmt. Bei kapiert.<br />

de Mathe arbeitet Ihr Kind mit dem digitalen<br />

Geodreieck und Zirkel und einem Formeleditor –<br />

genau wie im Unterricht. Ist das Schulbuch nicht<br />

in kapiert.de verfügbar, weil mit einem anderen<br />

Schulbuch gearbeitet wird, ist das auch kein<br />

Problem. Hinter dem kompletten kapiert.de-System<br />

liegen die Lehrpläne und entsprechend alle<br />

Kompetenzen und Unterrichtsthemen.<br />

Mehr Informationen unter kapiert.de<br />

kapiert.de gibt es schon ab 6,95 EURO/Monat.<br />

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24 ADVERTORIAL<br />

„DIE AFFEN RASEN<br />

DURCH DEN WALD /<br />

DER EINE MACHT<br />

DEN ANDERN KALT /<br />

DIE GANZE AFFEN-<br />

BANDE BRÜLLT!“<br />

KEINE<br />

DISKUSSION<br />

So wie die allermeisten von uns<br />

dieses Kinderlied der 1960er fröhlich<br />

mitträllern können, ist wahrscheinlich<br />

so gut wie jedem die<br />

darin beschriebene Szene bekannt<br />

– mindestens vom letzten Besuch<br />

am Schmausenbuck, wo wir die Paviane<br />

meist schon lange hören, bevor<br />

wir sie sehen können: drohen,<br />

jagen, schreien, fliehen, beißen …<br />

Ein ewig streitendes Geschrei!<br />

Text Katharina Wasmeier<br />

Fotos: Thomas Hahn


25<br />

Man könnte meinen, wenn die<br />

Sphinx-Paviane nicht schlafen oder<br />

essen, dann wird hier ausschließlich<br />

gestritten. Dieser Eindruck ist tatsächlich<br />

gar nicht so falsch, doch statt die<br />

große Bedrohung zu sein, als die wir<br />

Menschen einen zumal handgreiflichen<br />

Dauerstreit empfinden, dient<br />

die Kabbelei unseren pelzigen Verwandten<br />

einem beneidenswert friedlichen<br />

Ziel: Gruppenzusammenhalt,<br />

Gemeinschaft und Solidarität. Denn<br />

nur wenn jeder in der Gruppe seinen<br />

Platz kennt, kann man gemeinsam<br />

gut gegen Feinde kämpfen – und von<br />

denen haben die quirligen Tiere in<br />

ihrer Heimat, der Savanne Westafrikas,<br />

genug: Leoparden, Löwen oder<br />

auch Schimpansen können den kleinen<br />

Primaten übel zusetzen. Um sich<br />

auf den Schutz der Gruppe verlassen<br />

zu können, muss ich mich in ihr behaupten<br />

und ihr anpassen – das ist bei<br />

uns Menschen gar nicht anders. Nur<br />

haben wir Ethik, Moral und vor allem<br />

Sprache, um unsere Interessen zu vertreten.<br />

Der Affe imponiert und zwickt.<br />

Das dafür in alle Richtungen, denn im<br />

Geflecht des komplexen Sozialgefüges<br />

hat man allerhand zu tun. „Was ich im<br />

Mund habe, ist meins – alles andere<br />

ist streitbar“ lautet eine Regel, erklärt<br />

die stellvertretende Reviertierleiterin<br />

des Affenhauses<br />

Dagmar Fröhlich.<br />

Männchen streiten<br />

mit Männchen um<br />

die Gruppenleitung<br />

und untereinander<br />

darüber, wer der<br />

größte Macker ist.<br />

Die Weibchen erstreiten<br />

ihren Rang und den passenden<br />

Beschützer. Die Kleinen streiten,<br />

um zu üben, lernen, auszuprobieren:<br />

Wie viel kann ich mir erlauben, bis ich<br />

eins auf den Deckel bekomme? Sie ärgern<br />

die Großen, foppen die Kleinen<br />

und nerven die Eltern – bis denen der<br />

Geduldsfaden reißt. Doch während<br />

wir Menschen beginnen, zu erklären<br />

und zu diskutieren, mit Sanktionen<br />

drohen oder Liebesentzug, langt der<br />

Affe einmal zu und die Sache ist geklärt.<br />

Beleidigt sein? Fehlanzeige.<br />

Denn wer keine Wörter hat, kann<br />

auch keine Erklärungen einfordern,<br />

sondern muss sich fügen. Das kann<br />

manchmal ziemlich brutal aussehen,<br />

denn sobald der „Welpenschutz“ erlischt,<br />

geht’s mit Krallen und vor allem<br />

verdammt spitzen Zähnen zur Sache.<br />

Und Wunden, die genauso schnell geheilt<br />

wie zugefügt worden sind. Und<br />

dann? Wird gekuschelt. Oder „gelaust“,<br />

wie es eigentlich heißt. Denn<br />

wer Support braucht in der Streiterei,<br />

der tut gut daran, sich seine<br />

Koalitionen auch zu erhalten. Und<br />

wie geht das am besten? Na klaro:<br />

das Verwöhnprogramm. Mindestens<br />

so wichtig wie das konsequente und<br />

unmittelbare Klären von Konflikten<br />

ist den Affen nämlich das Vertragen.<br />

Nur, dass das ganz leise und unauffällig<br />

stattfindet. Und dank des alten<br />

Kinderliedes wissen wir ja eigentlich<br />

ohnehin schon, dass es selbst beim<br />

lautesten Geschrei und gröbsten Gebrüll<br />

meistens nur um diese eine kleine<br />

Frage geht:<br />

WER HAT DIE<br />

KOKOSNUSS GEKLAUT?<br />

Der Sphinx- oder Guinea-Pavian<br />

gehört zu den kleineren Pavianen<br />

und, man mag’s kaum glauben,<br />

den friedlichsten seiner Art. Dass<br />

der Tiergarten Nürnberg seit den<br />

1940er Jahren die derzeit rund<br />

40 Tiere umfassende Gruppe<br />

beherbergt, hat heutzutage<br />

weniger einen Unterhaltungswert<br />

als vielmehr einen pädagogischen<br />

Zweck: Wie lassen sich Sozialsysteme<br />

der Tierwelt besser erklären,<br />

als wenn man sie direkt vor der<br />

Nase hat?<br />

tiergarten.nuernberg.de


26 LEBENSRAUM<br />

„ICH VERSUCHE,<br />

IMMER DAS POSITIVE<br />

ZU SEHEN.“<br />

Interveiw Katharina Wasmeier<br />

Christkind statt Nikolaus – was ursprünglich als urprotestantischer<br />

Akt gegen die Heiligenverehrung begann, ist spätestens seit dem<br />

20. Jahrhundert auch aus traditionell katholischen Gegenden nicht<br />

mehr wegzudenken. Wann und wie genau aus dem kleinen Jesus ein<br />

strahlender Engel verdächtig weiblicher Anmutung wurde, ist nicht<br />

so richtig klar – wohl aber, dass seit 1933 genau diese himmlische<br />

Figur in Nürnberg sehr irdische Gestalt angenommen hat: „Das<br />

Christkind lädt zu seinem Markte ein, und wer da kommt, der<br />

soll willkommen sein“ lautet der letzte Satz des alten Prologs,<br />

für den Nürnberg, der Christkindlesmarkt und die im<br />

Zweijahresturnus neugewählte weltliche Stellvertreterin<br />

auf der ganzen Welt berühmt sind.<br />

In der aktuellen Amtsperiode hat Benigna Munsi<br />

(18) die goldene Krone auf, die zum ersten Mal<br />

nicht nur im Glanz der Vorweihnachtszeit steht,<br />

sondern auch urplötzlich im Zentrum wenig positiver<br />

Nachrichten: War es gleich zu Beginn die AfD, die mit<br />

ihrem Kommentar zum indisch-stämmigen Christkind ihr<br />

fremdenfeindliches Gesicht zeigte, muss in diesem Jahr<br />

die für Kinder, Schwache, Einsame so bedeutend nahbare<br />

Gestalt einen neuen Weg der Begegnung suchen:<br />

Ende Oktober gab die Stadt Nürnberg nach langem<br />

Ringen bekannt, den Christkindlesmarkt abzusagen.<br />

Ein bisschen himmlischen Glanz und<br />

irdisches Strahlen haben wir trotzdem noch<br />

für euch einfangen können – und mit Benigna<br />

Munsi und dem Christkind über<br />

schlechte Laune, Großfamilien und<br />

sommerliches Plätzchenbacken<br />

geplaudert.<br />

© Stadt Nürnberg Christine Dierenbach


LEBENSRAUM<br />

27<br />

DU BIST MINISTRANTIN, SINGST<br />

IM KIRCHENCHOR, TANZT<br />

BALLETT, SPIELST DREI INS-<br />

TRUMENTE, HAST DEIN STU-<br />

DIUM BEGONNEN – SCHLÄFST<br />

DU EIGENTLICH AUCH NOCH<br />

MANCHMAL?<br />

BENGINA MUNSI Ich schlafe ziemlich<br />

gut und viel, bin allerdings auch<br />

eine Frühaufsteherin, die versucht,<br />

den Tag möglichst gut zu nutzen – und<br />

samstags um 8.30 Uhr Chorprobe hat.<br />

Das fällt jetzt in Passau zwar leider<br />

weg, aber ich finde bestimmt schöne<br />

andere Sachen.<br />

DU HAST GESTERN DEIN GE-<br />

WAND ANPROBIERT. HAST DU<br />

DAZU JETZT EINE GOLDENE GE-<br />

SICHTSMASKE BEKOMMEN?<br />

CHRISTKIND Das nicht, aber ich<br />

habe eine große Schar an Engeln, die<br />

im Hintergrund für mich arbeiten und<br />

sich um alles kümmern – auch um die<br />

Sicherheit.<br />

STATT ENGELN HAST DU SO VIE-<br />

LE GESCHWISTER – DARAUF IST<br />

DAS CHRISTKIND SICHER NEI-<br />

DISCH. ODER WIE SEHT IHR DAS?<br />

BENIGNA Ich würde niemals tauschen<br />

wollen: So eine Großfamilie ist<br />

super! Aber du musst nicht neidisch<br />

sein, denn du hast ja deine Engel, deine<br />

Freunde und auch Familie. Zwar<br />

eine kleine, aber dafür ist die immer<br />

da. Und du bist wahrscheinlich das<br />

meistgeliebte Einzelkind der Welt …<br />

IST DAS IMMER TOLL?<br />

CHRISTKIND Ich fühle mich ja wie<br />

gesagt gar nicht so sehr als Einzelkind.<br />

Meine vielen Freunde machen die fehlenden<br />

Geschwister wieder wett. Aber<br />

manchmal wäre ich gerne ein Junge.<br />

Kennst du das? Was würdest du denn<br />

machen, wenn du einen Tag ein Junge<br />

sein dürftest?<br />

BENIGNA Nichts anders als jetzt! Ich<br />

sehe überhaupt keine Einschränkungen<br />

oder Unterschiede, sondern mache<br />

alles einfach so, wie es mir gefällt.<br />

Sport, Klamotten – egal! Dafür bist du<br />

immer so schön und elegant. Willst<br />

du nicht manchmal auch ein bisschen<br />

verrückt sein?<br />

CHRISTKIND Neulich habe ich beim<br />

Himmelsflug einfach mit fünf fremden<br />

Wolkenkätzchen gespielt, das war super!<br />

Und sonst – würde ich so gerne<br />

einmal backen! Ich esse doch so gerne<br />

Plätzchen, vor allem die mit Marmelade<br />

drin, und habe einfach keine Zeit,<br />

selbst welche zu machen. Deshalb<br />

backe ich im Sommer – das ist dann<br />

schon ziemlich verrückt. Und ich bin<br />

ja auch schon so wahnsinnig alt.<br />

WIE STELLST DU DIR DEIN LEBEN<br />

VOR, WENN DU, SAGEN WIR,<br />

100 BIST?<br />

BENIGNA Ich hoffe, dass ich da noch<br />

gesund bin und auf ein Leben ohne<br />

Reue zurückschauen kann. Es kommt<br />

ohnehin alles, wie es sein soll. Mit<br />

manchen Türen öffnen sich Möglichkeiten,<br />

die du sonst nie in Erwägung<br />

gezogen hättest. Ich versuche, immer<br />

das Positive zu sehen.<br />

WIR FREUEN UNS JEDES JAHR<br />

AUFS CHRISTKIND. WARUM,<br />

GLAUBST DU, BRAUCHEN WIR<br />

DICH SO DRINGEND?<br />

CHRISTKIND Weil die Menschen immer<br />

gestresst und gehetzt sind, und<br />

das noch viel mehr im Advent. Ich<br />

denke, ich kann ein bisschen Ruhe<br />

mitbringen, Freude und Hoffnung auf<br />

bessere Zeiten – heute wichtiger denn<br />

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28 TITELTHEMA<br />

LEBENSRAUM<br />

je. Und ich versuche, den Leuten Aufmerksamkeit<br />

zu schenken, die sonst<br />

immer vergessen werden. Wenigstens<br />

an einem Tag im Jahr. Und natürlich<br />

versuche ich, den Frieden auf Erden<br />

zu bringen.<br />

WAS MACHST DU, UM DIE WELT<br />

EIN BISSCHEN FREUNDLICHER<br />

ZU GESTALTEN?<br />

BENIGNA Wenn ich mal schlechte<br />

Laune habe, versuche ich die möglichst<br />

für mich zu behalten und nicht<br />

motzig zu anderen zu sein – das bringt<br />

mir nichts und verdirbt nur die Laune<br />

der anderen. Neulich hat mich ein<br />

fremder Opa in der Stadt angesprochen,<br />

woraufhin wir uns eine Stunde<br />

supergut unterhalten haben. Ehrlich:<br />

Es war toll, was ich gelernt habe, wie<br />

entspannt ich in dem Moment war.<br />

Kein Handy, keine Uhr, nur dieser zufällige<br />

Austausch unter Fremden, den<br />

es kaum mehr gibt. Das ist schade,<br />

denn man kann so viel lernen, wenn<br />

man sich so begegnet.<br />

DU BRINGST JEDES JAHR VIELE<br />

GESCHENKE. DABEI SAGST DU:<br />

„WER ALLES SCHON HAT, DER<br />

BRAUCHT NICHTS GESCHENKT.“<br />

WANN HAT MAN DENN GENUG?<br />

CHRISTKIND Ein Zuhause zu haben,<br />

etwas zu Essen und Freunde, und damit<br />

froh und zufrieden zu sein – dann<br />

hat man genug. Wenn man erkennt,<br />

dass es nicht immer Materielles sein<br />

muss, dann hat man den ersten Schritt<br />

zur Zufriedenheit gemacht. Zufrieden<br />

bin ich meistens, manchmal sehe ich<br />

aber Sachen, die mich traurig machen.<br />

WIRST DU MANCHMAL<br />

WÜTEND?<br />

BENIGNA Ungerechtigkeit macht<br />

mich wütend. Hilflosigkeit. Und dass<br />

Menschen vorschnell übereinander<br />

urteilen, ohne die Lebenshintergründe<br />

des anderen zu kennen.<br />

WAS MACHT<br />

DICH DENN<br />

TRAURIG?<br />

CHRISTKIND Dass<br />

die Leute so wenig<br />

aufeinander achtgeben,<br />

das ganze Jahr<br />

gestresst sind und<br />

sich immerzu mit<br />

anderen vergleichen:<br />

Sei es aus Neid, weil<br />

die anderen mehr haben,<br />

oder aus Freude<br />

darüber, besser zu<br />

sein als die anderen.<br />

Ihr streitet doch bestimmt<br />

auch in der<br />

Familie. Könnt ihr<br />

das gut?<br />

BENIGNA Die Familie<br />

ist ein geschützter<br />

Raum, in der wir diskutieren<br />

lernen, rhetorische<br />

Fähigkeiten entwickeln können,<br />

uns in Sicherheit ausprobieren<br />

und Gefühle rauslassen – was superwichtig<br />

ist. Klar gibt es auch unnötiges<br />

Gezicke, und man muss wissen oder<br />

zumindest lernen, wann Grenzen<br />

überschritten sind. Das Wichtigste:<br />

Sich hinterher entschuldigen und vertragen!<br />

Und du hast wahrscheinlich<br />

viele gute Freunde, die dir helfen.<br />

© David Häuser<br />

Ministrantin, Sängerin, Fußballerin, Schauspielerin,<br />

Regenbogen - Benigna Munsi füllt souverän<br />

die Rollen aus. Kostüme auch.<br />

KÖNNEN FREUNDE FAMILIE<br />

ERSETZEN?<br />

CHRISTKIND Das funktioniert wahrscheinlich<br />

nicht für jeden, aber für<br />

eine gute Beziehung muss man nicht<br />

zwingend verwandt sein. Auch eine<br />

Gemeinschaft kann Familie sein oder<br />

werden. Ich sehe oft Patchworkfamilien,<br />

die von Jahr zu Jahr mehr zueinanderfinden<br />

und zusammenwachsen.<br />

Alte Freunde von mir sind Nikolaus<br />

und St. Martin. Weißt du noch, ob du<br />

denen mal ein Gedicht aufgesagt hast?<br />

BENIGNA Na klar, Martinslieder und<br />

Nikolausgedichte – immer! Das gehört<br />

zur Familientradition. Mama hat<br />

als Kirchenmusikerin zu der Zeit ihre<br />

Hauptarbeitstage – und wir sind nicht<br />

nur als Ministranten dabei, sondern<br />

auch als Krippenspieler. Ein Heidenspaß<br />

mit Verkleidung, am liebsten war<br />

ich immer das Schaf! Ansonsten besuchen<br />

wir immer unsere Nachbarn,<br />

gewissermaßen die erweiterte Familie<br />

– und es gibt richtig klassische<br />

Würstchen mit Kartoffelsalat. Aus<br />

Zeitmangel.<br />

WAS WÜNSCHT IHR EUCH FÜRS<br />

NEUE JAHR?<br />

CHRISTKIND Ich wünsche dir für die<br />

Zukunft viel Spaß beim Erfahrungen<br />

sammeln, dass du versuchen kannst,<br />

alle Möglichkeiten zu nutzen und über<br />

dich hinauswächst!<br />

BENIGNA Und ich dir keine gebrochenen<br />

Flügel und dass du gesund<br />

bleibst und auf dich und uns alle<br />

aufpassen kannst – und nicht zu viel<br />

Stress hast!


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30 ADVERTORIAL<br />

MEHR ALS EIN<br />

MUSEUM:<br />

DAS LUDWIG ERHARD ZENTRUM (LEZ)<br />

Das Ludwig Erhard Zentrum (LEZ) in Fürth mit<br />

dem denkmalgeschützten Geburtshaus Ludwig<br />

Erhards und einem markanten Neubau direkt<br />

gegenüber ist ein einzigartiges Dokumentations-,<br />

Ausstellungs-, Forschungs- und Begegnungszentrum.<br />

Die 1.200 Quadratmeter große<br />

Dauerausstellung sowie wechselnde Sonderausstellungen<br />

und Veranstaltungen laden zur<br />

aktiven Auseinandersetzung mit Zeitgeschichte,<br />

Wirtschaft und Politik ein.<br />

Fotos: Thomas Hahn<br />

© LEZ


LUDWIG ERHARD ZENTRUM<br />

Geöffnet: Di–So 10–18 Uhr, Do bis 20 Uhr<br />

Ludwig-Erhard-Straße 6, 90762 Fürth<br />

Mit U- und S-Bahn nur 15 Minuten vom<br />

Nürnberger Hauptbahnhof<br />

U-Bahn (U1) bis Haltestelle „Rathaus“<br />

Information, Anmeldung und Buchung:<br />

Tel. 0911 6218 080<br />

© LEZ<br />

LUDWIG ERHARD KENNENLERNEN, ZEIT-<br />

GESCHICHTE ENTDECKEN UND SOZIALE<br />

MARKTWIRTSCHAFT ERLEBEN<br />

Die Dauerausstellung beginnt im Geburtshaus<br />

in der ehemaligen Wohnung<br />

der Erhards und präsentiert<br />

Fotografien und Artefakte der Familie<br />

und ihres Textilgeschäftes erstmals<br />

der Öffentlichkeit. Während sich das<br />

Geburtshaus dem „Fürther Erhard“,<br />

seiner Biografie sowie der Zeit- und<br />

Wirtschaftsgeschichte bis 1945 widmet,<br />

stehen im Neubau der Politiker<br />

Ludwig Erhard, seine Konzeption der<br />

Sozialen Marktwirtschaft sowie die<br />

wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />

Entwicklung der Bundesrepublik im<br />

Fokus.<br />

Mit vielen Exponaten, musealen Inszenierungen<br />

und über 50 Medienstationen<br />

präsentiert das LEZ Geschichte<br />

auf lebendige und unterhaltsame<br />

Weise, wobei die gesamte Ausstellung<br />

für die Besucher auch in Englisch angeboten<br />

wird. Highlight der Dauerausstellung<br />

ist der digitale Zukunftsraum,<br />

der Ludwig Erhards Ideen in die<br />

Gegenwart und Zukunft transportiert<br />

und den Besuchern ein spektakuläres,<br />

interaktives Multimedia-Erlebnis bietet.<br />

Eine gigantische Projektionsfläche<br />

ermöglicht ein Eintauchen in die großen<br />

Zukunftsthemen wie Globalisierung,<br />

Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />

und demographischer Wandel.<br />

Der Lernsupermarkt im LEZ:<br />

Wirtschaft zum Anfassen<br />

Direkt neben dem Geburtshaus Ludwig<br />

Erhards hat das LEZ einen eigenen<br />

Ort für Kinder und Familien geschaffen.<br />

Einkaufen spielen wie im echten<br />

Supermarkt mit umfangreichem Sortiment,<br />

Bäcker- und Metzgertheke,<br />

Obst- und Gemüsestation, Kühlregal<br />

und Kassen – all das ist im Lernsupermarkt<br />

„Ludwigs kleine Welt“ möglich.<br />

Das LEZ bietet hier pädagogische Programme<br />

für Familien sowie Vor- und<br />

Grundschulgruppen an. Alle Angebote<br />

setzen bei dem bei vielen Kindern beliebten<br />

Kaufladenspiel an. Die Kinder<br />

schlüpfen in verschiedene Rollen und<br />

üben so grundlegende ökonomische<br />

Kompetenzen spielerisch und praxisnah.<br />

Die Einkäufer erhalten ein Budget,<br />

bekommen Einkaufslisten, vergleichen<br />

Mengen und Preise. Die Verkäufer<br />

kalkulieren Preise, zählen, rechnen,<br />

wiegen und kassieren. An regelmäßig<br />

stattfindenden Spielnachmittagen<br />

können Besucher, Familien und Freunde<br />

nach Herzenslust zusammen Einkaufen<br />

spielen. Nicht selten haben die<br />

Großen dabei genauso viel Spaß wie<br />

die Kleinen. Geburtstagskinder können<br />

den Lernsupermarkt für ihre Feier mit<br />

Freunden exklusiv buchen.<br />

© LEZ<br />

HIGHLIGHTS<br />

• Moderne Dauerausstellung zu<br />

Ludwig Erhard, deutscher Zeitund<br />

Wirtschaftsgeschichte vom<br />

Kaiserreich bis heute<br />

• Digitaler Zukunftsraum<br />

• Regelmäßige Überblicksführungen<br />

durch die Dauerausstellung<br />

• Individuelle Gruppenführungen<br />

nach Voranmeldung<br />

• Speziell für Kinder und Familien:<br />

Lernsupermarkt „Ludwigs kleine<br />

Welt“<br />

• Café Luise: Gemütliches Tagescafé<br />

im Charme der 50er und<br />

60er Jahre<br />

• Bis Februar 2021: „Mein Geld.<br />

Haben, Zahlen, Sparen und<br />

Leihen“. Eine Mitmachausstellung<br />

in Kooperation mit dem<br />

Geldmuseum der Deutschen<br />

Bundesbank


32 TITELTHEMA<br />

© Norman Schulz


TITELTHEMA<br />

33<br />

O DU FRÖHLICHER,<br />

O DU SELIGER,<br />

GNADENBRINGENDER …<br />

WEIHNACHTS-<br />

STREIT<br />

WEIHNACHTEN, DAS FEST DER LIEBE? SCHÖN WÄR’S!<br />

NOCH SCHMUNZELN WIR VERHALTEN UND WISSEN<br />

DOCH GENAU: DA LIEGT NICHT NUR EIN DUFT VON<br />

PLÄTZCHEN, GANS UND HARMONIEN IN C-DUR IN DER<br />

LUFT. SONDERN AUCH: KNATSCH UND ZWIETRACHT,<br />

TÜRENKNALL UND FLIEGENDE MENSCH-ÄRGERE-<br />

DICH-NICHT-FIGUREN. DASS AUF SO EINEM FEST DER<br />

LIEBE DIE STIMMUNG GANZ SCHNELL KIPPEN UND<br />

ZUM WASCHECHTEN STREIT ESKALIEREN KANN, WIS-<br />

SEN WIR. ABER HEY: WENN WIR EH ALLE STREITEN –<br />

DANN MACHEN WIR’S WENIGSTENS RICHTIG!


