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Leichtathletik INFORMationen 04/2012

Inhalt: Höhepunkte des Leichtathletikjahres 2012 im Bild + Wahl der Athleten des Jahres + Nachlese zu den Olympischen Spielen + Zum 100. Geburtstag von Toni Nett

Inhalt: Höhepunkte des Leichtathletikjahres 2012 im Bild + Wahl der Athleten des Jahres + Nachlese zu den Olympischen Spielen + Zum 100. Geburtstag von Toni Nett

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<strong>Leichtathletik</strong><br />

<strong>INFORMationen</strong><br />

Heft 4/<strong>2012</strong><br />

Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> und Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten<br />

+ Höhepunkte des<br />

<strong>Leichtathletik</strong>jahres <strong>2012</strong> im Bild<br />

+ Wahl der Athleten des Jahres<br />

+ Nachlese zu den Olympischen Spielen<br />

+ Zum 100. Geburtstag von Toni Nett


Heft 4/<strong>2012</strong> <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 2<br />

Liebe Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>,<br />

liebe <strong>Leichtathletik</strong>freunde,<br />

Die optischen Glanzlichter dieser Ausgabe<br />

haben wir der Fotografin Iris Hensel zu verdanken,<br />

die seit Jahren nicht nur <strong>Leichtathletik</strong>-Großereignisse<br />

mit ihrer Kamera<br />

einfängt, sondern auch regelmäßig Jugend-<br />

Meisterschaften besucht. Ihr obiges Portrait<br />

ist von Kathrin Buder „anfangs einer Veranstaltung“<br />

aufgenommen worden – „bevor<br />

der Lack ab ist“, denn sie übt einen Knochenjob<br />

aus – wenn auch einen sehr schönen.<br />

Willkommen als neue Mitglieder!<br />

Petra Bous (Essen), Ernst Huhnen (Mönchengladbach),<br />

Lars Renther (Greifswald),<br />

Fabienne Kohlmann (Karlstadt-Gambach),<br />

Heinz Keck (Osnabrück), Dr. Hartmann Knorr<br />

(Rosengarten), Hartmut Lange (Wuppertal)<br />

Für Spenden danken wir herzlich!<br />

Sepp Anthofer, Peter Busse, Uwe Bielinski<br />

und Erik von Davidson<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Förderverein „Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>“ e.V.<br />

Geschäftsstelle:<br />

Auf der Leiten 8, 82377 Penzberg<br />

Telefon und Fax: (08856) 910815<br />

E-mail: Freunde.der.<strong>Leichtathletik</strong>@<br />

t-online.de<br />

Internet: www.fdlsport.de<br />

Bankverbindungen:<br />

Raiffeisenbank, Kto-Nr. 52 000<br />

(BLZ 701 693 31)<br />

Redaktion (V.i.S.d.P.):<br />

Peter Busse, Dr.-Gemmert-Straße 24,<br />

40882 Ratingen<br />

Telefon: (02102) 83985<br />

E-mail: busse-ratingen@t-online.de<br />

Erscheint viermal jährlich, jeweils zum<br />

Quartalsende. Für Beiträge, die mit Namen<br />

oder Initialen gekennzeichnet sind, ist der<br />

Verfasser verantwortlich.<br />

Gesamtherstellung:<br />

jva druck+medien<br />

Möhlendyck 50, 47608 Geldern<br />

Telefon: 02831 88797-10<br />

E-mail: druckerei@jva-druckmedien.de<br />

Internet: www.jva-geldern.nrw.de<br />

Titelseite:<br />

Robert Harting nach seinem Sieg bei den<br />

Olympischen Spielen in London. Bereits 2001<br />

wurde er Vize-Jugendweltmeister; aus diesem<br />

Jahr stammt auch das kleine Foto.<br />

Titelfotos: Iris Hensel<br />

ich war so leichtsinnig, mich schließlich noch in die Arbeit derjenigen einbinden<br />

zu lassen, die einen Band zum 50. Geburtstag der „Freunde der<br />

<strong>Leichtathletik</strong>“ herausbringen wollten. Meine Aufgabe sollte die Druckumsetzung<br />

sein. Eigentlich war ich da nämlich hinsichtlich einer „Festschrift“<br />

eher skeptisch, zudem mit der Redaktion unserer Zeitschrift und den damit<br />

verbundenen Aufgaben so beschäftigt, dass ich mich inzwischen sogar mit<br />

meinem Rentnerdasein abgefunden habe.<br />

Jetzt wühle ich also in alten Alben, studiere vergilbte Zeitungsartikel und<br />

Veranstaltungsprogramme, scanne alte schwarz-weiß Fotos, texte und verbringe<br />

meine Nächte mit Recherchen im Internet. Da gibt man dann den<br />

Namen eines alten FREUNDE-Mitglieds ein und hofft, dort etwas über ihn zu<br />

erfahren. Jürgen Illig zum Beispiel, vor Jahrzehnten offenbar Weltreisender<br />

in Sachen <strong>Leichtathletik</strong> und begeisterter Besucher der berühmten Bälle der<br />

<strong>Leichtathletik</strong>, die damals von den FREUNDEN organisiert wurden, taucht auf<br />

allen Teilnehmerlisten auf.<br />

Und siehe da, ich werde fündig. Ich ziehe, tief im Schreibtischsessel vor dem<br />

Bildschirm versunken, meinen Hut. Im Internet ist nämlich der Organisationsplan<br />

des TSV 1886 Kandel für das 27. Regionale Schülersportfest im<br />

Bienwaldstadion eingestellt. Das fand am 16. Juni <strong>2012</strong> statt und Stadionsprecher<br />

war Jürgen Illig, Jahrgang 1937. Im Organisationsplan, der stolze<br />

4 Seiten Umfang hat, sind außer ihm noch über 100 Helfer aufgelistet, um<br />

das Schülersportfest erfolgreich durchführen zu können. Vom Läuferdienst<br />

über die Waffelbäckerin bis zum Schreiber an der 4. Weitsprunganlage.<br />

Bewundernswert, dass es seinem Verein gelingt, so viele freiwillige Helfer zu<br />

mobilisieren und wo Jürgen mit 75 mittendrin ist. Was wäre die <strong>Leichtathletik</strong><br />

ohne diese ehrenamtlichen <strong>Leichtathletik</strong>-Verrückten. Die an ihren Wochenenden<br />

nichts Besseres zu tun haben als sich Sand aus der Weitsprunggrube in<br />

die Schuhe rieseln zu lassen, Schlagbällen hinterher zu laufen oder stundenlang<br />

Kaffee zu kochen. Das sind alles wahre Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>! (Von<br />

den Trainern war noch gar nicht die Rede – vielleicht schreibt ja jetzt endlich<br />

einer mal was). Angesichts dieses Engagements werde ich jedenfalls mein<br />

Stöhnen umgehend auf ein gesundes Minimum reduzieren …<br />

Und Jürgen Illig? Den habe ich einfach mal angerufen, obwohl ich meinte,<br />

ihn nur aus der Mitgliederliste zu kennen. Dabei stellten wir fest, dass wir<br />

noch vor 2 Monaten gemeinsam bei den Europameisterschaften in Helsinki<br />

im selben Tribünenblock gesessen waren. Jetzt haben wir uns für nächstes<br />

Jahr in Ulm verabredet, am 7. Juli (dem zweiten Tag der Deutschen Meisterschaften)<br />

und zwar bereits vor 10 Uhr im Stadthaus unterhalb des Ulmer<br />

Münsters, wo später die Matinee zum 50. Geburtstag der „Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>“<br />

stattfinden soll und eine muntere „Festschrift“ ausliegen wird. Wir<br />

hoffen dort viele <strong>Leichtathletik</strong>verrückte (wieder) zu treffen. Nach solchen Erfahrungen<br />

begebe ich mich umgehend mit neuen Ideen und hoch motiviert<br />

zurück an den Schreibtisch.<br />

Wir sehen uns spätestens im nächsten Jahr in Ulm!<br />

Bis dahin verbleibe ich mit herzlichen Grüßen<br />

Peter Busse


3 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 4/<strong>2012</strong><br />

