GURU Magazin, Jahreswechsel 2020/21 (Dez. 2020 / Jan. 2021

Christkind oder Weihnachtsmann?
Wer bringt die Geschenke?
TITEL STORY
Antwort: Der Nikolaus, jedenfalls das ganze Mittelalter hindurch bis zur
Reformation. Bis sich Martin Luther über die Heiligenverehrung des St. Nikolaus
ärgerte und im 16. Jahrhundert das Christkind erfand, eine kindliche Christusfigur,
die von nun an die protestantischen Kinder am Heiligabend beschenkte.
Doch St. Nikolaus tauchte zu Beginn des 19. Jahrhunderts in säkularer Form des
Weihnachtsmanns wieder auf und wurde ein internationaler Exportschlager. Trotz
offensichtlicher Nikolaus-Herkunft setzte er sich ausgerechnet im protestantischen
Norden durch, während Kinder im katholisch geprägten Süddeutschland weiter vom
Christkind beschert wurden. Dieses hatte inzwischen sein Aussehen stark verändert
und wird nun als weibliche Engelsfigur dargestellt. (Historiker und Kulturwissenschaftler
vermuten darin eine Wiederbelebung der heidnischen Göttin „Holle“.) In
den letzten Jahrzehnten wurde der Weihnachtsmann in Form von „Santa Claus“
durch Coca-Cola erfolgreich nach ganz Deutschland reimportiert und verdrängt
heute sogar in Bayern mehr und mehr das Christkind.
Im Sparkassenpark findet am 24.Dezember um 16 Uhr ein ökumenischer Open-Air-Gottesdienst statt
Heiligabend im Strandkorb
Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche
Maßnahmen. Ein Weihnachtsfest ohne
Gottesdienst soll es auch unter Corona-
Bedingungen nicht geben. In Mönchengladbach
erarbeiten die evangelischen und katholischen
Gemeinden ideenreiche Konzepte, um ein
vielfältiges Angebot unter Kirchendächern, aber
auch auf Plätzen und Straßen bereitzustellen.
Dazu freut es die Verantwortlichen in Kirchenkreis
und Region, dass am Nachmittag des Heiligen
Abend um 16 Uhr im ungewöhnlichen Ambiente
des Sparkassenparks ein ökumenischer Gottesdienst
stattfinden wird, an dem bis zu 500 Besucher
sicher teilnehmen können. „Wir sind Michael Hilgers
sehr dankbar, dass er diesen Gottesdienst möglich
macht“, sagt Superintendent Dietrich Denker,
der gemeinsam mit seinem katholischen Kollegen
Regionalvikar Pfarrer Klaus Hurtz den Gottesdienst
halten wird.
Im SparkassenPark sich wird das ausgefeilte und überzeugende Hygiene- und Sicherheitskonzept für den Open-Air-Gottesdienst wieder
umgesetzt. Der Besuch des Gottesdienstes wird nur mit vorher gebuchten Tickets möglich sein, die selbstverständlich kostenlos sind. Ab
wann eine Anmeldung möglich ist, wird noch bekannt gegeben. Evangelische und katholische Kirche in Mönchengladbach freuen sich, auf
diese Weise ein neues Format in der ökumenischen Zusammenarbeit zu erproben. „Das ist eine wunderbare Möglichkeit, kreativ auf die
Herausforderungen der Corona-Zeit zu reagieren“, sagt Pfarrer Klaus Hurtz, der es trotz technischer Alternativen wie Streaming-Gottesdienste
besonders wichtig findet, auch menschliche Begegnung zu ermöglichen.
„Die Kirchen spielen durch die Möglichkeit, Gottesdienste zu feiern, in dieser Zeit eine Sonderrolle“, stellt Pfarrer Denker fest. „Damit haben
wir auch die Verpflichtung, den Menschen gerade zu Weihnachten Angebote in einem sicheren Rahmen zu machen.“
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