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m80 Jugendmagazin Dez20

Das kultige Jugendmagazin in Oberbayern. Das Magazin auf Augenhöhe - hier schreiben Jugendliche für Jugendliche

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s6-16_<strong>m80</strong>_12.20_Schülerred_<strong>m80</strong> 03.12.2020 11:46 Seite 10<br />

SOZIALKUNDE<br />

<br />

<br />

Pilotprojekt B2together berät Jugendliche bei Sorgen und Problemen im Netz<br />

Anonym und ohne Möglichkeit der<br />

Rückverfolgung: B2gether ist eine<br />

Onlineberatungsplattform, auf der<br />

Jugendliche zwischen 16 und 25<br />

Jahren aus Freiburg sowie den<br />

Landkreisen Emmendingen und<br />

Breisgau-Hochschwarzwald ihre<br />

Sorgen und Probleme äußern<br />

können und Hilfe durch ausgebildete<br />

Berater bekommen. Alles unter<br />

dem Schutzmantel der Anonymität.<br />

So bleibt die Hemmschwelle niedrig<br />

und die Variation der Themen breit.<br />

Ratgeber: Jugendliche können sich mit Problemen an B2gether wenden.<br />

10<br />

<strong>m80</strong> // 12.20<br />

Text // Liliane Herzberg<br />

Fotos // Christiane Nübel,<br />

iStock.com / Katarzyna Bialasiewicz<br />

Im Juli 2020 ist B2gether ein Jahr alt geworden.<br />

„Wir dachten anfangs, wir wären gescheitert,<br />

weil es nicht so richtig anläuft“, berichtet<br />

Christiane Nübel, Projektkoordinatorin und<br />

Beraterin über das Projekt, das sich noch im<br />

Aufbau befi ndet. „Mittlerweile wissen wir aber,<br />

dass es sogar echt gut läuft.“<br />

Wie die Berater sind auch die Ratsuchenden<br />

in ihrer Anonymität streng geschützt. Es gibt<br />

fünf – weibliche oder männliche – Berater, alle<br />

haben ein abgeschlossenes Masterstudium und<br />

eine Weiterbildung für die Onlineberatung.<br />

Finanziert wird die Plattform durch Aktion<br />

Mensch, durchgeführt von In Via, dem katholischen<br />

Verband für Mädchen- und Frauenarbeit<br />

in der Erzdiözese Freiburg. Die Idee dahinter:<br />

Jugendliche dort abholen, wo sie sich hervortrauen<br />

– im Online-Bereich.<br />

„Wir wollen jungen Menschen, die nicht so<br />

viel Kontakt zu anderen haben, die Möglichkeit<br />

bieten, zum Beispiel über den B2-Treff oder eine<br />

Face-to-face-Beratung in die reale Interaktion mit<br />

anderen zu treten“, sagt Nübel. Der erste Treff<br />

wurde im August 2019 angeboten, wann der<br />

nächste stattfi ndet, ist unklar, bisher mache ihnen<br />

Corona einen Strich durch die Rechnung.<br />

Die Ratsuchenden sind in ihrer Anonymität<br />

ebenfalls streng geschützt. Die Jugendlichen<br />

können zwischen einem Mailkontakt, einem<br />

Chat mit einem Berater oder einem Gruppenchat<br />

zum Austausch mit anderen wählen.<br />

Jeweils nur unter Angabe des Wohnorts und<br />

ungefähren Alters. „Die IP-Adressen werden von<br />

uns nicht nachverfolgt, auch wenn schwierige<br />

Beratungsthemen wie Suizidalität auftreten“,<br />

erklärt die 32-Jährige. Sonst herrsche oft<br />

Hemmung, sich Hilfe zu holen.<br />

Die Themen, die von den Jugendlichen<br />

angesprochen werden, sind bunt gemischt.<br />

„Das reicht von fehlender Zukunftsperspektive<br />

über Gewalterfahrungen bis hin zu psychischen<br />

Belastungen“, so die Projektkoordinatorin. Eine<br />

Person hätte sich etwa Sorgen um ihr Essverhalten<br />

gemacht, ein Kollege hätte einen Fall<br />

bearbeitet, bei dem erst im Laufe eines längeren<br />

Kontakts herausgekommen sei, dass es sich bei<br />

dem Problem um Gewalt in der Familie handle.<br />

„Es braucht viel Mut, darüber zu sprechen.

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