Wir über uns …<br />

Geburtstage<br />

Wir trauern um<br />

unsere Mitglieder<br />

Edwin Horst<br />

Willi Klein<br />

Wilfried Hurst<br />

Januar<br />

1. Wilfried Walter 60<br />

Wadenheimer 8, 53474 Bad Neuenahr<br />

2. Peter Frank 75<br />

Goldburghauser Str. 32, 73469 Riesbürg<br />

4. Reiner Arend 70<br />

Albertus-Magnus-Str. 62,<br />

47259 Duisburg<br />

5. Heinrich Lietz 70<br />

Winkelstr. 6, 40764 Langenfeld<br />

5. Werner Reibert 65<br />

Domitianstr. 8, 68526 Ladenburg<br />

6. Reinhard Janik 85<br />

15 impasse Huddon,<br />

F-91170 Viry-Chatillon<br />

7. Erwin Appel 84<br />

Rohrbacher Str. 45, 69181 Leimen<br />

7. Ernst Irrgang 77<br />

Feldstr. 45, 64546 Mörfelden<br />

8. Ulrich-Rainer Frieland 80<br />

Baden-Badener Str. 3,<br />

69126 Heidelberg<br />

8. Wilhelm Heinr. Brand 75<br />

Striekenkamp 78, 28777 Bremen<br />

10. Claus Bartels 77<br />

Berlepschstr. 11, 36124 Eichenzell<br />

10. Guido Kratschmer 60<br />

Nieder Olmerstr. 4, 55270 Zornheim<br />

11. Reinhard Freiherr von Richthofen-<br />

Straatmann 60<br />

Koenigsallee 38, 14193 Berlin<br />

19. Siegfried Ritter 75<br />

Lehmkamp 21, 31199 Diekholzen<br />

19. Ruth Pesch 65<br />

Bahnstraße 70, 47906 Kempen<br />

20. Wolfgang Troitzsch 83<br />

Tarostraße 8 / Fach 148, 4103 Leipzig<br />

20. Horst Scheckenbach 82<br />

Albert-Berner-Haus 408,<br />

Amrichshäuser Str. 10, 74653 Künzelsau<br />

20. Ilse Funke 79<br />

Burgstr. 46, 37073 Göttingen<br />

20. Udo Brinkmann 76<br />

Oststr. 19, 59065 Hamm<br />

23. Willy Sommer 87<br />

Mittelstr. 3, 24103 Kiel<br />

23. Dr. Horst Leutenecker 80<br />

Wagrainstr. 69, 70378 Stuttgart<br />

23. Alfred Reinhart 78<br />

Lindenstr. 1, 55257 Budenheim<br />

25. Ludwig Müller 81<br />

Sollingweg 20, 34277 Fuldabrück<br />

30. Hans Joachim Tombrink 89<br />

Heergartweg 4, 22559 Hamburg<br />

30. Werner Niersmann 78<br />

Sonnenaue 31, 478<strong>04</strong> Krefeld<br />

Februar<br />

1. Helmut Saueressig 65<br />

Rheinstr. 6, 56357 Bogel<br />

2. Friedrich Römer 82<br />

Hauptstr. 49a, 33647 Bielefeld<br />

2. Paul Blaschke 60<br />

Dammstr. 20, 55459 Grolsheim<br />

7. Hubert Hees 60<br />

Ostring 55, 33378 Rheda-Wiedenbrück<br />

9. Hans-Joachim Beer 84<br />

Heinestr. 59, 16341 Panketal<br />

10. Reinhard Korbas 60<br />

Stettiner Str. 19, 45701 Herten<br />

11. Dr. Gerd Wucherer 65<br />

Königkreuzstr. 74, 67307 Göllheim<br />

12. Heinz Heupel 79<br />

Zöllnersweg 132, 21502 Geesthacht<br />

12. Dr. Dieter Greschuchna 76<br />

Grüne Harfe 28, 45239 Essen<br />

12. Walter Oberst jun. 60<br />

Vogelsangstr. 12, 72119 Ammerbuch<br />

12. Wolfgang Killing 60<br />

c/o Barmer Turnverein 1846 Wuppertal,<br />

Heckinghauser Str. 24,<br />

42289 Wuppertal<br />

16. Fritz Schuldt 88<br />

Meynstr. 28, 24768 Rendsburg<br />

16. Klaus-Günther Krause 77<br />

Breslauer Str. 269, 38440 Wolfsburg<br />

17. Prof.Dr. Winfried Joch 78<br />

Grimbergstr. 24, 57074 Siegen<br />

17. Wolfgang Schmöller 75<br />

Wilhelm-Busch-Weg 30,<br />

07751 Jena-Wogau<br />

19. Hartmut Schweitzer 75<br />

Schießstättengasse 8c,<br />

92421 Schwandorf<br />

20. Willi Nause 83<br />

Lünzheide 11, 29693 Hodenhagen<br />

20. Rainer Pley 60<br />

Hochstr. 52, 59846 Sundern-Hachen<br />

22. Artur Haremsa 75<br />

Dillenhöhe West 8, 32351 Stemwede<br />

23. Ilsemarie Lichtenhagen 70<br />

Am Sonnenhang 44, 51381 Leverkusen<br />

27. Norbert Laurens 84<br />

Eichenstr. 28, 73563 Mögglingen<br />

27. Prof. Dr. Christiane Stang-Voss 75<br />

Karlstraße 38, 88<strong>04</strong>5 Friedrichshafen<br />

27. Dr. Bernhard Gottselig 60<br />

Schieraeckerstr. 2, 9<strong>04</strong>31 Nürnberg<br />

März<br />

1. Ernst Huhnen 78<br />

Bungt 33, 41065 Mönchengladbach<br />

3. Dagmar Freitag 60<br />

Barenkampweg 5, 58640 Iserlohn<br />

4. Gerhard Poch 70<br />

Marienstr. 2, 36103 Flieden<br />

5. Horst-Günter Siepelt 83<br />

Erlanger Straße 1, 51103 Köln<br />

6. Sigurd Villwock 70<br />

Postweg 62, 41564 Kaarst-Büttgen<br />

7. Friedrich Hinck 65<br />

Alter Weg 16, 21423 Winsen<br />

7. Dr. Heinrich Hormuth 65<br />

Brüderstraße 55, 59063 Hamm<br />

7. Elke Barschat 50<br />

Altumstraße 3, 48149 Münster<br />

8. Dr. Kurt Fünfarek 70<br />

Karl-Marx-Str. 2, 7381 Pößneck<br />

8. Bernd Nitschke 70<br />

Liegnitzer Str. 8, 31789 Hameln<br />

10. Walter Beienburg 89<br />

Golzheimer Weg 44, 50171 Kerpen<br />

10. Heinz Böcker 79<br />

An Gross St. Martin 2, 50667 Köln<br />

10. Manfred Germar 78<br />

Wallburg 33, 51427 Bergisch Gladbach<br />

10. Hanns Karrenberg 70<br />

Parkstraße 4, 42549 Velbert<br />

11. Wolfgang Kucklick 79<br />

Eckweg 17A, 22159 Hamburg<br />

11. Dieter Thürnau 60<br />

Am Silberberg 14, 30926 Seelze<br />

12. Norbert Heldt 75<br />

Overbeckstr. 4, 44141 Dortmund<br />

12. Jutta Kiehl 60<br />

Marwitzer Str. 39, 13589 Berlin<br />

13. Günter Gittrich 76<br />

Kehlweg 6, 55124 Mainz<br />

13. Karl Dreyer 70<br />

Landstr. 23, 37586 Dassel<br />

13. Jochen Spilker 65<br />

Anger 27, 99084 Erfurt<br />

14. Karl Heinz Thimm 88<br />

Markusstr. 21, 44265 Dortmund<br />

14. Johannes Freitag 60<br />

Gausstraße 44, 24143 Kiel<br />

16. Günter Malcher 79<br />

Klingenthaler Str. 64b, 8265 Erlbach<br />

16. Rudi Gaidosch 65<br />

Meisenweg 26, 49767 Twist<br />

17. Gert Miersch 76<br />

Höfestraße 4, 30880 Laatzen<br />

17. Dr. Jürgen Remmerbach 76<br />

Bozener Str. 4, 44229 Dortmund<br />

18. Ursula Möller 81<br />

Heymesstr. 8, 30539 Hannover<br />

18. Otto Beilharz 76<br />

Stollenau 16, 72336 Balingen<br />

20. Friedel Schirmer 87<br />

Adolf-Schweer-Str. 22,<br />

31655 Stadthagen<br />

21. Josef Vahle 81<br />

Holzstr. 32, 55116 Mainz<br />

21. Dr. Günter Tidow 70<br />

Blumenfeldstr. 66, 44795 Bochum<br />

24. Tosca Oberst-Demand 93<br />

Mannheimer Str. 25, 68782 Brühl<br />

31. Günter Vollmar 81<br />

Scheiderbergstr. 42,<br />

66482 Zweibrücken<br />

31. Antje Gleichfeld 75<br />

Breymannweg 10, 38228 Salzgitter<br />

31. Josef Mayer 75<br />

Breslauer Str. 3, 29614 Soltau<br />

31. Volker Haubitz 70<br />

Baustraße 7, 46483 Wesel


Heft 4/<strong>2012</strong> <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 4<br />

G.A.F.:<br />

Flourish, German fatherland!<br />

„Please stand up for the national anthem of Germany!“ Wenn bei internationalen Meisterschaften<br />

diese Aufforderung ertönt, erfüllt das den Athleten mit Stolz und Rührung, aber auch die deutschen<br />

Fans. Und Stolz erfüllt jeden, wenn er zum ersten Mal das „Deutschlandtrikot“ tragen darf, und<br />

auch später. Diese Zeiten sind jetzt vorbei. Zeiten, in denen ein jeder Leichtathlet stolz auf dieses<br />

Trikot war.<br />

Denn<br />

dieses<br />

Trikot gibt<br />

es nicht mehr,<br />

es ist Geschichte. Die<br />

Statistiken darüber, wie<br />

oft wer das Deutschlandtrikot<br />

getragen hat, können<br />

abgeschlossen werden. Mit<br />

den Olympischen Spielen<br />

in London hat die deutsche<br />

<strong>Leichtathletik</strong> damit abgeschlossen,<br />

im Deutschlandtrikot<br />

zu starten. Nicht nur in den<br />

Ergebnislisten und Medaillenspiegeln, sondern auch im Wettkampf<br />

selbst starten deutsche Athleten unter „Germany“. Ist<br />

diese Selbstverleugnung notwendig?<br />

Athleten vieler Nationen sind bei den Olympischen Spielen<br />

nicht mehr unter ihrer nationalen Länderbezeichnung gestartet,<br />

nicht nur die deutschen (sprich: germans), sondern<br />

in der anglisierten Form. Auffallend dabei ist, dass es sich<br />

sämtlichst um Länder handelt, deren Athleten ein bestimmtes<br />

US-amerikanisches Ausrüsterlogo auf der Brust zeigen.<br />

„Germany“ quasi als Unterabteilung einer weltweiten Wirtschaftsstartergemeinschaft.<br />

Ist man in Deutschland, insbesondere beim „Bund“ als Hauptgeldgeber,<br />

beim DOSB, als oberster olympischer Fachbehörde,<br />

und dem DLV als oberstem <strong>Leichtathletik</strong>verband etwa der<br />

Ansicht, dass man deutsche Athleten unter der Bezeichnung<br />

„Deutschland“ nicht mehr ihrem Heimatland zuordnen kann,<br />

weiß global keiner mehr, wo Deutschland liegt, oder schämt<br />

man sich der Bezeichnung „Deutschland“? Gibt es außer der<br />

Vereinheitlichung der Trikots mit ihrer Nationenbezeichnung<br />

durch einen US-amerikanischen Ausrüster noch einen anderen<br />

Grund für diese klammheimliche Umbenennung und Abkehr<br />

von „Deutschland“?<br />

Mein Vorschlag als Konsequenz hieraus und in Fortführung<br />

des einmal eingeschlagenen Weges, vielleicht auch zur Unterstützung<br />

der Wirtschaftsinteressen von Sponsoren oder Ausrüstern:<br />

1) Der Deutsche <strong>Leichtathletik</strong>-Verband (DLV) wird umbenannt<br />

in „German Athletic-Federation“ (GAF)<br />

2) Unsere zukünftigen Goldmedaillengewinner singen bei der<br />

Siegerehrung – als gute „germans“ singen sie natürlich die<br />

Nationalhymne mit – in Zukunft Folgendes:<br />

Unity and justice and freedom for the German fatherland!<br />

For these let us all strive brotherly with heart and hand!<br />

Unity and justice and freedom are the pledge of fortune;<br />

Flourish in this fortune‘s blessing, Flourish, German fatherland!<br />

Flourish in this fortune‘s blessing, Flourish, German fatherland!<br />

Man wird sich an alles gewöhnen, an G.A.F., „Germany-Trikot“<br />

und „Flourish, German fatherland!“. Aber unterwürfig und<br />

kopflos wirkt es schon ein wenig.<br />

Rüdiger Nickel


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Heft 4/<strong>2012</strong> <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 6<br />

Pumpernickel oder Schwarzbrot?<br />

Wolfgang Mohr sagt seine Meinung<br />

Unser FREUNDE-Mitglied sprang für Rot-Weiß Oberhausen und TV Wattenscheid stabhoch und<br />

bestritt zwischen 1974 und 1978 neun Länderkämpfe. Seine Bestleistung von 5,41 m sprang er<br />

1976, als der deutsche Rekord von Günther Lohre bei 5,45 m und der Weltrekord von Earl Bell bei<br />

5,67 m stand. Nach seiner Karriere als Aktiver wurde er engagierter und erfolgreicher Trainer.<br />

Beide Brotsorten stehen nicht auf der Positivliste der NADA<br />

und somit könnte beim Essen des Brotes ein Vergehen gegen<br />

die Dopingverordnung entstehen. Das ist natürlich ein Witz!<br />

Aber wer ist besser, Pumpernickelesser aus Westfalen oder<br />

Schwarzbrotesser aus dem Nordrhein?<br />

Die NRW-Regierung mit Sitz in Düsseldorf, der WFLV (Westdeutscher<br />

Fußball- und <strong>Leichtathletik</strong> Verband mit Sitz in<br />

Duisburg, der LSB (Landessportbund) mit Sitz in Duisburg,<br />

allesamt im Nordrhein, haben entschieden, Stabhochsprung-<br />

Standort für NRW ist Leverkusen, ebenfalls im Nordrhein.<br />

Ich befürchte, auch die NADA hat ihren Sitz im Nordrhein.<br />

Pumpernickel steht dann wohl doch bald auf der Dopingliste<br />

und somit gibt es keine westfälischen Stabhochspringer mehr.<br />

Gefördert wird seit <strong>2012</strong> und nach dem Wegfall des westfälischen<br />

Förderkonzeptes sowieso nur noch ein einziger<br />

männlicher Nachwuchsstabhochspringer in ganz Westfalen!<br />

Ganz Westfalen, wie groß ist das eigentlich? Das sind über<br />

20.000 km² und über acht Millionen Menschen, und ein Stabhochspringer<br />

kann da gefördert werden! Das passt zum<br />

Leistungssportförderplan<br />

der Landesregierung aus<br />

Düsseldorf im Nordrhein,<br />

dass mehr Nachwuchs<br />

gefördert werden<br />

soll! Das soll wahrscheinlich<br />

auch ein Witz sein.<br />

Die alten Förderkonzepte<br />

der beiden Landesverbände<br />

waren wegen<br />

der unterschiedlichen<br />

Sponsorenkultur, speziell<br />

im Stabhochsprung, sehr<br />

verschieden. Stäbe und<br />

Anlagen kosten eine<br />

Menge Geld. Davon ist<br />

in der Landeshauptstadt<br />

genug Wolfgang Mohr<br />

Foto: privat<br />

vorhanden,<br />

schließlich zahlen über 8 Millionen Westfalen genug nach<br />

Düsseldorf im Nordrhein.<br />

Aber welche sind besser, Pumpernickelesser, also Westfalen,<br />

oder Schwarzbrotesser, nämlich Nordrheiner? Die Frage<br />

ist immer noch nicht geklärt, z. B. kam Klaus Lehnertz aus<br />

Solingen und gewann in Tokio die Bronzemedaille (Nordrhein),<br />

Claus Schiprowski kam aus Gelsenkirchen und gewann<br />

in Mexiko die Silbermedaille (Westfalen). Liegen jetzt die<br />

Pumpernickelesser vorne? Weit gefehlt, zum Zeitpunkt der gewonnenen<br />

Silbermedaille startete Claus Schiprowski für Leverkusen<br />

(Nordrhein). Was hat er da gegessen? Schwarzbrot oder<br />

noch Pumpernickel? Hier können nur die Statistiker helfen.<br />

Die Frage lautet: wie viele westfälische Stabhochspringer<br />

starteten für den Nordrhein bzw. umgekehrt?<br />

Vielleicht macht es ja die Mischung! Schauen wir mal in die<br />

nähere Vergangenheit. Richard Spiegelburg, Deutscher Meister;<br />

Björn Venghaus, Deutscher Jugendmeister; Hendrik Gruber,<br />

Bestleistung über 5,70 m; Malte Mohr, Deutscher Meister; Silke<br />

Spiegelburg, Deutsche Meisterin. Alle kommen aus dem westfälischen<br />

Förderkonzept. Stopp, wer jetzt an Pumpernickel denkt,<br />

liegt wieder falsch. Alle starteten oder starten noch für den Nordrhein.<br />

Schwarzbrot? Und dann, ist da noch mitten im riesigen


7 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 4/<strong>2012</strong><br />