34 TITELTHEMA<br />

FRIEDE,<br />

F R E U D E ,<br />

HEITER-<br />

STREIT<br />

Streiten ist meistens so unangenehm wie<br />

manchmal unabdingbar. Und natürlich<br />

halten wir alle unsere eigene Art der Auseinandersetzung<br />

für die einzig wahre.<br />

Warum das aber alles wirklich so ist, wie<br />

es ist, so mancher Streit wirklich wichtig<br />

und wie wir’s am besten machen, lassen<br />

wir uns lieber mal von den echten Experten<br />

erklären.<br />

Text Katharina Wasmeier<br />

Manche streiten leise und manche sehr laut,<br />

manche mit Worten und andere mit Türen.<br />

Ein Streit kann flirren und sirren, bahnt<br />

sich langsam an und dann seinen explosiven<br />

Weg. Wir können zu zweit streiten und<br />

zu zehnt, manchmal auch ganz tief drin in<br />

uns selbst. Der eine sucht die Konfrontation<br />

geradezu, der andere das Weite, sobald ein<br />

Missklang ertönt. Der Krach kann simmern<br />

und schwelen und manchmal vernarben,<br />

er kann aber auch feste umarmt und weit<br />

weg verlacht werden. Er lauert um die Ecke<br />

von Freund- und Verwandtschaften, lungert<br />

in den Leben von Familien und Einzelgängern<br />

herum, streichelt hämisch Fremde wie<br />

Liebende, und obwohl ihn eigentlich keiner<br />

mag, gehört er ziemlich felsenfest zum Leben<br />

dazu. Und wenig überraschend gilt auch<br />

hier: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans<br />

nimmermehr – oder nur unter großer Mühe.<br />

„Man lernt ein Leben lang. Doch die Prägung<br />

aus der Kindheit schreibt sich tief in die Gefühle<br />

ein“, sagt die Erlanger Soziologin Prof.<br />

Dr. Aida Bosch. Und für die Kinder gilt es,<br />

Weichen zu stellen für etwas, das später als<br />

„gute Konfliktkultur“ gelobt werden wird:<br />

Wege finden, Differenzen zivil auszutragen,<br />

Grenzen wahren und Höflichkeit, Kompromisse,<br />

gar Lösungen finden und statt Schuld<br />

zuweisen Verantwortung übernehmen. Das


TITELTHEMA<br />

35<br />

klingt anstrengender als es<br />

ist, doch den Weg dorthin gilt<br />

es zu – tja: bestreiten. „Kinder<br />

sind ungebremst in ihren<br />

Emotionen und müssen erst<br />

lernen, sie zu regulieren“, so<br />

Dr. Bosch.<br />

Ein Prozess, der dauert, aber<br />

im Gleichschritt des zivilisatorischen<br />

Prozesses unabdinglich geworden ist:<br />

Je mehr Kontakt unterschiedliche Menschen<br />

zueinander haben, desto mehr Toleranz füreinander<br />

benötigen sie – und desto mehr Selbstund<br />

Affektkontrolle. Rumbrüllen, Ellenbogen,<br />

zuschlagen? Nicht so gut. Die Kehrseite der<br />

Unterdrückung der Gefühle: Mehr Neurosen,<br />

wie schon Sigmund Freud konstatierte. Autoaggressives<br />

Verhalten. Den Ärger runterschlucken<br />

– oft ratsam, aber sicherlich nicht immer. „Kindern<br />

muss die Möglichkeit gegeben werden, Wut<br />

© privat<br />

zuzulassen. Nur so können sie<br />

lernen, Affekte zu regulieren<br />

und einen angemessenen<br />

Ausdruck zu finden.“ Raum<br />

für das individuelle Gerechtigkeitsempfinden.<br />

Und die<br />

Prof. Dr. Aida Bosch<br />

passende Sprache dazu. Ein<br />

Soziologin<br />

Beispiel: Ein Kind, das zu<br />

wenig Aufmerksamkeit bekommt,<br />

artikuliert das Gefühl nicht, das sich<br />

dann festsetzt. Später fehlt dem Erwachsenen<br />

die Konfliktfähigkeit – und ein essenzielles<br />

Werkzeug, für die eigenen Interessen einzustehen.<br />

Über die Emotionen zu sprechen statt stets<br />

ein „Reiß dich zusammen!“ einzufordern oder<br />

den Zorn als pathologischen Zustand zu brandmarken,<br />

sei, so Prof. Bosch, eine vorzulebende<br />

Verantwortung der Eltern. Ein gute statt einer<br />

toxischen Konfliktkultur entwickeln, die getränkt<br />

ist vom schwierigen Klima aus Verachtung und<br />

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36 TITELTHEMA<br />

Neid, Despektion und Unterdrückung<br />

und folgender Explosion.<br />

Auch der Streit unter Geschwistern<br />

– ein eigenes<br />

Thema zunehmenden Forschungsinteresses<br />

– sei zwar<br />

oft ein Ausdruck natürlicher<br />

Rivalität, meist aber eine<br />

Form spielerischer Tests,<br />

die „manchmal ausarten“,<br />

soziales und emotionales<br />

Training. Im besten Fall erlangen<br />

Kinder hierbei eine<br />

Frustrationstoleranz, die sie<br />

später benötigen, und die sie<br />

für die Anforderungen „ziviler<br />

Konflikte“ vorbereitet.<br />

Zwischenmenschliches. Was<br />

man halt dann dauernd so<br />

hat. Dass die Familie dafür<br />

ein „Safe Space“, also das beste Trainingsfeld<br />

ist, so Prof. Bosch, sei leider nicht immer gegeben,<br />

denn „wo wir lieben, sind wir verletzlich.<br />

Hohes Vertrauen macht uns anfällig für<br />

Enttäuschung und setzt voraus, dass unsere<br />

Verletzlichkeit respektiert wird.“ Es scheint,<br />

also müsse man verdammt viel denken. Sich<br />

" JEDE<br />

EMOTION<br />

IST ERLAUBT,<br />

DENN JEDES<br />

GEFÜHL IST<br />

WICHTIG."<br />

Susanne Galsterer<br />

Mediatorin,<br />

Streitschule Nürnberg<br />

zurückhalten, kontrollieren.<br />

Oder? Nein. „Unbedingt“,<br />

sagt die Soziologin, „durchaus<br />

mal spontan sein! Auf<br />

den Tisch hauen!“, denn<br />

wichtig sei es, sich die Authentizität<br />

zu bewahren und<br />

sich selbst als echt zu erleben,<br />

statt stets gefangen im<br />

sozialen Korsett.<br />

Wie das mit dem Streiten<br />

richtig geht, wissen Susanne<br />

Galsterer und Magdalena<br />

Steib – und zwar ziemlich<br />

gut. Als Mediatorinnen<br />

führen die beiden aus Erlangen<br />

und Neumarkt mit<br />

der „Streitschule Nürnberg“<br />

den hiesigen Ableger eines<br />

deutschlandweit vertretenen<br />

Netzwerks. „Konstruktiv<br />

streiten kann jeder – und wenn man es noch<br />

nicht kann, dann lernt man es eben“, so das<br />

Credo, unter dem in individuellen Seminaren<br />

oder solchen für Paare, Senioren oder<br />

(Schul-)Kinder vermittelt wird, wie man das<br />

richtig macht mit dem Streiten. „Jede Emotion<br />

ist erlaubt, denn jedes Gefühl ist wich-


TITELTHEMA<br />

37<br />

tig“, sagt Susanne Galsterer. Gerade<br />

Kindern gegenüber sei wichtig, deren<br />

Gefühle stets wahrzunehmen und zu<br />

respektieren, statt abzuwiegeln. Gemeinsam<br />

das Gefühl anschauen statt<br />

„Da brauchst du doch nicht wütend zu<br />

sein!“ In einer ersten Wut sei eine unperfekte<br />

Kommunikation durchaus erlaubt,<br />

doch „wichtig ist, dann in Ruhe<br />

nochmal darüber zu sprechen, was genau<br />

mich geärgert hat und was ich mir<br />

gewünscht hätte.“ Wütend zu sein oder<br />

verärgert, sei verständlich und vermutlich<br />

nicht immer zu kontrollieren. Die<br />

Erfahrung zeige jedoch, so die Mediatorin,<br />

„dass man mit einer richtigen Wut im<br />

Bauch selten einen Streit fair klären kann.“<br />

Besser: Die berühmte Nacht drüber schlafen<br />

– und tags darauf erklären, was mich in<br />

Rage gebracht hat und was ich eigentlich gebraucht<br />

hätte. Ultima Ratio hier nach wie vor:<br />

die Ich-Botschaft.<br />

Die gute und konstruktive Streitkultur habe zudem<br />

unbedingt Fairness und Erfüllung möglichst<br />

vieler Bedürfnisse auf beiden Seiten zum Ziel.<br />

In den Seminaren der Streitschule wird das geübt.<br />

Gute Kommunikation (Freundlichkeit, zuhören,<br />

ausreden lassen, erklären, verschiedene<br />

Sichtweisen erkennen und akzeptieren). Eigene<br />

Grenzen und die des anderen kennen und akzeptieren.<br />

Kritik richtig formulieren statt Vorwürfe<br />

machen. Streiten ohne Verlierer … So<br />

viel Theorie – aber wie geht das in der Praxis?<br />

„Weihnachten daheim ist ein Pflichttermin voller<br />

Interessenskonflikte und Erwartungen“, findet<br />

der Psychologe Prof. Dr. Frieder R. Lang, der<br />

am Nürnberger Institut für Psychogerontologie<br />

übers Erwachsen- und vor allem Älterwerden<br />

forscht. Frust, Erfüllungsdruck, Geschrei. Mediatoren?<br />

Sitzen vielleicht längst am Tisch. „Die<br />

meisten Menschen werden im Laufe ihres Lebens<br />

verträglicher“, sagt Dr. Frieder Lang. Altersmilde,<br />

das ist eigentlich: Erfahrungsmilde. „Ältere<br />

Menschen verfügen meist über eine größere<br />

Empathie und weichen negativen Emotionen geschickter<br />

aus.“ Die Großeltern aufzusuchen bei<br />

Frust und Ärger berge wenig Gefahr von Gegenärger,<br />

biete dafür eine neutralere Position. Oma<br />

und Opa, die Quasi-Mediatoren. Oder mal was<br />

anderes probieren. Lachen, zum Beispiel.<br />

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38 TITELTHEMA<br />

streitschule-nuernberg.de<br />

STREITEN<br />

L E I C H T<br />

GEMACHT<br />

Magdalena Steib<br />

Susanne Galsterer<br />

Tipps & Tricks von der<br />

Streitschule Nürnberg<br />

VORHER<br />

_ sich der eigenen Bedürfnisse<br />

bewusst werden<br />

_ diese rechtzeitig benennen<br />

_ gemeinsam Regeln formulieren /<br />

aushandeln<br />

_ sich bewusst sein, dass es immer<br />

mehrere Sichtweisen geben kann<br />

MITTENDRIN<br />

_ meine Sicht möglichst neutral schildern<br />

_ sagen, wie ich mich dabei gefühlt habe<br />

_ dem anderen zuhören, wenn er seine<br />

Sicht erzählt<br />

_ den anderen fragen, wie er sich dabei<br />

gefühlt hat<br />

_ jeder formuliert, was er gebraucht hätte,<br />

oder jeder formuliert einen Wunsch<br />

_ jeder reflektiert, was er selbst dazu beitragen<br />

könnte, damit das Miteinander<br />

besser klappt<br />

_ gemeinsam Lösungen suchen und sich<br />

dann auf eine Lösung einigen<br />

NACHHER<br />

_ entschuldigen reicht oft nicht<br />

_ eine Lösung finden, die beide<br />

akzeptieren<br />

_ nach einem kleinen Zeitraum<br />

(z. B. 2 Wochen) nochmal gemeinsam<br />

schauen, wie es jedem geht, und ggf.<br />

nochmal nachjustieren<br />

_ regelmäßige Feedbackgespräche:<br />

Lob und Manöverkritik


TITELTHEMA<br />

39<br />

D E B AT T E N<br />

EINER<br />

ALLEIN-<br />

ERZIEHENDEN<br />

© privat<br />

Streit kommt in den besten Familien vor – ach, was<br />

sag ich, in allen Familien! <strong>ELMA</strong> hat sich gefragt:<br />

Wie ist das in einer Kleinstfamilie? Fehlt da ein<br />

zweiter Erwachsener als Blitzableiter? Und wie<br />

sorgt man als Alleinerziehende für Harmonie im<br />

familiären Mikrokosmos? Danke an Anna Sankowski<br />

(39) aus Fürth! Die Mama von Leonie und<br />

Anoushka (drei und fünf) hat mit uns über Zankäpfel<br />

und Versöhnung gesprochen.<br />

Protokoll Manuela Prill<br />

Häufig gibt es bei uns am Morgen<br />

Streit, wenn wir uns fertig machen<br />

zum Rausgehen. Es kommt drauf an,<br />

wie entspannt ich bin. Aber meistens<br />

bin ich eher gestresst, weil halt alles<br />

so lange dauert. Meine Große ist sehr<br />

eigen, hat ganz genaue Vorstellungen<br />

über die Beschaffenheit ihrer Klamotten.<br />

Die Socken sind nicht lang genug,<br />

die Hose muss genau bis zum<br />

Knöchel reichen … Für sie ist das der<br />

totale Frust, ich hab’ in dem Moment<br />

dafür kein Verständnis, weil ich weiß,<br />

der Bus fährt gleich, ich muss pünktlich<br />

zur Arbeit … Im Prinzip macht<br />

man dann aus einem Drama noch<br />

ein zweites, ich gebe meiner Tochter<br />

dann ja das Gefühl, dass etwas nicht<br />

stimmt oder sie etwas falsch macht.<br />

Das ist mir kürzlich bewusst geworden,<br />

und ich habe sie stattdessen in<br />

den Arm genommen. Meine Kleine<br />

wollte nie ihren Schneeanzug anziehen.<br />

Jetzt will sie es unbedingt<br />

alleine machen, und ich muss tiiief<br />

durchatmen, um nicht dazwischenzufunken.<br />

Ja, es wäre zu 100 Prozent<br />

einfacher, wenn in solchen Momenten<br />

noch jemand da wäre, dem ich<br />

" MITEINANDER<br />

REDEN UND<br />

ZUHÖREN SIND<br />

AM ALLER-<br />

WICHTIGSTEN!"<br />

Anna Sankowski<br />

sagen könnte: Übernimm du mal, ich<br />

muss mal kurz durchschnaufen. Es ist<br />

für mich sehr oft fühlbar, dass ich die<br />

einzige Erwachsene bin.<br />

Zankapfel Nummer eins bei uns ist<br />

Spielzeug. Selbst wenn Anoushka<br />

und Leonie die gleiche Puppe hätten,<br />

dann wäre es eben ein Puppenkleid,<br />

das es nur einmal gibt, und das jede<br />

unbedingt jetzt ihrer Puppe anziehen<br />

will. Mittlerweile mische ich mich<br />

aber kaum noch ein, wenn die Mädels<br />

über so etwas streiten, das müssen sie<br />

unter sich regeln. Was ich nicht mag:<br />

Kinder zu zwingen, sich zu entschuldigen,<br />

das finde ich irgendwie Fake.<br />

Zum Abreagieren hatten wir mal eine<br />

Wutkiste mit zerknülltem Papier und<br />

Luftpolsterfolie zum Kaputtmachen.<br />

Ein super Streitvermeider ist für mich<br />

der Wald. Dort bin ich viel entspannter,<br />

und es gibt auch kein Spielzeug!<br />

(lacht) Meistens dauert ein Streit bei<br />

uns nicht lange. Mir ist immer ganz<br />

wichtig, hinterher darüber zu reden.<br />

Ich gehe hin zu meinen Töchtern,<br />

sage „es tut mir leid“ und versuche<br />

zu erklären, warum ich genervt war,<br />

zum Beispiel, weil ich Angst hatte,<br />

den Bus zu verpassen. Reden und<br />

Zuhören sind am allerwichtigsten!


40<br />

TITELTHEMA<br />

PACK SCHLÄGT SICH –<br />

PACK VERTRÄGT SICH?<br />

Streit ist tragisch, Streit ist historisch. Streit ist menschlich –<br />

und gerade darum manchmal furchtbar komisch. Wir haben<br />

ein paar Beispiele für euch gesammelt.<br />

Texte Manuela Prill & Katharina Wasmeier<br />

Herr Müller-Lüdenscheid vs. Dr. Klöbner<br />

„In meiner Badewanne bin ich Ihnen keine<br />

Rechenschaft schuldig!“ Seit über 40 Jahren<br />

sitzen sich mit Herrn Müller-Lüdenscheid und<br />

Dr. Klöbner zwei so ausgesprochen starrköpfige<br />

Herren gegenüber und streiten um ihren<br />

Platz – in einer Badewanne. Vom Großmeister<br />

des Hintersinns mit feiner Fe(h)der überzeichnet,<br />

gedenkt keiner der beiden Herren,<br />

vom vermeintlich zu Recht beanspruchten<br />

Platz zu weichen. Schmerzhaft absurd, absurd<br />

wunderbar.<br />

Meister Eder vs. Pumuckl<br />

Nervtötend, schrill – und seit Beginn der 1960er<br />

Jahre ungebrochen herzerwärmend reimt und<br />

lärmt sich der kleine rothaarige Kobold durch<br />

das einst so ruhige Leben eines schrulligen<br />

Schreinermeisters und mischt es ordentlich auf.<br />

Was fast immer liebevolles Kabbeln ist, eskaliert<br />

eines Tages: „Der große Krach“ entzweit das<br />

ungleiche Paar – beinahe, denn am Ende geht<br />

natürlich alles gut aus. Warum? Weil die beiden<br />

Streithammel auf Abstand gehen, ihre Fehler<br />

erst vor sich, dann dem anderen eingestehen<br />

und sich liebevoll versöhnen.<br />

Nürnberg vs. Fürth<br />

Worin um Himmels Willen diese uralte Städterivalität<br />

wirklich begründet liegt, kann kein<br />

Mensch mehr sicher nachvollziehen. Fest steht<br />

nur: Es gibt sie. Sprichwörtlich, liebevoll, sich<br />

selbst reproduzierend, spielerisch – und manchmal<br />

richtig handfest. Während die allermeisten<br />

Bewohner der Ost- bzw. Westvorstadt die<br />

angebliche Erzfeindschaft humorvoll auf die<br />

leichte Schulter nehmen, dient sie regelmäßig<br />

als Vorwand für Randale und Gewalt. Der Konflikt<br />

wird hier zum Ventil.<br />

Maschendrahtzaun vs. Knallerbsenstrauch<br />

Wir erinnern uns: 1999 trat die Hausfrau Regina<br />

Zindler im Fernsehen bei Richterin Barbara<br />

Salesch in den Ring und kämpfte um das Wohl<br />

ihres Maschendrahtzauns, das sie durch den<br />

Wildwuchs eines Knallerbsenstrauchs ihres<br />

Nachbarn gefährdet sah. Deutschlandweit<br />

berühmt wurde dieser skurrile Nachbarschaftsstreit,<br />

weil TV-Ikone Stefan Raab daraus<br />

einen Song gemacht hat. „Maschendrahtzaun“<br />

wurde ein Nummer-eins-Hit. Der Knallerbsenstrauch<br />

wurde übrigens umgepflanzt.


TITELTHEMA<br />

41<br />

David vs. Goliath<br />

Der unbesiegbare Superkrieger Goliath wird<br />

gefällt – nicht mit Kraft, sondern mit List und<br />

einer Steinschleuder, mit der der vermeintlich<br />

schwächere David den Schreckensfeind leichthin<br />

besiegt. Besonnenheit gegen Aggression,<br />

Schläue gegen Kraft ist ein Thema, das sich<br />

nicht nur im Alten Testament, sondern auch<br />

in der antiken Mythologie und den Märchen,<br />

Sagen, Geschichten bis heute findet und nicht<br />

zuletzt im allbekannten Sprichwort manifestiert:<br />

Wer schreit, hat Unrecht.<br />

Hermann vs. Berta<br />

Mit Stereotypen zu spielen finden wir nicht<br />

zuletzt deshalb witzig, weil wir uns darin mindestens<br />

widerwillig selbst erkennen. Loriots<br />

enervierender „Feierabend“-Dialog zwischen<br />

dem Mann, der „einfach nur hier sitzen“ will<br />

und der Frau, die das einfach nicht wahrhaben<br />

möchte, mag heute gendernd Anstoß erregen,<br />

zeigt aber doch einen immerwährenden<br />

Streitanlass: dem oder der anderen einfach<br />

nicht in Ruhe Raum zu lassen.<br />

Tom vs. Jerry<br />

Das ewige Katz-und-Maus-Spiel auf die Spitze<br />

getrieben. Mit Worten halten sich diese beiden<br />

Streithähne nicht auf, hier wird gleich richtig<br />

großes Geschütz aufgefahren: Kanonenkugeln,<br />

Hackbeile, Dynamit – autsch! Kater Tom zieht<br />

natürlich immer den Kürzeren, und stets lacht<br />

sich die kleine Maus Jerry ins Pfötchen. Lustig?<br />

Nun ja, zumindest ziemlich erfolgreich: sieben<br />

der insgesamt 161 Zeichentrickfilmchen wurden<br />

mit einem Oscar ausgezeichnet.<br />

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Politiker vs. Politiker<br />

