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Leichtathletik INFORMationen 02/2010

Inhalt: Schwerpunkt: Talentförderung, Training und Schule, Journalist und Athlet, Aus dem Vereinsleben, FREUNDE-Kalender 2011, VEL-Treff en in Regensburg

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Heft 2/<strong>2010</strong> <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong><br />

14<br />

Eine Reise nach Kenia<br />

Robert Hartmann, über viele Jahre anerkannter Fachjournalist der <strong>Leichtathletik</strong> und FREUNDE-<br />

Mitglied, gilt als der Kenner der Läuferszene in Kenia; in seinem folgenden Beitrag erkennen wir<br />

seine Zuneigung zu Land und Leuten.<br />

Auf dieser großen, weiten Welt gibt es einen gesegneten kleinen<br />

Flecken, an dem die Luft ein besonderes, eigentümliches<br />

Aroma verströmt. Dieser Flecken liegt im ostafrikanischen Kenia.<br />

Wer von der Hauptstadt Nairobi in Richtung Nordwesten<br />

über 300 km weit fährt, landet in der Provinzstadt Eldoret. Sie<br />

soll geschätzte 300.000 Einwohner haben. Wer auf der sehr<br />

gut ausgebauten Straße mit einem Matatu, einem Überlandtaxi,<br />

fährt, benötigt dahin etwa fünf Stunden. Oder man fliegt,<br />

und der Hüpfer über das Rift Valley, den Grabenbruch, dauert<br />

nur gut dreißig Minuten.<br />

Der Besucher erreicht hier am Äquator das Gebiet des Volkes<br />

der Kalenjin, der so genannten „Läufervölker“. Diese früheren<br />

Nomaden heißen Nilohamiten, weil sie vor langer Zeit vom Nil<br />

in Richtung Süden wanderten. Sie sind nur drei Millionen Menschen,<br />

die aber auf den Laufstrecken von 800 m bis Marathon<br />

in den Weltranglisten der besten Zehn die Hälfte der Rangliste<br />

einnehmen. Auf die Landkarte des internationalen Sports<br />

setzten sie sich mit einem Paukenschlag bei den Olympischen<br />

Spielen 1968 in Mexico-City. Damals sammelten sie nicht weniger<br />

als acht Medaillen, davon drei aus Gold.<br />

Mein Vater und ich als junger Sportjournalist organisierten bereits<br />

im Jahre 1969 zwei Sportfeste in Fulda und in Münster mit<br />

den „Wunderläufern“ als Mittelpunkt. Daraus entstanden in einer<br />

gemeinsamen Woche erste Freundschaften. Vor 15 Jahren<br />

organisierte ich eine Reise nach Kenia, damit diese Reisegruppe<br />

Land, Leute und Läufer kennen lernen konnte. Ein paar<br />

FREUNDE waren auch dabei. Mittlerweile habe ich mir meinen<br />

langjährigen Wunsch erfüllt und Anfang des Jahrtausends<br />

ein Haus auf der Kazi-Mingi-Farm von Kipchoge Keino bauen<br />

lassen. Kip ist die Lauflegende seines Landes, er gewann in Mexico<br />

Gold über 1.500 m und Silber über 5.000 m. Vier Jahre später<br />

in München holte er Gold auf der 3.000-m- Hindernisstrecke<br />

und Silber über 1.500 m.<br />

Eldoret und Kazi Mingi sollen jetzt der Zielpunkt einer neuen<br />

Reise sein. Über jene Premiere vor 15 Jahren sagte erst vor kurzem<br />

Henner Miserski, Vater der späteren Biathlon-Olympiasiegerin<br />

Anke, es sei die schönste und nachhaltigste Sportreise<br />

seines Lebens gewesen.<br />

Als Reisetermin empfehle ich den kommenden Dezember,<br />

Dauer etwa 14 Tage, eine kürzere Reisezeit ist nicht zu empfehlen.<br />

Zu dieser Zeit herrscht schon die Dry Season (die trockene<br />

Jahreszeit). Keinos Farm liegt genau in 2.<strong>02</strong>0 m Höhe.<br />

Wir sprechen vom besten Klima der Welt. Es wird nicht heißer<br />

als 25 Grad Celsius und nicht kühler als 10 bis 12 Grad. Wer<br />

nichts von den hohen Aidsraten in den afrikanischen Ländern<br />

weiß, glaubt, im Hochland um Eldoret endlich den Garten<br />

Eden gefunden zu haben.<br />

Ich möchte die Reiseschwerpunkte in zwei Teile gliedern: in den<br />

sportfachlichen und in den touristischen Teil. Wir werden einige<br />

bekannte ehemalige Läufer kennen lernen, in erster Linie Kip<br />

Keino. In Eldoret leben Moses Kiptanui, der erste Hindernisläufer<br />

unter acht Minuten, Patrick Sang, Olympiasieger und WM-Zweiter<br />

über die Hindernisse, Yobes Ondieki, der erste 10.000-m-Läufer<br />

unter 27 Minuten, Daniel Komen, der seit schon zehn Jahren<br />

die 3.000-m-Weltrekorde im Freien und in der Halle hält. Mit ihnen<br />

treffe ich mich regelmäßig seit Jahren, und ein neuerliches<br />

Treffen während unserer Reise ist sehr wahrscheinlich.<br />

Wettkampf auf Naturrasen, Kunststoffpisten existieren nicht!<br />

Daneben fahren wir zum 160 km entfernten Nationalpark Lake<br />

Nakuru, der zwei Autostunden entfernt liegt, und zu den mit

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