Starten für die LG Lippe Süd: Desiree Singh (die nach der Geburt ihrer Emma schon wieder nach den Stäben greift) und Lilli Schnitzerling.<br />

Fotos: Peter Busse<br />

Westfalen ein kleiner Ort an der Lippe, und man glaubt es kaum<br />

– nach Silke Spiegelburg gibt es mit Desiree Singh schon wieder<br />

eine U 18-Weltmeisterin in Westfalen und mit ihrer Vereinskameradin<br />

Lilli Schnitzerling noch eine U 20-Vizeeuropameisterin<br />

dazu. Beide Pumpernickelesser wechselten bisher nicht zu den<br />

Schwarzbrotessern. Aber die dürfen doch gar keinen Stabhochsprung<br />

mehr machen! Was ist da schief gelaufen? Ist das der<br />

Grund für den Kahlschlag in ganz Westfalen? Ganz Westfalen,<br />

nein, der kleine Ort an der Lippe stemmt sich dagegen.<br />

Wer hat der Politik geflüstert: „Stabhochsprung nur im Nordrhein“?<br />

Insider wissen das schon! Mir geht es darum, den Kahlschlag<br />

in Westfalen zu vermeiden. Es zeigt sich doch schon<br />

alleine bei den mal eben aufgeführten Athleten, dass die<br />

westfälische Nachwuchsarbeit sehr erfolgreich war, auch und<br />

gerade für Leverkusen! Wer kann der Politik das erklären und<br />

seiner moralischen Verpflichtung nachkommen, was falsch<br />

gelaufen ist und es wieder richtig stellen. Letztendlich sind<br />

wir in NRW, und die Leichtathleten in NRW werden zusammen<br />

immer mehr erreichen, wenn sie miteinander arbeiten.<br />

Wolfgang Mohr<br />

Wahl der Athleten des Jahres <strong>2012</strong><br />

Gemeinsam mit den Lesern der Fachzeitschrift „leichtathletik“<br />

und den Usern des Internetportals www.leichtathletik.de<br />

wählen wir auch in diesem Jahr wieder die Athletin und den<br />

Athleten des Jahres. Gleichzeitig werden auch die Jugendleichtathletin<br />

und der Jugendleichtathlet des Jahres gekürt.<br />

Die Mitglieder der FREUNDE und die Leser der „<strong>Leichtathletik</strong><br />

<strong>INFORMationen</strong>“ sind herzlich eingeladen, sich an dieser Wahl<br />

zu beteiligen.<br />

Im vergangenen Jahr nahmen mehr als 15.000 <strong>Leichtathletik</strong>freunde<br />

(Rekord!) an der Wahl von Betty Heidler und David<br />

Storl sowie Gesa F. Krause und Gregor Traber teil. Die vier<br />

Ehrenpreise werden wieder von unserem Verein gestiftet. Die<br />

Preisverleihung erfolgt im Rahmen der Deutschen Hallenmeisterschaften<br />

am 23. und 24. Februar 2013 in Dortmund.<br />

So machen Sie mit<br />

Wählen Sie Ihre „Leichtathleten des Jahres“ aus den Athleten<br />

der nachfolgenden Seiten. Diese wurden von der Redaktion<br />

der Fachzeitschrift „leichtathletik“ sowie vom Vorstand der<br />

„Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>“ vornominiert. Schreiben Sie<br />

eine Postkarte, eine E-Mail oder ein Fax mit den Namen eines<br />

Athleten und einer Athletin sowie eines U 20-Athleten und<br />

einer U 20-Athletin an die Redaktion von „leichtathletik“. Oder<br />

stimmen Sie einfach im Internet unter www.leichathletik.de<br />

ab. Unter allen Einsendern werden Preise verlost.<br />

Einsendeschluss ist der 15. Januar 2013.<br />

Anschrift:<br />

CNG sports & media<br />

Redaktion leichtathletik<br />

Machabäerstr. 3<br />

50668 Köln<br />

E-Mail: wahl@cng-media.de<br />

Fax: (0221) 99227979<br />

Internet: www.leichtathletik.de


Heft 4/<strong>2012</strong> <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 8<br />

Kandidaten zur Wahl der Nachwuchsathleten des Jahres <strong>2012</strong><br />

1<br />

Alexandra Burkhardt<br />

LAZ Inn<br />

2. Staffel U 20-WM (4x 100)<br />

1. DM 100 m Hürden<br />

2<br />

Shanice Craft<br />

MTG Mannheim<br />

1. U 20-WM Kugel<br />

2. U 20-WM Diskus<br />

3<br />

Franziska Hofmann<br />

LAC Erdgas Chemnitz<br />

4. U 20-WM 100 m Hürden<br />

1. DM 60 m Hürden (Halle)<br />

4<br />

Anjuli Knäsche<br />

Kronshagen/Kieler TB<br />

5. U 20-WM Stabhoch<br />

1. DM Stabhoch<br />

5<br />

Lena Malkus<br />

LG Ratio Münster<br />

2. U 20-WM Weitsprung<br />

1. DM Weitsprung<br />

6<br />

Ida Meyer<br />

TSV Bisingen<br />

2. Staffel U 20-WM (4 x 100)<br />

8. U 20-WM 100 m<br />

7<br />

Sonja Mosler<br />

TV Herkenrath<br />

5. U 20-WM 800 m<br />

1. DM 400 m<br />

8<br />

Alexandra Plaza<br />

LT DSHS Köln<br />

4. U 20-WM Hochsprung<br />

1. DM Hochsprung<br />

9<br />

Maya Rehberg<br />

SC Rönnau<br />

6. U 20-WM 3.000 m H<br />

1. DM 3.000 und 2.000 m H<br />

10<br />

Anna Rüh<br />

SC Neubrandenburg<br />

1. U 20-WM Diskus<br />

4. EM Diskus (Senioren)<br />

1<br />

Nils Brembach<br />

SC Potsdam<br />

7. U 20-WM 10.000 m Gehen<br />

1. DM 5.000 Gehen (Halle)<br />

2<br />

Patrick Domogalla<br />

MTG Mannheim<br />

1. DM 100 m und 200 m<br />

U 20-WM jeweils HF<br />

3<br />

Felix Franz<br />

LG Neckar/Linz<br />

5. U 20-WM 400 m H<br />

1. DM 400 m H<br />

4<br />

Stephan Hartmann<br />

LG Nord Berlin<br />

5. U 20-WM Weitsprung<br />

1. DM Weitsprung<br />

5<br />

Dennis Krüger<br />

LAC Berlin<br />

8. U 20-WM 800 m<br />

1. DM 800 m<br />

6<br />

Tim Nowak (U 18)<br />

LG Hohenlohe<br />

9. U 20-WM Zehnkampf<br />

1. DM 100 m Hürden<br />

7<br />

Lukas Schmitz<br />

LAV Bayer Uerdingen<br />

8. U 20-WM Zehnkampf<br />

1. DM 400 m<br />

8<br />

Bernhart Seifert<br />

LC Jena<br />

4. U 20-WM Speer<br />

1. DM Speer<br />

9<br />

Homiyu Tesfaye<br />

Eintracht Frankfurt<br />

1. DM 1.500 m (Halle; Senioren)<br />

8facher JDM 1.500 bis 5.000<br />

10<br />

Falk Wendrich (U 18)<br />

LAZ Soest<br />

2. U 20-WM Hochsprung<br />

1. DM Hochsprung


9 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 4/<strong>2012</strong><br />

Kandidaten zur Wahl der Leichtathleten des Jahres <strong>2012</strong><br />

1<br />

Betty Heidler<br />

LG Eintracht Frankfurt<br />

3. OS<br />

1. DM<br />

2<br />

Nadine Kleinert<br />

SC Magdeburg<br />

1. EM<br />

1. DM<br />

3<br />

Gesa F. Krause<br />

LG Eintracht Frankfurt<br />

4. EM<br />

8. OS<br />

4<br />

Antje Möldner-Schmidt<br />

LC Cottbus<br />

3. EM<br />

7. OS<br />

5<br />

Nadine Müller<br />

Hallesche LAF<br />

2. EM<br />

7. OS<br />

6<br />

Christina Obergföll<br />

LG Offenburg<br />

2. OS<br />

2. EM<br />

7<br />

Lilli Schwarzkopf<br />

LG Rhein-Wied<br />

2. OS<br />

8<br />

Silke Spiegelburg<br />

TSV Bayer <strong>04</strong> Leverkusen<br />

4. OS, 4. EM, 4. Hallen-WM<br />

1. Diamond League Serie<br />

9<br />

Linda Stahl<br />

TSV Bayer <strong>04</strong> Leverkusen<br />

3. EM<br />

3. OS<br />

10<br />

Martina Strutz<br />

Hagenower SV<br />

2. EM<br />

5. OS<br />

EM = Europameisterschaften DM = Deutsche Meisterschaften WM = Weltmeisterschaften MM = Mehrkampfmeeting<br />

1<br />

Sebastian Bayer<br />

Hamburger SV<br />

1. EM, 5. OS<br />

1. DM<br />

6<br />

Raphael Holzdeppe<br />

LAZ Zweibrücken<br />

3. OS<br />

3. EM<br />

2<br />

Pascal Behrenbruch<br />

Eintracht Frankfurt<br />

1. EM<br />

10. OS<br />

7<br />

Malte Mohr<br />

TV Wattenscheid<br />

4. Hallen-WM, 4. EM<br />

9. OS, 1. DM<br />

3<br />

Nico Freimuth<br />

Hallesche LA-Freunde<br />

6. OS<br />

4. MM Götzis<br />

8<br />

Björn Otto<br />

LAV Bayer Uerdingen<br />

2. OS, 2. EM<br />

2. Hallen-WM<br />

4<br />

Arne Gabius<br />

LAV Tübingen<br />

2. EM 5.000 m, 1. DM 5.000 m,<br />

3.000 m (Halle)<br />

9<br />

Julian Reus<br />

SG TSV Kronshagen/Kieler TB<br />

2. EM 4 x 100 m Staffel, 1. DM<br />

200 m, PB 10,09 über 100 m<br />

5<br />

Robert Harting<br />

SCC Berlin<br />

1. OS, 1. EM<br />

1. DM<br />

10<br />

David Storl<br />

LAC Erdgas Chemnitz<br />

1. EM, 2. WM (Halle)<br />

2. OS


Heft 4/<strong>2012</strong> <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 10<br />

Christine Gess (Jg. 1994),<br />

Mittelstreckenläuferin<br />

Das <strong>Leichtathletik</strong>jahr einer Nachwuchssportlerin: Sie war 2009 eine der Teilnehmerinnen am DLV-<br />

Sichtungslehrgang für C-Kader, den die FREUNDE wesentlich mitfinanzierten. Eine, die sich dann<br />

für internationale Meisterschaften qualifizierte. Christine Gess von der TSG Balingen belegte 2011<br />

im Finale der U 18-WM in Lille über 800 m den 8. Platz. Mit ihrer Unterstützung hat Redaktionsmitglied<br />