Debatten gehören zum politischen Geschäft<br />

– aber doch bitte nicht mit Fäusten!<br />

Manchmal aber schwillt wohl auch<br />

Volksvertretern ordentlich der Kamm, und<br />

plötzlich geht es schlagkräftig zur Sache<br />

im Plenum. Dabei stand „Tumult“ gar nicht<br />

auf der Tagesordnung! Wer schon alle<br />

Bud-Spencer-Filme gesehen hat, findet bei<br />

YouTube unter dem Suchbegriff „Prügeleien<br />

im Parlament“ reichlich Nachschub.<br />

Theater Mummpitz im Kachelbau<br />

Michael-Ende-Straße 17<br />

90439 Nürnberg<br />

www.theater-mummpitz.de<br />

www.facebook.com/Mummpitz<br />

www.instagram.com/theatermummpitz


42 AUFGELISTET<br />

„A GSUNDS<br />

NEUS!“ …<br />

wünschen wir<br />

uns mehr denn<br />

je fürs neue Jahr – und haben<br />

außerdem noch ein paar andere<br />

Wünsche ans Universum,<br />

die wir vielleicht an Raketen<br />

binden, vielleicht auch nur<br />

als Stoßgebet zum Himmel<br />

schicken.<br />

© elapela


AUFGELISTET<br />

43<br />

DASS SICH DIE ERFINDERIN<br />

VON „CONNI“ ENDLICH<br />

ZUR RUHE SETZT<br />

MEHR RÜCKSICHT AUF<br />

DEN STRAßEN<br />

ANSTAND STATT ABSTAND<br />

EINEN SCHÖNEN UND ENTSPANNTEN<br />

URLAUB OHNE ANGST, NICHT MEHR NACH<br />

HAUSE ZU KOMMEN WEGEN CORONA<br />

ÖFTER MAL DIE FÜSSE BAUMELN<br />

LASSEN – UND DIE SEELE GLEICH MIT!<br />

MEHR GRÜN ZWISCHEN<br />

DEN HÄUSERN<br />

EIN WAHLRECHT AB 16<br />

MEHR REGEN – DAMIT DIE WÄLDER<br />

NICHT VERDURSTEN<br />

SEIFENBLASENBÄLLEBÄDER<br />

DASS WIR DIE OSTEREIER WIEDER MIT<br />

DER GANZEN FAMILIE SUCHEN KÖNNEN<br />

MEHR MUT, ALTE ZÖPFE ABZUSCHNEIDEN<br />

UND NEUES ZU WAGEN<br />

MEHR BUNTE BILDER<br />

AN GRAUEN MAUERN<br />

STATT TO-DOS MEHR<br />

TADAAAS! IM ALLTAG<br />

MEHR UMWELTBEWUSSTSEIN<br />

UND DIE REDUZIERUNG VON<br />

PLASTIKMÜLL<br />

DASS FÜNF STUNDEN SCHLAF<br />

AUSREICHEN, UM SICH<br />

QUIETSCHFIT ZU FÜHLEN<br />

DASS MEHR EISDIELEN IM<br />

SOMMER KIRSCHEIS MACHEN<br />

EIN MEET & GREET MIT<br />

PIPPI LANGSTRUMPF<br />

NIE WIEDER ZWÖLF MILLIONEN ARBEITS-<br />

BLÄTTER FÜR’S HOMESCHOOLING ...<br />

... UND DIESE AUSDRUCKEN ZU MÜSSEN<br />

KULTUR FÜR ALLE – AUCH<br />

OHNE HAUPTSTADT<br />

REGENBÖGEN, REGENBÖGEN, REGEN-<br />

BÖGEN – AM HIMMEL, IN FENSTERN<br />

UND HERZEN, AUF FAHNEN UND ALTEN<br />

GEMÄUERN<br />

MEHR GELASSENHEIT BEIM ZOFF<br />

UMS ZIMMERAUFRÄUMEN<br />

DASS WIR ALLE ÖFTER MAL<br />

EIN LÄCHELN RISKIEREN<br />

SAHNETAGE MIT SCHOKOSOSSE<br />

- ODER UMGEKEHRT!<br />

DASS EINE SCHNUPFNASE WIEDER<br />

EINE SCHNUPFENNASE IST UND MAN<br />

NICHT ZUM AUSSÄTZIGEN WIRD


44 BILDUNG & ERZIEHUNG<br />

Text Viola De Geare<br />

Im Zentrum der Waldorfpädagogik<br />

steht der Leitsatz des Gründervaters<br />

Rudolf Steiner: „Kinder in Ehrfurcht<br />

aufnehmen, in Liebe erziehen, in Freiheit<br />

entlassen.“ In Waldorfschulen<br />

gibt es Regeln wie in anderen Schulen<br />

auch, aber es wird versucht, Kinder auf<br />

ihrem Weg individuell zu begleiten, so<br />

dass sie diesen am Ende frei wählen<br />

können. Die Lehrer und Eltern sollen<br />

den Kindern Vorbild sein und ihnen<br />

helfen, sich „daran aufzurichten“, wie<br />

es Anjeli Batra, die Geschäftsführerin<br />

der Freien Waldorfschule in Erlangen,<br />

formuliert. An Waldorfschulen kann<br />

man in 13 Schuljahren alle staatlichen<br />

Abschlüsse erwerben, aber noch<br />

viel mehr: Besonderer Wert wird auf<br />

die praktische Ausbildung gelegt. Die<br />

Schüler lernen gemeinsam Stricken,<br />

Nähen, haben in unterschiedlichen<br />

Jahrgangsstufen auch Unterricht in<br />

IN LIEBE<br />

ERZIEHEN,<br />

IN FREIHEIT<br />

ENTLASSEN<br />

WALDORFSCHULEN –<br />

VIEL MEHR ALS NUR<br />

DEN NAMEN TANZEN<br />

„Was, du warst auf der Waldorfschule? Da lernt<br />

man doch nur seinen Namen tanzen!“ Vorurteile<br />

über Waldorfschulen gibt es reichlich, aber<br />

ein genauerer Blick lohnt sich, denn hier wird<br />

vieles richtig gemacht, wovon sich Regelschulen<br />

etwas abschauen könnten. Von der<br />

1. bis zur 13. Klasse dürfen die Schüler in ihrem<br />

Tempo lernen, und am Ende schreiben sie das<br />

Abitur, den Realschulabschluss oder den mittleren<br />

Bildungsabschluss – jeder, wie er will.<br />

Ton- und Metallbearbeitung, Holzhandwerk,<br />

Steinbildhauerei und Gartenbau.<br />

Auch verschiedene Fachpraktika sind<br />

Teil der Schulbildung, wie zum Beispiel<br />

das Vermessungspraktikum, in dem auf<br />

die alte Art mit Winkelberechnung vermessen<br />

wird und die Schüler so gleich<br />

Mathematik in der Praxis anwenden.<br />

Alle Schüler machen ausnahmslos alles<br />

Handwerkliche. Denn: „Wenn man<br />

alles kennenlernt, kann man nachher<br />

leichter entscheiden, was einem gefällt<br />

und wo die eigenen Neigungen liegen“,<br />

erklärt Sabine Zäpfel. Sie ist die Klassenlehrerin<br />

der Klasse 6b an der Freien<br />

Waldorfschule Wendelstein und wird<br />

die Schüler noch zwei weitere Jahre<br />

als Klassenlehrerin begleiten. Von der<br />

ersten bis zur achten Jahrgangsstufe<br />

unterrichten Klassenlehrer ihre Schüler<br />

in der Regel. Es geht darum, dass die<br />

Schüler ein vertrauensvolles Verhältnis<br />

aufbauen können – die Lehrer sollen<br />

für die Schüler eine liebevolle Autorität<br />

sein, die sie anleitet, ihre eigene Persönlichkeit<br />

zu entfalten.<br />

In der 6b in Wendelstein steht an diesem<br />

Montagmorgen im Herbst erst mal<br />

noch eine Übungseinheit Mathematik<br />

auf dem Themenplan. Doch bevor die<br />

Klasse damit beginnt, rezitieren alle zusammen<br />

den Morgenspruch. Er beginnt<br />

mit „Ich schaue in die Welt, In der die<br />

Sonne leuchtet, In der die Sterne funkeln“<br />

– ein Lobpreis auf die Schöpfung,<br />

verbunden mit der Bitte um Segen: lyrisch,<br />

schön und konfessionsneutral. Er<br />

ist auf der Welt in allen Schulen gleich,<br />

übersetzt in die jeweilige Sprache – und<br />

verbindet so alle Waldorfschüler weltweit.<br />

Nach der Begrüßung dürfen die<br />

Schüler ein wenig von ihrem Wochenende<br />

erzählen und sich austauschen<br />

– das ist Sabine Zäpfel sehr wichtig,<br />

damit die Schüler wieder in der Schule<br />

ankommen können. Der anschließende<br />

Matheunterricht ist dann auch sehr<br />

spielerisch. Die noch stehenden Schüler<br />

dürfen sich erst setzen, wenn sie eine<br />

der Bruchrechenaufgaben richtig gelöst<br />

haben. Die Zahlen und Buchstaben<br />

auch mit allen Sinnen zu be-greifen,<br />

ist ein Teil der Waldorfpädagogik. So<br />

werden die Buchstaben in der ersten<br />

Klasse unter anderem abgelaufen, geknetet<br />

oder gemalt, so dass die Schüler<br />

die Form verinnerlichen können, erklärt<br />

Anjeli Batra von der Waldorfschule Erlangen.<br />

An der Waldorfschule werden die<br />

Hauptfächer im Epochenunterricht gelehrt,<br />

bei dem die Schüler nicht stundenweise<br />

verschiedene Fächer haben,<br />

sondern ein Thema intensiv bearbeiten,<br />

bevor das nächste ansteht. Das heißt,<br />

dass die Schüler zum Beispiel drei Wochen<br />

lang intensiv Bruchrechnen üben,<br />

jeden Tag immer in den ersten zwei<br />

Stunden. Nach diesen drei Wochen wird<br />

ein anderes Thema eingeführt und drei<br />

Wochen lang behandelt, Kernthemen<br />

wie Mathematik und Schreiben werden<br />

mit Übungsaufgaben weiter vertieft.<br />

An diesem Morgen will Sabine Zäpfel<br />

ein neues Thema beginnen. Es geht


BILDUNG & ERZIEHUNG<br />

45<br />

um den Wirtschaftskreislauf. Von der<br />

Selbstversorgungswirtschaft der frühen<br />

Menschen wird sie in den kommenden<br />

Wochen den Bogen schlagen<br />

zu unserem heutigen System der Geldwirtschaft.<br />

„Stellt euch vor, ihr lebt<br />

ganz einfach und würdet alles anbauen<br />

und erzeugen, von dem ihr lebt. Wie<br />

würde euer Haus aussehen?“ fragt sie<br />

ihre Schüler. Hier geht es darum, dass<br />

die Schüler erst einmal ihre Fantasie<br />

schweifen lassen, sie sollen ihr Haus<br />

malen und so kreativ begreifen, was<br />

es heißt, als Selbstversorger zu leben.<br />

Das Thema kann Sabine Zäpfel an diesem<br />

Vormittag nur anschneiden, denn<br />

nach der Pause gehen die Schüler zur<br />

Eurythmie.<br />

Dieser Bewegungskunst, die für jeden<br />

Sprachlaut und jeden Ton eine bestimmte<br />

Gebärde definiert, verdankt die<br />

Waldorfschule ihr Klischee: so werden<br />

Musik oder Gedichte durch verschiedene<br />

Bewegungen ausgedrückt. Das mag<br />

seltsam anmuten, doch manch einer berichtet<br />

vom Eindruck, die Kinder seien<br />

nach diesem Fach "oft wieder ruhiger<br />

und mehr bei sich." Die Eurythmie entstammt<br />

der teils umstrittenen Anthroposophie<br />

Rudolf Steiners, die an den<br />

Schulen aber bewusst nicht gelehrt<br />

wird, denn: „Sie ist nichts für Kinder“<br />

steht dazu klar im Flyer der Waldorfschule<br />

Wendelstein. Der wichtigste<br />

Leitgedanke in der Waldorfpädagogik<br />

ist schließlich auch: „Das Kind in Ehrfurcht<br />

aufnehmen, in Liebe erziehen,<br />

in Freiheit entlassen. Ziel ist, dass die<br />

Kinder ihre eigene Persönlichkeit entfalten<br />

können, die Dinge hinterfragen<br />

und damit eine Freiheit in der Entscheidungsfähigkeit<br />

erwerben“, erklärt<br />

Anjeli Batra. Auch Sabine Zäpfel weiß:<br />

„Die ideale Schule gibt es nicht. Manche<br />

Kinder brauchen mehr Vorgaben,<br />

andere mehr Freiheit.“ Welcher Typ<br />

das eigene Kind ist, und wo es sich am<br />

wohlsten fühlt – diese Entscheidung<br />

müssen Eltern und Kinder letztlich<br />

selbst treffen – am besten gemeinsam.<br />

Waldorfschulen gibt es in der Region in<br />

Nürnberg, Erlangen und Wendelstein. Alle drei<br />

Schulen führen von der 1. bis zur 13. Klasse und<br />

bieten die Schulabschlüsse Mittlere Reife und<br />

Abitur an, die auch an Regelschulen möglich<br />

sind. Ein Übertritt an die Waldorfschule ist<br />

jederzeit möglich, auch Quereinsteiger sind<br />

willkommen. Um sich über die Ausbildung an<br />

den Schulen zu informieren, werden Workshops,<br />

Infoabende und Tage der offenen Tür<br />

angeboten. Auf den Internetseiten der Schulen<br />

finden sich dazu ausführliche Informationen. Da<br />

die Waldorfschulen in privater Trägerschaft sind,<br />

werden Schulgebühren erhoben. Diese orientieren<br />

sich am Einkommen der Eltern, so dass der<br />

Grundgedanke, dass alle Kinder, egal welcher<br />

Herkunft, die gleiche Ausbildung genießen<br />

sollen, gewahrt bleibt.<br />

FREIE WALDORFSCHULE ERLANGEN<br />

Telefon: 09131 / 614 97-0<br />

fwe@waldorfschule-erlangen.de<br />

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Telefon: 0911 / 59 86-0<br />

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Telefon: 09129 / 2846-0<br />

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46 BILDUNG & ERZIEHUNG<br />

BLOß EIN KLEINER<br />

STREIT … ODER EIN<br />

HANDFESTER KONFLIKT?<br />

In keiner Familie geht es immer harmonisch zu. Alle Eltern und Kinder<br />

kennen schwierige Situationen im Zusammenleben, aus denen man gestärkt<br />

hervorgehen kann. Bei handfesten Konflikten und dauerhaften<br />

Krisen kann es aber gut sein, Unterstützung zu suchen, die hilft, den<br />

Knoten zu lösen und persönliche Klarheit zu gewinnen. „Streit“ ist<br />

ein Schwerpunktthema dieser <strong>ELMA</strong>, deswegen möchten wir an dieser<br />

Stelle auf einige Beratungsangebote für Eltern, Jugendliche und Kinder<br />

in Nürnberg hinweisen.<br />

Text Doris Reinecke (Bündnis für Familie)<br />

Die städtischen Erziehungs- und Familienberatungsstellen<br />

bieten bei Bedarf der gesamten<br />

Familie Beratung und Therapie. Wendet euch<br />

dorthin, wenn ihr Fragen zur Entwicklung oder<br />

Erziehung eurer Kinder oder Probleme damit<br />

habt. Die Mitarbeiter sind Ansprechpartner bei<br />

Konflikten und bei den Folgen von Trennung<br />

und Scheidung. In einigen Beratungsstellen gibt<br />

es ein mehrsprachiges Angebot. Details und<br />

Hinweise auf weitere Erziehungsberatungsstellen<br />

findet ihr hier:<br />

nuernberg.de/internet/jugendamt/erziehungsberatung.html<br />

Seit über 50 Jahren berät die Erziehungs-,<br />

Paar- und Lebensberatung Menschen in verschiedenen<br />

Lebensphasen und -situationen:<br />

_ Eltern und Kinder, Alleinerziehende, Patchwork-<br />

und Regenbogenfamilien, Pflege- und<br />

Adoptivfamilien mit Fragen zu Kindern und<br />

deren Erziehung<br />

_ Jugendliche und junge Erwachsene bei allen<br />

Anliegen im Elternhaus, in der Schule, am<br />

Arbeitsplatz, bei Fragen zu Freundschaft und<br />

Partnerschaft<br />

_ Paare mit allen Fragen zu ihrer Beziehung<br />

_ Erwachsene Menschen mit Orientierungs- und<br />

Entscheidungsfragen<br />

Die Mitarbeiter unterstützen euch in einfachen<br />

Fragen wie auch in akuten Krisensituationen<br />

stadtmission-nuernberg.de<br />

„Trennung – Ja! Nein! Vielleicht?“ so lautet<br />

der Titel einer Veranstaltung, die regelmäßig im<br />

Haus Eckstein von der Evangelischen Fachstelle<br />

Alleinerziehende angeboten wird. Die Fachstelle<br />

bietet neben Seminaren Einzelberatung an,<br />

die sich vor allem an Alleinerziehende und Getrenntlebende<br />

richtet.<br />

alleinerziehende-nuernberg.de/index.php/seminare-und-workshops<br />

_ Wir finden keine Worte mehr und haben uns<br />

auseinandergelebt<br />

_ Mein Partner hat eine andere, meine Partnerin<br />

hat einen anderen, wir haben dauernd Streit<br />

über Geld, die Kinder, den Haushalt<br />

_ Ich vermisse in meiner Beziehung Zärtlichkeit<br />

und Sexualität<br />

_ Mein Partner oder ich verlieren die Kontrolle,<br />

wenn wir uns streiten<br />

Das sind z. B. Gründe, die zur Kontaktaufnahme<br />

mit einer Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle<br />

führen können, wie sie die Diakonie Bayern<br />

aufführt.<br />

diakonie-bayern.de/die-diakonie-in-bayern-diearbeitsfelder/familien/ehe-familien-und-lebensberatung.html


BILDUNG & ERZIEHUNG<br />

47<br />

© fizkes<br />

Noch ein paar Tipps für Kinder und Jugendliche:<br />

Die Telefon-Hotline unter der Rufnummer<br />

09 11 / 231-33 33 ist rund um die Uhr erreichbar.<br />

Das Jugendamt hat auf dieser Seite weitere<br />

Anlaufstellen für junge Menschen zusammengestellt.<br />

nuernberg.de/internet/kinder_und_jugendliche/<br />

ratundhilfe.html<br />

Eine gute Adresse für Jugendliche, die Rat<br />

suchen, ist immer auch die Jugendinformation<br />

des Kreisjugendrings (jugendinformationnuernberg.de).<br />

Hier gibt es z. B. auch das Projekt<br />

„RECHTzeitig“, das Infos zu Rechtsfragen von<br />

Betäubungsmittelgesetz und Wohnrecht bis zu<br />

Urheber- oder Persönlichkeitsrecht bietet.<br />

nuernberg.de/internet/jugendamt/erziehungsberatung.html<br />

Wir wünschen allen Familien ein gutes<br />

Miteinander – und dass ihr im Bedarfsfall<br />

stets die richtige Unterstützung findet!<br />

Euer Team vom Bündnis für Familie<br />

Hans-Sachs-Platz 2<br />

90403 Nürnberg<br />

bff@stadt.nuernberg.de<br />

bff-nbg.de<br />

Drei neue Videos für (werdende) Eltern<br />

Eltern werden, Eltern sein – was für eine Veränderung<br />

voll schöner Momente und großer<br />

Herausforderungen! Viele Fragen und Herausforderungen<br />

stürmen auf werdende Väter und<br />

Mütter ein.<br />

Unsere drei frisch veröffentlichten Videoclips<br />

geben hilfreiche Tipps für diese spannende<br />

Zeit - ganz egal, ob es um finanzielle Leistungen,<br />

nötige Behördengänge, Kinderbetreuung<br />

oder Treffpunkte für junge Eltern geht.<br />

Ein Video dreht sich rund um das Thema<br />

„Schwangerschaft und Geburt“: Wo kann ich in<br />

Nürnberg entbinden? Wie unterstützt uns eine<br />

Hebamme?<br />

Hilfen nach der Geburt und in den ersten Lebensjahren<br />

sowie finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten<br />

für junge Eltern bilden die Schwerpunkte<br />

der weiteren Filme.<br />

Mit der Herstellung der Videos, die in den<br />

nächsten Monaten in mehrere Sprachen übersetzt<br />

werden, wurde die Medienwerkstatt<br />

Franken betraut. Finanziell unterstützte der<br />

Gewinnsparverein der SPARDA das Projekt.<br />

Zu finden sind die Videos auf unserer Homepage<br />

unter folgendem Link:.<br />

nuernberg.de/internet/buendnis_fuer_familie/<br />

elternvideo.html


48<br />

SPIELZEUG<br />

DER <strong>ELMA</strong> SPIELEXPERTE EMPFIEHLT<br />

UNSER TOP-SPIEL<br />

IM DEZEMBER/JANUAR<br />

Text Tobias Kühnlein (Hobauer Spielzeugmarkt)<br />

Für 1-4 Spieler ab 12 Jahren. Dauer pro<br />

Abenteuer ca. 60 bis 90 Minuten.<br />

EXIT – DAS SPIEL<br />

KOSMOS, ab ca. 12 Euro.<br />

Sie sind die erfolgreichste Spiele-Reihe Deutschlands<br />

und eignen sich perfekt für einen spannenden<br />

Spieleabend mit Freunden: Die Abenteuer<br />

aus der Reihe „EXIT – Das Spiel“ bieten<br />

knifflige Rätsel, spannende Geschichten und<br />

echte Kopfnüsse für knobelfreudige Spieler ab<br />

12 Jahren. Jedes EXIT-Abenteuer erzählt eine in<br />

sich abgeschlossene Handlung. Ihr findet euch<br />

zum Beispiel in einem Flugzeug-Cockpit wieder<br />

und müsst eine Maschine ohne Piloten in einem<br />

heftigen Sturm notlanden. Oder ihr landet in<br />

einer verlassenen Hütte im Wald und müsst versuchen,<br />

daraus zu entkommen. Diese und viele<br />

weitere Szenarien erwarten euch und liefern<br />

Escape Room-Feeling direkt ins Wohnzimmer.<br />

Mit der kostenlosen KOSMOS-App erhaltet ihr<br />

einen atmosphärischen Timer, der am Ende eure<br />

Leistung bewertet – spielbar sind alle Abenteuer<br />

aber auch ohne App. Die Rätsel sind oftmals intelligent<br />

und erfordern manchmal, dass ihr um<br />

die Ecke und „outside the box“ denkt. Kommt<br />

ihr nicht weiter, hilft ein durchdachtes Hinweis-<br />

System dabei, dass kein Frust aufkommt.<br />

Einziger, aber großer Kritikpunkt: Jedes EXIT-<br />

Abenteuer könnt ihr exakt einmal spielen. Beschriftetes<br />

oder zerrissenes Material könnt ihr<br />

nachträglich nicht neu ausdrucken – nach dem<br />

Spielen landet also jedes EXIT-Abenteuer in der<br />

Tonne. Das finden wir schade – dass es auch<br />

anders geht, zeigen andere Escape Room-Spiele.<br />

Davon abgesehen sind die EXIT-Spiele aber<br />

genial, knifflig und super spannend.<br />

FAZIT Knifflige und super spannende Rätsel-<br />

Abenteuer für Escape Room-Fans und solche,<br />

die es werden wollen. Nur die fehlende Wiederspielbarkeit<br />

ist ärgerlich.<br />

PRÄSENTIERT VON<br />

ALLE SPIELE FINDEN SIE AUCH BEI HOBAUER


SPIELZEUG<br />

49<br />

DINNER FOR ONE –<br />

DAS PARTYSPIEL<br />

Ravensburger, ca. 20 Euro.<br />

„The same procedure as every year,<br />

James!" Im offiziellen Partyspiel<br />

zum TV-Kultsketch „Dinner for one“<br />

schlüpfen die Spieler reihum in die<br />

Rolle von Butler James und müssen<br />

Teile des legendären Klassikers<br />

nachspielen. Aber Achtung, das Spiel<br />

wirbelt den Ablauf ordentlich<br />

durcheinander. Bleibt ihr<br />

dem Drehbuch treu oder<br />

verwechselt ihr die Gänge?<br />

Der ultimative Silvester-Spaß<br />

für 2-6 Spieler<br />

ab 12 Jahren.<br />

SAGALAND<br />

Ravensburger, ca. 30 Euro.<br />

SCOTLAND YARD<br />

Ravensburger, ca. 30 Euro.<br />

Die spannende Jagd nach Mister X<br />

führt euch als Detektive des legendären<br />

„Scotland Yard“ kreuz und quer<br />

durch London. Ihr jagt den Ganoven<br />

über die Tower Bridge und durch das<br />

Londoner U-Bahn-Netz – doch Mister<br />

X scheint euch immer einen Schritt voraus<br />

zu sein. Taktiert klug, wählt die<br />

richtigen Wege und Verkehrsmittel und<br />

schnappt Mister X. Ein hochspannender<br />

Brettspielklassiker für 2-6 Spieler<br />

ab 8 Jahren.<br />

NOCH MEHR<br />

ZU SPIELEN<br />

WEITERE<br />

TOP-FAMILIENSPIELE<br />

FÜR DIE<br />

WEIHNACHTSZEIT<br />

Ein Klassiker, den wir schon<br />

als Kinder gespielt haben. Sagaland,<br />

das Spiel des Jahres<br />

1982, entführt euch in den<br />

Märchenwald auf der Suche<br />

nach märchenhaften Gegenständen.<br />

Wer findet die gesuchten<br />

Gegenstände des Königs<br />

als Erster und entkommt<br />

seinen Gegnern? Der Brettspielklassiker<br />

ist bis heute<br />

ein Spaßgarant für Groß und<br />

Klein und hat nichts von seinem<br />

Charme eingebüßt. 2-6<br />

Spieler ab 6 Jahren.<br />

HOBAUER GMBH & CO. KG<br />

BOSCHSTRASSE 2, 91301 FORCHHEIM<br />

SPIELZEUGSHOP-FORCHHEIM.DE


50 GESUNDHEIT & FITNESS<br />

WENN<br />

DER<br />

BABY-<br />

BAUCH<br />

BLEIBT<br />

Viele Mütter kennen das Phänomen:<br />

Die Schwangerschaftskilos schwinden,<br />

doch ein vorgewölbter Bauch<br />

hält sich hartnäckig. Grund dafür<br />

kann eine Rektusdiastase sein, ein<br />

Spalt in der Bauchmuskulatur.<br />

Text Kerstin Smirr<br />

© Staras<br />

Bauchmuskulatur<br />

normal geschlossen<br />

Bauchmuskulatur bei<br />

Rektusdiastase


GESUNDHEIT & FITNESS<br />

51<br />

"Ich bin schon so oft gefragt worden,<br />

ob ich wieder schwanger sei. Es ist<br />

ätzend!“ sagt Anika Ertel. Nach ihrer<br />

Schwangerschaft purzelten nach und<br />

nach die Pfunde. Der Bauch aber<br />

blieb. „Ein Jahr nach der Geburt<br />

meiner zweiten Tochter hatte ich fast<br />

wieder mein vorheriges Gewicht,<br />

aber sah aus wie im sechsten Monat.<br />

Das hat mich optisch schon sehr gestört“,<br />

fügt die 33-Jährige hinzu.<br />

Anika Ertel leidet an einer Rektusdiastase,<br />

einem vergrößerten Spalt in<br />

der Bauchmuskulatur. In der Schwangerschaft<br />

gehen die geraden Bauchmuskeln<br />

auseinander, um Platz für<br />

das Baby zu schaffen. Ein normaler<br />

Vorgang. Doch wenn sie in den Monaten<br />

nach der Schwangerschaft nicht<br />

wieder von allein zueinanderrücken<br />

und ein Spalt von zwei Fingerbreit<br />

oder mehr bleibt, spricht man von<br />

einer Rektusdiastase. Oft erkennbar,<br />

wie bei Anika Ertel, am sich vorwölbenden<br />

Bauch. Das Phänomen ist<br />

nicht selten. In einer norwegischen<br />

Studie wurden 300 Erstgebärende<br />

zwölf Monate nach der Geburt unter-<br />

sucht. Das Ergebnis: Ein Drittel von ihnen hatte<br />

einen vergrößerten Spalt.<br />

Hinzu kommt meist eine Bauchwandschwäche.<br />

„Zwischen den Bauchmuskelsträngen liegt eine<br />

Sehnenplatte, die Linea Alba. Sie dünnt häufig<br />

aus“, erklärt Anita Cadelcu, Physiotherapeutin<br />

und Inhaberin des Schwabacher Familien-Kurszentrums<br />

„Bewegungsraum“. Betroffene Frauen<br />

fühlten sich instabil in ihrer Körpermitte und<br />

hätten Schwierigkeiten, die Balance zu halten.<br />

Eine schwache Bauchwand begünstigt zudem<br />

das Risiko, dass sich ein Loch darin bildet und<br />

Eingeweide austreten, was auch als Bruch oder<br />

Hernie bezeichnet wird. Auch Schmerzen im<br />

unteren Rücken werden mit einer Rektusdiastase<br />

assoziiert. Wissenschaftliche Studien kamen<br />

bislang aber noch zu keinem eindeutigen<br />

Ergebnis, ob diese tatsächlich vom Bauchspalt<br />

herrühren.<br />

Für Anika Ertel ist die Rektusdiastase ein optisches<br />

Problem, mit dem sie sich nicht abfinden<br />

wollte. So klapperte sie einige Mediziner ab.<br />

„Mein Hausarzt war mit dem Thema überfordert<br />

und schickte mich zum Chirurgen. Der<br />

stellte zusätzlich zur Rektusdiastase einen kleinen<br />

Nabelbruch fest, meinte aber, das sei aktuell<br />

nichts für eine Operation. Ich sollte Gymnastik<br />

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GANZHEITLICHE KIEFERORTHOPÄDIE DR. TÖPERT<br />

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Montag - Donnerstag: 9 - 12 Uhr & 13.30 - 17 Uhr<br />

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© Rawpixel Staras Ltd.<br />

