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Leichtathletik INFORMationen 04/2012

Inhalt: Höhepunkte des Leichtathletikjahres 2012 im Bild + Wahl der Athleten des Jahres + Nachlese zu den Olympischen Spielen + Zum 100. Geburtstag von Toni Nett

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Heft 4/<strong>2012</strong> <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 14<br />

Die Nachlese der Olympischen<br />

Spiele von London<br />

Dank Internet und E-Mail ist es inzwischen durchaus üblich geworden, dass Freunde der <strong>Leichtathletik</strong><br />

untereinander ihre persönlichen Bewertungen von wichtigen Wettkämpfen austauschen.<br />

Unser Statistik-Fachmann Stefan Hirschter zieht seit Jahrzehnten seine Bilanz.<br />

Als erste Stadt durfte Europas Finanzmetropole London nach<br />

1908 (White City) und 1948 (Wembley) zum dritten Mal OS<br />

ausrichten. Nach dem Debakel durch den Entzug der LA-WM<br />

2005 (Mängel bei der Finanzierung und Fertigstellung eines<br />

neuen Stadions), konstruierte man im Rekordtempo einen<br />

gigantischen Olympiapark in Stadtteil Stratford. Im Mittelpunkt<br />

steht das Olympiastadion, dessen Nachnutzung durch<br />

die Vergabe des LA-WM 2017 und sehr wahrscheinlich schon<br />

ab 2013 durch die Ausrichtung des Diamond League Meetings<br />

(bisher im Crystal Palace) gesichert scheint. Die wie immer<br />

im Vorfeld prognostizierte Skepsis und Hysterie hinsichtlich<br />

der Sicherheit („Totalüberwachung“), ausufernde Kosten und<br />

Chaos im Transportwesen, lösten sich in Luft auf. Hinsichtlich<br />

der horrenden Eintrittspreise hat sich sicherlich jeder seine<br />

eigene Meinung gebildet.<br />

Die Nationenwertung im Vergleich:<br />

OS WM WM OS OS<br />

<strong>2012</strong> 2011 2009 2008 20<strong>04</strong><br />

1. USA 3<strong>04</strong> 251 230 207 233,5<br />

2. RUS 178,5 200,5 153,5 200 192<br />

3. KEN 112 174 120 136 67<br />

4. JAM 107 101 136 120 78<br />

5. GER 94 83 102 43,5 45<br />

6. ETH 90 66 88 76 72<br />

7. GBR 83,5 70 80 72 69,5<br />

8. CHN 73 60,5 50 39 31<br />

9. UKR 47 33 29 50 47,5<br />

10. FRA 39 45 39,5 37 23,5<br />

11. TRI 35 16 32 18 2<br />

Die LA-Wettbewerbe der 30. Olympischen Spiele waren ein<br />

Fest an Weltklasseleistungen. Es gab vier Weltrekorde:<br />

David Rudisha/KEN über 800 m in 1:40,91,<br />

bei den 4 x 100 m-Staffeln der Männer (Jamaika mit 36,84)<br />

und Frauen (USA mit 40,82, sagenhafte 0,55 sec. unter dem<br />

alten WR der DDR vom Weltcup in Canberra 1985),<br />

Yelena Lashmanova /RUS mit 1:25:02 im 20 km Gehen.<br />

In der Nationenwertung (8 Pkt. für Platz 1, 1 Pkt. für Platz 8) hat<br />

sich gegenüber der letzten WM 2011 relativ wenig verändert.<br />

Die USA bauten ihre Spitzenposition gegenüber Russland<br />

noch einmal erheblich aus. Die deutsche Mannschaft festigte<br />

ihren 5. Platz von der WM 2009 und 2011 und tilgte damit<br />

die Blamage von Athen 20<strong>04</strong> und Peking 2008. Mit Robert<br />

Harting (Diskus) holte man auch wieder den ersten Olympiasieg<br />

seit Nils Schumann (800 m in 2000) und Heike Drechsler<br />

(Weit, ebenfalls 2000). Mit insgesamt 8 Medaillen und dem<br />

höchsten Wert seit 1992 übertraf man auch den Gastgeber<br />

GBR (6 Medaillen), der jedoch u. a. mit 4 x Gold sein bestes<br />

Ergebnis seit Tokio 1964 und Moskau 1980 erzielte. China<br />

steigerte sich mit 73 Pkt. gewaltig gegenüber ihrer Heimolympiade<br />

2008 (39 Pkt.). Der große Verlierer war Weißrussland).<br />

Polen und Spanien (ohne Medaille!) erlitten ebenfalls<br />

erhebliche Verluste.<br />

Usain Bolt stieß mit 3-mal Gold (insg. 6) an die 4. Stelle der<br />

ewigen Bestenliste mit den meisten Goldmedaillen nach Ray<br />

Ewry (10, 1900-1908), Paavo Nurmi (9, 1920-1928) und Carl<br />

Lewis (9, 1984-1996). Bei den Frauen zogen Allyson Felix/USA<br />

und Sanya Richards-Ross/USA mit 4-mal Gold gleich mit Fanny<br />

Blankers-Koen/NED (1948), Betty Cuthbert/AUS (1956+1964),<br />

Bärbel Wöckel-Eckert/DDR (1976-1980) und Evelyn Ashford/<br />

USA (1984-1992). Keiner Frau gelang es bisher, 3-mal hintereinander<br />

in derselben Einzeldisziplin Olympiasiegerin zu<br />

werden. In London scheiterten daran Veronica Campbell-<br />

Brown/JAM über 200 m (4.) und Yelena Isinbayeva/RUS im<br />

Stabhochsprung (3.). Bei den Männern steht der Rekord<br />

sogar bei 4 Olympiasiegen hintereinander von Al Oerter/USA<br />

(Diskus, 1956-1968) und Carl Lewis/USA (Weitsprung, 1984-<br />

1996). Nachfolgend Raritäten aus den Einzeldisziplinen:<br />

Sprint der Männer: Im hochkarätigen Finale siegte Bolt<br />

souverän mit dem olympischen Rekord von 9,63 (2. beste<br />

Zeit aller Zeiten) vor Blake in 9,75 (=PB) und Gatlin in 9,79<br />

(PB). Tyson Gay verfehlte Bronze mit 9,80 um 1/100 sec. Mit 3<br />

Männern unter 9,80, 7 unter 10,00 (bisheriger Rekord: 6) sowie<br />

den besten Zeiten jeweils für die Plätze 3-7 war es das mit Abstand<br />

beste 100 m Rennen aller Zeiten. Usain Bolt wiederholte<br />

mit seinem Sieg über 200 m in 19,32 seinen dreifachen Titelgewinn<br />

von Peking 2008 und der WM 2009 in Berlin. Er lief

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