Roland Frey den Saisonverlauf nachgezeichnet.<br />

Herbst 2011<br />

Christine Gess und ihr Trainer Tom Jessen blicken auf eine<br />

überaus erfolgreiche Saison zurück. Die Ziele für das Jahr<br />

<strong>2012</strong> sollen neu gesteckt werden, gepaart mit der Frage:<br />

„Wie kommen wir da hin?“ Die Teilnahme bei den U 20-Weltmeisterschaften<br />

in Barcelona und die Titelverteidigung bei<br />

den deutschen Jugendmeisterschaften werden als Prioritäten<br />

gesetzt. Die hierzu erforderlichen Belastungen sollen<br />

den Anforderungen angepasst werden. Es werden ergänzende<br />

Trainingseinheiten im Ausdauer- und Kraftbereich<br />

integriert. Die Tempoeinheiten werden beibehalten, jedoch<br />

mit mehr Umfang. Das Wintertraining verläuft nach Plan.<br />

Man ist zufrieden. Christine kann mit ihren überwiegend<br />

männlichen Trainingspartnern gut mithalten.<br />

Hallenmeisterschaften<br />

Erster 800 m Wettkampf zum „Einrollen“, unter 2:10 min.<br />

Jeweils 1. Plätze bei den baden-württembergischen Jugendmeisterschaften<br />

(2:08,82 min) und süddeutschen Meisterschaften<br />

der Frauen (2:07,82 min). Deutsche Jugendmeisterin<br />

in Sindelfingen in 2:08,93 min. 4. Platz bei den Hallenmeisterschaften<br />

der Frauen in<br />

2:07,20 min.<br />

Foto: Dirk Gantenberg<br />

Athletin und Trainer sind<br />

zufrieden. Nach den Anforderungen<br />

der Hallensaison<br />

stellten sich<br />

im Februar und März<br />

muskuläre Probleme ein.<br />

Der Trainingsumfang wird<br />

etwas reduziert. Hinzu<br />

kommt die Doppelbelastung<br />

der anstehenden<br />

Abitur prüfungen. Die<br />

Führerscheinprüfung soll<br />

in der Übergangsphase<br />

zur Sommersaison ebenfalls absolviert werden. Beides wird<br />

erfolgreich abgeschlossen.<br />

Frühjahr<br />

Auf der Insel Usedom wird ein 10-tägiges Trainingslager absolviert.<br />

Wegen einer Verletzung im linken Beckenbereich<br />

stellten sich erneut Probleme in der Muskulatur ein. Das hatte<br />

zur Folge, dass nach sieben Tagen Intensivtraining die letzten<br />

drei Tage nur Training auf dem Rad absolviert werden konnte.<br />

Erste Enttäuschung macht sich breit, Christine hätte sich einen<br />

besseren Verlauf des Trainingslagers gewünscht. Aber: „Die<br />

Muskelsache haben wir schnell in den Griff bekommen. Die<br />

Saison kann beginnen.“<br />

Internationales Läufermeeting in Pliezhausen („krumme<br />

Strecken“) am 6.5.: 600 m in 1:29,74 min. „Guter Einstand, trotz<br />

der vorangegangenen Probleme. Hat nicht nur mich, sondern<br />

auch andere überrascht.“<br />

Pfingstsportfest in Rehlingen 28.5.: 800 m in 2:07,29 min und die<br />

Erkenntnis, „dass es nicht so selbstverständlich wie im Vorjahr<br />

mit den Zeiten von Wettkampf zu Wettkampf nach vorne geht.<br />

War ich 2011 noch Jäger, fühle ich mich nun eher als Gejagte.“<br />

Saisonhöhepunkte<br />

Jetzt gilt es, Leistung abzuliefern, was am 2.6. beim Sparkassencup<br />

in Regensburg mit 2:05,00 min gut gelingt. Eine<br />

Woche später die Landesmeisterschaften in Böblingen. Mal<br />

nicht die 800 m. Die 1.500 m der Altersklasse WJU 20 gewann<br />

sie im Alleingang in 4:31,94 min. Es folgt die DLV-Juniorengala<br />

– jetzt gilt`s. Aus 4 (Athletinnen mit JWM-Norm) mach 2. Nur<br />

zwei Normerfüller aus einem Land dürfen pro Disziplin starten.<br />

„Schon als wir in Mannheim angekommen sind, war ich heiß.<br />

Das Training in den 2 Wochen zuvor war super. Also war ich<br />

dahingehend schon mal sicher, dass ich jedes angeschlagene<br />

Tempo mitgehen kann. Und ich ging mutig mit. Ich lief leicht<br />

versetzt hinter der Führenden, um jederzeit reagieren zu<br />

können. Nach 600 m habe ich versucht vorbeizugehen, aber


die Isländerin (Anita Hinriksdottir) konnte dagegenhalten.<br />

Das versetzte Laufen hatte doch ganz schön Kraft gekostet.<br />

Zudem habe ich auf der Gegengeraden zweimal ganz schön<br />

Wind abbekommen. Aber es hat geklappt, ich war erfolgreich,<br />

wurde hier Dritte und darf nach Barcelona. Ziel erreicht, zweitbeste<br />

Deutsche (hinter Sonja Mosler, TV Herkenrath). Mit der<br />

Zeit (2:05,15 min) kann ich auch leben.“<br />

Die Koffer sind gepackt. Die Mannschaft reist über Frankfurt<br />

nach Barcelona.<br />

Der Vorlauf ist am 10. Juli:<br />

Weniger spannend machte es die zweite deutsche Starterin<br />

Christine Gess (TSG Balingen): Sie lief ein kontrolliertes Rennen<br />

und sicherte sich in 2:07,11 Minuten als Dritte direkt den Platz in<br />

der nächsten Runde. Mit „Vorfreude pur“ sei sie in das Rennen gegangen.<br />

Ein Bonus: Eine Freundin war zum Anfeuern ins Stadion<br />

gekommen. „Die ersten 400 Meter waren voll okay, bei 600 Metern<br />

war es fast ein bisschen langsam, auf den letzten 100 Metern<br />

habe ich noch mal angezogen“, beschrieb die Balingerin den<br />

Rennverlauf. Am Mittwoch um 12:20 Uhr geht es weiter. (Wortlaut<br />

www.leichtathletik.de)<br />

11 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 4/<strong>2012</strong><br />

„Hatte mir vorgenommen, während des Laufes nicht auf die<br />

Uhr zu schauen, bis 600 m hat das auch geklappt. Dann las ich<br />

1:30 min, das war brutal schnell, dann schaltete ich den Kopf<br />

ein, dass ich da Richtung Bestzeit was machen konnte, verkrampfte,<br />

so dass ich am Ende fast stand. Dadurch habe ich<br />

wahrscheinlich eine 2:03er Zeit verschenkt. War trotzdem mit<br />

Platz 12 zufrieden und ich weiß, woran ich noch arbeiten muss.“<br />

Christine fand die Tage in Barcelona toll. Wetter, Stadion,<br />

Stadt, alles gut. Super, wie die deutsche Mannschaft sich unter -<br />

einander angefeuert und unterstützt hat.<br />

Nach Barcelona ging es am darauffolgenden Wochenende nach<br />

Mönchengladbach-Rheydt zu den Deutschen Jugendmeisterschaften.<br />

Ihren Vorlauf über 800 m gewann sie problemlos in<br />

2:12,95 min und wunderte sich, wie leicht es war, ins Finale zu<br />

kommen. Es war insgesamt nicht das Niveau der Vorjahre. Im<br />

Finale, ganz von Taktik geprägt, musste sie sich auf der Zielgeraden<br />

Hanna Klein vom LCO Edenkoben beugen. Es war<br />

ihr sichtlich anzumerken, dass ihr auf den letzten Metern die<br />

Frische fehlte. Die letzten Wochen haben doch Kraft gekostet.<br />

„Hätte im Nachhinein betrachtet, vielleicht doch das Tempo<br />

machen sollen, war einfach zu langsam. Hanna war sehr stark<br />

an diesem Wochenende. Weiß nicht, ob ich sie an diesem Tag<br />

überhaupt hätte schlagen können? Sie war sehr verbissen,<br />

wollte unbedingt gewinnen, doch das wollte ich auch. War<br />

nicht das Ergebnis, das ich mir gewünscht habe.“<br />

Christine gönnt sich eine Woche Pause und verbringt eine<br />

Woche in Berlin.<br />

Am 25.7. Abendsportfest Fischbach in 2:06,12 min: „Wollte nochmals<br />

persönliche Bestzeit laufen. Hat sich aber nach der langsamen<br />

ersten Runde (62 sec.) erledigt. Lief dann noch eine 62er<br />

Runde hinten drauf, hat sich locker angefühlt. Schade, Ziel verfehlt.<br />

Konnte diese Saison nicht ganz zeigen, was ich drauf habe.“<br />

Die Traineranalyse zum Saisonausklang<br />

Süddeutsche Meisterschaften am 18.8. in Wetzlar: 3. Platz über<br />

1.500 m bei den Frauen in 4:37,07 min.: „Jetzt ist gut, brauch<br />

eine Weile Pause.“<br />

Zu Hause, und selbst bei Deutschen Meisterschaften ein typisches Bild: Christine<br />

Gess immer vorne weg.<br />

Foto: Peter Busse<br />

Das Halbfinale fand einen Tag später statt:<br />

Auch die zweite Deutsche im Halbfinale, die Balingerin Christine<br />

Gess, präsentierte sich gut. Als Vierte ging sie auf die Zielgerade,<br />

dann schwanden ihr die Kräfte, sodass sie noch zwei Athletinnen<br />

ziehen lassen musste. Für den Finaleinzug reichte das nicht, doch<br />

sie durfte sich über eine neue Bestleistung von 2:<strong>04</strong>,58 Minuten<br />

freuen. „Ich wusste, dass es brutal schwer werden würde ins Finale<br />

zu kommen“, sagte sie. „Das Rennen war gut bis zu 700 Metern,<br />

auf den letzten 100 Metern verkrampfte ich. Aber ich bin happy,<br />

dass ich im Vergleich zum Vorlauf noch einen drauflegen konnte.“<br />

(Wortlaut www.leichtathletik.de)<br />

Trainer Tom Jesse analysiert die abgelaufene Saison folgendermaßen:<br />

„Nach holprigem Start noch eine ordentliche Saison. <strong>2012</strong><br />

war für Christine aufgrund vieler Einflussfaktoren (Abitur, berufliche<br />

Weichenstellung, leichte Krankheiten und Verletzungsprobleme)<br />

auch kein einfaches Jahr. Über Regensburg und<br />

Mannheim kam sie danach richtig in Tritt, war wieder wesentlich<br />

belastbarer im Training und Wettkampf. Mannheim war die<br />

Tür zu Barcelona. Dort hat sie sich mit Bestzeit im Halbfinale sehr<br />

gut präsentiert. Christine hat im letzten halben Jahr in ihrer Einstellung<br />

und Entwicklung nochmals einen großen Schritt nach<br />

vorne gemacht, so dass wir zuversichtlich in die Vorbereitung zur<br />

Saison 2013 mit dem Ziel Junioren-EM starten können.“<br />

Für Christine bricht ein neuer Abschnitt an. Sie bereitet sich für<br />

ein Fernstudium vor (International Management), das sie ab<br />

Frühjahr 2013 in der FH Ansbach bei Nürnberg belegen wird.<br />

Hier wird Bundeskaderathleten aus verschiedenen Sportarten<br />

angeboten, eine duale Ausbildung neben dem Leistungssport<br />

zu absolvieren.


Heft 4/<strong>2012</strong> <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 12<br />

„Höhepunkte der U 20-WM in Barcelona und<br />

der Europameisterschaften in Helsinki …“


13 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 4/<strong>2012</strong><br />

A cht deutsche Medaillengewinner hatten bei den<br />

Olympischen Spielen in London Grund zum Jubeln.<br />

alle Fotos: Iris Hensel


Heft 4/<strong>2012</strong> <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 14<br />

Die Nachlese der Olympischen<br />

Spiele von London<br />

Dank Internet und E-Mail ist es inzwischen durchaus üblich geworden, dass Freunde der <strong>Leichtathletik</strong><br />

untereinander ihre persönlichen Bewertungen von wichtigen Wettkämpfen austauschen.<br />

Unser Statistik-Fachmann Stefan Hirschter zieht seit Jahrzehnten seine Bilanz.<br />