52 GESUNDHEIT & FITNESS<br />

machen. Und mein Gynäkologe riet<br />

mir zu einer OP mit Bauchstraffung.<br />

Jeder hatte so seine Meinung, aber<br />

keiner konnte mir konkret etwas an<br />

die Hand geben“, erzählt sie. Für<br />

Betroffene ist es oftmals nicht leicht,<br />

den richtigen Ansprechpartner zu<br />

finden. In der Facebook-Gruppe<br />

„Rektusdiastase – deutsche Austauschgruppe“,<br />

in der auch Anika<br />

Ertel den Austausch suchte, berichten<br />

Frauen immer wieder von ihrer<br />

schwierigen Recherche nach Spezialisten<br />

wie Physiotherapeuten oder<br />

Ärzten in ihrer Nähe.<br />

Über die Facebook-Gruppe stieß<br />

Anika Ertel auf Anita Cadelcu. „Sie<br />

war meine Rettung“, sagt sie. Die<br />

Physiotherapeutin, die sich zur Postnataltrainerin<br />

weitergebildet hat,<br />

untersuchte Anika Ertel und zeigte<br />

ihr geeignete Übungen. In den ersten<br />

Wochen zog die junge Mutter<br />

ihr zehn- bis 15-minütiges Training<br />

fast täglich durch. So schaffte sie es,<br />

ihren Bauchspalt innerhalb von vier<br />

Monaten von vier auf zwei Fingerbreit<br />

zu verkleinern. „Der Bauch hat<br />

sich unheimlich reduziert“, sagt sie.<br />

Inzwischen ist ein Hula-Hoop-Reifen<br />

zu ihrem Trainingsbegleiter geworden:<br />

„Er ist täglich im Einsatz und<br />

hat zu diesem Ergebnis viel beigetragen.“<br />

Neben der Physiotherapie besteht<br />

die Möglichkeit, operativ einzugreifen.<br />

Doch liege allein eine Rektusdiastase<br />

vor, sei dies keine medizinische<br />

Indikation für eine OP, sagt Dr. Markus<br />

Bährle, Leitender Oberarzt der<br />

Chirurgischen Klinik am Malteser<br />

Waldkrankenhaus St. Marien in Erlangen.<br />

Schließlich bestehe bei einer<br />

Rektusdiastase kein Risiko, dass<br />

Bauchorgane eingeklemmt werden.<br />

„Eine Operation ist dann sinnvoll<br />

oder notwendig, wenn es durch beziehungsweise<br />

in Kombination mit<br />

Für eine erste Einschätzung, ob bei<br />

dir eine Rektusdiastase vorliegt,<br />

kannst du selbst den Spalt ertasten.<br />

Dazu legst du dich mit dem Rücken<br />

auf den Boden und winkelst die Beine<br />

an. Die Füße bleiben auf dem Boden.<br />

Drücke mit den Fingern beim Bauchnabel<br />

in Richtung Bauchinnenraum.<br />

Anschließend hebst du den Kopf<br />

leicht an. Nun dürftest du die Bauchstränge<br />

links und rechts spüren. Von<br />

einer Rektusdiastase spricht man,<br />

wenn zwei Querfinger oder mehr<br />

in diesen Spalt passen. Wiederhole<br />

den Test einige Zentimeter ober- und<br />

unterhalb des Bauchnabels. Für eine<br />

sichere Diagnose solltest du einen<br />

Physiotherapeuten oder Chirurgen<br />

hinzuziehen, der auch den Zustand<br />

des Bindege<strong>web</strong>es ertasten und beurteilen<br />

kann. Auf rektusdiastase.info<br />

können Betroffene in einer Datenbank<br />

nach spezialisierten Beratern<br />

und Therapeuten suchen.<br />

einer Rektusdiastase zu Problemen kommt“,<br />

erklärt Dr. Bährle. So könne der Spalt bei einem<br />

Bruch mitbehandelt werden, um das Risiko zu<br />

verringern, dass der Bruch erneut auftritt.<br />

Ob Rektusdiastase mit oder ohne Bruch: In der<br />

Chirurgie haben sich die operativen Verfahren<br />

in den vergangenen Jahren weiterentwickelt.<br />

„Die Operationen können je nach vorliegendem<br />

Befund offen oder minimal-invasiv – also mit<br />

kleinen Hautschnitten von nur wenigen Zentimetern<br />

Länge – sowie mit oder ohne Implantation<br />

eines Kunststoffnetzes zur Stabilisierung<br />

der Bauchdecke durchgeführt werden“, erklärt<br />

Dr. Marcel Willner, Oberarzt der Chirurgischen<br />

Abteilung am Waldkrankenhaus, das als Hernienzentrum<br />

zertifiziert ist.<br />

Dr. Bährle legt Wert darauf, dass bei einer Operation<br />

die Heilung im Vordergrund stehen sollte<br />

und nicht, welche Vielzahl an Verfahren zur Verfügung<br />

steht. Werde bei einem Eingriff allein<br />

eine Rektusdiastase beseitigt, handele es sich<br />

in den meisten Fällen um eine Schönheitsoperation.<br />

Ein Eingriff, den die Patientin aus eigener<br />

Tasche zahlen muss.<br />

SO MACHST DU DEN TEST


GESUNDHEIT & FITNESS<br />

53<br />

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Kennen Sie schon unsere Online-Angebote?<br />

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findet um 19 Uhr ein kostenloser Infoabend für werdende Eltern<br />

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Universitätsklinikums Erlangen<br />

(Chefarzt Prof. Dr. med. Matthias W. Beckmann,<br />

Leitender Arzt PD Dr. med. Christian R. Löhberg)<br />

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Eltern und Kind<br />

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Wir sind Nürnbergs einziges „Babyfreundliches<br />

Krankenhaus“ – ausgeszeichnet durch<br />

das Kinderhilfswerk UNICEF und die<br />

Weltgesundheitsorganisation WHO.<br />

St. Theresien-Krankenhaus, Mommsenstraße 24<br />

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www.theresien-krankenhaus.de


54 GESUNDHEIT & FITNESS<br />

WORAUF MÜSSEN FRAUEN NACH DER<br />

GEBURT BEIM TRAINING ACHTEN, WENN<br />

Anita Cadelcu hat den<br />

„Bewegungsraum“ in<br />

Schwabach gegründet,<br />

ein Kurszentrum für junge<br />

Familien, in dem sie auch<br />

Workshops zur Rektusdiastase<br />

anbietet. Weitere<br />

Infos unter<br />

bewegungsraumschwabach.de<br />

„ES BRAUCHT<br />

GEDULD UND<br />

KONSEQUENZ“<br />

Mit dem richtigen Training können betroffene Frauen<br />

eine Rektusdiastase meist in den Griff bekommen. Auf<br />

was sie dabei achten sollten, erklärt Physiotherapeutin<br />

Anita Cadelcu.<br />

Interview Kerstin Smirr<br />

KÖNNEN FRAUEN PRÄVENTIV ETWAS<br />

TUN, UM EINE REKTUSDIASTASE ZU VER-<br />

MEIDEN?<br />

Bei der Entstehung einer Rektusdiastase spielen<br />

viele Faktoren eine Rolle. Aber es macht durchaus<br />

einen Unterschied, ob ich schon vor der Schwangerschaft<br />

sportlich war oder vielleicht Übergewicht<br />

hatte. In der Schwangerschaft können<br />

Frauen durch ein angepasstes Alltagsverhalten<br />

dem Körper etwas Gutes tun. Es sollte möglichst<br />

wenig Druck auf den Bauchinnenraum ausgeübt<br />

werden. Außerdem helfen pränatales Yoga und<br />

Pilates, um die Muskulatur von Beckenboden,<br />

Hüfte, Rücken und Bauch gezielt zu trainieren<br />

und zu erhalten.<br />

© LINE UP Fotografie/Katrin Steinestel<br />

DANN DOCH EINE REKTUSDIASTASE<br />

ENTSTANDEN IST?<br />

Bevor die Muskulatur von Bauch und Rücken<br />

aktiviert wird, ist es sehr wichtig, dass die Frauen<br />

ihren Beckenboden ansteuern können. Auch<br />

die Atmung spielt eine riesige Rolle. Durch eine<br />

vertiefte Atmung bis in den Unterbauch bringe<br />

ich den Beckenboden in Anspannung und aktiviere<br />

den queren Bauchmuskel. Dieser Muskel ist<br />

beim Rektusdiastase-Training unglaublich wichtig.<br />

Wenn man sich in das Thema einliest, heißt<br />

es häufig, man müsse unbedingt die schrägen<br />

Bauchmuskeln trainieren. Das stimmt zum Teil.<br />

Das Problem ist: Wenn ich den schrägen Bauchmuskel<br />

trainiere, zieht dieser an den geraden<br />

Bauchmuskeln. Das heißt, die Lücke wird größer.<br />

Dann kommt der quere Bauchmuskel ins Spiel.<br />

Er ist dafür verantwortlich, die geraden Bauchmuskeln<br />

wieder zusammenzuschieben. Deswegen<br />

ist eine gute Beckenbodenschulung so wichtig.<br />

WELCHE ÜBUNGEN SIND TABU?<br />

Bauchcrunches und Sit-ups führen dazu, dass der<br />

Spalt aufreißt. Wir vermeiden sie komplett. Übungen<br />

im Vierfüßlerstand sind möglich, wenn die<br />

Frau ihren Beckenboden in Verbindung mit einer<br />

guten Muskelkorsettanspannung halten kann,<br />

ohne dass sie das Gefühl hat, dass ihr Bauch in<br />

Richtung Boden fällt. Wenn der Bauch von der<br />

seitlichen Silhouette gesehen flach erscheint und<br />

die Frau ein stabiles Gefühl angibt, kann sie also<br />

aus dem Vierfüßlerstand trainieren.<br />

NACH IHRER RÜCKBILDUNG MÖCHTEN<br />

VIELE FRAUEN WIEDER IHREN GEWOHN-<br />

TEN SPORT AUSÜBEN. WAS EMPFEHLEN<br />

SIE REKTUSDIASTASE-BETROFFENEN?<br />

Von sportlichen Aktivitäten, bei denen viel Druck<br />

und Zug auf den Bauch ausgeübt wird, rate ich<br />

ab. Walken und Rückenschwimmen sind möglich,<br />

aber Joggen zum Beispiel ist wegen der großen<br />

Stoßbelastung nicht zu empfehlen.<br />

WORAUF SOLLTEN FRAUEN IM ALLTAG<br />

ACHTEN?<br />

Sie sollten große Belastungen, die auf die Körpermitte<br />

wirken, vermeiden. Das ist natürlich<br />

schwierig, wenn ich ein kleines Kind habe, das<br />

viel getragen und gehoben werden möchte. Ich<br />

rate Müttern, das Hochheben zu begrenzen, Tra-


GESUNDHEIT & FITNESS<br />

55<br />

gehilfen zu nutzen und auf den Boden zu gehen,<br />

um das Kind zu trösten. Auch Bewegungen mit<br />

Gewicht und Rotation – wie das Herausheben<br />

eines Getränkekastens aus dem Auto – sind zu<br />

vermeiden.<br />

WANN SPÜREN FRAUEN DIE ERFOLGE<br />

IHRES TRAININGS?<br />

Wenn sie sich im Alltag und bei ihren sportlichen<br />

Aktivitäten konsequent anpassen, vergeht<br />

ein halbes bis dreiviertel Jahr, wenn nicht sogar<br />

noch länger. Es braucht seine Zeit, bis ich einen<br />

Muskelzuwachs, sprich eine Stabilität bekomme.<br />

KÖNNEN FRAUEN HOFFEN, DASS SICH<br />

DER SPALT MIT GEZIELTEM TRAINING<br />

IMMER REDUZIEREN LÄSST?<br />

Man kann durch ein sehr konsequentes und angepasstes<br />

Training gute Ergebnisse erzielen. Es gibt<br />

nie eine Garantie, dass es so wird wie vor der<br />

Schwangerschaft. Man muss in aller Ehrlichkeit<br />

sagen: Es ist auch eine Veranlagungsgeschichte,<br />

inwieweit sich die Lücke verkleinert. Habe ich ein<br />

schwaches Bindege<strong>web</strong>e, wird es mich vielleicht<br />

zeitlebens begleiten. Auch andere Faktoren wie<br />

die Belastung in der Schwangerschaft spielen eine<br />

Rolle. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass Frauen,<br />

die trainieren, tatsächlich einen Unterschied<br />

spüren. Es kommt aber eigentlich nicht darauf an,<br />

dass sich diese Lücke schließt, sondern auf die<br />

Bauchwandstabilität. Viele Frauen sagen: „Oje,<br />

meine Lücke ist noch so groß!“ Aber zugleich haben<br />

sie ein gutes Gefühl entwickelt. Daher sage<br />

ich: Primär geht es um die Stabilität und weniger<br />

um die Lücke.<br />

LASSEN SICH AUCH LANGE NACH EINER<br />

SCHWANGERSCHAFT NOCH ERFOLGE<br />

ERZIELEN?<br />

Ja, das ist die wirklich gute Botschaft. Selbst Jahre<br />

nach der letzten Schwangerschaft lässt sich die<br />

Körpermitte behandeln. Es kostet viel Zeit und<br />

Mühe und es braucht viel Geduld und Konsequenz,<br />

aber das Kind ist nicht in den Brunnen<br />

gefallen.<br />

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Lebe. Liebe. Leidenschaft<br />

„Jeder Mensch hat ein<br />

Anrecht auf eine individuelle<br />

Behandlung. Speziell<br />

auch unsere kleinen Patienten“<br />

Zahnarztpraxis Dr. Raab & Raab<br />

Dr. Bernd Raab und Marylene Raab<br />

An der Radrunde 160 | 90455 Nürnberg | Tel.: 0911-880288 | E-Mail: info@zahnaerzte-raab.de<br />

www.zahnaerzte-raab.de


56 GESUNDHEIT & FITNESS<br />

„DANN IST<br />

ER EINFACH<br />

UMGEFALLEN“<br />

EIN SCHLAGANFALL BRINGT<br />

DAS LEBEN DURCHEINANDER<br />

– VOR ALLEM, WENN ES DAS<br />

EIGENE KIND TRIFFT<br />

Text Barbara Lager (Klinikum Nürnberg)<br />

© Uwe Niklas


57<br />

ADVERTORIAL<br />

WIE LANGE DAUERT EINE<br />

KIEFERORTHOPÄDISCHE<br />

BEHANDLUNG<br />

DURCHSCHNITTLICH?<br />

Der 19. Juni war ein schicksalsschwerer<br />

Tag im Leben der Familie<br />

Corteggiano. Der damals 5-jährige<br />

Giovanni klagte erst über einen<br />

eingeschlafenen Arm, kurz darauf<br />

kam ein Bein dazu. Als Mama Daniela<br />

ihn aufforderte, aufzustehen<br />

und ein paar Schritte zu gehen,<br />

um die Taubheit zu vertreiben, fiel<br />

er einfach hin. Die Ursache: ein<br />

Schlaganfall.<br />

Bis diese Diagnose stand, vergingen<br />

im Fall von Giovanni nur wenige<br />

Stunden. In der Kinder-Notaufnahme<br />

im Klinikum Nürnberg kamen sofort<br />

die Spezialisten aus Neuropädiatrie,<br />

Kinder-Radiologie und Neuro-Radiologie<br />

zusammen, um die Ursache für<br />

die inzwischen halbseitige Lähmung<br />

des Kleinen zu finden. Der Verdacht<br />

Schlaganfall war schnell gestellt.<br />

MRT und Angiographie bestätigten<br />

diesen Verdacht. Nur zwei Stunden<br />

nach Giovannis Einlieferung begannen<br />

die Ärztinnen und Ärzte mit der<br />

Therapie. Diese Schnelligkeit war<br />

für den kleinen Patienten wichtig.<br />

Denn „time is brain“, wie Neuropädiaterin<br />

Dr. Nicole Heußinger sagt.<br />

Das heißt im Klartext: Je früher eine<br />

präzise Diagnose gestellt und mit<br />

der Therapie begonnen wird, desto<br />

geringer ist die Gefahr bleibender<br />

Schäden. Giovanni wurde mit blutverdünnenden<br />

und blutdruckstabilisierenden<br />

Medikamenten behandelt.<br />

Doch noch bevor diese Medikamente<br />

ihre Wirkung entfalten konnten, kam<br />

der zweite Infarkt. „Ich hatte wirklich<br />

Angst, dass er sterben könnte“, erinnert<br />

sich Mutter Daniela an die harten<br />

Stunden. Doch Giovanni schaffte<br />

es. Fast fünf Wochen verbrachte er in<br />

Die schnelle Antwort heißt: Sie ist je nach Patient individuell. Durchschnittlich<br />

kann man jedoch von einer Zeitspanne mit drei bis vier<br />

Jahren ausgehen. Hier spielen das natürliche Kieferwachstum eine<br />

genauso wichtige Rolle, wie die sanften Kräfte, die für die Bewegung<br />

der Zähne genutzt werden. Eine zu schnelle Behandlung könnte potenziell<br />

Zähne oder den gesamten Kiefer schädigen und wird deshalb<br />

von vielen kieferorthopädischen Praxen – so auch von z.B. Dr. Töpert<br />

in Nürnberg- nicht empfohlen.<br />

Die Dauer einer kieferorthopädischen<br />

Behandlung hängt<br />

außerdem von dessen Art<br />

ab. Eine festsitzende Spange,<br />

durch die Zähne aktiv bewegt<br />

werden, nimmt oft mehr Zeit<br />

in Anspruch als eine herausnehmbare<br />

Spange, die meist<br />

als Stabilisator des bisherigen<br />

Behandlungsergebnisses dient.<br />

Müssen z.B. lediglich zwei gedrehte Schneidezähne korrigiert werden,<br />

ist eine Behandlung im Idealfall in nur wenigen Monaten erfolgreich<br />

abgeschlossen. Anders verhält es sich mit Frühbehandlungen, die das<br />

Wachstum des Unterkiefers beeinflussen. Diese dauern in der Regel<br />

circa eineinhalb Jahre.<br />

In seiner kieferorthopädischen Praxis empfiehlt Dr. Töpert seinen Patienten<br />

– und auch deren Eltern – Geduld und Disziplin. Ihre Mitarbeit<br />

ist Voraussetzung für die erfolgreiche Therapie und minimiert schädliche<br />

Nebenwirkungen, wie z.B. die Schädigung der Zahnwurzeln oder<br />

des Zahnhalteapparates. Um die Behandlung zu unterstützen, ist es<br />

wichtig, die Spange regelmäßig zu tragen. Außerdem sollten die Anweisungen<br />

zur optimalen Mundhygiene befolgt und Kontrolltermine<br />

eingehalten werden. Dr. Töpert empfiehlt seinen Patienten stets:<br />

„Kontaktieren Sie bei Schmerzen, Verlust oder beschädigter Spange,<br />

auf jeden Fall Ihre kieferorthopädische Praxis. Auch von einer Unterbrechung<br />

der Behandlung in Form von unregelmäßigem Tragen raten<br />

wir ausdrücklich ab, um Ihr Behandlungsergebnis nicht negativ zu<br />

beeinflussen.“<br />

SIE FRAGEN SICH, WELCHE BEHANDLUNG<br />

FÜR IHR KIND SINNVOLL IST ODER WIE<br />

LANGE SIE DAUERT?<br />

Fragen Sie einfach nach! Dr. Töpert berät Sie<br />

gerne! Melden Sie sich unter: 0911 22 46 69<br />

oder besuchen Sie die Praxis online unter<br />

WWW.KFO-NBG.DE


58 GESUNDHEIT & FITNESS<br />

© Uwe Niklas<br />

© Uwe Niklas<br />

Dr. Nicole Heußinger<br />

Neuropädiaterin<br />

Gehen Sie bitte im<br />

Zweifelsfall lieber<br />

einmal zu oft zum<br />

Kinderarzt.<br />

Bei einem konkreten<br />

Verdacht auf eine<br />

neurologische Störung<br />

bei Ihrem Kind kommen<br />

Sie gerne direkt in<br />

eine neuropädiatrische<br />

Sprechstunde.<br />

Neuropädiatrische<br />

Sprechstunde<br />

im Klinikum Nürnberg<br />

Mi. und Do. 9-13 Uhr<br />

Fr. 10-14 Uhr<br />

Breslauer Straße 201<br />

Haus D<br />

90471 Nürnberg<br />

Tel.: 0911-398-77 55<br />

der Kinderklinik<br />

im Klinikum<br />

Nürnberg. „Er<br />

war sehr tapfer<br />

und geduldig.<br />

Sogar das lange<br />

Stillliegen<br />

im MRT hat<br />

er ganz ohne<br />

Betäubung über sich ergehen lassen“,<br />

berichtet die stolze Mama im<br />

Nachhinein. Währenddessen lief<br />

die Suche nach dem Auslöser der<br />

Schlaganfälle auf Hochtouren. Bereits<br />

nach der ersten Angiographie<br />

keimte ein Verdacht auf: Wolkenartige<br />

Strukturen der Blutgefäße in<br />

Giovannis Gehirn ließen die äußerst<br />

seltene „Moyamoya-Angiopathie“<br />

vermuten. „Bei Moyamoya verengen<br />

sich die Hirnarterien, die das Gehirn<br />

mit Blut versorgen. Der Körper kompensiert<br />

die Engstellen mit neuen,<br />

feinen Blutgefäßen, die mittels Angiographie<br />

als wolkenartiges Gebilde<br />

sichtbar sind“, erklärt Dr. Heußinger<br />

die Krankheit. Von dieser besonderen<br />

Form kommt auch der Name,<br />

„moyamoya“ bedeutet auf Japanisch<br />

„Wölkchen“ oder Rauchschwade“.<br />

Verschließt sich eine dieser Engstellen,<br />

kommt es – wie in Giovannis Fall<br />

– zum Schlaganfall.<br />

Den Verdacht bestätigte kurz darauf<br />

Prof. Dr. Nadia Khan, leitende Ärztin<br />

am einzigen Moyamoya-Center<br />

Europas am Universitäts-Kinderspital<br />

Zürich. Dorthin fuhr die Familie<br />

Corteggiano im August, nachdem<br />

Giovanni so weit stabilisiert war, um<br />

operiert zu werden und so die Engstelle<br />

zu beseitigen. „Da die Erkrankung<br />

so selten und das Gefäßsystem<br />

im Gehirn sehr komplex ist, sind absolute<br />

Spezialisten für diese OP erforderlich“,<br />

erläutert Dr. Heußinger<br />

die Notwendigkeit dieser Reise. Am<br />

14. August wurde Giovanni erfolgreich<br />

operiert – so erfolgreich, dass<br />

er schon am nächsten Tag mit seinem<br />

Vater im Flur des Krankenhauses<br />

Ball spielen konnte. Vorsicht ist<br />

natürlich trotzdem angesagt. Fahrrad<br />

fahren und Herumtollen gehen<br />

erst einmal nicht, und Schläge auf<br />

den Kopf darf Giovanni auch keine<br />

bekommen. Wenn die Narben verheilt<br />

sind, ist das aber wieder möglich.<br />

In den nächsten Jahren wird<br />

Zürich noch eine große Rolle im Leben<br />

der Corteggianos spielen. Denn<br />

leider hatten die Untersuchungen<br />

gezeigt, dass neben dem Verschluss<br />

auf der rechten Hirnarterie, der für<br />

die beiden Schlaganfälle verantwortlich<br />

war, bereits Engstellen in der<br />

linken Hirnarterie vorhanden sind.<br />

„TIME<br />

IS<br />

BRAIN“<br />

Auch die müssen in weiteren Operationen<br />

entfernt werden, um weitere<br />

Schlaganfälle zu verhindern. Mit den<br />

Worten „Mama, für mich ist das kein<br />

Problem, ich muss nur schlafen, das<br />

macht mir nichts aus“ nimmt der tapfere<br />

Junge den Sorgen seiner Mutter<br />

die Schärfe. Ist das geglückt, kann<br />

Giovanni ein ganz normales Leben<br />

führen – nur Tauchen oder Bungee-<br />

Springen darf er nicht mehr. Dass<br />

alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in beiden Kliniken sich so rührend<br />