Als erste Stadt durfte Europas Finanzmetropole London nach<br />

1908 (White City) und 1948 (Wembley) zum dritten Mal OS<br />

ausrichten. Nach dem Debakel durch den Entzug der LA-WM<br />

2005 (Mängel bei der Finanzierung und Fertigstellung eines<br />

neuen Stadions), konstruierte man im Rekordtempo einen<br />

gigantischen Olympiapark in Stadtteil Stratford. Im Mittelpunkt<br />

steht das Olympiastadion, dessen Nachnutzung durch<br />

die Vergabe des LA-WM 2017 und sehr wahrscheinlich schon<br />

ab 2013 durch die Ausrichtung des Diamond League Meetings<br />

(bisher im Crystal Palace) gesichert scheint. Die wie immer<br />

im Vorfeld prognostizierte Skepsis und Hysterie hinsichtlich<br />

der Sicherheit („Totalüberwachung“), ausufernde Kosten und<br />

Chaos im Transportwesen, lösten sich in Luft auf. Hinsichtlich<br />

der horrenden Eintrittspreise hat sich sicherlich jeder seine<br />

eigene Meinung gebildet.<br />

Die Nationenwertung im Vergleich:<br />

OS WM WM OS OS<br />

<strong>2012</strong> 2011 2009 2008 20<strong>04</strong><br />

1. USA 3<strong>04</strong> 251 230 207 233,5<br />

2. RUS 178,5 200,5 153,5 200 192<br />

3. KEN 112 174 120 136 67<br />

4. JAM 107 101 136 120 78<br />

5. GER 94 83 102 43,5 45<br />

6. ETH 90 66 88 76 72<br />

7. GBR 83,5 70 80 72 69,5<br />

8. CHN 73 60,5 50 39 31<br />

9. UKR 47 33 29 50 47,5<br />

10. FRA 39 45 39,5 37 23,5<br />

11. TRI 35 16 32 18 2<br />

Die LA-Wettbewerbe der 30. Olympischen Spiele waren ein<br />

Fest an Weltklasseleistungen. Es gab vier Weltrekorde:<br />

David Rudisha/KEN über 800 m in 1:40,91,<br />

bei den 4 x 100 m-Staffeln der Männer (Jamaika mit 36,84)<br />

und Frauen (USA mit 40,82, sagenhafte 0,55 sec. unter dem<br />

alten WR der DDR vom Weltcup in Canberra 1985),<br />

Yelena Lashmanova /RUS mit 1:25:02 im 20 km Gehen.<br />

In der Nationenwertung (8 Pkt. für Platz 1, 1 Pkt. für Platz 8) hat<br />

sich gegenüber der letzten WM 2011 relativ wenig verändert.<br />

Die USA bauten ihre Spitzenposition gegenüber Russland<br />

noch einmal erheblich aus. Die deutsche Mannschaft festigte<br />

ihren 5. Platz von der WM 2009 und 2011 und tilgte damit<br />

die Blamage von Athen 20<strong>04</strong> und Peking 2008. Mit Robert<br />

Harting (Diskus) holte man auch wieder den ersten Olympiasieg<br />

seit Nils Schumann (800 m in 2000) und Heike Drechsler<br />

(Weit, ebenfalls 2000). Mit insgesamt 8 Medaillen und dem<br />

höchsten Wert seit 1992 übertraf man auch den Gastgeber<br />

GBR (6 Medaillen), der jedoch u. a. mit 4 x Gold sein bestes<br />

Ergebnis seit Tokio 1964 und Moskau 1980 erzielte. China<br />

steigerte sich mit 73 Pkt. gewaltig gegenüber ihrer Heimolympiade<br />

2008 (39 Pkt.). Der große Verlierer war Weißrussland).<br />

Polen und Spanien (ohne Medaille!) erlitten ebenfalls<br />

erhebliche Verluste.<br />

Usain Bolt stieß mit 3-mal Gold (insg. 6) an die 4. Stelle der<br />

ewigen Bestenliste mit den meisten Goldmedaillen nach Ray<br />

Ewry (10, 1900-1908), Paavo Nurmi (9, 1920-1928) und Carl<br />

Lewis (9, 1984-1996). Bei den Frauen zogen Allyson Felix/USA<br />

und Sanya Richards-Ross/USA mit 4-mal Gold gleich mit Fanny<br />

Blankers-Koen/NED (1948), Betty Cuthbert/AUS (1956+1964),<br />

Bärbel Wöckel-Eckert/DDR (1976-1980) und Evelyn Ashford/<br />

USA (1984-1992). Keiner Frau gelang es bisher, 3-mal hintereinander<br />

in derselben Einzeldisziplin Olympiasiegerin zu<br />

werden. In London scheiterten daran Veronica Campbell-<br />

Brown/JAM über 200 m (4.) und Yelena Isinbayeva/RUS im<br />

Stabhochsprung (3.). Bei den Männern steht der Rekord<br />

sogar bei 4 Olympiasiegen hintereinander von Al Oerter/USA<br />

(Diskus, 1956-1968) und Carl Lewis/USA (Weitsprung, 1984-<br />

1996). Nachfolgend Raritäten aus den Einzeldisziplinen:<br />

Sprint der Männer: Im hochkarätigen Finale siegte Bolt<br />

souverän mit dem olympischen Rekord von 9,63 (2. beste<br />

Zeit aller Zeiten) vor Blake in 9,75 (=PB) und Gatlin in 9,79<br />

(PB). Tyson Gay verfehlte Bronze mit 9,80 um 1/100 sec. Mit 3<br />

Männern unter 9,80, 7 unter 10,00 (bisheriger Rekord: 6) sowie<br />

den besten Zeiten jeweils für die Plätze 3-7 war es das mit Abstand<br />

beste 100 m Rennen aller Zeiten. Usain Bolt wiederholte<br />

mit seinem Sieg über 200 m in 19,32 seinen dreifachen Titelgewinn<br />

von Peking 2008 und der WM 2009 in Berlin. Er lief


damit exakt die Zeit von seinem Weltrekordvorgänger Michael<br />

Johnson/USA, den dieser bei den OS 1996 in Atlanta erzielte<br />

und damals als ein Jahrhundert-WR eingestuft wurde.<br />

800 m Männer: Es war ein Moment für die Geschichtsbücher.<br />

Im Vorfeld hatte der Weltrekordler David Rudisha/KEN<br />

(1:41,01 am 29.8.2010 in Rieti) schon spekuliert, er könne auch<br />

einen Weltrekord ohne Tempomacher<br />

laufen. Angereist mit den vier besten<br />

Leistungen des Jahres und einem Vorsprung<br />

von 1,5 sec. gegenüber dem<br />

Weltranglistenzweiten (Junioren-WM<br />

<strong>2012</strong> Nijel Amos/BOT mit 1:43,11), ging<br />

er von Beginn an die Spitze. Durchgangszeiten<br />

von 49,28 (400 m) und<br />

1:14,30 über 600 m führten zu einem<br />

neuen Weltrekord von 1:40,91. Rudisha<br />

ist damit der erste 800 m-Läufer, der<br />

sowohl Junioren-WM (2006), WM (2011)<br />

und Olympiasieger wurde. Die platzierten Läufer von Platz 2-8<br />

erzielten sämtlich die besten Zeiten, die je für diese Plätze erzielt<br />

wurden sind.<br />

Stabhochsprung Männer: Der Stabhochsprung entwickelte<br />

sich trotz des frühen Ausscheidens zahlreicher Favoriten zu<br />

einem Krimi. Renaud Lavillenie/FRA (PB 6,03i/6,01) ging als<br />

klarer Favorit ins Finale. Nachdem Otto und Holzdeppe 5,91<br />

im ersten Versuch überquerten, Lavillenie jedoch riss, war<br />

der Franzose allerdings in Zugzwang. Nach einem weiteren<br />

gerissenen Versuch über 5,97 überquerte er im letzten möglichen<br />

Versuch die Siegerhöhe von 5,97/OR und wurde damit<br />

zum 4. französischen Olympiasieger in der Geschichte. Zum<br />

1. Mal seit 1964 holte Deutschland wieder 2 Medaillen bei den<br />

OS. Damals errangen Wolfgang Reinhardt und Klaus Lehnertz<br />

ebenfalls Silber und Bronze.<br />

Diskuswerfen Männer: Der 2-fache Weltmeister (2009+2011)<br />

und Europameister <strong>2012</strong> Robert Harting/GER startete ausnahmsweise<br />

sehr nervös in den Wettbewerb. Harting, Weltjahresbester<br />

mit seinen ersten 70 m-Würfen von 70,31 und<br />

70,66 im Mai und seit dem 8.8.2010 in 29 Wettbewerben<br />

hintereinander ungeschlagen, war bis zum 5. Versuch nur<br />

3. mit 67,79 hinter Gerd Kanter/EST mit 68,07 und Ehsan<br />

Hadadi / IRN mit 68,18. Dann folgte jedoch der Siegeswurf mit<br />

68,27. Hadadi wurde damit zum ersten Medaillengewinner des<br />

Iran. 9 cm war der geringste Vorsprung eines Olympiasiegers<br />

seit 1928. Harting holte damit nach Rolf Danneberg (1984),<br />

Jürgen Schult (1988) und Lars Riedel (1996) den 4. Olympiasieg<br />

nach Deutschland. Außerdem war es der 1. Olympiasieg eines<br />

deutschen Athleten seit 2000.<br />

3.000 m Hindernis Frauen: Yuliya Zaripova/RUS wählte denselben<br />

Saisonaufbau wie bei ihren Siegen bei der EM 2010<br />

und der WM 2011. Sie startete nicht in der Diamond League<br />

und hatte nur ein qualitatives Rennen mit dem Sieg bei den<br />

Landesmeisterschaften in 9:09,99. Dafür verbesserte sie weiter<br />

ihre Grundschnelligkeit auf den Unterdistanzen (1.500 m:<br />

4:01,70/PB). In einem stetigen Steigerungslauf gewann sie<br />

souverän in 9:06,72, Platz 3 der ewigen WRG hinter Gulnara<br />

Galkina/RUS (8:58,81) und Yekaterina Volkova (9:06,57). Antje<br />

Möldner-Schmidt (7. in 9:21,78/SB) und Gesa Felicitas Krause<br />

Foto: Iris<br />

15 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 4/<strong>2012</strong><br />

(8. in 9:23,52/PB und U 23-ER) erzielten die besten deutschen<br />

Laufleistungen.<br />

Hammerwerfen Frauen: Schon der Saisonverlauf und die 4 Weltbesten<br />

aller Zeiten am Start, deutete auf ein hochklassiges Finale<br />

hin. Gleich im 1. Versuch erzielte die WM-2011 und Ex-Weltrekordlerin<br />

Tatyana Lysenko/RUS mit 77,56 m OR. Im 5. Versuch<br />

steigerte sie sich auf 78,18, die 7.beste<br />

Weite aller Zeiten. Anita Wlodarczyk/<br />

POL, ebenfalls Ex-Weltrekordlerin (77,96-<br />

2009 und 78,30/2010) belegte mit der<br />

Saisonbestleistung von 77,60 Platz 2.<br />

Über den im elektronischen Maßsystem<br />

verschwundenen 5. Versuch von Weltrekordlerin<br />

Betty Heidler/GER ist viel in<br />

den Medien berichtet wurden. Am Ende<br />

konnte er nachgemessen werden und<br />

bescherte Heidler nach ihrem Debakel<br />

bei der EM <strong>2012</strong> Bronze mit 77,12. Das<br />

ist genau die Weite, mit der sie 2009 in Berlin Silber gewann.<br />

Kathrin Klaas/GER wurde mit PB von 76,05 (bisher 75,48-2011)<br />

sehr gute Fünfte. Mit 3 Athletinnen über 77 m, 5 über 76 m,<br />

8 über 74 m und 10 über 72 m war es mit Abstand der beste<br />

Hammerwurfwettkampf aller Zeiten.<br />

Speerwerfen Frauen: Im Gegensatz zu den beiden besten<br />

Speerwurfwettbewerben in der Geschichte (OS 2008+WM<br />

2011), war das Finale von London <strong>2012</strong> eine matte Angelegenheit.<br />

Nur Weltrekordlerin Barbora Spotakova/CZE erreichte<br />

Normalform und siegte mit der Weltjahresbestleistung von<br />

69.55. Sie ist damit nach Ruth Fuchs/DDR (1972+1976) die<br />

zweite Athletin, die ihren Olympiasieg verteidigen konnte.<br />

Deutschland erzielte mit Platz 2 (Christina Obergföll mit 65,16<br />

und ihrer 5. Silbermedaille bei großen Meisterschaften), Platz<br />

3 (Linda Stahl mit 64,91, ihre 3. beste Weite jemals) und Platz 6<br />

(Katharina Molitor mit 62,89) das beste Gesamtergebnis von<br />

allen Disziplinen.<br />

Siebenkampf Frauen: Seit sie beim Mehrkampf-Meeting 2008 in<br />

Götzis verletzt aufgeben musste und dadurch die OS 2008 verpasste,<br />

wurde Jessica Ennis/GBR als das Werbe- und Postergirl<br />

der Spiele von London aufgebaut. Nach ihrem Sieg bei der<br />

WM 2009 und der EM 2010 verlor sie die beiden letzten großen<br />

Duelle gegen Tatyana Chernova/RUS bei der WM 2011 und<br />

gegen Natalya Dobrynska/UKR bei der Hallen-WM <strong>2012</strong>. Mit<br />

4 persönlichen BL vollendete sie dann allerdings den „Magic<br />

Saturday“, an dem die Briten 3 Olympiasieger stellten. Mit<br />

den 6.955 Pkt. (NR/COM-R.) schob sie sich auf den 5. Platz der<br />

ewigen WRG. Kuriosität am Rande: Ennis bestritt ihren ersten<br />

Siebenkampf in England! Auch Daley Thompson/GBR hat nie in<br />

England einen Zehnkampf bestritten, nur in Schottland (CWG-<br />

1986). Lilli Schwarzkopf/GER steigerte sich von 6.536 (2008)<br />

auf 6.649 und rang damit im Kampf um Silber sogar Tatyana<br />

Chernova nieder (6.628). Mit 23 Athletinnen über 6.000 Pkt. und<br />

den besten Punktzahlen aller Zeiten für die Plätze 5-17 sowie<br />

20-28 war es der beste Siebenkampf der Geschichte.<br />

Stefan Hirschter<br />

Die umfangreiche Auswertung aller Wettbewerbe findet sich<br />

wie immer unter www.fdlsport.de (Berichte)


Heft 4/<strong>2012</strong> <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 16<br />

Das Herz des Sports<br />

Nachdenkliches zu Olympia<br />

Unser Berichterstatter aus London prägt seit Jahren das Gesicht der <strong>Leichtathletik</strong> in Regensburg.<br />

Er ist Cheftrainer, Organisator und Teammanager der LG Telis Finanz Regensburg. Besondere Erfahrung<br />

und Verdienste hat FREUNDE-Mitglied Kurt Ring in der Nachwuchsausbildung.<br />

Wer von sich sagt, er hätte das Herz des Sports schlagen hören,<br />

muss wohl in diesen Tagen im Londoner Stadtteil Stratford gewesen<br />

sein, genauer gesagt im Olympiastadion während der<br />

<strong>Leichtathletik</strong>tage. Was dort an Stimmung abging, können<br />

keine Fernsehkamera und kein medialer Bericht auch nur annähernd<br />

wiedergeben. Man muss es live erlebt haben. Hier die<br />

versammelte Weltklasse, dort 80.000 <strong>Leichtathletik</strong>-Verrückte<br />

im guten Sinne, und zwar immer, vormittags und abends,<br />

gleich bei welcher Disziplin. Für wenige Stunden konnte man<br />

die Probleme des modernen Sports vergessen, einfach die<br />

tollen Wettkämpfe genießen. Dass ich als nun schon in die<br />

Jahre gekommener Trainer dieses Ereignis mit meinem Schützling<br />

Coco Harrer sowohl auf der einen als auch auf der anderen<br />

Seite erleben durfte, setzt dem Ganzen natürlich noch ein besonderes<br />

Sahnehäubchen auf.<br />

Eine spezielle Rolle spielen die Briten dabei selbst. Immer<br />

freundlich mit ihrer ganz besonderen Bedächtigkeit,<br />

patriotisch bis ins letzte Hemd und doch nicht chauvinistisch,<br />

immer mit der richtigen Achtung für Gewinner und Besiegte,<br />

eben fair. Es ist mir noch nie passiert, dass Unbekannte mir<br />

im Stadion beim Triumpf eines eigenen Athleten spontan<br />

Nur 23/100 sec. fehlten Corinna Harrer, um bei Olympischen Spielen in London<br />

ins Finale über 1.500 m einzuziehen.<br />

Foto: Iris Hensel<br />

per Handschlag gratuliert haben, und ich habe schon viele<br />

Stadien von innen gesehen. Bei Robert Hartings Siegeswurf ist<br />

mir das zu meiner eigenen Verblüffung widerfahren, und ich<br />

staunte nicht schlecht. Die Briten sind einfach stolz auf sportliche<br />

Höchstleistungen, und das nicht nur bei sich selbst.<br />

Und genau so verhalten sie sich auch im Vorfeld eines Großereignisses.<br />

Anstatt ständig nur über mangelnde Leistungen<br />

zu schimpfen und über dies und das zu jammern, nahmen<br />

sie in der Vorbereitung von Olympischen Spielen im eigenen<br />

Land einen Haufen Geld in die Hand, nicht um zu fordern,<br />

sondern um zu fördern. Der Plan ist aufgegangen, Team GB<br />

vollführt einen Goldrausch im ungeahnten Maße, und auch<br />

der schlechteste britische Sportler wird frenetisch begrüßt<br />

und minutenlang beklatscht, auch dann, wenn die Ziele nicht<br />

erreicht werden konnten. An jeder Ecke Londons hängen die<br />

überdimensionalen Plakate ihrer Heroes. Man zeigt sie der<br />

Öffentlichkeit und schafft damit eine riesige Fangemeinschaft.<br />

Da tut das deutsche Kontrastprogramm um Cheffunktionär<br />

Vesper dann schon ein wenig weh. Bar jeglicher reeller Sporteinschätzung<br />

rückt man von Seiten des BMI und DOSB nur<br />

zögerlich mit völlig überzogenen Zielvorgaben heraus, anstatt<br />

seine Sportler zu feiern. Am Ende hätten es 86 Medaillen<br />

bei 28 Olympiasiegen sein sollen. Man macht sich im Vorfeld<br />

wenig Gedanken, woher diese Erfolge denn kommen<br />

sollten. Ein weiser Mann aus der <strong>Leichtathletik</strong>szene hat einmal<br />

gesagt: Funktionäre sollen funktionieren. Tun sie das in<br />

Deutschland denn wirklich? Fragt man viele Athleten/innen<br />

der aktuellen Olympiamannschaft, kommen erschreckende<br />

Dinge zutage. Sie beklagen neben dem fehlenden finanziellen<br />

Engagement vor allem die strukturelle Schwäche des Dachverbandes<br />

als auch der entsprechenden Disziplinverbände.<br />

Irgendwie scheinen unter dem gehobenen Establishment der<br />

sogenannten „Ehrenamtlichen“ die sportspezifischen Profis<br />

verloren gegangen zu sein.<br />

Diese braucht es aber, um den deutschen Schulsport<br />

wieder fit zu machen, um die Unis analog des Beispiels der<br />

amerikanischen Colleges als Partner des Hochleistungssports<br />

zu gewinnen, um ein modernes Sichtungssystem auf den Weg<br />

zu bringen, um die Industrie zur zielgerichteten Förderung bis


17 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 4/<strong>2012</strong><br />

An den<br />

Förderverein<br />

Freunde der <strong>Leichtathletik</strong><br />

Auf der Leiten 8<br />

D – 82377 Penzberg<br />

Trainer und die Athletin waren vor allem mit den 4:05,70 min. von London zufrieden. Foto: Christian Brüssel<br />

hin zur Win-win-Situation des individuellen Sponsorings zu überzeugen, um letztendlich<br />

auch die Fangemeinschaft des Olympischen Sports nicht nur zu pflegen,<br />

sondern auch zu vergrößern.<br />

Die olympischen Fans hier und heute in London sind nun auch ein gutes Beispiel,<br />

wie die Dinge im deutschen Sportlager einfach schief laufen. Was jeder Bundesligaverein<br />

im Profifußball inzwischen zur Chefsache erklärt hat, ist den olympischen<br />

Funktionären deutscher Nation noch ein absolutes Fremdwort. Der Fußball hat<br />

schon längst erkannt, dass die Fans die Stadien voll machen und pflegt sie dementsprechend<br />

auf Fanmeilen und in Fanklubs. Schließlich sind sie es, die den Markt ankurbeln<br />

und so die Kassen voll machen. Was machen dagegen unsere olympischen<br />

Funktionäre in London? Sie schaffen ein „Deutsches Haus“, in dem nur Privilegierte<br />

Zutritt erhalten, wo Sportfunktionär sich dann mit seinen Erfolgreichen feiern lässt.<br />

Die Fans, die für ihren olympischen Traum vor allem in London viel auf den Tisch<br />

legen mussten, blieben außen vor. Liebe Sportfunktionäre, wenn ihr dies und auch<br />

alles andere in Zukunft zum Wohle des olympischen Sports in Deutschland besser<br />

machen wollt, müsst ihr gehörig was ändern.<br />

Kurt Ring<br />

Ich möchte den Förderverein<br />

Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> e.V.<br />

unterstützen und werde<br />

◦ Mitglied (Jahresbeitrag 50 Euro)<br />

◦ Mitglied als Ehepartner/Partner<br />

(Jahresbeitrag + 25 Euro)<br />

◦ Neumitglieder bis zum<br />

vollendeten 26. Lebensjahr<br />

(Jahresbeitrag 24 Euro)<br />

Einzugsermächtigung:<br />

Ich ermächtige Sie widerruflich, die<br />

Beiträge zu Lasten des Kontos<br />

Nr.:<br />

BLZ:<br />

Bank:<br />

einzuziehen.<br />

Name:<br />

Anschrift:<br />

Die kurze Anreise vor dem eigentlichen Wettkampf erlaubte es einem kaum,<br />

sich so schnell mit der ganzen Situation in London vertraut zu machen. Zwei<br />

Tage waren definitiv zu kurz dafür. Die Spiele gingen deshalb leider sehr<br />

schnell an mir vorbei und wurden als sehr kurz empfunden.<br />

Geburtsdatum:<br />

(Angabe freiwillig)<br />

Dennoch war die Stimmung im Stadion unbeschreiblich. Ein Lärmpegel, wie<br />

man ihn sicher nicht einmal in einem Stahlwerk finden mag. Und ein Zuschauervolk<br />

zum Verlieben! Sehr schade, dass man davon nicht mehr bekommen<br />

konnte!<br />

Die Atmosphäre nach dem eigenen Wettkampf war so sensationell, dass man<br />

unbedingt mehr von all dem will. Ich habe also noch lange nicht genug von<br />

diesem fantastischen Sport!<br />

Kamghe Gaba<br />

(Mitglied der 4 x 400 m Staffel, 20<strong>04</strong> Zweiter bei der Wahl der Jugendathleten<br />

des Jahres)<br />

E-mail:<br />

Datum:<br />

Unterschrift:<br />

(Angabe freiwillig – für E-mail-Verteiler)<br />

Übrigens:<br />

Spenden auf unser FdL-Konto sind<br />

willkommen und steuerlich absetzbar!<br />

Raiffeisenbank<br />

Kto.-Nr. 52 000 (BLZ 701 693 31)


Heft 4/<strong>2012</strong> <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 18<br />

<strong>Leichtathletik</strong>informationen<br />

Hotel und Tickets für die Hallen-DM 2013 in Dortmund<br />

Die nächsten Deutschen Hallenmeisterschaften finden am 23. und 24. Februar 2013 in der<br />

Dortmunder Helmut-Körnig-Halle statt. Wie in den Jahren zuvor bieten wir in Zusammenarbeit<br />

mit dem DLV Eintrittskarten der besten Kategorien und Hotelzimmer an.<br />

Für Dortmund haben wir für unsere Mitglieder ein Zimmerkontingent im „Hotel Pullmann“,<br />

Lindemannstraße 88, ca. fünf Gehminuten vom Veranstaltungsort entfernt, reserviert. Das<br />

Abrufkontingent kann direkt unter dem Kennwort „Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>“ gebucht<br />

werden. Per Telefon bei Frau Gaiser (0231 9113 867) oder per E-mail unter h2833@accor.com.<br />

Einzelzimmer mit Frühstück kosten 99 €, Doppelzimmer 129 €. Das Kontingent ist begrenzt,<br />

daher wird eine frühe Buchung empfohlen.<br />

Ebenfalls können bereits Eintrittkarten in der Kategorie 1 im Block G bei der Geschäftsstelle<br />

der FREUNDE telefonisch oder per E-mail bestellt werden. Der Preis für die Dauerkarten beträgt<br />

38 € plus Porto. Spätester Termin für eine Kartenbestellung ist der 31. Januar.<br />

Hotel und Tickets für die Deutschen <strong>Leichtathletik</strong>-Meisterschaften 2013 in Ulm<br />

Die deutschen <strong>Leichtathletik</strong>meisterschaften finden im kommenden Jahr am 6. und 7. Juli<br />

im Ulmer Donaustadion statt. Auch hier bieten wir unseren Mitgliedern Eintrittskarten der<br />

besten Kategorie und Hotelzimmer an.<br />

Die Dauerkarten im Block C kosten 55 € plus Porto, ermäßigte für Rentner 50 € plus Porto und<br />

sind telefonisch oder per E-Mail über unsere Geschäftsstelle bis spätestens 15. Mai zu bestellen.<br />

Als Hotelunterkunft bieten wir das Hotel Landgasthof Hirsch in Neu-Ulm-Finningen an. Das<br />

Hotel liegt ca. 10 Autominuten vom Stadion entfernt. Es wird empfohlen, mit dem Auto anzureisen.<br />

Der Hauptbahnhof Ulm liegt in 10 km Entfernung. Einzelzimmer kosten 90 €, Doppelzimmer<br />