um die Familie kümmern, gibt<br />

Daniela Corteggiano die Kraft, die sie<br />

zurzeit so dringend braucht. „Wir haben<br />

Glück im Unglück gehabt, dass<br />

wir vor einem Jahr nach Deutschland<br />

gekommen sind. Ich bin mir nicht sicher,<br />

ob die Moyamoya-Erkrankung<br />

in Italien jemand erkannt hätte“,<br />

fasst sie zusammen und schließt ein<br />

großes Lob an: „In Nürnberg und in<br />

Zürich sind alle, die sich um uns gekümmert<br />

haben, zur zweiten Familie<br />

geworden.“


GESUNDHEIT & FITNESS<br />

59<br />

Unsere Kindermedizin<br />

Ihr Kind in<br />

besten Händen<br />

Wir haben uns um Hannas Kopf<br />

gekümmert, damit sie später<br />

den von Anton verdrehen kann.<br />

Im Notfall<br />

schnelle Hilfe unter<br />

0911<br />

398 - 2290<br />

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60 SCHAU INS LAND<br />

LINGERIE,<br />

RÜCKENSCHLAG<br />

UND ABGEZÄHLTE<br />

WEINTRAUBEN<br />

WAS WÜNSCHEN WIR UNS<br />

NICHT IMMER ALLE VON EINEM<br />

NEUEN JAHR: GLÜCK, LIEBE,<br />

GELD, EINEN BESSEREN JOB –<br />

ALLES SOLL ES BRINGEN, WAS<br />

DIE LETZTEN JAHRE NICHT GE-<br />

BRACHT HABEN, UND GERADE<br />

BEIM JAHRESWECHSEL 2020/21<br />

WERDEN DIE WÜNSCHE NOCH<br />

VIEL GRÖßER SEIN ALS SONST.<br />

WAS WIR TUN KÖNNEN, UM<br />

UNSEREM GLÜCK BEIM NEU-<br />

ANFANG EIN BISSCHEN AUF DIE<br />

SPRÜNGE ZU HELFEN? MINDES-<br />

TENS EINS: GANZ FEST DRAN<br />

GLAUBEN.<br />

Text Simone Blaß<br />

© PxHere


61<br />

Rund um Silvester häufen sich überall die<br />

Glücksschweinchen, der vierblättrige Klee<br />

und die kleinen Schornsteinfeger in allen<br />

Variationen. Die einen nennen es Aberglauben<br />

und machen einfach mit, weil es<br />

Spaß macht. Die anderen lassen keinen<br />

Brauch aus, um dem Glück unbedingt jede<br />

erdenkliche Tür aufzuhalten. Das beginnt<br />

schon während der Wartezeit auf den begehrten<br />

Glockenschlag, den viele sich seit<br />

ihrer Kindheit mit dem die Zukunft vorhersagenden<br />

Bleigießen verkürzen. Das<br />

gibt es zwar in seiner ursprünglichen Form<br />

nicht mehr – es ist seit 2018 aus Gesundheits-<br />

und Umweltgründen EU-weit verboten<br />

–, aber dafür kann man Varianten aus<br />

Zinn, oder noch besser Wachs erwerben.<br />

Zum Schutz von Mensch, Tier und Umwelt<br />

ist auch die Zahl der in den Himmel geschickten<br />

Raketen in den letzten Jahren<br />

deutlich gesunken, in manchen Gegenden<br />

ist es gar ganz verboten. Trotzdem: Ein<br />

bisschen Lärm und Licht gehören zur Silvesternacht<br />

dazu – denn das vertreibt die<br />

bösen Geister. Da, wo es noch erlaubt ist,<br />

sind viele inzwischen dazu übergegangen,<br />

nur eine Rakete pro Person in den Himmel<br />

zu schicken – versehen mit einem Wunsch,<br />

den man auf diese Weise dem Universum<br />

näherbringt.<br />

Damit mit dem Glück auch wirklich nichts<br />

schiefgeht und das Jahr 2021 sich für jeden<br />

von uns nur zum Besten entwickeln<br />

kann, haben wir von der <strong>ELMA</strong> uns mal in<br />

anderen Ländern umgesehen, um herauszufinden,<br />

welche Bräuche dort dem Glück<br />

den Weg weisen sollen. Da kann man sich<br />

ja vielleicht etwas abgucken. Frei nach<br />

dem Motto: Doppelt hält besser.<br />

ITALIEN<br />

Wer sich schon einmal gewundert hat, dass rund<br />

um Silvester in den Wäschegeschäften die roten<br />

Dessous Hochkonjunktur haben, der braucht<br />

nur einen Blick nach Italien zu werfen. Denn<br />

hier ist es schon lange gang und gäbe, sich am<br />

letzten Tag des Jahres mit roter Unterwäsche zu<br />

schmücken – garantiert diese doch, dass auch im<br />

kommenden Jahr die persönliche Anziehungskraft<br />

noch wirkt. Eine Tradition, die übrigens so<br />

ähnlich auch in Brasilien gelebt wird: Wer rote<br />

Unterwäsche trägt, zieht einen neuen Partner an,<br />

weiße verheißt Harmonie und Frieden.<br />

GRIECHENLAND<br />

In Griechenland ist der Silvesterabend der Abend<br />

des Zockens. Das Prinzip ist dabei ganz einfach:<br />

Das Glück dessen, der gewinnt, wird im kommenden<br />

Jahr erhalten bleiben. Doch auch der Verlierer<br />

braucht sich nicht zu grämen. Denn ihm bleibt<br />

immerhin das Glück in der Liebe.<br />

© PxHere<br />

© PxHere


62 SCHAU INS LAND<br />

© PxHere<br />

PORTUGAL<br />

© PxHere<br />

SPANIEN<br />

Eines haben die Spanier an Silvester immer zu Hause: Weintrauben,<br />

die es sogar bereits abgezählt zu kaufen gibt. Beginnen<br />

dann um Mitternacht die Glocken zu schlagen, wird zu<br />

jedem Schlag eine Weintraube verspeist. Wer genau aufpasst<br />

und sich nicht verzählt, darf sich beim zwölften Schlag für<br />

das kommende Jahr etwas wünschen.<br />

Die Portugiesen essen alles an einem Silvesterabend,<br />

aber sicher kein Geflügel.<br />

Denn wer will schon, dass einem das<br />

Glück im nächsten Jahr davonfliegt?<br />

DÄNEMARK<br />

Bevor die Dänen um Mitternacht mit Schwung<br />

von einem Stuhl ins neue Jahr springen, zertrümmern<br />

sie – ähnlich wie bei unserem Polterabend<br />

– eine Menge Geschirr. Und zwar vor dem Haus<br />

desjenigen, dem sie besonders viel Gutes wünschen.<br />

Kommt man am nächsten Tag also kaum<br />

aus der Tür vor lauter Scherben, dann hat man<br />

auf jeden Fall schon mal das Glück, viele liebe<br />

Menschen um sich zu haben.<br />

© PxHere<br />

TSCHECHIEN<br />

Die Tschechen sind ganz schnell, wenn es darum<br />

geht, vorherzusagen, ob das nächste Jahr<br />

gut laufen wird. Einfach einen Apfel aufschneiden<br />

und sich das Kerngehäuse ansehen: Bildet<br />

es einen Stern, ist das ein gutes Omen.<br />

© PxHere


SCHAU INS LAND<br />

63<br />

ÖSTERREICH<br />

© PxHere<br />

Das österreichische Silvester unterscheidet sich<br />

kaum vom deutschen. Abgesehen vom Walzer,<br />

den man direkt zum Glockenschlag tanzt –<br />

noch vor dem Anstoßen.<br />

POLEN<br />

© PxHere<br />

In Polen essen viele traditionell einen Weihnachtskarpfen.<br />

Dessen Schuppen werden bis Silvester getrocknet,<br />

um dann im kommenden Jahr im Geldbeutel<br />

dafür zu sorgen, dass man immer flüssig<br />

bleibt.<br />

BULGARIEN<br />

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Mit einer Surwatschka, dem geschmückten<br />

Ast eines Kornelkirschenbaums, gehen<br />

hier Kinder am Silvesterabend und am<br />

Neujahrstag durch die Straßen und „schlagen“<br />

die Nachbarn auf den Rücken – das<br />

soll nicht nur Gesundheit, sondern auch<br />

Reichtum bringen. Als Belohnung erhalten<br />

sie dafür eine kleine Süßigkeit.<br />

ganzjährig<br />

geöffnet<br />

© PxHere<br />

DEN WALD<br />

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64 SCHAU INS LAND<br />

© PxHere<br />

ECUADOR<br />

© PxHere<br />

USA<br />

Wie in vielen anderen Ländern auch, gibt es zum<br />

Jahreswechsel oft ein Gericht mit Linsen – denn<br />

die symbolisieren Reichtum. Die Essensreste<br />

muss man aber möglichst noch vor Mitternacht<br />

entsorgen, denn am Neujahrstag gilt: Nothing<br />

goes out – um das Glück zusammenzuhalten, verlässt<br />

jetzt niemand mehr das Haus. Auch nicht<br />

der Müll.<br />

Wenn es einem gerade danach ist, eine bestimmte<br />

Person in die Luft zu schießen, dann ist man in<br />

Ecuador genau richtig. Denn hier füllt man kleine<br />

Puppen mit Böllern und zündet sie an. Dass diese<br />

Puppen bisweilen sogar richtige Gesichter, zum<br />

Beispiel von Politikern haben, ist dann doch eher<br />

gewöhnungsbedürftig.<br />

MEXIKO<br />

© PxHere<br />

In Mexiko wird zu Silvester erst mal entrümpelt.<br />

Alles, was man nicht mehr braucht oder was gar<br />

defekt ist, kommt weg. So möchte man die Vergangenheit<br />

hinter sich lassen. Um Mitternacht<br />

laufen zahlreiche Mexikaner mit einem gepackten<br />

Koffer ums Haus, um bevorstehende Reisen<br />

unter einen günstigen Stern zu stellen. Besonders<br />

schön ist auch der Brauch, am Silvesterabend<br />

ein Glas Wasser auf die Straße zu schütten. Der<br />

Wasserlauf nimmt die Tränen und Sorgen der<br />

Vergangenheit mit sich und gibt dem neuen Jahr<br />

eine Chance.<br />

ARGENTINIEN<br />

Auch in Argentinien verbrennt man<br />

Pappmaché-Puppen, um innerlich frei<br />

zu werden. Eine noch viel coolere Alternative<br />

dazu ist aber das Schreddern von<br />

Unterlagen, die nicht mehr gebraucht<br />

werden. Die Papierfetzen schmeißt man<br />

dann einfach zum Fenster hinaus.<br />

© PxHere


SCHAU INS LAND<br />

65<br />

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66 SCHAU INS LAND<br />

heit trägt, sondern aufgrund ihrer<br />

ANBETUNGSWÜRDE IN DER<br />

FRÄNKISCHEN SCHWEIZ<br />

BURG POTTENSTEIN<br />

Jedes Jahr am 6. Januar wird<br />

ein kleiner Luftkurort in der<br />

Fränkischen Schweiz zur Wallfahrtsstätte:<br />

Mit der Lichterprozession<br />

der ewigen Anbetung<br />

und dem Abbrennen<br />

unzähliger Bergfeuer an den<br />

Hängen des kleinen Tals hat<br />

sich Pottenstein in den letzten<br />

Jahren zum Flutlichtscheinwerfer<br />

unter den traditionellen<br />

Lichterfesten gemausert. Das<br />

Fest, zu dem zuletzt 20 000<br />

Besucher kamen, wird 2021<br />

erstmals nicht stattfinden. Hinfahren<br />

können wir trotzdem.<br />

Oder gerade deshalb.<br />

Text Katharina Wasmeier<br />

Denn wo Ehrfurcht (und Feuerrauch)<br />

uns den Blick nicht verschleiert,<br />

können wir sehr deutlich erkennen,<br />

was der eigentliche einstige Grund<br />

der Bedeutsamkeit ist: Mit der Burg<br />

Pottenstein nämlich wacht hier eine<br />

der ältesten Burganlagen der Fränkischen<br />

Schweiz über das lichterlohe<br />

Getümmel und bildet damit gleichsam<br />

den Mittelpunkt gleich einer<br />

ganzen Burgversammlung, bei der<br />

einem vorzügliche Geschichten von<br />

Rittern, Schlachten und Gelagen in<br />

den Sinn kommen. Die sogenannte<br />

„Spornburg“, die diesen Namen nicht<br />

wegen einer adligen Fersenkrank-<br />

© Wolfgang Eckert<br />

heiklen Lage am steil abfallenden<br />

Gelände, hat beinahe 1000 Jahre<br />

auf dem steinigen Buckel und sieht,<br />

das muss man ihr lassen, dafür ziemlich<br />

frisch aus. Das muss zum einen<br />

an der guten Kurortluft liegen, zum<br />

anderen daran, dass seit jeher auf,<br />

um und in Burg Pottenstein reichlich<br />

gelebt wird. Einst zur Sicherung des<br />

Gebiets gegründet, ist über Jahrhunderte<br />

hinweg ein weitestgehend friedliches<br />

Taubenschlagleben ohne größere<br />

Katastrophen verzeichnet, was<br />

vielleicht dazu beigetragen hat, dass<br />

eine gewisse Elisabeth von Thüringen


SCHAU INS LAND<br />

67<br />

© Eric Gerhardy<br />

Pottensteiner Lichterprozession<br />

sich 1227 dort niederließ und damit<br />

für späten Glanz in der bescheidenen<br />

Hütte sorgte: Die Namenspatronin<br />

von Thüringen und Hessen galt lang<br />

als Nationalheilige der Deutschen und<br />

wird bis heute als Sinnbild der tätigen<br />

Nächstenliebe verehrt. Dass man diesem<br />

besonderen Gast bis heute Wertschätzung<br />

entgegenbringt, zeigt nicht<br />

zuletzt die Dauerausstellung „Krone,<br />

Brot und Rosen – 800 Jahre Elisabeth<br />

von Thüringen (1207-2007)“ im burgeigenen<br />

Museum.<br />

Neben Elisabethzimmer, Rittersaal<br />

und Rotem Salon im oberen Hauptgebäude<br />

sind Reste des Bergfrieds,<br />

das Brunnenhaus mit allerlei volkskundlichen<br />

Objekten sowie die sogenannte<br />

„Zehntscheune“, in der die<br />

Geschichte des „Zehntwesens“, also<br />

einer bestimmten Form der Steuerabgabe,<br />

beleuchtet wird, und auch die<br />

Burganlage an sich so pompös wie sehenswert.<br />

Durch die Kriegsschauplätze<br />

und Wirrungen der Jahrhunderte<br />

trotzig hindurchgerettet, macht Burg<br />

Pottenstein einen vergnügten Eindruck<br />

und präsentiert dem Besucher<br />

des parkartigen Burggartens herrliche<br />

Blicke über Stadt und Natur, die im<br />

Lauf der Zeit Adel, Klerus und Bürgertum<br />

zu schätzen wussten, weswegen<br />

die Anlage nach einem kurzen Intermezzo<br />

als Getreidespeicher Ende des<br />

18. Jahrhunderts zwar verfiel, doch<br />

von einem Nürnberger Apotheker<br />

Ende des 19. Jahrhunderts gerettet,<br />

erworben und aufgepäppelt wurde.<br />

Heute ist Burg Pottenstein ein von privater<br />

Hand geführtes und bewohntes<br />

Museum, dessen Erscheinungsbild<br />

nicht unwesentlich von einem Mann<br />

geprägt wurde, der zwar dem Namen<br />

nach ein waschechter Ritter, eigentlich<br />

aber ein berühmter Nürnberger<br />

Künstler war: Paul Ritter, 1829 in<br />

Nürnberg geboren, gilt als der wichtigste<br />

Architekturmaler des deutschen<br />

Historismus und gründete 1870 aus<br />

vermutlich sehr persönlichen Beweggründen<br />

– mit vier Jahren verlor Paul<br />

Ritter das Gehör – einen Taubstummenverein.<br />

Als Maler hat er sich<br />

in Burg Pottenstein verewigt – als<br />

Mensch die Tradition der Nächstenliebe<br />

fortgeführt. Da kann einem schon<br />

mal ein Licht aufgehen. Ganz ohne<br />

ewige Anbetung.<br />

BURG POTTENSTEIN<br />

Burgstraße 13<br />

91278 Pottenstein<br />

burgpottenstein.de<br />

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Snoozette kann sich ihre eigene Wirklichkeit<br />