110 € incl. Frühstücksbuffet. Das Abrufkontingent kann direkt unter dem Kennwort<br />

„Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>“ gebucht werden; Telefon 0731 970 740 (Fr. Geiger) oder unter<br />

info@hirsch-nu.de . Das Kontingent ist begrenzt, daher wird eine frühe Buchung empfohlen –<br />

auch vor dem Hintergrund, dass zum 50-jährigen Geburtstag der FREUNDE mehr als 200 Mitglieder<br />

erwartet werden.<br />

12. bis 17. August 2014: 22. <strong>Leichtathletik</strong>-Europameisterschaften in Zürich<br />

Die Nähe der Schweiz, die faszinierende Stadt Zürich sowie das fantastische Stadion<br />

Letzigrund lassen eine große Nachfrage erwarten. Es gibt nur 13.200 Karten pro Tag. Wir<br />

haben vorgesorgt. Dank eines großen Entgegenkommens des Organisations-Komitees sind<br />

für uns 100 Eintrittskarten reserviert: Block 21, Reihen 18, 19 und 20. Der Preis für die Dauerkarte<br />

beträgt 950 Schweizer Franken. Bitte reservieren Sie verbindlich Ihren Ticket-Wunsch<br />

bei unserer Geschäftsstelle; pro Besteller sind zwei Reservierungen möglich.<br />

Der entsprechende Betrag wird Anfang 2013 in Euro abgebucht, die Eintrittskarten werden<br />

Anfang 2014 zugestellt. Jeder Besteller erhält eine Bestätigung. Die Eintrittskarten bestehen<br />

aus 10 Einzeltickets, die nicht personenbezogen sind. Jede Karte berechtigt zur kostenlosen<br />

An- und Rückreise von jedem Ort der Schweiz. Wir bitten um Verständnis, wenn wir streng<br />

nach Eingang der Bestellung reservieren.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Organisations-Komitee bietet das Unternehmen Switzerland Travel<br />

Center demnächst Hotelzimmer an. Wir werden entsprechende Angebote veröffentlichen. Für<br />

Fragen stehen neben der Geschäftsstelle die FREUNDE Roland Frey (roland-frey-bad-schb@<br />

t-online.de) und Henning Wedderkop (henning.wedderkop@t-online.de) zur Verfügung.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

mit Interesse habe ich im Heft 3/<strong>2012</strong> das Titelblatt mit Katja Demut gesehen und den Artikel über die<br />

Dreisprung-Initiative gelesen. Ich selbst - Jahrgang 1926 - habe als Junge intensiv für den Dreisprung<br />

geübt und mit 15 Jahren Weiten von 13 m erzielt, damals gar nicht so schlecht. Dann kam Krieg, Flakhelferzeit,<br />

Soldatenzeit, Gefangenschaft und nach dem Krieg aus Not keine Zeit mehr für Sport, also<br />

wurde es nichts mit größeren Weiten. Aber ich habe immer mit großem Interesse den Dreisprung verfolgt,<br />

national und international. Mit Bedauern habe ich gesehen, dass in den letzten Jahren „nicht viel los war“<br />

in Deutschland.<br />

Deshalb habe ich mich über die Initiative sehr gefreut und möchte mit einer Spende, die heute abgeht, mein<br />

Scherflein dazu beitragen. Glück und Erfolg wünsche ich den jungen Dreispringern!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Erik von Davidson


19 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 4/<strong>2012</strong><br />

Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten e.V.<br />

gegründet 1946<br />

1. Vorsitzender: Jörg Lawrenz, Steenkoppel 17, 24598 Boostedt, Telefon: (<strong>04</strong>393) 972673<br />

2. Vorsitzender: Peter Laufer, Ziegeleistr. 2, 15345 Altlandsberg-Gielsdorf, Telefon: (03341) 25136<br />

Redaktion: Frank Scheffka, Brandenburger Str. 24 a, 27755 Delmenhorst,<br />

Telefon: (<strong>04</strong>221) 5877925 bzw. (0179) 7413879<br />

VEL – Jahrestreffen 2013<br />

Liebe VELer/innen, schon wieder gehen wir mit großen Schritten unserem nächsten Treffen entgegen. Deshalb wie immer einige Informationen<br />

über die Ablaufmodalitäten. Ich freue mich auf unser baldiges Wiedersehen in der Zeit vom 25. bis 28. April 2013 in der<br />

und hoffe auf eine rege Beteiligung.<br />

Sportschule des Südwestdeutschen Fußballverbandes<br />

Villastraße 63, 67480 Edenkoben<br />

Wie schon in der letzten Ausgabe unserer Zeitung angekündigt, musste der Zahlungsmodus geändert werden. So bitte ich alle Teilnehmer,<br />

die anfallenden Kosten der Sportschule auf das extra hierfür eingerichtete Konto<br />

bis spätestens 31. März 2013 zu überweisen.<br />

Jörg Lawrenz wg. VEL<br />

Konto 510274582<br />

BLZ 230 510 30<br />

Sparkasse Südholstein<br />

Nachfolgend nun noch ein Rechenbeispiel eines EZ für die Zeit 25. – 28. April 2013<br />

3 ÜN incl. HP a € 48,50 gesamt € 145,50 – zuzüglich Zuschlag für Festabendbüffet € 12,00.<br />

Abweichende Anmeldetermine bitte entsprechend berücksichtigen!<br />

Wie mir die Organisatoren mit Freude mitteilten, steht das Programm bereits und wird uns auch diesmal mit Sicherheit begeistern. Über die<br />

Aktivitäten des Freitags habe ich bereits berichtet, die des Samstags sollen eine kleine Überraschung bleiben.<br />

Ihr findet in dieser Ausgabe auch die Anmeldeformulare, die diesmal meine Anschrift tragen. Das Ausfüllen bitte wie gewohnt und bis spätestens<br />

15. Februar 2013 im Briefkuvert an mich senden. Bitte denkt auch daran, eventuelle Stornierungen ebenfalls nur mir mitzuteilen. Danke!<br />

Nun sehe ich mit großer Spannung den Anmeldungen entgegen und wünsche allen VELer/innen friedvolle Weihnachten und Zufriedenheit<br />

im neuen Jahr.<br />

Euer Jörg Lawrenz<br />

Bitte das Anmeldeformular im Briefumschlag bis zum 15. Februar 2013 an<br />

Jörg Lawrenz, Steenkoppel 17, 24598 Boostedt senden.<br />

<br />

Zum VEL-Treffen vom 25. – 28. April 2013 melde(n) ich/wir uns hiermit verbindlich an und bitte(n) um Reservierung von<br />

(bitte Zutreffendes ankreuzen): einem Doppelzimmer einem Einzelzimmer<br />

Die Kosten pro Person/Tag für Übernachtung mit Halbpension betragen: EZ 48,50 EURO<br />

zuzüglich Büffet am Festabend (Samstag) pro Person 12,00 EURO<br />

Ich/Wir komme(n) vom Donnerstag bis Sonntag (25. – 28. April 2013)<br />

Freitag bis Sonntag (26. – 28. April 2013)<br />

vom<br />

Ich/Wir komme(n) mit dem PKW der Bahn<br />

bis<br />

DZ 38,50 EURO<br />

Vorname, Name:<br />

Straße:<br />

Telefon:<br />

PLZ, Ort:<br />

für eventuelle Rückfragen bitte unbedingt angeben<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift


Heft 4/<strong>2012</strong> <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 20<br />

Toni Nett zum 100. Geburtstag:<br />

„… kein Honigschlecken“<br />

Toni Nett (geb. am 28. Dezember 1912) gehörte vor 50 Jahren zu den 30 Mitbegründern der „Freunde<br />

der <strong>Leichtathletik</strong>“. Er war seit den 1950er Jahren bis zu seinem Ausscheiden zum Jahresende 1972<br />

aus den Diensten des DLV in der <strong>Leichtathletik</strong> – nicht nur in der deutschen – eine Institution.<br />

Toni Nett gründete „Die Lehre der <strong>Leichtathletik</strong>“, die seit 1955<br />

regelmäßig als Lehr-Beilage in „<strong>Leichtathletik</strong>“, dem amtlichen<br />

Fachorgan des DLV, erschien, meist mit Lehrbildreihen illustriert<br />

und kommentiert; und er ist der Erfinder der Ringfilme, das<br />

sind Endlosschleifen mit den Bewegungsabläufen der Weltbesten,<br />

als Anschauungsmaterial für Trainer<br />

und Athleten, in der Regel in Wettkampfund<br />

Trainingssituationen aufgenommen und<br />

deshalb unverfälschte Dokumente für realitätsnahe<br />

Bewegungsanalysen, aus denen<br />

in der Vorzeit der heutigen Biomechanik<br />

Technik-Leitbilder und Fehleranalysen<br />

herausgearbeitet wurden. Generationen von<br />

Leichtathleten in Ost und West – unter ihnen<br />

Wissenschaftler, Trainer, Studierende, Lehrer<br />

und Athleten aller Leistungsklassen – haben<br />

davon profitiert und unschätzbaren Nutzen<br />

daraus gezogen.<br />

Toni Nett war ein Mann des Wortes in nahezu<br />

unzähligen Fortbildungsveranstaltungen,<br />

auf Tagungen und Kongressen; er war<br />

ein Mann der Schrift mit einer großen Anzahl von Buchpublikationen<br />

und Aufsätzen, und er war ein genialer<br />

Visualisator, der sich zunehmend als Filmemacher verstand,<br />

zuletzt noch den Olympiafilm von 1972 hergestellt und – nicht<br />

nur dabei – die Mühen des Filmemachens in der sportlichen<br />

Realsituation beschrieben hat – „Filmen war kein Honigschlecken…“<br />

– als „Ein-Mann-Unternehmen“ sozusagen, auch<br />

wenn dazu seit vielen Jahren noch seine Frau Elfriede gehörte:<br />

Toni und Elfriede Nett, das war ein Gütesiegel in der <strong>Leichtathletik</strong>lehre,<br />

ausgestattet mit technisch einfachen Mitteln,<br />

aber dennoch von hoher Qualität. Allerdings: Alles nicht so<br />

einfach, wie es sich von außen ansieht. Unendlich viel Arbeit.<br />

Großer Aufwand. Von Fünf-Tage-Woche und 8-Stunden-<br />

Arbeitstag keine Rede, eben: „kein Honigschlecken“, wie er<br />

seinen letzten Beitrag für „Die Lehre der <strong>Leichtathletik</strong>“ im<br />

Heft 51/52 des Jahres 1972 überschrieb.<br />

Toni Nett war ein Mann, der in seinen Arbeiten – und seinem<br />

Denken – die Praxis und stets auch die internationale<br />

Perspektive im Visier hatte. Eines seiner ersten Bücher widmete<br />

er nach einem längeren Studienaufenthalt in den USA der<br />

amerikanischen <strong>Leichtathletik</strong>: „<strong>Leichtathletik</strong> und Schulsport<br />

in den USA“ (1953); und schon in seiner zweiten Lehrbildreihe<br />

portraitierte er den US-Diskuswerfer Sam Iness, der mit 57,93 m<br />

vorübergehend im Besitz des Weltrekords<br />

war. Folgerichtig war er dann in den 1960er<br />

Jahren als Mitbegründer der internationalen<br />

Trainervereinigung „International „Track<br />

& Field Coaches Association“ dessen hoch<br />

angesehenes Mitglied, zugleich auch Begründer<br />

des Europäischen <strong>Leichtathletik</strong>-<br />

Lehrerverbandes, dessen Vorsitz er lange<br />

inne hatte. In dieser Zeit organisierte er eine<br />

ganze Reihe viel beachteter Kongresse im<br />

In- und Ausland. Und zugleich war er unermüdlich<br />

tätig auf den Sportplätzen, bei<br />

den nationalen und internationalen Veranstaltungen<br />

– und, was darüber häufig<br />

vergessen wird –, in seinem häuslichen<br />

„Labor“, wo die Filme gesichtet, archiviert,<br />

geschnitten und für den Lehrbetrieb vorbereitet<br />

werden mussten. Eine unglaubliche Arbeitsleistung,<br />

von der die Außenstehenden in der Regel nichts mitbekamen,<br />

all‘ das dazu noch bei von Anfang an mit angeschlagener<br />

Gesundheit, die er aus Krieg und Gefangenschaft mitgebracht<br />

hatte.<br />

Toni Nett hatte 1939 an der Reichsakademie für Leibesübungen<br />

in Berlin, der damals zentralen Ausbildungsstätte für Sportlehrer,<br />

seinen Studienabschluss als Turn- und Sportlehrer mit<br />

der Zusatzqualifikation als Fachsportlehrer für <strong>Leichtathletik</strong><br />

gemacht. Unmittelbar nach dem Ende des Krieges und der<br />

Gefangenschaft begann er von Stuttgart aus, seinem neuen<br />

Domizil, 1949 seine publizistische Tätigkeit: Es erschienen in<br />

schneller Folge Fachbücher zur „Taktik im Kurz-, Mittel- und<br />

Langstreckenlauf“ (1950), zum „Training des Kurz-, Mittel- und<br />

Langstreckenläufers“ (1950), „Das Übungs- und Trainingsbuch<br />

der <strong>Leichtathletik</strong>“ (1952; 3. Auflage 1956), „Ihr Weg zum<br />

Erfolg. Wie weltbeste Langstreckenläufer trainieren“, 1. und<br />

2. Teil (1952) – eine schier unglaubliche Schreibleistung, zu-


21 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 4/<strong>2012</strong><br />

sammen mit dem USA-Buch über 1500 Druckseiten: alles ohne<br />

Computer und die heute üblichen Hilfsmittel.<br />

Dies – und dazu noch einige kleinere Schriften, Aufsätze und<br />

Beiträge zur damals neu begründeten „<strong>Leichtathletik</strong>-Fibel“ –<br />

lag schon vor, als Toni Nett einen offiziellen Anstellungsvertrag<br />

beim DLV erhielt: Die Verhandlungen zogen sich etwas mühsam<br />

hin; sie waren nicht immer von großem Entgegenkommen<br />

geprägt. In der Anfangsphase<br />

war eine<br />

jährliche Kündigungsmöglichkeit<br />

vorgesehen.<br />

Die offizielle<br />

Bezeichnung seiner<br />

Tätigkeit und zur Bestimmung<br />

seines<br />

Aufgabengebietes<br />

lautete „Lehrmittelwart“.<br />

Dies galt ab<br />

dem 01.09.1954 für die<br />

freie Mitarbeit. Erst<br />

seit dem 01.07.1958<br />

erhielt Toni Nett<br />

als Sacharbeiter für<br />

„Lehrwesen und Lehrmittel“<br />

eine feste Anstellung.<br />

Dem war am<br />

02.10.1957 eine von ihm erarbeitete mehrseitige „Denkschrift“<br />

vorausgegangen, die mit folgenden Worten begann: „ Wir<br />

haben lange Jahre … in der Lehre der <strong>Leichtathletik</strong> in Europa<br />

eine führende Rolle gespielt. Heute stehen wir in der Gefahr,<br />

aus ‚Schöpfern‘ zu ‚Plagiaten‘ zu werden“. Er forderte damals –<br />

hochmodern bis heute – die Schaffung von Trainingsschwerpunkten<br />

und, nach dem Vorbild der USA und des „Ostblocks“,<br />

Trainingszentren für die Spitzenathleten sowie eine kontinuierliche<br />

Fortbildung für die Trainer nach dem neuesten Erkenntnisstand.<br />

In vielen Beiträgen wurde – nach seinem Ausscheiden aus dem<br />

DLV-Dienst – seine Pionierleistung für die <strong>Leichtathletik</strong> und<br />

ihre Lehre gewürdigt, in<br />

der Regel zu runden oder<br />

halbrunden Geburtstagen.<br />

2003 – zu seinem<br />

Tod am 19. April 2003<br />

– beschrieb sein Nachfolger<br />

im Amt, Helmar<br />

Hommel, Toni Nett als<br />

einen „Bahnbrecher der<br />

modernen Trainingslehre“<br />

und eine „internationale<br />

Fachautorität<br />

mit universalem<br />

Wissen über alle leichtathletischen<br />

Disziplinen“.<br />

Treffender kann man ihn<br />

und seine Leistung als<br />

Begründer der neuen<br />

<strong>Leichtathletik</strong>-Lehre,<br />

ihrem praxisorientierten aber dennoch<br />

wissenschaftlich fundierten Zuschnitt nicht charakterisieren.<br />

Prof. Dr. Winfried Joch<br />

Unsere Geburtstagskinder<br />

Januar<br />

2. Martin Lauer 76<br />

Hardtstr. 41, 91207 Lauf<br />

8. Rosemarie Lawrenz 80<br />

Grassoweg 2a, 14109 Berlin<br />

10. Claus Bartels 77<br />

Berlepschstr. 11, 36124 Eichenzell<br />

14. Walter Mahlendorf 78<br />

Winzerstr. 10, 44879 Bochum<br />

15. Gudrun Löffler 75<br />

Cronschwitz 44a,<br />

07570 Wünschendorf<br />

21. Heinrich Schlicksupp 87<br />

Göhrenstr. 20, 76199 Karlsruhe<br />

22. Charly Blümmel 80<br />

Mehlemer Str.18, 53179 Bonn<br />

23. Hilke Windh 80<br />

Bodelschwinghweg 8,<br />

26384 Wilhelmshaven<br />

25. Ludwig Müller 81<br />

Sollingweg 20,<br />

34277 Fuldabrück<br />

26. Inge Utecht 87<br />

Friedhoftstr. 10, 13053 Berlin<br />

Februar<br />

7. Karl-Heinz Schmalz 79<br />

Brunnenstr. 14, 56075 Koblenz<br />

8. Renate Bähr 79<br />

Max-Planck-Str. 30, 38440 Wolfsburg<br />

18. Karl-Heinz Paetow 78<br />

Theodor-Fahr-Str. 39,<br />

22419 Hamburg<br />

19. Edith Schiller 79<br />

Ägidienstr. 2, 36100 Petersberg<br />

März<br />

3. Irmgard Bonah 78<br />

Auf dem Forst 31, 56077 Koblenz<br />

4. Dr. Hannelore Katz 86<br />

Weingartenbergstr. 6,<br />

88400 Biberach/Riß<br />

10. Walter Beienburg 89<br />

Golzheimer Weg 44, 50171 Kerpen<br />

10. Bruno Peugler 86<br />

Wilhelm-Albrecht-Str. 5,<br />

91781 Weissenburg<br />

14. Bärbel Reinnagel 78<br />

Bernkasteler Str. 3a, 13088 Berlin<br />

14. Karl-Heinz Thimm 88<br />

Markusstr. 21, 44265 Dortmund<br />

16. Gerda Ida 78<br />

Niederstr. 10, 46509 Xanten<br />

16. Günter Malcher 79<br />

Klingenthaler Str. 64b, 08265 Erlbach<br />

17. Olaf Lawrenz 82<br />

Grassoweg 2a, 14109 Berlin<br />

20. Friedel Schirmer 87<br />

Adolf-Schweer-Str. 22,<br />

31655 Stadthagen<br />

24. Gisela Pohl 78<br />

Völklinger Weg 34, 60529 Frankfurt<br />

24. Tosca Oberst 93<br />

Rabaliattistr. 6, 68723 Schwetzingen<br />

27. Edeltraut Keller 77<br />

v.-Stauffenberg-Str. 9, 78554 Aldingen<br />

27. Willi Grünsfelder 83<br />

Brückenstr. 62, 53842 Troisdorf<br />

29. Lilo Paggen-Püll 86<br />

Buschstr. 158, 47800 Krefeld<br />

31. Dr. Hans-Joachim Hennig 84<br />

Haidgraben 21, 85521 Ottobrunn


Heft 4/<strong>2012</strong> <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 22<br />

Wann, wenn nicht in<br />

diesem Jahr!<br />

Das war mein Motto vor den Olympischen Spielen in London. In erster Linie war es die Nähe zur<br />

britischen Hauptstadt, die mich meinen Traum, einmal dieses Ereignis persönlich zu erleben, verwirklichen<br />

ließ. Also machte ich mich mit dem Eurostar über Brüssel auf den Weg, um die letzten<br />

fünf Tage an der Themse zu verbringen.<br />

Dabei konnte ich noch nicht ahnen, dass ich bei bestem Wetter<br />

die wohl eindeutig stimmungsvollsten Spiele aller Zeiten erleben<br />

würde. Es ist einfach unbeschreiblich, wie die Gastgeber<br />

sich mit ihrem „London <strong>2012</strong>“ identifizierten und den<br />

Olympischen Geist in jeder Metrostation, auf jedem Platz und<br />

in jedem Laden die allgegenwärtige<br />

Herrschaft übernehmen<br />

ließen.<br />

Im Internet hatte ich mit<br />

viel Glück Karten für das<br />

Frauenfußball-Finale<br />

im Wembleystadion, das<br />

Basketball-Halbfinale sowie<br />

das Handball-Finale ergattern<br />

können. Aber ganz besonders<br />

freute ich mich auf drei <strong>Leichtathletik</strong>-Entscheidungen,<br />

die auf der „Mall“ vor dem<br />

Buckingham Palace ausgetragen wurden: Dass sowohl beim<br />

Gehen wie auch bei den Marathonläufern die deutschen<br />

Athleten nicht in die Entscheidungen eingreifen konnten, war<br />

so erwartet worden und deshalb der guten Laune auch nicht<br />

abträglich. Ich hatte Karten für Stehplätze jeweils auf der Zielgeraden,<br />

wo ich unmittelbarer Zeuge der entscheidenden<br />

Attacken wurde.<br />

Selbstverständlich war ein weiteres Bestreben, möglichst<br />

viele Erinnerungen an diese tollen Tage für meine Sammlung<br />

zu finden. Am Ende musste ich mir<br />

sogar einen zusätzlichen Koffer<br />

kaufen, um all die Zeitungen,<br />

Maskottchen, Bücher, Tassen,<br />

T-Shirts und anderen Souvenirs<br />

nach Hause zu befördern.<br />

Zwischen Olympischem Dorf<br />

und dem neu gebauten Einkaufstempel<br />

„Westfield“ gab<br />

es auch eine Chance, Athleten<br />

zu treffen und um Autogramme<br />

zu bitten.<br />

Ein Fakt hat mich allerdings<br />

ein wenig traurig gestimmt: Da ich es nicht geschafft hatte,<br />

während der Olympischen Spiele Karten für das Olympiastadion,<br />

Schwimmstadion und andere der beeindruckenden<br />

Wettkampfstätten zu bekommen, hatte ich mir fest vorgenommen,<br />

das während der Paralympics nachzuholen.<br />

Arbeitsfreie Zeit und Quartier waren organisiert – und trotzdem<br />

fuhr ich nicht ein zweites Mal nach London! Der Grund<br />

dafür ist wiederum ein insgesamt extrem erfreulicher: Alle<br />

Veranstaltungen waren komplett ausverkauft! London hat<br />

einfach weitergefeiert, und letzten Endes habe ich es diesen<br />

wunderbaren Gastgebern, die ebenso auf dieses zweite<br />

Highlight fokussiert waren, auch gegönnt! Ich hatte mein<br />

Olympisches Erlebnis und kann nun vielen unserer Leser<br />

besser nachempfinden, dass sie noch viele Jahrzehnte später<br />

in Erinnerungen an dieses größte Treffen des Weltsports<br />

schwelgen.<br />

Frank Scheffka


23 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 4/<strong>2012</strong><br />

VEL-Museum<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

In dieser Ausgabe möchte ich ihnen einige neue Stücke zeigen, die nach den sportlichen Ereignissen in London in meinem<br />

Museum gelandet sind.<br />

Frank Scheffka<br />

Während der Spiele selbst war meine Jagd nach einer Startnummer<br />

ergebnislos. Glück hatte ich dann doch noch am<br />

Abreisetag, als mir auf dem Flughafen der südkoreanische<br />

Marathonläufer Sinkweon Jang dieses Geschenk machte.<br />

Nach dem Gewinn ihrer insgesamt 13. Paralympischen Medaille<br />

(Silber im Kugelstoßen) schickte mir Marianne Buggenhagen<br />

ihre Startnummer, deren Design – wie vieles andere – sehr dem<br />

der Olympischen Wettbewerbe ähnelte.<br />

Das war meine Jagdbeute von den Olympischen Spielen <strong>2012</strong>.<br />

Dazu gehören zahlreiche Eintrittskarten verschiedener Wettbewerbe,<br />

die mir in der U-Bahn oder in den Stadien geschenkt<br />

wurden, da ein Anhänger, den ich um den Hals trug, sie höflich<br />

dazu aufforderte.<br />

Bei einer Metrofahrt entdeckte<br />

ich in meinem Waggon unsere<br />

bronzedekorierte Speerwerferin<br />

Linda Stahl. Linda schenkte und<br />

signierte mir spontan ihren Kofferanhänger,<br />

der sich gut in eine<br />

kleine Extra-Sammlung derartiger<br />

Erinnerungsstücke einreiht.


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