erschaffen, sie nimmt unterschiedliche<br />

Perspektiven auf die Welt ein und steuert<br />

so auch ihre eigenen Stimmungen und Gefühle.<br />

Auf diese Weise ist sie in der Lage, ihr Leben<br />

selbstbestimmt und kreativ zu gestalten<br />

– traumwandlerisch balancierend. Wir alle<br />

sollten ihr nacheifern.<br />

Ein herrliches Buch voll grenzenloser Fantasie!<br />

www.carl-auer.de<br />

ISBN 978-3-96843-009-6<br />

Paradis_Snoozette_7009_2020_Cover_16mm.indd Alle Seiten 17.07.20 08:46<br />

68 MEDIEN<br />

BUCH-<br />

REZENSIONEN<br />

O<br />

K<br />

SNOOZETTE<br />

Die irgendwie alterslose Snoozette hat ihren Namen<br />

nicht von ungefähr. Denn nichts macht sie lieber<br />

als den lieben langen Tag zu träumen. Die kleine<br />

Tagträumerin übt ununterbrochen für den kaum<br />

bekannten Weltmeistertitel im Schnell-Schlummern,<br />

und während sie so döst, einnickt und viele,<br />

viele Stunden verschläft, erlebt sie traumhaft schöne<br />

Momente. Sie pflückt Wolken vom Himmel, um<br />

der Sonne Platz zu machen, träufelt Regentropfen<br />

in kleine Parfümfläschchen und kostet Wolken. Bis<br />

ein verrückter Windstoß kommt und Snoozettes<br />

Traumwelt kippt.<br />

Dieses zauberhafte Bilderbuch gefällt mit seinen<br />

ausdrucksstarken, wunderlichen Bildern nicht nur<br />

kleinen Kindern, sondern auch Erwachsenen. Auf<br />

jeder Seite gibt es Unglaubliches zu entdecken, und<br />

die liebevolle Art, wie Snoozette von der Illustratorin<br />

so umgesetzt wurde, dass sie mal ganz alt<br />

und dann wieder ganz kindlich aussieht, weckt den<br />

Wunsch, mit der kleinen Papierfrau auch einmal<br />

auf Traumreise zu gehen.<br />

Geeignet für Kinder ab 3 Jahren<br />

Autorin: Valentine Paradis<br />

Illustration: Catarina Metti<br />

Verlag: Carl Auer (ISBN: 978-3968430096)<br />

LOTTI & DOTTI:<br />

DIE SCHÖNSTEN<br />

FERIEN DER WELT<br />

Lotti ist fünf. Und da ist man definitiv bereits alt genug,<br />

um mal zwei Wochen bei der Oma zu bleiben.<br />

Oma hat nämlich viel Zeit zum Spielen, Kuchenbacken<br />

und Reden. Eines Morgens wacht Lotti auf,<br />

weil Omas Hund gar nicht aufhören will zu bellen.<br />

Sie sieht nach und findet in der Küche ein entlaufenes<br />

Pony. Oma und sie bringen es zurück, erfahren,<br />

dass es Dotti heißt und niemand etwas dagegen<br />

hat, wenn Lotti ein paar Tage auf das Pferdchen<br />

aufpasst. Es werden wunderschöne Tage, in denen<br />

Lotti & Dotti viel gemeinsam erleben. Doch dann<br />

geht es ans Nach-Hause-Fahren und Lotti wird sehr<br />

traurig.<br />

Dieses Buch überrascht von seiner Machart her. Vor<br />

allem, weil es mit den vielen liebevoll geschossenen<br />

Fotos, die die Geschichte erzählen, ziemlich im Stil<br />

der 70er ist. Und gerade dadurch besticht. Doch<br />

nicht nur dadurch, sondern auch durch die Tatsache,<br />

dass wohl jedes kleine Mädchen sich schon<br />

einmal eine solche Dotti gewünscht hat.<br />

Geeignet für Kinder von 3 bis 6 Jahren<br />

Autoren: Susan Nielsen/Leonie Ebbert<br />

Verlag: Coppenrath (ISBN 978-3649632160)<br />

Valentine Paradis + Caterina Metti DIE WUNDERBARE WELT DER SNOOZETTE<br />

a<br />

Valentine Paradis + Caterina Metti<br />

Die wunderbare Welt<br />

der Snoozette


BUCH-<br />

REZENSIONEN<br />

MEDIEN<br />

69<br />

RETTER DER<br />

VERLORENEN BÜCHER:<br />

MISSION ROBIN HOOD<br />

Welche Leseratte kennt das nicht – gefangen von<br />

einem Buch, das einen nicht mehr loslässt, bis man<br />

es ausgelesen hat? Für die drei Bücherwürmer aus<br />

der vierten Klasse, Maya, Emma und Oskar, wird<br />

dieses Erlebnis allerdings Realität, sie werden mehr<br />

oder weniger von einem Buch in Frau Müller-Liebeleins<br />

Bibliotheksbestand verschlungen und landen<br />

im tiefsten Mittelalter zu Zeiten Robin Hoods. Der<br />

allerdings ist ganz anders, als man heute denkt.<br />

Und dringend auf die Hilfe der drei Freunde angewiesen,<br />

um sich nicht völlig lächerlich zu machen<br />

und letztendlich doch noch zum Rächer der Enterbten<br />

zu werden.<br />

Die Ähnlichkeit mit dem Plot der Reihe „Das magische<br />

Baumhaus“ ist nicht von der Hand zu weisen,<br />

ganz so viele Bände gibt es allerdings nicht. Aber<br />

wie echte Leseratten es lieben, können sie auch hier<br />

ihr Taschengeld in Band 2 (Mission Dornröschen)<br />

und Band 3 (Mission Dschungelbuch) investieren.<br />

Wobei eine Fortsetzung ziemlich sicher folgt.<br />

Geeignet für Jungen und Mädchen ab 8 Jahren<br />

Autor: Rüdiger Bertram<br />

Verlag: Ueberreuter (ISBN: 978-3764151164)<br />

NIEMANDSSTADT<br />

In der heutigen Zeit eine Dystopie zur Hand zu<br />

nehmen, grenzt ja schon fast an Selbstaufgabe. Zumindest<br />

dann, wenn es um die typischen Themen<br />

geht wie tödliche Viren, um das Leben in Schutzräumen<br />

unter der Erde oder um Infizierte, die auf<br />

der verzweifelten Suche nach Nahrung zu allem<br />

fähig sind. Aber es gibt ja auch Zukunftsgeschichten,<br />

die nicht ganz so heftig sind. So wie diese – in<br />

der es um eine Parallelwelt von Berlin geht. Josefine,<br />

die Protagonistin des Buches, ist in der Lage,<br />

Welten zu wechseln. Von hier nach da. Wie sie das<br />

genau macht, ist ihr eigentlich gar nicht klar, zunächst<br />

auch nicht, dass sie es macht, aber dann<br />

merkt sie doch schnell, dass sich die Niemandsstadt<br />

in entscheidenden Punkten von ihrer Realität<br />

unterscheidet – was schon damit beginnt, dass im<br />

„normalen“ Berlin sicher keine lebendigen Drachen<br />

durch die Wolken cruisen. War es vor langer Zeit<br />

noch ganz normal, dass es Weltenwandler gab, so<br />

sind diese immer weniger geworden und eine Leere<br />

breitet sich in Niemandsstadt aus. Eine gefährliche<br />

Leere – fast wie die der unendlichen Geschichte.<br />

Und auch sie muss bekämpft werden. Gemeinsam.<br />

Womit der Bogen zu den heutigen Problemen wieder<br />

gespannt ist.<br />

Geeignet für Jugendliche ab 12 Jahren<br />

Autor: Tobias Goldfarb<br />

Verlag: Thienemann (ISBN: 978-3522202671)<br />

R<br />

M<br />

N<br />

Text Simone Blaß


70 MEDIEN<br />

IN<br />

MA<br />

KINO-<br />

PROGRAMM<br />

DIE CROODS –<br />

ALLES AUF ANFANG<br />

OSTWIND –<br />

DER GROß E ORKAN<br />

LAURAS<br />

STERN<br />

Die erste Familie der Welt ist zurück<br />

auf großer Reise durch das Abenteuer<br />

Urzeit – denn auf der Suche nach<br />

dem perfekten Ort zum Niederlassen<br />

findet die untrennbare Sippe nebst allerlei<br />

ganz normaler Ungetüme auch<br />

etwas, womit sie niemals gerechnet<br />

hätte: eine andere Familie – und die<br />

ist nicht nur ein paar Evolutionsstufen<br />

weiter, sondern birgt auch noch<br />

höchst ungewohnte Gefahr. Liebe,<br />

beispielsweise.<br />

Kinostart: 17. Dezember 2020<br />

Im nunmehr fünften wilden Kinoritt<br />

des schwarzen Hengstes wird’s<br />

im wahrsten Sinne stürmisch, weht<br />

doch ein gewittriger Sommerwind<br />

mit einem Pferdewanderzirkus nicht<br />

nur ein altes Showpferd nach Gut<br />

Kaltenbach, sondern mit ihm auch<br />

den fanatischen Zirkusdirektor Yiri.<br />

Das riecht nach Unheil, doch Mika<br />

kehrt gerade noch rechtzeitig aus<br />

Kanada zurück, um gemeinsam mit<br />

Ari und dem Zirkusjungen Carlo Ostwind<br />

zu retten.<br />

Kinostart: 17. Dezember 2020<br />

Dass jede Generation ihre eigene Erzählform<br />

hat, zeigt ein bisschen die<br />

Geschichte von „Lauras Stern“: 1996<br />

als Kinderbuch erdacht, erschien das<br />

süße Abenteuer 2004 als Animationsfilm<br />

– um jetzt als Realverfilmung<br />

zurückzukehren. Die rührende Geschichte<br />

bleibt gleich: Wer wie die<br />

kleine Laura einem verletzten Stern<br />

hilft, dem wird der strahlende Freund<br />

auf ewig dankbar sein.<br />

Kinostart: 23. Dezember 2020


KINO-<br />

PROGRAMM<br />

MEDIEN<br />

71<br />

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UT<br />

HILFE, ICH HABE<br />

MEINE FREUNDE<br />

GESCHRUMPFT<br />

Die Lehrerin haben wir schon geschrumpft,<br />

die Eltern auch, jetzt<br />

geht’s Oskars Freunden an den Kragen.<br />

Die finden nämlich, dass auffällig<br />

viel „verloren“ geht, seitdem<br />

Oskars Flamme Melanie neu in der<br />

Klasse ist. Das findet Oskar nicht so<br />

gut – und er hat eine gute Idee, sich<br />

die lästigen Bedenkenträger schnell<br />

vom Hals zu sch…rumpfen.<br />

Kinostart: 6. Januar 2021<br />

MONSTER<br />

LIGA<br />

Was macht ein tollpatschiges, liebenswertes<br />

Monster, um zum Wrestling-Champion<br />

zu werden und damit<br />

eine ganze Stadt zu retten? Na klar:<br />

trainieren! Findet zumindest Sophie,<br />

die Tochter eines berühmten Monster-Wrestling-Trainers,<br />

und macht<br />

sich an die Arbeit. Ob sie das große<br />

Knuddelmonster Steve wirklich in<br />

einen Kämpfer verwandeln kann?<br />

Kinostart: 28. Januar 2021


72 DAS WOLLEN WIR WISSEN<br />

Wenn es jetzt nicht klappt, wann<br />

dann? Hochmotiviert starten die<br />

meisten von uns ins neue Jahr. Gesund<br />

ernähren, abnehmen, mehr<br />

Sport machen, weniger am Handy<br />

hängen, mehr Zeit für den Partner,<br />

für die Familie, für Freunde, für sich<br />

selbst … Genau zwölf Monate später<br />

drücken wir den Reset-Knopf und<br />

fangen wieder von vorne an. Dabei<br />

kann man es schaffen – man muss<br />

nur wissen, wie.<br />

STICHTAG<br />

1. JANUAR<br />

2021 VON GUTEN<br />

VORSÄTZEN,<br />

DEREN SCHEITERN<br />

UND GELINGEN<br />

Text Simone Blaß<br />

Wenn wir einen guten Vorsatz gefasst<br />

haben und diesen in die Tat umsetzen<br />

wollen, brauchen wir Willenskraft.<br />

Und die sitzt im Gehirn genau hinter<br />

der Stirn im präfrontalen Cortex. Da<br />

allerdings sitzen dummerweise auch<br />

das Kurzzeitgedächtnis und der Part<br />

des Gehirns, der sich auf die Lösung<br />

abstrakter Probleme konzentriert.<br />

Und noch so manches andere. Dass<br />

da die Willenskraft die ist, die am<br />

ehesten hinten runterfällt, wenn es<br />

darum geht, Prioritäten zu setzen, ist<br />

eigentlich logisch. Die Frage ist: Was<br />

kann man dagegen machen?<br />

Zahlreiche Psychologen haben sich<br />

bereits mit diesem Thema beschäftigt<br />

und sind letztendlich auf einige<br />

wenige Punkte gekommen, die uns<br />

© eraxion


dabei helfen können, unsere Ziele<br />

auch durchzusetzen, gegen unseren<br />

inneren Schweinehund:<br />

• Auf einen Vorsatz konzentrieren<br />

und diesen genau formulieren.<br />

• Mit dem zukünftigen Ich in Kontakt<br />

treten und es visualisieren.<br />

• In kleinen Schritten arbeiten und<br />

sich etappenweise belohnen.<br />

• Nur Ziele verfolgen, die man wirklich<br />

selbst erreichen will (und nicht<br />

z. B. dem Partner zuliebe).<br />

• Nicht so streng mit sich sein –<br />

erlaubte Ausnahmen machen es<br />

einfacher.<br />

Wir Menschen lieben Stichtage, um<br />

uns die ganz großen Vorsätze aufzuerlegen.<br />

Bei Google zum Beispiel<br />

steigen die Suchanfragen zum Rauchen<br />

aufhören am Montag Woche für<br />

Woche rapide an. Und Fitness-Studios<br />

haben den größten Run, wen<br />

wundert’s, im Januar. Wobei schon<br />

ab März die Karteileichen wieder zunehmen.<br />

Wir sind wahrscheinlich alle<br />

schon einmal irgendwann an einem<br />

guten Vorsatz gescheitert. Und da<br />

sind wir in bester Gesellschaft, Scheitern<br />

ist jetzt nämlich in – im Silicon<br />

Valley zählt man schon gar nichts<br />

mehr, wenn man nicht mindestens<br />

einmal richtig auf die Nase gefallen<br />

ist. „Scheitern ist also sozusagen ein<br />

Indiz für fortschrittliches zeitgemäßes<br />

Handeln“, erklärt der Nürnberger<br />

Service-Designer Stefan Wacker mit<br />

einem Augenzwinkern. Er beschäftigt<br />

sich beruflich mit dem Scheitern,<br />

kennt es aber natürlich auch selbst<br />

aus seinem Privatleben – wo auch<br />

schon der ein oder andere gute Vorsatz<br />

kläglich gescheitert ist, zunächst<br />

zumindest. „Gute Vorsätze sind ja immer<br />

Veränderung von Gewohnheiten<br />

und daher so schwer umzusetzen.<br />

Wenn ich Scheitern als Ausprobieren<br />

sehe, kann ich verschiedene Wege<br />

erproben, wie ich die guten Vorsätze<br />

am besten umsetzen kann. Ich<br />

komme also zum einen schnell ins<br />

Tun, wenn ich ein Scheitern in Kauf<br />

nehme. Und zum anderen kann ich<br />

einen besseren Weg finden, wenn<br />

ich mir über die Ursachen des Scheiterns<br />

klar werde.“ Psychologen ra-<br />

DAS WOLLEN WIR WISSEN<br />

ten daher, sich bereits im Vorfeld zu<br />

überlegen, wie man mit Widrigkeiten<br />

umgeht. Was ist, wenn ich mitten am<br />

Abnehmen bin und Tante Erna lädt<br />

zum Siebzigsten und Schwarzwälder<br />

Kirschtorte ein? Was mache ich, wenn<br />

ich doch jeden Tag joggen will und<br />

draußen ist Glatteis? Sich diese Szenarien<br />

im Vorfeld bereits auszumalen<br />

und Lösungen parat zu haben, kann<br />

bereits die Lösung sein.<br />

Zu zweit ist es übrigens einfacher,<br />

gute Vorsätze auch durchzuhalten.<br />

Man kann sich gegenseitig motivieren<br />

und möchte sich auch vor dem<br />

anderen nicht die Blöße geben zu<br />

kapitulieren. Warum also nicht zusammen<br />

mit seinem Kind einen guten<br />

Vorsatz fassen? Gemeinsames Digital<br />

Detox an einem Nachmittag in der<br />

Woche, ein Spieleabend jeden ersten<br />

Freitag im Monat … Möglichkeiten<br />

gibt es viele. Und da können wir dann<br />

auch gleich den Schweinehund bei<br />

Fuß gehen lassen – denn schließlich<br />

haben wir eine Vorbildfunktion, und<br />

die motiviert zusätzlich.<br />

73<br />

Digitales Weihnachtsprogramm<br />

www.mfk-nuernberg.de/weihnachten<br />

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74 DAS WOLLEN WIR WISSEN<br />

WER BEIM YOGA DIE<br />

KERZE NICHT SCHAFFT,<br />

MACHT EBEN EIN TEELICHT AN<br />

Bis vor Kurzem war Scheitern was Schreckliches. Etwas, was man besser verschämt für sich<br />

behielt. Heutzutage ist Scheitern dagegen ja in – denn es zeigt, dass man mit Fehlschlägen<br />

umgehen kann, nicht den Fehler macht, keine Fehler machen zu wollen und in der Lage ist,<br />

nach vorne zu sehen. Also können wir im Rahmen aller guten Vorsätze dieser Welt getrost<br />

alles mal ausprobieren, was wir schon lange mal schaffen wollten. Geht’s gut, ist’s prima.<br />

Geht’s schief, ist es einfach Teil der modernen Kultur des Scheiterns – dachte sich auch Simone<br />

Blaß und versuchte sich in einer Sportart, die versprach, gleich drei Fliegen mit einer<br />

Klappe zu schlagen: Abnehmen, Tiefenmuskulatur stärken und Stress abbauen.<br />

Text Simone Blaß<br />

Yoga ist ja jetzt modern. Und ich finde, es<br />

klingt auch so chic. Vor allem für jemanden,<br />

der schweißtreibenden Ausdauer-Sportarten<br />

lieber aus dem Weg geht. Ein bisschen hierhin<br />

und ein bisschen dahin verbiegen, die<br />

innere Mitte finden und zum Schluss eine<br />

Runde dösen – das hörte sich für mich nach<br />

der perfekten Sportart an. Für jetzt und alle<br />

Zukunft. Schließlich kann man damit alt<br />

werden – im Gegensatz zu Beachvolleyball<br />

zum Beispiel. Obwohl – wenn ich meine<br />

guten Vorsätze inklusive gesunder Ernährung<br />

und Schokoladenverzicht<br />

durchhalten würde,<br />

hätte ich ja vielleicht doch<br />

noch eine Chance auf die<br />

für diese Sportart notwendige<br />

Bikinifigur.<br />

Aber jetzt erst mal Yoga.<br />

Und schon stellt sich mir das<br />

erste Problem: Welches Yoga ist<br />

das richtige? Eine Yoga-Form wie<br />

das Bikram-Yoga, das seinem Begründer<br />

nach einer Folter gleicht und bei dem<br />

man sogar an den Schienbeinen schwitzt, kam<br />

für mich von vornherein genauso wenig in Be-<br />

tracht wie Nacktyoga oder einer der<br />

neuesten Trends: Surfyoga. Letzteres<br />

zum einen in Ermangelung des geeigneten<br />

Wassers in der Nähe, und<br />

zum anderen, weil ich schon froh bin,<br />

wenn ich auf festem Boden länger als<br />

drei Sekunden auf einem Bein stehen<br />

kann, ohne umzukippen. Und was<br />

bei uns im Viertel los gewesen wäre,<br />

wenn ich der Nachbarin erzählt hätte,<br />

dass ich jetzt zum SM-Yoga gehe?<br />

Da wäre ich ja nicht mal mehr zum<br />

Erklären gekommen. Also war das<br />

auch gestrichen. Doga, bei dem der<br />

Hund den Hund macht, oder das aus<br />

Kalifornien stammende Ganja-Yoga,<br />

bei dem der Geist nicht gereinigt,<br />

sondern vernebelt wird, erschlossen<br />

sich mir nicht. Ähnlich war es mit<br />

dem Bieryoga – wobei ich persönlich<br />

ja Weinyoga sowieso viel interessanter<br />

gefunden hätte, aber das gibt es<br />

leider nicht. Wahrscheinlich, weil es<br />

semantisch zu nah am Lachyoga liegt<br />

und somit zu Verwirrungen führen<br />

könnte.


DAS WOLLEN WIR WISSEN<br />

75<br />

Ich entschied mich also der Einfachheit<br />

halber ganz pragmatisch für Yoga<br />

ohne Spezialnamen bei uns in der<br />

örtlichen Turnhalle. Die ich lediglich<br />

am Umkleidekabinengeruch wiedererkannte.<br />

Überall standen Fake-Kerzen,<br />

bunte Tücher waren aufgehängt<br />

und Klangschalenmusik tröpfelte<br />

sanft gemeinsam mit kondensiertem<br />

Schulkinderschweiß von der Decke.<br />

Dass mir die in den Farben ihres aktuell<br />

zu bearbeitenden Chakras gewandete<br />

Yogalehrerin mit „Namaste“<br />

kein Heißgetränk anbieten wollte<br />

und wiederum der Sonnengruß keine<br />

Begrüßungsformel ist, das habe ich<br />

schnell herausgefunden. Nicht aber,<br />

was mit den Frauen passiert ist, die<br />

vor dem Schultor oder beim Einkaufen<br />

noch ganz normal ausgesehen<br />

haben. Allesamt gewandet in mit<br />

Gottheiten oder Mandalas bedruckten<br />

T-Shirts, in Discounter-Yogahosen<br />

und bestückt mit Fußwärmern – deren<br />

Sinn mir schon bei den deutlich<br />

bunteren Aerobicstunden in den<br />

Achtzigern keiner so richtig erklären<br />

konnte –, tönten sie im Schneidersitz<br />

und mit andächtig geschlossenen Augen<br />

schon mal, was das Zeug hielt.<br />

Neben sich Glasflaschen mit sehr<br />

seltsam anmutendem Inhalt, meist<br />

grünlich. Schnell schob ich mich<br />

dazwischen, versteckte verschämt<br />

meine selbstgestrickten Socken und<br />

die Plastikflaschenapfelsaftschorle<br />

wieder in der Tasche und bemühte<br />

mich redlich, mich quer durch<br />

Brehms Tierleben zu turnen. Katze, Kuh und<br />

Schmetterling gingen ja noch, beim Kaninchen<br />

war ich raus, und ooooom mein Gott, spätestens<br />

als ich bei der Heuschrecke mit der Nase auf<br />

der turnhalleneigenen Matte lag, wusste ich,<br />

warum alle anderen ihre Matten von zuhause<br />

mitgebracht hatten.<br />

Nachdem mir eine Menge Pranayamas, Mudras,<br />

Mantras und Shantis um die Ohren geflogen<br />

sind und ich, wie es schien, die Einzige war,<br />

die das alles nicht sofort einordnen konnte, kamen<br />

wir zum Shavasana. Sieben Minuten lang<br />

stillliegen. Die Gefahr, mich mit einem Schnarcher<br />

zu blamieren, ließ mich krampfhaft wach<br />

bleiben. Mein Körper wollte hier zappeln und<br />

sich da kratzen, und mein Geist tanzte rum wie<br />

ein Duracell-Häschen auf Speed. Doch ich blieb<br />

dran, schließlich sollte laut unserer erleuchtet<br />

wirkenden Yogini durch diese Übung das Prana<br />

in den Nadis gespeichert werden. Was auch<br />

immer das bedeuten mag – es hat mir sicher<br />

gutgetan.<br />

Um ehrlich zu sein muss ich allerdings zugeben,<br />

dass das Licht in mir, das die ersten Wochen so<br />

motiviert all die anderen Lichter gegrüßt hat,<br />

ziemlich schnell wieder auf dem heimischen<br />

Sofa erloschen ist. Der Weg zur Bikinifigur<br />

war mir dann doch zu weit, der zum Kühlschrank<br />

war naheliegender. Jetzt überlege ich<br />

gerade, ob ich auf Zumba umsteige, mich für<br />

Kampfsport entscheiden soll oder doch lieber<br />

der Boule-Gruppe im Stadtpark beitrete, was<br />

wahrscheinlich den größten Durchhalteerfolg<br />

vorweisen würde. Aber was auch immer<br />

das Rennen macht, ich beginne frühestens im<br />

Herbst 2021 damit – denn dann kann ich notfalls<br />

ganz unauffällig am kollektiven Scheitern<br />

Ende Januar teilnehmen.


76 MAHLZEIT<br />

FERMENTIERTER<br />

ROTKOHL<br />

SEMMEL-STOPPELPILZ<br />

LORBEER<br />

© Anika Maaß


MAHLZEIT<br />

77<br />

„Eine ziemlich clevere Sache, die generationen- oder gar jahrhundertelang<br />

weltweit praktiziert wurde, war in der jüngeren Vergangenheit dank Konservierungsmittel<br />

und Gefriertruhe einigermaßen in Vergessenheit geraten: Beim<br />

Haltbarmachen durch Fermentation, das vielen wahrscheinlich nur noch im<br />

Ergebnis als Sauerkraut bekannt ist, könnt ihr ganz leicht nicht nur so ziemlich<br />

jedes Obst und Gemüse, Früchte und Pilze der Saison für eine kleine Ewigkeit<br />

konservieren, sondern dabei noch ganz unterschiedliche Geschmackskombinationen<br />

entdecken. Probiert einfach herum, freut euch im Sommer über euer<br />

eingelegtes Wintergemüse – oder verschenkt zu Weihnachten hübsche Gläser<br />

Eingemachtes!“<br />

© privat<br />

_ 1 Rotkohl<br />

_ 1 Flasche Sherry<br />

_ Butter<br />

_ Salz<br />

_ 100 g frische Lorbeerblätter<br />

_ 250 ml Rapsöl<br />

_ Frische Pilze der Saison<br />

(Tipp: im Herbst Semmel-Stoppelpilz)<br />

_ Einmachgläser o. Ä.<br />

SCHRITT 2 // PILZE<br />

Pilze im lauwarmen Wasser (ca. 2–3x) waschen,<br />

bis der Schmutz entfernt ist, in ca.<br />

½ cm dicke Stücke schneiden. Ca. 1 EL<br />

Butter in einer Pfanne schmelzen. Pilze<br />

dazu und bei hoher Hitze so lange braten,<br />

bis die Butter anfängt, braun zu werden<br />

(sog. „Nussbutter“). In diesem Moment<br />

mit einem ordentlichen Schuss Sherry ablöschen;<br />

Sherry so lange reduzieren, bis er<br />

fast verschwunden ist. Nochmals eine Flocke<br />

Butter dazu und verrühren. Mit Salz und<br />

Pfeffer abschmecken, vom Herd nehmen.<br />

SCHRITT 1 // FERMENTIEREN<br />

(SEHR WICHTIG: SAUBERE HÄNDE UND<br />

SAUBERES WERKZEUG!)<br />

Äußere Blätter entfernen, Rotkohl in beliebig<br />

große Stücke schneiden, abwiegen<br />

und auf das Gewicht 2 % Salz geben; vermengen<br />

und den gesalzenen Rotkohl in<br />

ein großes Einmachglas füllen. Nun den<br />

Kohl im Glas beschweren, damit die Stücke<br />

von der salzigen Lake bedeckt sind, die<br />

entsteht, wenn nach und nach Saft austritt.<br />

Am einfachsten geht das mithilfe von Zip-<br />

Plastikbeuteln: Beutel zum Teil mit Wasser<br />

füllen, Luft herausdrücken und Tüte verschließen.<br />

Zur Sicherheit (falls der Beutel<br />

undicht werden sollte) in einen zweiten stecken.<br />

Den gefüllten Beutel in das Glas setzen<br />

und hin und her bewegen, bis er den<br />

Kohl komplett bedeckt. Dann einen Deckel<br />

auflegen, aber darauf achten, dass er nicht<br />

hermetisch abschließt, damit die Gase entweichen<br />

können, die sich beim Fermentationsprozess<br />

bilden. Falls ihr ein Einmachglas<br />

verwendet: Einfach den Gummi vor<br />

dem Verschließen abnehmen. Nun könnt<br />

ihr das Glas ca. 6–7 Tage an einen warmen<br />

Ort stellen. Die Milchsäuregärung klappt<br />

gut bei einer Raumtemperatur von 21 °C.<br />

Wenn ihr mit der Säure des Rotkohls zufrieden<br />

seid (gerne jeden Tag probieren!), das<br />

Glas kühl stellen. Dort ist der Kohl mehrere<br />

Monate haltbar.<br />

Tipp: Den fermentierten Kohl entsaften<br />

und mit etwas Butter zu einer Soße verarbeiten.<br />

SCHRITT 3 // LORBEERÖL<br />

Lorbeerblätter und Rapsöl in Mixer füllen<br />

und ca. 3-4 Min. auf höchster Stufe mixen.<br />

Mithilfe eines Tuches (sauberes Geschirrtuch)<br />

passieren.<br />

Jonathan Düll: Ausprobieren,<br />

was machbar ist, Kochen sowohl<br />

für den Geschmack als<br />

auch fürs Auge, eine künstlerische<br />

Ästhetik auf Teller und<br />

Tische bringen – nach der<br />

Lehre im kleinen Garmischer<br />

Wirtshaus entdeckt Jonathan<br />

Düll (28) in den hohen Küchen<br />

der Region, „was in dem Beruf<br />

eigentlich alles machbar ist“.<br />

Seit Mitte 2020 zeigt er das im<br />

perlgleich versteckten EinZimmerKücheBar.<br />

EINZIMMER KÜCHE BAR<br />

Schustergasse 10<br />

90403 Nürnberg<br />

Tel.: 0911 664 638 75<br />

hej@einzimmerkuechebar.de<br />

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78 UNSERE WELT<br />

DORT GEHEN WIR AM LIEBSTEN HIN:<br />

WE ARE<br />

FAMILY<br />

UND WER SEID IHR?<br />

Wir möchten euch alle gern<br />

kennenlernen! Bewerbt euch unter<br />

wirsindelma@el-magazin.de<br />

Familie Maren<br />

unsere Familie vom Titelcover<br />

Martin, 39<br />

Urotherapeut<br />

Maren, 42<br />

Geschäftsführungsassistenz<br />

Martje, 15<br />

Tapferes Schneiderlein<br />

Fiete, 11<br />

Fischers Fritze und<br />

Fussballer<br />

Hamburg<br />

ans Wasser<br />

DAS MACHT UNS GLÜCKLICH:<br />

Sport und Musik<br />

LETZTER SCHRECKENSMOMENT:<br />

Ein ambitionierter Stunt im Skatepark<br />

GROßER STREIT GERADE ÜBER:<br />

Schulweg via Bus vs. Fahrrad<br />

KLEINE GROßE PHILOSOPHEN SAGEN:<br />

Chill mal deine Base, Digga!<br />

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79<br />

ADVERTORIAL<br />

Familie Körner<br />

Jeffrey Galapin, 38<br />

Security<br />

Lena Körner, 23<br />

Activity Guide<br />

Luis Körner, 1<br />

Prinz<br />

Eschenau/<br />

Eckental<br />

Galapin<br />

DORT GEHEN WIR AM LIEBSTEN HIN:<br />

Lange Spaziergänge in der Natur, die<br />

Rehe füttern<br />

DAS MACHT UNS GLÜCKLICH:<br />

Urlaube zurück auf unsere 'alte Heimat'<br />

die AIDA-Schiffe<br />

LETZTER SCHRECKENSMOMENT:<br />

Als Luis sich so gut versteckt hat, dass wir<br />

ihn erst nach ein paar Minuten wiedergefunden<br />

haben<br />

GROßER STREIT GERADE ÜBER:<br />

Die neu entdeckten Lichtschalter auf<br />

Luis' Höhe<br />

KLEINE GROßE PHILOSOPHEN SAGEN:<br />

Während wir versuchen unseren Kindern<br />

alles über das Leben beizubringen,<br />

zeigen uns unsere Kinder, was im Leben<br />

wirklich wichtig ist.<br />

KUNTERBUNTE KREATIVITÄT<br />

IM KINDERZIMMER<br />

– EXKLUSIV IN DER <strong>ELMA</strong> –<br />

ÖKO-BAUSTEINE VON BIOBLO<br />

PROBEKAUFEN UND GEWINNEN!<br />

„Wer aus 2.000 Bioblos einen Turm baut, hat Geduld.<br />

Wer aus 200 Bioblos eine Brücke baut, hat Geschick.<br />

Wer aus 20 Bioblos eine Stadt baut, hat Selbstvertrauen.<br />

Wer aus 2 Bioblos ein Flugzeug baut, hat Fanta sie.“<br />

– dieses Zitat stammt von der Website des hip pen österreichischen<br />

Bausteinherstellers „Bioblo“ und klingt erst<br />

mal recht spannend. Ob es auch wirklich der Realität<br />

entspricht, können unsere Leserinnen und Leser jetzt<br />

selbst herausfinden. Denn im Webshop auf bioblo.com<br />

gibt es mit dem Rabattcode „<strong>ELMA</strong>“ bis 31.12. auf<br />

einen Probeeinkauf* -10% auf das gesamte Bioblo-<br />

Sortiment. Außerdem werden unter allen ProbekäuferInnen<br />

drei schicke Hello-Boxen mit 100 Steinen<br />

in 5 Farben verlost.<br />

Bioblo-Baustei ne sind<br />

übrigens nicht nur<br />

regenbogenbunt und<br />

haptisch ein Erleb nis,<br />

sondern auch ökologisch<br />

nachhaltig und<br />

pädagogisch wertvoll.<br />

Fazit: Ein Weihnachts-<br />

Geschenk-Tipp der<br />

Klas se „extraheiß“!<br />

* gültig bis 31.12.2020 für 1 Einkauf auf bioblo.com ab €45 Warenwert. Rabattcode einmalig verwendbar, nicht mit anderen Codes kombinierbar.<br />

bioblo.com


80 RECHT UND SOZIALES<br />

© YakobchukOlena<br />

©<br />

ICH WÜNSCH<br />

MIR EINE OMA<br />

Sie springen ein, wenn der Nachwuchs krank ist, sie sind vertraute Bezugspersonen<br />

und ihre Erfahrungsschatzkisten sind einfach unbezahlbar – Großeltern.<br />

Großartig, wenn man sie (in der Nähe) hat. Und wenn nicht? Kann man sich Omas<br />

und Opas leihen? Man kann! Wunschgroßelternprojekte, wie das des Nürnberger<br />

Vereins „Großeltern stiften Zukunft“, vermitteln Wahlverwandtschaften.<br />

Text Manuela Prill<br />

„Mama, die sind toll! Dürfen wir die behalten?“<br />

Kerstin Zernentsch wird auch fünf Jahre nach<br />

diesem Ausspruch ihres Sohnes warm ums Herz.<br />

Acht war Hannes damals, und was fremde Menschen<br />

anbelangt, eigentlich sehr zurückhaltend.<br />

Zu Astrid und Gerhard Berndt aber hatte Hannes<br />

gleich beim ersten Aufeinandertreffen einen guten<br />

Draht. Für ihn war klar: die beiden sollten seine<br />

Wunschgroßeltern werden. Und genau so kam es.<br />

Denn alle Beteiligten hatten das gleiche positive<br />

Gefühl. Die Erwachsenen fanden sich auf Anhieb<br />

sympathisch, Hannes und Schwesterchen Milla,<br />

damals vier, fassten flugs Vertrauen. „Es hat einfach<br />

gefunkt“, beschreibt es Kerstin Zernentsch.<br />

Kennengelernt haben sich die Familien bei einem<br />

Wunschgroßeltern-Treffen des Nürnberger Vereins<br />

„Großeltern stiften Zukunft“. Beide hatten in der<br />

Zeitung von dem Projekt gelesen und jeder darin<br />

für sich eine große Chance gesehen. „Wir lieben<br />

Kinder, doch unser Sohn ist mit einem Mann verheiratet<br />

und wir dachten, dass wir keine Enkelkinder<br />

haben werden“, berichtet Astrid Berndt (65). Ihre<br />

Erfahrungen und Werte nicht an die übernächste<br />

Generation weitergeben zu können, fanden sie und<br />

ihr Mann Gerhard (70) eine recht traurige Vorstellung.<br />

Mutter Kerstin erzählt: „Es ging meinem Mann


„DAS BESTE MITTEL<br />

GEGEN DEMENZ SIND<br />

ENKELKINDER.<br />

WER KEINE HAT,<br />

LEIHT SICH WELCHE.“<br />

Manfred Spitzer, Hirnforscher<br />

© privat<br />

und mir nicht darum, jemanden zum Babysitten zu<br />

finden. Uns war wichtig, dass unsere Kinder auch<br />

ältere Personen in ihrem Leben haben, mit denen<br />

sie gemeinsam Zeit verbringen können.“ Die eigenen<br />

Eltern wohnen zu weit weg oder können sich<br />

krankheitsbedingt nicht so aktiv um die Enkelkinder<br />

kümmern. Mit ihrer Leihoma und ihrem Leihopa<br />

gehen Milla und Hannes nun raus in die Natur, zum<br />

Fußballspielen, sie backen gemeinsam Kuchen oder<br />

verbringen gemütliche Filmabende.<br />

Ein perfektes Match, fast schon eine Bilderbuchstory.<br />

Nicht immer funktioniert das Zusammenbringen<br />

der Generationen so geschmeidig, weiß<br />

Yasmin Chaudhri, die bei „Großeltern stiften Zukunft“<br />

das Wunschgroßeltern-Projekt koordiniert.<br />

Im Vorfeld scheitere es schon daran, dass es viel<br />

mehr Anfragen von Eltern gibt als Senioren, die sich<br />

die Rolle als Leihoma oder -opa vorstellen können.<br />

Woran liegt das? „Viele denken, dass sie sich dadurch<br />

einschränken“, meint Chaudhri. Die heutige<br />

ältere Generation sei aktiv, pflege Hobbys, reise<br />

gerne. „Sie wollen sich nicht festlegen.“ Dabei ist<br />

es eine falsche Vorstellung, dass Wunschgroßeltern<br />

nur ehrenamtliche Babysitter sind, die stets oder<br />

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82 RECHT UND SOZIALES<br />

WUNSCHGROß -<br />

ELTERN-PROJEKTE<br />

IN DER REGION<br />

Großeltern stiften Zukunft<br />

e. V. Nürnberg<br />

Koordination: Yasmin Chaudhri<br />

0911 – 2142133<br />

feb.grosseltern@eckstein-evangelisch.de<br />

grosseltern-stiften-zukunft.de<br />

Der Verein ging 2004 an den Start mit dem<br />

Anspruch, die Startbedingungen der jüngsten<br />

Generation zu verbessern. Neben der<br />

Wunschgroßeltern-Vermittlung initiiert und<br />

betreut er weitere Projekte, z. B. Lesepatenschaften<br />

oder Hausaufgabenbetreuung.<br />

Wunschgroßeltern/Wunschpaten<br />

Nürnberger Land<br />

Das Projekt ist eine Initiative von verschiedenen<br />

Partnern des Nürnberger Landes:<br />

Seniorenbeirat Nürnberger Land, Mehrgenerationenhaus<br />

Nürnberger Land, Freiwilligenagentur<br />

Altdorf e.V., Diakonisches Werk Nürnberger<br />

Land Neumarkt / Nachbarschaftshilfe<br />

Hersbruck, Evang.-Luth. Kirchengemeinde<br />

Feucht. Eine Übersicht aller Koordinationsstellen<br />

und Ansprechpartner findet man hier:<br />

landkreis.nuernberger-land.de/index.<br />

php?id=5612<br />

Wunschgroßeltern in Altmühlfranken<br />

Koordination: Karina Milles<br />

09141 – 902412<br />

wunschgrosseltern@altmuehlfranken.de<br />

altmuehlfranken.de/wunschgrosseltern<br />

Das frühere Projekt „Leihoma – Leihopa“ im<br />

Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gibt es<br />

seit 2014. Zum fünfjährigen Jubiläum verließ<br />

es den Projektstatus und wurde zu „Wunschgroßeltern<br />

in Altmühlfranken“ umbenannt.<br />

Melden können sich aus dem Landkreis<br />

Senioren, die Zeit zu verschenken haben, und<br />

Familien, die mindestens ein Kind unter drei<br />

Jahren und keine Großeltern vor Ort haben.<br />

© eclipse_images<br />

immer am gleichen Tag verfügbar sein<br />

müssen. „Nicht nur die Senioren liefern<br />

Zeit, es ist ein Geben und Nehmen, alle<br />

Seiten profitieren davon“, betont die<br />

Koordinatorin. Yasmin Chaudhri zitiert<br />

in diesem Zusammenhang gerne den<br />

Hirnforscher Manfred Spitzer. Der hat in<br />

einem seiner Bücher geschrieben: „Das<br />

beste Mittel gegen Demenz sind Enkelkinder.<br />

Wer keine hat, leiht sich welche.“<br />

Anders ausgedrückt: Kinder halten geistig<br />

und körperlich fit. Sie fordern und<br />

fördern die Neugier, Neues kennenzulernen.<br />

Sie halten Oma und Opa nicht<br />

nur bewegungsmäßig auf Trab, sondern<br />

auch über moderne Errungenschaften<br />

auf dem Laufenden. Ein anderer wichtiger<br />

Aspekt: Die Leih-Großeltern fühlen<br />

sich gebraucht. „Für viele Senioren wäre<br />

das ein Weg raus aus der Isolation“, sagt<br />

Gerhard Berndt, der sich bei „Großeltern<br />

stiften Zukunft“ auch im Vorstand engagiert<br />

und von dem Konzept nicht nur<br />

wegen der eigenen positiven Erfahrungen<br />

voll überzeugt ist. Fragt man ihn<br />

und seine Frau, was Hannes und Milla<br />

ihnen zurückgeben, sagen sie spontan:<br />

„In erster Linie Spaß.“ Doch man merkt<br />

schnell, dass es viel mehr ist als das. In<br />

den letzten fünf Jahren haben sie eine<br />

enge Verbindung zu den Kindern aufgebaut,<br />

sie begleitet und wachsen sehen.<br />

Astrid Berndt blättert sich durch die Fotos<br />

auf ihrem Handy: Hannes als kleiner<br />

Pimpf in Gummistiefeln, sie und Milla<br />

beim Basteln und Kuchenbacken, zuletzt<br />

alle gemeinsam auf der Kommunion der<br />

Kinder. Sie sind zu Freunden geworden,<br />

gehören zur Familie, auch ohne gemeinsamen<br />

Stammbaum. „Familie muss nicht<br />

immer Verwandtschaft bedeuten“, meint<br />

Kerstin Zernentsch.<br />

Das harmonische Miteinander funktioniert<br />

wohl auch deshalb so gut, weil sich<br />

beide Seiten von Anfang an ausgetauscht<br />

und ihre Vorstellung klar kommuniziert<br />

haben. Die Zernentschs wissen, dass die<br />

Berndts viel auf Reisen sind und nicht<br />

zu festgelegten Zeiten verfügbar sein<br />

können und möchten. „Ein Regelwerk<br />

wollten wir nicht aufstellen, es ist ja<br />

keine Arbeitsbeziehung“, betont Mama<br />

Kerstin. Für die Wunschgroßeltern war<br />

von vornherein klar, dass sie sich nicht in<br />

Erziehungsfragen einmischen. „Ich würde<br />

das selbst ja auch nicht wollen“, sagt<br />

Astrid Berndt. Natürlich bleibe es nicht<br />

aus, dass man über manche Dinge unterschiedlicher<br />

Meinung sei. Für Millas<br />

und Hannes’ Eltern ist es aber völlig in<br />

Ordnung, wenn im Haus der Leihgroßeltern<br />

ein paar andere Regeln gelten als<br />

daheim. Wenn hier eben Wert darauf gelegt<br />

wird, dass drin die Schuhe ausgezogen<br />

werden müssen oder man vom Tisch<br />

erst aufstehen darf, wenn alle fertig sind.<br />

Andere Lebenswelten kennenzulernen,<br />

ist schließlich Teil der Idee.<br />

Noch etwas war für alle Beteiligten von<br />

großer Bedeutung: Sie haben sich das<br />

Einverständnis der leiblichen Familienmitglieder<br />

geholt, um niemandes Gefühle<br />

zu verletzen. Astrid Berndt: „Wir hätten<br />

es nicht gemacht, wenn unser Sohn<br />

es nicht gewollt hätte.“ Unverständnis<br />

nach der Art „Dass ihr das macht! Warum<br />

tut ihr euch das an?“ ernten sie bisweilen<br />

aus den Reihen ihrer Altersgenossen.<br />

Dass Kinder eher als Belastung denn als<br />

Bereicherung wahrgenommen werden,<br />

diese Sichtweise können die Wunschgroßeltern<br />

nicht teilen, im Gegenteil.<br />

Für Kerstin Zernentsch sind die beiden<br />

viel mehr als nur die Möglichkeit, mal<br />

alleine mit ihrem Mann ins Kino gehen<br />

zu können. „Wir haben sie von Anfang<br />

an als Freunde angesehen, ich betrachte<br />

das als Geschenk.“


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RECHT UND SOLZIALES<br />

83<br />

WUNSCHGROß -<br />

ELTERN-PROJEKTE<br />

IN DER REGION<br />

Familienpaten Erlangen<br />

Koordination: Karin Link<br />

0179 – 4156542<br />

familienpaten-erlangen@<strong>web</strong>.de<br />

Bis Grösse<br />

152<br />

Familienpaten Erlangen-Höchstadt<br />

Koordination: Maria Ruhfaß<br />

01520 – 1941934<br />

familienpaten-erh@<strong>web</strong>.de<br />

erlanger-familienbuendnis.de/<br />

familienpatenschaften/<br />

Die Kooperation des Erlanger Bündnisses<br />

für Familien und des Kinderschutzbundes<br />

Erlangen richtet sich nicht ausschließlich<br />

an Senioren. Es kann sich jeder Interessierte<br />

ab 18 Jahre melden, der gerne für<br />

einen längeren Zeitraum einmal pro Woche<br />

für ca. drei Stunden eine Familie im Alltag<br />

unterstützen möchte.<br />

Leihgroßeltern Projekt Bamberg<br />

Koordination Stadt:<br />

Yvonne Berberich<br />

0951 – 28192<br />

yvonne.berberich@kinderschutzbundbamberg.de<br />

Koordination Landkreis:<br />

Maarit Stierle<br />

0951 – 85510<br />

maarit.stierle@lra-ba.bayern.de<br />

kinderschutzbund-bamberg.de<br />

„Herzmensch gesucht“ ist das Motto, mit<br />

dem der Kinderschutzbund Kreisverband<br />

Bamberg Jung und Alt zusammenbringen<br />

möchte.<br />

Klein aber Fein<br />

Lysu bietet wunderschöne Baby- und Kinderkleidung<br />

aus ökologischen Materialien, frei von Schadstoffen<br />

und fair produziert.<br />

Coole Styles für Kinder bis 12 Jahren<br />

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Workshops zu Themen rund um Kinder<br />

Obere Wörthstraße 7 // 90403 Nürnberg // www.lysu.de<br />

Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr<br />

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84<br />

MACHT MAL<br />

FARBEN, FORMEN,<br />

FANTASIE – GEMEINSAM<br />

ETWAS ZU SCHAFFEN<br />

ODER GANZ FÜR SICH<br />

ALLEINE MIT DEN UNTERSCHIEDLICHSTEN MATERIALIEN<br />

ZU SPIELEN TUT DER SEELE GUT UND AUCH DEM KOPF.<br />

WIR GEBEN EUCH EINEN KLEINEN STUPS IN DIE WEITE<br />

WELT DER KREATIVITÄT MIT DIESEM<br />

INTARSIENBILD IN<br />

BILDERRAHMEN<br />

SUPER<br />

BUNT UND<br />

KINDER-<br />

LEICHT!<br />

CLEMENS SÖLLNER (33)<br />

Künstler<br />

Wenn aus dem staubigen Begriff „Intarsie“ bald<br />

ein ziemlich hippes Hobby werden sollte, dann<br />

dürfte Clemens Söllner daran nicht ganz unschuldig<br />

sein: Aus hauchdünnem Holz pinselt<br />

der 33-jährige Meisterschüler aus Tirschenreuth<br />

Werke, die zwischen Kalifornien und Krottenbach<br />

zunehmend mehr Kunstfreunde in ihre ganz<br />

eigene Tiefe ziehen.<br />

Das Geheimnis: unendliche Geduld.<br />

WIRD PRÄSENTIERT VON


MACHT MAL<br />

85<br />

WAS DU<br />

BRAUCHST<br />

>>><br />

MATERIALLISTE<br />

_ alten Bilderrahmen mit Glasscheibe<br />

_ Echtholzfurniere in der Stärke<br />

0,6 mm (beim Schreiner nach<br />

Resten fragen)<br />

_ Schneideunterlage<br />

_ Bastelskalpell + Ersatzklingen<br />

_ 1 Rolle Malerkreppband<br />

_ 1 Rolle doppelseitiges Klebeband<br />

_ Schleifpapier<br />

(120 und 180 Körnung)<br />

_ Lineal<br />

_ Holzstifte<br />

_ Leinölfirnis<br />

_ nicht allzu dicke Pappe für<br />

die Schablonen<br />

_ feinen Lappen<br />

S O<br />

EINFACH<br />

GEHT’S<br />

1.<br />

Glasscheibe aus dem<br />

Rahmen nehmen, auf<br />

die Pappe legen, mit<br />

einem Stift die Ränder<br />

anzeichnen und diese<br />

anschließend mit Lineal<br />

und Skalpell ausschneiden,<br />

sodass der<br />

Karton die Größe der<br />

Glasscheibe hat<br />

_ viel Geduld und vorsichtshalber<br />

Pflaster in der Nähe<br />

2.<br />

Auf die Pappe das gewünschte Motiv aufzeichnen<br />

ALLE MATERIALIEN KÖNNT IHR BEI<br />

BOESNER IN NÜRNBERG KAUFEN.<br />

SPROTTAUER STR. 37, 90475 NÜRNBERG


86<br />

MACHT MAL<br />

3.<br />

4.<br />

Für die einzelnen Schablonen<br />

ein passendes Holzfurnier auswählen.<br />

Die einzelnen Elemente der Zeichnung<br />

ausschneiden<br />

5.<br />

Schablonen gut auf das<br />

Furnier drücken und die<br />

Ränder mit dem Skalpell<br />

anreißen und anschließend<br />

VORSICHTIG ausschneiden<br />

(zu viel Druck kann das Holz<br />

brechen, daher mit der Klinge<br />

mehrmals die Linien abfahren)<br />

TIPP VOM KÜNSTLER<br />

KINDER NIE UNBEAUFSICHTIG<br />

UND AUCH ALS GROSSER MENSCH<br />

GRÖSSTE SORGFALT WALTEN<br />

LASSEN!<br />

7.<br />

6.<br />

Die einzelnen Teile mit etwas Malerkrepp<br />

miteinander verbinden<br />

Die Glasscheibe des Bilderrahmens<br />

mit dem doppelseitigen Klebeband<br />

flächig bekleben und freilegen<br />

WIRD PRÄSENTIERT VON


MACHT MAL<br />

87<br />

8.<br />

10.<br />

Das Intarsienbild bündig auf die<br />

Klebeoberfläche auflegen und gut<br />

andrücken<br />

9.<br />

Das Malerkreppband vorsichtig<br />

ablösen<br />

11.<br />

Die Oberfläche zuerst mit dem<br />

120ger und anschließend mit<br />

dem 180ger Schleifpapier anschleifen<br />

... SCHON<br />

FERTIG!<br />

Etwas Leinölfirnis auf den Lappen<br />

geben und die Oberfläche damit<br />

einreiben bis das Öl gleichmäßig<br />

darauf verteilt ist<br />

12.<br />

Das Öl kurz eintrocknen lassen und anschließend das Bild wieder<br />

zurück in den Rahmen geben. Fertig ist das Intarsienbild!<br />

ALLE MATERIALIEN KÖNNT IHR BEI<br />

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SIE<br />

SCHAUEN HIN,<br />

NICHT WEG!<br />

Daniela und Jason (beide 16) können<br />

eins nicht ab: Streit. Deshalb<br />

sind sie „Coolrider“ geworden und<br />

zeigen in der Öffentlichkeit Zivilcourage,<br />

wo andere lieber den Kopf<br />

einziehen. Es gibt Stress im Bus?<br />

Jemand verhält sich in der U-Bahn<br />

doof? Seit ihrer „Coolrider“-Ausbildung<br />

wissen die beiden Mittelschüler<br />

aus Nürnberg, wie man mit<br />

solchen Situationen umgeht.<br />

Interview Manuela Prill<br />

© privat<br />

88 HALTET DIE KLAPPE<br />

DANIELA, JASON, WIE KAM ES,<br />

IHR HABT GELERNT, WIE MAN<br />

MIT STREITHÄHNEN IN DER<br />

ÖFFENTLICHKEIT UMGEHT,<br />

ODER MIT LEUTEN, DIE SICH<br />

NICHT AN REGELN HALTEN. WAS<br />

MUSS MAN DABEI VOR ALLEM<br />

BEACHTEN?<br />

J Uns wurde zum Beispiel erklärt, wie<br />

man eine Person ansprechen soll. Dass<br />

man nicht einfach hingeht und sagt:<br />

„Hey, warum hast du deine Füße auf<br />

dem Sitz?“ „Warum“ sollte man überhaupt<br />

nicht benutzen, sondern höflich<br />

fragen: „Entschuldigung, könnten Sie<br />

bitte Ihre Füße vom Sitz nehmen. Wenn<br />

sich danach jemand dort hinsetzt, wird<br />

seine Hose dreckig.“ Man sollte auf den<br />

Fehler hinweisen und eine Erklärung<br />

dazu geben.<br />

Das COOLRIDER-PROJEKT wurde<br />

2002 von der VAG-Aktiengesellschaft<br />

Nürnberg gemeinsam mit der Polizei<br />

und Nürnberger Schulen ins Leben<br />

gerufen. Die Idee: Junge Leute erhalten<br />

eine professionelle Streitschlichter-Ausbildung<br />

und setzen<br />

sich für mehr Sicherheit im ÖPNV<br />

ein. Mittlerweile beteiligen sich weitere<br />

Partner, Schulen und Schüler<br />

aus ganz Bayern. coolrider.de<br />

DASS IHR „COOLRIDER“ GEWOR-<br />

DEN SEID?<br />

DANIELA Unsere Klassenlehrerin<br />

hat uns in der 7. Klasse davon erzählt,<br />

aber keiner aus meinem Freundeskreis<br />

wollte mitmachen, da habe ich zuerst<br />

gezweifelt, aber mich dann doch dafür<br />

entschieden, weil ich es eine sehr interessante<br />

Sache fand – ich hasse Streitigkeiten!<br />

JASON Ich bin auch ein Mensch, der<br />

nicht gerne streitet. Ich diskutiere zwar<br />

mit anderen und teile meine Meinung<br />

mit, aber ich streite mich nicht. Ich<br />

sage: Streiten ist sinnlos, handgreiflich<br />

werden ist genauso sinnlos. Ich will<br />

mich dafür einsetzen, dass man Streit<br />

anders löst als mit Schlägereien.<br />

WAS, WENN ES DEMJENIGEN<br />

VÖLLIG EGAL IST?<br />

D Wenn jemand stur reagiert, versucht<br />

man es auch nicht weiter, weil<br />

man merkt, der will nicht kommunizieren.<br />

J Was man noch machen kann: Andere<br />

Fahrgäste ansprechen und sie fragen,<br />

wie sie das finden. Wenn derjenige<br />

merkt, dass viele dagegen sind, ist ihm<br />

das peinlich, dann nimmt er automatisch<br />

die Füße runter.<br />

WAS HABT IHR NOCH GELERNT?<br />

J Dass man erst die Situation einschätzen<br />

und gut überlegen soll, ob es<br />

sinnvoll ist, sich einzumischen. Es kann<br />

ja auch sein, dass jemand ein Messer in<br />

der Hand hat. Nicht spontan hingehen,<br />

immer mit Abstand und vorher überlegen,<br />

was man sagt.<br />

HABT IHR SCHON MAL EINE<br />

BRENZLIGE SITUATION ERLEBT?<br />

D Ja, mit meiner Freundin im U-<br />

Bahnhof. Da waren zwei Frauen, die<br />

geschlägert haben.


HALTET DIE KLAPPE<br />

89<br />

Jugendliche schlägern. Viele haben gesagt,<br />

sie haben gerade selber so viel im<br />

Kopf. Die meisten waren der Meinung,<br />

wenn sie sich einmischen, würde aus<br />

einem kleinen Streit ein noch größerer<br />

werden. Ich finde das nicht gut, es<br />

könnte dabei ja trotzdem einer auf die<br />

Gleise fallen.<br />

HABT IHR EUCH EINGEMISCHT?<br />

D Nein, weil man gesehen hat, dass<br />

sie sehr aggressiv waren. Wenn wir<br />

uns da eingemischt hätten, wäre wahrscheinlich<br />

was Schlimmes passiert. Das<br />

lernt man auch bei den „Coolridern“:<br />

Durchdenken, was können die Konsequenzen<br />

sein? Besser, man gibt in so einem<br />

Fall dem U-Bahn-Fahrer Bescheid.<br />

J Ich hab schon viele Situationen erlebt,<br />

zum Beispiel ein paar Elfjährige,<br />

die es lustig fanden, die Notbremse an<br />

der Rolltreppe zu ziehen. Da bin ich<br />

hingegangen und habe ihnen erklärt,<br />

dass sie, wenn da jetzt jemand gestürzt<br />

wäre, eine Straftat begangen hätten,<br />

weil das Körperverletzung wäre. Gut,<br />

in dem Fall ist nichts passiert, aber<br />

mir war es wichtig, sie darauf hinzuweisen,<br />

dass das eben überhaupt nicht<br />

lustig ist.<br />

DAS „COOLRIDER“-MOTTO IST<br />

„HINSCHAUEN STATT WEG-<br />

SCHAUEN“. WARUM, GLAUBT<br />

IHR, TRAUEN SICH SO VIELE<br />

MENSCHEN NICHT, SICH EINZU-<br />

MISCHEN?<br />

D Ich glaube, die meisten wollen<br />

das nicht, weil es für sie zusätzlicher<br />

Stress ist. Sie kommen vielleicht von<br />

der Arbeit, sind genervt und haben ihre<br />

eigenen Probleme. Sie denken, das geht<br />

mich nichts an, selber schuld …<br />

J Bei uns im Jugendtreff haben wir<br />

mal eine Umfrage gemacht, warum Erwachsene<br />

weitergehen, wenn sich zwei<br />

BRAUCHT ES MUT, EIN<br />

„COOLRIDER“ ZU SEIN?<br />

D Definitiv! Du musst schon Selbstbewusstsein<br />

haben. Wenn du selber so<br />

rüberkommst: „Bitte, bitte, nimm doch<br />

die Füße vom Sitz“, dann bestärkt das<br />

den anderen, einfach weiterzumachen.<br />

Ich bin selber eher zurückhaltend. Die<br />

Ausbildung hab ich deshalb auch für<br />

mich gemacht, um an mir zu arbeiten.<br />

WANN SOLLTE MAN SICH BES-<br />

SER RAUSHALTEN?<br />

D Wenn es spät oder wenn man allein<br />

ist und wenig Leute unterwegs sind, die<br />

man dazuholen könnte. Auch bei Gruppen<br />

oder Leuten, die betrunken sind,<br />

wäre es zu gefährlich, vor allem für<br />

mich als Mädchen.<br />

SPIELEN WIR DOCH MAL SO<br />

EINE SITUATION DURCH. ICH<br />

BIN JETZT EIN TYP, DER DANIELA<br />

IM BUS BLÖD ANBAGGERT. DU,<br />

JASON, SITZT EIN PAAR REIHEN<br />

WEITER UND KRIEGST DAS MIT.<br />

WIE REAGIERST DU?<br />

J Ich würde sie aus der Entfernung<br />

mit irgendeinem Namen ansprechen,<br />

ungefähr so: „Hey Sarah, ich hab grad<br />

mit deinem Vater telefoniert, er wartet<br />

an der nächsten Haltestelle auf dich!“<br />

So zieht man das Mädchen quasi aus<br />

der Situation raus. In dem Moment<br />

merkt der Typ das und lässt sie in Ruhe.<br />

GUTER TRICK! ICH HÖR ABER<br />

NICHT AUF UND RÜCKE IHR<br />

NOCH MEHR AUF DIE PELLE.<br />

D Dann muss man lauter sprechen.<br />

Dadurch drehen sich viele Leute um.<br />

Sie haben zwar Angst, aber Menschen<br />

sind neugierig, sie wollen wissen, was<br />

da passiert. Diese Blicke mag derjenige<br />

nicht. Das ist dann, wie wenn ein<br />

Scheinwerfer auf ihn gerichtet ist.<br />

HILFT EUCH DAS WISSEN AUS<br />

DER AUSBILDUNG AUCH BEI<br />

STREIT MIT FREUNDEN ODER IN<br />

DER FAMILIE?<br />

D Mir schon, vor allem in der Schule.<br />

Seitdem ich „Coolrider“ bin, antworte<br />

ich zurück, wenn ich beleidigt werde.<br />

Wenn mich jemand blöd anlacht, dann<br />

lache ich den auch blöd an, so sieht er,<br />

dass ich das nicht mit mir machen lasse.<br />

Unternimmt man nichts, kann es nur<br />

schlimmer werden.<br />

J Manchmal, wenn ich zu sehr beleidigt<br />

wurde, habe ich das sehr persönlich<br />

genommen und den anderen ebenfalls<br />

beleidigt. Seit ich „Coolrider“ bin,<br />

bin ich anders. Ich höre meist gar nicht<br />

zu, das geht da rein und da raus. Aber<br />

es gibt schon Momente, wenn etwa<br />

meine Familie mit reingezogen wird,<br />

dann bin ich nicht mehr so cool drauf.<br />

Kein Mensch ist perfekt.


ELTERN<br />

MAGAZIN<br />

FÜR DIE<br />

METROPOL<br />

REGION<br />

... KUNUS ...<br />

DRAUßEN FÜR<br />

DAHEIM<br />

Neuer kostenloser Wandkalender<br />

des Umweltamtes Nürnberg<br />

Der Dezember und Januar sind nicht grad berühmt für<br />

Ausflüge in Parks, Spaziergänge an Flussläufen oder<br />

Sport und Spaß im Freien. Zum zweiten Mal weiß das<br />

Umweltamt der Stadt Nürnberg uns diese sehnsuchtsvolle<br />

Zeit, die noch dazu ungewöhnlich ungewiss daherkommt,<br />

zu versüßen. Oder besser: zu vergrünen!<br />

Im Wandkalender „GroßstadtOasen 2021“ zeigen<br />

zwölf großformatige und wunderschön fotografierte<br />

Monate die Vielfalt der innenstädtischen Parkanlagen.<br />

„Diese grünen Oasen erfüllen wichtige ökologische,<br />

soziale und gesundheitliche Funktionen in der Stadt.<br />

Sie sind Orte der Begegnung, für Sport, Spiel und Entspannung.<br />

Zudem wird ihre Funktion als klimatische<br />

Entlastungszonen notwendiger denn je. Auch tragen<br />

unsere Grünflächen als wertvolle Lebensräume für<br />

Tiere und Pflanzen wesentlich zur Erhaltung der Artenvielfalt<br />

in der Stadt bei“, so die Botschaft. Und wir<br />

verraten euch: Der Kalender ist in den öffentlichen<br />

Einrichtungen der Stadt kostenlos erhältlich!<br />

nuernberg.de/internet/umweltamt/grossstadtoasen.html<br />

BEREIT ZUM ABFLUG<br />

Spendenaktion der Roten Engel der Sparkasse Nürnberg<br />

Als wäre „Gut für Nürnberg.<br />

Stadt und Land“, die gemeinsame<br />

Initiative von Sparkasse<br />

Nürnberg und Spendenplattform<br />

Betterplace mit ihrer<br />

superunkomplizierten Plattform<br />

und Möglichkeit, soziale,<br />

nachhaltige und kulturelle<br />

Projekte in unserer Region zu<br />

unterstützen, nicht eh schon<br />

fein genug! Die Sparkasse<br />

macht’s regelmäßig noch ein<br />

bisschen besser, nämlich bei<br />

der Verdopplungsaktion, bei<br />

der auf jede Einzelspende bis<br />

100 Euro nochmal dieselbe<br />

© Gerhard Illig, Stadt Nürnberg, Umweltamt<br />

Summe draufgelegt wird.<br />

Klaro, dass da die hauseigenen<br />

Roten Weihnachtsengel<br />

mitmachen wollen, und deswegen<br />

heißt’s am 14.12. um<br />

12 Uhr: Jede Spende zählt<br />

doppelt, bis der dieses Mal<br />

weihnachtswunderextravolle<br />

Spendentopf geleert ist. Eine<br />

Übersicht über die Aktion<br />

und vielen tollen unterstützenswerten<br />

Projekte findet<br />

ihr unter<br />

s-magazin.de


<strong>ELMA</strong> KUNUS<br />

91<br />

TEAMPLAYER GESUCHT<br />

Ehrenamtlich aktiv für Bildungsgerechtigkeit<br />

Bei dem Tandem-Projekt „Teamplay“<br />

zwischen je einer<br />

ehrenamtlichen Person und<br />

einem Kind oder Jugendlichen<br />

geht es um Hausaufgaben<br />

und Nachhilfe, aber vor<br />

allem um die Begleitung des<br />

Bildungswegs von bedürftigen<br />

Kindern. Die Corona-Krise hat<br />

ein Schlaglicht darauf geworfen,<br />

wie schnell für Kinder und<br />

Jugendliche die Bildungserfahrungen<br />

unterbrochen werden<br />

kann und die ausgeprägte<br />

Schere zwischen bildungsärmeren<br />

und bildungsreicheren<br />

Familien weiter aufgeht.<br />

Teamplay möchte diese Bildungsschere<br />

schließen. Die<br />

Stabsstelle hat bereits 56<br />

engagierte Ehrenamtliche an<br />

Kinder aus Grundschulen und<br />

Förderzentren sowie Kinder<br />

und Jugendliche aus Mittelschulen<br />

sowie Kinder aus Alleinerziehenden-<br />

Haushalten<br />

vermittelt. Für die zweite Runde<br />

werden jetzt weitere Ehrenamtliche<br />

gesucht – sehr gerne<br />

auch ältere Schülerinnen und<br />

Schüler aus weiterführenden<br />

Schulen, Studierende und<br />

junge Erwachsene mit digitalen<br />

Kenntnissen. Interessierte<br />

können sich melden bei der<br />

Stabsstelle Bürgerschaftliches<br />

Engagement im Sozialreferat<br />

der Stadt Nürnberg,<br />

0911/23123 44, engagiert@<br />

stadt.nuernberg.de<br />

nuernberg.de/internet/nuernberg_engagiert/familien.html<br />

ALTES HAUS!<br />

Cinecitta feiert 25. Geburtstag<br />

Abenteuerspielplatz, Knutschecke, Abhängort,<br />

Entspannungsstunden – seitdem Wolfram<br />

Weber entgegen aller Unkenrufe 1995 raumschiffgleich<br />

das Multiplexkino Cinecitta an<br />

den Gewerbemuseumsplatz in Nürnberg gepflanzt<br />

hat, sind wir darin groß und größer,<br />

manchmal vielleicht auch alt geworden. Ob<br />

auch neues Leben hier entstanden ist, entzieht<br />

sich unserer Kenntnis, fest steht: Durch<br />

die ungefähr 87 Kinosäle auf sieben Stockwerken<br />

weht stehts ein frischer Wind – und<br />

wenn er nur aus dem Dolby Atmos kommt,<br />

das uns die Ohren flattern lässt. Ob 1D, 2D<br />

oder vielleicht ja bald schon fünfdimensional<br />

– 40 000 000 (!) Besucher in 25 Jahren<br />

können nicht irren. Wir sagen: Glückwunsch,<br />

freuen uns auf Tacos und Popcorn und sehen<br />

uns vielleicht auch bald beim alten Onkel<br />

Meisengeige!<br />

cinecitta.de<br />

Anzeige<br />

Wir wünschen euch allen eine besinnliche<br />

Adventszeit, frohe Weihnachten, ein gutes<br />

neues Jahr und vor allem Gesundheit!<br />

Das Team des Kindermuseum Nürnberg<br />

und des Museum im Koffer:<br />

Anja, Annette, Annika, Dagmar, Danuta, Elke,<br />

Elisabeth, Ghazala, Jan, Johannes, Martina,<br />

Ramona, Reinhild und Walter<br />

www.kindermuseum-nuernberg.de


92 <strong>ELMA</strong> KUNUS<br />

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Anz. Familienban.de.qxp_Layout 1 11.10.20 18:13 Seite 1<br />

ICE ICE BABY!<br />

Die ersten 12 Geschichten<br />

der beliebten Zwillinge<br />

Hanni & Nanni im Originalton –<br />

jetzt erhältlich in einer tollen<br />

Nostalgiebox mit Poster,<br />

Interviews und Bildern.<br />

Nostalgiebox<br />

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Enid Blyton® and Enid Blyton’s signature are Registered Trademarks of Hodder & Stoughton Limited.<br />

Text and images copyright © 2020 Hodder & Stoughton Ltd. All rights reserved.<br />

ESSENZIELLE<br />

SEELENNAHRUNG<br />

Eistocklaufen am Ebensee –<br />

danke Post SV<br />

Die Älteren von uns können sich vielleicht<br />

noch erinnern an mehr oder<br />

minder elegantes Gleiten mit schmerzenden<br />

Füßen und glücklichen Wangen<br />

auf zugefrorenen Weihern – eher<br />

so ein Zufallsmoment, auf das weitestgehend<br />

verzichten muss, wer<br />

nicht Profi- oder Diskoschlittschuhlaufen<br />

mag. Der Post SV Nürnberg<br />

hat sich sein verdammt großes (der<br />

Sportverein gehört zu den 35 mitgliederstärksten<br />

Deutschlands) Herz gefasst<br />

und die Eismaschine angeworfen.<br />

Mit der soll’s planmäßig ab dem<br />

5. Dezember am Sportpark Ebensee<br />

(Ziegenstraße 110) proppere 350m²<br />

synthethische Eislauffläche geben –<br />

zum Eisstockschießen, an lustigen<br />

Laufhilfen festklammern, Fitnesstraining<br />

und eine kleine Stärkung<br />

einnehmen. Eintritt, Verleih, Service<br />

– an alles wird gedacht, auch an den<br />

kleinen Geldbeutel. Cool? Cool!<br />

post-sv.de<br />

Nürnberger Kindertheater sind weiter für euch da (wenn sie dürfen)<br />

Warum Nürnberg als „Kindertheaterhochburg“ gilt? Naja, zum<br />

Beispiel, weil wir hier die wundervollen bunten, behutsamen<br />

und kreativen, zärtlichlautleise und verrückten Häuser haben<br />

wie die Nürnberger Theaterhäuser Theater Mummpitz, Theater<br />

Pfütze, Gostner Hoftheater und Theater Salz+Pfeffer. Die<br />

machen Festival und Kulturrucksack (für arme Kinder), Puppen,<br />

Papier und Livemusik und unermüdlich immer wieder<br />

neue Stücke, mit denen sie euch auf neue Gedanken bringen<br />

– und wenn’s nur für ein Stündchen ist. „Dreigroschenopa“,<br />

„Hässlich“ oder „Das schönste Ei der Welt“ heißen nur drei<br />

der vielen wundervollen Produktionen, die die Ensembles für<br />

die kommende Spielzeit vorgestellt und dabei irre große Lust<br />

und Laune gemacht haben. Wir drücken die Daumen, dass ihr<br />

euch anschauen könnt, was die so vorbereitet haben. Wenn,<br />

dann findet ihr die Infos unter<br />

t-sup.de / theater-mummpitz.de / theater-pfuetze.de / gostner.de<br />

JUHU MIT JUMO!<br />

Bamberg freut sich über neues Fahrzeug<br />

für die mobile Jugendarbeit<br />

Ausflüge, Freizeiten, oder Zeltlager<br />

– seit 1999 verleiht die Kommunale<br />

Jugendarbeit der Stadt Bamberg<br />

einen 9-Sitzerbus für Zwecke der<br />

Kinder- und Jugendarbeit. Dass so<br />

ein Auto ganz schön was mitmacht,<br />

ist klar – und deswegen die Freude<br />

groß, dass künftig dank Rotary Clubs<br />

ein nagelneuer Bus durch Bamberg<br />

und Umgebung schippern kann. Wir<br />

freuen uns mit!<br />

stadt.bamberg.de/<br />

kommunale-jugendarbeit


Regionale Brotspezialität<br />

für die Weltbevölkerung<br />

Das Gründerehepaar Wilhelm und Sophie Mestemacher<br />

Von Gütersloh in die Welt<br />

150 Jahre Mestemacher: Was einst als Stadtbäcker begann, ist<br />

heute ein in über 80 Ländern vertretenes Unternehmen für<br />

Brotspezialitäten rund um den westfälischen Pumpernickel.<br />

Die Geschichte der Großbäckerei begann im Jahr der Deutschen<br />

Reichsgründung 1871. Wilhelm I. wurde im Spiegelsaal des Schlosses<br />

von Versailles gegen Ende des Deutsch-Französischen Krieges zum Deutschen<br />

Kaiser gekrönt. Und in Gütersloh richtete der Schuhmachermeister<br />

Johann Heinrich Mestemacher für seinen 20-jährigen Sohn und Bäckermeister<br />

Wilhelm eine Bäckerei ein.<br />

Von Mestemacher zu Detmers<br />

Nach mehr als 35 Jahren als Stadtbäcker gründete Wilhelm Mestemacher<br />

1910 eine Spezialbäckerei für Pumpernickel. Dazu bewogen hatten<br />

ihn die guten Marktchancen dieses Vollkornbrotes aus Roggenschrot,<br />

welches im 19. Jahrhundert auch über Westfalens Grenzen hinaus bekannt<br />

und in den städtischen Haushalten wohlhabender Familien zu einer Delikatesse<br />

geworden war. Weitere Käufergruppen konnte er bei den Anhängern<br />

der Lebensreformbewegung erwarten. Ende des 19. Jahrhunderts<br />

entstanden, kritisierte sie die negativen Folgen der Industrialisierung auf<br />

den Menschen und rief zur Rückkehr zu „natürlichen“ Lebensformen<br />

auf. Dazu gehörte auch eine vollwertige Kost. 1985 ging die Mestemacher<br />

GmbH in die Hände der Bäckerfamilie Detmers über, deren Ursprung<br />

1904 in Bielefeld-Jöllenbeck zu finden ist.<br />

Ökologisch und sozial engagiert<br />

Als erster Hersteller von verpackten Vollkornbroten aus kontrolliert biologischem<br />

Anbau fördert das Unternehmen die Existenz und das betriebliche<br />

Wachstum von Öko-Landwirtinnen und Öko-Landwirten. Seit der<br />

ersten Erzeugung im Gütersloher Backbetrieb mit hauseigener Großmühle<br />

sind jährlich neue delikate Geschmacksrichtungen entwickelt worden.<br />

Mestemacher tritt in Deutschland seit vielen Jahren als Akteur in<br />

Erscheinung, der sich mit einer Vielzahl von sozialen Projekten für die<br />

Gleichstellung von Frau und Mann in der Gesellschaft und die Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie nach skandinavischem Vorbild einsetzt.<br />

So werden jedes Jahr mehrere Preise vergeben, zum Beispiel an die<br />

„Managerin des Jahres“ und den „Spitzenvater des Jahres“. All diese<br />

Aktivitäten wirken zusammen und verstärken die Wahrnehmung von<br />

Mestemacher bei relevanten Kundengruppen und beflügeln nicht zuletzt<br />

die Steigerung von Umsatz und Marktanteil.


94 <strong>ELMA</strong> KUNUS<br />

Anzeige<br />

KIQ-ONLINE<br />

I AM NOT YOUR PUSSY!<br />

Pinkstinks und BMFSFJ machen Schule gegen Sexismus<br />

Wofür brauchen wir Gendermedizin?<br />

Warum rasieren wir Körperhaare?<br />

Wieso heißt Scheide eigentlich<br />

jetzt Vulva? Und hat jeder Penis<br />

eine Lizenz zum Wildpinkeln? Seit<br />

Juli 2019 fördert das Bundesfrauenministerium<br />

die Schule gegen<br />

Sexismus (SGS), die von der Organisation<br />

Pinkstinks e.V. umgesetzt<br />

wird. Die SGS ist ein Bildungsangebot<br />

und eine Plattform, um Diskussionen<br />

über Sexismus, Gender<br />

und sexistische Diskriminierung zu<br />

fördern. Sie richtet sich an Kinder<br />

und Jugendliche sowie Erwachsene.<br />

Mit Videos und ergänzenden<br />

Texten, die leicht verständlich über<br />

Gender-Themen aufklären, soll<br />

auch über sexistische Einstellungsmuster<br />

aufgeklärt werden. Ganz<br />

neu: das Poster-3er-Set zu Geschlechterstereotypen.<br />

Für 5 Euro<br />

gibt es comicstylish Aufklärung wie<br />

„My dress is not a yes!“ und „I am<br />

not your pussy!“ zum an die Wand<br />

hängen in A1.<br />

pinkstinks.de/schule-gegen-sexismus<br />

Fürther Jugendberatungsstelle<br />

geht ans Netz<br />

Persönliche Beratung bei Problemen<br />

– schwierig mit diesem Covid-19. Die<br />

Jugendberatungsstelle des Fürther<br />

ELAN geht mit der Zeit und erweitert<br />

ihr Angebot auf Mail- und Chatberatung:<br />

niedrigschwellig, örtlich ungebunden<br />

und auf Wunsch anonym gibt<br />

es hier Hilfe beim Einstieg ins Berufsleben,<br />

bei schwierigen Lebenslagen<br />

oder Perspektiven für die Zukunft.<br />

Wo? Hier:<br />

kiq-onlineberatung.de<br />

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<strong>ELMA</strong> KUNUS<br />

95<br />

GO DIGITAL, BABY!<br />

Startup setzt auf<br />

Geburtstagvorbereitung 3.0<br />

Lernvideos, Mitmach-Übungen und<br />

persönliche Beratung – seit einem<br />

Jahr bietet viMUM aus vom Ammersee<br />

aus ein umfangreiches Expertennetzwerk<br />

aus Hebammen, Gynäkologen<br />

und allerlei Fachspezialisten, um<br />

werdende Mütter und Väter optimal<br />

online aufs neue Leben vorzubereiten<br />

– eine Idee, die unversehens noch viel<br />

zeitgemäßer ist als ursprünglich gedacht.<br />

Das findet beispielsweise auch<br />

die BKK – und hat sogleich ganz offiziell<br />

eine Kooperation begonnen.<br />

vimum.com<br />

URURGROßELTERN, PLASTIK UND<br />

BRANDHEIßE EXPERIMENTE<br />

Kindermuseum trotz(t) Corona (hoffentlich)<br />

Dass auch hier alles unsicher ist, müssen wir nicht extra betonen, gehen aber<br />

vom Besten aus. Und das bedeutet: Tolle Dauer- und pfiffige Sonderausstellungen<br />

machen euch den dunklen Winter bunt. In der Ausstellung „Alltag der Ururgroßeltern“<br />

dreht sich alles um die Fragen: Wie war es damals? Wie war der Alltag vor<br />

120 Jahren? In der Ausstellung „Schatzkammer Erde“ können kleine und große<br />

Besucher in die Naturkreisläufe der Erde eintauchen. Mitmachaktivitäten rund um<br />

die Tierwelt der Erde und im tropischen Regenwald, in der Recyclingstation und<br />

vieles mehr. Dazu gibt es jeden Samstag, Sonntag, Feiertag + Ferienwochentag<br />

Sondersachen und Aktivitäten. Im Dezember: Traditionell & trendig - Kreative<br />

Weihnachtswerkstatt mit DIY-Stationen im ganzen Haus und Feuer & Flamme:<br />

Brandheiße Experimente, im Januar kommt noch „Plastik überall? Mitmach-Stationen<br />

und DIY“ dazu. Toi toi toi!<br />

kindermuseum-nuernberg.de<br />

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Hochreines hydrolysiertes<br />

Kollagen mit Beautykomplex<br />

aus Hyaluronsäure, Gojibeere,<br />

Grüntee-Extrakt, D-Biotin,<br />

Selen, Zink und den<br />

Vitaminen B2, B3 und C.<br />

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100% vegan<br />

Kollagen aus<br />

Weidehaltung<br />

gluten- und<br />

laktosefrei<br />

Ohne künstliche<br />

Zusätze


96 <strong>ELMA</strong> KUNUS<br />

KUNST<br />

KOCHEN –<br />

ESSEN –<br />

WISSEN<br />

Preis für leckere Projekte<br />

Die Stadt Nürnberg vergibt in Kooperation<br />

mit ebl-naturkost zum achten Mal<br />

den Preis „Kochen-Essen-Wissen“. Bewerben<br />

können sich bis Dienstag, 15.<br />

Dezember 2020, Einrichtungen mit<br />

Kindergartenkindern im Alter von 3 bis<br />

6 Jahren, mit Hortkindern im Alter von<br />

6 bis 10 Jahren, mit Aktivspielplatzkindern<br />

im Alter von 6 bis 14 Jahren,<br />

Kinder- und Jugendhausbesucherinnen<br />

und -besucher im Alter von 10 bis 14<br />

Jahren sowie Schulen mit gebundener<br />

Ganztagsbetreuung. Mit ihren Projektideen<br />

können sich Einrichtungen und<br />

Schulen um einen der mit je 1500 Euro<br />

dotierten Preise bewerben. Dabei sollten<br />

Aspekte gesunder, nachhaltiger<br />

und regionaler Ernährung im Mittelpunkt<br />

stehen.<br />

nuernberg.de/internet/<br />

nuernberg_engagiert/<br />

kochenessenwissen.html<br />

MIT SCHWUNG<br />

AUS EINEM<br />

SCHWEREN JAHR<br />

Kulturforum Fürth mit buntem<br />

Dezemberprogramm<br />

Im vergangenen Jahr verstarb mit Gudrun<br />

Pausewang eine der renommiertesten<br />

Kind- und Jugendbuchautorinnen<br />

– hinterlassen hat sie ein fantastisches<br />

Werk, zu dem auch „Hinterm Haus<br />

der Wassermann“ zählt, das das Stadttheater<br />

Fürth als „Zusammenspiel aus<br />

Schauspiel, Tanz, Figurentheater, Gebärdensprache<br />

und Livemusik“ für<br />

Gehörlose und Hörende ab 4 Jahren<br />

inszeniert und neben zahlreichen Konzerten,<br />

Lesungen oder Stücken auf die<br />

Winterbühne bringt. Termine und weitere<br />

Programmpunkte unter<br />

kulturforum.fuerth.de<br />

FÜR<br />

KLIMA<br />

Wettbewerb „art4climate“ sucht<br />

Visionäre ab 3 Jahren<br />

Im November 2021 findet in Nürnbergs<br />

schottischer Partnerstadt Glasgow<br />

die 26. Welt-Klimakonferenz statt.<br />

Ihr, grau? Nee: bunt soll’s werden, und<br />

dafür brauchen das Amt für Internationale<br />

Beziehungen und Parents4Future<br />

eure Hilfe, nämlich Bürgerinnen und<br />

Bürger ab drei Jahren, die Visionen<br />

und Ideen zu gelingendem Umweltund<br />

Klimaschutz in der Stadt und<br />

Umgebung auf verschiedene künstlerische<br />

Weise umsetzen wollen. Ob<br />

Einzel- oder Gruppenarbeit, Bilder,<br />

Skulpturen, Gedichte oder Klangkunst<br />

– alles ist erlaubt, muss sich aber mit<br />

Umwelt, Klima und Naturschutz auseinandersetzen<br />

und bis 15. März 2021<br />

eingereicht sein.<br />

art4climate.nuernberg4future.de<br />

HERZENS-<br />

ANGELEGENHEIT<br />

Bayern fördert Kinderwunschbehandlungen<br />

„Jedes Kind ist etwas Großartiges und ein Gewinn für unsere<br />

Gesellschaft“, sagt Bayerns Familienministerin Carolina<br />

Trautner. „Viele Menschen erleben in ihren jungen Familien<br />

die neue Elternrolle als Bereicherung. Gleichzeitig kann ein<br />

unerfüllter Kinderwunsch für viele Paare eine starke Belastung<br />

werden.“ Und weil glückliche Bayern gute Bayern<br />

sind, gibt es zumindest hier ab sofort finanzielle Unterstützung:<br />

Mit dreimal bis zu 900 Euro will der Freistaat die<br />

Kinderwunschbehandlung bezuschussen. Wird eine vierte<br />

Behandlung notwendig, soll auf 1800 Euro verdoppelt werden.<br />

Wermutstropfen: Das Angebot gilt – hallo Bayern – nur<br />

für heterosexuelle Paare. Komm schon!<br />

informationsportal-kinderwunsch.de


<strong>ELMA</strong> KUNUS<br />

97<br />

unsere leidenschaft<br />

emotionen auf papier<br />

www.pruskil.de


98 <strong>ELMA</strong><br />

#SUPPORTYOURLOCALS<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER / GESCHÄFTSFÜHRER<br />

ANDREAS FIEK & PHILIPP SCHMITT<br />

<strong>ELMA</strong> ERSCHEINT IM LIVIN MEDIA GMBH VERLAG<br />

PIRMASENSER STR. 14, 90469 NÜRNBERG<br />

TEL.: 0911 / 480 88 88<br />

E-MAIL: INFO@EL-MAGAZIN.DE<br />

SITZ DER GESELLSCHAFT:<br />

AMTSGERICHT NÜRNBERG, HRB 36876<br />

CHEFREDAKTION UND REDAKTIONSLEITUNG<br />

KATHARINA WASMEIER, REDAKTION@EL-MAGAZIN.DE<br />

ART DIRECTOR<br />

MARKUS SCHWANDNER<br />

FREIE MITARBEIT AN DIESER AUSGABE<br />

SIMONE BLASS, VIOLA DE GEARE,<br />

DAVID HÄUSER, TOBIAS KÜHNLEIN,<br />

BARBARA LAGER, MANUELA PRILL,<br />

DORIS REINECKE, ASTRID SCHMITT,<br />

SARAH SEEWALD, KERSTIN SMIRR<br />

LEKTORAT<br />

MICHAEL SENN<br />

SCHÖNE WEIHNACHTEN<br />

UND EIN GUTES NEUES JAHR<br />

EL-MAGAZIN.DE<br />

TITELFOTO<br />

NORMAN SCHULZ;<br />

ARTWORK: MARKUS SCHWANDNER<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

PHILIPP SCHMITT, VERANSTALTUNG@EL-MAGAZIN.DE<br />

DRUCK<br />

DRUCK PRUSKIL GMBH BUCH- UND OFFSETDRUCK,<br />

CARL-BENZ-RING 9, 85080 GAIMERSHEIM<br />

VERANTWORTLICH FÜR DEN<br />

REDAKTIONELLEN INHALT<br />

KATHARINA WASMEIER<br />

PIRMASENSER STR. 14, 90469 NÜRNBERG<br />

VERANTWORTLICH FÜR ANZEIGEN<br />

ANDREAS FIEK & PHILIPP SCHMITT<br />

LIVIN MEDIA GMBH, PIRMASENSER STR. 14,<br />

90469 NÜRNBERG, ANZEIGEN@EL-MAGAZIN.DE<br />

JAHRESABO<br />

24 EURO FÜR 6 AUSGABEN, TEL.: 0911 / 480 88 88<br />

ERSCHEINUNGSWEISE: 2-MONATLICH<br />

AUFLAGE 25.000<br />

ALLGEMEIN: FÜR EINGESANDTE BILDER, MANUS-<br />

KRIPTE, ARTIKEL, FOTOS UND WAREN WIRD KEINE<br />

HAFTUNG ÜBERNOMMEN. URHEBERRECHTE FÜR VOM<br />

VERLAG ERSTELLTE TEXTE, BILDER, LOGOS, ANZEIGEN<br />

UND NAMEN BLEIBEN BEIM VERLAG. FÜR IRRTÜMER<br />

UND DRUCKFEHLER ÜBERNIMMT DER VERLAG KEINE<br />

HAFTUNG.<br />

<strong>ELMA</strong>.MAGAZIN<br />

el-magazin.de


Die schönen Dinge des Lebens.<br />

Fashion und Lifestyle Shopping seit 1881.<br />

Breuninger Nürnberg Karolinenstraße 34

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